E-Learning Economics (Printout) Prof. Schubert Externe Effekte > Baustein 1: Externe Effekte Externe Effekte entstehen, wenn die Handlungen eines Akteurs (oder einer Gruppe von Akteuren) die Produktions- oder Konsummöglichkeit Dritter (z. B. Haushalte, Produzenten, Allgemeinheit, zukünftige Generationen etc.) beeinflussen, ohne dass dies vom Markt durch Preisveränderungen abgegolten wird. In Stichpunkten: • • Handlungen eines Akteurs hat Einfluss auf die Produktions- und Konsummöglichkeiten Dritter. externe Effekte beeinflussen zwar die Knappheit der Güter aber nicht die Markpreise (i. Ggs. zu pekuniären Effekten) - ausserhalb des Marktssystems. soziale/private Grenzkosten Grenzkosten sind die zusätzlichen Kosten, die bei der Herstellung einer zusätzlichen Outputeinheit entstehen. Die privaten Grenzkosten (Unternehmen/individuell optimal) verstehen sich exklusive externe Effekte; und die sozialen Grenzkosten (Gesellschaft/sozial optimal) verstehen sich inklusive externe Effekte. Bei negativen externen Effekten sind die privaten Grenzkosten bei jeder Menge X kleine als die sozialen Grenzkosten. Die Kosten der negativen Effekte sind in den sozialen Grenzkosten enthalten. sozialer/privater Grenznutzen Grenznutzen ist der zusätzliche Nutzen, den der Konsum einer weiteren Gütereinheit dem Individuum bzw. dem Haushalt stiftet. Der private Grenznutzen ist der zusätzliche Nutzen, den der Konsum einer weiteren Gütereinheit dem Individuum bzw. dem Haushalt stiftet. Der soziale Grenznutzen ist der zusätzliche Nutzen, den eine Gesellschaft aus dem Konsum einer weiteren Gütereinheit zieht. 1 Grenzkosten der Vermeidung Die Kosten der Vermeidung einer zusätzlichen Einheit an Umweltverschmutzung werden von der Kurve GKVermeidung dargestellt. Es wird angenommen, dass diese Kosten um so höher ausfallen, je mehr an Umweltbelastung bereits vermieden wurde, d.h. je kleiner v ist - oder anders ausgedrückt - die Kosten zur Vermeidung der letzten Einheit sind geringer als die Kosten zur Vermeidung der "vorletzten" Einheit. Grenzschaden Die Grenzschäden der Gesellschaft als Folge von Umweltverschmutzung werden durch die Kurve GS wiedergegeben. Je mehr von einem Gut produziert wird, desto höher ist die Verschmutzungsmenge V und desto höher sind die zusätzlichen Schäden für die Gesellschaft. 2 E-Learning Economics (Printout) Prof. Schubert Externe Effekte > Baustein 2: Budgetrestriktion Die Menge aller Konsumbündel, die sich ein Individuum (Haushalt) bei gegebenem Einkommen und gegebenen Preisen maximal leisten kann. Formal: E= p1 x1 + p 2 x 2 x2 = p E − 1 • x1 p2 p2 Nutzenniveau/Indifferenzkurve Nutzen ist ein abstraktes Mass für die Zufriedenheit bzw. Bedürfnisbefriedigung, die ein bestimmtes Güterbündel (x1,x2) einem Verbraucher/Konsumenten stiftet. Der Nutzen wird hierbei in kardinalen (i. Ggs. ordinal) Grössen dargestellt, d.h., man kann keine Aussage treffen, dass es einem Individuum um soviel Einheiten besser geht wenn U1 > U2, sondern nur, dass ein Nutzenniveau U1 mit den zugehörigen Güterbündeln vom Individuum als besser eingeschätzt bzw. präferiert wird als die anderen Güterbündel des Nutzenniveaus U2. Die Indifferenzkurve bildet alle Güterbündel ab, die dem Individuum den gleichen Nutzen stiftet, d.h., die Indifferenzkurve stellt alle Güterbündel eines Nutzenniveaus dar. 3 Optimaler Konsumpunkt Der optimale Konsumpunkt gibt das Güterbündel (x1,x2) an, das bei gegebener Budgetrestriktion (Preise der Güter/Einkommen gegeben) den maximalen Nutzen stiftet. In diesem Punkt bildet die Budgetrestriktion die Tangente des maximalen Nutzenniveaus dar, d.h. die Steigung der Budgetrestriktion entspricht der Steigung des entsprechenden Nutzenniveaus/Indifferenzkurve. 4 E-Learning Economics (Printout) Prof. Schubert Externe Effekte > Baustein 3: Internalisierung Internalisierung bedeutet, die Entscheidungssituation so zu verändern, dass die externen Effekte in die Aktivitäten der Individuen mit einbezogen werden. Gefangenendilemma Das Gefangenendilemma ist das klassische Zwei-Personen-Nicht-Nullsummen-Spiel und ein wichtiger Bestandteil der Spieltheorie. Die Abbildung unten beschreibt die Entscheidungssituation von zwei Personen, die mit Verdacht auf Einbruch verhaftet wurden. Um eine Absprache zwischen den beiden auszuschliessen, wurden der Gefangene 1 (Spieler 1) und der Gefangene 2 (Spieler 2) in verschiedene Zellen gesteckt. Da das Verbrechen nicht nachgewiesen werden kann, versucht die Polizei ein Geständnis der Gefangenen zu erreichen, indem sie den Gefangenen jeweils folgendes Angebot unterbreiten: • • • Wenn beide gestehen, werden beide zu je 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Wenn beide nicht gestehen, werden beide nur je zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt (aufgrund starken Verdachts aber ohne Beweise) Gesteht nur einer der beiden Gefangenen, bekommt der Geständige eine sehr milde (1 Monat), der Nicht-Geständige jedoch eine harte (5 Monate) Strafe Gefangener 1 analysiert logisch: "Wenn Gefangener 2 gesteht, dann fahre ich besser, wenn ich auch gestehe (4 Monat Strafe statt 5 Monate). Wenn Gefangener 2 nicht gesteht, dann fahre ich besser, wenn ich gestehe (1 Monate Strafe statt 2 Monate). Also ist es auf jeden Fall besser, ich gestehe." Und Vice Versa. Das Gleichgewicht (NashGleichgewicht) liegt dann in der Auszahlungsmatrix links oben, obwohl es sie für beide günstiger wäre, wenn die beiden nicht gestehen. (siehe Tabelle auf der nächsten Seite) 5 Öffentliche Güter Öffentliche Güter zeichnen sich durch zwei Merkmale aus, einerseits die Nicht-Rivalität und andererseits die Nicht-Ausschliessbarkeit im Konsum (Beispiel: Luft zum Atmen, Strassenbeleuchtung). Nicht-Rivalität bedeutet, dass ein Gut von einem Individuum konsumiert werden kann, ohne die Konsummöglichkeiten (über Preis/oder Zugangsbeschränkung) Anderer dadurch zu beschränken. Beispiel: Luft zum Atmen, Meer zum Baden. Jedoch ist die Nicht-Rivalität, wie an den Beispielen zu sehen ist, begrenzt (Luftverschmutzung, Badegelegenheit im "Urlaubsparadies" zur Hauptsaison). Nicht-Ausschlussbarkeit, bedeutet, dass man ein einzelnes Individuum nicht vom Konsum ausschliessen kann, ohne dass dafür Kosten anfallen. Beispiele für Grenzfälle: Luft zum Atmen versus Kurtaxe, Badeplatz versus gemieteter Strandkorb. 6