17. Saison 2015 / 2016 Alter Stadthaussaal, Marktgasse 53, Winterthur 5. Konzert der Saison Fr. 26. Februar 2016, 20 Uhr, Reservation: 076 518 5929 Eintritt: 30.- / 20.- Josef Suk Piano Quartet (Prag) Radim Kresta (Violine), Eva Krestová (Viola), Václav Petr (Cello), Václav Mácha (Klavier) Maurilio Cacciatore (1981) Max E. Keller (1947) Jean-Luc Darbellay (1946) Michal Müller (1956) Pēteris Vasks (1946) Refrain in extenso (2012) für Klavierquartett (Preis Coral Award Trieste 2012) Elemente und Verwandlungen (2015), Uraufführung (Auftrag L'art pour l'Aar Bern) Nocturne (2014) für Klavierquartett, Uraufführung 2. Klavierquartett - "Malleus maleficarum" (2008) Klavierquartett (2001) gleiches Konzert 22.Feb. in Prag und Sa 27.2.2016 Festival l’art pour l’Aar, Le Cap (Französische Kirche) Bern Das Klavierquartett wurde nach Josef Suk (1929-2011) benannt, einem der grössten Geiger des 20. Jahrhunderts, der als Wunderkind schon mit 11 Jahren auftrat. Er war Enkel des Komponisten Josef Suk und Urenkel von Antonín Dvořák. Das Quartett sieht sich in der Tradition der reichen tschechischen Kammermusiktradition, die allerdings nicht nur rückwärts orientiert ist, sondern bis in die jüngste Gegenwart reicht. Maurilio Cacciatore schrieb seinen „Refrain in extenso“ als Pflichtstück für den 15. Internationalen Wettbewerb für Kammermusik „Premio Trio di Trieste“, den das Suk-Quartett gewonnen hat. Er hat sich mit Computermusik beschäftigt, und sein Werk basiert auf einer kurzen Zelle, die unzählige Male leicht verändert und wiederholt wird. So entsteht nicht nur eine schlüssige Form, sondern ein klanglich faszinierendes Gebilde. Ähnlich geht Max E. Keller von einem einfachen Gegensatz zwischen einer Klangfläche der Streicher und punktuellen Akzenten des Klaviers aus, wobei sich die Bewegungen im Klangband der Streicher in Linien verwandeln und so zu einem dritten Element werden. Ein Element verwandeln sich in ein anderes: langsam, schneller oder buchstäblich schlagartig. Jean-Luc Darbellays „Nocturne“ evoziert den sanften Wechsel von Tag und Nacht im Sinne eines gleichmässig fortschreitenden ewigen Prozesses, der von der Dunkelheit stets wieder zum Licht führt. Das Werk des Pragers Michal Müller trägt den Titel des gleichnamigen Buches von 1486, deutsch "Hexenhammer". Müller interessiert an dieser Rechtfertigung der Hexenverfolgung der Konflikt zwischen dem Bestreben, Gutes zu tun, und den schrecklichen Folgen in der Realität. Die Komposition arbeitet mit einer barocken Form, aber mit modernen Ausdrucksmitteln. Psychologische Erkenntnisse verbinden sich mit akustischen Phänomenen und mit aussereuropäischer Kultur. In eine andere Welt führt das Werke von Pēteris Vasks, das tief in der reichen Tradition der lettischen Volksmusik wurzelt, was eng mit dem Unabhängigkeitsstreben der Letten zusammenhängt. Das eindringliche Werk lädt den Zuhörer ein auf eine zyklische Reise, die in der zeitlosen Schönheit und Stille der Natur beginnt, sodann in schmerzliche Verzweiflung führt und am Ende in die Ruhe und Stille zurückkehrt. So fügt sich sein sechsteiliges Quartett ein in sein Schaffen, das geprägt ist durch den tragischen Gegensatz zwischen humanistischen Idealen und der historischen Realitäten von Gewalt und Verzweiflung. Das Josef Suk Piano Quartet setzt sich aus Solisten zusammen, die oft auch in verschiedenen kleineren Formationen auftreten, was es dem Ensemble ermöglicht, Programme mit grosser Vielfalt zu gestalten. Der Geiger Radim Kresta gründete das Quartett 2007 zusam-men mit der Bratschistin Eva Krestová, dem Cellisten Václav Petr und dem Pianisten Václav Macha. Es hat verschiedene internationale Preise gewonnen, so kürzlich den 1. Preis beim 15. „Premio Trio di Trieste“, der den jungen Musikern neue Perspektiven mit vielen Konzerten in Italien und dem übrigen Europa eröffnete. www.josefsukpianoquartet.com