Wie die römische Republik zu Ende ging - Auflösung

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Wie die römische Republik zu Ende ging - Auflösung
Lex Hortensia - Concilium Plebis
Im Jahre 287 v. Chr. beschlossenes Gesetz Lex
Hortensia. Beschlüsse der Plebs in der
Volksversammlung (= Concilium Plebis), also
die Plebiszite, Gesetzeskraft für alle römischen
Bürger. Eine zusätzliche Bestätigung durch den
Senat war seither nicht mehr notwendig. Auch
war es Plebejern möglich geworden, das Amt des
Konsuls zu bekleiden.
Divide et impera
Städte und Völker südlich der Toskana waren
als Bundesgenossen Rom gegenüber
tributpflichtig, gegebenenfalls mussten sie an
Roms Seite mit in den Krieg ziehen. Politik des
divide et impera, des „Teile und Herrsche":
Die Rechte und Pflichten der Bundesgenossen
waren abgestuft, besonders loyalen
Bundesgenossen wurde die Verleihung des
Bürgerrechts und Selbstverwaltung in Aussicht
gestellt, anderen wurde die Höhe des Tributs
verringert oder ihnen die Tributzahlung ganz
erlassen. Damit gelang es den Römern zu
verhindern, dass sich die Bundesgenossen
miteinander gegen Rom verbündeten und sich
gemeinsam gegen die römische Dominanz zur
Wehr setzten.
Ager publicus
Mit der römischen Expansion vergrößerte sich
das römische Gemeindeland oder die
Staatsländereien, der ager publicus, von dem
jeder Römer maximal 500 Morgen in Besitz nicht in Eigentum - nehmen durfte. [Ein Morgen
ist ein Flächenmaß, das ursprünglich die Fläche
bezeichnet, die mit einem Ochsenpflug an einem
Vormittag gepflügt werden konnte und umfasste
ein Viertel bis ein halbes Hektar]. Das Land
blieb im Eigentum der Res Publica, konnte aber
von römischen Staatsbürgern in Besitz
genommen und bebaut werden, wobei sich das
römische Staatsgebiet, dessen Bewohner cives
waren, also römische Staatsbürger, bis ins 3. Jhd.
v. Chr. über fast ganz Mittelitalien ausgedehnt
hatte
Punische Kriege: Wie begründete der Senat
die Fortführung des Kriegs gegen die
Karthager?
So wie die Phönizier von Alexanders
Militärmacht besiegt und geplündert wurden,
wurden auch die Karthager von den Römern
besiegt, und zwar in nicht weniger als drei
Punischen Kriegen (264 - 146 v. Chr). „Unser
Handwerk", erklärte der römische Senat, als er
die Fortsetzung des Krieges gegen Karthago
beschloss, „ist das, die gewerbetätigen Völker zu
besiegen und sie uns tributpflichtig zu machen;
beharren wir also in dem Kampfe, der uns zu
ihren Herren erhebt." Nach dem dritten
punischen Krieg war Rom zur größten
Weltmacht aufgestiegen und zum größten
Military-Coinage-Slavery-Complex der
Geschichte geworden. Dieser Aufstieg war
begleitet von einer Umwandlung der
ökonomischen Grundlagen Roms: Wenige Jahre
vor dem ersten Punischen Krieg wurde in Rom
die Silberwährung eingeführt. Die im frühen
Rom maßgebend gewesene Bauernwirtschaft
wurde sukkzessive durch eine Sklaven- und
Münzgeldwirtschaft verdrängt.
Equites
Die Kriege begünstigten die Entstehung einer
Klasse von Kaufleuten, die als equites, also
Ritter bezeichnet wurden. Unter Rittern waren
ursprünglich Patrizier gemeint, die nicht in den
Rang der Senatoren aufgestiegen waren. Im
Gegensatz zu Senatoren war es den Rittern
erlaubt, kaufmännisch tätig zu sein und
Handelsgesellschaften zu gründen. Sie waren
auch als Kreditgeber tätig, versorgten auch den
Staat oder Politiker mit Kredit und lieferten
Schiffe, Proviant und Kriegsgerät zu teils
überhöhten Preisen. Sie pachteten in den
eroberten Gebieten, den römischen Provinzen,
die Staatsdomänen und Bergwerke sowie die
Eintreibung von Steuern. Gegen die Bezahlung
eines fixen Betrages an die Republik erhielten sie
freie Hand, in den Provinzen ein Vielfaches an
Steuern einzutreiben.
Proletarii (Proletarier)
In den Kriegen standen zahlreiche römische und
mit Rom als Bundesgenossen verbündete
italische Bauern jahrein, jahraus als Soldaten auf
den Schlachtfeldern. Nach Kriegsende waren
zahlreiche Höfe heruntergewirtschaftet. Zwar
waren die Plebejer rechtlich dagegen geschützt,
in Schuldknechtschaft genommen zu werden.
Aber dennoch waren viele Plebejer dazu
gezwungen, ihre Höfe aufzugeben. An Stelle der
alten Bauernhöfe fanden sich im 2. Jahrhundert
v. Chr. vor allem Latifundien, landwirtschaftliche
Großbetriebe mit ausgedehntem Weinbau und
Weidewirtschaft. Die produktive Arbeit wurde
immer mehr von Sklaven betrieben, während die
freien Bauern und städtischen Arbeiter erwerbs-
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Wie die römische Republik zu Ende ging - Auflösung
und arbeitslos wurden und nach Rom
abwanderten. Die Masse der freien Staatsbürger
in der Stadt wurden zu „proletarii“, die nichts
besaßen außer ihre Staatsbürgerschaft und die
„proles“, also ihre Nachkommen bzw. Kinder.
Agrargesetz des Tiberius Gracchus
Tiberius Gracchus, selbst aus altem patrizischen
Adel stammend, suchte eine Lösung für das
Problem der Verarmung der Plebejer und die
Verelendung der proles, die ihre Bauernhöfe
verloren hatten. Dabei verfolgten sie auch die
Absicht, die vom Untergang bedrohte Klasse der
freien Bauern, den sogenannten „Bauernstand"
wiederherzustellen. Tiberius Gracchus war 134
v. Chr. zum Volkstribun gewählt worden mit
dem Versprechen, den ager publicus, die
Staatsländereien, umzuverteilen. Sein
Gesetzesvorschlag für ein Agrargesetz sah eine
Beschränkung der Aneignung der
Staatsländereien vor, wie sie eigentlich schon die
Lex Hortensia vorgesehen hatte. Widerrechtlich
angeeignetes Land des ager publicus sollte
aufgeteilt und an Besitzlose umverteilt werden,
jede Familie sollte einen unveräußerlichen Hof
von 30 Morgen erhalten. Die als Bauern
wiederangesiedelten Proletarier sollten bei der
Anschaffung des Inventars von staatlicher Seite
unterstützt werden.
Begründung: Viele Römer haben keinen eigenen
häuslichen Herd mehr und keine eigene
Grabstätte ihrer Vorfahren. Nur für den Luxus
und den Reichtum anderer müssen sie [als
Soldaten] ihr Blut vergießen und sterben. Sie
werden Herren der Welt genannt, doch in
Wahrheit können sie nicht eine einzige
Erdscholle ihr Eigentum nennen.
Popularen
Der Namen der Gracchen stand schon bald
sinnbildlich für eine Sozialpolitik, welche die
Verelendung vieler Römer zu bekämpfen suchte
und die Interessen der Proletarier und von
Enteignung und Verarmung bedrohten Plebejer
vertrat. Dieser Politik verpflichtete Politiker
wurden als Popularen bekannt, von Populus, das
Volk. Heute würde eine solche Politik als „links"
bezeichnet werden.
Optimaten - Welche klassische konservative
politische Sichtweise entwickelt Cicero in
seinem Werk "Von den Pflichten und vom
Staat"?
Den Popularen gegenüber standen die Vertreter
der Interessen der Latifundienbesitzer im Senat,
die sich selbst als die Besten, als Optimaten
bezeichneten. Der berühmte Redner und
Politiker Cicero hat mit seinem Werk „Von den
Pflichten und vom Staat" ein Standardwerk
konservativer Politik geschaffen, also einer
Politik, die heute als „rechts" bezeichnet werden
würde. Nicht die ungleiche Verteilung des
wirtschaftlichen Reichtums der Staatsbürger
führt zu einer Spaltung der Gesellschaft in
Reiche und Ärmere und in der Folge zu sozialen
Konflikten, sondern es wird der links
gerichteten Politik [der Popularen] zum
Vorwurf gemacht, durch die Thematisierung der
sozialen Frage für den Klassenkampf und die
Spaltung des Volkes "in zwei verschiedene
Völker" verantwortlich zu sein und damit dem
nationalen Interesse Schaden zuzufügen.
homo novus
Ein Konsul, der nicht aus dem "Amtsadel"
stammt und desssen Vorfahren schon Konsuln
und Senatoren waren, sondern ein Politiker wie
Marius, der als erstes Mitglied seiner Familie
zum Konsul gewählt wird.
Warum entwickelten die Patrizier
einen so großen "Landhunger"?
Italien wurde mit Edelmetallen und Sklaven
überflutet, die Sklaven waren zu immer
günstigeren Preisen zu haben. Der Besitz der
Sklaven konzentrierte sich allerdings in wenigen
Händen: bei einigen hundert senatorischen
Familien, also den reichen Patriziern, deren
Vermögen überwiegend in Grundbesitz angelegt
war, und eben den Rittern. Die Patrizier
entwickelten einen „Landhunger“, sie trachteten
danach, ihren Grundbesitz immer weiter zu
vergrößern, denn nur auf entsprechend großen
landwirtschaftlichen Flächen war der Einsatz
einer immer größer werdenden Zahl von Sklaven
rentabel. Die Patrizier nahmen widerrechtlich
Besitz vom ager publicus und schufen riesige
Latifundien, die mit Sklaven bewirtschaftet
wurden.
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Wie die römische Republik zu Ende ging - Auflösung
Worin bestand die Heeresreform des
Marius und warum wurde sie
notwendig?
Warum kam es zum
Bundesgenossenkrieg und wie endete
er?
Wie änderte der Diktator Sulla die
römische Verfassung 83 v.Chr.? Cui
bono - Zu wessen Gunsten wurden die
Machtverhältnisse von Sulla geändert?
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