Informationen zu aktuellen Berichterstattungen in den Medien zum

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Aktuelle Mitgliederinformation
Informationen zu aktuellen Berichterstattungen
in den Medien zum Thema WärmedämmVerbundsysteme
Hintergründe – Argumentationshilfen – Presseinformationen
Baden-Baden, 14.12.2011
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Inhaltsverzeichnis
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Vorwort
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Kurzfassung
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Argumentationshilfe des Fachverbands Wärmedämm-Verbundsysteme
Detailargumentation zu den TV-Beiträgen von NDR und ARD
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Anhang 1: Presseinformationen
Professionell verarbeitete WDV-Systeme mit Zulassung sind sicher und erfüllen
ihre Funktionen
Presseinformation des Fachverbands Wärmedämm-Verbundsysteme e. V. vom
01.12.2011
Styropor (EPS) ist nicht brandgefährlich
Presseinformation des Industrieverbands Hartschaum e. V. vom 01.12.2011
dena weist Kritik an Wärmedämmung zurück: Gebäudedämmung ist ein
wichtiger Bestandteil, um Klimaschutzziele zu erreichen
Presseinformation der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) vom 02.12.2011
Stellungnahme des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt)
Internet vom 07.12.2011
Stellungnahme der co2online GmbH zum Plusminus-Beitrag vom 23.11.2011
Vom 25.11.2011
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Anhang 2: Detailinfos/Studien
Infobroschüre: Heizen wird teurer
Enthält zahlreiche Argumente für Endkunden
Stellungnahme des Arbeitskreises 10 Brandschutz im Fachverband
Wärmedämm-Verbundsysteme
Detailargumentation zum Brandschutz
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Vorwort
Liebe Mitglieder,
in den vergangenen Wochen kam es zu wiederholten Negativberichterstattungen über
Wärmedämm-Verbundsysteme in verschiedenen Medien. Die wichtigsten Beiträge waren:
Plusminus, ARD, 23.11.2011, 21:45 Uhr
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=8860824
45 Min - Wahnsinn Wärmedämmung, NDR, 28.11.2011, 22:00 Uhr
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/videos/minuten385.html
W wie Wissen, ARD, 04.12.2011, 17:03 Uhr
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=8943668
Insbesondere diese Fernsehbeiträge haben mit ihrer einseitigen und teilweise verzerrenden
Darstellung möglicherweise zu einer Verunsicherung bei Immobilieneigentümern und nutzern, Planern und Architekten sowie im Handwerk gesorgt.
Beigefügt finden Sie ausführliche Argumentationshilfen sowie die Zusammenstellung von
Presseveröffentlichungen unseres Fachverbands sowie weiterer anerkannter Institutionen,
die sich kritisch mit den gezeigten Beiträgen auseinander setzen.
Nutzen Sie diese Informationen zur internen Kommunikation, damit Ihre Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter kompetent Rede und Antwort stehen können und so aktiv zu einer
Versachlichung der Meinungsbildung beitragen.
Denn: Bauaufsichtlich zugelassene Wärmedämm-Verbundsysteme sind unverzichtbar und
sicher. Sie stellen einen wirksamen Beitrag zur Reduzierung des Heizenergiebedarfs, zur
Verringerung des CO2-Ausstoßes und zur Erhöhung des Wohnkomforts dar. Ihre Langzeitbewährung haben sie in den vergangenen mehr als 50 Jahren bewiesen.
Diese Positivbotschaften sollten wir immer wieder gemeinsam den Negativberichten
entgegensetzen. Getreu dem Motto: „Tue Gutes und rede darüber.“
In diesem Sinne: Gutes Gelingen und herzliche Grüße aus Baden-Baden!
Carmen Franke
Dr. Wolfgang Setzler
Ralf Pasker
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Kurzfassung
Langzeitbewährung
WDVS werden seit über fünf Jahrzehnten erfolgreich in der Baupraxis eingesetzt. Die
Langzeitbewährung der Systeme in Bezug auf Funktion und Dauerhaftigkeit wird durch
wissenschaftliche Studien des Fraunhofer Instituts für Bauphysik eindrucksvoll belegt. Keines
der seit 1975 fortlaufend beobachteten Objekte zeigt funktionale Mängel.
Die Schadensquote bei WDVS liegt bei weniger als 1% und damit im Branchenvergleich
außerordentlich niedrig. Dennoch auftretende bauliche Mängel resultieren fast ausschließlich aus Planungs- und Ausführungsfehlern.
Entgegen dem im Fernsehbeitrag erweckten Eindruck stellt die Veralgung von WDVSFassaden nicht den Standardfall dar. Viele Fassaden sind auch nach Jahren optisch einwandfrei. Gleichwohl brauchen auch sie - wie alle Fassadenbeschichtungen - eine gewisse Pflege
und in regelmäßigen Abständen einen Anstrich. Veralgung tritt im Übrigen nicht nur an
gedämmten Fassaden auf. Durch eine fachgerechte Planung von z. B. Dach- und Fensterbanküberständen kann der Feuchteeintrag durch Schlagregen und damit das Risiko eines
Bewuchses deutlich reduziert werden.
Wirtschaftlichkeit und Wohnkomfort
Die Zweifel an der Energieeinsparung sind nicht nachvollziehbar. Sicher weichen im Zuge von
Planungen errechnete Einsparungen von späteren Praxiswerten ab. Dies liegt einerseits an
der notwendigen Standardisierung von Rechenmodellen, um überhaupt vergleichbare
Berechnungen durchführen zu können. Andererseits wird der tatsächliche Energieverbrauch
stark vom Nutzerverhalten beeinflusst. In einer repräsentativen Umfrage der Dimap im Jahr
2009 im Auftrag unseres Fachverbands bestätigten über ¾ der Mieter und Eigentümer eine
Reduzierung der Heizkosten sowie eine deutliche Erhöhung des Wohnkomforts nach der
energetischen Sanierung mit WDVS. Große Wohnungsgesellschaften kommen zu ähnlichen
Erkenntnissen. Praxisstudien der dena und von CO2-online weisen die hohen Einsparpotentiale der Außendämmung nach.
Umweltverhalten
In Fernsehbeiträgen von NDR und ARD wird die Umweltbelastung durch Biozide thematisiert. Richtig ist, dass Farben und Putzen Konservierungsmittel beigemischt werden, allein
schon, um auch eine längere Lagerhaltung dieser Systembestandteile zu ermöglichen. Dies
trifft nicht nur auf WDVS-Produkte zu. In verschiedenen Forschungsprojekten wird derzeit
die Umweltwirkung durch Auswaschung an Fassaden wissenschaftlich untersucht. Da für die
Mitglieder des Fachverbands WDVS der Schutz von Umwelt und Gesundheit höchste
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Priorität haben, nutzt die Branche laufend die Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung,
um die Umweltfreudlichkeit unserer Produkte weiter zu verbessern.
Unbestritten ist dagegen der massive Beitrag von WDVS zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes:
In Deutschland wurden bisher ca. 840 Mio. m2 WDVS verlegt. Dadurch wurden etwa 145
Mrd. Liter Heizöl eingespart und die Umwelt um 700 Mio. Tonnen CO2 entlastet. So leisten
WDVS seit Jahrzehnten einen erheblichen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels, der
erhebliche Konsequenzen für unsere Umwelt mit sich bringt.
Brandschutz
Die Hersteller von WDVS legen höchsten Wert auf Leben und Gesundheit von Menschen. Für
die Erteilung von bauaufsichtlichen Zulassungen durch das Deutsche Institut für Bautechnik
(DIBt) sind aufwändige Brandschutzgutachten erforderlich. Der Fachverband WDVS
investiert darüber hinaus jährlich freiwillig für seine Mitglieder erhebliche Ressourcen, um
die Systeme noch sicherer zu machen. Insgesamt zählen WDVS zu den am besten geprüften
Bauprodukten überhaupt.
Entscheidend ist die richtige Wahl des Systems am jeweiligen Bauvorhaben. Mit schwerentflammbaren Systemen und geeigneten Brandschutzkonzepten bzw. nicht brennbaren
WDVS bieten wir Lösungen, die allen Brandschutzanforderungen gerecht werden. Nähere
Informationen enthält die Technische Systeminfo 6 - Brandschutz.
Fazit
Die Wärmedämm-Verbundsysteme unserer Mitglieder werden im Zulassungsverfahren
sorgfältig von unabhängigen Gutachtern geprüft. Bei fachgerechter Planung und Ausführung
sind die Systeme sicher, langlebig und durch die eingesparte Heizenergie wirtschaftlich.
Zudem leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Steigerung des
Wohnkomforts.
Der FV WDVS wird in Zukunft noch intensiver daran arbeiten, Fachwelt und Hausbesitzer
seriös zu informieren und dabei die über Jahrzehnte erwiesene Zuverlässigkeit und
Funktionstauglichkeit von WDVS in den Mittelpunkt stellen.
 Wesentliche Argumente für Endverbraucher sind in der Broschüre „Heizen wird teurer“
anschaulich zusammengestellt.
 Zu vielen Detailfragen bezüglich des Brandschutzes liefert die Technische Systeminfo 6
zahlreiche Antworten.
Diese Broschüren eignen sich durch die Firmenneutralität gut für die Information in der
Breite und können in unserer Geschäftsstelle in Baden-Baden angefordert werden.
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SENDUNG NDR 28.11.2011, 22:00 UHR: „45 MINUTEN – WAHNSINN WÄRMEDÄMMUNG“
SENDUNG ARD 04.12.2011, 17:05 UHR: „W WIE WISSEN“
5 Hauptargumente contra WDVS: Brandgefahr – Geringes Energieeinsparpotenzial - Bauschäden - Umweltgift - Spechtschäden
DETAILARGUMENTATION
Aussage NDR-Sendung
Argumentation Fachverband WDVS
Brandgefahr
Zwei Brandfälle in Berlin und Delmenhorst werden als Beleg für
die Gefahr durch WDVS angeführt („Brandbeschleuniger an der
Fassade“).
Die Situation beim Brandfall in Berlin entsprach weder der üblichen Einbausituation für
WDVS, noch den Bedingungen, die für die Zulassung von WDVS vorausgesetzt werden. Es kam, ausgelöst durch einen Wohnungsbrand, zu einer ungewöhnlich hohen
Brandbeanspruchung der Fassade, da eine brennbare verlorene Schalung aus normalentflammbaren Holzspanplatten an der Innen- und Außenseite der Außenwand
angebracht war. Brandsperren waren nach Aussagen der zuständigen Feuerwehr
zudem falsch angebracht.
Trotz der mehrgeschossigen Flammen aus dem Wohnungsbrand, kam es nicht zu
einer seitlichen Brandausbreitung über den Flammenstrahlungsbereich hinaus. In keinem Fall ist die Verursachung des Verlaufes dieses Brandfalles dem Versagen des
WDVS zu zuschreiben.
Für den Brandfall Delmenhorst liegen noch keine ausreichenden Informationen über
den Brandverlauf vor. Den Schädigungs- und Flammenbildern lässt sich entnehmen,
dass die Flammen des durch Brandstiftung in Brand geratenen Holzschuppens direkt
alle Fenster der angrenzenden Giebel mit Ausnahme des obersten Fensters erreichten. Die Masse und Brandlast des Dämmsystems war, verglichen mit der Brandlast
aus den dort brennenden Müllcontainern und Holzschuppen vernachlässigbar. Die
Polystyroldämmschicht kann daher in diesem Fall keinen großen Beitrag zum Gesamtbrandgeschehen geleistet haben.
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Aussage NDR-Sendung
Argumentation Fachverband WDVS
Brandgefahr
Brandversuch MPA Braunschweig
Der im Film gezeigte Brandversuch entspricht weder den Vorgaben der Norm, noch
hatte er einen plausiblen praxisgerechten Bezug.
Das WDVS war ohne Brandsperren in einen kaminähnlichen Versuchsstand eingebaut. Eine derartige Einbausituation gibt es in Praxis nicht.
Der vom Sprecher genannte Fall – Blick in ein Fenster der dritten Etage – hätte einen
Brandriegel 3 m oberhalb der Brandkammer erfordert, um die praktische Situation
abzubilden oder einen Sturzschutz direkt über der Brandkammer.
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Aussage NDR-Sendung
Argumentation Fachverband WDVS
Brandgefahr
Zulassungswesen
Die Hersteller von WDVS sorgen durch umfangreiche Untersuchungen mit erfahrenen
Brandschutzexperten für ein Höchstmaß an Sicherheit. Aufwändige Zulassungsprüfungen, abgestimmt mit dem Deutschen Institut für Bautechnik in Berlin, sorgen dafür,
dass die Sicherheit, welche deutsche Landesbauordnungen fordert, auch an den Fassaden erreicht wird.
WDVS zählen diesbezüglich zu den am intensivsten geprüften Baustoffen. Sie werden, unabhängig von der gewählten Dämmstoffart, nicht nur in Laborversuchen, sondern auch in realitätsnahen Großversuchen geprüft und bewertet.
Der Fachverband WDVS hat für die gesamte Branche eine Vielzahl von Prüfungen in
enger Zusammenarbeit mit den bauaufsichtlichen Behörden und den Herstellern
durchgeführt. So wurde insbesondere die Wirksamkeit des Brandstreifens durch ein
umfangreiches Prüfprogramm abgesichert. Alle Erkenntnisse und Empfehlungen für
die baupraktische Umsetzung werden in der Technischen Information 6 – Brandschutz
des FV WDVS ausführlich beschrieben.
Schwerentflammbare WDVS mit EPS sind nach den Landesbauordnungen für die
meisten Wohngebäude ausreichend, um Sicherheit für Leib und Leben zu gewährleisten. Die Schwerentflammbarkeit wird durch den Einbau von Brandschutzmaßnahmen
wie Brandbarrieren und Brandriegel hergestellt.
Für Sonderbauten, wie z.B. Gebäude mit hohem Publikumsverkehr oder Hochhäusern
gelten gemäß der Landesbauordnungen darüber hinaus erhöhte Anforderungen an
den Brandschutz. Dort werden nichtbrennbare WDVS unter Verwendung nichtbrennbarer Dämmstoffe (z. B. Mineralwolle) verwendet.
Bitte beachten Sie zu diesem Thema auch die detaillierten Informationen des
Arbeitskreises Brandschutz.
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Aussage NDR-Sendung
Geringe Energieeinsparung durch WDVS
Versprochene Energieeinsparungen bis zu 70% lassen
sich durch energetische Sanierung nicht realisieren,
Erwartungen der Hamburger Wohnungsgesellschaft
nach der Sanierung: ca. 45% Energieeinsparung
(WDVS, neue Fenster, Kellerdeckendämmung, Dachdämmung, neue Heizung). Anteil WDVS an der Einsparung ca. 10 bis 15%. Eine magere Ausbeute angesichts
der Kosten.
Argumentation Fachverband WDVS
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Die Außenwand hat in den meisten Fällen den größten Flächenanteil der Gebäudehülle und
verursacht dadurch auch die größten Wärmeverluste eines Hauses. Jedes Haus hat seinen
eigenen energetischen „Fingerabdruck“ und deshalb ist das tatsächliche Einsparpotenzial abhängig von der Gebäudekonstruktion, dem zum Einsatz kommenden WDV-System sowie dem
Nutzerverhalten.
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Praxiserfahrungen zeigen, dass die energetische Sanierung mit WDVS zu deutlichen Heizkosteneinsparungen führt. Bei den von Experten erwarteten weiteren Steigerungen der Energiepreise verstärkt sich die kostendämpfende Wirkung.
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Datenquellen energetisch sanierter Objekte mit vorher/nachher-Darstellungen sowie Einsparpotenzial bezüglich Primärenergie und CO2 finden sich im Internet:
https://effizienzhaus.zukunft-haus.info oder www.co2online.de
In einer repräsentativen Umfrage der Dimap im Jahr 2009 im Auftrag des Fachverbands WDVS bestätigten über ¾ der Mieter und Eigentümer eine Reduzierung der Heizkosten sowie eine deutliche
Erhöhung des Wohnkomforts nach der energetischen Sanierung mit WDVS. Große Wohnungsgesellschaften kommen zu ähnlichen Erkenntnissen. (Quelle: Energiesparkompass 2009, FV WDVS).
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Dass nach EnEV durchgeführte Berechnungen zu Heizkosteneinsparungen sich in der Praxis nicht
zu 100% widerspiegeln, ist kein Beleg dafür, dass WDVS nur wenig Energie einsparen. Um eine
einheitliche Berechnungsgrundlage zu bekommen, die auch eine gerechte Zuteilung von Fördermitteln erlaubt, muss ein theoretisches Modell zugrunde gelegt werden. In der Praxis kann der ermittelte Verbrauch abweichen und hängt u. a. auch vom Nutzerverhalten ab. Dies ist vergleichbar mit
der Angabe des Normverbrauchs bei PKW, der in der Praxis i. d. R. abweicht. Trotzdem ist er als
Vergleichsmaßstab unverzichtbar.
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Bei der Kostenbetrachtung von Sanierungen im Bestand (Hauptanwendungsgebiet von WDVS und
Hauptzielsetzung der Klimaschutzpolitik) ist zu differenzieren zwischen Maßnahmen, die zur Erhaltung der Gebäudesubstanz ohnehin anfallen, und den Maßnahmen, die zusätzlich für die Dämmung anfallen. Die tatsächlichen Mehrkosten einer Fassadensanierung mit WDVS machen nur ca.
30% aus und amortisieren sich nach einigen Jahren. Danach spart das WDVS auch weiterhin
Heizkosten und Geld. WDVS zählen zu den wirtschaftlichsten Maßnahmen der energetischen Sanierung.
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Aussage NDR-Sendung
Argumentation Fachverband WDVS
Bauschäden
Aufnässung / Durchfeuchtung
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Die Schadensanfälligkeit bei WDVS liegt bei unter 1% und damit deutlich unter
der anderer Baustoffe. Dies ist angesichts einer jährlich verlegten Fläche von
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rund 40 Millionen m WDVS sehr gering.
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Das im Beitrag gezeigte Klinkersystem ist ein PU-System mit werkseitig aufgebrachten Klinkern, die auf die Fassade aufgeschraubt und später verfugt werden.
Es handelt sich nicht um ein WDVS im klassischen Sinn. Angaben zu den gezeigten Klinkersystemen mit Dämmverbundelementen kann der FV WDVS nicht
machen, da diese Systeme von seinen Mitgliedern nicht angeboten werden.
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Die im Beitrag gezeigten sonstigen Schäden resultieren aus nicht anwendungsund zulassungsgerechter Montage sowie mangelhafter Planung und Verarbeitung.
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Derartige Mängel können verhindert werden durch den Einsatz eines ausgebildeten Architekten, der die Fassade fachgerecht plant, durch die Anwendung eines
bauaufsichtlich zugelassenen WDV-Systems und Verarbeitung durch einen qualifizierten Fachhandwerker. Die Fachunternehmen des Maler- und Stuckateurgewerbes sowie die Mitgliedsunternehmen des Fachverbands WDVS stehen für
qualitativ hochwertige und dauerhafte Lösungen.
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Wissenschaftlich ist erwiesen: Fachgerecht verlegte WDVS führen nicht zur
Schimmelbildung – im Gegenteil: „Grundsätzlich ist Wärmeschutz die beste Vorbeugemaßnahme gegen Schimmel. Aber er muss richtig und sorgfältig angebracht werden. Wer auch noch gut lüftet, schafft in seinem Haus die besten Voraussetzungen für gesundes Wohnen.“ (Quelle: Stiftung Warentest, test Spezial
„Dämmen contra Schimmel“)
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Literatur: Sonderdruck Stiftung Warentest „Dämmen contra Schimmel“
Beispiel 1:
MFH mit Klinker auf WDVS „mit Nässe vollgesogen wie ein
Schwamm“ (Konrad Fischer); Folge: Schimmelbildung im Innenraum. System muss komplett entfernt werden mit Kosten für die
Eigentümer in Höhe von 20.000 €.
Fazit Konrad Fischer:
„Unterm Strich gehe davon aus, dass so gut wie alle Wärmedämm-Verbundsysteme durch Feuchteschäden zu den entsprechenden Schäden kommen werden.“
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Aussage NDR-Sendung
Bauschäden
Dauerhafte Funktionalität
Beispiel 2:
EFH mit WDVS (gedämmt in den 1980er Jahren) – Fassade nach
Sturm „abgezogen“, Risse an Fensterlaibung, Dämmung abgelöst.
Fazit Konrad Fischer:
„Mit WDVS kauft man sich eine Zeitbombe an die Wand, die über
kurz oder lang zu Extremschäden führen wird. Es gibt wenige
Beispiele von angeblich dauerhaften Systemen. Aber die haben
auch eine ständige Instandhaltung und Wartung erlebt.“
Argumentation Fachverband WDVS
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Langzeitstudien bestätigen eine Lebensdauer von WDVS von mindestens 40
Jahren (siehe auch Tabelle Nutzungsdauer von Bauteilen des BBSR).
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Zur Untersuchung der Langzeitbewährung durch das Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) werden seit 1975 eine Vielzahl von Objekten regelmäßig begutachtet und bezüglich ihres Alterungsverhaltens kritisch bewertet.
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Die Kernaussage lautet: „Die Lebensdauer von WDVS ist bei sachgerechter Verarbeitung, Wartung und Instandhaltung gleich einzustufen wie die von einfachem,
verputztem Mauerwerk.“ (Anlage 1: Übersicht der „Lebensläufe“ verschiedener
Fassaden mit WDV-Systemen)
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Literatur: Technische Systeminfo 5 „Langzeitbewährung“ des Fachverbandes
WDVS; IBP Report 33 (2006) des Fraunhofer Instituts für Bauphysik
-
Wie alle anderen Fassaden brauchen auch WDVS-Fassaden nach Jahren eine
Pflege oder einen neuen Anstrich.
-
Im Übrigen stellen kleinere Risse im Oberputz noch keine Gefahr für Sicherheit
und Funktion eines WDVS dar. Eine generelle Gefahr des Vollsaugens der
Dämmung widerspricht den Langzeitstudien des Fraunhofer IBP.
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Dass die durch einen Sturmschaden vorgeschädigte Fassade erneut Schäden
aufweist, kann unterschiedlichste Ursachen haben. Aus dem Beitrag ist nicht erkennbar, ob die Instandsetzung fachgerecht durchgeführt wurde.
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Bei fachgerechter Planung und Ausführung unter Einhaltung der Windlastnormen
sind dem FV WDVS keine Sturmschäden bekannt. Wenn es überhaupt zu Schäden kam (verschwindend geringer Anteil), waren Planungs- und Ausführungsmängel die Ursache.
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Aussage NDR-Sendung
Argumentation Fachverband WDVS
Bauschäden
Allgemein
WDVS-Fassaden sind nicht so fehlertolerant wie geputzte und
verklinkerte Systeme. Sie halten nur, wenn sie absolut sauber
und fachgerecht verarbeitet werden.
Dass WDVS eine höhere Schadenshäufigkeit haben als andere Baumaßnahmen,
ist nicht belegbar. Im Gegenteil: Die Schadensquote von 1% ist vergleichsweise
gering, denn Industrie und Handwerksverbände legen sehr viel Wert auf die kontinuierliche Fortbildung und Schulung zur Verarbeitung von WDVS.
Diese Aussage wird im Film von Energieberater Frank Hessing bestätigt.
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Aussage NDR-Sendung
Argumentation Fachverband WDVS
Veralgung
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Alle gezeigten Beispiele weisen keinen oder nur minimalen Dachüberstand auf.
Gleiches gilt für die Fensterbänke.
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Ausreichender Überstand reduziert den Feuchteeintrag in das Putzsystem durch
Regenbelastung erheblich und damit das Risiko von Algen- und Pilzbildung.
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Das belegen sogar die Fernsehaufnahmen: Bei der Aufnahme der Eingangssituation eines Objekts ist deutlich zu erkennen, dass unterhalb des Vordachs die
Fassade sauber ist. Ähnlich verhält es sich unterhalb der Fensterbänke (vgl. alle
Aufnahmen). Die im Beitrag unterstellte Annahme, eine Durchfeuchtung finde
überwiegend durch Kondensation an der kalten Fassadenoberfläche statt, müsste auch unter dem Vordach und unterhalb der Fensterbänke für Veralgung sorgen. Das ist eindeutig nicht der Fall und widerlegt die Argumentation.
-
Auch hier gilt: Fachgerechte Planung und Ausführung von WDVS helfen bei der
Vermeidung von Schäden.
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Im Übrigen tritt Algenbildung nicht nur auf gedämmten Fassaden auf. Auch dies
ist im Beitrag zu sehen: Das Vordach zeigt deutliche Algenspuren, ist aber wahrscheinlich nicht gedämmt.
Fassade mit Algen und Dübelabzeichnungen
„Im Prinzip tritt das bei den meisten Fassaden auf.“
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Auf einigen Aufnahmen ist zu sehen, dass Büsche und Bäume dicht an der Fassade stehen und der Garten extrem dicht bewachsen ist. Dadurch wird die Sonnenbestrahlung der Fassade stark reduziert und das Austrocknen der Putzoberfläche behindert. Auch dies kann zur vermehrten Algenbildung beitragen und ist
nach den Empfehlungen des FV WDVS zu vermeiden. Der Effekt ist auch bei
nicht gedämmten Oberflächen zu beobachten.
Die Behauptung, dass die meisten WDVS mit Algen und Pilzen belastet seien, lässt
sich nicht belegen. Viele Fassaden sind nicht betroffen. Die Neigung zu Algen- und
Pilzbefall hängt von vielen Faktoren ab, die nicht unbedingt WDVS-spezifisch sind.
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Aussage NDR-Sendung
Argumentation Fachverband WDVS
Verbreitung von Umweltgiften durch WDVS
Um die Bildung von Algen und Pilzen auf WDVS zu vermeiden, werden Putze und Farben algizid und biozid ausgerüstet;
diese Gifte werden u.a. durch den Regen ausgewaschen,
gelangen an die Oberfläche der Fassade (gewollter Effekt)
und anschließend ins Grundwasser oder u.a. auf Kinderspielplätze.
Fazit:
WDVS werden als Klima- und Umweltschützer deklariert, tatsächlich führen sie z.B. zur Vergiftung der Gewässer. „Die
Umweltbelastung ist vergleichbar mit den Belastungen aus
der Landwirtschaft.“ (Wittmer, Schweizer Umweltexpertin)
-
Nahezu alle Putze und Farben werden mit Konservierungsstoffen versehen, um
deren Lagerung zu ermöglichen. Bislang ist nicht nachgewiesen worden, dass diese Stoffe durch Auswaschung ins Grundwasser gelangen.
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Additive zum Materialschutz werden in der Praxis für sehr viele Produkte zur Anwendung im Außenbereich verwendet – nicht nur für Putze und Farben. Ihre Anwendung ist in der Biozid-Richtlinie der EU geregelt. Die WDVS-Hersteller im FV
WDVS halten die strengen gesetzlichen Vorgaben ein.
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Der Schutz von Umwelt und Gesundheit hat für die Mitglieder des FV WDVS
höchste Priorität. Durch einen engen Austausch mit Forschung und Wissenschaft
werden laufend weitere Verbesserungen der Umwelteigenschaften von WDVSBeschichtungen (Putze, Farben) erzielt. Dank neuer Technologien kann die Auswaschung von Wirkstoffen inzwischen deutlich reduziert werden.
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Eine stärkere Anreicherung von Oberflächengewässern mit Bioziden nach Regenfällen wie im Beitrag aus der Schweiz dargestellt, muss nicht von Fassaden stammen.
Einerseits wird in der Landwirtschaft und in Gärten mit diesen Mitteln gearbeitet. Andererseits können auch andere Bauteile der Gebäudehülle eine Rolle spielen.
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Wie im Beitrag dargestellt, sind die Auswirkungen dieser Stoffe auf die Umwelt
nicht vollständig erforscht. Sicher ist dagegen, dass WDVS in erheblichem Umfang
zur Reduzierung des Ölverbrauchs und zur CO2-Einsparung beitragen. Mit den
bisher in Deutschland verlegten rund 840 Millionen Quadratmetern WDVS wurden
rund 145 Milliarden Liter Heizöl eingespart. Dies entspricht einer Schadstoffreduzierung von 700 Millionen Tonnen CO2 – ein massiver Beitrag zur Bekämpfung des
Klimawandels, der für Mensch und Umwelt erhebliche Auswirkungen hat.
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Aussage NDR-Sendung
Argumentation Fachverband WDVS
Spechtlöcher
„Eines der Probleme, die Sie sich mit energetischer Sanierung
einhandeln.“ …“Die Zahl der gedämmten Fassaden wächst
jährlich um einige 100.000 Fassaden, damit wächst auch die
Zahl der Spechtattacken.“
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Spechtschadensfälle an WDVS sind dem Fachverband bekannt. Ihr Anteil ist
verschwindend gering, dort wo er vorkommt, natürlich störend. Kommt das Einnisten von Spechten vor, lassen sich Schutzmaßnahmen einleiten (s. Literatur
unten). Es gibt keinen Beleg dafür, dass sich die Zahl der Schadensfälle mit
steigender Verbreitung von WDVS erhöht hat.
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Eine Leser-Umfrage der Zeitschrift „ausbau + fassade“ bei Unternehmen des Stuckateurhandwerkwerks im Jahr 2010 bestätigt: 80% der Befragten schätzen den
Spechtbefall von WDVS-Fassaden als „Randthema“ ein.
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Michael Hladik, österreichischer Sachverständiger und einer der Experten, der sich
mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat, spricht ebenfalls von einem Randphänomen: „Es entspricht nicht der Realität, dass WDVS generell für Spechtschäden anfällig sind […].“
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Wenn dennoch Spechtschäden auftreten, müssen die Öffnungen umgehend verschlossen und vor eindringender Feuchtigkeit geschützt werden.
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Literatur zu Spechtschäden und Hinweisen zu deren Vermeidung: Michael Hladik:
„Spechtschäden an Fassaden“ unter
http:/hladik.at/bauinfoalpin/Spechtschaeden_Vers.3.pdf; Landesbund für Vogelschutz in Bayern: „Wer klopft denn da?“ (www.lbvmuenchen.de/BuergerInfo/Spechte.Fassadenhacker.pdf
Baden-Baden, 14. Dezember 2011
Dr. Wolfgang Setzler
Ralf Pasker
Werner Mai
Carmen Franke
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01.12.2011
PRESSE-INFORMATION
Professionell verarbeitete WDV-Systeme mit
Zulassung sind sicher und erfüllen ihre Funktionen
„Wie kann ich beim Heizen sparen?“ fragt die heutige Ausgabe der
BILD-Zeitung angesichts neuer „Rekordpreise bei Öl und Gas“ und
einer „Heiz-Armut“, die der Deutsche Mieterbund kommen sieht.
Eine Antwort lautet: Mit einer soliden energetischen Gebäudesanierung
unter
Einbeziehung
von
Wärmedämm-Verbundsystemen
(WDVS).
Mehr als 800 Mio. m² WDVS wurden in den vergangenen 50 Jahren an
Fassaden in Deutschland verlegt. Aus gutem Grund: Über die Außenwände eines Hauses geht die meiste Energie verloren, hier konsequent
energetisch zu sanieren spart bis zu 50% der Heizkosten. Dazu leisten
WDVS einen entscheidenden Beitrag.
Hausbesitzer und Mieter können sich dabei auf die qualitativ hochwertigen Systeme verlassen. Alle WDVS in Deutschland müssen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung besitzen. Dabei werden umfangreiche
Prüfungen im Hinblick auf Dauergebrauchstauglichkeit sowie die energetische Eignung durchgeführt. Im Rahmen der Zulassung unterliegen die
WDVS sowie ihre Bestandteile einer dauerhaften Eigen- und Fremdüberwachung durch unabhängige Prüfinstitute. Dabei geht es insbesondere
auch um das Thema Sicherheit im Brandfall. In Zusammenarbeit mit diesen Instituten werden WDVS in Laborversuchen aber auch in realen
Großbrandversuchen auf ihre Brandsicherheit geprüft. Alle bauaufsichtlich zugelassenen WDVS erfüllen die an sie gestellten Anforderungen der
Baubehörden. Je nach Anforderung des Baurechts und des Bauherrn
können die Systeme schwerentflammbar oder nichtbrennbar ausgestattet
werden.
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Mit einem WDVS schützen Hausbesitzer für Jahrzehnte ihr Eigentum und
sparen teure Heizenergie. Langzeitstudien u.a. vom Fraunhofer Institut
bestätigen eine Lebensdauer der Systeme zwischen 40 und 50 Jahren.
Medienberichte der jüngeren Vergangenheit, die WDVS in ein negatives
Licht zu rücken versuchen, verkennen diese Erfahrungen. Der Verband
nimmt diese Hinweise dennoch sehr ernst und kann auf jedes der Argumente mit umfangreichen Erfahrungen, Forschungsergebnissen oder
Fachgutachten antworten.
Insbesondere hinsichtlich des Themas Brand besteht in der Branche eine
absolute Nulltoleranz. Durch Produktentwicklungen, umfangreiche Tests,
Verarbeitungsleitlinien und die Ausbildung von Fachunternehmen arbeitet
die Branche seit Jahrzehnten intensiv an der Sicherstellung der maximalen Sicherheit für Leib und Leben. Mit intensiven Forschungsaktivitäten
wird die weitere Optimierung von Dauerhaftigkeit, technischer Sicherheit
und Umweltfreundlichkeit der Systeme sichergestellt.
Die Planung einer WDVS-Fassade durch ausgebildete Architekten sowie
die Beauftragung von Fachhandwerkern unter Benutzung bauaufsichtlich
zugelassener WDVS stellt die dauerhafte und sichere Funktion der Fassade sowie die langfristige Einsparung von Heizenergie sowie den Schutz
der Umwelt sicher.
Ansprechpartner für die Redaktion:
Dr. Wolfgang Setzler, Carmen Franke (MBA)
Fachverband Wärmedämmverbundsysteme e.V.,
Fremersbergstr. 33, 76530 Baden-Baden
Tel. 07221-3009890, Fax 07221-3009899
Email: [email protected]
Ludger Egen-Gödde
Pressebüro Egen-Gödde
Tauberweg 8, 86916 Kaufering
Tel. 08191-66961, Fax 08191-66962
Email: [email protected]
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Industrieverband
Hartschaum e.V.
Maaßstraße 32/1
D-69123 Heidelberg
Telefon (0 62 21) 77 60 71
Telefax (0 62 21) 77 51 06
e-mail: [email protected]
http://www.IVH.de
Deutsche Bank AG, Heidelberg
Nr. 021880026
BLZ 672 700 03
Postbank Karlsruhe
Nr. 918 42-758
BLZ 660 100 75
Presseverteiler:
Print, Funk, TV, Agenturen
(ohne Baufachpresse)
IVH Industrieverband Hartschaum e.V. · Postfach 10 30 06 · 69020 Heidelberg
Pressemitteilung 01.12.2011
Styropor (EPS) ist nicht brandgefährlich
Am Montag, dem 28.11.2011, wurde im Programm des NDR um 22.00 Uhr die Sendung „45
Minuten – Wahnsinn Wärmedämmung“ ausgestrahlt. In diesem Beitrag wurde das Thema
energetische Sanierung im Gebäudebestand sehr einseitig und in Teilen falsch dargestellt.
Die Schilderung der Reporter gipfelte darin, dass ein zum Brandversuch vorbereitetes
Wärmedämm-Verbundsystem aus EPS (Expandiertem Polystyrol, Styropor) als fachmännisch
korrekt ausgeführt bezeichnet wurde, obwohl die dafür durch die Zulassung vorgeschriebenen
Brandschutzmaßnahmen aus nicht nachvollziehbaren Gründen weggelassen wurden. Das
durch einen Gasbrenner in Brand gesetzte WDVS konnte so ohne die erforderlichen
Brandschutzmaßnahmen wie Brandriegel oder Brandabschottung im Sturzbereich
unkontrolliert abbrennen. Der im Film gezeigte Brandversuch entsprach also nicht den
geforderten Brandschutzprüfungen für die Zulassung von WDVS. Er spiegelte auch nicht die
in der Realität vorkommenden Brandsituationen wider.
Wir - sowohl der Industrieverband Hartschaum wie auch der Fachverband WärmedämmVerbundsysteme - sehen in dieser Darstellung eine unzulässige Verzerrung der Realität, denn
Wärmedämm-Verbundsysteme mit EPS sind bauaufsichtlich zugelassen und somit auch mit
einer Brandschutzkomponente versehen, die gerade das im Bericht Geschilderte verhindern
soll.
Wir sehen in dieser Abhandlung eine klare Verunglimpfung des seit mehr als vier Jahrzehnten
in der Praxis bewährten Wärmedämm-Verbundsystems. Es besteht die Gefahr, dass durch
die Falschberichterstattung viele Bürger, die bisher den Wärmedämm-Verbundsystemen
vertraut haben, verunsichert werden.
Diese einseitig negative Berichterstattung bedeutet auch eine klare Behinderung der von
Europa und Deutschland geschuldeten Klimaziele. Darüber hinaus bedeutet sie unisono eine
Verunglimpfung des Fachhandwerks in Deutschland.
Fakt ist: seit mehr als vier Jahrzehnten sind WDVS mit Styropor bauaufsichtlich geregelt und
bewährt. Die Systeme sind bei fachgerechter Planung und sorgfältiger Ausführung durch das
Fachhandwerk langlebig, sicher und brandschutztechnisch einwandfrei.
Kontakt:
Industrieverband Hartschaum e.V., E-Mail: [email protected]
Registergericht Amtsgericht Heidelberg VR 1037
® Eingetragenes Verbandszeichen des IVH
Qualitätszeichen der
Bundesfachabteilung
Qualitätssicherung
Seite 18
dena weist Kritik an Wärmedämmung zurück
Gebäudedämmung ist ein wichtiger Bestandteil, um Klimaschutzziele zu erreichen
02.12.2011
Aktuelle Medienberichte stellen die Wärmedämmung von Gebäuden als Mittel zur Energieeinsparung und
CO2-Reduzierung in Frage. Aus Sicht der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) sind diese
Darstellungen haltlos und weisen überwiegend auf eine unsachgemäße Verarbeitung der Materialien oder
eine falsche Planung hin. "Die Gebäudedämmung ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil, um die
Energieeffizienz von Gebäuden zu erhöhen, Heizenergie zu sparen und klimaschädliche CO2-Emissionen
zu reduzieren", betont Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung.
Einsparpotenziale und Wirtschaftlichkeit
Für optimale Ergebnisse sollte die Dämmung in ein energetisches Gesamtkonzept eingebettet sein, das
auch Fenster und Gebäudetechnik beinhaltet. Ebenso wichtig ist eine fachgerechte Ausführung durch
qualifizierte Experten. Die dena hat bei den von ihr betreuten Modellprojekten nachgemessen, wie viel
Energie mit einer solchen Komplettsanierung gespart werden kann. Der Energieverbrauch sank um 70
Prozent und entsprach damit genau den vorher berechneten Einsparprognosen.
Zudem lassen sich energetische Sanierungen bei einem ohnehin bestehenden Sanierungsbedarf
wirtschaftlich umsetzen. Das belegt die von der dena veröffentlichte Sanierungsstudie, die hocheffiziente
Sanierungen von Mehrfamilienhäusern ausgewertet hat.
Brandschutz
In Deutschland gibt es sehr hohe Sicherheitsstandards. Das gilt auch beim Brandschutz. Die fachgerechte
Ausführung der Dämmmaßnahmen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Maßgebend dafür ist die
Brandschutzverordnung, die die Verwendung der Baustoffe regelt und vorschreibt, wo an der Fassade
Brandsperren angebracht werden müssen. Die Brandschutzverordnung wird regelmäßig aktualisiert und
auf den Stand der Technik gebracht.
Zudem unterliegen alle Baumaterialien in Deutschland einer Zulassungspflicht und werden intensiv von
etablierten Instituten geprüft. So wird auch das Brandverhalten von Wärmedämmverbundsystemen in
Brandversuchen im Originalmaßstab getestet, bevor sie auf den Markt kommen.
Algenbildung
Die Problematik der Algenbildung an gedämmten Fassaden ist vor allem eine optische Beeinträchtigung.
Sie kann entstehen, wenn der Außenputz der Fassade im Vergleich zur Luft kalt ist und sich dort
Feuchtigkeit niedersetzt.
Eine Algenbildung muss aber nicht von der Dämmung verursacht sein. Es gibt eine Reihe von äußeren
Faktoren, die diese Entwicklung begünstigen, zum Beispiel dichter Pflanzenbewuchs in Fassadennähe,
stark verschattete Bereiche der Fassade oder eine verstärkte Schlagregenbeanspruchung, vor allem auf
der Nord- und Westfassade.
Die äußeren Einflüsse können durch eine sorgfältige Planung minimiert werden. Dabei spielen zum
Beispiel ausreichende Dachüberstände eine wichtige Rolle. Zudem bietet der Zusatz von Bioziden
(Algizide bzw. Fungizide) im Außenputz oder der Farbe Schutz. Auch der Einsatz mineralischer Putze ist
möglich.
Schäden durch Spechtlöcher
Das Auftreten von Spechtlöchern an gedämmten Fassaden ist ein Randthema. Das zeigt auch eine
Umfrage der Zeitschrift "Ausbau und Fassade" bei Unternehmen des Stuckateurhandwerks aus dem Jahr
2010, in der die überwiegende Mehrheit der Stuckateure das Thema als irrelevant einstuft. Zudem treten
Tierschäden nicht ausschließlich in der Dämmschicht von sanierten Häusern auf. So zerfressen Marder
zum Beispiel auch Leitungen auf Dachböden und verunreinigen oder zerkratzen Fassaden.
Seite 19
7.12.2011
Stellungnahme des DIBt zum SPIEGEL-online-Artikel "Styropor-Platten in Fassaden –
Wärmedämmung kann Hausbrände verschlimmern" und zum Beitrag des NDR in der
Sendung "45 Minuten" am 28.11.2011
Anlass:
Der im NDR-Fernsehen gezeigte Filmbericht und der darauf Bezug nehmende Artikel auf SPIEGELonline beschreiben ein vermeintlich hohes Brandrisiko bei der Verwendung von
Wärmedämmverbundsystemen mit Polystyroldämmstoff (EPS-Hartschaumplatten), obgleich diese
Systeme bauaufsichtlich zugelassen sind.
Stellungnahme DIBt:
Nach den Landesbauordnungen müssen Außenwandbekleidungen von Gebäuden über 7 m
einschließlich der Dämmstoffe und Unterkonstruktionen schwerentflammbar sein. Für kleinere Gebäude
genügen bauordnungsrechtlich normalentflammbare Außenwandbekleidungen.
Bei den vom DIBt zugelassenen WDV-Systemen mit Polystyroldämmstoffplatten (EPSHartschaumplatten) muss zum einen der Nachweis der Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN
4102-1 für die "Komponente" EPS-Hartschaumplatten erbracht werden und zum anderen ist für das
komplette WDV-System der Nachweis, dass die Anforderungen an schwerentflammbare Baustoffe erfüllt
werden, durch Brandprüfungen nach nationalen (DIN 4102-1) oder europäischen Prüfverfahren (DIN EN
13823) sowie ggf. durch zusätzliche Großversuche im Maßstab 1:1 zu führen.
Die Einstufung "schwerentflammbar" bedeutet dabei, dass unter den Bedingungen eines beginnenden
Zimmerbrandes bzw. bei Beanspruchung einer Außenwandbekleidung durch Flammen aus einem im
Vollbrand stehenden Raum der energetische Beitrag des betreffenden Baustoffs (hier WDV-System) zum
Brand sowie die daraus resultierende Brandausbreitung über den Primärbrandbereich hinaus gering sind.
WDV-Systeme mit o. g. Dämmstoffplatten, insbesondere bei großen Dämmstoffdicken (> 100 mm), sind
bei Brandbeanspruchungen im Sturzbereich von Öffnungen kritisch und können sich unter bestimmten
Bedingungen wie normalentflammbare Baustoffe verhalten, d. h. eine ungehinderte Brandausbreitung ist
möglich. Insofern liefert der Filmbericht keine neuen Erkenntnisse. Dass WDV-Systeme mit
Polystyroldämmstoffplatten brennen, ist in der Fachwelt eine allseits bekannte Tatsache.
Dieses seit Mitte der 1990er Jahre bekannte Brandverhalten führte dazu, dass durch Hersteller und den
Fachverband WDVS in Abstimmung mit dem DIBt unter Einbeziehung des zuständigen
Sachverständigenausschusses (SVA) des DIBt und der Bauaufsicht konstruktive
Brandschutzmaßnahmen gegen eine Brandausbreitung und Brandweiterleitung bei WDV-Systemen mit
EPS-Dämmstoffen entwickelt und in umfangreichen Testserien geprüft wurden. Die verbindliche
Festschreibung dieser Maßnahmen erfolgte dann in den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen für
diese WDV-Systeme.
Im Einzelnen wird dazu in den Zulassungen für o. g. WDV-Systeme als konstruktive Maßnahme die
Sturzbekleidung und eine seitliche Verkleidung von Außenwandöffnungen mit nichtbrennbaren
Mineralwolledämmstoffen oder alternativ die Anordnung von Brandsperren aus nichtbrennbaren
Mineralwolledämmstoffen über jedem zweiten Geschoss festgelegt. Die Anordnung von Brandsperren in
mindestens jedem 2. Geschoss ist mit der Fachwelt (Sachverständige, Bauaufsicht) im Hinblick auf die
Begrenzung einer möglichen Brandausbreitung bei Gebäuden über 7 m bis 22 m abgestimmt.
Diese Lösung berücksichtigt, dass bei Außenwänden mit Öffnungen (Fenster) und ohne brennbare
Außenwandbekleidungen, im Falle eines Raumbrandes Flammen aus den Fenstern schlagen werden.
An die im darüberliegenden Geschoss befindlichen Fenster (und deren Gläser) werden keine
Anforderungen an eine Feuerwiderstandsfähigkeit gestellt; die Anforderung an eine
Feuerwiderstandsfähigkeit besteht grundsätzlich nur für die Geschosstrenndecken (mit Ausnahme bei
Gebäudeklasse 1), d. h. die aus den Fenstern schlagenden Flammen können das darüber befindliche
Geschoss (und die Fenster) erreichen. Das mögliche Versagen der Fenster (Glasbruch) durch die
thermische Einwirkung von Flammen wird hingenommen. Insofern ist die Anordnung von Brandriegeln in
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jedem 2. Geschoss im Einklang mit den Bestimmungen der Landesbauordnungen und sie begrenzt
wirksam eine Brandausbreitung/Brandweiterleitung auf Außenwänden. Dies wurde durch umfangreiche
Prüfungen an originalmaßstäblichen Versuchsaufbauten von WDV-Systemen nachgewiesen.
Zu dem bei der MPA Braunschweig durchgeführten Brandversuch ist Folgendes anzumerken:
Der Versuchsaufbau entsprach nicht dem für Zulassungsprüfungen geforderten Aufbau, wie er auch im
Arbeitsentwurf von DIN 4102-20 beschrieben wird. Anstelle eines L-förmigen Versuchsstandes wurde nur
eine rückwärtige Versuchsstandswand mit dem WDV-System bekleidet und geprüft und die Wand war
links und rechts durch massive Wände aus mineralischen Baustoffen begrenzt (U-förmiger
Versuchsstand). Durch diese schachtförmige Versuchsanordnung wird die thermische Exposition des
WDV-Systems deutlich erhöht und entspricht nicht mehr einer Brandbeanspruchung unter
Realbrandbedingungen.
Zu dem im Fernsehbericht des NDR zitierten Feuerwehreinsatz in Berlin im Jahr 2005 ist festzustellen,
dass es sich hierbei nicht um ein vom DIBt zugelassenes WDV-System handelte.
Das DIBt hatte dieses Brandereignis – obwohl es nicht direkt betroffen war - zum Anlass genommen im
Frühjahr 2005 in seinem SVA "Brandverhalten von Baustoffen B1/B2" über ggf. erforderliche
Konsequenzen für das Zulassungsverfahren bei WDV-Systemen zu beraten. Im Ergebnis wurde von den
Sachverständigen festgestellt, dass Zulassungsverfahren des DIBt nicht betroffen seien, die bisher
zugelassenen WDV-Systeme seien hinreichend sicher.
110039823
Seite 21
Seite 2 von 2
co2online zum Plusminus-Beitrag vom 23.11.2011 - co2online
1 von 1
http://www.co2online.de/ueber-co2online/newsanzeige/article/7/co2onlin...
co2online gGmbH · Gemeinnützige Beratungsgesellschaft
Hochkirchstr. 9 · D-10829 Berlin
Tel.: +49 (30) 7676 85-0 · Fax: +49 (30) 7676 85-11
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Home : Über co2online :
Aktuelle Information
25.11.11
co2online zum Plusminus-Beitrag vom 23.11.2011
Im ARD-Magazin Plusminus vom 23. November 2011 wurde ein Beitrag zu Fassadendämmung
gesendet, in dem unter anderem Bezug auf Zahlen der gemeinnützigen co2online GmbH zur
Wirkung von Dämmmaßnahmen genommen wurde.
Ausgangslage
Auf www.plusminus.de heißt es:
„… Die Energieberatungsgesellschaft co2online hat für Plusminus die Heizkosten vor und nach
der Sanierung verglichen - bei mehr als 20.000 Ein- und Zweifamilienhäusern. Das Ergebnis
überrascht: Die Dämmung der Hausfassade kostet im Schnitt rund 17.000,- €. Nach der
Sanierung werden in der Praxis statt der von einzelnen Anbietern angepriesenen 85 Prozent
lediglich 15 Prozent Energie eingespart. Bei durchschnittlich steigenden Heizkosten rechnet sich die Investition erst nach knapp
30 Jahren.“
Weitere Beispiele zu Maßnahmen wie Fenstertausch und Erneuerung der Heizanlage folgen.
Zahlen und Fakten: Fassadendämmung
Zur Interpretation des Zahlenmaterials durch die Plusminus-Redaktion möchte co2online wie folgt Stellung nehmen:
Die im Beitrag verwendeten Zahlen wurden nicht eigens für die Plusminus-Redaktion berechnet und stellen keine VorherNachher-Berechnung dar. Sie stammen aus einer Analyse über die Wirkung von einzelnen Modernisierungsmaßnahmen, die
„co2online Research“ im Vorfeld einer für 2012 geplanten Studie durchgeführt hat. Erste Berechnungen anhand einer
Querschnittsanalyse von rund 20.000 Verbrauchsdaten von Ein- und Zweifamilienhäusern, die zwischen 1949 und 1978 erbaut
wurden und bei denen nach 1990 Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, ergaben exemplarisch für das Beispiel
Fassadendämmung:
Dämmmaßnahmen, die in den vergangenen 20 Jahren an der Fassade durchgeführt wurden, erbrachten eine
Energieverbrauchsminderung von durchschnittlich 15 Prozent. Diese Angabe stellt keine Aussage über die maximal erzielbare
Einsparung dar, sondern zeigt lediglich, dass das technisch mögliche Einsparpotenzial in den vorliegenden Fällen nicht voll
ausgeschöpft werden konnte. Die Nichtausschöpfung des Einsparpotenzials kann jedoch vielfältige, unter anderem auch
bauliche und verhaltensspezifische Gründe haben.
Mögliche Ursachen für das Nichterreichen der Einsparpotenziale werden neben der tiefergehenden Analyse von
Maßnahmenwirkungen und den Erfolgen bei der Ausschöpfung der Potenziale Gegenstand der Studie sein, deren Ergebnisse
wir Ihnen in 2012 an dieser Stelle vorstellen.
Für weitere Fragen steht Ihnen die Leiterin von co2online Research Katy Jahnke zur Verfügung: katy.jahnke(at)co2online.de
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Irak-Krieg
Asiatische Finanzkrise
Kuwait-Invasion
Iranische Revolution
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Heizen wird teurer!
Sieben Argumente
für die energetische Sanierung des
Gebäudebestandes mit WDV-Systemen
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7 Argumente pro WDVS:
1.WDVS rechnen sich!
Das Gesamtpaket entscheidet: Investitionen in eine energetische Fassadensanierung mit WDVS amortisieren sich durch niedrigere Heizkosten, besseres Wohnklima
und den Wertzuwachs des Gebäudes.
2. WDVS senken die Heizkostenrechnung!
Tausende Objekte beweisen: Bei einer energetischen Fassadensanierung mit einem
fachgerecht montierten WDV-System verringert sich der Energiebedarf um über 50%!
3. WDVS erhöhen den Wert der Immobilie!
Die Mehrwertstrategie: Ein WDV-System spart Energie, schützt die Bausubstanz und
trägt so zum Wertzuwachs des Eigentums bei – ein entscheidender Vorteil im Verkaufs
und Vermietungsfall!
4. WDVS schaffen mehr Wohnkomfort!
Ganzjährig profitieren: Professionelle Dämmung mit einem WDV-System sorgt im
Sommer wie im Winter für ein gutes Raumklima und hilft Schimmel zu vermeiden!
5. WDVS verschönern Gebäude!
Gut gedämmt in schickem Outfit: WDV-Systeme machen mehr aus jedem Haus!
6. WDVS sind Klimaschützer!
700 Millionen Tonnen eingespartes CO2 sind ein Wort: WDV-Systeme senken die
Heizkosten und damit den Ausstoß klimaschädlicher Gase deutlich.
Vorwort
Lust auf Zukunft
Klimaschutz, Artensterben, das Ausbreiten der Wüsten und
knappe Bodenschätze erfordern einen neuen Umgang mit
den Ressourcen der Natur. Wir verbrauchen heute an einem
Tag an Kohle, Gas, Öl und Benzin, woran die Natur eine Million
Tage gearbeitet hat. Wir verbrennen die Zukunft unserer Kinder und Enkel. Sind wir noch zu retten?
Die Frage aller Fragen heißt: Wie können wir Wohlstand mit
besserem Umweltschutz und weniger Ressourcenverbrauch
in Einklang bringen? Diese Broschüre zeigt Wege zu diesem
ehrgeizigen Ziel. Ja, wir sind noch zu retten. Aber wir müssen
vieles intelligenter und effizienter machen als bisher.
Innerhalb weniger Jahrzehnte können und müssen wir die
Ressourcenplünderung beenden und die CO2-Austöße um 80
bis 95 % reduzieren. Hier wird aufgezeigt, dass und wie wir
technologischen Fortschritt mit nachhaltigem Wohlstand intelligent verbinden können.
Energie wird eine immer wertvollere Ressource. Der PhysikNobelpreisträger Werner Heisenberg: „Energie ist die Grundsubstanz des Lebens“. Ohne Energie kein Leben.
Energie-Effizienz freilich ist der Schlüssel für eine klimaverträgliche, kostensparende und wirtschaftliche Energieversorgung von Unternehmen, öffentlicher Hand und Privathaushalten. Schon über 100 Städte und Regionen in Deutschland
haben sich das Ziel gesetzt, bis 2030 die Hälfte ihres Energieverbrauchs einzusparen. Diese ehrgeizigen Ziele sind allerdings nur durch effiziente Gebäudesanierung und bessere
Gebäude-Isolation zu erreichen. Wichtig wird dabei sein, dass
die Öffentliche Hand (Kindergärten, Schulen, Schwimmbäder, Bibliotheken, Rathäuser, Krankenhäuser, Universitäten,
Landratsämter) mit gutem Beispiel vorangeht. Dann werden
auch viele Unternehmen und Privatpersonen den Vorbildern
folgen.
Energie-Effizienz verspricht einen dreifachen Gewinn:
1. Es wird Geld gespart dadurch, dass in die Zukunft
investiert wird.
Die EU hat beschlossen, dass ab 2020 nur noch Gebäude errichtet werden dürfen, die keine fossile Heizenergie mehr verbrauchen und die Bundesregierung
will als Reaktion auf die Katastrophe in Fukushima die
Mittel zur energetischen Sanierung von Altbauten vervierfachen. Das hilft der Umwelt und schafft Arbeitsplätze. Aus all diesen Gründen werden für die gesamte
Wirtschaft, besonders aber für die Bauwirtschaft, die
drei „Großen E“ – Energieeinsparung, Energieeffizienz und
Erneuerbare Energien – zum wichtigsten Zukunftsthema.
Wir stehen am Scheideweg. Entweder lernen wir, nachhaltig mit unserer Heimat Erde umzugehen oder wir werden
verschwinden. Die Natur braucht uns nicht, wir aber sie. Es
geht um eine grüne Erneuerung der gesamten Wirtschaft.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Umsetzen der wertvollen Anregungen dieser Broschüre. Ich wünsche Ihnen
Lust auf Zukunft.
2. Klimaschutz wird konkret und praktisch und
7. WDVS sind langlebig und dauerhaft!
Diese Ökobilanz kann sich sehen lassen: WDV-Systeme überzeugen durch energieoptimierte Produktion, sehr lange Lebensdauer und eine hohe Recyclingrate!
2
3. Es ist ein gutes Gefühl, in die Zukunft von Kindern
und Enkeln sinnvoll zu investieren.
Franz Alt, Baden-Baden, im Mai 2011
www.franzalt.de
In Deutschland werden über 60 % der Energie in Gebäuden
verbraucht. Entsprechend hoch sind dort auch die Einsparpotentiale.
3
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1.WDVS rechnen sich!
2. WDVS senken die Heizkostenrechnung!
Das Gesamtpaket entscheidet: Investitionen in eine energetische Fassadensanierung mit WDVS amortisieren sich durch niedrigere Heizkosten,
besseres Wohnklima und den Wertzuwachs des Gebäudes.
Tausende Objekte beweisen: Bei einer energetischen Fassadensanierung mit einem fachgerecht montierten WDV-System verringert sich der
Energiebedarf um über 50%!
Entwicklung der Rohölpreise
1970 – 2040
US-$/Barrel
*
400
Jahnstr. 47/59 (Bremerhaven)373
122
67
C
200
Jahnstr. 51/53 (Bremerhaven)393
122
69
C
125
Am Twischkamp (Bremerhaven)386
124
68
C
100
75
50
6
4
Ja, es hat sich gelohnt
Ja, wird sich in Zukunft lohnen
9
3
41
Nein, gehe nicht davon aus, dass es
sich finanziell auszahlt
Nein, hat sich finanziell nicht gelohnt
Wenn schon renovieren, dann energetisch mit WDVS
nur renovieren
Energetisch renovieren
100
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0
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2000
05
10
2020
2040
Sparen lautet das Gebot der Stunde. Was vielen Hausbesitzern gar nicht bewusst ist: Sie verheizen sprichwörtlich ihr
Geld. Vor allem schlecht oder gar nicht gedämmte Gebäude entpuppen sich bei näherer Betrachtung als wahre Energieschleudern. 63 Prozent der bestehenden Wohneinheiten
wurden errichtet, bevor in Deutschland 1977 die erste Wärmeschutzverordnung und spätere Energiesparverordnungen
greifen konnten. Mit dem Wärmeschutz ist es da meist nicht
weit her. Fakt ist: Mehr als 40 bis 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr sollte heute kein Haus mehr verbrauchen
– bei unsanierten Gebäuden ist es ein Vielfaches.
Nach Berechnungen der Deutschen Energie-Agentur
(dena) lassen sich die Heizkosten durch fachgerechtes
Dämmen insgesamt um bis zu 70 Prozent reduzieren.
Hier geht die meiste Energie verloren:
Wand
Fenster
20
0
normale Kosten für Renovation
Kosten für energetische Sanierung
Umso erstaunlicher, dass 92 Prozent der Bundesbürger laut
einer Befragung durch TNS Emnid ihren eigenen Energieverbrauch nach wie vor für durchschnittlich bis unterdurch-
Keller
Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin, hat im Energiesparkompass des FV
WDVS 2009 vorgerechnet: Ein wärmegedämmtes Einfamilienhaus reduziert den CO2-Ausstoß einer vierköpfigen Familie um
durchschnittlich bis zu zwei Tonnen pro Jahr und spart in der
Haushaltskasse bis zu 5.000 Euro jährlich, das sind 3,40 Euro
Ersparnis pro Tag und Kopf. Maßnahmen zur energetischen
Sanierung des eigenen Wohnhauses sind also wirtschaftlich.
Das sagen nicht die Hersteller von Dämmstoffen und Heiztechnik, sondern die Hausbesitzer selbst, die in den vergangenen zehn Jahren ihr Wohneigentum energetisch saniert
haben. Infratest Dimap hat im Auftrag des FV WDVS bei einer
repräsentativen Befragung im Februar 2009 ermittelt: Über
die Hälfte jener Befragten, die sich in den vergangenen zehn
Jahren für eine energetische Sanierung entschieden haben,
gab an, die Sanierung habe starken bis sehr starken Einfluss
auf die Heiz- und Energiekosten.
Die Investition in ein WDVS lohnt sich vor allem dann,
wenn die Fassade ohnehin renoviert werden soll. So muss
beispielsweise ein Gerüst sowieso aufgebaut werden. Der
finanzielle Mehraufwand für eine Wärmedämmung ist bei
solchen „gekoppelten“ Maßnahmen überschaubar und
amortisiert sich – abhängig von der Entwicklung des Heizölpreises – bereits nach wenigen Jahren.
Da die Raumheizung mit weitem Abstand der größte Energiefresser in deutschen Haushalten ist,lässt sich in diesem
Bereich am meisten sparen – etwa durch die Dämmung
der Außenwände oder moderne Fenster. Die meiste Wärme geht über die Gebäudehülle verloren, damit birgt die
Dämmung der Fassade mit einem WDV-System das mit
Abstand größte Einsparpotenzial.
Fensterfugenlüftung
Die Aussage „WDVS rechnen sich nicht“ ist pauschal und deshalb falsch, außerdem hängen die Amortisationszeiten von
vielen weiteren Faktoren ab, u.a. vom Zustand des Gebäudes,
den weiteren baulichen Sanierungsmaßnahmen und auch
von der Entwicklung der Energiepreise.
schnittlich einschätzen, also keinen Handlungsbedarf
sehen. Hinzu kommt, dass die wenigsten Wohnungseigentümer und Mieter die Einsparmöglichkeiten durch
eine energetische Sanierung kennen.
Dach
Nach der
Modernisierung
Irak-Krieg
Einsparung
in %
Asiatische Finanzkrise
Nach der
Modernisierung
Der weltweite Energiebedarf steigt kontinuierlich, die Preise
für Öl, Gas und Kohle klettern weiter in die Höhe. Ein Ende der
Entwicklung ist nicht abzusehen.
Kuwait-Invasion
Vor der
Modernisierung
Energieeffizienzklasse
Iranische Revolution
Primärenergiebedarf
kWh/(m2a)
Yom Kippur Krieg
Vergleich des Primärenergiebedarfs für
Heizung und Warmwasserbereitung
(inkl. Hilfsenergie) vor und nach der
Modernisierung sowie Einstufung in eine
Energieeffizienzklasse nach Kriterien des
Feldversuches der Deutschen EnergieAgentur vom Oktober 2003
Heizkosten eines Wohngebäudes (150m2) in 20 jahren
Erdgaspreis 2008
0,07 €/kwh
Baubestand
Heizung/WW
kwh/(m2a)
Energiepreissteigerung
3%
5%
8%
280
78.997,80 97.214,04135.540,28
80
22.570,80 27.775,4438.440,08
60
16.928,10 20.831,5828.830,06
40
11.285,40 13.887,7219.220,04
„25 Liter-Haus“
EnEV 2007
„7 Liter-Haus“
EnEV 2009 (Effi 70)
„5 Liter-Haus“
37
Spielt keine Rolle
Weiß nicht
EnEV 2012 (Effi 55)
„3 Liter-Haus“
Nach Prof. Gabriel, Oldenburg
4
5
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3. WDVS erhöhen den Wert der Immobilie!
4. WDVS schaffen mehr Wohnkomfort!
Die Mehrwertstrategie: Ein WDV-System spart Energie, schützt die
Bausubstanz und trägt so zum Wertzuwachs des Eigentums bei –
ein entscheidender Vorteil im Verkaufs- und Vermietungsfall!
Ganzjährig profitieren: Professionelle Dämmung mit einem WDVSystem sorgt im Sommer wie im Winter für ein gutes Raumklima und hilft
Schimmel zu vermeiden!
Noch lästiger als Lärm und noch schädlicher für die Gesundheit ist Schimmelbildung in der Wohnung. Bleibt
der Schimmelbefall längere Zeit unentdeckt, drohen außerdem Bauschäden. Problemstellen sind beispielsweise
die Wände hinter Möbeln oder die Außenecken. Um der
Schimmelbildung vorzubeugen, heißt es: Gut dämmen
und konsequent lüften. Laut Ergebnissen der bereits erwähnten Dimap-Umfrage konnten durch eine energetische Sanierung drei Viertel der Fälle mit Schimmelpilzbefall langfristig behoben werden.
Gerade in der kalten Jahreszeit herrschen in einem ungedämmten Gebäude oft enorme Unterschiede zwischen der
Raumtemperatur und den Temperaturen an den Innenseiten
der Außenwände. Bis zu 10 Grad Celsius kann diese Differenz
betragen. Das Unangenehme daran ist, dass die Kälte in den
Raum abstrahlt. Bei einem gedämmten Haus bleiben hingegen Wandinnenflächen, Decken und Böden warm und die
Wärme strahlt in den Innenraum ab. Das bedeutet neben der
Heizenergie-Ersparnis ein angenehmes Raumklima für die
Hausbewohner oder im Fachjargon gesagt: thermische Behaglichkeit:
Während Autofahrer wissen, wie viel Benzin ihr Auto in etwa
verbraucht, und auch die Effizienzklasse beim Kauf von Haushaltsgeräten heute eine nicht unerhebliche Rolle spielt, liegt
die energetische Qualität von Wohngebäuden häufig im Dunkeln. Dabei wird es für Hauseigentümer immer wichtiger, mit
offenen Karten zu spielen. „Was verbraucht denn Ihr Haus?“
– „Liegen die Werte im grünen Bereich?“ Mit solchen Fragen
muss rechnen, wer vermieten oder verkaufen will.
Behaglichkeit „Zugerscheinungen
Behaglichkeit „keine Zugerscheinungen
Lufttemperatur
(innen)
Oberflächentemperatur
(innen)
Lufttemperatur
(innen)
Oberflächentemperatur
(innen)
22° C
10° C
20° C
18° C
Abb.: GDI
Immer mehr Interessenten verlangen einen Energieausweis,
bevor sie sich für ein Objekt entscheiden. Dieser sollte verlässliche Informationen über den Energiebedarf und die energetische Qualität von Gebäuden enthalten. Wirklich zuverlässige Werte liefert nur der so genannte Bedarfsausweis, bei
dem ein geprüfter Gebäudeenergieberater anhand objektiver
technischer Kriterien den Energiebedarf des Hauses ermittelt
(www.dena-energieausweis.de).
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03.10.200
Datum
Auch bei geringer Lufttemperatur empfindet der Körper eine größere Behaglichkeit
Der Körper verliert Strahlungswärme an die kalte Oberfläche
Wer das Gebäude mit einem WDVS dämmt, kann sein Haus
deutlich schneller und zu einem besseren Preis vermieten
oder verkaufen als eine Immobilie ohne Wärmeschutz.
Das bestätigen auch die Experten der Deutschen EnergieAgentur „dena“. Zugleich tut er etwas für den Werterhalt
seines Eigentums. Wird die Fassade gedämmt, lohnt es
sich, ihr gleich einen neuen Look zu verpassen.
Auch im Sommer erhöht eine Dämmung der Gebäudehülle
den Wohnkomfort deutlich, denn sie verhindert, dass zu viel
Hitze durch die Fassade nach innen gelangt. Neben dem Dach
sind von der Hitzeeinstrahlung vor allem die Außenwände auf
der Süd- und Westseite des Hauses betroffen. Professionelle
Dämmung bedeutet also zu
allen
Jahres18
34
geringere Heiz-, Energie- oder Nebenkosten
zeiten ein gutes
25
35
höheren Wohnkomfort
Raumklima –
das bestätigte
0
20
sich in einer
vom Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme beauftragten InfratestDimap-Umfrage. Zwei Drittel der Befragten sprachen von
einem spürbar gestiegenen Wohnkomfort nach der energetischen Sanierung ihres Hauses, viele lobten außerdem einen
verbesserten Schallschutz.
Fazit: Ist das Haus gut eingepackt, bleiben auch im Winter
die Wände warm und der Schimmel hat keine Chance.
sehr stark
21
9
17
6
9
ziemlich stark
13
11
weniger stark
4
kaum
%
40
60
80
100
gar nicht
weiß nicht
9
Unterschr
ift des Ausst
6
ellers
7
Seite 26
5. WDVS verschönern Gebäude!
6. WDVS sind Klimaschützer!
Gut gedämmt in schickem Outfit: WDV-Systeme machen mehr aus
jedem Haus!
700 Millionen Tonnen eingespartes CO2 sind ein Wort: WDV-Systeme senken die Heizkosten und damit den Ausstoß klimaschädlicher Gase
deutlich.
Zur Gestaltung der Oberfläche eines WDV-Systems
lassen sich nahezu alle witterungsbeständigen
Materialien verwenden, angefangen von verschiedenen Putzstrukturen über Holz und Keramik bis hin
zu Klinker oder Metall.
Die Auswirkungen des Klimawandels durch übermäßigen
CO2-Ausstoß sind längst spürbar, die Folgekosten exorbitant.
Zu der alarmierenden Situation tragen auch unsanierte Häuser bei, bei denen in der Heizperiode die heute so kostbare
Energie sprichwörtlich verpufft. Oder anders herum: Wer
dämmt, betreibt aktiven Klimaschutz.
• Bei großen Wandflächen sind Putze nach wie
vor die erste Wahl. Die Struktur macht hier den
kleinen, aber feinen Unterschied, denn Reibe-,
Traufel- und Kratzputze haben ein jeweils völlig
anderes Erscheinungsbild. Im Zusammenspiel
mit Farben, die auf den regionalen Architekturstil abgestimmt sind, lassen sich verblüffende
Effekte erzielen.
Einsparung treibhausrelevanter Emissionen (CO2)
Altbausanierung und 40 Jahre Nutzung
Einsparung
1.000.000 km
Einsparung Primärenergie
25x
Einsparung
bei 130m2 WDV-System
1.000.000 km
Fahrleistung
Energetisch unsanierte
Häuser
sind echte Klimakiller. Jeder
Einsparung
Primärenergie
weiß: Beim Verbrennen
von und
Heizöl
oder
Erdgas entsteht KohAltbausanierung
40 Jahre
Nutzung
lendioxid (CO2). Dieses Gas ist mit verantwortlich für die fortschreitende Erwärmung der Atmosphäre, den sogenannten
Treibhauseffekt. Mit einer fachgerecht ausgeführten Dämmung der eigenen vier Wände und begleitenden Energiesparmaßnahmen lassen sich die CO2-Emmissionen deutlich
senken. Vor allem eine gut gedämmte Gebäudehülle – und
hierbei vor allem die Fassade – spielt eine wichtige Rolle, will
man als Hausbesitzer aktiv Klimaschutz betreiben.
• Klinker werden gern überall dort verwendet, wo
Umwelteinflüsse ein Gebäude besonders beanspruchen. Sie können eine Menge vertragen:
Regen, Schnee und Hagel prallen ab, Schmutz
wird abgewaschen. Dabei wirkt Klinker in seiner
Struktur nie langweilig, denn jeder Stein ist in
seiner optischen Beschaffenheit ein Unikat.
20x
• Auch Keramik kann problemlos auf ein WDVSystem aufgebracht werden. Die Vorteile dieses
Werkstoffes liegen auf der Hand: Er nutzt sich
nicht ab und trotzt Wind und Wetter. Die Oberflächen sind wahlweise matt, seidenmatt oder
glänzend und bergen eine Vielfalt an brillanten
Farben und Strukturen in sich. Keramik ist empfehlenswert, wenn die zu gestaltende Fläche
mechanisch besonders belastbar und reinigungsfähig sein sollte.
8
25x
Altbausanierung und 40 Jahre Nutzung
• Zum Verblenden eines WDVS können verschiedene Hölzer mit unterschiedlichen Profilen und
Farben dienen. Besonders interessant wirken
Fassaden, bei denen Holz mit anderen Materialien wie Putz oder Klinker kombiniert wird.
• Dem Material Metall werden in der Regel Attribute wie
kühl oder nüchtern zugeordnet. Dabei wirkt eine MetallFassade durchaus elegant, Metall-Elemente eignen sich
hervorragend zur Akzentuierung. So bilden zum Beispiel
Putz und Metall einen reizvollen Kontrast.
Einsparung treibhausrelevanter Emissionen (CO2)
Altbausanierung
und 40als
Jahre
Nutzung
Trotz dieser Fakten
wird WDVS
Klimaschutzmaßnahme
und lohnende Investition in die Zukunft von vielen Hauseigentümern noch verkannt. Um die Klimaschutzziele der
Bundesregierung zu erreichen und die Treibhausgase bis
2020 um 20 Prozent zu vermindern, müssten laut Energiespar-Kompass des Fachverbandes Wärmedämm-Verbundsysteme jedes Jahr etwa 780.000 Wohnungen energetisch
modernisiert werden. Tatsächlich saniert wurde bislang
aber nur die Hälfte. Auch wenn das Potenzial noch lange
nicht ausgeschöpft
ist – die bisherigenFahrleistung
Resultate können
bei 130m2 WDV-System
sich sehen lassen:
Einsparung
bei 130m2 WDV-System
830.000 km
20x
Einsparung
bei 130m2 WDV-System
830.000 km
Fahrleistung
Rund 840 Millionen Quadratmeter WDVS wurden bis dato
alleine in Deutschland verlegt und damit an die 140 Milliarden Liter Heizöl bzw. vergleichbare fossile Energieträger
eingespart, was einer Schadstoffreduzierung von 700 Millionen Tonnen CO2entspricht.
Fahrleistung
Ca. 840.000.000 m2 WDV-Systeme
bedeuten eine Einsparung von:
In all den Fällen, wo außenseitig keine Dämm-Maßnahmen
möglich sind – z.B. bei denkmalgeschützten Häusern oder
im Falle der Grenzbebauung – gibt es inzwischen ausgereifte und praxisbewährte Innendämmsysteme. Die Wohnflächenreduzierung ist dabei gering, die Steigerung des
Wohnkomforts und die Reduzierung der Heizkosten hingegen enorm.
Ca. 145.000.000.000 Liter Heizöl
Ca. 700.000.000 Tonnen CO2
9
Seite 27
7. WDVS sind langlebig und dauerhaft!
Weiterführende Informationen:
Diese Ökobilanz kann sich sehen lassen: WDV-Systeme überzeugen
durch energieoptimierte Produktion, sehr lange Lebensdauer und eine
hohe Recyclingrate!
Der Lebenszyklus einzelner
Dämmstoffe sowie des WDV-Systems in seiner Gesamtheit vom
Rohstoff bis zum Rückbau wurde wissenschaftlich untersucht.
Die Ergebnisse stehen allen Interessenten in Form von Umweltproduktdeklarationen bzw. in
Kürze von Umweltsystemdeklarationen zur Verfügung.
Das Recycling von Dämmstoffen
aus Baustellen- oder Produktionsabfällen funktioniert seit
vielen Jahren und hat sich bestens bewährt. So können beispielsweise EPS-Rückstände dem
Produktzyklus wieder zugeführt
werden. Recycling-Material wird
z.B. für Ausgleichsschüttungen
im Kellerbodenbereich oder als
Leichtzuschlag für Mörtel und Beton genutzt. Am Ende
des Lebenszyklus wird EPS-Hartschaum thermisch weiterverwertet und die im Schaumstoff enthaltene Energie
damit zurückgewonnen. Die bei der Müllverbrennung entstehende Abwärme lässt sich zusätzlich zur Strom- oder
Fernwärmeerzeugung einsetzen.
Die Lebensdauer von WDV-Systemen ist wesentlich höher,
als meist angenommen wird. Das Fraunhofer Institut für Bauphysik untersucht in regelmäßigen Abständen Objekte, die
1970 mit WDV-Systemen versehen wurden, also jetzt bereits
40 Jahre alt sind. Alle Objekte waren bei der letzten Untersuchung noch immer mängelfrei. Fazit des Fraunhofer
Instituts: WDV-Systeme zeichnen sich durch nachgewiesene
Langzeitbewährung aus; vergleichbar mit einer herkömmlich
verputzten Wand.
In früheren Jahren montierte
WDV-Systeme - beispielsweise mit
6 cm Dämmstoffdicke – müssen
heute nicht rückgebaut, sondern
können leicht „aufgedoppelt“ werden. Damit lässt sich die bestehende Dämmung optimieren und
gleichzeitig die Energieeffizienz
wesentlich erhöhen.
Die Grafik zeigt den derzeitigen Stand der Wiederverwertung:
Recycling
Energiegewinnung
(thermische Verwertung)
elektrische Energie
Dampferzeugung
Rohstoffrecycling
(Rohstoffrückgewinnung)
Öle
Gase
Werkstoffrecycling
(werkstoffliche Verwertung)
Spritzgussteile
Büroartikel
Konsumgüter
Frostschutzschichten
Bodenhilfsstoffe
Leichtbeton
poröse Ziegel
Dämmplatten
Wirtschaftlichkeit von WDVS
Energiesparkompass 2009
Technische Systeminfo 2 Wirtschaftlichkeit
Technische Systeminfo 4 Ökobilanz
Technische Systeminfo 5 Langzeitbewährung
Energiesparen mit Köpfchen
Dämmen lohnt sich – Broschüre für Immobilienverwalter
Dämmen mit Gewinn
MappeEdition WDVS, Teil 1
MappeEdition WDVS, Teil 2
Richtig dämmen spart bares Geld, Broschüre des GDI
Gestaltungsvielfalt von WDVS
MappeEdition WDVS, Teil 1
MappeEdition WDVS, Teil 2
Farbe & Raum – Ideen zum Wohlfühlen
Ökobilanz von WDVS
Technische Systeminfo 4 Ökobilanz
Umweltproduktdeklarationen (EPD’s) für WDV-Systembestandteile
Umweltsystemdeklarationen (ESD’s) für WDV-Systeme
Alle Unterlagen können beim Fachverband WDVS angefordert werden:
[email protected]
Auswahl weiterführender Links:
Die energetische Sanierung der Gebäudehülle mit WDVS und weiteren Maßnahmen wird von Bund, Ländern und Kommunen mit unterschiedlichen Programmen unterstützt. Zu den einzelnen, teilweise regional abweichenden Förder-Möglichkeiten (z.B. günstige Kredite,
Zuschüsse etc.) finden Sie im Internet Hinweise unter den folgenden Adressen:
www.heizkosten-einsparen.de
www.gutgedaemmt-geldgespart.de
www.dena.de
www.co2online.de
www.kfw-foerderbank.de
www.sanieren-profitieren.de
www.in-zukunft-leben.de
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
www.bmvbs.de (Bundesbauministerium)
www.bmwi.de (Bundeswirtschaftsministerium)
10
11
Seite 28
Überreicht durch:
Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.
Fremersbergstraße 33
76530 Baden-Baden
Telefon:
Fax:
+49 (0) 7221-300989-0
+49 (0) 7221-300989-9
E-mail:[email protected]
i-net: www. heizkosten-einsparen.de
Herausgeber:
Gestaltung:
Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme (FV WDVS)
DeSignInc., Karl-Bold-Straße 4, 77855 Achern, Mail: [email protected]
Fremersbergstraße 33, 76530 Baden-Baden
Redaktion:
Bildnachweis:
…; … (…)
FV WDVS Arbeitsgruppe WEG: Rainer Sobek, Detlev Berner
Pressebüro Egen-Gödde, Tauberweg 8, 86916 Kaufering, Tel. 08191-66961, Mail: [email protected]
Seite 29
Stellungnahme des Fachverbands Wärmedämm-Verbundsysteme
zur Darstellung des Brandverhaltens von WDVS in den Medien im
Dezember 2011
Erarbeitet vom Arbeitskreis Brandschutz des Fachverbandes WDVS unter Mitwirkung von
Dipl.-Phys. Ingolf Kotthoff, MFPA Leipzig
__________________________________________________________________________
In den Medien wurde in den letzten Tagen eine Reihe von Fragen zur Fassadendämmung mit
Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) aufgeworfen. Unter anderem wurden die
Gebrauchstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit von WDVS zur Energieeinsparung angezweifelt.
Besonderes Aufsehen erregten die Fragen zur Sicherheit im Brandfall. Dabei wurde
folgender Eindruck erweckt:

WDVS erzeugen im Brandfall an Fassaden erhöhte Risiken.

Es gibt reale Brandfälle, die beweisen, dass dieses Risiko in der Realität zum Tragen
kommt.

Ein Experiment in einem Labor bestätigt die Gefährlichkeit von WDVS mit EPSDämmung.
Es ist zu erwarten, dass Fragen zu diesem Themenkomplex an die Mitgliedsunternehmen des
FV WDVS herangetragen werden.
Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt), das in Deutschland für die Beurteilung des
Brandverhaltens von Baustoffen und Bauteilen im Rahmen der Erstellung von bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweisen im Auftrag der Bauaufsichtsbehörden der Länder
zuständig ist, hat zur Darstellung in den Medien und den dort erhobenen Vorwürfen eine
Presseerklärung und eine Stellungnahme auf seiner Internetseite veröffentlicht.
Darin wird zweifelsfrei festgestellt, dass die bisher zugelassenen WDV-Systeme sicher sind.
Für die Beantwortung von fachlichen Fragen zu den einzelnen Punkten wird das beiliegende
Frage-Antwort Dokument zur Verfügung gestellt.
Seite 30
1. Welche Ursachen für Brände an Fassaden gibt es und wie wirken sich derartige
Brände aus?
a) Brand in einem Nachbargebäude
Wenn der Abstand zwischen beiden Gebäuden groß genug ist, können die Flammen die
Fassade nicht mehr erreichen und es wirkt nur noch die Wärmestrahlung. Ein Brandüberschlag von Gebäude zu Gebäude über die Fassade ist unwahrscheinlich.
b) Brand von außen in Fassadennähe
Beim Brand eines Müllcontainers oder eines Autos an einer Fassade entwickelt sich
meist bereits nach kurzer Zeit ein sehr intensiver Brand hoher Intensität mit Flammenlängen von mehr als 3 m. Dadurch wird die Verglasung der Fenster mindestens im
unteren Geschoss des Gebäudes zerstört. Das Feuer tritt in den Innenraum des
Gebäudes ein – der Raum brennt.
Wenn das brennende Auto oder der Müllcontainer darüber hinaus in einem Schuppen
oder Carport aus Holz stehen, wird der Brand durch das Mitbrennen des Schuppens
noch wesentlich intensiver. Weitere Geschosse des Gebäudes werden direkt durch die
Flammen erreicht. Somit brennt es in mehreren Geschossen gleichzeitig. Das gleiche
gilt, wenn ein Schuppen oder ein angrenzendes Gebäude selbst brennen.
c) Brand in einem Gebäude (Raumbrand)
Wenn ein Brand in einem Raum nicht rechtzeitig gelöscht wird, kommt es durchschnittlich 8 bis 12 Minuten nach dem Flash-Over zu einem Vollbrand, der die Fensterscheibe sprengt. Dann treten schlagartig Flammen vor die Fassade aus, die Höhen über
dem Sturz dieses Fensters von durchschnittlich 2,5 m, aber auch bis zu 6 m erreichen
können.
Diese Flammen erreichen sofort die Fenster im nächsten oder sogar im übernächsten
Geschoss. Sie zerstören dort spätestens nach weiteren 2 bis 3 Minuten die Scheiben,
Flammen schlagen in die Räume und es brennt auch in diesen Geschossen (Flammensprung).
Falls kein rechtzeitiger Löschangriff der Feuerwehr erfolgt, springt der Brand so über
die Öffnungen von Etage zu Etage immer weiter - bis zum obersten Geschoss und in das
Dach des Gebäudes.
2. Gilt das auch für nichtbrennbare Fassaden aus Mauerwerk oder Beton?
Sowohl bei einem Brand am Fassadenfuß (von außen), als auch aus einem Raum heraus
(von innen) wird es immer zu einer kontinuierlich fortschreitenden Brandausbreitung
über die Fassade in darüber liegende Geschosse mit Öffnungen bis hin zum Dach
kommen, wenn die Feuerwehr nicht rechtzeitig eingreift. Das gilt auch für Fassaden aus
nichtbrennbarem Mauerwerk oder Beton.
Seite 31
3. Was leitet sich daraus für das Bauordnungsrecht ab?
Das Ziel der Vorschriften für das Brandverhalten an der Außenwand ist es, an allen
Fassaden -auch an brennbaren - zu verhindern, dass sich ein Brand schneller nach oben
ausbreitet, als er es ohnehin über eine nichtbrennbare Fassade mit übereinander
liegenden Fenstern tut. Das Bauordnungsrecht orientiert sich bei seiner Risikoabschätzung an der Auftrittswahrscheinlichkeit „üblicher“ Brände und legt diese als
Bemessungsszenario zugrunde. Anhand aktueller Schadensfälle werden diese Ansätze
ständig überprüft. Denkbare Extrembrandfälle (z. B. brennender Tanklaster an einer
Fassade) werden angemessen betrachtet, jedoch nicht als alleinige Grundlage
angenommen.
Das baurechtliche Brandschutzziel an der Gebäudeaußenwand besteht darin, eine
schnelle Brandausbreitung über mehr als zwei (nicht ein!) Geschosse oberhalb der
Brandausbruchstelle (Raumbrand oder am Fassadenfuß) vor dem Löschangriff der
Feuerwehr (Reaktionszeitraum von 15 – 20 Minuten) zu verhindern.
Ein lokales Mitbrennen eines Außenwandbekleidungssystems ist daher bei Gebäuden
normaler Art und Nutzung zulässig bis zu einer Gebäudehöhe, die der Feuerwehr noch
einen externen Löschangriff erlaubt.
4. Welche Forderungen werden daraus für Außenwandbekleidungen abgeleitet?
Der Beitrag von Außenwandbekleidungen zum Gesamtbrandgeschehen wird in
Abhängigkeit von der Art und Höhe eines Gebäudes geregelt. Fassadenbekleidungssysteme werden brandschutztechnisch als Baustoffe behandelt, da sie weder raumbildend noch Bestandteil des Tragwerks des Gebäudes sind. Bewertet werden dabei
nicht nur die einzelnen verwendeten Materialien, sondern auch Baustoffverbunde bzw.
Systeme, wie z. B. Wärmedämm-Verbundsysteme.
Es wird unterschieden zwischen leichtentflammbaren, normalentflammbaren,
schwerentflammbaren und nichtbrennbaren Fassadenbekleidungssystemen.
a) Leichtentflammbare Fassadenbekleidungssysteme wären durch eine kleine Flamme
(z. B. Streichholz) sofort entzündbar und würden unkontrollierbar schnell
abbrennen.
b) Normalentflammbare Fassadenbekleidungssysteme dürfen durch eine kleine
Flamme (z. B. Streichholz) entzündbar sein, dann aber nur langsam fortschreitend
brennen (Beispiel: Holzfassaden).
c) Schwerentflammbare Fassadenbekleidungssysteme dürfen auch bei Einwirkung
einer größeren Zündquelle nicht zu einer schnellen Brandausbreitung führen. Der
Brand muss lokal begrenzt bleiben (z. B. WDVS mit Polystyrolhartschaum).
d) Nichtbrennbare Fassadenbekleidungssysteme dürfen auch bei einem teilweise oder
voll entwickelten Brand nicht wesentlich zum Brand beitragen. Ein lokales
Mitbrennen kann aber auftreten (z. B. WDVS mit Mineralwolle).
Seite 32
Die nachfolgend angegebenen Gebäudehöhen werden baurechtlich jeweils nach der
Höhe über der Geländeoberkante des Fußbodens des obersten Geschosses bemessen,
in dem Aufenthaltsräume möglich sind.
a) Leichtentflammbare Baustoffe dürfen in Deutschland grundsätzlich nicht an
Fassaden verwendet werden.
b) An Gebäuden bis zu 7 m Höhe (früher als Gebäude geringer Höhe bezeichnet, heute
sind dies die Gebäudeklassen 1, 2 und 3) dürfen normalentflammbare Baustoffe als
Fassadenbekleidungen verwendet werden.
c) An Gebäuden zwischen 7 m und 22 m Höhe (früher als Gebäude mittlerer Höhe
bezeichnet, heute Gebäudeklassen 4 und 5) ist die Verwendung mindestens
schwerentflammbarer Fasssadenbekleidungen baurechtlich vorgeschrieben.
d) Für Gebäude über 22 m Höhe (Hochhäuser) dürfen ausschließlich nichtbrennbare
Fassadenbekleidungen eingesetzt werden.
An Fassadenbekleidungen bei Sonderbauten können besondere Anforderungen gestellt
werden.
5. Gibt es, wie in den Medien behauptet, eine Vielzahl von Fällen und sehr viele
Ausnahmen, in denen zusätzliche Brandschutzmaßnahmen für WDVS nicht gefordert
sind oder nicht eingebaut werden?
Nein. Nur bei Gebäuden geringer Höhe (GK 1 – 3) werden von den Landesbauordnungen keine zusätzlichen Brandschutzmaßnahmen (Sturzschutz, Brandriegel)
gegen die schnelle geschossübergreifende Brandausbreitung gefordert. Im Zuge seiner
Risikoabschätzung geht der Gesetzgeber davon aus, dass bei derartigen Gebäuden
Selbstrettung und Evakuierung in kurzer Zeit möglich sind. Daher sind bei diesen
Gebäuden grundsätzlich normalentflammbare Baustoffe zulässig.
6. Welches Brandverhalten hat Polystyrolhartschaum?
Polystyrolhartschaum ist, wie viele andere Baustoffe, ein brennbarer Baustoff. In
Deutschland wird für Anwendungen im Bauwesen ausschließlich flammgeschützter
Polystyrolhartschaum eingesetzt, der nach DIN 4102-1 als schwerentflammbar (B1)
eingestuft ist. Damit ist sichergestellt, dass dieser auch bei Einwirkung durch eine
größere Zündquelle (z. B. brennender Papierkorb) nicht selbständig weiterbrennt und
der Brand deshalb lokal begrenzt bleibt.
7. Wie stabil und widerstandsfähig sind die Deckschichten von WDVS im Brandfall?
Der Dämmstoff in einem WDVS ist im verbauten Zustand immer vollflächig umhüllt. Das
Gefüge von Putzen besteht bei WDVS überwiegend, d. h. 90% oder mehr, aus nichtbrennbaren mineralischen Materialien. Der sehr hohe nichtbrennbare Anteil verhindert
ein fortschreitendes „Lauffeuer“ an der Putzoberfläche.
Seite 33
Zur Verbesserung der Stabilität und Widerstandsfähigkeit gegen mechanische
Beschädigungen enthält der Putzaufbau zusätzlich immer ein Armierungsgewebe, das
in der Regel aus Glasfasern besteht.
Bereits bei einer Dicke von 4 mm halten derartige Putzschichten einer einseitigen
Vollbrandbeanspruchung (fassadenseitige Flammeneinwirkung) über mindestens 30
Minuten stand ohne sich zu öffnen.
8. Wie wird das Brandverhalten von WDVS geprüft kontrolliert und bewertet?
Baustoffe werden nach nationalen (DIN 4102-1) bzw. europäischen Normen (DIN EN
13501-1) geprüft, klassifiziert und überwacht. Für WDVS heißt das, dass sowohl die
verwendeten Dämmstoffe und andere Komponenten, wie auch das Gesamtsystem
geprüft, bewertet und regelmäßig fremdüberwacht werden.
Ergänzend werden Fassadenbekleidungen im originalen Einbauzustand nach DIN E
4102-20 als Bestandteil der Zulassungsgrundsätze des DIBt geprüft, um zusätzlich
brandschutztechnisch kritische Einbausituationen absichern zu können. Die
abschließende Bewertung der Prüfergebnisse erfolgt für WDVS durch die Erteilung von
allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen zentral durch das DIBt.
9. Wie verhält sich ein WDVS mit Polystyroldämmstoff im Falle eines Brandes?
Wenn Flammen bei einem Raumbrand aus einer Gebäudeöffnung heraus schlagen,
werden die Putzschicht des WDVS und der darunter liegende Dämmstoff zunächst
erwärmt. Der Polystyrolhartschaum erweicht und schmilzt ab einer Temperatur von ca.
140 °C. Die Schmelze läuft im Inneren des Systems nach unten und sammelt sich auf
dem Sturz der Öffnung. Dort wird sie durch die austretenden Flammen weiter erhitzt,
teilweise verdampft und pyrolisiert auch zu brennbaren Gasen. Gleichzeitig erwärmen
sich die Gase hinter der Putzschicht und dehnen sich aus.
Wird der der Druck hinter der Putzschicht durch die erwärmten Gase zu groß und das
Gewicht der abgelaufenen Schmelze auf dem Sturz zu hoch, reißt die Putzschicht im
Sturzbereich auf (mechanisches Versagen). Die Flammen des Raumbrandes treten in
das Systeminnere ein und die brennbaren Gase entzünden. Es kommt zu einem
Brennen im WDVS und einer Brandausbreitung nach oben.
Bis zu einer Dämmstoffdicke von 100 mm ist die Belastung durch die Schmelze so
gering, dass der Sturz nicht aufreißt. Deshalb ist bei derart geringen Dämmstoffdicken
im Falle eines Brandes in keinem Fall ein wesentlicher Beitrag des WDVS zu einer
Brandausbreitung über die Fassade zu erwarten. Diese WDVS sind daher auch ohne
besondere Brandschutzmaßnahmen schwerentflammbar.
Schwerentflammbare WDVS mit Dämmstoffdicken von mehr als 100 mm werden mit
Brandschutzmaßnahmen ausgeführt.
Seite 34
10. Welche Brandschutzmaßnahmen gibt es für WDVS mit Dämmstoffdicken des
Polystyrolhartschaums von mehr als 100 mm?
Die Brandschutzmaßnahmen sind so ausgelegt, dass durch das WDVS keine schnellere
Brandausbreitung verursacht werden kann, als dies ohnehin durch den Flammensprung
von Stockwerk zu Stockwerk an nichtbrennbaren Fassaden zu erwarten ist. Es werden
unterschieden:
a) Sturzschutz
Er dient der zusätzlichen Stabilisierung des Sturzes im Brandfall bei größeren
Dämmstoffdicken und verhindert das Eindringen eines Brandes in den Dämmstoff
des WDVS. Er besteht aus Mineralwollestreifen (alternativ: Polyurethan) oder
zusätzlichen Lagen aus Glasgewebe (Gewebeschlaufe), die direkt am Sturz von
Gebäudeöffnungen angebracht sind.
b) Umlaufender Brandriegel
Er dient der Verhinderung der Brandausbreitung im Dämmstoff des WDVS über
mehr als zwei Geschosse oberhalb der Brandausbruchsstelle. Er besteht aus einem
horizontal um das Gebäude in jedem zweiten Geschoss durchgängig laufenden
Streifen aus Mineralwolle (alternativ: Polyurethan), maximal 0,5 m über dem Sturz
angebracht.
In den Zulassungen der WDVS sind Details für die Ausführung der Brandschutzmaßnahmen festgelegt. Darüber hinaus sind in der Systeminfo 6 des Fachverbandes
WDVS diese Zulassungsforderungen detailliert mit praktischem Bezug dargestellt.
11. Ist ein Brandriegel alle zwei Geschosse ausreichend?
Ja, dies wurde sowohl in mehreren Naturbrandversuchen an realen Gebäuden als auch
in zahlreichen Originalbrandversuchen nach DIN E 4102-20 bestätigt.
Wenn Brandriegel an der Fassade eines Gebäudes in jeder 2. Etage angeordnet sind,
kann bei einem Brand ein Brandriegel direkt über der Brandausbruchstelle liegen oder
aber erst eine weitere Etage darüber. Als kritisches Szenario wird für beide Fälle immer
ein Raumbrand angenommen.
Wenn es in einem beliebigen Raum an der Fassade brennt, ist folgender Brandverlauf
zu erwarten.
Seite 35
a) Brand in einem Raum direkt unterhalb des Brandriegels (max. 0,5 m Abstand
zwischen Sturz und Brandriegel)
Ausgangssituation
 Flammen treten schlagartig durch ein offenes oder geborstenes Fenster nach
dem Flash-Over im Raum vor die Fassade aus.
 Austretende Flammen, die mindestens 2,5 m hoch sind, beaufschlagen
zeitgleich die darüber liegende Putzoberfläche des WDVS (Sturzunterseite und
Fläche) und das Fenster der darüber liegenden Etage mindestens bis zu seiner
halben Höhe. Der Brandriegel wird dabei durch die Flammen des Raumbrandes
überstrichen.
Wirkung
Zeit
0 min
1. bis 3.
Minute
3. bis 6.
Minute
8. bis 10.
Minute
10. bis
15.
Minute
Raumbrand
Flash-Over in der Etage, in der der
Brand entsteht (Etage 0)
Bersten der Fensterscheibe in der
nächsten Etage (Etage 1) ohne Beteiligung des WDVS, Flammeneintritt in das
Gebäude. Geschossweise Brandweiterleitung ist erfolgt! Entflammung von
Einrichtungsgegenständen (Gardinen
etc.)
Brandausbreitung im Raum über der
Etage, in der der Brand entstanden ist
(Etage 1).
„Entwickelter“ Brand im Raum in Etage
1.
Flash-over im Raum (Etage 1, oberhalb
der Brandetage), Übergang in den
Vollbrand, Flammen treten auch hier
vor die Fassade aus, es brennt aus 2
übereinander liegenden Räumen.
WDVS
Beginn des lokalen Austreibens von
organischen Bestandteilen aus der
Putzbeschichtung. Erweichung des
Dämmstoffs im Flammenbereich
(mindestens 2,5 m).
Lokales „Mitbrennen“ der Putzbeschichtung im Flammenbereich
des Putzes. Ablagerung von
Polystyrolschmelze auf dem Sturz
des Brandraumfensters (Etage 0)
und auf der Oberseite des Brandriegels. Die Putzschicht bleibt
geschlossen.
Der Sturz am Brandraumfenster
(Etage 0) bleibt meist geschlossen.
Wenn er sich öffnet, liefert dies
keinen relevanten Beitrag zum
Brand, weil bis zum nächsten
Brandriegel nur 0,5 m Dämmstoffhöhe zur Verfügung stehen und der
Brandriegel ein Weiterbrennen im
Dämmstoff sicher verhindert.
Seite 36
Zeit
ab 15
min
Raumbrand
WDVS
Brand beaufschlagt das Fenster in der
Keine Brandweiterleitung durch
nächsten Etage (Etage 2),… etc.
das WDVS über die 1.Etage hinaus.
Zu erwartender Löschangriff der Feuerwehr (oder bereits früher)
Fazit
Das baurechtliche Brandschutzziel an der Gebäudeaußenwand, eine schnelle Brandausbreitung über mehr als zwei Geschosse oberhalb der Brandausbruchstelle vor
dem Löschangriff der Feuerwehr zu verhindern, wird erreicht.
b) Brand in einem Raum in der zweiten Etage unterhalb des Brandriegels (ca. 3,0 m
Abstand zwischen Sturz und Brandriegel)
Ausgangssituation
 Entspricht der Situation a), jedoch wird der nächstgelegene Brandriegel dabei
durch die Flammen nicht überstrichen.
Wirkung
Zeit
0 min
1. bis 3.
Minute
3. bis 6.
Minute
Raumbrand
Flash-Over in der Brandetage (Etage 0).
Bersten der Fensterscheibe in der
nächsten Etage (Etage 1) ohne Beteiligung des WDVS. Flammeneintritt in das
Gebäude. Geschossweise Brandweiterleitung ist erfolgt! Entflammung von
Einrichtungsgegenständen (Gardinen
etc.).
Brandausbreitung im Raum (Etage 1).
WDVS
Beginn des lokalen Austreibens von
organischen Bestandteilen aus der
Putzbeschichtung. Erweichung des
Dämmstoffs im Flammenbereich.
Lokales „Mitbrennen“ der Putzbeschichtung im Flammenbereich
des Putzes. Ablagerung von
Polystyrolschmelze auf dem Sturz
des Brandraumfensters (Etage 0).
Die Putzschicht bleibt geschlossen.
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Zeit
Raumbrand
8. bis 10. „Entwickelter“ Brand im Raum (Etage
Minute 1).
10. bis Vollbrand im Raum (Etage 1)
15.
Minute
ab 15
min
WDVS
Der Putz oberhalb des Brandriegels
bleibt deshalb geschlossen.
Der Sturz am Brandraumfenster
(Etage 0) bleibt meist geschlossen.
Wenn er sich öffnet, liefert dies
keinen relevanten merklichen
Beitrag zum Brand, weil bis zum
nächsten Brandriegel nur 0,5 m
Dämmstoffhöhe zur Verfügung
steht und der Brandriegel ein
Weiterbrennen im Dämmstoff
sicher verhindert.
Keine Brandweiterleitung durch
das WDVS über die 1. Etage hinaus.
Flash-over im Raum (Etage 1, oberhalb
der Brandetage). Übergang in den
Vollbrand. Flammen treten auch hier
vor die Fassade aus. Es brennt aus 2
übereinander liegenden Räumen.
Zu erwartender Löschangriff der Feuerwehr (oder bereits früher).
Fazit
Das baurechtliche Brandschutzziel an der Gebäudeaußenwand, eine schnelle
Brandausbreitung über mehr als zwei Geschosse oberhalb der Brandausbruchstelle
vor dem Löschangriff der Feuerwehr zu verhindern, wird auch in diesem Fall sicher
erreicht.
Wie dargestellt, ist die Frage, ob ein Brandriegel alle zwei Geschosse ausreichend
ist, klar mit „ja“ zu beantworten.
12. Ist der Sturzschutz wirksamer oder besser als Brandriegel?
Beide Lösungen sind gleichwertige, zulassungskonforme Maßnahmen. Sie sind in ihrer
praktischen Anwendung und Wirksamkeit vielfach durch Prüfungen nachgewiesen.
13. Kann das Übergreifen auf das Dach durch nichtbrennbare Fassaden verhindert
werden?
Nein. Solange Dächer belüftet sind, ist immer ein Eindringen eines Brandes von außen
möglich, ob über eine nichtbrennbare, hinterlüftete Fassadenbekleidung (VHF) oder
durch die Flammen aus einer Fensteröffnung unterhalb des Daches.
14. Gibt es einen perfekten Brandschutz (z. B. Sprinklerung wie in Berlin-Pankow)?
Einen „perfekten“ Brandschutz kann es genauso wenig geben, wie ein „unfallfreies
Auto“. Vorbeugender baulicher Brandschutz ist immer ein Balanceakt zwischen
Nutzung, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit mit dem Ziel, das Optimum zu erreichen.
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15. Kann trotz des Brandriegels oder eines Sturzschutzes ein Brand auftreten?
Die Entstehung eines Brandes im oder vor dem Gebäude durch technische Defekte,
Fahrlässigkeit oder Brandstiftung ist immer möglich. Auch wenn die Außenwand
ausschließlich aus nichtbrennbaren Stoffen wie Stein oder Beton besteht, erfolgt
kontinuierlich fortschreitend eine Brandweiterleitung von unten nach oben durch den
Flammensprung von Fenster zu Fenster.
Fassaden mit einer Bekleidung durch ein WDVS mit Polystyroldämmung beschleunigen
diesen Vorgang nicht, sofern die Dämmschicht dünner als 100 mm ist oder bei
größeren Dämmdicken zusätzlich die in den Zulassungen geforderten Brandschutzmaßnahmen wie Sturzschutz oder Brandriegel eingebaut sind.
16. Wie kann der Bauherr feststellen, ob die Brandschutzmaßnahmen in WDVS
ordnungsgemäß ausgeführt sind?
Durch eine ordnungsgemäße Planung, Bauüberwachung und deren Dokumentation
wird bereits ein weitgehender Einblick möglich.
Aus den Dokumenten der Bauleitung sollte ersichtlich sein, wie das WDVS ausgeführt
wurde und ob es den baurechtlichen Anforderungen sowie den Vorgaben des Bauherrn
entspricht. Im Rahmen der Bauabnahme wird dies überprüft.
17. Wo finde ich verständliche Angaben, wie der Brandschutz in WDVS
sichergestellt werden kann?
In der Zulassung des verwendeten WDVS und ergänzend in der Technischen Systeminfo
6 des Fachverbands WDVS.
18. Haben sich die zugelassenen Prüfstellen (Leipzig und NRW) tatsächlich - wie in den
Medien erwähnt - geweigert, einen Brandversuch filmen zu lassen?
a) Prüfstelle MFPA Leipzig
Für die Teilnahme und zusätzliche externe Dokumentation eines Brandversuchs ist
selbst bei Einverständnis der Prüfanstalt- die erteilt wurde - in jedem Fall die
Zustimmung des beauftragenden Kunden notwendig.
Der Kontakt wurde hergestellt und ein WDVS-Hersteller bot die Teilnahme an
einem Brandversuch an einem WDVS mit PU-Dämmung an. Der Redakteur des NDR
hatte jedoch ausschließlich an der Teilnahme an einem Originalbrandversuch an
einem WDVS mit EPS Interesse und lehnte ab. Durch den Systemhersteller wurde
jedoch der Film eines früheren Versuchs zur Verfügung gestellt.
b) Prüfstelle MPA NRW
Der Auftraggeber des Versuches hat einer Teilnahme Außenstehender und einer
Veröffentlichung der Versuchsergebnisse kurzfristig nicht zugestimmt, da es sich
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um eine Prüfung im Rahmen einer firmeninternen Produktentwicklung handelte –
deshalb durfte die MPA eine Teilnahme des NDR nicht zulassen.
19. Wie wird ein Originalbrandversuch an einem Fassadenbekleidungssystem
durchgeführt? War der Versuch in der MPA Braunschweig normgerecht?
In den Zulassungsgrundsätzen des DIBt ist festgelegt, dass der Fassadenbrandversuch
nach dem Entwurf DIN 4102-20 durchzuführen ist. Der Versuchsstand simuliert die
Innenecke einer Außenwand, mit zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Wänden.
Darauf wird die zu untersuchende Fassadenbekleidung im originalen Einbauzustand
angebracht und mit einem Gasbrenner bei natürlichen Lüftungsbedingungen beflammt.
Die Anordnung des Gasbrenners simuliert die Brandsituation, die an Gebäuden eintritt,
wenn sich ein Wohnraum im Vollbrand befindet, und ein Feueraustritt durch ein
Fenster stattfindet. Die Beanspruchungsdauer durch das Prüffeuer beträgt 20 Minuten.
Damit soll die kritischste denkbare Situation erfasst werden.
Der Versuchsstand an der MPA Braunschweig entsprach nicht dem Normaufbau,
sondern bildete stattdessen einen U-förmigen Halbkamin mit völlig anderen
Strömungsbedingungen.
Das WDVS war für das beabsichtigte Prüfszenario (Brand in einem Raum in der zweiten
Etage unterhalb des Brandriegels, ca. 3,0 m Abstand zwischen Sturz und Brandriegel)
nicht korrekt angebracht, da kein Brandriegel in 3 m Höhe ausgeführt war und das
WDVS sich nur an der verkürzten Rückwand des Versuchstandes befand.
Die Prüfung entsprach daher weder den Vorgaben der Norm und der
Zulassungsgrundsätze, noch hatte sie einen plausiblen praxisgerechten Bezug.
20. Warum hat es bei dieser Prüfung in Braunschweig dermaßen stark gebrannt? War der
Versuch realistisch und übertragbar auf die Baupraxis?
Der Versuch ist nicht übertragbar auf die Baupraxis. Der Versuch wurde unter extrem
ungünstigen und unrealistischen Bedingungen durchgeführt (siehe oben), die mit den
Bedingungen in der Praxis nichts zu tun haben Eine derartige Einbausituation ist in der
Praxis nicht realisierbar.
a) Ist das in Braunschweig gezeigte Brandverhalten vergleichbar mit den Schadensfeuern in Berlin-Pankow 2005 bzw. Delmenhorst 2011?
Nein, in keiner Weise. Bei diesen Bränden handelte es sich in beiden Fällen nicht um
übliche, dem Bauordnungsrecht und den normgerechten Brandprüfungen zugrunde
liegende Brandsituationen. In beiden Fällen waren zusätzliche brandbeschleunigende Faktoren vorhanden, die nicht durch das WDVS verursacht wurden.
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b) Welche besonderen Bedingungen hatte der in den Medien zitierte Brandfall
Delmenhorst 2011?
Obwohl derzeit noch nicht alle Begleitumstände bekannt und zugänglich sind, lässt
sich den Presseberichten folgendes entnehmen:

Als Brandausbruchsstelle wurden Müllsammelbehälter identifiziert, welche in
Holzschuppen standen. Diese waren unmittelbar an die Fassaden gebaut. Der
Eigentümer bezeichnete sie als Kellerersatzräume für die Bewohner (Weserkurier vom 30.11.2011).

Das Dach der Holzschuppen grenzte oberhalb des Erdgeschosses an die
Fassade. Darüber befanden sich bis zum Dach weitere drei Geschosse.

Aus den Schädigungs- und Flammenbildern lässt sich schließen, dass die
Länge der Flammen der brennenden Müllcontainer und der Holzkonstruktion
oberhalb dieses Daches Höhen von 4 bis 6 m erreichten. Somit beaufschlagten offensichtlich bereits die Flammen der brennenden Müllcontainer und
des Holzschuppens unmittelbar die Fenster aller Geschosse der Gebäude, mit
Ausnahme der obersten.

Exakte Angaben über die Branddauer fehlen. Anhand der Waffelung des
Holzes auf den Schädigungsbildern sind bis zu 30 min anzunehmen.

Es handelte sich nach Aussagen des Bauherrn um ein WDVS mit einer
Polystyrolhartschaumdämmung, das eine Dämmdicke von weniger als 100
mm hatte. Brandriegel oder Sturzschutz waren nicht ausgeführt.

Möglicherweise wurden durch abfallende Holzteile Putzschichten des WDVS
so verletzt, dass der externe Extrembrand den Dämmstoff entzünden konnte.
Auszuschließen ist jedoch auch nicht, dass eine Beschädigung des WDVS
bereits bei der Montage der Holzschuppen geschah.

Der massebezogene Anteil der relativ dünnen Polystyrol-Dämmschicht kann
mit hoher Sicherheit, im Gegensatz zu dem Müllcontainer und dem
Holzschuppen, keinen großen Beitrag zum Gesamtbrandgeschehen geleistet
haben. Natürlich beteiligt sich Polystyrol bei direkter Beflammung am Brand,
dies aber nicht ohne eine ausreichende Stützflamme. Diese Stützflamme war
hier durch die „Doppelbeanspruchung“ (Müllcontainer und „Gebäudeteil“ aus
brennbaren Baustoffen direkt an der Fassade) gegeben.
Der Brand in Delmenhorst entspricht nicht den üblichen Risikosituationen, die im
Bauordnungsrecht angesetzt werden. In diesem Fall (vgl. Weserkurier) sollen
insbesondere die Kellerersatzräume mit ihrer hohen Brandlast für das Schadensvolumen verantwortlich gewesen sein. Daraufhin wurde für die Neuerrichtung
festgelegt, dass diese Kellerersatzräume in nichtbrennbarer und feuerwiderstandsfähiger Bauweise zu errichten sind (Zitat Gagfah).
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21. Hat das WDVS wesentlich zum Brandverlauf und den Folgen in Berlin Pankow
beigetragen? War die Ausführung des WDVS zulässig?
Hier sind im Gegensatz zum Brand in Delmenhorst die wesentlichen Bedingungen
bekannt.

Der Gebäudekomplex wurde vollständig in Stahlbetonbauweise mit einer
außen liegenden „verlorenen“ Schalung aus 25 mm dicken, normalentflammbaren (DIN 4102-B2) Holzspanplatten ausgeführt, die sowohl außen an der
Fassade, als auch in allen Räumen im Gebäude einschließlich der Treppenräume angebracht und innen nur mit einem dünnen 1 – 2 mm dicken
Dispersionsputz überzogen waren.

Außen auf den normalentflammbaren, brennbaren Holzspanplatten war ein
mechanisch befestigtes WDVS („Schienensystem“) mit einer 80 mm dicken
Polystyrol-Hartschaumdämmung aufgebracht. Das WDVS hatte für diese
Anwendung einen Verwendbarkeitsnachweis (Zulassung im Einzelfall), für den
vorher eigens ein Originalbrandversuch durchgeführt wurde. Darin waren für
diesen Fall (Holzuntergrund) Brandschutzmaßnahmen vorgesehen. Nach dem
Brand wurde laut Feuerwehr festgestellt, dass weder diese Brandschutzmaßnahmen noch das WDVS richtig ausgeführt waren.

Der Brand begann mit der Entzündung eines Fernsehers (Wohnung 2. OG),
dessen leichtentflammbares Gehäuse intensiv brannte und angrenzende
Möbel entzündete. Durch die offen gelassene Wohnungstür und die ebenfalls
offenen Fenster bekam der Brand genügend Sauerstoff und breitete sich in
den 3 Räumen der Wohnung rasch aus. Zusätzlich zur Wohnungseinrichtung
entflammten die Spanplatten an Wänden und Decken. Dadurch wurden die
brennbare Masse und die Energiefreisetzung gegenüber einem üblichen
Wohnungsbrand mehr als verdoppelt. Das führte dazu, dass sehr große
Mengen brennbarer Gase entstanden, die nach dem Flash-Over (Durchzündung des Raums) vor die Fassade gedrückt wurden und dort als
„Flammensäule“ abfackelten. Dieses Phänomen ist auch von sogenannten
„Saunabränden“ (großflächige und schwere Lattenroste) bekannt. Die
Flammenlängen dieser Gase allein überstrichen alle vier darüber liegenden
Etagen - zunächst ohne eine Beteiligung des WDVS - und lösten in den
darüber liegenden Wohnungen Brände aus. Im Laufe des Brandfortschritts
brannte schließlich auch die 80 mm dicke Polystyrol-Hartschaumdämmung
und die darunter liegende 25 mm dicke, kompakte Holzspanplatte lokal im
Flammenkegel der Raumbrände mit. Natürlich lieferte auch dies einen Beitrag
zum Brand, der allerdings im Vergleich zu der freigesetzten Energie von 4
Wohnraumbränden gering war. Der Flammensprung von Etage zu Etage
wurde bei der dargestellten Extrembrandsituation (alle Räume allseits mit
dicken Holztafeln ausgekleidet) nicht durch das WDVS verursacht, sondern
bereits durch das Brennen der Holzauskleidung der Räume. Die Schädigungsbilder nach dem Brand zeigen, dass keine seitliche Brandausbreitung durch
das WDVS verursacht wurde. Die Schädigung reicht nur bis in den Bereich, in
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dem die Wärmestrahlung der aus den Fenstern austretenden Flammen
wirkte.
Entgegen der Medienaussagen war also auch bei diesem Brand das WDVS weder
ursächlich für das Brandgeschehen verantwortlich, noch wirkte es stark
beschleunigend. Vielmehr ist brandschutztechnisch zu überprüfen, ob der Verbleib
einer „verlorenen“ Holzschalung im Nutzungszustand in allen Räumen eines Gebäudes
tolerabel ist.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich auf der Grundlage der oben getroffenen Aussagen feststellen,
dass

bauaufsichtlich zugelassene WDVS unter Verwendung von flammgeschützem
Polystyrol-Hartschaum im Brandfall an Fassaden bei anwendungsgerechter
und zulassungskonformer Ausführung zusätzlicher Brandschutzmaßnahmen
(dort wo erforderlich) zu keinen erhöhten Risiken führen;

die dargestellten Schadensfeuer in Berlin-Pankow 2005 bzw. Delmenhorst
2011 keinesfalls belegen, dass durch die dort eingesetzten WDVS ein erhöhtes
Risiko entstand und

es sich bei dem in der MPA Braunschweig durchgeführten Brandversuch nur
um einen zweckorientierten Demonstrationsversuch handelte, der weder
normgerecht war, noch ein realistisches Szenario abbildete.
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