20111012_PM_Fausts_Verdammnis 1

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Stuttgart, den 12.10.2011
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PREMIERE
Hector Berlioz
Fausts Verdammnis
La Damnation de Faust
Dramatische Legende in vier Teilen
Text vom Komponisten und Almire Gandonnière nach Gérard de Nervals Übersetzung von Johann
Wolfgang von Goethes Faust
Sonntag, 30.10.2011, 18 Uhr // Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 05.11.2011, 10.11.2011, 18.11.2011, 27.11.2011, 15.12.2011, 22.12.2011,
28.12.2011, 03.01.2012, 06.01.2012, 14.01.2012, 24.01.2012
Musikalische Leitung
Regie
Bühne und Kostüme
Video
Chor
Dramaturgie
Kwamé Ryan
Andrea Moses
Christian Wiehle
Timo Schierhorn
Michael Alber
Thomas Wieck
Marguerite
Faust
Méphistophélès
Brander
Sopransolo
Maria Riccarda Wesseling
Pavel Černoch / Jean-Noël Briend
Robert Hayward
Mark Munkittrick
Vier Kinderchorsoli
Staatsopernchor Stuttgart
Kinderchor der Oper Stuttgart
Staatsorchester Stuttgart
Statisterie der Oper Stuttgart
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Zwischen Wahn und Wirklichkeit
Fausts Verdammnis in der Inszenierung von Andrea Moses an der Oper Stuttgart
Mit Hector Berlioz’ „Dramatischer Legende“ Fausts Verdammnis steht am Sonntag, 30. Oktober 2011
um 18 Uhr die erste Premiere in der Saison 2011/12 auf dem Spielplan der Oper Stuttgart. Die Eröffnungspremiere ist zugleich die erste Neuproduktion in der Intendanz Jossi Wielers. Die Leitende Regisseurin des Hauses, Andrea Moses, zeigt mit dieser Inszenierung ihre erste Opern-Regiearbeit in
Stuttgart. Ihr langjähriger Bühnen- und Kostümbildner Christian Wiehle ist für die Ausstattung verantwortlich. Es singen Maria Riccarda Wesseling (Marguerite), Pavel Černoch (Faust), Robert Hayward
(Méphistophélès), Ensemblemitglied Mark Munkittrick (Brander) und der zum „Opernchor des Jahres
2011“ gekürte Staatsopernchor Stuttgart samt Opernkinderchor unter dem Dirigat von Kwamé Ryan.
Kwamé Ryan war 1997-1999 Assistent von Lothar Zagrosek an der Oper Stuttgart und wurde hier u.a.
durch sein Dirigat von Morton Feldmans Neither bekannt.
Hector Berlioz’ bezeichnete seine Vertonung des Goethe-Stoffes zunächst als „konzertante Oper“, bis
sich später der Untertitel „Dramatische Legende“ durchsetzte. Aufgrund seiner ungewöhnlichen dramaturgischen Konzeption und den enormen Anforderungen an eine szenische Umsetzung wurde das
Werk vor 1890 ausschließlich instrumental aufgeführt. „Innerhalb der musikalischen Strukturen und
den nur fragmentarisch vorhandenen Handlungssträngen muss man eine eigenständige, zusammenhängende und für unsere heutige Zeit relevante Geschichte aufspüren“, so Regisseurin Andrea Moses.
„Darin liegt die große Herausforderung einer Inszenierung von Fausts Verdammnis.“
Andrea Moses zeigt Berlioz‘ Protagonisten als Künstler, der das gesellschaftliche Geschehen durch
seine Videokamera hindurch beobachtet, das Gesehene aber nicht reflektieren und verarbeiten kann.
„Faust fühlt sich zudem immer weniger imstande, in den Lauf der Dinge aktiv einzugreifen oder im
Sinne seiner Überzeugungen Einfluss zu nehmen“, so die Regisseurin. „Er ist melancholisch und verzweifelt. In seinen jungen Jahren hat er fast zu viel gesehen von der Welt und glaubt nicht mehr an
deren Veränderbarkeit.“ Faust gibt sich seinem „Weltschmerz“ hin. Dadurch wird er zum willkommenen Spielzeug für den Zyniker Mephisto, der sich auf merkwürdige Weise Fausts annimmt, dessen
Schicksal neu gestaltet und ihn schließlich genüsslich und sadistisch auf einen Höllenritt durch seine
qualvollen Seelenzustände schickt.
Die Ausstattung von Bühnen- und Kostümbildner Christian Wiehle bietet die vielfältigsten visuellen
Reize auf und setzt die von Berlioz entworfenen existentiellen Situationen zwischen Traum und Wirklichkeit bildstark in Szene. So wurden unter anderem in den Werkstätten der Staatstheater Stuttgart
rund 500 Kostüme neu angefertigt, damit die vom Stück geforderten vielfältigen Verwandlungen des
Chores realisiert werden können.
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Biografien
Biografien
Kwamé Ryan,
Ryan geboren in Kanada, aufgewachsen in Trinidad. Studierte Dirigieren, Kontrabass, Violine, Gesang und Klavier in Oakham sowie Musikwissenschaften in Cambridge und bei Peter Eötvös. 1997-99 Assistent bei Lothar Zagrosek an der Oper Stuttgart (u.a. Dirigat von Morton Feldmans Neither). 1999-2003 GMD
des Theaters Freiburg und des Philharmonischen Orchesters Freiburg. In Stuttgart 2004 Musikalische Leitung der Neuinszenierung von Karl Amadeus Hartmanns Simplicius Simplicissimus und 2006 von Gerard
Pessons Uraufführung Pastorale. Seit 2007/08 Musikdirektor des Orchestre National Bordeaux Aquitaine,
2009 außerdem Musikdirektor des Orchestre Français des Jeunes. Im Dezember 2010 Auszeichnung mit
dem Titel „Officier dans l'ordre des arts et des lettres“ durch den Französischen Kulturminister in Anerkennung seiner großen Verdienste um die Kunst.
Andrea Moses,
Moses geboren in Dresden. Studierte Schauspielregie und Schauspiel an der HfS „Ernst Busch“ in
Berlin und an der GITIS in Moskau. Seit 2004 unterrichtet sie an der HfS „Ernst Busch“ Berlin im Fach
Schauspielregie. Mit dem Strauss-Doppel Salome und Elektra am Staatstheater Meiningen gelang ihr der
erfolgreiche Einstieg ins Musiktheater. Für Elektra wurde sie 2008 für den Deutschen Theaterpreis „Der
Faust“ nominiert und mit dem Förderpreis der „Meininger Theaterfreunde“ ausgezeichnet. Zu ihren Inszenierungen zählen u.a. Demetrius (Schiller/Puschkin/Hebbel, mit dem Faust-Ensemble von Peter Stein in
Hannover), Die Mutter (Brecht, Theater Oberhausen), Puccinis Turandot am Nationaltheater Weimar,
Zaide – Adama (Mozart/Czernowin, Theater Bremen), Mozarts Don Giovanni (Theater Bremen), Die weiße
Fürstin (Uraufführung von Márton Illés im Rahmen der Münchener Biennale), Wagners Lohengrin sowie
jüngst Mussorgskis Chowanschtschina am Anhaltischen Theater Dessau. 2009-2011 Chefregisseurin für
Oper und Schauspiel am Anhaltischen Theater in Dessau. 2010 abermals nominiert für den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ in der Kategorie Regie Musiktheater für ihre Inszenierung von Richard Wagners Lohengrin. Seit 2011/12 ist Moses Leitende Regisseurin im Team von Jossi Wieler an der Oper Stuttgart. Dort
wird sie mit Berlioz’ Fausts Verdammnis die Eröffnungspremiere sowie mit Alban Bergs Wozzeck und der
Übernahme von Mozarts Don Giovanni aus Bremen zwei weitere Opern in der ersten Spielzeit der Intendanz
Jossi Wielers inszenieren.
Christian Wiehle studierte in der Meisterklasse für Bühnen- und Filmgestaltung an der Hochschule für
angewandte Kunst in Wien, u.a. bei Axel Manthey, Klaus Zehelein, Frida Parmeggiani, Werner Schwab und
Hermann Beil. Abschluss seines Diplomstudiums mit Auszeichnung. Von 2003 bis 2006 war Wiehle Ausstattungsdirektor am Südthüringischen Staatstheater in Meiningen unter der Intendanz von Res Bosshart. Er
inszenierte auf Kampnagel das Science-Fiction-Musiktheaterprojekt Major Tom und zusammen mit Torsten
Beyer Shoppen und Ficken. Er arbeitet zudem mit Andrea Moses (u.a. bei den Inszenierungen Salome und
Elektra in Meiningen sowie in der letzten Spielzeit bei Turandot, Lohengrin und Chowanschtschina in Dessau) und Jan Dvorak zusammen. In Stuttgart ist er 2011/12 verantwortlich für die Ausstattung bei den Neuinszenierungen Fausts Verdammnis, Wozzeck und Don Giovanni.
Thomas Wieck,
Wieck seit 1970 nach dem Studium der Theaterwissenschaft an der Theaterhochschule „Hans
Otto“ Leipzig immer auf der Suche nach der bestmöglichen Verbindung von theoretischen und praktischen
Tun am und für das Theater, sei es als Wissenschaftler, Regisseur, Dramaturg, Librettist oder Hochschullehrer im Schauspiel, Musik- und Puppentheater und im Ballett an den unterschiedlichsten deutschen Theatern und theatralischen Ausbildungsstätten tätig. Zur Zeit in Stuttgart und an der Hochschule für Musik
„Hanns Eisler“. Mit Andrea Moses kontinuierliche Zusammenarbeit von 1997 bis heute. In der Spielzeit
2011/12 arbeitet er in Stuttgart als Dramaturg an den Inszenierungen von Fausts Verdammnis und Wozzeck.
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Maria Riccarda Wesseling,
Wesseling Mezzosopran, geboren in Graubünden, Schweiz. Ihren internationalen Durchbruch feierte sie 2006 an der Opéra de Paris, wo sie kurzfristig am Premierenabend für Susan Graham in der
Titelpartie von Glucks Iphigenie en Tauride in der Minkowski/Warlikowski-Produktion einsprang. In den vergangenen Jahren große Erfolge mit der Titelpartie in Henzes Uraufführung Phaedra, die sie in Berlin, Brüssel und London sang. Zu ihrem weiteren Repertoire gehören u.a. Hedwig in Offenbachs Rheinnixen, la
Malaspina in Sciarrinos Luci mie traditrici, Bianca in Zemlinskys Florentinischer Tragödie, Metella in Offenbachs La Vie parisienne, Pèlerin in Kaaia Saariahos Oper L’Amour de loin (Regie: Peter Sellars), Giulietta
(Les Contes d’ Hoffmann, Regie Olivier Py), Orlofsky (Die Fledermaus), Irma in Eötvös’ Le balcon und Hermione in Grétrys Andromaque in Paris, bei den Schwetzinger Festspielen und am Festival de Radio France. In
St. Gallen trat sie als Marie (Wozzeck) auf. In der Spielzeit 2011/12 debütiert Wesseling in Stuttgart als Marguérite in Fausts Verdammnis.
Pavel Černoch,
Černoch Tenor, geboren in Brünn. Studierte Musikmanagement in seiner Heimatstadt sowie Gesang
bei Paolo de Napoli in Florenz. Seit 2004 gastiert er regelmäßig am Nationaltheater Prag. 2005 Debüt an der
Lettischen Nationaloper in Riga als Števa (Jenůfa) und Alfredo (La traviata) sowie als Prinz (Rusalka).
2007/08 gastierte er an der Wiener Volksoper u.a. als Lyonel (Martha) und als Alfred (Die Fledermaus).
2008/09 war er u.a. als Rodolfo (La Bohème) mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra und als Števa
(Jenůfa) an der Bayerischen Staatsoper zu erleben. 2009/10 debütierte er in Glyndebourne als Števa, als
Gounods Faust an der Finnish National Opera und als Jeník (Die verkaufte Braut) an der Nationaloper Prag.
Zu seinen jüngsten Engagements gehörten Jeník an der Opéra Bastille, Alfredo (La traviata) und Rodolfo (La
Bohème) in Hamburg, Alfredo an der Deutschen Oper Berlin, Prinz (Rusalka) beim Glyndebourne Festival
und Lenskij (Eugen Onegin) in Riga. In Stuttgart wird Černoch 2011/12 in der Titelpartie von Fausts Verdammnis sowie erneut als Boris (Katja Kabanova) zu erleben sein.
JeanJean -Noël Briend,
Briend Tenor, geboren in Frankreich. Studierte Gesang, Klavier, Tonsatz, Musiktheorie und
Chorleitung am Conservatoire de Paris, an Paris-Sorbonne, im Conservatoire und an der Universität von
Tours sowie am Conservatoire de Saint-Maur. 2006-2008 Ensemblemitglied am DNT Weimar. Zu seinem
Repertoire gehören u.a. die Partien Don José (Carmen), Froh (Das Rheingold), die Titelrolle in Gounods
Faust, Tamino in Die Zauberflöte, Ismaele in Nabucco, Ferrando in Così fan tutte und Lurcanio in Händels
Ariodante. Am Opéra-Théâtre von Saint-Etienne sang er 2009 Roméo (Roméo und Juliette), Nicias (Thaïs)
und Steuermann (Der Fliegende Holländer). 2009 konzertierte er als Don José in Japan (Osaka Symphony
Hall, Yokohama Minato Mirai Hall und Tokyo Opera City Concert Hall). Außerdem verkörperte er Don José an
der Oper Kairo 2010 und in Doha, Qatar 2011. Im Juni 2011 sang er Narraboth (Salome) an der Opéra Royal
de Wallonie, Liège. In Stuttgart ist Briend in der Spielzeit 2011/12 in der Titelpartie von Fausts Verdammnis
zu erleben.
Robert Hayward,
Hayward Bassbariton, geboren in Großbritannien. Gab 1986 sein Operndebüt als Don Giovanni mit
der Glyndebourne Touring Opera. Gastengagements führten ihn seither u.a. an die Welsh National Opera in
Cardiff, an das Royal Opera House Covent Garden sowie an die English National Opera in London, an die
Houston Grand Opera, die New Israeli Opera, die Bayerische Staatsoper München und an die Oper Frankfurt.
Sein Opernrepertoire umfasst so unterschiedliche Partien wie Amfortas (Parsifal), Figaro und Almaviva (Le
nozze di Figaro), Marcello (La Bohème), Escamillo (Carmen), Golaud (Pelléas et Mélisande), Tomski (Pique
Dame), Jochanaan (Salome), Dr. Schön (Lulu), Ford (Falstaff), Jago (Otello), Scarpia (Tosca), Nick Shadow
(The Rake’s Progress), Wotan/Der Wanderer (Der Ring des Nibelungen) und die Titelrollen in Verdis Macbeth
und Falstaff, in Wagners Der fliegende Holländer und in Tschaikowskis Mazeppa und Eugen Onegin. Geplant
4/5
sind Auftritte als Jochanaan in Montreal und als Šiškov in Janáčeks Aus einem Totenhaus in Leeds. In Stuttgart ist er in der Spielzeit 2011/12 als Méphistophélès (Fausts Verdammnis) zu erleben.
Mark Munkittrick,
Munkittrick Bass, geboren in Boston. Lehrte nach seinem Politikwissenschaftsstudium an den Universitäten in Teheran und Ahwaz, Iran Englische Literatur und Sprache. Debütierte während dieser Zeit auch
an der Teheraner Oper. Sein amerikanisches Debüt gab er in der Carnegie Hall in New York, worauf ein Engagement an die New York City Opera folgte. 1978 wechselte er ans Badische Staatstheater Karlsruhe. Seit
1985 Ensemblemitglied der Oper Stuttgart. Zu seinem Repertoire gehören u.a. Kaspar (Der Freischütz), Ferrando (Il trovatore), Angelotti (Tosca), Bartolo (Il barbiere di Siviglia). 2007 wurde Munkittrick zum Kammersänger ernannt. In dieser Spielzeit singt Mark Munkittrick Dottore Grenvil (La traviata), Antonio (Figaros
Hochzeit), außerdem erneut die Partien Feuerschlucker, Zirkusdirektor und Affenrichter in Pinocchios Abenteuer.
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