OBERSTUFE STOCHASTIK PLANUNG EINER UNTERRICHTSSTUNDE 04.02.2011 Dozentin: StDin Claudia Homberg-Halter Referenten: Steffen Wind, Karsten Schellenbach Überblick Stochastik im Alltag Einordnung in den Lehrplan Längsschnitt und Lernvorraussetzungen Begriffserklährung Zufallsexperiment Zufallsvariable Erwartungswert Varianz & Standartabweichung Beispiel Stundeneinstieg Gruppenarbeit & Präsentation Beispiele Stundenentwurf 04.02.2011 Warum Stochastik? Stochastische Beispiele aus dem Alltag 04.02.2011 Stochastik im Alltag Beispiel 1: Du fährst jeden morgen mit dem Bus zur Uni. Der Bus kommt allerdings in der Regel immer etwas zu spät, da du aber in der Kälte nicht warten willst, kalkulierst du das mit ein und gehst etwas später aus dem Haus. Wann musst du an der Haltestelle stehen, um ihn mit einer gewissen Sicherheit nicht zu verpassen? 04.02.2011 Stochastik im Alltag Beispiel 2: Pokernacht, Jimmy hat ein ♥Ass und eine ♠9 auf der Hand, auf dem Flop liegen ♥Königin, ♣7 und ♦9. Es kommen noch die Turn und die River Karten. Wie hoch ist Jimmys Chance auf einen Sieg gegen ♦König und ♠7? (Rein statistisch, keine Bluffs) 04.02.2011 Stochastik im Alltag Weitere Beispiele: Risikoberechnung bei Versicherungen und Banken Gewinnwahrscheinlichkeiten bei Lotto und im Casino Überbuchung von Flugzeugen Quantenmechanik Aktienmarkt 04.02.2011 Einordnung in den Lehrplan 04.02.2011 Einordnung in den Lehrplan 04.02.2011 Längsschnitt Klasse 7: Laplace Wahrscheinlichkeiten Prozentrechnung Zufallsexperimente Ereignisse Wahrscheinlichkeitsverteilung Klasse 9: Mehrstufige Zufallsexperimente Bedingte Wahrscheinlichkeit Klasse 12: Umgang mit Symbolik Kombinatorik Modellieren mit Zufallsexperimenten Diskrete Zufallsgrößen 04.02.2011 Lernvoraussetzungen Klasse 5: Zählen und Darstellen Klasse 6: Mittelwert Bruchdarstellung Klasse 7: Prozentrechnung Klasse 8: Terme Reelle Zahlen Klasse 10: Summenformalismus 04.02.2011 Begriffserklährung Zufallsexperiment Zufallsvariable Erwartungswert Varianz & Standartabweichung 04.02.2011 Zufallsexperiment Damit ein Experiment ein Zufallsexperiment ist, muss es folgende Eigenschaften aufweisen: Alle möglichen Ergebnisse des Experiments sind vorab bekannt. Das Ergebnis eines einzelnen Experiments kann nicht vorhergesagt werden (Zufälligkeit). Das Experiment kann unter identischen Bedingungen beliebig oft wiederholt werden. Beispiele: Werfen eines Würfels oder einer Münze. Ziehen einer Karte aus einem gemischten Stapel. 04.02.2011 Zufallsvariable Die interessierenden Größen eines Zufallsexperimentes nennt man Zufallsvariablen. Zufallsvariablen können auch Funktionen sein die den Ergebnissen eines Zufallsexperiments (reelle) Werte zuordnen (Schreibweise: X(ω) wobei ω das Ergebnis ist). Beispiel Münzwurf: 04.02.2011 Erwartungswert (…einer diskreten reellen Zufallsvariable) Sei E(X) eine Zufallsvariable, die die Werte xi mit den jeweiligen Wahrscheinlichkeiten pi annimmt, so errechnet sich der Erwartungswert E(X) im Falle seiner Existenz mit: 04.02.2011 Varianz Die Varianz einer Zufallsvariable X ist ein Streuungsmaß von X, d. h. ein Maß für die (quadratische) Abweichung um μ einer Zufallsvariable X von ihrem Erwartungswert (Schreibweise: V(X), Var(X) oder σ2 notiert). Sie ist im Eindimensionalen definiert als: 04.02.2011 Standartabweichung Die Standardabweichung ist ein Maß für die Streuung der Werte einer Zufallsvariablen um ihren Mittelwert. Sie ist für eine Zufallsvariable X definiert als die positive Quadratwurzel aus deren Varianz (Schreibweise σ(X)). 04.02.2011 Beispiel Stundeneinstieg 04.02.2011 Beispiel Stundeneinstieg Snorre und Tjure haben sich ein neues Spiel ausgedacht, sie fragen immer fünf Dorfbewohner wann sie Geburtstag haben. Wenn alle in unterschiedlichen Monaten Geburtstag haben, bekommt Snorre 10 Silbertaler von Tjure wenn nicht, Tjure 10 Silbertaler von Snorre. Wer wird wohl auf Dauer bei diesem Spiel mehr Geld gewinnen? 04.02.2011 Beispiel Stundeneinstieg Lösung: Gewinnwahrscheinlichkeit Snorre: Gewinnwahrscheinlichkeit Tjure: 04.02.2011 Beispiel Stundeneinstieg Gewinnerwartung Snorre: Ergebnis: +10 Silbertaler -10 Silbertaler Wahrscheinlichkeit 0,382 0,618 Produkt 3,82 -6,18 Insgesamt: Snorre verliert also 2,36 Silbertaler pro Spiel. (Gesetz der Großen Zahlen) 04.02.2011 Beispiel Stundeneinstieg Gewinnerwartung Tjure: Ergebnis: +10 Silbertaler -10 Silbertaler Wahrscheinlichkeit 0,618 0,382 Produkt 6,18 -3,82 Insgesamt: Snorre gewinnt dagegen also 2,36 Silbertaler pro Spiel. 04.02.2011 Gruppenarbeit 04.02.2011 Gruppenarbeit Jetzt seid ihr dran… Erstellt in Gruppenarbeit einen Grobentwurf einer Unterrichtsstunde zu folgenden Themen Einstieg Erwartungswert (2 Gruppen) Anwendungsbeispiele „Spiele“ (2 Gruppen) Anwendungsbeispiel „Alltag“ (1 Gruppe) Zeit: 35min 04.02.2011 Ergebnispräsentation 04.02.2011 Beispiele Stundenentwurf Roulette Keno 04.02.2011 Roulette OHP Folien: Roulette Tisch Roulette Rad 04.02.2011 Roulette Aufgaben: i) Berechne den Erwartungswert bei beliebigem Einsatz für die verschiedenen Arten von Setzmöglichkeiten. ii) Berechne den Erwartungswert beim MartingaleSpiel auf Impair bei 12 Spielen. iii) Berechne den Erwartungswert beim MartingaleSpiel auf Impair, wenn man bei Zero die Hälfte des Einsatzes zurückbekommt (siehe Prison). 04.02.2011 Roulette Musterlösung: (mit den Schülern erarbeitet) i) z.B.: einfache Chance: Gewinn: Verlust: ⇒E= ii) P(12 Spiele verloren)= =0,0336% P(1 Spiel gewonnen) = 1- P(12 Spiele verloren) =99,9664% Gewinn: X Verlust: 04.02.2011 Roulette E = P(1 Spiel gewonnen)·X – P(12 Spiele Verloren)· = -0,376256·X iii) Änderung der Wahrscheinlichkeiten für Gewinn und Verlust: P(12 Spiele verloren) = 0,028681% P(1 Spiel gewonnen) = 99,971319% ⇒ E = … ≈ -0,1748·X 04.02.2011 ENDE VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT 04.02.2011