Coase-Theorem

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Umwelt aus der Perspektive
der VWL
1
Literatur
• Kapp, K.W.: Social Costs of Private Enterprise. Harvard
1950
• Frey, Bruno S.: Umweltökonomie. Vandenhoeck, 1972
• Nowotny, Ewald: Wirtschaftspolitik und Umweltschutz.
Rombach, 1974
• Siebert, Horst: Economics of the Environment. Springer
2005 (Ökonomische Theorie der Umwelt. Mohr 1978)
• Endres, A.; Querner, I.: Die Ökonomie der natürlichen
Ressourcen, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1993
• Binder, K.G.: Grundzüge der Umweltökonomie, Vahlen,
1999
• Cansier, D.: Umweltökonomie, Stuttgart 1999
• Endres, A.: Umweltökonomie, Kohlhammer, 2000
• Wicke, L: Umweltökonomie. Eine praxisorientierte
Einführung, Vahlen 1991
2
Literatur
• Kapp, K.W.: Social Costs of Private Enterprise. Harvard 1950
• Siebert, Horst: Economics of the Environment. Springer 2005
(Ökonomische Theorie der Umwelt. Mohr 1978)
• Frey, Bruno S.: Umweltökonomie. Vandenhoeck, 1972
• Endres, A.; Querner, I.: Die Ökonomie der natürlichen Ressourcen,
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1993
• Nowotny, Ewald: Wirtschaftspolitik und Umweltschutz. Rombach,
1974
• Boulding, Kenneth Ewart: Ecodynamics: A new theory of societal
evolution, 1978.
• Binder, K.G.: Grundzüge der Umweltökonomie, Vahlen, 1999
• Cansier, D.: Umweltökonomie, Stuttgart 1999
• Endres, A.: Umweltökonomie, Kohlhammer, 2000
• Wicke, L: Umweltökonomie. Eine praxisorientierte Einführung,
Vahlen 1991
3
Karl William Kapp
4
Weitere Informationen unter http://www.kwilliam-kapp.de/
Horst Siebert
5
Kenneth Ewart Boulding
Kenneth Ewart Boulding (* 18. Januar 1910 in Liverpool (England), † 18. März 1993 in Boulder (Colorado))
war ein britisch-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler.
Kenneth E. Boulding hat in über 1000 Veröffentlichungen und etwa 40 Monographien einen umfangreichen
Beitrag zur sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung geleistet und ist mit über 30
Ehrendoktorwürden ausgezeichnet worden. Boulding stammte aus einer Quäkerfamilie und studierte
Philosophie und Wirtschaftswissenschaften in Oxford. 1937 ging er in die USA, deren Staatsbürgerschaft er
1948 annahm, und lehrte an den Universitäten Harvard und Chicago. Dort verfasste er 1941 mit „Economic
Analysis“ eine wirtschaftswissenschaftliche Einführung für Studenten, die bald zum Standardwerk wurde.
Während des 2. Weltkriegs war er beim Völkerbund in Princeton tätig, verlor diese Stelle jedoch 1944 wegen
seiner pazifistischen Aktivitäten. Danach war er an der University of Michigan (1949-1968) und anschließend
in Boulder (Colorado) (1969-1981) als Professor tätig. Boulding war unter anderem Präsident der American
Economic Association, der Society for General Systems Research, der International Peace Research
Society und der American Association for the Advancement of Science.
Wissenschaftliche Leistung: Boulding gilt innerhalb seiner Disziplin als anerkannter Außenseiter. Er
verstand seine Rolle als Wissenschaftler immer breit und auch politisch, intensiv hat er sich mit Fragen der
Religion und Ethik auseinandergesetzt. Besonders engagiert war er seit den 1950er Jahren in der frühen
Friedensbewegung, hier gelten Kenneth Boulding und seine Frau Elise M. Boulding als Gründerfiguren der
Konflikt- und Friedensforschung. Ebenfalls stark interessiert war Boulding an der Idee einer Allgemeinen
Systemtheorie. Er verstand die Wirtschaft dementsprechend immer als Teil eines breiteren sozialen
Kontextes und suchte in seiner Arbeit die Anbindung an die Soziologie aber auch die Biologie. Seiner
eigenen Disziplin stand er dagegen immer etwas distanziert gegenüber. Die Fixierung der Ökonomie auf
mathematische Lösungen kritisiert er ebenso wie ihre Versuche, zukünftige Entwicklungen durch ihre
Modelle zu prognostizieren. Dem hat Boulding die Idee einer "evolutionären Ökonomie" ("evolutionary
economics") entgegengestellt, in der der Faktor Wissen oder Know-How sowie Anpassungs- und
Lernprozesse eine besondere Rolle spielen. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt der Aufsatz "The
Economics of the Coming Spaceship Earth" von 1966. Der Text ist der Versuch einer theoretischen
Fundierung einer nicht-wachstumsorientierten Wirtschaft und Bouldings zentraler Beitrag zur Umweltdebatte
seiner Zeit. Er betont die Rolle der volkswirtschaftlichen Substanz für die Befriedigung unserer Bedürfnisse.
In einem geschlossenen System müsse man versuchen, mit möglichst wenig Durchfluss auszukommen.
Diese Gedanken und insbesondere die Raumschiffmetapher sind in der Folgezeit häufig rezipiert worden.
Hauptwerke:
Economic Analysis, 1941.
A Reconstruction of Economics, 1950.
The Image: Knowledge of life in society, 1956.
Conflict and Defense: A general theory, 1962.
Ecodynamics: A new theory of societal evolution, 1978.
Stable Peace, 1978.
Human Betterment, 1985.
6
Lutz Wicke
war Leiter des Umweltbundesamtes
Staatssekretär im Umweltministerium
7
Ziele der volkswirtschaftlichen
Betrachtung der Umweltnutzung
• Hilfen für die Umwelt-Politik (UmweltWirtschafts-Politik)
• Hilfen für die handelnden Individuen, die mit
Umwelt-Nutzung und Umwelt-Politik
konfrontiert sind
Hohes Abstraktionsniveau
8
umweltökonomische Literatur
• umweltökonomische Erwägungen schon bei den
Klassikern
• erste vorwiegend umweltökonomische Schriften
in den 50er Jahren
9
Ressourcen
nachwachsende
regenerierbare
erschöpfbare
Erdöl, Erdgas
Holz
Erze
Wasser
Luft
10
Ressourcen
erschöpfbare
nachwachsende
regenerierbare
Optimierung des
Nutzungspfades
Optimierung des
Nutzungsniveaus
Kalküle der Umweltökonomie
11
Theorie der externen Kosten
interne Kosten
Inputs aus dem Markt
Abgaben in den Markt
Produktion
wirtschaftliche Aktivität
nat. Res. zum Nullpreis
Emissionen
externe Kosten
Schäden
12
Grenzkosten und Grenznutzen der
Umweltverschmutzung
Grenzkosten,
Grenzbewertung
Grenznutzen
durch vermiedene
Umweltschäden
Grenzkosten
der Vermeidung
Emissionsmenge
13
Grenzkosten und Grenznutzen der
Umweltverschmutzung
Grenzkosten,
Grenzbewertung
Grenzkosten
Grenznutzen
Emissionsvermeidung
14
Die vier Instrumente der Umweltpolitik
• Umwelt-Steuer (Pigou-Steuer)
• Emissionsvermeidungs-Subvention
• Umwelt-Zertifikate
(Verschmutzungsrechte)
• Ordnungsrecht (Verbote, Auflagen)
15
Arthur Cecil Pigou
877–1959, engl. Nationalökonom, dessen Leben eng mit Cambridge verbunden ist, wo er studiert und von
1901 bis zum Lebensende - seit 1908 als Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Marshall - gelehrt hat. Pigou
gehört mit Marshall und dem etwa gleichaltrigen Keynes zu den herausragenden Gestalten der CambridgeSchule. Seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen - etwa 30 Bücher und über 100 Aufsätze - haben auf
zwei Gebieten bis heute nicht an Bedeutung verloren: Der Beschäftigungs- und der Wohlfahrtstheorie. Auf
dem ersten Gebiet, der Beschäftigungstheorie, vertrat Pigou gegenüber Keynes die klassische Position, nach
der ein Unterbeschäftigungsgleichgewicht auf Dauer nicht stabil sein kann (Pigou-Effekt). Diese Auffassung
von Pigou wird häufig dahingehend missverstanden, es würde sich „automatisch“ ein Vollbeschäftigungsgleichgewicht wieder einstellen. Keynes hat den Gegensatz zu Pigou oft überbetont, um seinen Anspruch
herauszustellen, dass er eine allgemeine Theorie biete, die die klassische Lehre als Spezialfall einschließe.
Pigou hat demgegenüber später großzügig eingeräumt, dass die Lehre von Keynes weitgehend korrekt sei.
Auf dem zweiten Gebiet, der Wohlfahrtsökonomik, setzte Pigou beim Konzept der externen Effekte von
Marshall an, die immer dann auftreten, wenn soziale Kosten und Nutzen von privaten abweichen. Solche
Abweichungen vom Pareto-Optimum seien Fälle des Marktversagens, die einen Eingriff des Staates
erforderten. Durch Steuern (Pigou-Steuern) könnten die Verursacher negativer externer Effekte belastet
werden, während die positiver externer Effekte zu subventionieren seien. Die wohlfahrtstheoretischen Ansätze
von Pigou sind nicht nur Ausgangspunkt für eine Umweltpolitik, sondern auch Grundlage für staatliche
Eingriffe in einer Marktwirtschaft überhaupt. V.a. deswegen hat das Werk von Pigou an Bedeutung gewonnen
und erst spät gebührende Anerkennung erfahren. Die Qualität seiner Bücher ist hervorragend. Sein wichtigster
Beitrag zur Beschäftigungstheorie „Employment and Equilibrium“ (1941) sollte zusammen mit „The Theory of
Unemployment“ (1933) gelesen werden. In seinem Alterswerk „Keynes's General Theory: A Retrospective
View“ (1950) würdigt er in fairer Weise seinen wissenschaftlichen Rivalen. Sein Hauptwerk ist „The Economics
of Welfare“ (1920).
Gabler Wirtschaftslexikon
16
Grenzkosten und Grenznutzen der
Umweltverschmutzung
Grenzkosten,
Grenzbewertung
Grenznutzen
durch vermiedene
Umweltschäden
Grenzkosten
der Vermeidung
optimale
Emission
Emissionsmenge
17
Die Umwelt-Steuer
Grenzkosten,
Grenzbewertung
Grenzkosten
Steuersatz
Grenznutzen
optimale Emissionsvermeidung bei
gegebenem Steuersatz
Emissionsvermeidung
18
Die Umwelt-Subvention
Grenzkosten,
Grenzbewertung
Grenzkosten
Subventionssatz
Grenznutzen
optimale Emissionsvermeidung bei
gegebener Subvention
Emissionsvermeidung
19
Umwelt-Zertifikat – die Mengen-Lösung
Grenzkosten,
Grenzbewertung
gegebene Menge
an Zertifikaten
Grenzkosten
Marktpreis
der
Zertifikate
Grenznutzen
Emissionsvermeidung
20
technischer Fortschritt
Grenzkosten,
Grenzbewertung
technischer Fortschritt
senkt die Grenzkosten
Grenzkosten
Grenznutzen
c.p. steigt das optimale Niveau der
Emissionsvermeidung
Emissionsvermeidung
21
Coase-Theorem
Das Coase-Theorem [koʊz-] geht davon aus, dass Teilnehmer eines
Marktes Probleme, die durch externe Effekte entstehen, selbst lösen
können, wenn sie nur über die Allokation von Ressourcen verhandeln und
diese ohne Kosten tauschen können.
Das Coase-Theorem geht davon aus, dass Märkte unter den gegebenen
Annahmen sehr effizient mit Externalitäten umgehen. Demnach sind Märkte
in der Lage, die an Externalitäten geknüpften Probleme selbständig
auszuräumen und die Ressourcen auf pareto-effizientem Weg aufzuteilen.
Wenn die Eigentumsrechte eindeutig definiert sind und keine
Transaktionskosten vorliegen, werden die von einer Externalität Betroffenen
durch Verhandlungen unabhängig von der Zuteilung der Eigentumsrechte
eine effiziente Lösung erzielen. (Invarianzthese)
Es wurde 1960 von Ronald Coase im Artikel The Problem of Social Cost
beschrieben. Die Bezeichnung Coase-Theorem geht auf George Stigler
(1966) zurück. Ronald Coase wurde für diese und andere Leistungen 1991
mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Coase-Theorem
Das Coase-Theorem [koʊz-] geht davon aus, dass Teilnehmer eines
Marktes Probleme, die durch externe Effekte entstehen, selbst lösen
können, wenn sie nur über die Allokation von Ressourcen verhandeln und
diese ohne Kosten tauschen können.
Das Coase-Theorem geht davon aus, dass Märkte unter den gegebenen
Annahmen sehr effizient mit Externalitäten umgehen. Demnach sind Märkte
in der Lage, die an Externalitäten geknüpften Probleme selbständig
auszuräumen und die Ressourcen auf pareto-effizientem Weg aufzuteilen.
Wenn die Eigentumsrechte eindeutig definiert sind und keine
Transaktionskosten vorliegen, werden die von einer Externalität Betroffenen
durch Verhandlungen unabhängig von der Zuteilung der Eigentumsrechte
eine effiziente Lösung erzielen. (Invarianzthese)
Es wurde 1960 von Ronald Coase im Artikel The Problem of Social Cost
beschrieben. Die Bezeichnung Coase-Theorem geht auf George Stigler
(1966) zurück. Ronald Coase wurde für diese und andere Leistungen 1991
mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet.
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Coase-Theorem
Grenzkosten
Grenzschaden
Verhandlungslösung bei Recht auf
Ausübung der schädlichen Aktivität
Beispiele:
Kühe einfach weiden lassen
laute Musik hören
Abwässer
Abgase
Preis
als Verhandlungsergebnis
Das muß der
Geschädigte
zahlen
Das ist der
Gewinn des
Geschädigten
Coase-Theorem
Grenzkosten
Grenzschaden
Verhandlungslösung bei Recht auf
Ungestörtheit
Es kommt im Falle der Verhandlungslösung
für die Effizienz des Ergebnisses nicht auf die
anfängliche Verteilung der Rechte an.
Preis
als Verhandlungsergebnis
Das muß der Schädiger
zahlen
Das ist der
Gewinn des
Schädigers
Coase-Theorem
Voraussetzungen
•
•
keine Transaktionskosten
vollständige Information
Reale Situation
Große Gruppen von Beteiligten
Erpressungsmöglichkeiten im Laissez-faire-System
Informationsasymmetrien
Distributionseffekt
Coase hat sicher nicht geglaubt, durch Verhandlungen könne in jedem Fall eine
befriedigend effiziente Lösung erreicht werden. Vielmehr ging es ihm darum, die
Voraussetzungen herauszuarbeiten.
Ronald Coase (Leben)
Ronald Harry Coase (* 29. Dezember 1910 in Willesden bei London) ist ein britischer
Wirtschaftswissenschaftler. Er erhielt 1991 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften
für „seine Entdeckung und Klärung der Bedeutung der sogenannten Transaktionskosten
und der Verfügungsrechte für die institutionelle Struktur und das Funktionieren der
Wirtschaft“. (→Coase-Theorem)
Leben
Ronald Coase wuchs in England auf und studierte von 1929 bis 1931 an der London
School of Economics and Political Science (LSE). Seine wissenschaftliche Laufbahn
begann in Dundee und Liverpool, bald aber kehrte er an die LSE zurück. 1951 wurde er
zum Professor der University of Buffalo in den USA berufen, 1958 wechselte er an die
University of Virginia, und 1964 kam er an die University of Chicago, deren Professor for
Law and Economics er bis zu seiner Emeritierung 1982 blieb. Er ist Mitglied der
neoliberalen Denkfabrik Mont Pelerin Society.
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Ronald Coase (Werk)
Der Name Ronald Coase steht in der wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion vor allem
für zwei bahnbrechende Aufsätze, auf denen wesentliche Theorien gründen, mit denen die
Wirtschaftswissenschaft heute argumentiert:
1937 schrieb Coase „The nature of the firm“, ein Artikel, in dem er u.a. ein Unternehmen
als hierarchisches Vertragsgeflecht beschreibt. Außerdem beschreibt er die Existenz von
Unternehmen als Folge von bei der Nutzung von Märkten auftretenden
Transaktionskosten. Obwohl Coase später schreibt, dass ihm die Folgen seines
Gedankengangs gar nicht bewusst waren, gilt dieser Artikel als Initialzündung für die
vertragsorientierte Betrachtung wirtschaftlichen Handelns, die später in den Theorien der
Neuen Institutionenökonomik ihren Niederschlag finden. Hierzu gehören die „Theorie der
unvollständigen Verträge“, die Transaktionskostentheorie und die Prinzipal-Agent-Theorie .
1960 widmete sich Coase wieder einem vertragstheoretischen Thema und beschrieb in
„The problem of social cost“ die Schwierigkeiten, die externe Effekte wirtschaftlichen
Handelns auslösen, wenn die betroffenen Eigentumsrechte nicht klar zugewiesen sind.
Dieser Aufsatz, ein Meilenstein in der Theorie der Verfügungsrechte (property rights
theory) beeinflusste die nachfolgenden Debatten und wirkt bis heute, etwa im Bereich des
Umweltschutzes, dessen Emissionsrechtehandel auf das nach ihm benannte CoaseTheorem zurückgehen.
Coase gab während seiner Zeit als Professor in Chicago das renommierte Journal of Law
and Economics heraus. Seine Arbeiten, insbesondere „The nature of the firm“, gelten als
Grundstein der Neuen Institutionenökonomik.
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Umweltökonomische Gesamtrechnung
Von der Internetseite des Statistischen Bundesamtes kann man
sich eine kurze Broschüre mit Informationen zur Umweltökonomischen
Gesamtrechnung (UGR) herunterladen.
www.statistik-bund.de
Dort sind auch viele Daten verfügbar, insbesondere auch die
folgenden Grafiken.
29
Aufwand
wirtschaftlicher
Umsatz
Abschreibungen
ind. Steuern
abzüglich
Subventionen
NIP zu Faktorkosten
Nettoinlandsprodukt zu Marktpreisen
Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen
Vorleistungen
Ertrag
Löhne, Gehälter
Sozialversicherungsbeiträge
Zinsen,
Mieten
Bestandsänderungen
(Kapitalstock,
Lagerhaltung)
Bruttoproduktionswert
selbsterstellte
Anlagen
Gewinn
Nationales Produktionskonto
Quelle: WOLL, 1990, Allgem. VWL, S. 317
30
Umweltnutzung und Sozialprodukt
Die VGR mißt die
monetären Ströme
und bietet Wohlstandsindikatoren, erfaßt
aber die Umweltnutzung
nur sehr unvollständig.
Maßnahmen zur Minderung
von Umweltschäden erhöhen
das Sozialprodukt (z.B. Bau von
Kläranlagen, Renovierung des
Kölner Doms).
Wirtschaftskreislauf
Die Nutzung „freier“
Umweltgüter
wird nicht erfaßt.
Beeinträchtigung der
Regenerationsfähigkeit
von Umweltgütern wird
nicht erfaßt (z.B. Fischerei)
Abbau von Rohstoffvorräten
wird nicht berücksichtigt.
Gesundheitsschäden werden nicht berücksichtigt,
Maßnahmen dagegen erhöhen das Sozialprodukt.
Ausbau der VGR erscheint nötig, Ökosozialprodukt statt BSP
31
Ergänzung der VGR versus ergänzende
Umweltberichterstattung
Denkbar wäre ein Ausbau der VGR mit kompletter Einbeziehung
der Umwelt und einem „Öko-Sozialprodukt“ als Wohlstandsindikator.
Weniger anspruchsvoll ist das Ziel einer Ergänzung der VGR
im Sinne eines „Satellitensystems“.
Die sich stellenden Probleme der Bewertung sind jedoch nur
schwer zu überwinden.
Deshalb wurde in Deutschland ein Umweltberichtssystem eingeführt,
das als umweltökonomische Gesamtrechnung (UGR) über die
Entwicklung von Umweltnutzung und Umweltschutz informiert.
32
UGR
des StaBuA
Belastung
Material- und
Energieflußrechnungen
(physikalische Meßeinheiten)
gesamtwirtschaftliches
Materialkonto
Energieflußrechnungen
nach Branchen
Primärmaterial
nach Branchen
Emissionsrechnungen
nach Branchen
Wassergesamtrechnungen
nach Branchen
physische Input-OutputTabellen
Zustand
Umweltzustand
qualitative und quantitative
Bestandsveränderungen
des Naturvermögens
in physischen Einheiten
Siedlungs- und Verkehrsfläche nach Branchen
Maßnahmen
Umweltschutzmaßnahmen
umweltbezogene
monetäre Ströme und
Bestände
Umweltschutzausgaben
Umweltsteuern
Nutzungsintensität der
Agrarökosysteme
33
Umweltökonomische Gesamtrechnungen (UGR)
Umwelt Nutzung und Wirtschaft
Politisches Leitbild: Nachhaltigkeit
Die Umwelt wird durch wirtschaftliche Aktivitäten in vielfältiger Weise
genutzt und verändert.
Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung verlangt einen schonenden
Umgang mit der Umwelt, damit die Lebensgrundlagen für künftige
Generationen erhalten bleiben.
In der Waldwirtschaft versteht man unter Nachhaltigkeit, dass nicht mehr
Bäume gefällt werden als nachwachsen. In der Gesamtwirtschaft bedeutet
nachhaltiges Wirtschaften, dass die Belange der Umwelt in ausreichender
Weise bei den Produktions- und Konsumaktivitäten berücksichtigt werden.
Quelle: Statistisches Bundesamt
34
Welchen Beitrag leisten die Umweltökonomischen Gesamtrechnungen
(UGR) zum nachhaltigen Wirtschaften?
Die UGR stellen statistische Informationen über die Wechselwirkungen zwischen
Wirtschaft und Umwelt zur Verfügung. Sie liefern damit eine wichtige
Datengrundlage, um die Nachhaltigkeit des Wirtschaftens zu überprüfen.
Welche wirtschaftlichen Aktivitäten verursachen welche Belastungen der Umwelt?
Wie verändert sich der Umweltzustand?
Was geben Staat und Wirtschaft für Umweltschutz aus?
Für die Produktion werden Rohstoffe aus der Umwelt entnommen.
Energieträger (Kohle, Erdgas, …), Wasser, sonstige Rohstoffe.
Die Umwelt wird durch die Abgabe nicht verwertbarer Reste, wie:
Luftemissionen (CO2, NOx, SO2, …), Abfälle, Abwasser, in Anspruch genommen.
Die Inanspruchnahme von Flächen und Ökosystemen ist ein struktureller
Eingriff in die Natur. In den UGR wird insbesondere die Nutzung von Boden
als Siedlungs- und Verkehrsfläche dargestellt.
Quelle: Statistisches Bundesamt
35
Wie stark nutzt die Wirtschaft die Umwelt? Nimmt die Nutzung zu oder ab?
Die im Schaubild dargestellten Indikatoren der UGR zeigen für das
vergangene Jahrzehnt insgesamt einen Rückgang der Umweltbelastungen
in Deutschland - trotz gestiegener wirtschaftlicher Leistung.
Das heißt: deutliche Verringerungen der Luftemissionen, Einsparungen bei
Wasser, Rohstoffentnahme und Energieverbrauch.
Im Gegensatz zu den allgemein rückläufigen Trends steht allerdings die weiterhin
stark zunehmende Nutzung von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke.
Beim Vergleich zwischen der Entwicklung bei den Entnahmen von Ressourcen
aus der Umwelt und den Abgaben an die Umwelt wird deutlich:
Bei der Verringerung der Schadstoffabgaben wurden größere Erfolge
erzielt (z.B. durch bessere Filteranlagen) als bei der Verringerung der
Entnahme von Ressourcen.
Quelle: Statistisches Bundesamt
36
Quelle: Statistisches Bundesamt
37
Wie unterschiedlich ist die Umweltnutzung durch die Produktionsbereiche?
Die UGR untergliedern die Wirtschaft in gleicher Weise wie die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen in:
72 verschiedene Produktionsbereiche, den Konsum der privaten Haushalte.
Die Daten der Umweltnutzung werden diesen Bereichen zugeordnet.
Daraus ergibt sich ein differenziertes Bild der Zusammenhänge zwischen den
Umweltbelastungen und den verursachenden Produktionsbereichen.
Der Vergleich des Wassereinsatzes, der Siedlungs- und Verkehrsfläche und der
Abgabe des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) als Beispiele für die
Umweltnutzung zeigt (hier in stark zusammengefasster Form), dass die
Produktionsbereiche und die privaten Haushalte die Umwelt unterschiedlich
stark nutzen:
Die Siedlungs- und Verkehrsflächen werden überwiegend durch die privaten
Haushalte in Anspruch genommen. Die Produktionsbereiche der Wirtschaft
entnehmen den größten Teil des Wassers und erzeugen das meiste Kohlendioxid.
Quelle: Statistisches Bundesamt
38
Quelle: Statistisches Bundesamt
39
Wie effizient ist der Einsatz von Umweltressourcen für
wirtschaftliche Zwecke?
Eine Verbesserung der Umweltnutzung liegt dann vor, wenn bei der
Produktion gleicher Mengen von Gütern (d.h. bei gleicher wirtschaftlicher
Leistung) immer weniger Ressourcen eingesetzt werden.
Die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von Umweltressourcen wird mit deren
Produktivität gemessen.
So versteht man z.B. unter Wasserproduktivität das Verhältnis des
erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts (BIP) zur Wasserentnahme
aus der Natur.
Für den Zeitraum 1991 bis 2001 konnte trotz gestiegener wirtschaftlicher
Leistung die Wasserentnahme deutlich verringert werden:
Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich um 16 %.
Die Wasserentnahme ging um rund 14 % zurück.
Die Wasserproduktivität ist folglich um 36 % gestiegen.
Quelle: Statistisches Bundesamt
40
Wasserproduktivität =
BIP
Wasserentnahme
Quelle: Statistisches Bundesamt
41
Quelle: Statisches Bundesamt
42
43
Zur sogenannten Ökosteuer
44
Hat die Ökosteuer eine
„doppelte Dividende“?
Nutzen der Ökosteuer
umweltpolitischer
Nutzen
steuerpolitischer
Zusatznutzen
2. Dividende ?
45
Ressourcenmarkt
soziale
GK
Preis von Mineralöl
Nachfrage = marginale ZB
Angebot plus
Pigou-Steuer
D
Z
T1
1. Dividende
E
X**
X*
Angebot
private GK
z.B. Mineralöl
Quelle: Schwarze, 2001, WiSt, Nr. 4, S. 215
46
Arbeitsmarkt
Lohn
soziale
GK
Nachfrage = WGP= Grenznutzen der Arbeit
Angebot
plus Steuer tA
B
Bruttolohn
2. Dividende
T2
Y
Nettolohn
Angebot
= OGK
Opportunitätskosten
der Arbeit
C
At*
A*
Faktor Arbeit (Menge)
Quelle: Schwarze, 2001, WiSt, Nr. 4, S. 215
47
Lohn
soziale
GK
Nachfrage = WGP= Grenznutzen der Arbeit
Angebot
plus Steuer tA
B
Bruttolohn
2. Dividende
T2
Y
Nettolohn
C
At*
Quelle: Schwarze,
2001, WiSt, Nr. 4, S. 215
Angebot
= OGK
Opportunitätskosten
der Arbeit
A*
Faktor Arbeit
in diesem Bereich ist der Grenznutzen
der Arbeit höher als die Grenzkosten (ohne Steuern),
eine Verringerung der Steuern erhöht also die
gesellschaftliche Wohlfahrt.
48
Wenn also das Aufkommen der Umwelt-Steuer zur Substitution
der Steuer auf Arbeit verwendet wird, dann sinken die Zusatzkosten
der Besteuerung (exess burden).
Eine solche 2. Dividende ist aber nur möglich, wenn nicht die
allgemeine Einkommensteuer gesenkt wird (diese belastet
alle Einkommensarten im Idealfall gleich), sondern Sondersteuern
auf Lohneinkommen substituiert werden.
Sondersteuern auf Lohn sind z.B. die sogen. versicherungsfremden
Leistungen.
49
Aus umweltpolitischen Gründen gewollte steigende Steuersätze
müssen nicht immer ein steuerpolitisch erwünschtes zusätzliches
Steueraufkommen bewirken.
Beispiel:
Die Erhöhung der Tabaksteuer zu Beginn des Jahrzehnts hat
zu einem Rückgang des Steueraufkommens geführt.
50
Wie kann das Steueraufkommen aus der
Umweltsteuer maximiert werden?
Die 2. Dividende wird gelegentlich nicht nur als positiver Nebeneffekt
betrachtet, sondern es wird gefragt, wie das Steueraufkommen
maximiert werden kann, um die Substitution anderer, belastender
Steuern zu maximieren.
Ein so bestimmter Steuersatz muß nicht höher sein, als ein
unter umweltpolitischen Aspekten (1. Dividende) optimaler
Steuersatz.
Der unter umweltpolitischen Aspekten richtige Steuersatz kann
höher sein als der das Steueraufkommen maximierende Steuersatz.
51
Preis, Steuer
X* = Gleichgewicht ohne Steuer
Nachfrage = marginale Zahlungsbereitschaft
private GK
X*
Menge
52
Preis, Steuer
X* = Gleichgewicht ohne Steuer
X** = Gleichgewicht mit Pigou-Steuer
Nachfrage =
marginale Zahlungsbereitschaft
PigouSteuer =
externe GK
private GK
X**
X*
Menge
53
Preis, Steuer
X* = Gleichgewicht ohne Steuer
X** = Gleichgewicht mit Pigou-Steuer
Nachfrage =
marginale Zahlungsbereitschaft
Steueraufkommen bei unterschiedlichen
Steuersätzen
private GK
X**
X**
X*
Menge
54
Preis, Steuer
X* = Gleichgewicht ohne Steuer
X** = Gleichgewicht mit Pigou-Steuer
Steueraufkommen bei unterschiedlichen
Steuersätzen
private GK
X**
X**
X**
X*
Menge
55
X* = Gleichgewicht ohne Steuer
Nachfrage =
marginale Zahlungsbereitschaft
Fahrstrahl
aus dem
Punkt p*
Bei welchem Steuersatz ist
das Steueraufkommen
maximal?
Aufkommens-Elastizität = 1
das Aufkommen
maximierende
Pigou-Steuer
p*
Menge des Gutes
Steueraufkommen
In dem speziellen Fall steht der Fahrstrahl
aus p* senkrecht zur Nachfragekurve, hat
also die betragsmäßig gleiche Steigung.
Menge des Gutes
1/2X*
X*
56
Der umweltpolitisch richtige Steuersatz kann oberhalb des
das Aufkommen maximierenden Steuersatzes liegen.
Wählt man den Steuersatz so, ist die 2. Dividende nicht maximal.
Die Theorie der Optimalbesteuerung (optimal taxation)
schlägt einen Kompromiß vor.
Die Grenzaufkommenswirkung (R´) der Besteuerung wird als
Grenznutzen der Ökosteuer interpretiert und mit und mit den eingesparten
Zusatzkosten der substituierten Steuer (-z) gewichtet.
Man gelangt zu einem optimalen Steuersatz unterhalb des umweltpolitischen,
aber oberhalb des aufkommensmaximierenden.
Steuersatz
Die Erwägung dürfte nur bei sehr
hohen externen Kosten relevant
sein.
umweltpolitisch wünschenswert
Kompromiß
aufkommensmaximierend 57
Die Steuerbetrags- oder Aufkommenselastizität
beträgt 1 bei der halben Gleichgewichtsmenge.
An diesem Punkt ist die Steigung einer Geraden
aus dem Punkt p* (=t/x) und die Steigung der Nachfragefunktion
betragsgleich.
R´ = Grenzaufkommenswirkung der Besteuerung = Grenznutzen der Besteuerung
-z = eingesparte Zusatzkosten der substituierten Lohnsteuer
58
X* = Gleichgewicht ohne Steuer
X** = Gleichgewicht mit Pigou-Steuer
Preis, Steuer
Nachfrage =
marginale Zahlungsbereitschaft
X*** = Gleichgewicht mit Kompromiß
-zR´+ SGK
t**
t***
Grenznutzen der Ökosteuer mit den eingesparten
Zusatzkosten der substituierten Steuer gewichtet
Steuer in Höhe der SGK
aufkommensmaximierende Steuer
bei Elastizität =1
aufkommenmaximierende
Steuer
p*
-zR`
PigouSteuer =
externe GK
private GK
X** X***
Aufkommenselastizität = 1
Aufkommen der Umweltsteuer maximal
X*
Menge
59
zusätzlicher Nutzen aus
der 2. Dividende,
wenn der Steuersatz
um 1 Einheit verringert wird
zusätzlicher Umweltschaden,
wenn der Steuersatz zur
Erzielung von Mehreinnahmen
um 1 Einheit verringert wird
Wenn der umweltpolitisch geforderte Steuersatz unterhalb des
aufkommensmaximierenden Steuersatzes liegt, gibt es diesen trade off
nicht.
60
Die Argumentation nochmal in Worten:
Geht man vom umweltpolitisch richtigen, sehr hohen Steuersatz aus,
dann verursacht eine Senkung des Steuersatzes
a) Kosten durch Verfehlung des umweltpolitischen Optimums
b) Nutzen durch Erhöhung des Steueraufkommens und damit zus. 2. Dividende.
Solange die zusätzlichen Kosten geringer sind als die zusätzlichen Nutzen,
kann man die Steuer absenken.
61
zur „dynamischen Finanzierungslücke“
• die Staatstätigkeit und damit der Finanzbedarf des Staates wächst
mit wachsender Wirtschaft eher nicht unterproportional
• Das Aufkommen von Verbrauchssteuern entwickelt sich bei
wachsenden Einkommen (wachsender Wirtschaft) und konstanten
Steuersätzen proportional dem Konsum/Verbrauch der besteuerten
Güter.
• Ist die Einkommenselastizität der Nachfrage nach den Gütern
gering, wächst das Steueraufkommen dieser Verbrauchssteuern
nicht so stark wie die Wirtschaft und wie der Finanzbedarf des
Staates.
• Bei Treibstoffen ist die Einkommenselastizität nicht gering, bei
Energie allgemein eher geringer.
• Haben solche Verbrauchssteuern einen relevanten Anteil am
Steueraufkommen, stellt sich die Frage nach der Anpassung der
Steuersätze.
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