ALLERGIE

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ALLERGIE
Erstellt von
Dr. Hans-Martin Jäck ▪ Molekulare Immunologie ▪ Erlangen
THEMEN
§  Das Immunsystem – ein kurzer Überblick
§  Allergien (Heuschnupfen und Asthma)
Erstellt von Dr. Hans-Martin Jäck
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ENTDECKUNG der Immunität
Edward Jenner (1749-1823)
•  Britischer Landarzt
•  Immunisierte 1796 einen Jungen mit harm-
losen Kuhpockenviren. Der Junge erwies sich
später als immun gegen die gefährlichen
schwarzen Pocken.
→  Aktive Schutzimpfung oder Vakzinierung
(von lat. vacca = „die Kuh“)
•  Jenner hat als erster diese Beobachtungen in
einer Zeitschrift veröffentlicht.
→  Begründer der Immunologie
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Quelle: Kuby
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IMMUNITÄT
§  Immunologie oder Immunbiologie
•  Wissenschaft der Abwehrmechanismen des Körpers gegen fremde Substanzen
und Krankheitserreger sowie der Störungen dieser Abwehrmechanismen
§  Immunsystem
•  Abwehrschutz (Schutzpolizei) lebender Organismen gegen Pathogene
(krankmachende Keime) und fremde Substanzen, auch Antigene genannt.
•  Besteht aus vielen über den gesamten Körper verteilte Immunzellen, lösliche
Boten- und Abwehrstoffe (z.B. Antikörper) und Organe (deshalb ‚System‘).
§  Immunität
•  Immunsystem baut Abwehrbarrieren gegen einen Krankheitserreger oder
entartete Krebszellen auf
•  Schutz ist vorhanden !!!!! (Immunitas, lat.: ‚Freisein von Leistungen/Lasten‘).
•  Barrieren: Angeboren (sind schon da) und erworben (werden erst aktiviert)
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Immunologische Barrieren
Immunsystem
Bildet Abwehrbarrieren gegen Pathogene (krankmachende Keime) und fremde Substanzen,
auch Antigene genannt.
Bakterien
Viren
Fremde
Eiweiße
Barrieren gegen Pathogene
Pilze
• 
mechanisch
(Haut, Flimmerhaare…)
• 
chemisch
(saurer pH im Magen…)
• 
immunologisch
(Zellen, Antikörper,Botenstoffe)
Angeborene
Immunität
Erworbene
Immunität
Quelle: Kuby
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Die zwei Äste des Immunsystemes
Angeborene Immunität
§ 
Vor Infektion vorhanden (angeboren)
Erworbene Immunität
§ 
→ schnelle Antwort (Stunden)
Muss erst aufgebaut werden
→ langsame Antwort (Tage)
§ 
§ 
Sehr alt (Pflanzen + Tiere)
Unspezifisch
§ 
§ 
Nur in Wirbeltieren
Sehr spezifisch
§ 
Kein Immungedächtnis
§ 
Immungedächtnis !!!!!
§ 
§ 
z.B. Freßzellen (Makrophagen)
Botenstoffe (z.B. Gerinnungsfaktoren)
§ 
§ 
B- and T-Lymphozyten
Antikörper (Eiweiße)
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Immunologische Barrieren - Zellen
Fremde Antigene, Toxine, Krankheitserreger
Angeborene Immunität
Erworbene Immunität
Naiver
B-Lymphozyt
Naiver
T-Lymphozyt
Freßzellen
(z.B. Haut)
Aktivierung und Reifung
Plasmazelle
Antikörper
THelfer-Zelle
TKiller-Zelle
Botenstoffe
Inaktivierung und Eliminierung des Pathogens
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Immunologische Barrieren – Einige Botenstoffe
§  Interleukin 1
•  Wandert vom Ort der Infektion ins Gehirn und aktiviert Fieberzentrum
•  Erhöht Durchlässigkeit der Blutgefäße für Zellen
§  Histamin
•  Fördert Durchblutung und erhöht Durchlässigkeit der Blutgefäße für Zellen
•  Aktiviert die Kontraktion der Luftröhrenmuskulatur (Kurzatmigkeit)
•  Aktiviert Schleimsekretion (verschnupfte Nase)
§  Interferon alpha
•  Inhibiert Virusvermehrúng
§  Entzündungsmerkmale (die vier „ORs“)
•  Fieber (calor)
•  Rötung (rubor)
•  Schmerz (dolor)
•  Schwellung (tumor)
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Immunorgane – Orte der Reifung und Aktivierung
Primäre lymphatische Organe
Thymus
→ Reifung ruhender Lymphozyten
Knochenmark
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Reifung der Immunzellen
Knochenmark (bone marrow)
Blutstammzelle
Thymus
B-Lymphozyt
Monozyt
Erythozyt
T-Lymphozyt
Blut, Milz, Lymphknoten e.t.c
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Immunorgane – Orte der Reifung und Aktivierung
Tonsilen
Lymphknoten
Primäre lymphatische Organe
→ Reifung ruhender Lymphozyten
Thymus
Milz
Blinddarm
Lymphknoten
im Darm
Knochenmark
Sekundäre lymphatische Organe
→  Aktivierung ruhender Lymphozyten
LymphKnoten
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STÖRUNGEN DER IMMUNANTWORT
§  Keine Immunantwort → Immundefizienz
•  Genetische Defekte, z.B. keine B- und T-Zellen (Bubble Boys)
•  Erworbene Defekte, z.B. durch HIV
§  Immunantwort gegen Selbst → Autoimmunität
•  z.B. Gelenkzerstörung (Rheumatische Arthritis)
§  Falsche und zu starke Immunantwort → Allergie
§  z.B. Heuschnupfen, Hausstauballergie, Asthma bronchiale
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ALLERGIE - Definition und Herkunft
§  Überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf
normalerweise harmlose Antigene
§  Antigene, die eine Allergie auslösen, werden als Allergene
bezeichnet
§  Aus dem Griechischen „die Fremdreaktion“, die “Reaktion“
§  Der Begriff Allergie wurde 1906 von Freiherr Clemens von
Pirquet, einem Wiener Kinderarzt geprägt
•  Beobachtete bei einigen Diphteriepatienten nach Injektion mit
•  Antiseren gegen Diphterie eine Entzündungsreaktion
•  Erkannte als erster, dass Antikörper nicht nur schützende
Immunantworten vermitteln, sondern auch Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können.
§  Äußert sich in typischen Entzündungsreaktionen
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ALLERGIE - Symptome
§  Symptome können
•  mild (Heuschnupfen)
•  schwerwiegend (Asthma)
•  akut lebensbedrohlich (Bienenstich,Penicillinuverträglichkeit) sein
(→ anaphylaktischer oder allergischer Schock)
§  treten an verschiedenen Organen des Körpers auf
• 
• 
• 
• 
Schleimhäute im Mund und am Auge (z.B. bei Heuschnupfen)
Atemwege (z.B. bei Asthma bronchiale)
Haut (z.B. bei Kontaktekzem - Nickel)
Verdauungstrakt (Erbrechen, Durchfälle, z.B. bei Lebensmittelallergie)
•  akut (z.B., Heuschnupfen) oder chronisch (z.B., Asthma bronchiale)
auftreten
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ALLERGIE - Auslöser
§  Auslöser von Allergien sind die Allergene.
§  Allergene sind häufig kleinere Eiweißstoffe (Proteine),
können aber auch kleine Moleküle (Penicillin) oder sogar
Metalle (Nickel) sein
§  Beispiele
§  Pflanzenpollen (Birke, Gräser, Roggen,….)
§  Medikamente (Penicillin, Aspirin …..)
§  Nahrungsmittel (Nüsse, Meeresfrüchte, Milch ….)
§  Insektengifte (Bienen, Ameisen …..)
§  Tierhaare
§  Pilzsporen
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ALLERGIE - Erklärung
Sensibilisierungsphase
Effektorphase
Löslicher
IgM-Antikörper
Erstkontakt
Allergen
Plasmazellen
MembranAntikörper
IgE
B
TH2
+
T-Helferzelle Typ2
Entzündungsreaktionen
•  Sehr schnell
•  Lokal oder systemisch
•  Mild bis heftig
IgE
GedächtnisB-Zellen
Botenstoffe
z.B. Histamin
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Zweitkontakt
Allergen
Mastzelle
Speichervesikel
(u.a. mit Histamin)
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ALLERGIE - Nachweis
§  Blutuntersuchungen
(Nachweis von IgE)
§  Atemtest
Pricktest
Allergen wird eingeatmet und
Lungenfunktion wird gemessen
§  Prick-Test
Allergen wird am Arm unter die
Haut injiziert und Ausmaß der
Rötung wird bestimmt
Quelle: Wikipedia
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ALLERGIE: Wirkung von Histamin
Lunge
Ruhende
Mastzelle
• 
• 
Histaminrezeptor
Muskulatur wird verengt
Schleim wird produziert
•  Bronchen werden verengt
(Asthma bronchiale)
•  Anschwellen der Nasenund Augenschleimhaut
Aktivierte
Mastzelle
•  Laufende Nase
(Heuschnupfen)
Histamin
Zielzelle
• 
• 
• 
• 
• 
Lungenmuskulatur
Schleimdrüsen
Blutgefäße
Darm
Haut
Nase
• 
• 
Quelle: Kuby
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Erweiterung der Blutgefäße
→  Bessere Durchblutung
Schleimproduktion
→  Anschwellen des Gewebes
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ALLERGIE: Behandlung (Therapie)
§  Symptome behandeln (symptomatische Therapie)
• 
• 
• 
• 
Blockierung von Histaminrezeptoren (→ Antihistaminika)
Verhinderung der Histaminausschüttung (→ Cromoglicinsäure)
Gegenspieler des Histamins (→ Theophyllin bei Asthma)
Muskelentspannung (z.B. Kortison bei Asthma)
§  Ursache behandeln (kausale Therapie)
•  Allergen meiden (Milben-dichte Matrazenbezüge, Bäume im Garten fällen)
•  Spezifische Immuntherapie (SIT) oder Hyposensibilisierung
•  Einzige verfügbare kausale Therapie bei IgE-Allergien
•  Ansteigende Mengen des Allergens werden unter die Haut gespritzt
•  Wahrscheinlich werden TH2-Zellen in TH1-Zellen umgeleitet
•  Zukunft
•  Gezielte Verhinderung des Wechsels von IgG nach IgE
•  Blockade der IgE-Antikörper durch Antikörper gegen IgE
•  Blockade der Bindung des Allergens an Antigenbindungsstelle des IgE
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Antikörperantwort ist spezifisch !!!!
Immunisierung mit abgetöteten Diphtheriebazillen
erzeugt nur Antikörper gegen Diphterietoxin
jedoch nicht gegen Tetanustoxin
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Weitere Informationen finden Sie unter …
§  Experimente zu Allergie
• 
• 
• 
• 
Blockierung von Histaminrezeptoren (→ Antihistaminika)
Verhinderung der Histaminausschüttung (→ Cromoglicinsäure)
Gegenspieler des Histamins (→ Theophyllin bei Asthma)
Muskelentspannung (z.B. Kortison bei Asthma)
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