Lösungsblatt 11

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Physikalische Chemie II (für Biol./Pharm. Wiss.)
FS 2010
Lösungsblatt 11
Musterlösungen zum Übungsblatt 11 vom
1
25.5.2010
Michaelis-Menten Enzym Kinetik
Das Michaelis-Gesetz lautet:
vP
=
k2 cS cE (0)
cS + KM
Wenn die Substratkonzentration viel grösser ist als die Michaelis Konstante (
cS ! Km ) kann letztere vernachlässigt werden. Daraus lässt sich eine Maximalgeschwindigkeit der Reaktion herleiten:
vP
1
⇒
vP
= k2 cE (0) = vmax
1
Km 1
=
+
vmax
vmax cS
Trägt man die inverse Geschwindigkeit v1P (die gleich der inversen Um−1
satzrate R1P ist) als Funktion der inversen Konzentration [CO2 ] auf ergibt die
linefit Methode der kleinsten Quadrate einen y-Achsenabschnitt von 4000 M−1 s.
Dies entspricht einer Geschwindigkeit von vmax = 2.5 × 10−4 M s−1 . Verwendet man diesen Wert und die anfängliche Enzymkonzentration cE (0) = 2.3nM
berechnet sich k2 zu
k2 =
vmax
cE (0)
=
2.5 × 10−4 M s−1
= 1.1 × 105 s−1
2.3 × 10−9 M
Für die Steigung erhält man einen Wert von 40, so dass
Km
2
= slope × vmax = (40 s)(2.5 × 10−4 M s−1 ) = 10 mM
Temperaturabhängigkeit von Geschwindigkeitskonstanten
Wir fertigen einen sog. “Arrhenius-Plot” an. Dabei trägt man ln(k1 /[k1 ]) gegen
T −1 (wobei [T ]=K) auf. Man erhält eine lineare Kurve. Das Fitten einer Geradengleichung y = mx + t liefert den prä-exponentiellen Faktor A der Arrheniusgleichung (über den y-Achsenabschnitt t) und die Aktivierungsenergie Ea
(über die Steigung m), denn die Arrheniusgleichung lautet
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Physikalische Chemie II (für Biol./Pharm. Wiss.)
k1
Ea
= Ae− RT
FS 2010
,
also
Ea
.
RT
Wir sehen, dass in dem oben erwähnten Plot die Steigung m dem Quotienten − ERa und der y-Achsenabschnitt t ln A entspricht. Unter Verwendung der
gegebenen Daten erhält man m ≈ −3508 K und t = 8.9623. Damit ist Ea =
−mR = 29.2 kJ·mol−1 und A = [k1 ] · et = 7803 min.
ln(k1 /[k1 ]) = ln(A/[k1 ]) −
3
Enzymkinetik und Umsatzraten (alte Klausur)
1. (a) Die Masse der Acetylcholinesterase beträgt m = 2.3 · 102 kDa = 2.3 ·
105 · 1.66 · 10−27 kg = 2.3 · 105 · 1.66 · 10−27 · 106 mg = 3.82 · 10−16 mg
. Ein mg Enzym enthält also 2.62 · 1015 Moleküle die 104 Einheiten
entsprechen. Damit entspricht 1 Einheit 2.62·1011 Molekülen Enzym.
Ein Einheit setzt 1.0 µmol Substrat pro Minute um. Somit setzten
2.62 · 1011 Moleküle Enzym 1.0 µmol Substrat pro Minute um. Dies
−6
23 1
)/60 s· = 1016 1/s. Also
entspricht einer Rate von (10 mol·6.02214·10 mol
11
16
setzen 2.62 · 10 Moleküle Enzym 10 Substarte pro Sekunde um.
Insgesamt ergibt sich also eine Umsatzrate von
1016 1/s
1
= 38308
2.62 · 1011
s
Somit werden also pro Enzym Acetylcholinesterase 38’308 Moleküle
Substrat umgesetzt. Diese Rate ist natürlich unabhängig von der
Konzentration.
kkat =
Anmerkung : Je nach Rechengenauigkeit bzw. gerundeten Stellen
bei den Zwichenergebnissen kann Ihr Ergebnis von dieser Lösung abweichen. Rechnet man genau mit allen angegebenen Kommastellen
kommt man beispielsweise auf kkat = 38320 1s oder mit den Zahlen
des Bruches in der letzten Zeile auf kkat = 38168 1s . In der Klausur
würde jedes dieser Ergebnisse volle Punktzahl erreichen sofern ersichtlich ist, wie Sie darauf gekommen sind.
(b) Mit der Michaelis-Menten Gleichung erhält man
v
=
=
k2 cS cE (0)
KM + cS
38308 1s · 4.35 · 10−11
mol
−3 mol
l · 10
l
10−3 mol
l
9 · 10−5 mol
l +
M
µM
= 1.53 · 10−6
= 91.73
s
min
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2. In der Vorlesung wurde gezeigt, in welcher Grössenordnung das Verhältnis zwischen katalytischer Reaktionskonstante und Michaeli-Menten Reaktionskonstante liegen muss, damit eine Reaktion diffusionskontrolliert ist.
Für die hier berechneten Werte findet man
kcat/KM
=
38308
9·
1
s
10−5 mol
l
= 4.26 · 108
Damit ist die Reaktion fast diffusionskontrolliert ...
1
M·s
3. Da laut Aufgabenstellung das Medikament nur an das Acetylchlolin bindet
(und nicht an den ACE-AC-Komplex) handelt es sich um einen kompetitiven Inhibitor.
4. Man kann mit der Form der Lineweaver-Burg Kurve argumentieren (nur
in der Vorlesung). Dann kommt es auf die Schnittpunkte der Geraden mit
cI = 0 und cI > 0 an.
Man kann aber auch mit der Grafik auf Seite 91 argumentieren. Dann
kann man die Geschwindigkeit bei verschiedenen Substratkonzentrationen messen. Tut man dies auch ohne Hemmung, dann kann man schon
mal kompetativ von den anderen unterscheiden (dann ist vmax gleich der
ungehemmten Reaktion). Wenn dies nicht zutrifft, kann man KM aus dem
Geschwindigekitsgesetz unter Kenntnis der Anfangs-Enzymkonzentration
bestimmen. Damit wird zwischen unkometitiver und nicht-kompetitiver
Hemmung unterschieden.
v
k2cE(0) = kcatcE(0)=vmax
vmax
v=kcat/Km cE(0)cS=vmax/Km cS
[S]
0
Figure 1: Michaelis-Menten-Kurve
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