Regelkreis Grundumsatz - Digitale Schule Bayern

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Die Regelung des Grundumsatzes
Regelkreisschema:
Der Grundumsatz ist der Energieverbrauch eines ruhenden (nüchternen) Menschen, d. h. der
Energieverbrauch zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen (ohne Verdauung und Bewegung).
- Größenordnung des GU: 4,2 kJ/kg . h!
Die Höhe des Grundumsatzes wird hormonell geregelt. Dabei liegt grundsätzlich eine Hierarchie
von drei Hormonen vor:
a) Neurohormone (Releasing Hormone):
Bildung in speziellen Nervenzellen des ZNS
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b) Steuerhormone (glandotrope Hormone):
Steuerung der eigentlichen Hormondrüsen
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c) Erfolgshormone (somatotrope Hormone):
unmittelbare Wirkung auf bestimmte Organe o. Stoffwechselvorgänge
Die Regulation des Grundumsatzes erfolgt durch die Schilddrüsenhormone, die außerdem wichtige
Funktionen beim Wachstum und bei der Entwicklung erfüllen. Sie ermöglichen die Anpassung des
Organismus an einen gesteigerten Energieverbrauch (z. B. bei körperlicher Betätigung).
Die Regulation des Grundumsatzes zeigt eine enge Verflechtung der beiden
informationsverarbeitenden Systeme des Körpers, des Hormon- und Nervensystems:
Spezielle Nervenzellen des Hypothalamus im Zwischenhirn scheiden das Neurohormon TRH1)
aus, das über Blutbahnen in die Hypophyse gelangt und dort die Ausschüttung des Steuerhormons
TSH2) bewirkt. Die Schilddrüse reagiert auf TSH mit der Sekretion der Erfolgshormone
Thyroxin (80 - 140 µg/d) und Triiodthyronin (25 - 50 µg/d). Die Konzentration dieser Hormone
im Blut bestimmt die Höhe des Grundumsatzes.
Hypothalamus und HVL (Hypophysenvorderlappen) besitzen Rezeptoren, mit denen sie die
Thyroxin-Konzentration im Blut messen. Bei
niedrigem Thyroxin-Pegel produziert der
Hypothalamus das Neurohormon, der Hypophysenvorderlappen dagegen das Steuerhormon.
Zusätzlich erfolgt eine Regelung der Sekretion des Neurohormons im Hypothalamus durch
Nervensignale geregelt: Übergeordnete Zentren des Groß- und Zwischenhirns informieren über
Veränderungen der Körpertemperatur bzw. über den Anstieg des Grundumsatzes unter besonderen
Belastungen.
Störungen der Schilddrüsenfunktion:
Schilddrüsenüberfunktion: BASEDOWsche Krankheit mit den drei Hauptsymptomen Struma
(weicher Kropf), Exophthalmus (Glotzäugigkeit) und Tachykardie (Herzrasen) bei extrem
gesteigerten Grundumsatz.
1)
2)
TRH = Thyreotropin-Releasing-Hormon
TSH = Thyreoidea stimulierendes Hormon o. Thyreotropin (Thyreoidea = Schilddrüse)
© JOF, Digitale Schule Bayern/Biologie
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Schilddrüsenunterfunktion bei Iodmangel: Bildung eines harten Kropfes. Weitere
Veränderungen: Myxödem (schwammige Anschwellungen der Haut), Schlafsucht, verlangsamtes
Denken. - Sonderform: Kretinismus (franz. crétin = Schwachsinniger): Zwergwuchs und
Schwachsinn bei Thyroxinmangel im Kindesalter. (Zwergwuchs: Somatotropin = Wachstumshormon aus der Hypophyse wird nicht aktiviert!)
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