Porta Westfalica - Naturpark TERRA.vita

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Süd
Wiehengebirge
Nord
Porta-Sandstein
mittlerer Jura
oberer Jura
unterer Jura
Wiehen- und Wesergebirge
Wie ein Wall erhebt sich das Wiehen-/Wesergebirge aus
der Ebene und ist von weithin sichtbar. Um die Entstehung
dieses Höhenzuges zu verstehen, muss man einen Blick
auf die weitere Umgebung werfen: Während im Norden eine flache Landschaft anschließt, ist es südlich des Gebirges
eher hügelig. In Richtung Südwesten endet diese hügelige
Landschaft mit dem Teutoburger Wald, dahinter folgt das
flache Münsterland. Diese Hügellandschaft wurde als Ganzes
vor rund 60 Millionen Jahren angehoben – seither präparieren Verwitterung und Erosion die harten Gesteinsschichten
heraus. Das Wiehen-/Wesergebirge ist eine solche “Kante”
aus hartem Gestein. Diese Gesteinsschichten entstanden
in der Jurazeit, also in der Zeit von vor 200 bis 145 Millionen
Jahren. Eine dieser Schichten besteht aus dem sogenannten Porta-Sandstein aus der mittleren Jurazeit, der an vielen
Gebäuden der Umgebung verbaut wurde.
Bergbau in Kleinenbremen
Kleinenbremen, der östlichste Ortsteil
von Porta Westfalica, bietet einen besonders intensiven Einblick in die Welt
der Gesteine: In einem Besucherbergwerk
wird die Bergbaugeschichte der Region
noch einmal lebendig. Bis in die 1960er
Jahre wurde hier noch Eisenerz abgebaut.
Der Besuch beginnt mit einer Einfahrt per
Bahn. Auch untertage werden längere
Wegstrecken mit der Grubenbahn bewältigt. Das benachbarte Museum für
Bergbau und Erdgeschichte bietet weitere
Einblicke in die vielfältige Thematik. Wer
glaubt, all das wäre nur Geschichte, der
liegt falsch: Im Nachbarort Nammen wird
bis heute Eisenerz unter Tage abgebaut!
PORTA WESTFALICA
PORTA WESTFALICA
o
Weitere Informationen:
Tourist-Information
32457 Porta Westfalica
Telefon (05 71) 791-2 80
Telefax (05 71) 791-2 77
www.portawestfalica.de
[email protected]
Natur- und Geopark TERRA.vita
Am Schölerberg 1
49082 Osnabrück
Telefon (0541) 501 4217 (Sekretariat)
Telefax (0541) 501 4424
www.naturpark-terravita.de
[email protected]
Nationaler
®
Geotop
gedruckt auf:
layout: www.lichtweisz.de
Geobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW© Geobasis NRW 2012
Der Porta-Sandstein ist gut an seinem
“getigerten” Aussehen zu erkennen, das
von den wechselnden Eisengehalten herrührt.
Porta Sandstone is easy to recognize because of its striped appearance, resulting
from the varying iron content.
Moderner Erzabbau in Nammen
Modern ore-mining in Nammen
The Wiehen- and Wesergebirge (mountain range)
Mining in Kleinenbremen
The Wiehen-/Wesergebirge (mountain range) rises from the
plain like a bank and is visible even from far away. To understand its formation, a view over the surrounding area is necessary: while a flat landscape borders to the north, to the south
it is more hilly. To the southwest, this hilly landscape ends at
the Teutoburger Forest, behind which the flat Münsterland
begins. This hilly landscape was raised up approximately 60
million years ago - since then weathering and erosion has exposed the hard layers of rock. The Wiehen-/Wesergebirge is
one of these harder “edges”. These rock layers were formed
in the Jurassic period: the period 200 to 145 million years ago.
One of these layers consists of the so-called Porta Sandstone
from the mid-Jurassic period, which was used in the construction of many buildings in the surrounding area.
Kleinenbremen, the easternmost part of
Porta Westfalica, offers an especially intense insight into the world of rocks: the
mining history of the region comes to life
again in the visitor mine. Iron ore was mined here until the 1960s. The tour starts
with a train ride. Once underground, longer distances are also covered using a
special mining train. The neighbouring
museum for mining and earth history offers further insight into this diverse field.
Those who think that this is all just history
are wrong: in the neighbouring village of
Nammen iron ore is still mined today!
TIEFER EINSCHNITT MIT AUS- UND EINBLICKEN
A DEEP CUT WITH VIEWS INSIDE AND OUT
www.naturpark-terravita.de
Wiehenge
birge
Porta Westfalica
Viele haben hier im ersten Moment das Kaiser-WilhelmDenkmal vor Augen, das zwischen Bad Oeynhausen
und Minden an der Flanke des Wiehengebirges zu sehen ist. Dabei ist das bekannte Monument nur ein vergleichsweise kleines Detail. Vor allem ist die Porta
Westfalica ein Landschaftsgebilde – eine erdgeschichtliche Sehenswürdigkeit ersten Ranges: Die “Westfälische
Pforte”. Im Westen erstreckt sich das Wiehengebirge, gleichförmig wie ein gewaltiger Damm, während im Osten das
Wesergebirge ebenso geradlinig aus der Ebene ragt. Mitten
hindurch fließt die Weser, und zwar durch einen Einschnitt,
der an der schmalsten Stelle nur 600 Meter breit ist. Neben
der Weser zwängen sich hier noch weitere Verkehrsadern
hindurch: Neben der Bahnlinie und einer Nebenstraße
auch die B61, die zum Glück größtenteils unter die Erde
verlegt wurde. Beim Blick auf diese Landschaft drängt sich
die Frage auf: Wie konnte so etwas entstehen?
Nach Ansicht der Geologen hatten vor allem die Eiszeiten
großen Einfluss auf den Verlauf der Weser. Die Gletscher,
die von Norden her heranrückten, zwangen die Weser
mehrmals, ihren Verlauf zu ändern. Zeitweise bildeten
sich vor dem Gebirge große Stauseen, weil die Abflüsse
durch das Gletschereis versperrt waren. Gegen Ende der
Eiszeit hatte sich an dieser Stelle der tiefste “Überlauf”
gebildet und die Weser schnitt sich schließlich ihr tiefstes
Tal durch den Höhenzug. Den Einfluss der Eiszeiten sieht
man noch am Untergrund des Ortes Porta Westfalica:
Schmelzwassersand und Geröll, das vom Eis zusammen
geschoben wurde, findet sich hier in riesigen Mengen.
KaiserWilhelmDenkmal
r
Wese
Großer
Weserbogen
Vom Einfluss der Eiszeit ...
Einer Sage nach entstand die Porta Westfalica vor langer
Zeit, als der Teufel durch einen Damm die Weser anstaute
und der liebe Gott – um die Menschen vor dem Ertrinken
zu retten – einen neuen Durchfluss durch das Gebirge
schuf.
Porta Westfalica
(Westfälische Pforte)
Auf dieser sogenannten
“Orohydrographischen
Karte” sind nur die Berge
und die Gewässer zu sehen.
So wird die markante Form
des Weserdurchbruches besonders deutlich.
Wesergeb
irge
Fernsehturm
Jakobsberg
Only the mountains, lakes
and rivers are visible on this
so-called “orohydrographic
map”. As a result, the remarkable shape of the Weser
break is particularly clear.
Der “Große Weserbogen” ist eine große Kieslagerstätte. Eine der
gößten Kiesgruben wurde zu einem Badesee umfunktioniert.
Wiehen- und Wesergebirge bestehen aus festem Gestein, wie
im Besucherbergwerk Kleinenbremen leicht zu erkennen ist.
The “Große Weserbogen” is a huge gravel deposit. One of the biggest pits has been made into a bathing lake.
The Wiehen- and Wesergebirge consists of solid rock – easy to recognize in Kleinenbremen’s visitor mine.
Porta Westfalica
Many people initially think of the Emporer Wilhelm
Monument, which can be found at the slope of the
Wiehengebirge between Bad Oeynhausen and Minden. In
fact, this monument is a relatively minor detail. First and foremost, the Porta Westfalica is a landscape - a first-class geological sight: the gateway to Westphalia. To the west, the
Wiehengebirge extends steadily like a giant embankment,
while in the east the Wesergebirge towers above the plain.
The river Weser flows right through the middle - through a
cut which, at its narrowest, is just 600 metres wide. Next to
the river Weser more traffic can pass by: along with the railway and a local road, there is also the B 61, which, fortunately, runs mainly underground. Looking at this landscape,
the question arises: how did such a thing come into being?
Influence of the Ice Age
Legend has it that the Porta came into being a long time
ago, when the devil dammed up the river Weser. To save
people from drowning, God created a new opening in the
mountain range.
According to geologists, the ice ages had the greatest impact on the course of the river Weser. The glaciers to the
north moved closer forcing the river Weser to change its
course several times. Large natural reservoirs formed sporadically in front of the mountain range, as the ice from the
glaciers blocked any possible outlet for the water. By the
end of the Ice Age, the deepest “overflow” had formed here
and the river Weser cut its deepest valley in the mountain
range. The impact of the Ice Age is still visible below the surface of Porta Westfalica: lots of melt-water sand and gravel,
pushed together by the ice, can be found underground.
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