Kurze Einführung: Mit dem Stern-Gerlach-Versuchs ist es Otto Stern und Walther Gerlach gelungen die Quantelung des Drehimpulses von Atomen nachweisen. Was ist der Spin klassisch „kann“ man den Spin mit dem Drehimpuls eines Teilchens vergleichen (Drehimpuls 𝐿�⃗ = 𝑟⃗ × ����⃗; der Spin wird jedoch nicht über die Masse des Teilchens definiert, sondern vielmehr 𝑝⃗ = 𝑚 ∗ (𝑟⃗ × 𝑣) durch die Rotation der Masse). Ein jedes Teilchen besitzt solch einen Spin: Fermionen weisen ein Vielfaches von halbzahligen Spinquantenzahlen auf; Bosonen hingegen ganzzahliges Vielfaches von Spinquantenzahlen; Fermionen besitzen eine halbzahlige Spinquantenzahl, Bosonen hingegen besitzen eine ganzzahliges Vielfach was sich aber auch aus zwei Fermionen ergeben kann. Denn zwei Fermionen besitzen je eine halbzahlige Spinquantenzahl, was wiederum eine ganzzahlige Spinquantenzahl ergeben und somit ein Boson sind. Der Spin ist eine Teilcheneigenschaft und man kann sich darunter die Eigendrehung des Teilchens vorstellen. Versuchsaufbau von Stern-Gerlach: Die Anordnung besteht aus zwei Magneten, wobei einer das Aussehen eines zum eingestrahlten Strahl parallelen Schneide hat. Der andere hat die Form einer flachen Rinne. Diese zwei Magneten erzeugen ein starkes inhomogenes Magnetfeld quer zum Strahl. Abbildung 1: Stern-Gerlach Versuchsaufbau Hierbei wird ein kollimierter (räumlich begrenzter konzentrierter mit parallelen Strahlen) Strahl mit Silberatomen durch ein inhomogenes Magnetfeld geschickt. Die Silberatome sind nicht ionisiert und daher gesamt gesehen neutral geladen. Abbildung 2: Stern-Gerlach Versuchsaufbau mit Schnitt in y-z Ebene Besonderes an dem (Silber)-Atom Man weiß, dass sich ein Atom aus Atomkern und der Elektronenhülle zusammensetzt. Die um den Atomkern kreisenden Elektronen stellen bewegte Ladungen dar. Man weiß, dass bewegte Ladungen ein Magnetfeld erzeugen (Maxwell). Klassische Deutung des Stern-Gerlach Versuchs (Gedankenexperiment): Die klassische Physik würde folgende Messergebnisse vorhersagen: Das Magnetfeld der Elektronen wird mit dem Magnetfeld der Versuchsanordnung wechselwirken. Es wirkt eine Kraft auf die Teilchen, welche zu einer senkrechten Ablenkung der bewegten Silberatome führen würde- d. h. Bei horizontaler Bewegungsebene der Silberatome würden diese in z-Richtung abgelenkt werden. Diese Ablenkung kann kontinuierliche Werte annehmen, da in der klassischen Physik die Annahmen gilt, dass die Elektronen jede Bahn um den Atomkern einnehmen können. Die Kraft die zur Ablenkung der Teilchen führt, hängt von der Bewegungsrichtung der (außen)Elektronen ab (Hundsche Regel). Da nun die Elektronen eine zufällige Bahn laut klassischer Physik einnehmen können, wird sich eine Kraft auch statistisch in jede Raumrichtung (je nach Bahn des Außenelektrons vom jeweiligen Silberatom) ergeben. Daher ist im klassischen Fall, eine Gleichverteilung der abgebildeten Silberatome in Form einer Streulinie an der Fotoplatte zu erwarten. Quantenmechanische Deutung des Stern-Gerlach Versuchs (tatsächliches Experiment): Nun wurde allerdings eine andere Verteilung beobachtet als es die klassische Physik vorhergesagt hat. Es wurden zwei Maxima beobachtet (!)- daraus schlossen Stern und Gerlach, dass im inhomogenen Magnetfeld eine ablenkende Kraft auf die Silberatome in +/- z-Richtung wirkt und dass diese daher die Silberatome ein magnetisches Moment 𝑝 �����⃗ 𝑚 besitzen. Die Kraft F auf ein magnetischen Dipol mit Dipolmoment 𝑝 �����⃗ im inhomogenen Magnetfeld ist: 𝑚 𝐹⃗ = −𝑝 �����⃗ 𝑚 ∗ 𝐠𝐠𝐠𝐠 𝐁 Da jedoch der Grundzustand des Silberatoms ein s-Zustand mit l=0 ist, folgt nach Gleichung 𝑝 �����⃗ 𝑚 = 𝑒∗𝑙 − dass kein magnetisches (Bahn)moment vorhanden sei → daher muss ein zusätzliches 2∗𝑚𝑒 magnetisches Moment vorhanden sein um die Ablenkung zu erklären: Goudsmit and Uhlenbeck stellten 1925 die Hypothese auf, dass Elektronen einen Eigendrehimpuls besitzen, den Elektronenspin 𝑠⃗. Dieser ist mit einem magnetischen (Spin)moment 𝜇 ���⃗𝑠 verknüpft. ���⃗ 𝜇𝑠 = 𝛾 ∗ 𝑠⃗ 𝛾 als das gyromagnetische Verhältnis (wird dem experiment entnommen). Aus dem Experiment folgen aufgrund der Aufspaltung des Silberatomstrahls genau zwei Teilstrahlen, die in +/- z-Richtung abgelenkt wurden. Daraus folgt, dass es nur zwei räumliche Einstellungen des Spins geben kann (nicht wie in der klassischen Physik erwartet, in welcher der Spin einen jeden Wert 1 annehmen darf). Für die z-Komponente des Elektronenspins 𝑠⃗ folgt𝑠𝑧 = ± ℏ. Ergebnisse: Referenzen: W. Demtröder, Experimentalphysik 3, Springer, 3.Auflage, S.159 f., 2005 S. A. Camejo, Skurrile Quantenwelt, Fischer, S. 226-228, 2007 2 www.kip.uni-heidelberg.de/matterwaveoptics/teaching/archive/ws07-08/SternGerlach.pdf http://galileo.phys.virginia.edu/classes/252/Angular_Momentum/Angular_Momentum.html http://www.ipf.uni-stuttgart.de/lehre/online-skript/f30_10.html http://de.wikipedia.org/wiki/Stern-Gerlach-Versuch Stern-Gerlach-Versuch von Alfons Preis Übersicht ● Spin ● Versuchsaufbau ● Klassischer Stern-Gerlach-Versuch ● Quantenmechanischer Stern-Gerlach-Versuch ● Ergebnisse Spin ● Klassisch: Vergleich mit Drehimpuls ● Drehimpuls: L = r × p = m * (r × v) ● Jedes Teilchen bestitzt eine Spin: – Fermionen – Bosonen Versuchsaufbau [Demtröder, 2005] Versuchsaufbau [Demtröder, 2005] Klassischer Stern-Gerlach Versuch Gedankenexperiment ● ● ● ● Auf Teilchen wirkt Kraft → Ablenkung in zRichtung Ablenkung: kontinuierliche Werte, da e⁻ jede mögliche Bahn um Atom einnehmen kann Gleich-Verteilung der abgebildeten Silberatome auf Photoplatte Klassischer Versuch Quantenmechanische SternGerlach Versuch ● Andere Verteilung als vorhergesagt ● Zwei Teilstrahlen werden beobachtet Quantenmechanische SternGerlach Versuch ● Atome besitzen ein magnetisches Bahnmoment p m ● Die Kraft, welche im inhomogenen Magnetfeld wirkt: F = − p m * gradB ● Magnetische Bahnmoment ist gegeben durch: e *l pm = − 2 * me ● ● Grundzustand Silberatom ist s-Zustand mit l=0 Kein magnetisches Bahnmoment zusätzliches magnetische Moment?!? Interpretation Goudsmit und Uhlenback (1925)stellen Hypothese auf: ● ● Elektron hat Eigendrehimpuls mit Elektronenspin s Verknüpft mit magnetischen Spinmoment: µs = γ * s ● γ ist gyromagnetisches Verhältnis Interpretation ● Experiment: 2 Teilstrahlen in ± z-Richtung → 2 räumliche Einstellungen des Spins ● Für z-Komponente folgt: ● Quantenmechanischer Versuch 1 sz = ± 2 Ergebnis [Demtröder, 2005] ohne Magnetfeld mit Magnetfeld Quellen ● W. Demtröder, Experimentalphysik 3, Springer, 3.Auflage, S.159 f., 2005 ● S. A. Camejo, Skurrile Quantenwelt, Fischer, S. 226-228, 2007 ● ● www.kip.uni-heidelberg.de/matterwaveoptics/teaching/archive/ws0708/SternGerlach.pdf http://galileo.phys.virginia.edu/classes/252/Angular_Momentum/Angular_Mome ntum.html ● http://www.ipf.uni-stuttgart.de/lehre/online-skript/f30_10.html ● http://de.wikipedia.org/wiki/Stern-Gerlach-Versuch