MK 21.2.2005 BedWahrschVierFelderT_Ueb.mcd Übungen Bedingte Wahrscheinlichkeit, Vierfeldertafel Auf den Begriff bedingte Wahrscheinlichkeit kann nach Lehrplan verzichtet werden. Aufgabe (1) Ein Mensch, der seinen Lebenswandel moralisch nicht so einwandfrei gestaltet, sollte sich eventuell mit unserer Beispielrechnung über einen Aids-Test anfreunden. Unser fiktiver HIV-Test stellt sich folgendermaßen dar: T+ = Test zeigt HIV-Infektion T- = Test zeigt keine Infektion HIV+ = Person hat Aids HIV- = alles in Ordnung HIV+ HIV- Summe T+ 0.00095 ? ? T- 0.0000025 0.996 ? Summe 0.0009525 ? ? (1) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person Aids hat? (2) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person positiv getestet wird? (3) Berechnen Sie die Sensivität des Tests: P HIV+(T+) (4) Berechnen Sie die Spezivität des Tests: P HIV-(T-) (5) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person positiv getestet wird, obwohl sie gesund ist? (6) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person gesund ist, obwohl sie positiv getestet wurde? (7) Mit welcher Wahrscheinlichkeit verbreitet eine Person die HIV-Infektion, obwohl der Test sie als gesund einstuft? Aufgabe (2) Sie sind als Qualitätsprüfer in einem Betrieb für das Testen einer Serie eines Gerätes verantwortlich. Das Gerät kann elektrisch funktionsfähig (E) oder defekt (nE) sein. Außerdem kann sich die Form innerhalb der Toleranz (T) bewegen, oder die Form eben nicht mehr toleriert (nT) werden. Von 10000 Stück der Serie sind 520 elektrisch defekt (nE). 370 Stück haben eine unbrauchbare Form (nT). 9305 Geräte verlassen das Werk sofort ohne Beanstandung. Nur elektrisch defekte Geräte werden zur Reparatur in die Produktion zurückgeführt. (1) Wieviele Geräte (von 10000) haben beide Fehler? (2) Wieviele Geräte werden repariert? (3) Wieviele Geräte werden wahrscheinlich zweimal repariert? (4) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein beliebig herausgegriffenes Gerät bestens funktioniert? (5) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein beliebig herausgegriffenes Gerät einen Formfehler aufweist? (6) Sie haben ein Gerät mit einem elektrischen Fehler. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch einen Formfehler aufweist? (7) Sie haben ein Gerät mit einem Formfehler. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch einen elektrischen Fehler aufweist? (8) Nehmen Sie an, dass mechanischer und elektrischer Test gleich aufwendig sind. Testen Sie zuerst auf den elektrischen Fehler oder zuerst auf den Formfehler? Lösungen: Aufgabe (1) Ein Mensch, der seinen Lebenswandel moralisch nicht so einwandfrei gestaltet, sollte sich eventuell mit unserer Beispielrechnung über einen Aids-Test anfreunden. Unser fiktiver HIV-Test stellt sich folgendermaßen dar: T+ = Test zeigt HIV-Infektion T- = Test zeigt keine Infektion HIV+ = Person hat Aids HIV- = alles in Ordnung HIV+ HIV- Summe T+ 0.00095 ? ? T- 0.0000025 0.996 ? Summe 0.0009525 ? ? Vierfeldertafel ergänzen: HIV+ HIV- Summe T+ 0.00095 0.9990475 − 0.996 = 0.0030475 1 − 0.9960025 = 0.0039975 T- 0.0000025 0.996 0.0000025 + 0.996 = 0.9960025 Summe 0.0009525 1 − 0.0009525 = 0.9990475 1 HIV+ HIV- Summe T+ 0.00095 0.0030475 0.0039975 T- 0.0000025 0.996 0.9960025 Summe 0.0009525 0.9990475 1 (1) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person Aids hat? <---Hier sollte immer zu 1 aufsummiert sein! P(HIV+) = 0.0009525 (2) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person positiv getestet wird? (3) Berechnen Sie die Sensivität des Tests: P HIV+(T+) = (4) Berechnen Sie die Spezivität des Tests: P HIV-(T-) = 0.00095 0.0009525 0.996 0.9990475 P(T+) = 0.0039975 = 0.99738 = 0.99695 (5) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person positiv getestet wird, obwohl sie gesund ist? PHIV-(T+) = 0.0030475 0.9990475 = 0.00305 (6) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person gesund ist, obwohl sie positiv getestet wurde? PT+(HIV-) = 0.0030475 0.0039975 = 0.76235 (7) Mit welcher Wahrscheinlichkeit verbreitet eine Person die HIV-Infektion, obwohl der Test sie als gesund einstuft? PT-(HIV+) = 0.0000025 0.9960025 = 0.00000251 Aufgabe (2) Sie sind als Qualitätsprüfer in einem Betrieb für das Testen einer Serie eines Gerätes verantwortlich. Das Gerät kann elektrisch funktionsfähig (E) oder defekt (nE) sein. Außerdem kann sich die Form innerhalb der Toleranz (T) bewegen, oder die Form eben nicht mehr toleriert (nT) werden. Von 10000 Stück der Serie sind 520 elektrisch defekt (nE). 370 Stück haben eine unbrauchbare Form (nT). 9305 Geräte verlassen das Werk sofort ohne Beanstandung. Nur elektrisch defekte Geräte werden zur Reparatur in die Produktion zurückgeführt. Die Vierfeldertafel: E nE T 9005 ? ? nT ? ? 370 ? 520 10000 Ergänze die Vierfeldertafel: E nE T 9305 9630 − 9305 = 325 10000 − 370 = 9630 nT 370 − 195 = 175 520 − 325 = 195 370 10000 − 520 = 9480 520 10000 (1) Wieviele Geräte (von 10000) haben beide Fehler? 195 (2) Wieviele Geräte werden repariert? 325 (3) Wieviele Geräte werden wahrscheinlich zweimal repariert? 325 ⋅ 520 10000 = 16.9 (4) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein beliebig herausgegriffenes Gerät bestens funktioniert? 9305 10000 = 0.9305 (5) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein beliebig herausgegriffenes Gerät einen Formfehler aufweist? 370 10000 = 0.037 (6) Sie haben ein Gerät mit einem elektrischen Fehler. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch einen Formfehler aufweist? PnE(nT) = 195 520 = 0.375 (7) Sie haben ein Gerät mit einem Formfehler. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch einen elektrischen Fehler aufweist? PnT(nE) = 195 370 = 0.52703 (8) Nehmen Sie an, dass mechanischer und elektrischer Test gleich aufwendig sind. Testen Sie zuerst auf den elektrischen Fehler oder zuerst auf den Formfehler? Sie testen zuerst auf Formfehler. Ein Gerät mit einem Formfehler ist Ausschuss und braucht nicht weiter getestet zu werden.