Physik-Institut der Universität Zürich Anleitung zum Praktikumsversuch Elektronenbeugung 1. Ziel des Versuches: Im Versuch wird demonstriert, dass Wellenphänomene auch bei Objekten auftreten, denen man üblicherweise Teilchencharakter zuschreibt, also auch bei Atomen und ihren Bausteinen Elektronen, Protonen und Neutronen. Die Vermutung einer Wellennatur der Materie geht auf Louis de Broglie (1923) zurück. Im Experiment wird die Welleneigenschaft von Elektronen durch Beobachten des Beugungs- oder Interferenzphänomens nachgewiesen. Ähnlich zum Fall der Röntgenstrahlung lassen sich diese Welleneigenschaften durch Beugung an den Netzebenen in einem Kristall aufzeigen, da die Wellenlänge der Elektronen beträchtlich kleiner ist als die Abstände der Atome in Kristallen. 2. Theoretische Grundlagen zum Versuch: Im Anhang: Grundlagen befinden sich diese Angaben zu Beugung von Wellen an räumlichen Gittern und zur de Broglie-Hypothese als Auszüge aus dem Lehrbuch Huber/Staub, Physik, Band III (1. Teil) Atomphysik. 3. Versuchsaufbau: 3.1. Der Elektronenstrahl: Eine Glühkathode emittiert Elektronen, welche nach der Bündelung im sog. Wehneltzylinder im elektrischen Feld (Potentialdifferenz 20 -30 kV) zur Anode hin beschleunigt werden. Durch ein Loch in der Anode tritt der nun praktisch monochromatische (monoenergetische Elektronenstrahl in ein durch eine Spule erzeugtes kolineares Magnetfeld. Dieses Magnetfeld variabler Stärke sorgt für die Fokussierung des Elektronenstrahls auf die Probe (Target). 3.2. Die Proben: Eine Probe besteht aus einer dünnen Folie aus polykristallinem Metall. Es werden Folien aus Gold, Silber Aluminium und Kupfer untersucht. Sie sind alle auf einem Schieber angeordnet und werden einzeln in den Elektronenstrahl geschoben. Die an der Probe gebeugten Elektronen treffe auf einen Leuchtschirm und erzeugen darauf das charakteristische Ringmuster (siehe im Anhang: Grundlagen). Die Ringe werden mit einem Mikroskop oder nachträglich auf einer Digtalfotoaufnahme des Schirmbildes ausgemessen. 3.3. Das Vakuumsystem: Aus ersichtlichen Gründen (welche ?) muss der ganze Weg des Elektronenstrahls bis zum Leuchtschirm im Hochvakuum verlaufen. Das zur Hochvakuumerzeugung notwendige System besteht aus FlüssigstickstoffKühlfalle, Öldiffusionspumpe, Rotationsschieberpumpe und weiteren Komponenten wie Dreiwegventil, Schieberventil und Vakuumdruckmessgeräten (siehe Anhang: Apparatur). Es muss ein Vakuumdruck von weniger als 10-5 mbar erreicht werden, um erfolgreiche Messungen durchzuführen. 3.4. Apparaturdaten: Distanz Target – Leuchtschirm: 138.4 mm Vakuum-Meter Probenschieber Mikroskop Kühlfalle Schieberventil VakuumDreiwegventil e-StrahlBündelung e-StrahlIntensität Hochspannungsgerät Magnetstrom Hauptkontrollgerät Probenschieber Mikroskop Mikrometer Leuchtschirm 4. Versuchsaufgaben Man messe die Durchmesser der Ringe im Ringbild aus und bestimme die zugehörigen Beugungswinkel. Die untersuchten Metalle haben alle eine flächenzentrierte Einheitszelle. Unter Berücksichtigung der daraus folgenden Auswahlregeln ordne man den Ringen die möglichen Millerindizes zu und bestimme die Gitterkonstanten der untersuchten Metalle mit Fehlerangaben. Anhang: Grundlagen Anhang: Grundlagen Anhang: Grundlagen Anhang: Grundlagen Anhang: Grundlagen Anhang: Grundlagen Anhang: Grundlagen Anhang: Grundlagen Anhang: Grundlagen Anhang: Grundlagen Anhang: Grundlagen ! ! ! ! ! ! ! ! Fig. 1 ! ! ! ! ! m 2! r 2! = e "s µ0 H Die Umlaufzeit tu hängt also nicht von der Geschwindigkeit !s ab. tu = Die Zeit für einen vollständigen Umlauf ist daher m m !s2 = µ 0 e !s H r !s r = e µ0 H Magnetfeld H leistet daher keine Arbeit am Elektron, da " F ds = " F # s dt = 0 wird. Die 1 2 kinetische Energie m! s des Elektrons bleibt konstant. Es bewegt sich jedoch unter dem 2 !2 Einfluss der Lorentzkraft auf einer Kreisbahn mit der Normalbeschleunigung an = s . Der r Radius r dieses Kreises kann leicht berechnet werden m an = FLorentz ! Dabei steht F sowohl senkrecht zur Geschwindigkeit !s als auch zum Feld H . Das ! |F |= µ 0 e " s H . ! Für ein Elektron in einem homogenen Magnetfeld mit der Geschwindigkeit !p parallel zu den magnetischen Kraftlinien ist die Lorentzkraft gleich Null. Auf ein Elektron, das senkrecht zu den Kraftlinien mit der Geschwindigkeit !s fliegt, wirkt dagegen die Lorentzkraft Im Vakuum ist die magnetische Permeabilität µ = 1 . Die Induktionskonstante µ 0 ist definiert als Vs Vs µ 0 = 4 ! "10 #7 = 1.257"10 #6 Am Am F = µ 0µ e " # H ! Induktion B durch die magnetische Feldstärke H , so wird die Lorentzkraft ! so wirkt auf das Elektron die Lorentzkraft F = e " # B . Ersetzen wir gemäss B = µ 0 µ H die ! Bewegt sich ein Elektron mit der Geschwindigkeit ! in einem Magnetfeld der Induktion B , " Verhalten von bewegten Elektronen im magnetischen Longitudinalfeld (im Vakuum) Fokussierung eines Elektronenstrahls (Auszug aus der Anleitung zum Versuch e/m im Praktikum Physik I) 1 m! s2 , die als 2 leicht divergierendes Bündel von einem Punkt P aus in einen Raum mit konstantem " ! p = ! 0 cos " m vom Punkt P, da die Elektronen in der Zeit tu diesen Weg a in Richtung des Magnetfeldes zurückgelegt haben. In Richtung des Feldes fliegen also alle Elektronen näherungsweise gleich schnell. Sie werden sich deshalb nach der Umlaufzeit tu auf der Kreisbahn senkrecht zum Feld wieder in einem Punkt P' treffen. Dieser liegt im Abstand ! 2" a = ! 0 tu = 0 (2) e µ0 H ! s << ! p " !0 Wir lassen nun nur kleine Winkel " zu. Dann gilt Fig. 3 Die Bewegung eines unter einem beliebigen Winkel " zum Magnetfeld fliegenden Elektrons kann man sich zusammengesetzt denken aus den Bewegungen, die das Elektron ausführt, wenn es einerseits parallel zum Feld mit !p fliegt (geradlinig) und sich andererseits senkrecht zum Feld mit !s bewegt (Kreis). Die Überlagerung der beiden Bewegungen ergibt als Bahn eine Schraubenlinie (Fig. 3). senkrecht zu H ) zerlegt werden (Fig. 3): ! s = !0 sin " , ! Magnetfeld H austreten. Ihre Geschwindigkeit ! kann in die Komponenten !p parallel und !s ! Für unseren Versuch benützen wir Elektronen gleicher kinetischer Energie Fig. 2 Man kann nun die Bahnen von Elektronen beschreiben, die zur Zeit t = 0 von einem Punkt P aus in verschiedenen Richtungen, aber alle senkrecht zu den magnetischen Kraftlinien, mit verschiedenen Geschwindigkeiten !s wegfliegen (Fig. 2). Jedes Elektron bewegt sich je nach seiner Geschwindigkeit auf einer kleineren oder grösseren Kreisbahn, wird aber mit den anderen Elektronen zur Zeit t = tu wieder im Punkt P zusammentreffen. Anhang: Apparatur Anhang: Apparatur (Öl-)Diffusionspumpen Die Diffusionspumpen bestehen im wesentlichen (siehe Abb.) aus einem Pumpenkörper (3) mit gekühlter Wand (4) und einem drei- oder vierstufigen Düsensystem (A- D). Das als Treibmittel dienende Öl befindet sich im Siedegefäss (2) und wird hier durch elektrische Heizung (1) verdampft. Der Treibmitteldampf strömt durch die Steigrohre und tritt mit Überschallgeschwindigkeit aus einem ringförmigen Düsensystem (A - D) aus. Der Strahl verbreitert sich schirmförmig zur Wand hin, wo er kondensiert wird und als Film wieder in den Siederaum zurückläuft. Wegen dieser Ausbreitung ist die Dampfdichte im Strahl verhältnismässig gering. Die Diffusion der Luft oder der abzupumpenden Gase in den Strahl geht so schnell vor sich, das der Strahl trotz seiner hohen Geschwindigkeit nahezu vollständig mit Luft oder Gas durchsetzt wird. Diffusionspumpen haben daher in einem weiten Druckbereich ein hohes Saugvermögen. Es ist im gesamten Arbeitsbereich der Diffusionspumpe (<10-3 mbar) praktisch konstant, weil die Luft bei niedrigen Ansaugdrücken den Strahl nicht beeinflussen kann, so dass sein Strömungsverlauf ungestört bleibt. Bei höheren Ansaugdrücken wird der Strahl in seinem Verlauf so geändert, dass das Saugvermögen abnimmt, bis es bei etwa 10mbar unmessbar klein wird. Auch der vorvakuumseitige Druck beeinflusst den Dampfstrahl. Den Vorvakuumdruck, bei dem das Saugvermögen der Pumpe erheblich abnimmt, oder ganz verschwindet, nennt man Vorvakuumbeständigkeit. Die Vorvakuumpumpe ist so auszuwählen, dass die anfallende Gasmenge abgepumpt wird, ohne dass die Vorvakuumbeständigkeit erreicht oder überschritten wird. Der erreichbare Enddruck ist von der Bauart der Pumpen, dem Dampfdruck des verwendeten Treibmittels, einer möglichst vollständigen Kondensation des Treibmittels und von der Sauberkeit des Rezipienten abhängig. Ausserdem sollte eine Rückströmung des Treibmitteldampfes in den Rezipienten durch geeignete Dampfsperren oder Kühlfallen so weit wie möglich unterdrückt werden. Anhang: Apparatur Entgasung des Pumpenöles: Bei Öl-Diffusionspumpen ist es erforderlich, das Treibmittel vor dessen Rückkehr in das Siedegefäss zu entgasen. Beim Erhitzen des Pumpenöles können nämlich in der Pumpe Zersetzungsprodukte auftreten. Verunreinigungen können aus dem Rezipienten in die Pumpe gelangen oder von vornherein in ihr enthalten sein. Diese Bestandteile des Treibmittels können den mit einer Diffusionspumpe erreichbaren Enddruck erheblich verschlechtern, wenn sie nicht vom Rezipienten ferngehalten werden. Das Treibmittel muss daher von diesen Verunreinigungen und von den absorbierten Gasen befreit werden. Diese Aufgabe hat die Entgasungsstrecke, die das Öl bei seinem Kreislauf in der Pumpe kurz vor dem Wiedereintritt in das Siedegefäss durchströmt. In der Entgasungsstrecke entweichen die meist leichtflüchtigen Verunreinigungen. Die Entgasung wird durch die sorgfältig abgestimmte Temperaturverteilung in der Pumpe erreicht. Das kondensierte Treibmittel, das als dünner Film die gekühlte Wand herunterläuft, wird unterhalb der unteren Diffusionsstufe auf eine Temperatur von etwa 130 °C gebracht, wobei die leichtflüchtigen Bestandteile abdampfen und von der Vorpumpe abgesaugt werden. Das in den Siederaum zurückfliessende und dort wieder verdampfende Treibmittel besteht also nur noch aus schwerflüchtigen Bestandteilen des Pumpenöles. Saugvermögen Die Grösse des spezifischen Saugvermögens S einer Diffusionspumpe, d.h. des Saugvermögens pro Flächeneinheit der tatsächlichen Ansaugfläche, hängt von vielen Parametern ab, z.B. von der Lage und den Abmessungen der Hochvakuumstufe, von der Geschwindigkeit des Treibmitteldampfes und der mittleren Molekül-Geschwindigkeit des abzupumpenden Gases. Mit Hilfe der kinetischen Gastheorie berechnet sich das theoretisch maximal erreichbare flächenbezogene Saugvermögen für bei Zimmertemperatur abzupumpender Luft zu Smax = 11,6 l·s-1·cm-2. Dies ist der flächenbezogene Leitwert des als Blende auffassbaren Ansaugquerschnittes der Pumpe. Ganz allgemein haben Diffusionspumpen für leichtere Gase ein höheres Saugvermögen als für schwerere. Zur Charakterisierung der Effektivität einer Diffusionspumpe wurde der sogenannte HO-Faktor definiert. Dieser ist das Verhältnis des wirklich erreichten spezifischen Saugvermögens zum theoretisch maximal möglichen spezifischen Saugvermögen. Gewisse Öl-Diffusionspumpen-Typen sind mit einer Fraktionierungseinrichtung versehen. Diese dient dazu, die verschiedenen Bestandteile des Treibmittels so zu selektieren, dass die Hochvakuumdüse nur mit dem Teil des Treibmittels mit dem niedrigsten Dampfdruck betrieben wird. Dadurch wird ein besonders niedriger Enddruck erreicht. Anhang: Apparatur Wärmeleitungs-Vakuummeter Die klassische Physik lehrt und bestätigt experimentell, dass die Wärmeleitfähigkeit eines ruhenden Gases bei höheren Drücken (Teilchenanzahldichten) p > 1mbar unabhängig vom Druck ist. Bei niedrigeren Drükken p < 1mbar ist die Wärmeleitfähigkeit aber druckabhängig (ungefähr proportional 1 M ); sie nimmt im Druckgebiet des Feinvakuums von ca. 1mbar ausgehend druckproportional ab und erreicht im Hochvakuum den Wert Null. Diese Druckabhängigkeit wird im Wärmeleitungsvakuummeter genutzt und ermöglicht das genaue, allerdings gasartabhängige Messen von Drücken im Feinvakuum. Das meistverbreitete Messgerät dieser Art ist das Vakuummeter nach Pirani. Ein stromdurchflossener, auf etwa 100 bis 150°C erhitzter, sehr dünner Draht mit dem Radius r1, gibt die in ihm erzeugte Wärme durch Strahlung und durch Wärmeleitung an das den Draht um gebende Gas ab (ausserdem natürlich auch an die Befestigungsvorrichtungen an den Drahtenden). Im Grobvakuum ist die Wärmeleitung durch die Gaskonvektion nahe zu druckunabhängig. Kommt aber bei einigen mbar die mittlere freie Weglänge des Gases in die Grössenordnung des Drahtdurchmessers, geht diese Art der Wärmeabfuhr mehr und mehr, und zwar dichte- und damit druckabhängig, zurück. Unterhalb 10-3mbar liegt die mittlere freie Weglänge eines Gases bereits in der Grösse des Radius r2 der Messröhre. Der Messdraht in der Messzelle bildet den Zweig einer Wheatstoneschen Brücke. Bei den älteren ungeregelten Wärmeleitungs-Vakuummetern wurde der Messdraht mit konstantem Strom geheizt. Mit zunehmendem Gasdruck nimmt die Temperatur des Messdrahtes infolge der höheren Wärmeableitung durch das Gas ab, so dass die Brücke nicht mehr abgeglichen bleibt, sondern verstimmt wird. Der Brückenstrom dient als Mass für den Gasdruck, der auf einer Messskala angezeigt wird. Auch bei den heute fast ausschliesslich gebauten geregelten Wärmeleitungs-Vakuummetern ist der Messdraht ein Zweig einer Wheatstoneschen Brücke. Die an dieser Brücke liegende Heizspannung aber wird so geregelt, dass der Widerstand und damit die Temperatur des Messdrahtes unabhängig von der Wärmeabgabe konstant bleibt. Das bedeutet, dass die Brücke immer abgeglichen ist. Diese Regelung hat eine Zeitkonstante von wenigen Millisekunden, so dass die Geräte - im Gegensatz zu den ungeregelten - sehr schnell auf Druckänderungen reagieren. Die an der Brücke anliegende Spannung ist ein Mass für den Druck. Die Messspannung wird elektronisch so korrigiert, dass sich eine annähernd logarithmische Skala über den ganzen Messbereich ergibt. Geregelte Wärmeleitungs-Vakuummeter haben einen Anzeigebereich von 10-4 bis 1013mbar. Durch die sehr kleine Einstellzeit eignen sie sich besonders zur Steuerung und für Drucküberwachungsaufgaben. Die Messgenauigkeit ist in den verschiedenen Druckbereichen unterschiedlich. Der maximale Fehler beträgt, bezogen auf den Vollausschlag des Gerätes, etwa 1 bis 2%. Das entspricht im empfindlichsten Anzeigebereich, also zwischen 10-3 und 1mbar etwa ±10% der Druckanzeige. Ausserhalb dieses Bereiches ist die Messunsicherheit deutlich grösser. Wie bei allen gasartabhängigen Vakuummetern gelten auch bei Wärmeleitungs-Vakuummetern die Skalenangaben der Anzeigeinstrumente und Digitalanzeigen für Stickstoff und für Luft. Innerhalb der Fehlergrenzen kann bei der Druckmessung von Gasen mit ähnlicher molarer Masse, d. h. also von O2, CO oder anderen, direkt abgelesen werden. Korrekturkurven für eine Reihe von anderen Gasen sind verfügbar. A-2 Anhang: Apparatur Ionisations-Vakuummeter Ionisations-Vakuummeter sind die wichtigsten Geräte zum Messen von Gasdrücken in den Bereichen Hoch- und Ultrahochvakuum. Sie messen den Druck über die druckproportionale Teilchenanzahldichte. In den Messköpfen der Geräte wird das darin befindliche Gas, dessen Druck gemessen werden soll, mit Hilfe eines elektrischen Feldes teilweise ionisiert. Die Ionisation erfolgt durch Elektronen, die im elektrischen Feld beschleunigt werden und dabei genügend Energie erreichen, um bei einem Zusammenstoss mit Gasmolekülen positive Ionen zu bilden. Diese Ionen geben ihre Ladung an einer Messelektrode (Ionenfänger, Kollektor) des Messsystems wieder ab. Der so erzeugte Ionenstrom (genauer: der zur Neutralisierung dieser Ionen nötige Elektronenstrom in der Zuleitung der Messelektrode) ist ein Mass für den Druck, denn die Ionenausbeute ist proportional zur Teilchenanzahldichte und damit zum Druck. Die Bildung der Ionen erfolgt entweder in einer Entladung bei hoher elektrischer Feldstärke (sogenannte Kaltkathoden-Entladung oder Penning-Entladung) oder durch Stoss mit Elektronen, die von einer Glühkathode emittiert werden. Bei sonst gleichbleibenden Bedingungen hängt die Ionenausbeute und damit der Ionenstrom von der Gasart ab, da sich manche Gase leichter ionisieren lassen als andere. Wie alle Vakuummeter mit gasartabhängiger Anzeige werden auch Ionisations-Vakuummeter mit Stickstoff als Referenzgas kalibriert. Um den wahren Druck für andere Gase als Stickstoff zu erhalten, muss der abgelesene Druck mit dem für das betreffende Gas angegebenen Korrekturfaktor multipliziert werden. Ionisations-Vakuummeter mit kalter Kathode (Penning-Vakuummeter) Ionisations-Vakuummeter, die mit kalter Entladung arbeiten, nennt man Kaltkathoden- oder Penning-Vakuummeter. Allen Ausführungsformen der Kaltkathoden-Ionisations-Vakuummeter ist gemeinsam, dass diese lediglich zwei nicht beheizte Elektroden, Kathode und Anode, enthalten, zwischen denen mittels einer Gleichspannung (Grössenordnung 2kV) eine sogenannte kalte Entladung gezündet und aufrecht erhalten wird, die auch noch bei sehr niedrigen Drücken stationär brennt. Dies wird dadurch erreicht, dass mit Hilfe eines Magnetfeldes der Weg der Elektronen so lang gemacht wird, dass ihre Stossrate mit Gasmolekülen hinreichend gross wird, um die zur Aufrechterhaltung der Entladung erforderliche Anzahl von Ladungsträgern zu bilden. Das Magnetfeld ist so angeordnet, dass die magnetischen Kraftlinien den elektrischen Kraftlinien überlagert sind. Dadurch werden die Elektronen auf ihrem Weg zur Kathode auf eine schraubenförmige Bahn gezwungen. Die hierbei durch Stoss erzeugten positiven und negativen Ladungsträger wandern zu den entsprechenden Elektroden und bilden den druckabhängigen Entladungsstrom, der auf einer Messskala angezeigt wird. Die Anzeige (in mbar) ist von der Gasart abhängig. Die obere Grenze des Messbereiches ist dadurch gegeben, dass bei Drücken oberhalb von einigen 10-2mbar die Penning-Entladung in eine mit intensivem Leuchten verbundene Glimmentladung übergeht, deren Stromstärke - bei konstant gehaltener Spannung - vom Druck nur in geringem Masse abhängt und daher messtechnisch nicht ausnutzbar ist. A-3 Ringmagnet