Interview - machines for textiles

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Trützschler GmbH & Co. KG
Textilmaschinenfabrik
Duvenstr. 82- 92
41199 Mönchengladbach
Interview
Mönchengladbach, Mai 2015
Technologie- und Marktführerschaft als Folgen
Familienunternehmen Trützschler besonders nachhaltig
Nachhaltigkeit gehört für den Textilmaschinenhersteller Trützschler GmbH & Co. KG, der seine
Zentrale in Mönchengladbach hat, zur Kultur und Strategie des im Branchenverband VDMA
organisierten Unternehmens. Im Interview bestätigt Dr. Dirk Burger, Geschäftsführer (CEO) des
mit ca. 3.000 Mitarbeitern zu den führenden Textilmaschinenherstellern weltweit zählenden
Unternehmens: Nachhaltigkeitspolitik hat viele Konsequenzen; die Technologie- und
Marktführerschaft sind nur einige davon.
Herr Dr. Burger, Trützschler ist ein mittelständisches, seit 127 Jahren familiengeführtes
Unternehmen. Welche Rolle spielt für Sie in der Gegenwart nachhaltiges Handeln?
Nachhaltiges Handeln bedeutet für uns grundsätzlich Kundennutzen als Maxime unseres
Handelns im Umgang mit unseren Kunden einerseits sowie Verantwortung für unsere
Mitarbeiter, Geschäftspartner und die Umwelt andererseits. In der Konsequenz dieses Denkens
und Handelns hat sich Trützschler (www.truetzschler.com) schon sehr früh in seinen
Geschäftsfeldern, die sich mit entsprechenden Innovationen auf der ITMA im Herbst in Mailand
präsentieren, die Technologie- und Marktführerschaft erarbeitet.
Ist die Wertschätzung eines Mitarbeiters in einem familiengeführten mittelständischen
Unternehmen höher als in einem Großunternehmen mit zehntausenden Mitarbeitern?
Ja. Im Familienunternehmen ist die Wertschätzung deutlich höher als in einer großen
Publikumsgesellschaft. Mitarbeiter und Inhaber bzw. Geschäftsführer kennen sich, der Erfolg
des Unternehmens ist gemeinsam aufgebaut worden und wird auch - wie bei uns zum 125jährigen Firmenjubiläum angemessen - gemeinsam gefeiert. Verantwortliches Handeln wie in
der Krise 2008/2009 schafft Vertrauen bei den Mitarbeitern und führt zu einer hohen Loyalität,
hohem Einsatz und langjähriger Zugehörigkeit. Nicht von ungefähr gibt es bei uns Mitarbeiter,
deren Väter und Großväter bereits bei Trützschler tätig waren, die dem Unternehmen also in
dritter Generation die Treue halten.
Jedem Mitarbeiter ist klar, dass unser Erfolg von der dauerhaften Zufriedenheit der Kunden
abhängt, d. h. wir gehen nicht eher von der Baustelle, bis die Probleme gelöst sind, wir
betreuen den Kunden für die Lebenszeit der Anlage und entwickeln Maschinen, die den Kunden
dauerhaft wirtschaftlich arbeiten lassen. Durch unsere weltweiten Produktionsstätten in China,
Indien, USA und Brasilien sind wir in den großen Textilmärkten in der Lage, nahe am Kunden
zu sein und ihm lokalisierte Produkte mit weltweitem Trützschler-Qualitätsstandard anbieten zu
können.
Und: Unser guter Ruf als Arbeitgeber ermöglicht uns weiterhin, weltweit hervorragende
Fachkräfte einstellen zu können.
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Sind Ihren Kunden die Anstrengungen beim Thema Nachhaltigkeit bewusst und werden
sie honoriert?
Beim Thema Nachhaltigkeit unterscheiden wir zwischen Ressourcenoptimierung und
Umweltschutz. Bei der Ressourcenoptimierung geht es um Themen wie niedriger
Energieeinsatz, optimierter Rohstoffeinsatz, geringe Wartungskosten und Investitionssicherheit
durch hohe Servicequalität und lange Lebensdauer. Alle diese Punkte bewirken optimierte „total
cost of ownership“ für den Kunden und sind dementsprechend extrem wichtige
Verkaufsargumente. Beispiele für Trützschler-Funktionen in diesem Zusammenhang sind
Energiemessgeräte zur Verbrauchs-Visualisierung sowie Sensoren zur Abfalloptimierung in
unseren Maschinen.
Energieeffizienz ist weltweit heute eines der zentralen Themen, da auch in den asiatischen
Märkten die Energiekosten durchaus relevant sind. Das Bewusstsein der Kunden in diesem
Zusammenhang hat sich sehr stark entwickelt.
Aber auch bei den Umweltschutzthemen sind wir schon lange aktiv und unterschreiten z. B. alle
weltweiten Standards zur Geräuschemission deutlich. Früh begonnen haben wir bei den
Staubemissionen. Hier wurden Auflagen der westlichen Welt zum weltweiten TrützschlerStandard erhoben. Der wird inzwischen auch in Asien geschätzt und entsprechend honoriert.
Wie schätzen Sie die Entwicklung auf dem chinesischen Markt ein, auf dem Trützschler
mit seiner Tochterfirma TTMS bereits direkt vertreten ist?
Grundsätzlich ist in China eine Tendenz zu deutlich steigenden Löhnen, geringerer
Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal in der Textilindustrie, einer stärkeren Währung und
zunehmenden Umwelt- und Arbeitssicherheitsauflagen festzustellen. In der Konsequenz gibt es
ein starkes Interesse der chinesischen Kunden in der Textilherstellung an Hightech-Maschinen
mit niedrigen Betriebskosten (Personal, Rohstoffeinsatz und Energie). Dieser Trend läuft zu
unseren Gunsten und hat in den letzten fünf Jahren zu einem deutlichen Anstieg unseres
Marktanteils in China geführt. Neue innovative Technologien werden uns sicher auch in Zukunft
helfen, weitere Schritte in diese Richtung zu gehen.
Welche weiteren Märkte bieten Ihnen die größten Absatzchancen für Ihre Maschinen und
Anlagen?
Der weitaus größte Anteil der weltweiten Textilproduktion entfällt weiterhin auf Asien. Gute
Absatzchancen sehen wir in den nächsten Jahren deshalb neben China in Indien, Vietnam,
Bangladesch, Indonesien, aber auch in der Türkei und wieder in den USA, die selbst über den
Rohstoff Baumwolle verfügen und niedrige Energiekosten ausweisen.
Sind in absehbarer Zeit weitere Kooperationen wie die mit Toyota oder Übernahmen zum
Ausbau der Unternehmensgruppe zu erwarten?
Wir sind in unserem Produktprogramm für die Spinnerei-Vorbereitung jetzt komplett. Der letzte
Schritt war die hochinnovative gemeinsame Entwicklung der Kämmmaschine und des
SuperLap mit Toyota. Im Bereich Nonwovens sind wir einer der zwei weltweit führenden
Gesamtanlagen-Anbieter, und im Man-Made Fiber Bereich ist unsere Reputation nach
Realisierung mehrerer Großprojekte in den vergangenen Jahren wieder sehr gut. Im BCFSpinnen liegen noch Hausaufgaben zum Ausbau dieses Geschäftsfeldes vor uns. Weitere
Kooperationen oder Übernahmen sind nicht geplant. Wir wollen unsere Produkte und
Leistungen weltweit weiterhin zum Vorteil unserer Kunden verbessern und technisch und
technologisch führend bleiben.
Was verbinden Sie mit der Nachhaltigkeitsinitiative „Blue Competence“ des VDMA?
Wir verstehen unsere Teilnahme an dieser Initiative als Verpflichtung zu nachhaltigem Handeln
im umfassenden Sinn. Das bedeutet, Technologien zu entwickeln und Produkte herzustellen,
die umweltschonend, energieeffizient und ressourcenschonend sind. Zugleich geht es uns bei
unseren technischen Innovationen darum, die Rahmenbedingungen auf der Hersteller- und auf
Nutzerseite zu verbessern, also für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter. Das gelingt uns
nachweislich durch höhere Produktivität unserer Anlagen und eine Reduzierung ihres
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Energieverbrauchs. Insofern ist die „Blue Competence“-Initiative des VDMA für Trützschler eine
willkommene Unterstützung unserer Nachhaltigkeitsbemühungen.
Unternehmensinformation
Trützschler ist spezialisiert auf Maschinen, Anlagen und Zubehör für die Spinnereivorbereitung,
die Nonwovens- und die Chemiefaserindustrie. Standorte in Deutschland (4), Indien, China,
Brasilien, USA und der Schweiz sowie eine Reihe von Servicestützpunkten sorgen für
Kundennähe in den wichtigsten Textilverarbeitungsregionen. Auf der ITMA im November in
Mailand werden alle vier Produktbereiche auf einem gemeinsamen Stand in Halle 2 ausstellen.
Kontakt:
Hermann Selker, Leiter Marketing
Tel.: +49 (0) 2166-607-205
Fax: +49 (0) 2166-607-550
Mail: [email protected]
Internet: www.truetzschler.com
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