Therapeutische Wohngruppe „Leuchtturm“ für Jungen mit sexuell grenzverletzdendem Verhalten Wissenschaftliche Grundlagen zum sexuell grenzverletzendem Verhalten, Haltungsentwicklung und ihre praktische Umsetzung Referent: Rubén E. F. Molina Schmalhofer KJP i.A. Gliederung 1. Ein Gedanke muss 1000x gedacht werden, bis er fest bleibt! 2. Was bedeutet eigentlich sexuell grenzverletzendem Verhalten? 3. Kinder und Sexualität 4. Was ist ein sexueller Missbrauch Gliederung 5. Entstehungsmodelle 6. Vorannahmen bei sexuellem Missbrauch 7. Verhältnis zwischen zugegebenen sowie tatsächlich stattgefundenen Missbrauchshandlungen 8. Beziehung zwischen Täter und Opfer „Warum wehrt sich ein Opfer nicht dagegen?“ Gliederung 9. Abhängigkeit und Geheimhaltung 10. Umgang von Angehörigen 11: „Von der Theorie in die Praxis“ Anregungen für die Praxis Erfahrungswerte mit grenzverletzenden Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten und Grenzen erkennen Diskussion/Rückmeldungsrunde Wichtig! Wer lernen will, muss lernen können 1. Ein Gedanke muss 1000x gedacht werden, bis er fest bleibt! 1. Ein Gedanke muss 1000x gedacht werden, bis er fest bleibt! 1. Ein Gedanke muss 1000x gedacht werden, bis er fest bleibt! 1. Ein Gedanke muss 1000x gedacht werden, bis er fest bleibt! Autonome Psyche Willkürliche Psyche 1. Ein Gedanke muss 1000x gedacht werden, bis er fest bleibt! 1. Ein Gedanke muss 1000x gedacht werden, bis er fest bleibt! Gebote und Verbote: Überlebensstrategien und Selbstregulation Emotionale Überlebensstrategie: Nur wenn ich immer… aufmerksam auf die Bedürfnisse anderer eingehe, pflegeleicht, stets fleißig und perfekt bin… und niemals… Konflikte eingehe, Ärger und Frustration zeige, dann bewahre ich mir… Halt und Schutz durch wichtige Personen Und verhindere… verlassen zu werden und unterzugehen Homöostase 1. Ein Gedanke muss 1000x gedacht werden, bis er fest bleibt! 1. Ein Gedanke muss 1000x gedacht werden, bis er fest bleibt! 2. Was bedeutet eigentlich sexuell grenzverletzendem Verhalten? Jugendliche, die einen sexuellen Übergriff/Missbrauch ausgeübt haben, haben eine Straftat begangen. Dass dies von Anfang an direkt angesprochen wird, ist eine Bedingung für die Behandlung und ist Ihnen mittlerweile auch bekannt. Nur durch die direkte Auseinandersetzung mit der Tat ist eine Veränderung möglich. 2. Was bedeutet eigentlich sexuell grenzverletzendem Verhalten? Wenn ein sexueller Übergriff bekannt wird, ob innerhalb oder außerhalb der Familie, löst es Entsetzen aus und scheint an erster Stelle/zunächst unfassbar. Man kann und will nicht glauben, dass Menschen, die uns nahe stehen davon betroffen sein können und eine Welle von Fragen werden dadurch ausgelöst: Kann es sein, dass mein Kind tatsächlich so etwas gemacht hat? Wie konnte so etwas überhaupt passieren? Wieso habe ich es nicht gemerkt? Habe ICH als Elternteil was falsch gemacht? Wie gehe ich jetzt damit um? Hätte ich es verhindern können? 2. Was bedeutet eigentlich sexuell grenzverletzendem Verhalten? Reflektiere! 2. Was bedeutet eigentlich sexuell grenzverletzendem Verhalten? Höhe Komorbidität mit anderen Störungsbilder Starke / Oppositionelle Störung des Sozialverhaltens Affektive bzw. depressive Störungen Umschriebene Lernstörungen Bindungsstörungen Angststörungen ADHS Etc. 2. Was bedeutet eigentlich sexuell grenzverletzendem Verhalten? 2. Was bedeutet eigentlich sexuell grenzverletzendem Verhalten? Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, eine psychische Störung zu entwickeln Eine Einschränkung des psychosozialen Funktionsniveaus in allen Bereichen Einen hohen Leidensdruck (auch wenn es nicht erkennbar ist) 2. Was bedeutet eigentlich sexuell grenzverletzendem Verhalten? Distale und proximale Risikofaktoren Soziale Isolierung Starre Grenzen Parentifizierung Hohe Geschwister Anzahl Inadäquate oder verzerrte intrafamiliäre Kommunikation „Patriarchalischer“ Erziehungsstill Physische und/oder emotionale Abwesenheit und Unerreichbarkeit der Eltern Sexuell stimulierendes und/oder puritanisches Familienmilieu Opfererfahrungen der Eltern Finanzielle Schwierigkeiten 2. Was bedeutet eigentlich sexuell grenzverletzendem Verhalten? Was bedeutet eigentlich sexuell grenzverletzendes Verhalten für dich??? 3. Kinder und Sexualität. Wenn man an Kinder und Sexualität denkt, kommt es nicht selten vor, dass das Verhalten von Kindern als reine „Neugier“ oder „Doktorspiele“ abgestempelt wird. Man geht davon aus, dass sexualisiertes Verhalten weniger mit Sex und mehr mit „So-tun-als-ob-Spiele“ zu tun hat. Was ist also „normal“? 3. Kinder und Sexualität. Was denkst du ist normal? 3. Kinder und Sexualität. Prävalenz von Geschwisterinzest Finkelhor (1980) 796 Teilnehmer 13% sexuelle Aktivitäten mit Geschwister Am häufigsten „Streichen der Genitalien“ 90% Mädchen / 80% Jungen 12 Jahre alt oder junger Altersunterschied mind. 5 Jahre 25% erfolgten unter Einsatz von Gewalt 12% erzählte jemanden davon Greenwald & Leitenberg (1989) 526 Teilnehmer 61% sexuelle Aktivitäten vor dem 13. Lebensjahr 17% sexuelle Aktivitäten mit Geschwistern 8% erfolgten unter Einsatz von Gewalt 15% Frauen und 20% Männer führten sexuelle Handlungen mit Geschwister 3. Kinder und Sexualität. 3. Kinder und Sexualität. 3. Kinder und Sexualität. Wenn man an Kinder und Sexualität denkt, kommt es nicht selten vor, dass das Verhalten von Kindern als reine „Neugier“ oder „Doktorspiele“ abgestempelt wird. Man geht davon aus, dass sexualisiertes Verhalten weniger mit Sex und mehr mit „So-tun-als-ob-Spiele“ zu tun hat. Was ist also „normal“? Im Grunde genommen geht es weniger um das Verhalten selber, sondern vielmehr darum, wie und in welchen Rahmen dieses Verhalten gezeigt wird. Die folgenden Faktoren sind zu beachten: - Häufigkeit - Dauer - Privat vs. Öffentlich - Funktion - Alter bzw. Altersunterschied - Weitere Auffälligkeiten im Verhalten 4. Was ist ein sexueller Missbrauch? Sexueller Missbrauch bzw. sexuelle Handlungen* mit unter 14 Jährigen wird im Strafgesetzbuch deutlich untersagt. Jegliche sexuelle Handlungen werden in § 176 (Sexueller Missbrauch von Kindern), § 176a (Schwerer sexueller Missbrauch von Kindern) und § 176b (Sexueller Missbrauch von Kindern mit Todesfolge) mit einer Freiheitsstrafe bestraft. Weiterhin werden sexuelle Handlungen* mit unter 16 Jährigen im § 174 (Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen), § 180 (Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger) und § 182 (Sexueller Missbrauch von Jugendlichen) ebenso mit einer Freiheitsstrafe bestraft. *Das gemeinsame Ansehen von pornographischen Darstellungen ist hier ebenso zu nennen wie bekleidetes Betatschen, Voyeurismus, obszöne Anrufe, unbekleidetes Betatschen, digitale Penetration, Masturbation, Exhibitionismus, Frotteurismus, Oralsex, simulierter Geschlechtsverkehr, vollzogener oder erwarteter vaginaler/analer Geschlechtsverkehr, Kinderpornographie, Kinderprostitution und die Vergewaltigung von Kindern. 4. Was ist ein sexueller Missbrauch? „Was Ihnen wiederfahren ist, ist in Deutschland nicht Strafbar“ Fallanalyse 2001 – 2012 (Besonders für §177 StGB) 8000 Vergewaltigungen jährlich angezeigt 1314 Anklagen pro Jahr 986,5 Verurteilungen pro Jahr Verurteilungsquote im Jahr 2012: 8,4% 4. Was ist ein sexueller Missbrauch? „Was Ihnen wiederfahren ist, ist in Deutschland nicht Strafbar“ Fallanalyse 2001 – 2012 (Besonders für §177 StGB) Eine schwangere Frau Sich auf den Körper setzen Zu wenig wiederstand Schockzustand Nicht um Hilfe gerufen „Situation nicht sofort begriffen und zu spät reagiert“ Fall 84: Geschlafen Fall Fall Fall Fall Fall Fall 86: 41: 87: 25: 49: 88: 5. Entstehungsmodelle Grenzen: Wohin damit? 5. Entstehungsmodelle A taste of your own Medicine! 5. Entstehungsmodelle Misshandlungszyklus Denken/Phantasie/Verhalten vor der Misshandlung Hemmungen werden durch Gedanken und Gefühle von Entschuldigung und Rechtfertigung überwunden Phantasie verstärkt sich Manipulation zum Schutz des Geheimnisses/Wünsche/Pläne Einkreisen und Planung Schlechte Gefühle beiseite schieben durch Beschwichtigende Phantasien, Interpretationen des Opferverhaltens oder das Versprechen „nie wieder“ Manipulation des Kindes und jeder Person, die es schützen könnte Misshandlung (Schuld/Angst) Phantasie über Begangene und Zukünftige Misshandlung Weitere Manipulation zur Verhinderung von Aufdeckung Verzerrtes Denken 5. Entstehungsmodelle Missbrauchszyklus (Wolf, 1985) Negative Selbstwahrnehumung Erwartung von anderen abgelehnt zu werden Schuldgefühle beseitigen (Bagatellisierung, Um Definierung, Schuldverschiebung) Soziale Isolation Geringes Selbstwertgefühl Vorübergehende Schuldgefühle Kompensatorische Fantasien Missbrauch Grooming Masturbation (Befriedigung, Kompensation, Ablenkung) 5. Entstehungsmodelle Diebe unter uns! 5. Entstehungsmodelle Modell der vier Voraussetzungen (Finkelhor, 1984) Motivation zum sexuellen Missbrauch Überwindung innere Hemmungen Überwindung äußere Hemmfaktoren Überwindung des kindlichen Widerstandes Fallbeispiel 1 15 – jähriger Jugendlicher Durchschnittliche Intelligenz Einmaliger sexueller Missbrauch gegenüber der 12 - jährige leiblichen Schwester Sozial gut integriert (nach Angaben der Eltern) Keine Vorgeschichte von psychischer oder körperlicher Gewalt innerhalb der Familie Unauffälliger Somatischer Befund Halbjährliche ambulate Vorbehandlung (erfolglos) Petting Keine eindeutige Verhaltensdefizite im psychischen Befund oder Testdiagnostik feststellbar Leichte soziale Ängstlichkeit Patient berichtet an einer Dissoziativen Amnesie zu leiden Fallbeispiel 2 14 – jähriger Jugendlicher Leicht überdurchschnittliche Intelligenz Mehrmaliger sexueller Missbrauch gegenüber einen 8 – jährigen (Psychiatrie) Sozial schlecht integriert Auffälliger Somatischer Befund Deutliche Verhaltensdefizite im psychischen Befund und Testdiagnostik feststellbar Gegenseitige Masturbation Schwere soziale Ängstlichkeit V.a. Borderline Persönlichkeitsstörung Pflegekind seit 12 Jahre (nicht adoptiert) Halbjährliche stationäre Vorbehandlung (erfolglos) Auffälligen Polizeibericht V.a. sexuellen Missbrauch innerhalb der Familie (V.a. auf selbstverletzendem Verhalten) Anmeldung wegen sexuell auffälligen Verhalten gegenüber Erwachsenen Fallbeispiel 3 11 – jähriger Jugendlicher Leicht überdurchschnittliche Intelligenz Einmaliger sexueller Missbrauch gegenüber der 8- jährige leiblichen Schwester Keine Angaben zu sozialer Integration Vorgeschichte von psychischer oder körperlicher Gewalt innerhalb der Familie Unauffälliger Somatischer Befund Keine Vorbehandlung Unspezifische Handlung Deutlich Verhaltensdefizite im psychischen Befund und Testdiagnostik feststellbar V.a. ADHS Störung des Sozialverhaltens Niedrige Frustrationstoleranz Wiederholte Wut - Ausbrüche Fallbeispiel 1 Behandlungsverlauf Patient gesteht im Verlauf ca. 400 schwere sexuelle Übergriffe an die leibliche Schwester über ca. 4 Jahre hinweg, sowie ca. 50 schwere sexuelle Übergriffe an das Nachbarskind über ein halbes Jahr hinweg. Patient berichtet (erst nach 2 ½ Jahre Behandlung) selber Opfer eines sexuellen Übergriffes geworden zu sein. KM berichtet selbst Opfer eines sexuellen Missbrauchs im Kindesalter geworden zu sein. Vernetzung zu weiteren Unterstützungssysteme Jugendliche stellt selber Strafantrag wegen sexuellen Missbrauch an Kinder Regelmäßige Helferkonferenzen werden angeleitet Verfahren wird von der Staatsanwaltschaft nicht weiter verfolgt, aufgrund widersprüchliche Aussagen der Opfer Entlassung im 18 Lebensjahr im Betreuten – Wohnen Halbjährliche ambulante Nachbehandlung Fallbeispiel 2 Behandlungsverlauf Patient gesteht im Verlauf ca. 40 schwere sexuelle Übergriffe an 3 Jugendliche während der stationären psychiatrischen Behandlung über ca. 6 Monate hinweg Patient berichtet selber Opfer eines sexuellen Übergriffes geworden zu sein durch die leiblichen Schwester im Alter von 5 und einen Nachbarn, sowie ein unbekannten Man. Eltern zeigen sich uneinsichtig und hinterfragen die Angaben des Kindes während den Gesamten stationären Aufenthalt. Ausübung von sexuelle Übergriffe während der intensiv therapeutische Behandlung Anzeige wegen schweren sexuellen Missbrauch an Kinder Mehrere Selbstmordversuche im Verlauf der Behandlung, sowie schweren Selbstverletzendem Verhalten (Ritzwunden hinzugefügt) Flucht Versuch während der stationären Behandlung Patient berichtet, sich an 3 Männer prostituiert zu haben Entlassung im 16 Lebensjahr im Betreuten – Wohnen (Behandlungsabbruch auf Wünsch der Eltern) Fallbeispiel 3 Behandlungsverlauf Patient gesteht im Verlauf ca. 100 schwere sexuelle Übergriffe an die leibliche Schwester über ca. 4 Jahre hinweg, sowie ca. 40 schwere sexuelle Übergriffe an die Cousine über ein Jahr hinweg und ca. 20 schwere sexuelle Übergriffe mit Anwendung einer Waffe an einen damals 8 Jährigen Jungen. Patient berichtet selber Opfer eines sexuellen Übergriffes geworden zu sein. KM berichtet selbst Opfer eines sexuellen Missbrauchs im Kindesalter geworden zu sein. KV berichtet selbst in seiner Kindheit sexuelle Übergriffe begangen zu haben. Eltern berichten, dass der Großvater ES sexuelle Übergriffe an die Enkelin begangen hat. Mehrere Versuche einen sexuellen Übergriff innerhalb der Einrichtung getätigt. Ausübung von sexuelle Übergriffe während der intensiv therapeutische Behandlung Entlassung im 15 Lebensjahr im Betreuten – Wohnen Ein Gedanke muss 1000x gedacht werden, bis er fest bleibt! 6. Vorannahmen bei sexuellem Missbrauch Die Tat ist nicht einfach passiert. Das Opfer wird nur als Sexualobjekt gesehen. Die Tat ist nicht „einmalig“. Selbst wenn er/sie behauptet, das Verhalten sei falsch, wird er fühlen, dass es nicht falsch ist. Ein „verzerrtes“ Denken existiert, der die Tat rechtfertigt. Phantasie ist in -im Spiel. Umdefinierung des Opferverhaltens. Sein/Ihr Motiv, um Hilfe zu bitten, ist „suspekt“. Er/Sie sieht sich als passiv Reagierender und das Opfer als aktiv. 6. Vorannahmen bei sexuellem Missbrauch Sexueller Übergriff ein plötzlicher, gewalttätiger Überfall? Nein, sexueller Übergriff bahnt sich meist allmählich an. Selten ein plötzlicher, gewalttätiger Überfall. Missbrauch fängt immer mit Geschlechtsverkehr an? Nein, Missbrauchshandlungen zunehmend schwerwiegender Das Kind wird immer gewaltsam dazu gezwungen nichts weiter zu erzählen? Nicht immer, das Kind wird durch Drohungen, Geschenke, Bestechungen, etc. dazu gebracht, weiter mitzumachen und darüber zu schweigen. Der psychische Druck ist jedoch sehr hoch. 6. Vorannahmen bei sexuellem Missbrauch Das Kind kann den Missbrauchsablauf bestimmen. Nein, der Täter plant anhand der Reaktion des Kindes wann, wie und wo er wieder einen weiteren Missbrauch ausüben kann. Das Kind hat immer Angst vor dem Täter. Nicht immer, die Beziehung ist häufig ambivalent. Das Kind kennt sowohl eine von ihm geliebte Seite des Täters, als auch die von ihm gehasste Seite. 6. Vorannahmen bei sexuellem Missbrauch Familien spielen eine wichtige Rolle bei der Aufdeckung eines Missbrauchs. Ja, es kommt jedoch vor, dass Familien: versuchen es (aus unterschiedlichen Gründen) geheim zu halten die Mitteilungsversuche des Kindes nicht verstehen, da sie eher vage sind es übersehen, da einen Missbrauch zu erkennen, voraussetzt, dass man einen sexuellen Missbrauch im eigenen Umfeld überhaupt für möglich hält die Konsequenzen nicht „tragen können“ und somit die Wahrnehmung des Missbrauches nicht „erlauben“ 7. Verhältnis zwischen zugegebenen sowie tatsächlich stattgefundenen Missbrauchshandlungen (nach Salter, 1988) 1. Ein Gedanke muss 1000x gedacht werden, bis er fest bleibt! Dein Leitbild 7. Verhältnis zwischen zugegebenen sowie tatsächlich stattgefundenen Missbrauchshandlungen Das ist meine Geschichte! „Ich werde es sagen!“ 8. Beziehung zwischen Täter und Opfer: „Warum wehrt sich ein Opfer nicht dagegen?“ Täter Ein vom Täter ausgewähltes Kind ist: verletzlich bereits missbraucht worden Einsam vertrauensvoll Der Täter bereitet das Kind vor: „Ich liebe dich“ „Du bist was Besonderes“ „Wir werden spaß haben“ „Mit dir macht es immer Spaß“ Opfer Das Kind bemerkt nicht, dass es ausgewählt wird: „Das ist liebe“ „Ich brauche einen Freund“ „Er/sie wird in Ordnung sein“ Das Kind denkt: „So ist die Liebe“ „So ist es, besonders zu sein“ „Ich amüsiere mich“ „Man ist gern mit mir zusammen“ 8. Beziehung zwischen Täter und Opfer: „Warum wehrt sich ein Opfer nicht dagegen?“ Täter Der Täter verwickelt das Kind in den Missbrauch: „Du bist auch erregt“ „Es gefällt dir doch“ „Es war auch deine Idee“ „Man kann nicht aufhören“ Der Täter bearbeitet das Kind danach weiter: „Es ist unser Geheimnis“ „Du hast das Geschenk genommen“ „Du bist einfach zu hübsch“ „Du hättest nein sagen können“ „Es würde die anderen verletzten, wenn du es verrätst“ „Es tut mir leid“ Opfer Das Kind „erkennt“ : „Ich bin feucht/habe eine Erektion“ „deshalb bin ich auch schuldig“ „Es muss so sein“ Das Kind überzeugt sich: „Ich bin auch dran beteiligt“ „Ich bin wohl ein(e) Prostituierte(r)“ „Es war meine Schuld“ „Ich will niemanden schaden“ „Ich hätte nein sagen können, habe ich aber nicht“ „Es ist in Ordnung“ 9. Abhängigkeit und Geheimhaltung Vater/Bruder/Freund => Täter Eingangsritual Täter => Vater/Bruder/Freund Ausgangsritual - Lieblingsspiel spielen - Lieblingsspiel spielen - Kitzeln - Fernsehen - „Kurz“ ins Zimmer begleiten - (Belohnung) - „Ins Bett bringen“ - Dunkelheit, Stille, meistens kein Augenkontakt - Ritualisierte Handlungen begleitet von Kommandos und Drohungen/Zwang - Während der Misshandlung selbst die Misshandlung verleugnen - Wesentliche Wahrnehmungskanäle des Kindes (sehen, hören, etc) sind zur Überprüfung der Realität ausgeschaltet Wie wahr ist, was passiert ist??? 9. Abhängigkeit und Geheimhaltung Folgen nach der Tat! Dein Leitbild 9. Abhängigkeit und Geheimhaltung 9. Abhängigkeit und Geheimhaltung 9. Abhängigkeit und Geheimhaltung 10. Umgang von Angehörigen Angehörige, die nicht glauben Angehörige, die glauben Angehörige, die glauben und wieder verleugnen Umgang mit sexuellem Missbrauch Angehörige, die es akzeptieren Angehörige, die lügen 10. Umgang von Angehörigen Gründe für die Verleugnung Rechtlich Familie Psychologisch Sozial Misshandler Nicht-misshandelnde Angehörige Kind Gefängnis Fremdunterbringung Sorgerechtsentzug der Kinder Fremdunterbringung Bestrafung Verlust der Eltern Verlust von Verwandten Verlust von Familienmitgliedern Verlust von Unterstützung von Verwandten Verlust des Ehepartners Verlust der Familie Angst vor Gewalt in der Familie Angst vor Vorwürfen Angst vor Drohungen Angst vor Einsamkeit Unfähigkeit mit -Umständen umzugehen Selbstbeschuldigung Im-Stich-lassen des Kindes Angst Angst vor Anschuldigungen Angst vor Sündenbock – Rolle Loyalitätskonflikte Einsamkeit/Isolation Vorwürfe Isolation Stigmatisierung Ansehen Isolation Stigmatisierung Reaktionen Gleichaltriger Verlust von Freunden Behandlung in der Schule 10. Umgang von Angehörigen Gründe gegen die Verleugnung Misshandler Nicht-misshandelnde Angehörige Kind Rückfall! - Bagatellisierung - Wahrnehmungsverzerrung - Hemmungsabbau - Verheimlichungstendenz -Sexueller Missbrauch 11. „Von der Theorie in die Praxis“ Diskussion/Rückmeldungsrunde Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!