Bleibt die digitale Revolution in Deutschland aus? Zu wenig

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NEWS UND TRENDS
MUM Januar 2015
Mobile Payment: Einführung
geht oft nur holprig voran
Zu wenig Zeit hemmt Innovationen
How2Pay und Mücke, Sturm
& Company haben gemeinsam
im Rahmen einer Studie den
Stand von Mobile Payment in
Deutschland untersucht. Über
drei Monate nahmen die Experten 17 verschiedene Anbieter sowohl mit theoretischen
Methoden als auch in der Praxis
unter die Lupe. „Die Ergebnisse
der Studie zeichnen ein klares
Foto: Vodafone
Bild: Für den Kunden muss
der Zusatznutzen von M-Payment- fang zu Problemen führen kann. „Die
Lösungen klar ersichtlich sein und der schlechten Erfahrungen der Kunden
Einsatz muss einfach und reibungslos am Point of Sale führen zu einer Ablehfunktionieren – nur dann werden sie nung der mobilen Bezahlverfahren und
akzeptiert“, resümiert Ralf Ockenfelds, erschweren so die MarktdurchdrinGeschäftsführer Produktentwicklung gung“, erklärt Martin Meinert, Project
von How2Pay. Die Einführung der Manager von Mücke, Sturm & CompaBezahlmethoden verläuft oft holprig: ny. In der Kategorie „Sicherheit“ landeMitarbeiter sind häufig unzureichend ten Vodafone SmartPass und mPass
informiert, was zu langen Wartezeiten gemeinsam auf dem ersten Rang, vor
führt. Einige Apps benötigen während VeroPay und PayPal QR-Shopping. Die
des Bezahlvorgangs eine stabile Daten- Rubrik „Usability“ konnte VeroPay für
verbindung, was bei schlechtem Emp- sich entscheiden.
Der Faktor Mensch kommt beim Innovationsmanagement oft zu kurz,
betont der Bundesverband Digitale
Wirtschaft (BVDW). Im Rahmen einer Studie nannten 69,4 Prozent der
Befragten fehlende Zeit als größtes
Hindernis für Innovationen. Weitere
Probleme sind zu geringe finanzielle
Mittel (41,8 Prozent), mangelnde Förderung durch die Führungsebene (31,6
Prozent) und fehlendes Fachpersonal
(30,6 Prozent). Eine Rolle spielen auch
mangelnde Offenheit für Neues oder
das Fehlen einer Innovationskultur im
Unternehmen (26,5 Prozent) sowie unzureichende Strukturen (25,5 Prozent).
„Es überrascht, dass fehlende Zeit oder
ein zu geringes Budget in diesem Maße
als Innovationshemmnisse angegeben
werden. Dabei sind Innovationen in
der Regel das Kapital deutscher Unternehmen. Ein funktionierendes Innovationsmanagement ist die Investition
Daten werden für Werbung und
Marketing immer wichtiger
Im Rahmen einer Studie hat der Verband GlobalDMA in Zusammenarbeit mit der Winterberry Group und
dem Deutschen Dialogmarketing
Verband (DDV) die Rolle von datengesteuertem Marketing sowie datengesteuerter Werbung in 17 Ländern
untersucht. Mehr als 80 Prozent der
über 3.000 befragten Werber, Marketingfachleute, Dienstleister und
Technologieentwickler gaben an, dass
Daten eine ausgesprochen
wichtige Rolle für ihre Tätigkeiten spielen. 92,2 Prozent erwarten, dass Daten
in den kommenden Jahren
noch viel mehr zu Werbeund Marketingaufgaben
beitragen werden. Mehr als
dreiviertel der Teilnehmer
sind von datengesteuerten
Marketing- und Werbemaßnahmen sowie deren
Wachstumspotenzialen
überzeugt. Die entsprechenden Ausgaben sind bei knapp zwei Dritteln
der Befragten im vergangenen Jahr
gestiegen, 73,5 Prozent rechnen mit
weiter zunehmenden Budgets. „Die
Ergebnisse sind klar und deutlich:
Ohne Daten ist alles nichts. Das Wissen über den Kunden und seine Wünsche ist die Basis für erfolgreiches
Marketing, online und offline“, erklärt
Martin Nitsche, Präsident des DDV.
Abends wird der Sprit teuer
Mitarbeiter beklagen mangelnde Zeit & Budget
Hemmnisse für Innovationen in deutschen Unternehmen
Fehlende Zeit
69,4%
Fehlendes Budget
41,8%
Mangelnde Förderung durch Führungsebene
31,6%
Fehlendes Fachpersonal
30,6%
Fehlende Offenheit / Innovationskultur im Unternehmen
26,5%
Mangelnde Unternehmensstrukturen
Grafik: BVDW
25,5%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Quelle: Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. (2013), Basis: N=99 Experten aus Unternehmen der digitalen Wirtschaft;
Frage: „Was sind in Ihren Augen Hemmnisse für Innovationen bzw. innovative Ideen in Ihrem Unternehmen?„ (Mehrfachauswahl)
in die Zukunft eines Unternehmens.
Wer das heute vernachlässigt, wird
sich davon vielleicht nicht wieder erholen“, erklärt BVDW-Vizepräsident
Harald R. Fortmann. Ein dedizierter
Innovationsmanager ist nur bei 15
Prozent der befragten Unternehmen
vorhanden, bei 73 Prozent der Firmen
übernimmt die Führungsebene dessen
Aufgaben. Als wichtigste Quelle für Innovationen gelten die eigenen Mitarbeiter (70 Prozent), gefolgt von Wettbewerbsbeobachtung und Marktanalysen
(64 Prozent). Der Kundendialog spielt
für 55 Prozent der Studienteilnehmer
eine wichtige Rolle, die Zusammenarbeit mit Beratungsfirmen (15,2 Prozent)
ist dagegen weitgehend uninteressant.
Bleibt die digitale Revolution in
Deutschland aus?
57 %
Gerade mal 13 Prozent der Deutschen
im Alter zwischen 18 und 30 Jahren
liebäugeln mit einem Berufseinstieg
im digitalen Sektor. Für 33 Prozent
ist das absolut kein Thema, wie die
Studie „Talking about a revolution:
Europe’s Young Generation on Their
Opportunities in a Digitised World“
des Vodafone Institutes in Kooperation mit YouGov zeigt. Für 70 Pro-
zent der „Digital Natives“ käme ein
Job in einem Startup nicht in Frage.
77 Prozent können sich zudem nicht
vorstellen, ein Unternehmen der digitalen Wirtschaft zu gründen. Nur
eine Minderheit (10 bis 18 Prozent)
der Studienteilnehmer in sechs Ländern geht davon aus, dass die Digitalisierung Arbeitsplätze schafft.
Zwischen 27 und 41 Prozent der
Foto: digimarc
Seite 14
Befragten sieht den Trend sogar als
Bedrohung für Arbeitsplätze. Dennoch sehen in Deutschland 69 Prozent mehr Vorteile als Risiken durch
die Digitalisierung. Für 83 Prozent
der deutschen Teilnehmer sind digitale Technologien Teil des Alltags –
allerdings befürchten 76 Prozent in
diesem Zusammenhang einen steigenden Stresslevel.
Anfang Dezember feierte die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe
(MTS-K) des Bundeskartellamts ihr
einjähriges Jubiläum. Die Institution sammelt bundesweit die Preisdaten von rund 14.500 Tankstellen
in Echtzeit und gibt sie kostenlos an
Verbraucherportale weiter. Einige
Erkenntnisse wurden nun als Zwischenbilanz veröffentlicht: So können Verbraucher innerhalb einer
Stadt im Schnitt zwischen 15 und 20
Cent pro Liter sparen, wenn sie die
günstigste Tankstelle zum idealen
Zeitpunkt anfahren. Der beste Zeitpunkt zum Tanken ist nach 18, aber
noch vor 20 Uhr. Nach 20 Uhr stei-
MUM
gen die Preise im Schnitt signifikant
an. Das gelte aber nicht pauschal
für alle Tankstellen, in eigenen Fällen werden die günstigen Preise bis
etwa 23 Uhr beibehalten. Wenn Verbraucher bei einer beliebigen Tankstelle in diesem Zeitfenster tanken,
lassen sich im Schnitt immer noch
7 bis 10 Cent im Vergleich zum Rest
des Tages sparen. Laut dem MTS-K
werden mittlerweile mehr Preisänderungen am Tag durchgeführt, als
noch 2011. Speziell Preiserhöhungen
der führenden Anbieter Aral, Shell,
Esso, Total und Jet stehen in engem
Zusammenhang und treten gehäuft
in den Abendstunden auf.
Die Marktforscher von IDC erwarten leicht sinkende Zuwachsraten
im Smartphonesegment. Weltweit
sollen in diesem Jahr rund 1,3 Milliarden Geräte ausgeliefert werden,
was gegenüber 2013 einer Zuwachsrate von 26,3 Prozent entspricht. Für
2015 erwarten die Experten rund 1,4
Milliarden verkaufte Smartphones,
was nur noch 12,2 Prozent Zuwachs
gegenüber dem Jahr 2014 entspricht.
Diese Entwicklung soll sich laut IDC
auch in den folgenden Jahren fortsetzen, die Wachstumsraten sinken
langsam. Grund dafür ist vor allem
der wachsende Preisdruck durch
chinesische Hersteller. Der Durchschnittspreis eines Smartphones
liegt 2014 bei 297 US-Dollar und soll
bis 2018 auf 241 US-Dollar fallen.
Bei den Betriebssystemen bleibt die
Foto: Maximkostenko/iStock/Thinkstock
Smartphone-Boom kühlt ab
Verteilung nahezu unverändert: Android wird auf etwa 80 Prozent aller
Geräte zu finden sein, während iOS
nur auf 13 Prozent zu finden ist.
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