Inhaltsverzeichnis BOTANIK Geräuschvolle Erbsen Seite 9 Wie Pflanzen wachsen Seite 11 Wie Pflanzen trinken Seite 13 Wie Pflanzen schwitzen Seite 15 Das Mini-Glashaus Seite Seite 17 BOTANIK WIE PFLANZEN TRINKEN Was brauchst du? • • • • • Eine weiße Blume Glas Wasser Farbige Tinte (rot, blau …) Lupe So gehst du vor: 1. 2. 3. 4. Fülle das Glas mit etwas Wasser! Gib ein paar Tropfen Tinte hinein und rühre um, bis es sich deutlich färbt! Stecke die weiße Blume ins Wasser! Am nächsten Tag kannst du beobachten, was sich getan hat. Tipps und Tricks: Je länger die Blume im gefärbten Wasser steht, desto deutlicher. Es funktioniert auch bei Gänseblümchen. Variationen: Der Pflanzenstängel wird im unteren Teil vorsichtig mit einem Messer gespalten. Jede Hälfte wird in ein anders gefärbtes Wasserglas gestellt. Was passiert? Die Blüte färbt sich allmählich. Du kannst genau sehen, wo die Tinte langsam in die feinen Äderchen der Blätter fließt. Schau dir die Äderchen mit der Lupe genauer an! Warum ist das so? Pflanzen brauchen zum Leben Wasser. Dieses Wasser bekommen sie aus dem Boden. Das Wasser dringt in die Wurzelhaare der Wurzelspitze. Von dort gelangt es in die Leitungsbahnen des Zentralzylinders und dann entlang des Stängels zu den Blättern und Blüten. Dabei fließt das Wasser in eigenen kleinen, dünnen Wasserröhren; den „Adern“. Transportmechanismus und Transportleistung: Wasser gelangt über 3 verschiedene Kräfte nach oben: 1. durch Kapillarkräfte (bis ca. 0,8 m Höhe), 2. durch den osmotischen Saugdruck in die Wurzelzellen (bis ca. 10 m Höhe) und 3. durch den Transpirationssog und Kohäsion (bis ca. 120 m Höhe). - 13 Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Institut St. Josef, Feldkirch Praktische Durchführung Medien: Ziele: Organisation: • • • • • • Siehe vorne Naturelemente erleben und begreifen Staunen können Informationen aufnehmen, verstehen und einprägen Ca. 8 Kinder Stuhlkreis rund um den Tisch Motivation / Einstiegsphase: Die Kinder sitzen im Stuhlkreis und schließen ihre Augen. Die KGP geht im Kreis herum und streichelt den Kindern mit dem Blütenkopf über die Wangen. Die Kinder raten dann, womit sie berührt worden sind. Dann sprechen wir kurz über die Blumen: Wo wachsen sie, gibt es verschiedene Blumen, welche kennt ihr? ...usw. Hauptteil/Vermittlungsphase: Den Kindern wird erklärt, dass Blumen neben anderen Elementen auch Wasser brauchen, um zu wachsen. Auf dem Tisch in der Mitte steht ansprechend vorbereitet eine weiße Blume in einer Vase. Im Moment kann man noch nicht sehen, dass die Blume Wasser trinkt. Die KGP färbt das Wasser mit farbiger Tinte und stellt die Blume auf einen sicheren Ort. Am nächsten Tag trifft sich die Kindergruppe ein weiteres Mal und schaut sich die Blüte genauer an. Die Kinder bekommen die Möglichkeit, diesen Versuch auch mit anderen selbst mitgebrachten Blumen zu machen. Abschluss / Ausklangsphase: Nun betrachtet jedes Kind den Blütenkopf mit einer Lupe genauer. Die Kinder, welche die Blüte genauer betrachtet haben, setzen sich an den Zeichentisch und malen (Pinsel, Farbe und Kärtchen sind schon vorbereitet) eine Blume auf ein selbst gewähltes Blatt oder auf die Kärtchen. - 14 Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Institut St. Josef, Feldkirch BOTANIK WIE PFLANZEN SCHWITZEN Was brauchst du? • • • • Eine Pflanze Eine leere Flasche Ein durchsichtiger Plastiksack Bindfaden So gehst du vor: 1. Fülle Wasser in die leere Flasche! 2. Stelle die Pflanze in die Flasche! 3. Stülpe den Plastiksack über die Pflanze und binde ihn am Faschenhals fest! Tipps und Tricks: Pflanze mit möglicht vielen Blättern auswählen. Die Blätter sind wichtig, nicht die Blüten. Es sollte möglichst dicht abgebunden sein. An der Sonne tritt der Effekt nach wenigen Minuten auf. Je länger; desto deutlicher. Variationen: Nimm unterschiedliche Pflanzen, auch Blumentöpfe sind möglich! Die Pflanze vorher noch gießen! Probiere verschiedene Standorte aus – Schatten, Sonne – und beobachte die Unterschiede! Was passiert? Nach einiger Zeit werden sich kleine Wassertröpfchen auf der Innenseite des Plastiksackes bilden. Die Pflanze schwitzt. Warum ist das so? Das Wasser dringt in die Pflanze und wird über den Stängel in die Blätter geleitet. Dort wird es über kleine Poren auf der Blattunterseite ins Freie abgegeben. Dieses abgegebene Wasser sammelt sich als Tröpfchen am Sack – die Blätter schwitzen – den Vorgang nennt man auch Transpiration: Weil die Pflanze über die Blätter Wasser abgibt, kann neues Wasser in die Wurzeln strömen = Transpirationssog. Transportmechanismus und Transportleistung: Wasser gelangt über 3 verschiedene Kräfte von unten nach oben: 1. durch Kapillarkräfte (bis ca. 0,8 m Höhe), 2. durch den osmotischen Saugdruck in die Wurzelzellen (bis ca. 10 m Höhe) und 3. durch den Transpirationssog und Kohäsion (bis ca. 120 m Höhe). - 15 Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Institut St. Josef, Feldkirch ACHTUNG: Plastiksäcke, über den Kopf gezogen, können zum Ersticken führen! Weisen Sie die Kinder auf diese Gefahr hin! Praktische Durchführung Medien: Ziele: Organisation: • • • • • • • • Siehe vorne 4 Flaschen 4 Plastiksäcke 4 verschiedene größere Pflanzen (viele Blätter) Geduld und Ausdauer Spaß am Beobachten haben ca. 4 Kinder im Freien oder im Gruppenraum Motivation / Einstiegsphase: Mit dem Lied „Zwibile setza“ hole ich 4 Kinder an einen schon gerichteten Tisch. Wir singen und spielen das Lied nochmals gemeinsam. Nun setzen wir uns an den vorbereiteten Tisch, der mit einer grünen Gärtnerschürze zugedeckt ist. Die Utensilien liegen versteckt unter der Schürze. Hauptteil / Vermittlungsphase: In erklärter Reihenfolge, mit Würfeln oder mit aufzudeckenden Bildkarten; holt jedes Kind einen Gegenstand. Jedes Kind bekommt 4 unterschiedliche Gegenstände, Flasche, Plastiksack, Bindfaden und eine Pflanze. Nun folgt ein kurzes Gespräch über unser Vorhaben, verbunden mit verschiedenen Fragen: Was brauchen Pflanzen zum Wachsen? Aus welchen verschiedenen Teilen besteht eine Pflanze? Welche Pflanzen kennen wir usw.? Jetzt führt jedes Kind unter Anleitung und, wenn erforderlich; unter Mithilfe die vorne beschriebenen Arbeitsgänge durch. Die Flaschen werden beschriftet und zur Beobachtung an einen von den Kindern selbst ausgewählten Platz gestellt. Und dann wird beobachtet. Abschluss / Ausklangsphase: Die Kinder haben die Möglichkeit nach Wunsch diesen Vorgang oder auch die Pflanze zu zeichnen. - 16 Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Institut St. Josef, Feldkirch BOTANIK DAS MINI - GLASHAUS Was brauchst du? • • • • Kressesamen (zwei Esslöffel voll) Eine größere Blumenkiste Ein kleine Glasschale Erde So gehst du vor: 1. Fülle die Erde in die Blumenkiste! 2. Streue die Kressesamen gleichmäßig darüber und gieße die Erde! 3. Stülpe die kleine Glasschale mit der Öffnung nach unten in der Mitte der Blumenkiste! So ist nun ein Teil der Kressesamen unter der Glasschale. 4. Stelle das Ganze ans Licht! 5. Regelmäßiges Gießen nicht vergessen! 6. Nun brauchst du Geduld. Variationen: Verwende zum Abdecken der Samen eine lichtundurchlässige Tasse! Wie wachsen nun die abgedeckten Kressesamen? Was passiert? Nach ein bis zwei Tagen werden die Kressesamen zu keimen beginnen. Wo wachsen sie am schnellsten? Warum ist das so? Die Sonne erwärmt die Umgebungsluft und die Luft unter dem Glas. Da aber die Luft im Glas nicht ausgetauscht wird und so keine kältere zuströmen kann, ist es im Glas besonders warm. Und da Pflanzen zum Wachsen Wärme benötigen, wachsen die Samen unter dem Glas schneller als im Rest der Schale. - 17 Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Institut St. Josef, Feldkirch Praktische Durchführung Medien: Ziele: Organisation: • • • • • • • • • • Siehe vorne Gießkanne Einkaufstasche Geld Kleine Blumenschalen für jedes Kind Farben zum Bemalen der Blumenschalen Geduld und Ausdauer Spaß am Beobachten ca. 4 Kinder pro Gruppe, bis alle Kinder fertig sind im Freien oder im Gruppenraum am Fenster vor Ostern Motivation / Einstiegsphase: Die Kinder sollen den Vorgang vom Einkaufen bis zum Sähen erleben, deshalb gehen wir mit der Kleingruppe den Samen einkaufen. Nun wird ein Gespräch geführt über: Was brauchen Pflanzen zum Wachsen? Was passiert, wenn etwas fehlt? Wie heißt der entsprechende Berufsstand usw.? Hauptteil / Vermittlungsphase: Auf dem Tisch ist ein große Blumenkiste und Erde schon ansprechend gerichtet. Nun kommen die gekauften Kressesamen auf den Tisch. Die Kinder füllen die Erde in die Blumenkiste und streuen die Kresseamen gleichmäßig drauf. Jedes Kind soll einen Teil der Aufgaben übernehmen. Zum Abschluss wird die kleine Glasschale drüber gestülpt (Siehe vorne!). Wir stellen die Schale ans Fenster und beobachten. Nach dem Beobachten der unterschiedlichen Wachstumsgeschwindigkeit können wir die kleinen Pflanzen ernten. Anschließend essen wir Butterbrote und Salat verfeinert mit Kresse. In den folgenden Tagen bemalt jedes Kind seine eigene Schale. Dann wird sie mit Erde gefüllt und gleichmäßig werden Kressesamen drüber gestreut. Aufgrund der voran gegangenen Beobachtung und Erfahrung wird keine Glasschale drüber gestülpt. Abschluss / Ausklangsphase: Zu Ostern nimmt jedes Kind seine bemalte Blumenschale mit Kresse mit nach Hause. - 18 - Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Institut St. Josef, Feldkirch BOTANIK GERÄUSCHVOLLE ERBSEN Was brauchst du? • • • • Ein leeres sauberes Glas Teller (größer als das Glas) Getrocknete Kichererbsen oder grüne Erbsen Wasser So gehst du vor: 1. Fülle das Glas etwa daumenbreit mit Wasser! 2. Schütte die Erbsen dazu! 3. Jetzt brauchst du etwas Geduld. Tipps und Tricks: Die Erbsen bis knapp vor dem Überlaufen hineinschütten. Das Ergebnis wird dadurch schneller sichtbar (und hörbar!). Nicht an den Tisch stoßen, das beeinflusst das Experiment! Variationen: Natürlich funktioniert dies auch mit anderen getrockneten Samen wie z.B. Linsen, Bohnen. Was passiert? Nach etwa einer Viertelstunde werden die unteren Erbsen sich mit dem Wasser voll saugen (= quellen) und sich vergrößern. Dadurch stoßen sie die oberen Erbsen aus dem voll gefüllten Glas in den Teller. Dabei entsteht ein Geräusch – Tack, tack, tack. Warum ist das so? Erbsen sind Pflanzensamen. In einem Samen steckt die junge Pflanze und wartet auf günstige Bedingungen, damit sie zu wachsen beginnen kann. Eine wichtige Bedingung ist Wasser. Bekommt der Same Wasser, dringt dieses in seine Hülle. Dabei wird die Hülle weich und der Same vergrößert sich etwas – den Vorgang nennt man Quellen. Die weich gewordene Hülle kann später von der Pflanzenwurzel durchstoßen werden. Die kleine Pflanze beginnt zu wachsen. -9Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Institut St. Josef, Feldkirch Praktische Durchführung • • • • • • Medien: Ziele: Organisation: • • • Siehe vorne Wasserkrug Samen von Erbsen Gärtnerschürzen Werkzeug Geduld und Ausdauer über einen längeren Zeitraum üben Spaß am Beobachten haben ca. 4 Kinder im Freien Motivation / Einstiegsphase: Da dies ein Vorhaben ist, das sich über einen längeren Zeitraum hinaus zieht, ist auch seitens der Kinder Geduld erforderlich. Wir graben im Frühjahr einen kleinen Gemüsegarten um, wo wir verschiedene Samen sähen und unter anderem auch Erbsen. Diese gießen wir regelmäßig, jäten und beobachten das Wachsen. Es werden Gespräche über den Weg vom Sähen, Pflanzen, Betreuen, Wachsen und Ernten geführt. Hauptteil / Vermittlungsphase: Nun geht es um die Ernte. Wir besorgen Schüsseln für jedes Kind und genießen diesen Vorgang ganz bewusst. Nachdem wir die Erbsen geerntet haben, wollen wir sie essen. Beim Zubereiten der Erbsen können wir noch ein Experiment „Geräuschvolle Erbsen“ durchführen. In die Tischmitte stellen wir einen großen Teller und drauf ein leeres Glas. Die Erbsen liegen daneben in kleinen Schüsseln (für jedes Kind eine Schüssel). Nun schüttet ein Kind ein wenig Wasser in das Glas. Anschließend werden die Erbsen dazu geleert, bis es zum Überlaufen voll ist. Es dauert etwa eine Viertelstunde. Wenn die ersten Erbsen herunterfallen, beobachten und schauen wir gespannt, wie viele Erbsen sogar über den Tellerrand hinaus spicken. Anschließend werden die Erbsen gekocht und später gegessen. Abschluss / Ausklangsphase: Jene Kinder, die beim Experiment mitgeholfen haben, können auch zu Hause den Eltern bzw. Geschwistern dieses vorstellen. - 10 Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Institut St. Josef, Feldkirch BOTANIK WIE PFLANZEN WACHSEN Was brauchst du? • • • • • Etwas Watte Ein hohes Glas Wasser 2 – 3 getrocknete Bohnen Lupe So gehst du vor: 1. 2. 3. 4. 5. Vorbereitung: Lege die trockenen Bohnen 24 Stunden lang ins Wasser! Gib die Watte in das Glas und feuchte sie an! Klemme die eingeweichten Bohnen zwischen Watte und Glasrand! Stelle das Glas an einen hellen, warmen Ort! Nun musst du einige Tage Geduld haben. Tipps und Tricks: Achte darauf, dass die Watte immer feucht ist! Nicht zu nass, sonst kann die Bohne zu schimmeln beginnen. Was passiert? Nach etwa 9 – 10 Tagen keimt die Bohne und treibt Wurzeln aus. Die Wurzeln wachsen nach unten. Dann keimt der Spross und richtet sich zum Licht. Betrachte die wachsende Bohne auch mit der Lupe! Warum ist das so? Ein Same braucht zum Keimen primär Wasser! Nachdem er die Samenschale durchdringt, streckt sich als erstes die Wurzel in Richtung Schwerkraft – also nach unten. Erde ist erst sekundär wichtig. So wachsen Keimlinge auch anfangs auf Watte oder Filterpapier, solange sie noch von ihrem Nährgewebe im Samen leben können. Bald streckt der Keimling auch seinen Spross in die andere Richtung – also nach oben. Die ersten Blätter (1-2 Stück, je nach Pflanzengruppe) sind die Keimblätter. Sie sind meist grün, enthalten Chlorophyll und ermöglichen dem Keimling die eigenständige Ernährung mit Fotosynthese. Dazu brauchen sie außer Wasser und Kohlendioxid auch Lichtenergie. Sie erzeugen Traubenzucker und als Nebenprodukt Sauerstoff. - 11 Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Institut St. Josef, Feldkirch Praktische Durchführung Medien: Ziele: Organisation: • • • • • • • Siehe vorne Gießkanne Neugierde Freude am Beobachten haben Geduld ca. 4 Kinder im Freien oder im Gruppenraum Motivation / Einstiegsphase: Ich hole jedes einzelne Kind zum Tisch. Jedes Kind schaut einen ganz kleinen Gegenstand mit der Lupe an. Fragen: Wozu nehmen wir eine Lupe, wer hat eine zu Hause, wer braucht vor allem eine Lupe usw.? Auf dem Tisch zugedeckt liegen folgende Gegenstände: ein Glas (eventuell mehrere), ein Krug Wasser, Bohnen, Löschpapier – nun wird geraten, was wir mit diesen Gegenständen wohl machen können – ein spannendes Experiment. Hauptteil / Vermittlungsphase: Und schon geht es los. Wir wollen beobachten, wie Pflanzen wachsen. Dazu brauchen wir einen ungestörten, hellen, Platz, wo wir die Gläser stehen lassen und immer wieder beobachten können. Alle Kinder helfen mit. Wir versuchen das Experiment gleich mit mehreren Gläsern zu machen, um eventuell auch Unterschiede beobachten zu können. Die Verantwortung wird an Kinder übertragen, indem sie Aufgaben wie Gießen - nicht zu viel, nicht zu wenig - übernehmen können. Auch sollen sie jederzeit ungestört mit der Lupe beobachten können. Abschluss / Ausklangsphase: Eventuell kann die Bohne auch im Freien gepflanzt werden. - 12 Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Institut St. Josef, Feldkirch