Implantatüberleben nach tiefer Infektion einer instrumentierten spinalen Fusion S. Núñez-Pereira, F. Pellisé, D. Rodríguez-Pardo, C. Pigrau, J. Bagó, C. Villanueva, E. Cáceres From Spine Unit, Hospital Universitari Vall d’Hebron, Universitat Autònoma de Barcelona, Barcelona, Spain Bone Joint J 2013;95-B:1121–1126. Diese Studie bewertet das Langzeit-Überleben von spinalen Implantaten nach Wundinfektion (SSI) und die Risikofaktoren, die mit einem Behandlungsversagen assoziiert sind. Eine Kaplan-Meier Überlebensanalyse wurde bei 43 Patienten durchgeführt, die eine posteriore spinale Fusion mit Instrumentation zwischen Januar 2006 und Dezember 2008 erhielten und die in der Folge eine akute tiefe Infektion der Wunde entwickelten. Alle wurden ordnungsgemäß mit einem chirurgischem Débridement und einem maßgeschneiderten antibiotischen Programm nach Kulturergebnissen für ein Minimum von acht Wochen behandelt. Als Endpunkt oder Versagen der Behandlung wurde die Entfernung des Implantates oder der SSI bezogene Tod definiert. Das Durchschnitts-Follow-Up lag bei 26 Monaten (1.03 bis 50.9). Insgesamt erreichten zehn Patienten (23.3%) den Endpunkt. Die Überlebensrate nach dem ersten Débridement lag bei 90.7% (95% Konfidenzintervall (CI) 82.95 bis 98.24) nach 6 Monaten, 85.4% (95% CI 74.64 bis 96.18) nach einem Jahr und 73.2% (95% CI 58.70 bis 87.78) nach zwei, drei und vier Jahren. Vier von neun Patienten benötigten eine Re-Instrumentation nach Implantatentfernung und zwei von vier hatten wiederholte Infektionen im OP-Gebiet. Es gab ein Rezidiv nach Implantatentfernung ohne Re-Instrumentation. Die multivariate Analyse offenbarte ein signifikant erhöhtes Risiko für ein Behandlungsversagen bei Patienten, die eine Sepsis entwickelten (Risikoquotient (HR) 12.5 (95% Konfidenzintervall (CI) 2.6 bis 59.9); p < 0.001) oder die mehr als drei fusionierte Segmente hatten (HR 4.5 (95% CI 1.25 bis 24.05); p = 0.03). Das Implantatüberleben ist ernsthaft gefährdet auch nach ordnungsgemäß behandelter tiefer Wundinfektion, und nimmt fortschreitend über die ersten 24 Monate ab.