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Die Kreiszahl ē
Kompetenzerwartungen
– Näherungsverfahren zur Bestimmung des Flächeninhalts
des Kreises entwickeln, durchführen und vergleichen (K 2,
K 3)
– Grundzüge historischer Näherungsverfahren für die Kreiszahl nachvollziehen und erläutern (K 6)
– Phänomene zur Zahl Č kennenlernen und eigene mathematische Fragestellungen hierzu entwickeln (K 1)
– Flächeninhalt von Kreis, Kreisausschnitten und Kreisringen berechnen (K 5)
– Fehlende Größen an Kreisausschnitten berechnen (K 2,
K 5)
– Funktionale Zusammenhänge zwischen den Größen des
Kreises erkunden (K 2) und beschreiben (K 1)
1
Kenntnissen befasst, die heute in jeder Schule in wenigen
Stunden vermittelt werden. Um diesen „Forschergeist“ erfahrbar zu machen, sollen die Lernenden selbst eigene Verfahren
zur Bestimmung der Kreisfläche entwickeln und durchführen.
Die Zahl Č ist von einem „Hauch des Mystischen“ umgeben und
inzwischen gibt es auch viele Clubs, deren Mitglieder einen
großen Teil ihrer Freizeit damit verbringen, sich mit der Zahl Č
zu beschäftigen.
In den Aufgaben im Arbeitsheft geht es um Kreisberechnungen mit verschiedenen Aspekten (Kreisgrößen, Kreisteile,
Kreissektoren, Mittelpunktswinkel). Dies stellt eine Wiederholung und Vertiefung von Klasse 7 dar (Lernumgebung „Kornkreise“) - als Vorbereitung auf die Kegel-Berechnungen.
Zum Unterricht
Einordnen
Was wird benötigt?
Klasse 6
36 Wir untersuchen
Kreise
3 Ganz schön
groß!
1 Die Kreiszahl Č
Klasse 7
19 Kornkreise
23 Kugelvolumen
24 Kugeloberfläche
Arbeitsmaterial: eventuell Präzisionswaagen aus der Physiksammlung für das Abwiegen von Papier
Vorschlag zur Stundenverteilung
Stunde
LU
¹
LU
AH
Zur Sache
1, 2
1–3
3
4
4
1
2, 3
(Training-Kreisberechnungen)
1, 2
3 bis 5
Begriffe
Wie kann man vorgehen?
Kreiszahl, irrationale Zahl, Kreisring, Mittelpunktswinkel, Kreisausschnitt / Kreissektor, Kreisbogen
Als Einstieg in die Geschichte der Kreiszahl geht es in Aufgabe 1 zunächst um die „ägyptische Methode“. Die Kreisfläche
wurde durch ein annähernd flächeninhaltsgleiches Quadrat
ersetzt. Es gehört ein gewisses Abstraktionsvermögen dazu,
über den Umweg der Volumenbestimmung (und der Kenntnis:
gleiche Grundfläche bedeutet bei gleicher Höhe auch gleiches
Volumen) zur Kreisflächenbestimmung und damit zur Ermittlung von Č zu gelangen. Weitere historische Verfahren können
gut selbstständig von den Lernenden – als Hausarbeit oder als
Projekt – erarbeitet werden.
Merktexte
–
–
–
Die Zahl Č gibt sowohl das Verhältnis von Kreisumfang zu
Durchmesser als auch das Verhältnis von Flächeninhalt des
Kreises zu Flächeninhalt des Radiusquadrats an.
Der Flächeninhalt A eines Kreises mit Radius r wird errechnet mit: A = Č r2
Der zum Mittelpunktswinkel ý gehörende Teil des Kreisumfangs heißt Kreisbogen b. Der entsprechende Teil der
Kreisfläche heißt Kreisausschnitt / Kreissektor.
ý
b = 2 Č r · ___
360°
1 Es geht um das Nachvollziehen einer historischen Flächen-
berechnung und die Konkretisierung für die Kreiszahl Č.
Bei Teilaufgabe c. dürfen die Schülerinnen und Schüler
auch im Internet recherchieren.
ý
A = Č r2 · ___
360°
2
Worum geht es?
Die Zahl Č ist eigentlich seit Klasse 6 „bekannt“ in dem Sinne,
als damit gerechnet wurde. Diese Lernumgebung vertieft das
phänomenologische Wissen über die Kreiszahl. Die Geschichte
der Kreisberechnung ist die Geschichte der Zahl Č. Die Schülerinnen und Schüler erfahren in dieser Lernumgebung, dass
mathematisches Wissen über Jahrhunderte ständig erweitert
wurde, und dies in der Regel ein langwieriger und schwieriger
Prozess war. Generationen von Gelehrten haben sich über
Jahre ihres Lebens mit der Aneignung von mathematischen
a. Hier spielt die Idee des zunehmenden Verfeinerns eine
zentrale Rolle. Dazu ist es nicht unbedingt erforderlich,
dass die Schülerinnen und Schüler den Flächeninhalt beispielsweise mithilfe von Sechsecken berechnen, es genügt,
die notwendigen Größen auszumessen und mithilfe dieser
so ermittelten Maße zu rechnen. Komplizierte Rechnungen
würden hier vor allem schwächere Schülerinnen und Schüler von der eigentlichen Idee ablenken.
b. Die Lernenden gehen in der Regel davon aus, dass es
sinnvoll ist, das arithmetische Mittel zwischen den beiden
1
Die Kreiszahl ē
1
Flächeninhalten des innen- und des außenliegenden
Vielecks zu bestimmen. Schon beim Quadrat erhält man
auf diese Weise für das Verhältnis der Kreisfläche zum
Radiusquadrat den Mittelwert 3, beim Sechseck liegt der
Mittelwert für das Verhältnis je nach Zeichengenauigkeit
bei ungefähr 3,1.
2
a. Hier das eingezeichnete 12-Eck. Schon bei einer Erhöhung
auf 24 Ecken könnte man in der Zeichnung das 24-Eck
kaum vom Kreis unterscheiden.
3 Die Schülerinnen und Schüler vollziehen das Gedanken-
experiment nach und formulieren die eigentlich bekannte
Kreisflächenformel.
4 Weitere Aspekte, sich mit Č zu beschäftigen, können be-
handelt werden. Erwähnenswert ist die Irrationalität von Č.
Literatur
–
–
–
–
b. A Eine mögliche Fortsetzung seines Gedanken: Man bildet
den Mittelwert zwischen dem Flächeninhalt des Innenkreises und dem Flächeninhalt des Außenkreises und erhält einen guten Näherungswert für den Flächeninhalt.
B
Delahayw, J.-P.: Pi – Die Story, Basel 1999
Blatner, David: Č Magie einer Zahl, Reinbeck 2001
Beutelspacher, A., u. a.: Mathematik zum Anfassen,
Gießen 2005
ML 138, Müller, Jan Henrik: Reis im Kreis
Lösungen
für r = 10 cm erhält man
1
a. individuelle Lösung
Figuren
d2
8
_
b. A = Č · __
4 und A = 9 d
Quadrate
Sechsecke
Achtecke
( )2
Daraus folgt für Č
Inneres
Vieleck
200 cm2
≈ 260 cm2
≈ 282,9 cm2
Äußeres
Vieleck
400 cm2
≈ 346,5 cm2
≈ 331,5 cm2
Mittelwert
300 cm2
≈ 303,25 cm2
≈ 307,2 cm2
64
Č = 4 · __
81 = 3,160 493 827 …
c. A Zeichnen von verschiedenen Kreisen auf Millimeterpapier, Auszählen der mm2; Auffinden von Gesetzmäßigkeiten, wie beispielsweise der Flächeninhalt vom Radius
oder vom Durchmesser abhängt.
B Näherungsweises Berechnen durch Zerlegen der Kreisflächen in Dreiecke, Trapeze oder Rechtecke. Vergleich
mit den jeweiligen Flächeninhalten der Radiusquadrate.
Die zum Berechnen notwendigen Maße der einzelnen
Figuren können ausgemessen werden.
C Auswiegen von ausgeschnittenen Papier-Kreisen und
Vergleich mit Papierfiguren, deren Flächeninhalt man
genau kennt ( hat man eine Waage mit sehr feiner Einteilung, dann funktioniert das auch mit normalem Papier
(80 g/m2) ).
D Füllen von Zylindern mit Wasser (Höhe des Wasserstandes messen), das Wasser wiegen, und mit der Masse
des zugehörigen Radiusquaders vergleichen (1 g/cm3
Wasser)
E Füllen von Zylindern mit einer alternativen Masse (Reis,
Sand, …), Herausfinden der Dichte, analog zu Punkt D
verfahren.
F Monte-Carlo-Methode
2
Beobachtung: Der Mittelwert verändert sich nur langsam.
c. Nach Archimedes liegt die gesuchte Zahl zwischen
3,140 845… und 3,142 857…
Bei den Achtecken aus Aufgabe b. ist der Kreis etwa
3,07-mal so groß wie das Radiusquadrat.
16 2
Der Wert der ägyptischen Methode liegt bei ( __
9 ) ≈ 3,1605
3
b. | c. Teilt man den Kreis in immer mehr gleich große Kreisteile, dann ähnelt die entstehende Anordnung immer mehr
einem Rechteck. Die Höhe dieses Rechtecks nähert sich immer stärker dem Kreisradius r an, die Länge des Rechtecks
nähert sich immer stärker der Hälfte des Kreisumfangs an.
Weil der Kreisumfang Č-mal so lang ist wie sein Durchmesser, nähert sich der Flächeninhalt der entstehenden rechtecksähnlichen Figur immer stärker an den Wert
u
( d · Č)
2
)
(
A = r · _2 = r · ____
2 = r · r · Č = Čr
Also ist der Flächeninhalt des Kreises tatsächlich Č-mal
so groß wie das Radiusquadrat. Der Quotient aus Flächeninhalt und Radiusquadrat hat also den gleichen Wert wie
der Quotient aus Kreisumfang und Durchmesser, also Č.
Die Kreiszahl ē
4 individuelle Lösung
¹
Auf den arabischen Mathematiker Al-Hwarizmi geht der
Name Algorithmus zurück. Es ist nicht bekannt, ob und wie
er selbst eine Näherung für Č berechnet hat. Er verwendete
62 832
22
9 10 und ____
die damals bekannten Näherungen __
7 , 0000000
20 000 , letzteres eine offensichtlich in Vergessenheit geratene Näherung
des arabischen Mathematikers Aryabhata. Dieser beschreibt sein Vorgehen so: „Addiere 4 zu 100, multipliziere
mit 8, und addiere dann 62 000.“ Aryabhata kam möglicherweise schon zu der Vermutung, dass Č irrational ist.
Lösungen zu den Ergänzenden Aufgaben
1
a. Die gültigen Stellen sind unterstrichen.
Babylonier
25
__
8 = 3,125
Ägypter
( __169 )2 = 3,160 49…
Tsu Chung Chih
355
___
113 = 3,141 592 92
Brahmagupta
90000000
10 = 3,162 277…
Al-Hwarizmi
3,1416
Vieta
3,141 592 653 6
b. Der Keilschrifttext mit der Näherung der Babylonier wurde
1936 auf einem Stück Ton in Susa entdeckt. Grundlage
ihrer Berechnung war ein Sechseck. Den Umfang eines
24
regulären Sechsecks bestimmten sie als __
25 des Umfangs
des Umkreises. Wenn 1 der Radius des Sechsecks und des
Kreises ist, dann ist der Umfang des Sechsecks 6 und der
24
Durchmesser des Kreises 2. Das führt zu 6 = __
25 · Č · 2, also
25
__
zu Č = 8 = 3,125.
Die ägyptische Näherung findet man im Papyrus Rhind. Der
Schreiber Ahmes hat das Verfahren wie folgt beschrieben:
„Nimm _91 vom Durchmesser weg und konstruiere ein Quadrat aus dem Rest; das hat die gleiche Fläche wie der Kreis.“
Was liegt diesem Verfahren zugrunde? Ahmes beginnt mit
einem Quadrat der Seitenlänge 9, drittelt die Seiten jeweils
und konstruiert so ein unregelmäßiges Achteck. Das Achteck besteht aus 63 Flächeneinheiten und ist offensichtlich
etwas kleiner als der Inkreis des Quadrats. Ahmes nahm
daher für den Flächeninhalt des Kreises 64 Flächeneinheiten an. Damit entspricht der Flächeninhalt des Kreises dem
eines Quadrates mit der _89 -fachen Seitenlänge. Die Berechnung ergibt dann
9
16 2
Č r2 = Č ( _2 )2 ≈ 64, also Č ≈ ( __
9 ) . Der Fehler beträgt weniger als 1 %. Diese Berechnung von Č war offensichtlich auch
der erste Versuch einer „Quadratur des Kreises“.
Der französische Anwalt und Amateurmathematiker Vieta
berechnete Č anhand ein- und umbeschriebener Vielecke,
wobei er aus Sechsecken durch 16-maliges Verdoppeln
der Seiten die Umfänge der 393 216-Ecke bestimmte
und damit für Č einen Wert zwischen 3,141 592 653 5 und
3,141 592 653 7 berechnete. Entscheidender noch als dieser
auf 10 Stellen exakte Wert war, dass er als erster Č durch
ein unendliches Produkt beschrieb, auch wenn die Berechnung wegen der Wurzeln sehr mühsam war. (Die Formel
von Vieta ist in Aufgabe 4 in der Lernumgebung angegeben.)
2
a. 60°
Č
4Č
9Č
16 Č
__
___
b. Flächeninhalte _6 ≈ 0,17 Č; __
6 ≈ 0,67 Č; 6 = 1,5 Č; 6
25 Č
36 Č
___
≈ 2,67 Č; ___
6 ≈ 4,17 Č; 6 = 6 Č
c. Der Flächeninhalt hängt von ý und r ab.
ý
2
Formel: Sektorfläche = ___
360 · Č· r
1
2
4
5
d. Bogenlängen: _3 Č; _3 Č; Č; _3 Č; _3 Č; 2 Č
e. Der Flächeninhalt hängt quadratisch vom Radius ab, die
Bogenlänge linear.
Flächeninhalt
Umfang
Radius
Tsu Chung Chi, ein großer Astronom, und sein Sohn Tsu
Keng Chi gingen vermutlich von einem Sechseck aus und
berechneten durch zwölfmaliges Verdoppeln der Ecken einbeschriebene n-Ecke mit bis zu 24 576 Seiten. Eine andere
Vermutung besagt, dass er die damals bekannten Näherun377
22
__
gen von Ptolemäus ( __
120 ) und Archimedes ( 7 ) subtrahier377 – 22
355
____
__
te: 120 – 7 = 113 . Diese Näherung war etwa 800 Jahre lang
die genaueste Näherung für Č und weicht nur 8 Millionstel
eines Prozents vom exakten Wert ab.
Brahmagupta war der bekannteste indische Mathematiker
der damaligen Zeit. Von ihm stammt der früheste bekannte
Text, in dem die Null behandelt wird. Zur Näherung von Č
benutzte er Polygone mit 12, 24, 48 und 96 Seiten und kam
damit auf Näherungswerte von 9000000000000
9,65 , 900000000000
9,81 , 9000000000000
9,86 und
900000000000
9,87 . Er nahm an, Č nähere sich immer mehr dem Wert
90000000
10 . (Tatsächlich nähert sich Č dem Wert 9000000000000000000
9,8696 .). Trotz
des großen Fehlers dieser Näherung wurde sie im Mittelalter in der ganzen Welt benutzt.
1
Radius
Die Kurven können z. B. durch Eintragen der Punkte mit
den y-Werten aus b und d gewonnen werden.
Die „Steilheit“ der Kurven hängt vom Winkel ý ab. Dies
kann sichtbar gemacht werden, indem die Flächeninhalte
bzw. Bogenlängen für andere Winkel berechnet und in das
gleiche Koordinatensystem eingetragen werden.
Werden Flächeninhalt und Bogenlänge gegen den Winkel
des Sektors aufgetragen (bei konstantem Radius), so ist in
beiden Fällen der Zusammenhang linear.
3
a. Flächeninhalte Č; 3 Č; 5 Č; 7 Č; 9 Č; 11 Č
b. Fläche des Kreisrings = Fläche des großen Kreises minus
Fläche des kleinen Kreises = Č R2 – Č r2 (wobei R der Radius
des großen und r der Radius des kleinen Kreises ist)
3
Die Kreiszahl ē
1
Leistungsaufgaben
Aufgabe
1 a.
1 b.
2
Kompetenz
K 1, K 5
K5
K 1, K 5
3 mögliches Beispiel:
Anforderungsbereich
I
II
II, III
Kreisradius: r = 6 cm; Bogenlänge: b = 10 cm
Mögliche Strategie zur Erhärtung:
Berechnung mit herkömmlichen Formeln:
ý
b = ___
360° · 2 · Č · r; Auflösen nach ý:
95,5°
360° · b
___
2
2
ý = _____
2 · Č · r ≈ 95,5°; Also ist A = 360° · Čr = 30 cm
Berechnung mit Hannes Methode: b · r = 60 cm2 = 2 A
Seine Aussage wird durch dieses Beispiel erhärtet.
b. Zu zeigen ist b · r = 2 A. Die Bogenlänge eines Kreisausschnittes berechnet sich nach der Formel:
1 Skizze
ý
ý
___
b = ___
360° · 2 · Č · r = 180° · Č · r
Multipliziert man diesen Term mit r, so erhält man:
Leo möchte einen Kreisausschnitt konstruieren, der
a. den gleichen Radius hat wie der hier skizzierte, aber einen
doppelt so großen Flächeninhalt. Wie muss er den Mittelpunktswinkel wählen?
b. einen halb so großen Flächeninhalt hat wie der hier
skizzierte, aber den gleichen Mittelpunktswinkel. Wie groß
muss er den Radius wählen?
2 Erläutere anhand eines von dir ausgewählten Verfahrens,
wie man das Verhältnis von Kreisfläche zu Radiusquadrat
möglichst genau bestimmen kann. (Keine Rechnungen
durchführen.)
3 Hannes behauptet: „Wenn man die Bogenlänge eines
Kreisausschnittes mit dem zugehörigen Radius multipliziert, dann erhält man den doppelten Flächeninhalt des
entsprechenden Kreisausschnitts.“
a. Erhärte diese Aussage durch ein passendes Beispiel.
b. Beweise diese Aussage algebraisch.
Lösungen zu den Leistungsaufgaben
1 Möglicher Lösungsweg:
1
a. A = _9 Č · r2 = 4 Č ( cm2 )
Neuer Flächeninhalt: 8 Č ( cm2 )
360° A
Čr
ý = ____
2 = 80°
(Lösung kann auch mithilfe geeigneter Begründung und
Skizze erfolgen: Verdoppelt man den Winkel eines Kreisausschnittes, dann verdoppelt sich der Flächeninhalt, wenn
man den Radius beibehält)
9
360° A
____
b. Neuer Flächeninhalt: 2 Č ( cm2 ) ; r = 000000000000000
ý ·Č ≈ 4,2 cm
2 Das ausgewählte Verfahren muss in sich schlüssig darge-
stellt sein. Die Allgemeingültigkeit sollte erkennbar sein.
4
ý
ý
___
2
2
b · r = ___
180° · Č · r = 2 · 360° · Č · r = 2 A
Wie genau ist genau?
2
Zum Unterricht
Kompetenzerwartungen
– Umrechnen von Einheiten (K 5)
– Meßwerte vergleichen und in geeignete Maßeinheiten
angeben (K 1, K 5)
– Messungenauigkeiten angeben, vergleichen und
beurteilen (K 1, K 5)
– Absolute und relative Fehler berechnen und angeben (K 5)
– Doppelrechnungen durchführen (K 5)
Was wird benötigt?
Arbeitsmaterial: Lineal, Messband, Papier, Taschenrechner
Vorschlag zur Stundenverteilung
Stunde
LU
¹
Einordnen
Klasse 8
20 Rekordverdächtige
Geschwindigkeiten
LU
1
1, 2
2
3
3
4
4
1, 2
3
4, 5
Wie kann man vorgehen?
2 Wie genau ist genau?
Voraussetzungen
Die Schülerinnen und Schüler haben gute Vorstellungen von
Größen / Enheiten und Größenordnungen und sind sicher im
Umgang mit Größen und Zehnerpotenzen.
1 Die Kreiszahl Č
Zur Sache
Begriffe
Absoluter und relativer Fehler, Doppelrechnung
Merktexte
Zur Lernumgebung
Die Lernumgebung besteht aus drei Teilen:
– Eine nicht angemessene Präzision bei der Zeitmessung in
einem olympischen Schwimmwettbewerb im Jahr 1972 soll
für das Thema sensibilisieren.
– Eigene Messungen und der Austausch über Ergebnissse
soll praktische Erfahrungen vermitteln.
– Das „Kleine ABC der Genauigkeit“ bietet eine Übersicht
über die auftretenden Begriffe und dient mit Beispielen
der Begriffsbildung.
(Siehe auch Randspalte bei den Ergänzenden Aufgaben)
Faustregel für Punktrechnung
Wenn eine Punktrechnung mit Näherungswerten durchgeführt
wird, dann soll das Ergebnis nur so viele Ziffern enthalten wie
der Messfaktor mit den wenigsten gültigen Ziffern.
1 Thematisiert wird die Präzision bei der Zeitmessung und
Faustregel für Strichrechnung
Wenn eine Strichrechnung mit verschieden genauen Summanden durchgeführt wird, dann soll das Ergebnis auf so viele
Stellen (vor oder nach dem Komma) gerundet werden, wie der
ungenaueste Summand aufweist.
2 An einfachen Rechtecken sammeln die Schülerinnen und
Worum geht es?
In der Lernumgebung „Signor Enrico lässt fragen“ in Klasse 7
und weiter in Aufgaben unter diesem Titel in verschiedenen
Lernumgebungen wurden Ergebnisse auf sinnvolle Genauigkeit beurteilt. Es kann in der Mathematik sinnvoll sein, als
Lösung nur eine Größenordnung anzugeben. Sowohl 6 · 108
als auch 8 · 108 kann ein „richtiges“ Ergebnis sein, denn in
bestimmten Kontexten macht es keinen Sinn mehr, Ziffern anzugeben. Aufgrund einer bestimmten Informationslage ist das
Ergebnis 6,874 · 108 nicht präziser, sondern schlicht „unsinnig“.
In dieser Lernumgebung wird untersucht, wie sich Messungenauigkeiten fortpflanzen und auf das Ergebnis einwirken
können (Doppelrechnung).
dem Bau von 50-m-Schwimmbecken. Herausgearbeitet
wird dabei eine „sinnvolle“ Erfassung der Zeit und der
Längen. Für diese Aufgabe sollte man sich genügend Zeit
lassen.
Schüler eigene Erfahrungen mit Genauigkeit durch Zeichnen, Schneiden und Messen. Es werden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten wiederholt und aufgefrischt. Es
sollte angesprochen werden, dass durch Feuchtigkeit und
die Beanspruchung der ausgeschnittenen Papierrechtecke
(anfassen, herumreichen) sich diese in der Größe gegebenenfalls verändern können.
3 Vor der Bearbeitung der Aufgabe können exemplarisch
einige Beispiele unter „Kleines ABC der Genauigkeit“
besprochen werden. Da ein zweites Durcharbeiten einer
Aufgabe für die meisten Schülerinnen und Schüler eher
nicht motivierend ist, könnte die Partnerarbeit oder das anschließende Gespräch mit einem Lernpartner für die nötige
Durchdringung der Aufgabe hilfreich sein.
4 Durch diesen Transfer können die Schülerinnen und Schü-
ler die bei der Bearbeitung von Aufgabe 2 erworbenen
Kompetenzen überprüfen. Erfahrungsgemäß benötigen die
Lernenden für diese Aufgabe viel Zeit.
5
2
Wie genau ist genau?
1
Lösungen zu den Ergänzenden Aufgaben
1
a. 400 m entsprechen etwa 270 s; 1 s entspricht also etwa
1,5 m; eine Tausendstelsekunde also etwa 1,5 mm. Der Vor2
sprung von ___
1000 s macht also etwa 3 mm Vorsprung aus.
b. McKee muss bei 8 Bahnen etwa 8 mm mehr schwimmen.
McKee hätte bei gleich langen Bahnen und sonst identischer Situation 5 mm Vorsprung gehabt und so mit et3
wa ___
1000 s Vorsprung gewonnen.
c. Wenn auf Tausendstelsekunden genau gemessen wird,
müssten die 50-m-Bahnen auf Zehntelmillimeter genau
gebaut sein.
d. Bei einer Distanz von 800 Metern addiert sich die Genauigkeit von Zehntelmillimeter auf etwa einen Millimeter, d. h.
die Genauigkeit von Zehntelmillimeter reicht dann schon
nicht mehr aus und es müsste auf Hundertstelmillimeter
genau gebaut werden.
2
a. – g. Individuelle Lösungen.
Beispiel: a = 14,7 cm (± 0,05 cm); b = 9,4 cm (± 0,05 cm); bei
diesem absoluten Fehler von ± 0,5 mm spricht man von „auf
Millimeter genau“.
Umfang: 2 · (14,7 cm = 9,4 cm) = 48,2 cm mit einem möglichen absoluten Fehler von ± 0,2 cm, der relative Fehler
beträgt etwa 0,4 %.
Fläche: 14,7 cm · 9,4 cm = 138,18 cm2. Mit den oberen und
unteren Werten für Länge und Breite ergeben sich die
Zahlenwerte 136,98 cm2 bzw. 139,39 cm2 (Doppelrechnung),
somit also 138,2 (± 1,2) cm2. Der relative Fehler beträgt etwa
0,9 %.
Bemerkung: Dies heißt aber, dass schon die letzte Ziffer in
138 cm2 nicht mehr sicher, ohne die ±-Angabe 138 sogar zu
optimistisch ist.
Durch das Ausschneiden und Austauschen werden die gezeichneten Längen leicht um je einen Millimeter verändert,
so dass bei den Umfängen eine Abweichung von 5 mm, bei
den Flächen eine von 5 cm2 auftreten kann. Beim Umfang
könnten das also gut 1 % und bei der Fläche etwa 3 % sein.
h. Es gibt ein kleinstes und ein größtes Resultat, die beide
aus Werten berechnet werden, die mit der Messung „gerade noch verträglich“ sind (Doppelrechnung).
3 Bei der Beispiellösung in Aufgabe 2 sind die entsprechen-
den Begriffe kursiv gedruckt.
4 Individuelle Lösungen.
Wenn ein 20-m-Messband benutzt wird, kann pro Auszug
sicher ein Längenfehler von 2 cm entstehen (relativer Fehler 0,1 %). Bei jedem Anschluss können nochmals einige
Zentimeter auftreten. Auf 100 m Länge wären das dann etwa 20 cm (absoluter Fehler) oder 0,2 % (relativer Fehler).
Umfang: Der relative Fehler ist ebenfalls 0,2 % und damit
absolut etwa 0,2 % · 2 · (105 + 65) m = 0,68 m.
Fläche: Mithilfe der Doppelrechnung ergibt sich ein relativer Fehler von etwa 0,5 % und damit absolut etwa
0,5 % · 105 · 65 m2 ≈ 34 m2.
6
¹
Lösungen
a. Die Laufzeit liegt zwischen 9,775 s und 9,785 s.
b. Die Laufzeit liegt zwischen 9,795 s und 9,805 s.
c. Im besten Fall: Die Laufzeit liegt zwischen 9,75 s und
9,85 s. Realistischer: 9,7 s < t < 9,9 s.
d. Die Höhe wurde Millimeter genau gemessen, bestenfalls
2309,5 mm < h < 2310,5 mm;
realistisch 230,9 cm < h < 231,1 cm.
2
a. Mit der Doppelrechnung ergeben sich für die Fläche die
drei auf zwei Nachkommastellen gerundeten Werte:
22,01 m2; 22,18 m2; 22,34 m2.
Beste Angabe: A = 22,18 m2 ± 0,17 m2
Vertretbar: A = 22 m2 oder A = 22,2 m2 ± 0,2 m2
b. Nach der Faustregel für die Punktrechnung ergibt sich
22,2 m2, dies ist ohne die Angabe der Fehlerschranken zu
optimistisch.
c. Mit der Doppelrechnung ergeben sich für den Umfang die
drei auf zwei Nachkommastellen gerundeten Werte:
23,71 m; 23,82 m; 23,93 m.
Vertretbar: u = 23,8 m ± 0,1 m
d. Mit der Faustregel für die Strichrechnung ergibt sich:
u = 2 · (2,31 m + 9,6 m) = 23,82 m ≈ 23,8 m. Dies ist sinnvoll,
da die Ungenauigkeit von 9,6 m bei 5 cm liegt.
3 Die Angabe für die Weltmeere ist auf „Millionen km3“ ge-
nau angegeben, deswegen besser 1322 Mio. km3. Mit dieser Genauigkeit liefern nur noch das Polareis ( 29 Mio. km3 )
und das Grundwasser ( 9 Mio. km3 ) einen zu berücksichtigenden Beitrag für die gesamte Wassermenge ( 1360 Mio.
km3 ). Die beiden anderen sind vernachlässigbar.
4
a. u = Č · d = Č · 0,63 m = 1,98 m ≈ 2 m
Die Streckenlänge 10,25 km ist auf ± 5 m genau angegeben,
deswegen ergeben sich mit der Doppelrechnung: 5123,
5125 bzw. 5128 Umdrehungen. Die Anzahl der Umdrehungen beträgt: 5125 ± 3.
b. l = 9 · Č · (0,63 m ± 0,005 m) ergeben 17,67 m; 17,81 m bzw.
17,95 m. Also 17,81 ± 0,14 m.
5
a. Č auf 5 Dezimalstellen gerundet:
2 · 3,14159 · 6370 km = 40 023,8566 km.
Č auf 10 Dezimalstellen gerundet:
2 · 3,1415926359 · 6370 km = 40 023,89017 km.
Ein Unterschied macht sich erst im 10-m-Bereich bemerkbar (Differenz ca. 34 m).
b. Berechnung mit Č auf 5 Dezimalstellen gerundet (Doppelrechnung): 39 992,441 km; 40 023,857 km; 40 055,273 km.
Berechnung mit Č auf 10 Dezimalstellen gerundet (Doppelrechnung): 39 992,474 km; 40 023,890 km; 40 055,306 km.
Die Berechnung mit Č auf 5 Dezimalstellen gerundet ist
ausreichend.
Wie genau ist genau?
2
Leistungsaufgabe
Aufgabe
1
Kompetenz
K5
Anforderungsbereich
II
1 Ein Graben ist 240 m lang und 1,7 m tief. Seine Breite muss
1,25 m ± 0,05 m betragen. Das ausgehobene Material hat
vermutlich eine Dichte von 1,5 bis 2,5 Tonnen pro m3. Die
Lastwagen, die das Material abtransportieren, sind für
eine Nutzlast von 8,0 t zugelassen. Wie viele Fuhren sind zu
kalkulieren?
Lösung zur Leistungsaufgabe
1 V = (240 ± 0,5) · (1,7 ± 0,05) · (1,25 ± 0,05) m3. Mit der Dop-
pelrechnung ergeben sich: 474 m3; 510 m2; 547 m3.
Das untere Gewicht beträgt etwa 474 m3 · 1,5 t/m3 = 711 t;
das obere etwa 547 m3 · 2,5 t/m3 ≈1368 t.
Damit sind zwischen 90 und 170 Fuhren nötig.
7
Ganz schön groß
3
Wie könnte es weitergehen?
Kompetenzerwartungen
– Informationen aus Bildern gewinnen und diese bewerten
(K 3,K 6)
– Realsituationen mathematisieren (K 3)
– Größen abschätzen (K 2,K 3)
– Lösungswege vergleichen und bewerten (K 2,K 3)
– Maßstabsverhältnisse nutzen (K 4,K 5)
– Oberfläche und Volumina von geometrischen Körpern
berechnen (K 5)
– Zylinder und Prismen in der Umwelt identifizieren (K 3,K 5)
Literatur
–
–
–
–
Einordnen
Klasse 8
4 Verpackungen
21 Grundfläche ·
Höhe
–
3 Ganz schön
groß
Lösungen
Alle Lösungen beruhen auch auf Schätzungen, bei denen es
auf die richtige Größenordnung ankommt.
Zur Sache
1
Begriffe
–
Worum geht es?
Diese Lernumgebung dient zum einen der Wiederholung der
bereits in Klasse 8 erworbenen Kompetenzen zur Volumenberechnung von Prismen und Zylindern. Zum anderen leistet sie
durch die offenen Aufgaben, bei denen aus Fotos ungefähre
realitätsnahe Größen abgeschätzt werden müssen, einen
wichtigen Beitrag zum Erwerb mathematischer Modellierungskompetenz.
Zum Unterricht
Vorschlag zur Stundenverteilung
Stunde
LU
1
1, 2, 3
¹
1, 2
http://blk.mat.uni-bayreuth.de/material/download/artikel/
herget/messen.pdf
mathematik lehren, Heft 119, Erhard Friedrich Verlag,
Seelze 2003
Greefahrt, G.: Modellieren lernen, Aulis, Köln 2006
Herget, W., u. a.: Produktive Aufgaben für den Mathematikunterricht, Cornelsen, Berlin 2001
Vernay, R: Mathe mit Bildern, Erhard Friedrich Verlag,
Seelze 2009
21 Grundfläche ·
Höhe
Klasse 8
21 Grundfläche ·
Höhe
LU
Motivierend und gewinnbringend ist es, ähnliche Modellierungsaufgaben selbst zu erstellen und sie den Mitschülern als
Aufgabe zu stellen. Zudem findet man in der unten angeführten Literatur eine Vielzahl ähnlicher Aufgaben.
2
1, 2, 3
3
4
3, 4, 5
AH
Wie kann man vorgehen?
Zum Einstieg können alle die drei Aufgaben der Lernumgebung (arbeitsteilig) in Kleingruppen bearbeiten, dabei bieten
sich unter anderem die Placemat- oder die Ich-Du-Wir-Methode
an. Anhand der Ergänzenden Aufgaben kann die Berechnung
von Zylindervolumen und Zylinderoberfläche noch einmal explizit geübt werden. Je nach Vorwissen der Schülerinnen und
Schüler bietet sich auch der Einstieg über diese Aufgaben an.
a. Grundfläche ist ein rechtwinkliges Dreieck mit den beiden
Kathetenlängen von ungefähr 30 m und 57 m. Damit ist
57
die Grundfläche (in m2) A = 30 · __
2 = 855. Die Grundfläche
2
beträgt ungefähr 825 m . Das Haus ist 21 Geschosse hoch.
Daher beträgt die Gesamtgeschossfläche
855 · 21 m2 = 17 955 m2.
b. Die 21 Stockwerke sind mit den Decken ungefähr 4 m hoch,
also ist das Haus etwa 84 m hoch. Das Volumen beträgt daher 855 m2 · 84 m = 71 820 m3.
c. Die längste Dreiecks-Seite lässt sich anhand der Draufsicht
ausmessen. Der Maßstab ist angegeben. Man erhält eine
Länge von ungefähr 62 m.
Die Fassadengröße beträgt daher
(57 m + 30 m + 62 m) · 84 m = 12 516 m2.
d. Die Fensterhöhe ist in den Geschossen unterschiedlich,
insgesamt erscheint aber mehr als die Hälfte der Gebäudehöhe verglast zu sein. Im Vergleich zur zuvor abgeschätzten
Gesamthöhe von 84 m kann man von einer „Glashöhe“ von
48 m ausgehen. Bei einem Umfang 30 m + 57 m + 62 m
= 149 m und der Annahme, dass ungefähr die Hälfte des
Umfangs verglast ist, errechnet man eine „Glasbreite“ von
75 m. Die Glasfläche beträgt daher ungefähr 48 m · 75 m
= 3600 m2.
e. In einem vierzügigen Gymnasium werden Klassen- und
Fachräume für 32 Klassen benötigt. Ein Klassenzimmer sollte mindestens 60 m2 Fläche besitzen.
Würde man die Gesamtgeschossfläche mit Klassenzimmern besetzen können, so fänden im Gebäude
17 955 m2 : 60 m2 = ca. 300 Klassenzimmer Platz. Würde
ein Gymnasium 32 Klassenzimmer benötigen, so könnten
9 Gymnasien im Flatiron-Gebäude untergebracht werden.
Diese Zahl ist jedoch ganz sicher zu groß, da keine Flächen
für Flure, Treppenhäuser, Mensen, Lehrerzimmer, Sporthallen eingerechnet sind. Geht man davon aus, dass ungefähr
ein Drittel der Fläche für Klassenzimmer genutzt werden
können, dann könnte man 3 Gymnasien unterbringen.
9
3
Ganz schön groß
4 In der Taucherflasche befinden sich 200 · 12 Liter
2
a. Die Höhe des Aquariums lässt sich über die Geschosse der
umliegenden Hotelzimmer abschätzen. Dabei erstreckt sich
das Aquarium über 5 Geschosse mit einer Höhe von ca. 3 m.
Damit errechnet man die Höhe von 15 m. Durch den Aufzug
und die Möblierung unter dem Aquarium lässt sich der
Durchmesser von ca. 10 m abschätzen. Der Zylinder besitzt
daher ein Volumen von 52 · Č · 15 m3 ≈ 1178 m3. Schätzt
man für den Aufzug einen Durchmesser von 3 m so errechnet sich das Wasservolumen mit:
V = 1178 m3 – 1,52 · Č · 15 m3 ≈ 1072 m3 = 1 072 000 Litern.
(Das Aquarium wirbt mit einer Zylinderhöhe von 16 m, einem Durchmesser von 11,5 m und einem Wasservolumen
von 1 Million Litern.)
b. Anhand der Liegen kann man die Maße des Hotelpools
abschätzen mit. Wasserfläche: 15 m · 11 m = 165 m2. Geht
man von einer gleichmäßigen Wassertiefe von 2 m aus,
dann besitzt das Becken einen Inhalt von 330 m3 Wasser.
Damit befinden sich im Becken ungefähr ein Drittel der
Wassermenge des Aquariums, man dürfte daher 500 Fische
darin schwimmen lassen.
3 Der Leuchtturm kann als Zylinder modelliert werden, indem
man den mittleren Durchmesser zugrunde legt. Für die
Größenabschätzung sind die Häuser neben dem Leuchtturm geeignet. Ein Stockwerk des Hauses ist ungefähr 3 m
hoch, die angestrichene Fläche des Leuchturms ist 8-mal so
hoch, also etwa 24 m.
Der mittlere Durchmesser ist nach gleicher Überlegung
ungefähr 5 m. Ein Zylinder mit diesen Maßen besitzt die
Mantelfläche von etwa 380 m2. Die Hälfte davon ist rot, die
andere Hälfte weiß.
= 2400 Liter Atemluft.
Der Riesenreifen hat einen Radius von 1,75 m, wobei die
äußeren 10 cm massiv aus Gummi bestehen. Daher erechnet man einen volumenrelevanten Radius von 1,65 m. Die
Felge besitzt ungefähr einen Radius von 0,825 m. Die Breite
ist schwer zu schätzen, eine Breite von 1 m erscheint aber
realistisch. Damit berechnet sich das Volumen mit:
V = 1,652 · Č · 1 m3 – 0,8252 · Č · 1 m ≈ 6,41 m3.
Ein Kubikmeter entspricht 1000 Litern. Daher befinden sich
im unaufgepumpten Riesenreifen ungefähr 6400 Liter Luft.
Im Riesenreifen befindet sich also ungefähr 2,5-mal so viel
Atemluft wie in der Taucherflasche.
5 Unter Betriebsdruck könnte man 6 · 6400 ø = 38 400 ø
Atemluft für den Taucher speichern. Mit dem aufgepumpten Riesenreifen auf dem Rücken könnte der Taucher
38 400
____
2400 = 16-mal so lange unter Wasser bleiben als mit einer
üblichen Tauchflasche. Er könnte also 288 Minuten tauchen.
Leistungsaufgaben
1 Übernachten in einem Abwasserrohr
((Foto))
86 mm x 57 mm
¹
Lösungen zu den Ergänzenden Aufgaben
1 Volumen Cremedose:
V = (6,5 cm : 2)2 · Č · 1,2 cm ≈ 39,82 cm3 = 39,82 mø.
Ein Milliliter entspricht einem Kubikzentimeter.
2
a. V = 4 r · 4 r · 2 r – ( r2 · Č · 4 r ) : 2 = 32 r3 – 2 r3 · Č
= (32 – 2 · Č) · r3
O = 4 r · 4 r + 4 r · 2 r · 2 + r · 4 r · 2 + ( 4 r · 2 r · 2 – r2 · Č) +
(2 · r · Č : 2 · 4 r) = 16 r2 + 16 r2 + 8 r2 + 16 r2 – r2 · Č + 4 · r2 · Č
= 56 r2 + 3 r2 · Č
b. V = ( (2 r)2 · Č · 4 r – r2 · Č · 4 r ) : 2 = ( 16 r3 · Č – 4 ·r3 · Č) : 2
= 12 r3 · Č : 2 = 6 r3 · Č
O = (2 r)2 · Č – r2 · Č + r · 4 r · 2 + (2 r · Č: 2) · 4 r + (4 r · Č :
2) · 4 r = 3 r2 · Č + 8 r2 + 4 r2 · Č + 8 r2 · Č = 15 r2 · Č + 8 r2
c. V = ( (2 r)2 · Č · 4 r + r2 · Č · 4 r ) : 2 = ( 16 r3 · Č + 4 r3 · Č) : 2
= 20 r3 · Č : 2 = 10 r3 · Č
O = (2 r)2 · Č + r2 · Č + r · 4 r · 2 + 4 r · Č · 4 r : 2 + 2r · Č · 4 r : 2
= 4 r2 · Č + r2 · Č + 8 r2 + 8 r2 · Č + 4 r2 · Č = 17 r2 · Č + 8 r2
3 Die Tür ist ungefähr 2 m hoch. Daher ist die Dose ca. 3 m
hoch. Die Dose hat einen Durchmesser von ungefähr 1,8 m.
Damit ist ihr Volumen ungefähr 7,6 m3 groß.
10
In einem zum Park umgebauten ehemaligen Klärwerk kann
man in Standard-Abwasserrohren übernachten. Bei einem Innendurchmesser von 2 m und einer Länge von 2,6 m findet sich
alles, was man für eine Übernachtung benötigt …
a. Berechne das Volumen des etwas anderen Hotelzimmers.
b. Ein Kubikzentimeter Beton wiegt 2,4 g. Wie schwer ist ein
solches Hotelzimmer.
Lösungen zu den Leistungsaufgaben
1
a. V = (2 m : 2)2 · Č · 2,6 m3 ≈ 8,17 m3
b. Die Wandstärke des Betonrohres beträgt ungefähr 20 cm.
Daher berechnet man das Betonvolumen mit:
V = (1,2)2 · Č · 2,6 m3 – 8,17 m3 ≈ 3,6 m3
Wenn 1 cm3 Beton 2,4 g wiegt, dann wiegt 1 dm3 Beton
2,4 kg. 1 m3 wiegt 2,4 t.
Die Röhre hat daher ein Gewicht von 3,6 · 2,4 t = 8,64 t.
Form
4
Zum Unterricht
Kompetenzerwartungen
– Ebene Figuren beschreiben und Zusammenhänge erläutern (K 6, K 1)
– Geometrische Zusammenhänge identifizieren und begründen (K 1)
– Geometrische Figuren zeichnen und konstruieren (K 5)
– Berechnungen mithilfe der Ähnlichkeit zweier Figuren
durchführen und geometrische Zusammenhänge algebraisieren (K 5, K 4)
– Figuren vergrößern und verkleinern (K 5)
Was wird benötigt?
–
–
–
–
–
–
Gummiband, Reißzwecke
Handy o. Ä. zum Filmen
Fondue- oder Schaschlikstäbchen
Textilklebeband (Gewebeband)
Stecknadeln
Kartonunterlagen
Vorschlag zur Stundenverteilung
Einordnen
1–2
1 bis 3
3–4
4
5 bis 7
5 bis 7
8
8
¹
Klasse 7
23 Escher-Parkette
Stunde
LU
1, 2
3, 4
5 bis 9
10
1, 2
3
LU
AH
4 Form
Klasse 8
19 Pythagoras-Parkette
Wie kann man vorgehen?
Die Lernumgebung bietet einen intuitiven Zugang zur Ähnlichkeit. Mit einem selbstgebauten Pantographen werden Vergrößerungen und Verkleinerungen durchgeführt.
Zur Sache
4 Der erste handelnde Zugang zum Vergrößern und Verklei-
Begriffe
Ähnlichkeit, Ähnlichkeitsabbildung, (zentrische) Streckung
Merktexte
Zwei Dreiecke sind ähnlich, wenn sie in den Längenverhältnissen entsprechender Seiten oder in allen drei Winkelgrößen
übereinstimmen.
Worum geht es?
Form ist ein wesentliches Kriterium der Wahrnehmung. In der
Geometrie ist der Begriff der Form an den Begriff der Ähnlichkeit gebunden. Ähnlichkeitsabbildungen sind formtreu. Formgleiche Figuren heißen ähnlich. Bei ähnlichen Figuren sind
entsprechende Winkel gleich groß, entsprechende Längen sind
zueinander proportional. Mithilfe der Ähnlichkeit ist es möglich Seitenlängen zu berechnen oder Winkel anzugeben.
Ähnlichkeit tritt unter anderem überall dort auf, wo etwas
maßstabsgetreu vergrößert oder verkleinert wird, z. B. beim
Kopiergerät, bei Plänen und im Modellbau. Das maßstabsgerechte Verkleinern und Vergrößern und die damit vebundenen
Probleme (Auswirkungen auf Fläche und Volumen, Interpretation von Verhältnissen) kann durchaus ein Schwerpunkt in dieser Lernumgebung sein.
nern erfolgt mit einem Gummiband. Das Verfahren soll
anschließend in einem kleinen selbstgedrehten Film (z. B.
mit dem Handy) beschrieben und demonstriert werden. Es
ist sinnvoll, für den Film die folgenden Anforderungen zu
setzen: Er soll in einem Zug (ohne Schnitt) gedreht werden,
und er soll maximal 90 Sekunden bis 2 Minuten dauern.
Dies erfordert im Vorfeld eine sorgfältige Vorbereitung,
etwa einen aufgeräumten Arbeitsplatz, ein „Drehbuch“ für
den zu sprechenden Text und mehrere Probedurchläufe,
um die Zeit zu testen und die Kameraführung zu verbessern. Damit ist das Drehen eines Handyfilms auch eine
Form geschickten Übens. Bei der Präsentation sollten Kriterien für gute Filme zusammengestellt werden, wenn man
diese Methode öfters einsetzen will. Besonders gelungene
Filme können archiviert und z. B. zum Wiederholen genutzt
werden. Schwache Schülerinnen und Schüler können durch
mehrmaliges Abspielen die dargestellten Zusammenhänge
in ihrem Lerntempo erarbeiten.
5 Anstelle von Grillstäbchen und Textilklebeband lassen sich
auch folgende Werkzeuge verwenden:
– Kartonstäbe und Mustertütenklammern
(Vorteil: nur vier Bauteile; Gelenke einfach mit dem Locher zu erstellen / Nachteil: eher unpräzise).
– Mecanostäbe, Schrauben und Muttern
(Vorteil: präzise / Nachteil: Beschaffung schwierig,
Schrauben sind eher hinderlich).
6 Die besten Ergebnisse erreicht man vermutlich, wenn man
das Gerät unten (im Scheitel des V-Stücks) führt. Es lohnt
sich, ein wenig auszuprobieren.
Gerade weil das Gerät nicht allzu präzise ist, darf man ihm
nicht blind vertrauen. Verlangt sind Beobachten und „Zurechtdenken“. So dient das Gerät als Krücke für ein mentales Modell.
11
4
Form
Wenn ein Punkt mehrmals abgebildet wird, können die
Bildpunkte streuen. Das „Gefühl“ sagt, wo der Bildpunkt
„theoretisch“ liegen muss. Hier sollen intuitive Vorstellungen zum Vergrößern entwickelt werden. Die präzise Untersuchung der Zusammenhänge erfolgt im Arbeitsheft.
In der Lernumgebung „Schieben – Drehen – Zerren“, Klasse
6, wurde erfahren, dass nicht jede geometrische Abbildung
geradentreu ist. Bei c. soll gezielt beobachtet werden, dass
der Pantograph geradentreu abbildet. Bei d. soll dies mit
Punkten auf den Dreiecksseiten kontrolliert werden, bevor
man die Bildpunkte zu einem Dreieck verbindet.
8 Hier_
wird das Seitenverhältnis berechnet, in dem T die Stre-
cke PV teilt. Mit einem Wert von 2 erhält man die Form des
selbstgebauten Pantographen.
Der Teilpunkt T kann auch mit einem Schieberegler (ZahlObjekt) flexibel angelegt werden.
Literatur
–
–
–
Elschenbroich, Hans-Jürgen / Rechmann, Markus (2004):
Pantographien, in: MU, 4 / 2004
Zender, D. (1997): Messungen mithilfe der Strahlensätze,
in: Mathematik lehren, Heft 80 / 1997
Unter www.juergen-roth.de/dynageo/pantograph
kann man eine Dynageo Datei herunterladen
Man muss an V ziehen, um damit zu erreichen, dass mit
F das Dreieck ABC umfahren wird. Dies ist eine ziemlich
„wacklige“ Angelegenheit, was sichtbar wird, wenn man die
Ortslinie von Z beim Ziehen an V aufzeichnen lässt.
Einfacher ist es, F nacheinander auf die drei Punkte des
Dreieck zu führen und dann jeweils einen Bildpunkt auf die
Stelle zu setzen, die dann der Zielpunkt Z anzeigt.
Die so erhaltenen Bildpunkte A’, B’ und C’ können dann
zum Bilddreieck werden.
Anschließend können z. B. Winkel oder Seitenverhältnisse
gemessen werden.
Lösungen
1
a. Ähnlich sind 2, 9, 12 und 5, 7, 14.
b. individuelle Lösungen
c. Sie können sich in Größe, Lage und Orientierung unterscheiden.
2 Durch zwei Winkel ist auch der dritte bestimmt (Winkel-
3
a. Mögliche Begründung der Ähnlichkeit über die übereinstimmenden Winkelgrößen. Dies kann über Scheitel- oder
Wechselwinkel begründet werden. Dabei wird die (offensichtliche) Parallelität
der Strecken AC und DE benutzt.
_
__
10
11
__
b. BE = __
cm,
BD
=
cm
3
3
4 individuelle Lösungen
6 Mögliche Feststellungen:
e. Das entstehende Dreieck ist ähnlich zum Ausgangsdreieck.
Es ist dreimal so groß wie das Ausgangsdreieck.
f. Die Verlängerungen dieser Verbindungslinien schneiden
sich in einem Punkt, dem mit der Nadel fixierten Anfangspunkt. Die Abstände vom Anfangspunkt zu den Bildpunkten sind dreimal so lang wie die Abstände vom Anfangspunkt zu den Originalpunkten.
7
a. Alle Längen (Seitenlängen, Umfänge) der zwei Figuren
stehen im Verhältnis 1 : 3, die Flächeninhalte stehen im Verhältnis 1 : 9.
b. Die Bildfigur wird ein Drittel so groß wie die Originalfigur.
c. Das Parallelogramm (in Abbildung B bei der Bauanleitung)
muss eine Raute sein. Der Flächeninhalt ist in diesem Fall
viermal so groß wie die Originalfläche.
12
¹
summensatz). Damit ist die Form gegeben. Die Größe kann
variieren, ebenso die Lage und die Orientierung.
Lösungen zu den Ergänzenden Aufgaben
1
a. (1; 3; 9; 10) (2; 4; 5; 11; 14) (7; 8)
Die Seitenlängen sind jeweils zueinander proportional.
b. 1; 3; 7; 8; 9; 10
Die Seitenlängen bilden pythagoreische Zahlentripel.
c. 2 und 5. Sie stimmen in drei Seitenlängen überein. Kongruenz ist ein Spezialfall von Ähnlichkeit. Nicht nur die Form,
auch die Größe ist gleich.
2
a.
Dreieck
Winkel 1
Winkel 2
Winkel 3
1
30°
60°
90°
2
90°
30°
60°
3
45°
45°
90°
4
60°
30°
90°
5
20°
80°
80°
6
75°
75°
30°
7
30°
70°
80°
Dreieck
Winkel 1
Winkel 2
Winkel 3
8
100°
20°
60°
9
80°
20°
80°
10
30°
75°
75°
11
30°
100°
50°
12
60°
60°
60°
13
45°
45°
90°
14
30°
80°
70°
Ähnlich sind jeweils:
(1; 2; 4), (3; 13), (5; 9), (6; 10), (7; 14)
b. Bei (1; 4), (3; 13) und (5; 9) stimmen die bekannten Winkel
überein.
Form
c. Alle zueinander ähnlichen Dreiecke könnten auch kongruent sein.
d. Ohne Kenntnis der Längen kann das nicht entschieden
werden.
6
SE89700593_G_13_05
81 mm x 48 mm
3
a. w Alle Winkel sind gleich.
Seitenverhältnis 1 : 1 : 1 : 1
b. f Gegenbeispiel:
c. f Gegenbeispiel:
d. w Alle Winkel sind gleich.
Seitenverhältnis 1 : 1 : 1
e. f Gegenbeispiel:
f. f Gegenbeispiel:
g. w Winkel 45°; 45°; 90°.
Seitenverhältnis 1 : 1 : 90000
2
h. w „Kreis“ bezeichnet eine
eindeutige Form
i. f Gegenbeispiel:
7
a.
y
G
A
5
F
G’
B = A’
4 Zwei Dreiecke sind ähnlich, wenn sie in zwei Winkeln über-
F’
einstimmen.
Zwei Dreiecke sind ähnlich, wenn entsprechende Längen
proportional sind.
B’
C
C’
Z=D
E’
E
x
5
5
a.
4
B
Z
b.
B’
y
G’
A’
G
A
5
F’
F
Z
B
B’
C
A
C’
D
E
E’
A’
b.
5
C
c.
y
A’
x
D’
G’
C’
5
Z
B’
F
B
A’
B’
A
c.
F’
G
A
B
Z
C
C’
D
E
x
C’
C
5
E’
D’
Z
A
B
B’
A’
13
Form
4
8
10
a.
Seitenlängen
(cm × cm × cm)
Größte
Seitenfläche ( cm2 )
Kleinste
Seitenfläche ( cm2 )
Oberfläche ( cm2 )
Kantenlänge (cm)
Volumen ( cm3 )
SE89700593_G_14_01
81 mm x 48 mm
Quader 1
Quader 2
Quader 3
2×4×6
3×6×9
6 × 12 × 18
24
54
216
8
18
72
88
48
48
198
72
162
792
144
1296
b. Längenverhältnisse:
Quader 1 : Quader 2 = 1 : 1,5
Quader 2 : Quader 3 = 1 : 2
Quader 1 : Quader 3 = 1 : 3
Flächenverhältnisse:
Quader 1 : Quader 2 = 1 : 1,52 = 1 : 2,25
Quader 2 : Quader 3 = 1 : 4
Quader 1 : Quader 3 = 1 : 9
Volumenverhältnisse:
Quader 1 : Quader 2 = 1 : 1,53 = 1 : 3,375
Quader 2 : Quader 3 = 1 : 8
Quader 1 : Quader 3 = 1 : 27
9
a. Z ( 0 | 0 ); S = 2
c. Die Oberfläche 2200 cm3 ist die 25-mal so groß wie die
Oberfläche von Quader 1. Seine Seitenängen sind also
5-mal so lang wie die von Quader 1, also 10 cm, 20 cm und
30 cm. Das Volumen beträgt damit 6000 cm3 = 6 dm3.
y
D’
C’
Leistungsaufgaben
5
A’
Aufgabe
1a.
1b.
1c.
2
C
D
A
B’
B
Z
b. A ( 1 | 2 )
B ( 2,5 | 0,5 )
C ( 3,5 | 3 )
D (1 | 3)
Anforderungsbereich
II
I
II bis III
III
x
5
A’ ( 2 | 4 )
B’ ( 5 | 1 )
C’ ( 7 | 6 )
D’ ( 2 | 6 )
Die Koordinaten der Bildpunkte sind jeweils doppelt so groß
wie die Koordinaten der entsprechenden Punkte der Originalfigur.
Grund ist, dass Z im Ursprung liegt, d.h. Original- und Bildpunkt
liegen jeweils auf Ursprungsgeraden (Gleichung y = mx). Die
Bildpunkte erhält man mit m = 2.
Allgemein gilt: Wenn Z im Ursprung liegt, dann hat der
Bildpunkt von P ( x | y ) die Koordinaten ( sx | sy ), wobei s der
Streckungsfaktor ist.
14
Kompetenz
K5, K6
K1
K2, K1
K3, K6
1
a. Konstruiere drei zueinander ähnliche Dreiecke. Beschreibe,
wie du vorgehst.
b. Sind alle rechtwinkligen Dreiecke zueinander ähnlich?
Begründe!
c. Alle Dreiecke in den Abbildungen sind rechtwinklig. Welche
der Dreiecke in einer Figur sind ähnlich? Begründe!
Form
4
2 Erkläre mithilfe der Ähnlichkeit, wie die Höhenmessung
Baumhöhe
mit einem Försterdreieck funktioniert.
x
Beobachterin
Augenhöhe 1,2 m
Distanz vom Baum
Lösungen zu den Leistungsaufgaben
1
a. Konstruktion z. B. durch Parallelenkonstruktion über einer
gemeinsamen Grundlinie
b. Nein. Die Dreiecke können verschiedene Winkel haben.
Es ist auch möglich, als Gegenbeispiel zwei verschiedene
rechtwinklige Dreiecke zu zeichnen.
c. Mögliche Begründungen:
Linke Figur: Alle Dreiecke sind ähnlich, da sie gleiche Winkel haben. Begründung: Alle haben einen 90°-Winkel, das
linke Teildreieck hat mit dem großen Dreieck den Winkel
links gemeinsam, also ist auch der dritte Winkel gleich.
Entsprechende Argumentation mit dem rechten Teildreieck
und dem rechten Winkel.
Rechte Figur: Wenn im größten Teildreieck die Höhe eingezeichnet wird, erhält man die linke Teilfigur. Dieses Dreieck
ist also mit seinen beiden durch die Höhe entstandenen
Teildreiecken ähnlich. Die beiden in der Fogur außen liegenden Teildreiecke erhält man aus den durch die Höhe
entstandenenTeildreiecke durch Punktspiegelung, also sind
alle Dreiecke ähnlich.
2 Mögliche Begründung über Parallelität der waagerechten
und senkrechten Linien oder über Winkelgleichheit.
15
Zehnhoch
5
Vorschlag zur Stundenverteilung
Einordnen
6 Vom Leben
im Vierwaldstättersee
Klasse 7
1 Wie viel ist viel?
5 Zehnhoch
Klasse 7
13 Potenzieren
18 Wachstum
Zur Sache
Begriffe
Wissenschaftliche Schreibweise, Potenzschreibweise, Zehnerpotenz
Merktexte
–
Worum geht es?
Es sollen die Vorstellungen zu den Zehnerpotenzen mit negativen Exponenten weiter entwickelt werden. Insbesondere
sollen die Bedeutung und die Auswirkung eines veränderten
Exponenten vertieft werden. Wichtig ist auch hier der Wechsel
der Darstellung (Zehnerpotenz, Dezimalbruch, Bruch).
Auf der rechten Seite werden Zehnerpotenzen im Zusammenhang mit Homöopathie aufgegriffen und es wird in diesem
Sachkontext damit gerechnet.
Zum Unterricht
Was wird benötigt?
–
Stunde
LU
1
1, 2
2
3
3
4
4
5
5
6
¹
Kompetenzerwartungen
– Repräsentanten für große und kleine Maßeinheiten angeben (K 1)
– den Taschenrechner richtig bedienen (K 5)
– Zahlen in Potenzschreibweise lesen und schreiben (K 5)
– Verschiedene Schreibweisen ineinander umwandeln (K 4)
– Rechengesetze für Potenzen erforschen und anwenden
(K 2)
– Die Potenzschreibweise mit ganzzahligen Exponenten erläutern (K 1) und verwenden (K 4)
1
2, 3
4, 5, 6
7, 8
9, 10
1
2
LU
AH
3
Wie kann man vorgehen?
Zur Lernumgebung
Die Illustrationen und Fotos der Lernumgebung dienen der
Schulung des Vorstellungsvermögens und zeigen für jede Zehnerpotenz von 100 bis 10– 6 einen Repräsentanten im Metermaß. Sie knüpfen an die Darstellungen und Erfahrungen aus
der Lernumgebung „Wie viel ist viel?“ an.
1 Mögliche Aufträge zu den Illustrationen:
– Zeichne ein Chromosom vergrößert mit der Breite 1 mm,
dazu in entsprechender Größe ein weißes Blutkörperchen, einen Fingernagel. Wie groß wäre dann eine
Hand?
– Weitere Repräsentanten suchen lassen (im und ums
Schulhaus, zu Hause, in der Biologie usw.).
Die Bedeutung der negativen Exponenten kann innermathematisch mit Hilfe einer fortlaufenden Division durch 10
klar werden.
2 Die Schülerinnen und Schüler sollen den Sachverhalt selbst
formulieren.
Eventuell kann vorher in der Klasse eine eigene Serie untersucht und dargestellt werden (1 000 000 : 10, 100 000 : 10
usw.). Die Serie wird anschließend mit der Tabelle im Schulbuch verglichen.
3 Standortbestimmung zum Verständnis des Zehnersystems:
Bei Bedarf kann die Aufgabe mit einer leeren Stellentafel
beliebig erweitert werden. Die Aufgabe eignet sich auch
als Partnerarbeit.
Übersetzung in andere Schreibweisen: Durch die Struktur
der Aufgabenserie sollte die Bedeutung von 100 klar werden.
4 5 Vor der Bearbeitung der Aufgaben muss das Thema Ho-
möopathie besprochen werden bzw. es können die Informationen durch Internetrecherche ergänzt werden.
Zu den Ergänzenden Aufgaben
Die strukturierten Aufgaben 5 bis 8 sind so angelegt, dass die
Schülerinnen und Schüler bei der Bearbeitung einige Potenzgesetze entdecken können und Regeln hierzu formulieren
sollen.
Wie könnte es weitergehen?
Bei der Erarbeitung ist für schwächere Schüler sorgfältig darauf zu achten, dass negative Potenzen nicht mit negativen
Zahlen verwechselt werden. Es muss klargestellt sein, dass
103 eine Eins mit drei Nullen ist, und nicht eine Zehn mit drei
Nullen; genauso wie ein Tausendstel nur zwei Nullen nach dem
Dezimalpunkt hat, und nicht drei, obwohl 1000 drei Nullen hat
17
Zehnhoch
5
1
( ___
1000 = 0,001 ). Zählt man die Einerstelle mit, dann stimmt die
1
1
__
Anzahl Nullen aber: __
10 = 0,1; 100 = 0,01 usw. Der konventionelle
Platz des Dezimalkommas provoziert hier leider immer wieder
Fehler. Besonders begabte Schülerinnen und Schüler kann
man zeigen lassen, dass die gefundenen Potenzgesetze auch
bei einer anderen Basis gelten.
Literatur
–
–
–
–
Morrison, Ph./Morrison, Ph./Eames, R.: Zehn Hoch. Dimensionen zwischen Quarks und Galaxien. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002
Eames, Ch./Eames, R.: Zehn Hoch. Dimensionen zwischen
Quarks und Galaxien. Videokassette (10 Minuten). Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
Film „Zehn hoch“ bei www.youtube.de zu finden.
Kunsch, K./Kunsch, St.: Der Mensch in Zahlen. Spektrum
Akademischer Verlag, Heidelberg 2006
Lösungen
1 individuelle Lösung
b. hinzufügen:
1213
313
223
214
213,1
213,01
213,001
213,0001
c. 3 Plättchen auf eine Stelle: 8
2 Plättchen auf eine Stelle: 8·7 = 56
8·7·6
_8
1 Plättchen auf eine Stelle: 56 ( = ____
1·2·3 = ( 3 ))
insgesamt 120 Möglichkeiten
(Wenn man die Tabelle erweitert, werden es mehr.)
4
a. D 2 und C 1 sind jeweils Verdünnungen 1 : 100. Der Unterschied besteht in der unterschiedlichen Herstellungsweise.
Die D 2-Potenz wurde zweimal geschüttelt.
b. D 3 steht für den Anteil 10– 3 bzw. die Verdünnung 1 : 1000.
c. 10– 4, die Abkürzung könnte D 4 oder C 2 sein.
d. individuelle Lösung
5
a. D 6 bedeutet 10– 6, also 10– 6 von 20 g.
2 Von tausend an werden die Zahlen fortlaufend durch zehn
20 g · 10– 6 = ____
50 000 g = 0,000 02 g
1
dividiert. Die Auswirkung dieser Operation auf den Exponenten wird dargestellt.
D 1 bedeutet 10– 1, also 40 mø · __
10 = 4 mø
1
D 2 bedeutet 10– 2, 100 mø · __
100 = 1 mø
1
3
C 3 bedeutet 10– 6, 15 g · _____
1 000 000 = 0,000 015 g = 0,015 mg
1
a.
103 102 101 100 10– 1 10– 2 10– 3 10– 4
•
•• •••
Zahl in Zahl in
Ziffern Worten
1230
tausendzweihundertdreißig
103 + 2 · 102 + 3 · 101
••
•
•••
213
zweihundertdreizehn
2 · 102 + 1 · 101 + 3 · 100
•
••• ••
13,2
dreizehn
Komma
zwei
3,21
drei Komma zwei
eins
0,231
null Komma zwei
drei eins
1 · 101 + 3 · 100 + 2 · 10– 1
••• ••
•
3 · 100 + 2 · 10– 1 + 1 · 10– 2
••
••• •
2 · 10– 1 + 3 · 10– 2 + 1 · 10– 3
••• •
••
3 · 10– 2 + 1 · 10– 3 + 2 · 10– 4
18
0,0312
null Komma null
drei eins
zwei
C 30 bedeutet 10– 60, 1000 g · 10– 60 = 10– 57 g = 10– 54 mg
= 3 · 10– 12 ø = 3 · 10– 9 mø
D 12 bedeutet 10– 12, 3 ø · __
1012
1
b.
D2
102
5 g · 100
= 500 g
D 12
5 g · 1012
= 5 000 000 000 000 g
= 5 000 000 000 kg
= 5 000 000 t
C 30
1060
5 g · 1060
= 5 · 1060 g
Atomare Maseneinheit 1 u ≈ 1,7 · 10– 27 kg = 1,7 · 10– 24 g
C 12 bedeutet 10– 24, damit enthalten 5 g eines homöopathischen Arzneimittels mit der Potenzierung C 12 weniger als
ein Atom der Ursubstanz.
c. Zuckerwürfel V = 2,56 cm3; Wassertropfen r = 0,3 cm und
damit V = 0,113 cm3. Somit steht das Volumen eines Tropfens zum Volumen eines halben Zuckerwürfel in einem
Verhältnis von 1 : 10.
D 2: Verhältnis 1 : 100; 1 Tropfen auf 100 mø Flüssigkeit
D 6; Verhältnis 1 : 1 000 000; 1 Tropfen auf 1000 ø Flüssigkeit.
6 Mögliche Lösung:
Angenommen, ein Mensch hat 5 ø Blut.
Das sind 5 dm3 = 5 · 10– 3 m3.
Ein weißes Blutkörperchen hat etwa ein Volumen
von 10– 5 · 10– 5 · 10– 5 m3 = 10– 15 m3.
Da das Blut aus verschiedenen Komponenten besteht,
nehme ich einen Anteil von 1 % für die weißen Blutkörperchen.
Zehnhoch
1 % von 5 · 10– 3 m3 sind 5 · 10– 5 m3.
5 · 10– 5 m3 : 10– 15 m3 = 5 · 1010. Es sind also etwa 1010 bis
1011 weiße Blutkörperchen.
Je nach Annahmen können die Lösungen variieren.
¹
Lösungen zu den Ergänzenden Aufgaben
1 1 Million = 106
– 5 · 10– 3 = – 0,005
102 = 1,02 · 102
1,2 · 10– 3 = 0,001 2
0,005 = 5 · 10– 3
10– 5 = 0,000 01
10– 2
= 0,01
– 5000 = – 5 · 103
– 0,01 = – 10– 2
– 105 = – 100 000
2
a. 104
b. 10– 4
10– 6
106
108
1010
108
1012
10– 8
10– 10
10– 3 · 10– 5 = 10– 8
10– 6 · 10– 6 = 10– 12
0,1 · 10– 3
0,2 · 10– 5
Ziffernschreibweise (Dezimalbruch)
Wissenschaftliche
Schreibweise
Bruchschreibweise
0,000 01
1 · 10– 5
1
__
0,0001
1 · 10– 4
1
__
2
__
3
__
0,000 002
2 · 10– 6
0,3 · 10– 7
0,000 000 03
3 · 10– 8
1500 · 105
150 000 000
1,5 · 108
750 · 104
7 500 000
7,5 · 106
187,5 · 100
187,5
1,875 · 10 2
93,75 · 10– 2
0,9375
9,375 · 10 – 1
0,023 437 5 ·
10– 6
105
104
106
108
9375
___
104
234 375
0,000 000 023 437 5 2,34375 · 10– 8 _____
8
10
0,000 000 000 4
4 · 10– 10
0,000 000 000 45
4,5 · 10– 10
0,000 000 4
4 · 10– 7
4
___
1010
45
___
1011
4
__
107
4
1
5
a. 10 · 10 = 100 = 102
10 · 102 = 1000 = 103
10 · 103 = 10 000 = 104
10 · 104 = 100 000 = 105
b. 102 · 101 = 1000 = 103
103 · 102 = 100 000 = 105
104 · 103 = 10 000 000 = 107
105 · 103 = 100 000 000 = 108
c. 105 · 100 = 100 000 = 105
104 · 101 = 100 000 = 105
103 · 102 = 100 000 = 105
102 · 103 = 100 000 = 105
d. 10n · 10m = 10n + m. In der Zehnerpotenzschreibweise gibt
der Exponent die Anzahl der Nuller an. Die Exponenten
können bei der Multiplikation zweier Zahlen in Zehnerpotenzschreibweise addiert werden.
6
3
0,01 · 10– 3
5
0
2
a. – 102; – 10– 2; 10– 4; 0,001; 10– 2; __
10 ; 10 ; 10; 10 ; 1000
15
___
–
3
0
2
3
b. 1,5 · 10 ; 0,1; 100 ; 10 ; 50; 10 ; 150; 5 · 10
a. 103 · 10– 1 = 102 = 100
103 · 10– 2 = 101 = 10
103 · 10– 4 = 10– 1 = 0,1
103 · 10– 5 = 10– 2 = 0,01
b. 105 · 10– 1 = 104 = 10 000
104 · 10– 2 = 102 = 100
103 · 10– 3 = 100 = 1
102 · 10– 4 = 10– 2 = 0,01
c. 10– 5 · 100 = 10– 5 = 0,000 01
10– 4 · 101 = 10– 3 = 0,001
10– 3 · 102 = 10– 1 = 0,1
10– 2 · 103 = 101 = 10
d. Bei der in Aufgabe 5 formulierten Regel sind die Exponenten alle positiv, hier ist einer positiv und einer negativ.
Die Regel 10 n · 10 m = 10 n + m gilt auch hierfür.
7
1
–6
a. __
64 = 2
1
–3
b. __
27 = 3
1
d. __4 = x– 4
1
–n
e. __
an = a
x
1
–4
c. ___
625 = 5
8
a. ( 102 )2 = 104 = 10 000
( 101 )2 = 102 = 100
( 100 )2 = 100 = 1
( 10– 1 )2 = 10– 2 = 0,01
( 10– 2 )2 = 10– 4 = 0,0001
( 10– 3 )2 = 10– 6 = 0,000 001
b. ( 104 )2 = 108 = 100 000 000
( 102 )4 = 108 = 100 000 000
( 103 )2 = 106 = 1 000 000
( 102 )3= 106 = 1 000 000
( 103 )1 = 103 = 1000
( 101 )3 = 103 = 1000
c. ( 10– 3 )– 3 = 109 = 1 000 000 000
( 10– 3 )– 2 = 106 = 1 000 000
( 10– 3 )– 1 = 103 = 1000
( 10– 3 )0 = 100 = 1
( 10– 3 )1 = 10– 3 = 0,001
( 10– 3 )2 = 10– 6 = 0,000 001
19
Zehnhoch
5
d. ( 10n )m = 10n · m; der Exponent in der Klammer kann mit
dem äußeren Exponenten multipliziert werden.
Der äußere Exponent gibt an, wie häufig die Klammer mit
sich selber zu multiplizieren ist. In der Klammer gibt der
Exponent an, wie häufig die Basis mit sich selber zu multiplizieren ist. Als Multiplikation der Basen geschrieben gibt
der Exponent die Anzahl der Faktoren an.
9
a.
b.
c.
d.
172,56 · 102 = 17 256 = 1,7256 · 104
844 · 10– 4 = 0,0844 = 8,44 · 10– 2
0,0034 · 103 = 3,4 = 3,4 · 100
105 = 100 000 = 105
12
–3
e. ____
10 000 = 0,0012 = 1,2 · 10
f.
g.
h.
i.
64 891 · 10– 3 = 64,891 = 6,4891 · 101
72,6 · 0,001 = 0,0726 = 7,26 · 10– 2
0,009 009 0 = 9,009 · 10– 3
0,37 · 10– 1 = 0,037 = 3,7 · 10– 2
10
c. x = 2
x=2
x=3
x=3
b. x = 2
x=1
x = –2
x=7
a. x = 3
x=6
x = –2
x = –5
Leistungsaufgabe
Aufgabe
1
Kompetenz
K5
Anforderungsbereich
I
1 Bestimme x.
102 · 105 = 10x
( 105 ) 3 = 10x
10
__
= 10x
10– 3 · 10x
=
( 10x ) 4
10x
__
= 10
10x · 10
10– 7
=
107
=
10– 4
( 10x ) x = 109
104
104
105
__
= 108
10x
Lösungen zur Leistungsaufgabe
1 102 · 105 = 107
20
10– 3 · 1010
=
10– 8 · 10
10– 7
=
107
( 105 ) 3 = 1015
10
__
= 10– 3
( 10– 1 ) 4 = 10– 4
105
__
= 10
( 103 ) 3
105
___
= 108
=
109
104
104
10– 3
Vom Leben im Vierwaldstättersee
Kompetenzerwartungen
– Zahlen in Zehnerpotenzschreibweise lesen, schreiben und
anwenden (K 4, K 5)
– Informationen aus mathematikhaltigen Darstellungen
entnehmen, bearbeiten und interpretieren (K 1, K 6)
– Abbildungen maßstabsgetreu vergrößern (K 5)
– Sachaufgaben lösen (K 2, K 3)
– Aufgaben erfinden (K 6, K 1)
– Medien zur Informationsbeschaffung nutzen (K 6)
6
einer Abfolge von Zusammenbrüchen. Dabei werden Nährstoffe freigesetzt und der Zyklus kann mit dem Wachstum schnellwüchsiger, kleiner Algen von Neuem beginnen. Die jahreszeitlichen Veränderungen der Umwelt verhindern dabei, dass sich
ein Gleichgewicht in den Bevölkerungsdichten der einzelnen
Organismengruppen einstellt. Dieser Ablauf ist jedoch störanfällig, und nicht alle Auswüchse der Entwicklungszahlen eines
bestimmten Jahres sind so einfach erklärbar.
Zum Unterricht
Einordnen
Was wird benötigt?
4 Zehnhoch
6 Vom Leben im Vierwaldstättersee
–
Texte und Grafiken als Arbeitskopie (Kopiervorlagen)
Vorschlag zur Stundenverteilung
Zur Sache
Worum geht es?
Der Vierwaldstättersee gehört zu den größeren Seen der
Schweiz. Seine interessante Form und eine gute Erforschung
der Lebensbedingungen im See, machen ihn zu einem geeigneten Forschungsobjekt für diese Lernumgebung. Der See ist
allerdings auch einer der schönsten Seen der Schweiz und somit auch ein Anziehungspunkt für Touristen.
Seit 1950 wird der See von der EAWAG (Eidgenössische Anstalt
für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz) erforscht. Der Vierwaldstättersee hat sich heute auf einem nährstoffarmen Niveau, mit relativ geringem Algenwachstum und vielfältigem Artenbestand, stabilisiert. Die Schadstoffbelastung hat sich deutlich verringert. Die Uferzonen des Sees,
die wichtige ökologische Funktionen erfüllen, sind allerdings
durch die starke Besiedelung des Sees gefährdet.
Da der See viele Zuflüsse und nur einen Abfluss besitzt, ist die
Überwachung und Regelung des Seepegelstandes eine wichtige Aufgabe für die EAWAG. Bei Hochwasser kommt es schnell
zu schweren Schäden an den Ufern des Sees, besonders betroffen war 2005 die Stadt Luzern.
Die Nahrungskette
Die dynamische Entwicklung der Wasserorganismen im Verlauf
des Jahres hängt ab von den jahreszeitlichen Bedingungen wie
Wasssertemperatur, Sonnenscheindauer, Nährstoffgehalt für
die Algen sowie von der gegenseitigen Beeinflussung durch
die Nahrungskette. Innerhalb von drei Wochen können ganze
Organismengruppen erscheinen und verschwinden.
Zuerst entwickeln sich die schnellwüchsigen kleinen Algen (Nanoplankton) und die Wassertierchen, die sich davon ernähren,
und somit schnell wachsen können (Protozoen, Rotatorien). Die
höher entwickelten, größeren Kleinkrebse weisen längere Entwicklungszeiten auf. Da viele Wassertierchen nur die kleineren
Algen fressen können, verursachen sie mit der Zeit eine Veränderung der Algenzusammensetzung: Die langsamwüchsigen,
großen Algen (Netzplankter), meistens Algenfäden oder -kolonien, werden bevorteilt und beginnen das Artenspektrum zu
dominieren. Nährstoffverknappung und Fraß führen dann zu
Stunde
LU
AH
1, 2
1
1 bis 3
3, 4
2
4 bis 5
Wie kann man vorgehen?
Die Texte und Grafiken bieten vielfältige Informationen zum
Vierwaldstättersee an. Es geht darum, die wichtigen Informationen zu entnehmen. Durch Berechnungen werden weitere
Sachzusammenhänge erschlossen. Größenangaben geben
Anlass für Schätzungen, Umrechnungen und Maßstabsberechnungen, bei denen auch das Vorstellungsvermögen für sehr
große und sehr kleine Größen geschult wird.
Zur Lernumgebung
Die Lernumgebung ist geeignet, erste Schritte auf dem Weg
zur Portfolioarbeit zu erproben. Dazu gibt es eine kurze Anleitung direkt unter der ersten Aufgabe. Bei dieser Vorgehensweise sollte die Aufgabe 2 nicht mehr komplett im Unterricht bearbeitet werden, da in dieser Aufgabe einige Themenbereiche
angesprochen werden, die sich für Portfolios eignen und daher
wohl auch von einigen Schülerinnen und Schülern ausgewählt
werden könnten.
Die Bearbeitung dieser Lernumgebung ist auch ohne Portfolioarbeit möglich und sinnvoll. Dann sollten jedoch beide Aufgaben der Lernumgebung im Unterricht bearbeitet werden.
Das Arbeitsheft greift bestimmte Themenfelder wie Regulierung des Seepegelstandes und Bewohner des Sees wieder auf
und vertieft diese.
Literatur
–
–
www.4waldstaettersee.ch
Stadelmann, Pius: Vierwaldstättersee, Lebensraum für
Pflanzen, Tiere und Menschen, Rex Verlag, Luzern 2007
21
6
Vom Leben im Vierwaldstättersee
Lösungen
c.
Pro Sekunde
110 m3 = 110 000 ø
1
a.
Pro Minute
6 600 000 ø
Die Entstehung des Vierwaldstättersees begann schon vor 12 000 Jahren,
in der Eiszeit. In dieser Zeit wurde der See endgültig vom Reussgletscher
geformt, so dass es heute sogar in Luzern im Gletschergarten eine Dokumentation über die Alpen, die Eiszeit und deren Gletscher gibt. Dort
kann man sich intensiv mit der Entstehung des Sees beschäftigen.
Der See, der zu den größten
Seen der Schweiz gehört
( ca. 114 km2 ) hat eine sehr
verzweigte Form mit den
Vitznauer und Gersauer Becken
als Hauptbecken.
Die Endzweige enden an der
Reuss, die der einzige Abfluss
des Sees ist. Die Zuflüsse
des Sees bestehen aus dem
Schmelzwasser der Alpen und
Niederschlag. Insgesamt befindet sich dort 1,18 · 1010 m3
Wasser und er besitzt eine Uferlänge von 129 km.
Die maximale Tiefe des Sees beträgt 214 m und die Höhe des Sees
beträgt 434 m über dem Meeresspiegel.
Der Vierwaldstättersee besteht aus mehreren Armen und Buchten:
• Der Urnersee erstreckt sich von der Einmündung der Reuss bei
Seedorf 11 km in nördlicher Richtung bis nach Brunnen.
• Das Gersauer Becken führt 14 km von Ost nach West von Brunnen
nach Ennetbürgen, wo die Engelberger Aa in den See mündet. In der
Mitte der Bucht von Buochs erreicht der See mit 214 m Tiefe seine
tiefste Stelle.
• Das Vietznauer Becken liegt südlich von Weggis und verläuft von
Ost nach West. Es führt zwischen Hertenstein im Norden und dem
Bürgenstock im Süden hin zur Seemitte.
• Der Chrüztrichter bildet im Westen des Weggiser Beckens das
eigentliche Zentrum dieses Seeteils. Im Südwesten davon liegen
• die Horwer Bucht und
• der Alpnacher See, der zwischen Acheregg und Stansstad durch eine
Engstelle und eine Brücke vom restlichen See abgetrennt wird und
am Südfuß des Pilatus liegt.
• Der Luzernersee führt vom Kreuztrichter aus nach Nordwesten nach
Luzern, wo die Reuss den See verlässt und zur Aare weiter fließt.
• Der Küssnachter See führt zwischen Merlischachen und Meggen in
nordöstlicher Richtung nach Küssnacht am Rigi.
• Alpenpanorama und der prächtigen Landschaft.
(Larissa S., Betül G., Katharina S.)
b.
Wir haben hier den Flächeninhalt des Sees bereits angegeben, er
beträgt 114 km2. Aber wäre es nicht interessant zu wissen, wie die
Fläche des Sees genau bestimmt wird?
Innerhalb einer Aufgabe eines Mathematikarbeitsblattes wurde
genau solch eine Frage gestellt. Ich bin dabei in folgender Art und
Weise vorgegeangen. Zuerst war dort die Fläche des Sees. Ich
KDEHDXI$QKLHEQLFKWLUJHQGHLQH)RUPHOKHUDXV¿QGHQN|QQHQ
also habe ich dies folgendermaßen gemacht. Ich habe die verschieGHQHQ7HLOÀlFKHQGHV6HHVLQZHLWHUH7HLOÀlFKHQXQWHUWHLOWGLHVH
vermessen und dann genau die Fläche jedes einzelnen bestimmt.
Meine Ausführung:
Ich habe den See in ungefähr 35 kleine Dreiecke und Rechtecke
aufgeteilt, diese vermessen, den Flächeninhalt errechnet und diese
dann zusammengerechnet.
(Mario H.)
22
Pro Stunde
396 000 000 ø
Pro Tag
9 504 000 000 ø
Pro Jahr
3 468 960 000 000 ø
Pro Jahr fließen 3,468 96 · 1012 Liter Wasser aus dem See.
(Nathalie B.)
d.
1,18 · 1010 : 110
= 107 272 727,3 : 60
= 1 787 878,788 : 60
= 29 797,9798 : 24
= 1241,582 492 : 365
= 3,401 595 867
(Sekunde)
(Minute)
(Stunde)
(Jahr)
Antwort: Der See wäre nach meiner Berechnung nach 3,401 595 867 Jahren
leer, wenn kein Wasser mehr hineinfließen würde!
(Fabian G.)
e.
e) In einem Liter Wasser sind ungefähr 3,35 · 1025 g Wassermoleküle.
Ein Wassermolekül hat eine Masse von 2,99 · 10– 23 g.
Im Vierwaldstättersee gibt es 1,18 · 1013 l Wasser im See.
Rechnung für die Anzahl der Atome:
1,18 · 1013 · 3,35 · 1025 = 3,953 · 1038 Wassermoleküle
A: Es befinden sich 3,953 · 1038 Wassermoleküle im See.
Rechnung für die Masse der Atome:
3,953 · 1038 · 2,99 · 10– 23 = 1,181 947 · 1016 (g)
A: 1,181 947 · 1016 g Wassermoleküle sind im See.
(Muhammed C.)
f.
In einen Teelöffel (TL) passen 5 mø Wasser. Mit wie vielen TL könnte man
das Wasser des gesamten Sees ausschöpfen?
5 mø = 0,005 ø
0,005 mø entsprechen 1 TL, also 1 ø entsprechen 200 TL.
1ø
1,18 · 1013 ø
200 TL
2,36 · 1015 TL
(Franziska J.)
Vom Leben im Vierwaldstättersee
e.
2
a. (verkleinert)
Maßstab 100 : 1
6
Vor über 40 Jahren führten Überdüngungen und der Einsatz
von phosphathaltigen Waschmitteln fast zum Ersticken der
Seen. Schuld daran waren die veralteten Kläranlagen, die nicht
imstande waren das Phosphat vollständig aus dem Wasser zu
filtern.
Phosphate werden in der Landwirtschaft als Dünger sowie
in Wasch- und Spülmitteln eingesetzt, aber auch der Mensch
scheidet Phosphate aus. Je mehr Phosphor im Wasser vorhanden ist, desto mehr Algen werden produziert. Dadurch bilden
sich riesige Algenteppiche, die anderen Lebewesen oder Wasserpflanzen den Sauerstoff entziehen, den sie zum Überleben
brauchen. Aus diesem Grund beschloss der Bundesrat 1985
ein Verbot für Textil-Waschmittel mit Phosphat in der Schweiz.
Seither verbessert sich die Situation. Wobei im Jahre 1976 noch
32 mg Phosphat pro Liter vorhanden waren, sind es 2000 nur
noch 4 – 6 mg/ø.
Aufgabe: Wie viele Tonnen Phosphat waren im Jahre 1976 im
ganzen See vorhanden?
1,18 · 1010 m3 = 1,18 · 1013 ø
1,18 · 1013 · 32 mg = 3,776 · 1014 mg
= 3,776 · 105 Tonnen
b.
Blaualgen:
3,14 · ( 1 · 10– 5 m ) = 3,14 · 10– 5 m
( 3,14 · 10– 5 m ) · ( 1 · 10– 2 m ) = 3,14 · 10– 7 m2
1 · 10– 5 m
______
= 5 ·10– 6 m
2
( 5 · 10– 6 )2 m2 · 3,14 = 7,85 · 10– 11 m2
( 7,85 · 10– 11 m2 ) · 2 = 1,57 · 10– 10 m2
( 3,14 · 10– 7 m2 ) + ( 1,57 · 10– 10 m2 ) ≈ 3,14 · 10– 7 m2
Kieselalgen:
3,14 · ( 1 · 10– 5 m ) = 3,14 · 10– 5 m
( 3,14 · 10– 5 m ) · ( 7 · 10– 5 m ) = 2,198 · 10– 9 m2
(Franziska J.)
Meine erste Aufgabe bezieht sich auf den Ruderfußkrebs: Die
Länge eines solchen männlichen ausgewachsenen Ruderfußkrebses ist 1,6 · 10– 3 m. Jedoch eine vor Kurzem geschlüpfte
Ruderkrebslarve (auch Naupilus genannt) ist gerade mal
5 · 10– 7 groß. Wie viel mal passt diese Larve in die Länge des
Krebses hinein?
5 · 10– 7 = 0,000 5 mm
1,6 · 10– 3 m = 1,6 mm
1,6 mm / 0,000 5 mm = 3200
Also passt der Naupilus 3200-mal in die Länge des Ruderfußkrebses hinein.
(David P.)
1 · 10– 5 m
______
= 5 ·10– 6 m
2
( 5 · 10– 6 )2 m2 · 3,14 = 7,85 · 10– 11 m2
( 7,85 · 10– 11 m2 ) · 2 = 1,57 · 10– 10 m2
( 2,198 · 10– 9 m2 ) + ( 1,57 · 10– 10 m2 ) = 2,355 · 10– 9 m2
Die Blaualgen haben eine größere Oberfläche als die Kieselalgen. Dies liegt wohl daran, dass die Blaualgen länger als die
Kieselalgen sind.
(Nathalie B.)
c. 6,2 · 10– 4 · 1,18 · 1013 = 7,316 · 109
7,316 · 109 g = 7,316 · 103 t
d. Im März erwärmt sich das Wasser und es gibt mehr Sonnenlicht. Als Folge davon vermehren sich als Erstes die
Algen. Da sie die Nahrungsgrundlage für die Pflanzen fressenden Wassertierchen sind, vermehren sich diese in der
Folge von Mai bis Juni. Die Algenpopulation nimmt wieder
etwas ab. In den Monaten Mai und Juni finden auch die
Fleisch fressenden Wassertierchen dank mehr Nahrung
bessere Wachstumsbedingungen. Im Oktober gibt es am
meisten Fleisch fressende Wassertierchen.
23
Pythagoras & Co.
7
Zum Unterricht
Kompetenzerwartungen
– Sätze am rechtwinkligen Dreieck wiedergeben und darstellen (K 6)
– Sätze am rechtwinkligen Dreieck begründen und beweisen (K 1, K 2)
– Geometrische Größen unter Verwendung der Sätze aus
der Satzgruppe des Pythagoras berechnen (K 5)
Was wird benötigt?
Evtl. stärkeres Papier oder Pappe für Aufgabe 2 und 3.
Vorschlag zur Stundenverteilung
Stunde
LU
EA
AH
Einordnen
Klasse 8
18 Aus dem Leben des
Pythagoras
1
1, 2, 3
2, 3
1
2
4, 5
4, 5, 6
2
3
6, 7, 8
1
3
4
5
6
7, 8
4
9, 10
5
11, 12
Wie kann man vorgehen?
Klasse 8
19 Pythagoras-Parkette
11 Pythagoras
& Co.
13 Sinus, Kosinus, Tangens
4 Form
Zur Sache
Begriffe
Rechtwinkliges Dreieck, Kathete, Hypotenuse,
Satz des Pythagoras, Kathetensatz, Höhensatz, Umkehrsatz
Merktexte
1.
2.
3.
4.
Satz des Pythagoras: siehe linke Seite der Lernumgebung
Umkehrsatz: siehe rechte Seite der Lernumgebung
Kathetensatz: vgl. Aufgabe 7
Höhensatz: vgl. Aufgabe 8
Worum geht es?
Im Mathematikbuch Klasse 8 Lernumgebung 18 wurden die
Schülerinnen und Schüler mit dem Leben des Pythagoras bekanntgemacht. In Lernumgebung 19 wurde der Satz des Pythagoras eingeführt. Dort wurde der Schwerpunkt darauf gelegt,
dass die Schülerinnen und Schüler den Satz selbst entdecken,
formulieren und verstehen.
In dieser Lernumgebung wird der Satz des Pythagoras wieder
aufgegriffen und durch die übrigen Sätze der sogenannten
Satzgruppe des Pythagoras ergänzt: den Kathetensatz und den
Höhensatz des Euklid. Der Schwerpunkt liegt hier darauf, das
Beweisen geometrischer Sätze zu erlernen und zu üben. Dazu
dienen vor allem ikonische und handlungsorientierte Beweise,
die von den Schülern ausformuliert werden sollen.
In den Ergänzenden Aufgaben steht das Anwenden des Satzes
des Pythagoras im Vordergrund (Diagonalen, Höhen, Flächenberechnungen, Abstände in der Ebene und im Raum).
In vielen Bundesländern ist der Satz des Pythagoras noch nicht
Inhalt von Klasse 8. Die Lernumgebung „Pythagoras-Parkette“
wurde in diesem Fall möglicherweise nicht behandelt. Es ist
aber problemlos möglich, direkt mit der vorliegenden Lernumgebung in das Thema einzusteigen.
Zum (Wieder-)Einstieg, insbesondere falls der Satz des Pythagoras noch nicht behandelt wurde, bietet es sich an, mit der
Vorstellungsübung zu beginnen, die in Christoph Weber, Mathematische Vorstellungsübungen im Unterricht, S. 189f. (siehe
Literatur) beschrieben wird. Dabei stellen sich die Schülerinnen und Schüler ein zunächst gleichseitiges Dreieck vor, bei
dem an jeder Seite Quadrate angeheftet sind. Im Verlauf der
Übung stellen sie sich vor, dass die obere Ecke sich nach unten
bewegt, wobei die anliegenden Seiten entsprechend kürzer
und die angehängten Quadrate kleiner werden, bis die Ecke
fast die Grundseite berührt. In der Vorstellung vergleichen die
Schülerinnen und Schüler den Gesamtflächeninhalt der oberen
beiden Quadrate mit dem Flächeninhalt des unteren, in der
Anfangssituation, in der Endsituation und dazwischen und
versuchen, aus ihrer Anschauung heraus, eine Antwort auf die
Frage zu finden, wann die beiden Flächeninhalte gleich sind.
1 Hier geht es um den Wechsel der Darstellung. In Lernum-
gebung 19 „Pythagoras-Parkette“ in Klasse 8 sollten die
Schülerinnen und Schüler, ausgehend von einer zeichnerischen Darstellung, den Satz in Worten formulieren. Hier
sollen sie von der Formulierung in Worten zur zeichnerischen Darstellung und der Formulierung mithilfe von
Formeln wechseln.
Es ist üblich, die Katheten mit a und b und die Hypotenuse
mit c zu bezeichnen. Dies ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit. Je nach Wahl der Bezeichnungen bekommt man
unterschiedliche Formeln. Dies sollte thematisiert werden.
2 Es ist möglich und gerade für schwächere Schüler hilfreich,
die Flächen aus Papier auszuschneiden und zusammenzulegen.
Die Formulierungen im Beweispuzzle enthalten die wesentlichen Beweisschritte. Wenn man ganz exakt sein möchte,
muss man noch begründen, dass die „Restfläche“ in der
oberen Figur tatsächlich ein Quadrat ist, und dass die Flächen in der unteren Figur lückenlos zusammenpassen.
Die dargestellten Figuren lassen auch andere Interpretationen des Vorgehens zu. Zum Beispiel könnte man in der
oberen Figur mit dem inneren „c-Quadrat“ starten und daran vier Dreiecke anlegen. In diesem Fall muss man bgründen, dass insgesamt ein Quadrat entsteht, insbesondere,
dass an den Ecken des c-Quadrats keine Knicke entstehen.
25
Pythagoras & Co.
7
3 Auch hier ist es sinnvoll, die Flächen aus Papier auszu-
schneiden und zu legen. Man beginnt dann sinnvollerweise
mit der rechten Figur.
4 Die Gültigkeit des Umkehrsatzes ergibt sich hier (zumin-
dest experimentell) aus der vollständigen Fallunterscheidung:
Für spitze Dreiecke gilt …, für rechtwinklige gilt …, für
stumpfwinklige gilt … Wenn a2 + b2 = c2 ist, dann muss
das Dreieck rechtwinklig sein, denn wenn es spitz wäre,
wäre a2 + b2 > c2, wenn es stumpf wäre, wäre a2 + b2 < c2.
6 7 Der Kathetensatz und der Höhensatz sind in vielen Bundes8 ländern nicht im Kerncurriculum enthalten. Die Aufgaben
2
a. „Gegeben ist …“
„In ein Quadrat …“
„Das obere Quadrat …“
„Das untere Quadrat …“
„Die Flächen …“
„Also hat …“
b. Einerseits: A = (a + b)2 = a2 + 2 a b + b2
1
Andererseits: A = c2 + 4 · _2 · a b = c2 + 2 a b
fa2 + 2 a b + b2 = c2 + 2 a b fa2 + b2 = c2
3
a.
bieten jedoch die Gelegenheit, das Beweisen geometrischer Sätze zu üben.
c
a
b
a
c
b
a
b–a
b–a
b
Wie könnte es weitergehen?
–
–
a
Pythagoräische Tripel
Möndchen des Hippokrates
c
c
b
c
a
a
b
b
a
c
Literatur
–
–
–
–
Hans J. Schmidt: Der Satz des Pythagoras, Verlag an der
Ruhr 1999
Christoph Weber, Mathematische Vorstellungsübungen
im Unterricht – Ein Handbuch für das Gymnasium, KlettKallmeyer, Seelze-Velber 2010
http://www.juergen-roth.de/dynageo/pythagoras/
pythagoras.html
mathematik lehren 155, Erhard Friedrich Verlag, Seelze
2009
Lösungen
1
a.
4
b2
C
b
B
c2
b. a2 + b2 = c2
a
c
A
26
b. Verlängert man die rechte Seite des kleinen Quadrats nach
unten, so zerteilt diese Linie die Figur in zwei Rechtecke.
Das linke Rechteck hat die Höhe b und die Breite
a + (b – a) = b, ist also ein Quadrat der Seitenlänge b.
Das rechte Rechteck hat die Höhe a und die Breite
b – (b – a) = a, ist als ein Quadrat der Seitenlänge a.
c. Die linke und die rechte Figur sind aus denselben Teilen zusammengesetzt. Also haben sie den gleichen Flächeninhalt.
Die linke Figur hat den Flächeninhalt a2 + b2, die rechte
Figur den Flächeninhalt c2.
d. Der Vergleich der Flächeninhalte in der rechten Figur ergibt: (b – a)2 + 4 · _21 a b = c2
b2 – 2 a b + a2 + 2 a b = c2
Daraus folgt: b2 + a2 = c2
b. „Wenn ein Dreieck spitzwinklig ist, dann ist die Summe
der Flächeninhalte der Quadrate über zwei Seiten immer
größer als der Flächeninhalt des Quadrats über der dritten
Seite.“
„Wenn ein Dreieck stumpfwinklig ist, dann ist die Summe
der Flächeninhalte der Quadrate über den zwei kürzeren
Seiten kleiner als der Flächeninhalt des Quadrats über der
längsten Seite.“
c. „Wenn bei einem Dreieck die Summe der Flächeninhalte
der Quadrate zweier Seiten gleich groß ist wie der Flächeninhalt des Quadrats über der dritten Seite, dann ist das
Dreieck rechtwinklig.“
d. Gegeben sei ein Dreieck mit den Seiten a, b und c. Nach
Voraussetzung gilt a2 + b2 = c2.
Man konstruiere ein rechtwinkliges Dreieck mit den Katheten a’ = a und b’ = b. Nach dem Satz des Pythagoras gilt
a’2 + b’2 = c’2. Also gilt auch c’ = c. Nach dem Kongruenzsatz sss sind die beiden Dreiecke kongruent. Also ist auch
das ursprüngliche Dreieck rechtwinklig mit den Katheten a
und b und Hypotenuse c.
Pythagoras & Co.
7
5
a. Voraussetzung: „Das Dreieck ist rechtwinklig.“
Behauptung: „Der Flächeninhalt des Quadrats über der
Hypotenuse ist gleich der Summe der Flächeninhalte über
den beiden Katheten.“
b. „Wenn bei einem Dreieck zwei Winkel gleich groß sind,
dann sind auch die gegenüberliegenden Seiten gleich
lang.“ Die Umkehrung ist wahr.
c. Mögliche Formulierung für den Satz des Thales:
„Wenn der Punkt
C eines Dreiecks ABC auf dem Kreis mit
_
der Strecke AB als Durchmesser liegt, dann hat das Dreieck
bei C einen rechten Winkel.“
Umkehrung: „Wenn das Dreieck ABC bei C einen rechten
_
Winkel hat, so liegt C auf dem Kreis mit der Strecke AB als
Durchmesser.“
Die Umkehrung ist wahr.
d. Individuelle Lösungen. Beispiele: „Wenn ein Viereck ein
Quadrat ist, dann ist es auch ein Rechteck.“ „Wenn ein Dreieck gleichseitig ist, dann ist es achsensymmetrisch.“
6 Das Dreieck ABC und das Dreieck ADC haben beide densel-
ben Winkel bei A und einen rechten Winkel. Sie haben also
beide die gleichen Winkel. Somit sind sie ähnlich.
Das Dreieck ABC und das Dreieck DBC haben beide denselben Winkel bei B und einen rechten Winkel. Also sind sie
ähnlich.
Somit sind alle drei Dreiecke ähnlich.
h2
h
q
p
p·q
Lösungen zu den Ergänzenden Aufgaben
_
1 Das Quadrat über der Kathete b = AC wird in mehreren
–
–
–
–
–
–
–
7
a. Mit Worten: „Bei jedem rechtwinkligen Dreieck hat das
Quadrat über einer Kathete den gleichen Flächeninhalt wie
das Rechteck aus der Hypotenuse und dem zur Kathete gehörenden Hypotenusenabschnitt.“
Formeln: Bei jedem rechtwinkligen Dreieck, bei dem die
Seiten wie in der Figur bezeichnet sind, gilt a2 = p · c und
b2 = q · c.
b. Bei ähnlichen Dreiecken sind die Seitenverhältnisse entsprechender Seiten gleich. Seite b im Dreieck ADC entspricht der Seite c im Dreieck ABC, die Seite q im Dreiekc
q
b
ADC entspricht der Seite b im Dreieck ABC. Also gilt _c = _b .
q
b
_
_
c. Man multipliziert die Gleichung c = b mit bc und erhält
b2 = qc.
p
a
d. Aus der Ähnlichkeit von ABC und DBC erhält man _c = _a .
2
Durch Multiplizieren mit ac erhält man a = pc.
e. Man addiert die beiden Gleichungen und erhält
a2 + b2 = pc + qc = ( p + q ) c = c2.
Oder geometrisch: Die beiden Rechtecke zusammen bilden
das Hypotenusenquadrat.
p
Schritten, bei denen sich der Flächeninhalt nicht ändert, in
das Rechteck mit den Längen c und q verwandelt.
Das Quadrat über der Kathete b im 1. Bild hat denselben
Flächeninhalt wie das Parallelogramm im 2. Bild, denn die
_
beiden haben die gleiche Grundseite und dieselbe Höhe AC.
Das Parallelogramm wird um 90° gedreht (3. Bild)
Das Parallelogramm im 3. Bild hat denselben Flächeninhalt
wie das Rechteck im 4. Bild, denn die beiden haben dieselbe Grundseite c (vertikal) und dieselbe Höhe q.
Somit hat das Quadrat über der Kathete b denselben
Flächeninhalt wie das Rechteck im 4. Bild.
Also gilt b2 = c q.
Entsprechendes gilt für die andere Kathete: a2 = cp.
Zusammen bilden die beiden Rechtecke das Quadrat über
der Hypotenuse c. Also gilt a2 + b2 = c p + c q = c2.
2
a. d = 90000
2 ·a
b. d = 90000000000000000000
a2 + b2
3
92 + 92 + 92 = 900000000000
243 = 9 · 90000
3 ≈ 15,588
a. d = 9000000000000000000000000000000
2
2
2
9
000000000000000000000000000000
b. d = a + a + a = a · 90000
3 ≈ 1,732 · a
c. d = 9000000000000000000000000000000
a2 + b2 + c2
4
a. h = 12; A = 60
b. h = 4; A = 12
c. h = 90000
5 ; A = 2 90000
5 ≈ 4,472
5
90000
90000
3
3 2
__
a. h = __
2 a; A = 4 a
9
9
a2 – _2 ; A = _2 00000000000000000000000
a2 – _2
b. h = 00000000000000000000000
( b )2
b
( b )2
6
8
a. Der Seite h im Dreieck BCD entspricht die Seite q im Dreieck ADC, der Seite p im Dreieck BCD entspricht die Seite h
im Dreieck ADC. Da die beiden Dreiecke ähnlich sind, folgt
_h = _p .
q
h
b. Durch Multiplizieren mit q · h erhält man h2 = p · q.
c. Bei jedem rechtwinkligen Dreieck ist das Quadrat über der
Höhe gleich groß wie das Rechteck aus den beiden Hypotenusenabschnitten.
90000
3
2
2
a. ASechseck = 6 · ADreieck = 6 · __
4 · (12 cm) ≈ 374,12 cm
3
3 a2
b. A = _2 90000
7
d = 9000000000000000000
l 2 + b2
h
f
e
d
b
l 2 + h2
f = 9000000000000000000
b2 + h2
e = 9000000000000000000
l
27
Pythagoras & Co.
7
b. Das Dreieck mit dem Eckpunkt ( x | y ) auf dem Kreis hat die
Katheten x und y und die Hypotenuse r = 5. Nach dem
Satz des Pythagoras gilt x2 + y2 = 25.
Dies gilt auch dann, wenn x oder y negativ sind, da das
Minuszeichen beim Quadrieren wegfällt.
8 _
a. AC = 6 · 90000
2 = 90000000
72 ≈ 8,485; A = 3 · 90000000
72 ≈ 25,456
__
5
b. BM = 900000000
52 : 2 ≈ 3,606; A = _4 900000000
52 ≈ 9,014
_
9
52 ≈ 7,211; A = _2 900000000
52 ≈ 32,450
c. AC = 900000000
_
= 900000000
32 = 4 90000
2 ≈ 5,657; _
A = 10 90000
2 ≈ 14,142
d. AB
_
9
9
e. AB = 0000000
12 = 2 0000
3 ≈ 3,465; AC = 900000000
40 = 2 90000000
10 ;
A = 2 900000000
30 ≈ 10,954
9 _
Leistungsaufgaben
Aufgabe
1
2 a.
2 b.
_
= 90000
2 ≈ 1,414; AC_= 90000000
13 ≈ 3,606;
a. AB
_
9
90000000
AD
=
12
≈
3,464;
BC
=
11 ≈ 3,317;
0000000
_
__
9
9
BD = 0000
6 ≈ 2,450; CD = 0000
5 ≈ 2,236
Kompetenz
K5
K 5, K 2
K 5, K 2
Anforderungsbereich
I
II
III
b. individuelle Lösungen
1
Wie lang ist der Trinkhalm,
wenn er 10 cm aus der 330-møDose herausragt?
10
a
a
a. h2 + ( _2 )2 = k2; hk2 + ( _2 )2 = h2; a2 + a2 = d2;
( _d2 )2 + ( _d2 )2 = a2; ( _d2 )2 + hk2 = k2
b. individuelle Lösungen
11
y
B
5
C
2 Eine Firma verpackt ihre Getränke in verschieden große
A
1
x
–1
_
1
5
__
_
a.
OA = 90000
5 ≈ 2,236; OB = 900000000
65 ≈ 8,062; OC = 90000000
17 ≈ 4,123
_
9
AB =_ 00000000
34 ≈ 5,831
AC
= 90000
8 ≈ 2,828
_
900000000
BC
=
34 ≈ 5,831
_
000000000000000000
9
d. OP
=
x2 + y2
_
00000000000000000000000000000000000000000000000000000
e. PQ = ( x2 – x1 )2 + ( y2 – y1 )2
9
quaderförmige Trinkpäckchen, die oben eine mittige Einstichstelle für den Trinkhalm haben.
a. Ein Päckchenformat ist:
Breite 6 cm, Tiefe 4 cm und Höhe 5 cm .
Wie lang müssen die mitzuliefernden Trinkhalme sein,
wenn sie mindestens 5 cm aus dem Päckchen herausragen
sollen?
b. Stelle für Trinkpäckchen mit den Maßen b, t und h eine allgemeine Formel auf, wenn der Trinkhalm mindestens 5 cm
aus dem Päckchen herausragen soll.
12
Lösungen zu Leistungsaufgaben
a. Beispiel:
y
1 ø = 100 mm +
90000000000000000000000000000000
1152 + 33,52 mm ≈ 220 mm = 22 cm
5
2
4
a. ø = 5 cm + 90000000000000000000
13 + 25 cm ≈ 11,16 cm
3
b. ø = 5 cm +
2
1
x
–5
–4
–3
–2
1
–1
–1
–2
–3
–4
–5
28
2
3
4
5
6
900000000000000000000000000000000
( ____ ) + h
b2 + t2
4
2
Zahlenlotto
Kompetenzerwartungen
– Vermutungen über zufällige Ereignisse formulieren und
begründen (K 1)
– Bei Abzählproblemen systematisch vorgehen (K 2)
– Den Binomialkoeffizienten erklären und anwenden (K 4)
– Statistische Auswertungen lesen und erstellen (K 4)
– Wahrscheinlichkeiten zur Beurteilung von Chancen und
Risiken und zur Schätzung von Häufigkeiten nutzen
(K 1, K 3)
– Ein- und zweistufige Zufallsexperimente mithilfe von
Baumdiagrammen veranschaulichen (K 3, K 5)
Einordnen
Klasse 8
8 Gesetze des Zufalls
8 Zahlenlotto
Zur Sache
Begriffe
Baumdiagramm, Häufigkeit, Laplace-Experiment,
Pfad-Multiplikationsregel, Pfad-Additionsregel, Fakultät, Binomialkoeffizient
Merktexte
–
–
–
–
Ein Zufallsexperiment, dessen mögliche Ergebnisse gleich
wahrscheinlich sind, heißt Laplace-Experiment. Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses berechnet sich dann durch
den Quotienten aus der Anzahl der günstigen Fälle und der
Anzahl der möglichen Fälle.
Betrachtet man im Baumdiagramm einen Pfad, so ist die
Wahrscheinlichkeit des Pfades gleich dem Produkt der
Wahrscheinlichkeiten an den einzelnen Pfadstücken (Pfadmultiplikationsregel). Gehören mehrere Pfade zu einem
Ereignis, werden die Wahrscheinlichkeiten der einzelnen
Pfade addiert (Pfadadditionsregel).
Die Fakultät n! (gesprochen „n Fakultät“) ist eine Kurzschreibweise für das Produkt der natürlichen Zahlen von 1
bis n. Beispiel: 4! = 1 · 2 · 3 · 4 = 24
Der Binomialkoeffizient ( nk ) beschreibt die Anzahl der Möglichkeiten, k aus n Elementen auszuwählen. Er wird berechn!
net nach der Formel ( nk ) = _____
k! (n – k)!
Worum geht es?
Im 8. Schuljahr wurde mit der Lernumgebung „Gesetze des Zufalls“ die Grundlage zur Bearbeitung des vorliegenden Themas
gelegt. Falls dieses Thema im 8. Schuljahr nicht bearbeitet wurde, wird empfohlen, Fragestellungen aus jener Lernumgebung
dem Thema „Zahlenlotto“ voranzustellen. „Gesetze des Zufalls“
beschäftigt sich beinahe ausschließlich mit kombinatorischen
Fragestellungen, die sich mit wenig Aufwand durch systematisches Auszählen lösen lassen. Falls dennoch mit Formeln gerechnet wurde, konnten die Resultate experimentell überprüft
werden. Im vorliegenden Thema ist die Anzahl möglicher Kom-
8
binationen jeweils so groß, dass sie sich nunmehr durch analoges Schließen überprüfen lassen. Hier besteht schnell einmal
die Gefahr, dass man Formeln benutzt, ohne genau zu wissen,
was sie leisten. Viele Gymnasiasten kommen – trotz teilweise
erheblichem Aufwand – nicht über dieses Stadium hinaus. Die
Lernumgebung „Zahlenlotto“ ist daher nicht in erster Linie
auf das Anwenden und Begreifen von Formeln ausgerichtet.
Formeln können – falls überhaupt – in dieser Lernumgebung
durch analoges Schließen von auszählbaren Situationen
(„Gewinnen“) gewonnen werden.
Die Lernenden kommen mit Lotto immer wieder in Berührung:
Als Spielende, durch Gewinne im Bekanntenkreis, durch die
Ziehung am Fernsehen oder durch Werbung. „Zahlenlotto“
soll zu einer ganzheitlichen Beschäftigung mit der Institution
und dem Spiel anregen. Dazu gehören Fragen zur Statistik,
zum Wettverhalten, zur Berechnung von Gewinnen, sowie zur
Kombinatorik und zur Wahrscheinlichkeit. Die Frage nach der
Wahrscheinlichkeit eines Sechsers wird dabei aufgegriffen –
die mathematische Berechnung ist auch eher einfach nachzuvollziehen. Die Berechnung der Wahrscheinlichkeit von 3, 4
oder 5 richtigen Tipps ist jedoch ungleich schwieriger. Falls Sie
auch diese Berechnungen in Ihren Unterricht einbauen wollen,
empfiehlt es sich, die Berechnungen selbst zu modellieren und
darauf hinzuweisen, dass von Lernenden der Sekundarstufe I
solche Berechnungen nicht verlangt werden.
Die Berechnung der Wahrscheinlichkeit für drei, vier oder fünf
Richtige ist, wie bereits erwähnt, schwierig nachzuvollziehen.
Ein möglicher Ansatz, wie man bei „6 aus 49“ die Wahrscheinlichkeit für drei Richtige berechnen könnte, sei nachfolgend
wiedergegeben:
– Von sechs gezogenen Zahlen drei richtig zu tippen, ist auf
6 · 5 · 4 Arten möglich.
– Drei Zahlen nicht richtig zu tippen, ist auf 43 · 42 · 41
verschiedene Arten möglich.
– Da die Reihenfolge sowohl bei den Treffern wie auch bei
den Nieten keine Rolle spielt, muss je durch die Anzahl
möglicher Reihenfolgen dividiert werden ( 3 ! = 6 ). Die
Wahrscheinlichkeit für drei richtig getippte Zahlen berechnet sich daher wie folgt:
( 3 ) · ( 3 ) ___________
Anzahl mögliche 3er bei 6 aus 49
3! ·
3!
________________
= _____
= ______________
49 · 48 · 47 · 46 · 45 · 44 ≈ 1 : 57
Anzahl mögliche Tipps
49
6
43
6 · 5 · 4 _______
43 · 42 · 41
_____
(6)
6!
Wahrscheinlichkeit für vier richtig getippte Zahlen:
( 4 ) · ( 2 ) _________
Anzahl mögliche 4er bei 6 aus 49
4·3·2·1 · 2
________________
= _____
= 13 983 816 ≈ 1 : 1032
Anzahl mögliche Tipps
49
6
43
6 · 5 · 4 · 3 ____
43 · 42
______
(6)
Analog die Wahrscheinlichkeit für fünf richtig getippte
Zahlen ohne die Zusatzzahl als möglicher Tipp:
( 5 ) · ( 1 ) _____
Anzahl mögliche 5er bei 6 aus 49
5 · 1
6 · 43
________________
= _____
= 49 = ______
Anzahl mögliche Tipps
49
13 983 816
6
43
(6)
( 6 ) ( 43 )
(6)
≈ 1 : 54 201
Weitere Überlegungen zur Wahrscheinlichkeit
Bei Wahrscheinlichkeitsüberlegungen spielt uns unser Gefühl
oft einen Streich – da machen auch Wahrscheinlichkeitsexperten keine Ausnahme. So beträgt die Wahrscheinlichkeit,
dass in 40 Jahren zweimal die gleichen Gewinnzahlen gezogen
29
8
Zahlenlotto
werden über 25 %. Das ist eine für viele verschwindend kurze
Zeitspanne angesichts der Tatsache, wie klein die Wahrscheinlichkeit für einen Volltreffer ist.
Die deutsche Presse feierte die Ziehung des Mittwochslottos
vom 21. Juni 1995 als Sensation, da die gleiche Kombination bereits am 20. Dezember 1986 gezogen wurde. Dass so etwas in
40 Jahren Lotto vorkommt, ist etwa gleich wahrscheinlich wie
der Umstand, dass eine zweifache Mutter zwei Söhne hat.
Natürlich ist es äußerst unwahrscheinlich, dass in zwei bestimmten Ziehungen die gleichen Zahlen gespielt werden.
Aber dass zwei von drei Ziehungen die gleiche Kombination
produzieren, ist schon mehr als doppelt so wahrscheinlich.
Literatur
–
–
–
–
–
–
–
–
Zum Unterricht
A. Büchter, H.-W. Henn: Elementare Stochastik, Axel Springer Verlag, Heidelberg 2007
A. Eichler, M. Vogel: Leitidee Daten und Zufall. Von
konkreten Beispielen zur Didaktik der Stochastik.
Vieweg + Teubner, Wiesbaden 2009
mathematik lehren, Heft 138: Daten und Zufall, Friedrich
Verlag, 2006
mathematik lehren, Sammelband: Wege in die Stochastik,
Friedrich Verlag, 2008
Mathematik 5 – 10, Heft 2: Mit Wahrscheinlichkeit anfangen, Friedrich Verlag, Seelze 2008
Mathekoffer, Klett Verlag, 2008
Wahrscheinlichkeitsbox, Kallmeyer Verlag 2008
http://www.dielottozahlende.net/lotto/6aus49/
statistikensa.html
Was wird benötigt?
–
–
Spielscheine von Lotto; eventuell Lottospiel
Evtl. Kopiervorlage Zahlenlotto
Lösungen
1
Vorschlag zur Stundenverteilung
Stunde
LU
EA
AH
1, 2
1 bis 3
1
1, 2
3 bis 5
4, 5
2 bis 4
3
Wie kann man vorgehen?
Voraussetzungen
Propädeutische Erfahrungen im Bestimmen von Wahrscheinlichkeiten (zum Beispiel „Gewinnen“, Das Mathematikbuch 8)
1 Es lohnt sich, das Baumdiagramm in der Lernumgebung zu
besprechen. Es ist die Grundlage für das Verständnis der
zu bestimmenden Wahrscheinlichkeiten. Man könnte etwa
das Baumdiagramm teilweise (oder vollständig) um zwei
Reihen weiterführen. In diesem Fall werden alle Kugeln
gezogen und es ergeben sich 5! = 120 verschiedene Möglichkeiten.
Das Baumdiagramm würde dann alle Permutationen mit
fünf Zahlen darstellen.
1 b. kann als Anlass genommen werden, den Begriff „Wahrscheinlichkeit“ zu wiederholen.
Mithilfe des Baumdiagramms lässt sich bestimmen, dass
es 60 verschiedene Möglichkeiten gibt, drei Zahlen aus fünf
zu ziehen. Da nur die sechs Permutationen von 1, 3, 5 ge6
1
__
winnen, ist die Wahrscheinlichkeit für drei Richtige __
60 = 10 .
Zähler und Nenner können einzeln erklärt werden. Im
Baumdiagramm sind 60 Wege erkennbar, davon liefern jeweils sechs die gleichen Zahlen.
2 Um eine nachhaltige Grundvorstellung für die Berechnun-
gen zur Wahrscheinlichkeit aufzubauen, ist als Veranschaulichung ein dauernder Bezug zum Baumdiagramm sinnvoll.
Daher sollte bei den einführenden Aufgaben noch nicht mit
dem Binomialkoeffizienten gearbeitet werden.
30
a. Es gibt sechs solche Möglichkeiten:
135; 153; 315; 351; 513 und 531.
b. Zähler: 5 · 4 · 3
Anzahl verschiedene Ziehungen. Für die erste gezogene
Zahl sind jeweils fünf gleich wahrscheinliche Ereignisse
möglich, für die zweite gezogene Zahl noch vier und für die
dritte gezogene Zahl noch drei.
Nenner: 3 · 2 · 1
Für drei Zahlen ergeben sich 3 · 2 · 1 verschiedene mögliche Reihenfolgen.
Dies entspricht den sechs Permutationen in Aufgabe 1 a.
Wenn alle möglichen Ereignisse (60) durch die Anzahl jeweils gleicher Ereignisse (6) dividiert werden, erhält man
die Anzahl verschiedener Ereignisse.
2
b. Annahme: In einer Klasse wurden 280 Tipps abgegeben.
Die Erwartungswerte sind:
– 3 Richtige: 5-mal
– 2 Richtige: 75-mal
– 1 Richtigen: 150-mal
– 0 Richtige: 50-mal
Die Resultate werden wahrscheinlich etwas vom oben stehenden Modell abweichen.
c. | d. Es gibt selbstverständlich wie bei allen Glücksspielen
kein „gerechtes Modell“.
Die Verteilung der Gewinne ist willkürlich. Ein mögliches
Beispiel für Gewinnverteilungen:
– 3 Richtige: 20,–
– 2 Richtige: 2,–
Im Beispiel von B würden damit 250,– ausbezahlt,
30,– würden in der Bank bleiben.
Zahlenlotto
3
a. Es sind ( 8 · 7 · 6 ) : ( 3 · 2 · 1 ) = 56 verschiedene Tipps möglich.
b. Die Wahrscheinlichkeit beträgt 1 : 56.
Zusatzinformation: Die Wahrscheinlichkeit beträgt
1
__
– für 3 Richtige:
56
– für 2 Richtige:
15
__
– für 1 Richtigen:
30
__
– für 0 Richtige:
10
__
56
56
56
c. Die Wahrscheinlichkeit beträgt 2 : 56, 3 : 56, 4 : 56 …
d. Bei 56 verschiedenen Tipps ist die Wahrscheinlichkeit für
drei Richtige 1 (= 100 %).
8
e. e. Der Term ( 3 ) ( gesprochen: „8 über 3“ ) beschreibt die Anzahl der Möglichkeiten, 3 aus 8 Elementen auszuwählen.
Es gibt 8 · 7 · 6 Möglichkeiten, diese 3 Elemente aus den 8
vorgegebenen auszuwählen, die man auf 3 · 2 · 1 verschiedene Weisen ziehen kann.
4
a. individuelle Lösung
b.
Anzahl
„Richtige“
1
2
3
4
5
6
Wahrscheinlichkeit
43 · 42 · 41 · 40 · 39 · 38
______________
0,435 96
d. Da bestimmte Zahlenkombinationen häufiger getippt werden und der Gewinn unter allen Gewinnern geteilt wird,
sollte man lieber „seltene“ Zahlenkombinationen tippen.
Schließlich sind alle gleich (un-)wahrscheinlich.
5
a. Es ist ein Laplace-Experiment, da alle Kugeln gleich wahrscheinlich gezogen werden.
b. Am häufigsten: 49, 32, 38; am seltensten: 13, 45, 28
c. Die Person hat festgestellt, dass diese Zahlen bisher weniger gezogen wurden, und glaubt, dass sie deshalb früher
wieder auftauchen. Jedoch „wissen“ dies die Lottozahlen
nicht und haben weiterhin alle die gleiche Wahrscheinlichkeit, gezogen zu werden.
d. Erste Möglichkeit: Die Statistik läuft über einen Zeitraum
von etwas mehr als 56 Jahren, pro Jahr finden 52 Ziehungen statt. Insgesamt sind in die Grafik also etwa
56 · 52 ≈ 2900 Ziehungen eingeflossen.
Zweite Möglichkeit: Durchschnittlich liegen pro Zahl etwa
340 Ziehungen vor (Schätzung anhand der Grafik), d. h.
dass etwa 49 · 340 ≈ 17 000 Lottozahlen in der Grafik dargestellt sind. Jeweils 6 davon entfallen auf eine Ziehung.
Danach kommt man auf etwa 2800 Ziehungen.
¹
0
Möglichkeiten
6!
43 · 42 · 41 · 40 · 39
___________
·6
5!
6·5
43 · 42 · 41 · 40 ___
_________
· 2
4!
6·5·4
43 · 42 · 41 _____
_______
· 3!
3!
6·5·4·3
43 · 42 ______
____
2! ·
4!
6·5·4·3·2
________
43 ·
5!
6·5·4·3·2·1
__________
=1
6!
0,4130
bei „3 aus 8“ gezogenen Zahlen. Es sind alle sechs Möglichkeiten dargestellt, wie diese 3 Zahlen gezogen sein
können. Das Baumdiagramm besteht somit aus den genau
6 „Gewinnpfaden“ (von den 56 Pfaden zu „3 aus 8“).
0,1324
0,0177
0,000 969
0,000 018 4
Zweites Baumdiagramm: + Z steht für die Menge aus den
drei Gewinnzahlen, – Z für die Menge der fünf nicht gezogenen Zahlen. Hier werden also mehrere Pfade zusammengefasst, entsprechend der Anzahl der Ereignisse werden
die Häufigkeiten entlang der Pfade eingetragen.
0,000 000 071 5
Drittes Baumdiagramm: Hier werden beide Darstellungsformen verknüpft. Ausgehend vom ersten Baumdiagramm
werden die Zahlen zur gesamten Gewinnmenge + Z zusammengefasst; vom zweiten Baumdiagramm aus wird nur der
oberste Pfad als Gewinnpfad übernommen.
1
P (6 Richtige + Superzahl) = P (6 Richtige) · __
10
≈ 0,000 000 72 %
1
· __
P (5 Richtige + Zusatzzahl) = _____
49
10 ≈ 0,000 184 %
P (4 Richtige + Zusatzzahl) ≈ 0,0097 %
P (3 Richtige + Zusatzzahl) ≈ 0,177 %
Lösungen zu den Ergänzenden Aufgaben
1 Erstes Baumdiagramm: Z 1, Z 2 und Z 3 stehen für die drei
c. Die Gewinnausschüttungen beim Lotto hängen davon ab,
wie viele Teilnehmer das Spiel hat, also wie viel Geld eingenommen wurde und wie viele Spieler die jeweils 6, 5, …
Richtigen getippt haben.
Die Wahrscheinlichkeit für 6 Richtige etc. sind in b. abzulesen.
( 65 ) · ( 431 )
(6)
8
2
1
a. A P („5“) = __
49
24
B P (gerade Zahl) = __
49
40
C P (zweistellige Zahl) = __
49
31
8
Zahlenlotto
1
1
__
b. A P (7, 12) = __
49 · 48 ≈ 0,000 425
gewinnst, wenn das Ergebnis positiv ist. Du hast die folgenden drei Urnen zur Auswahl:
1 __
1
B P (7 u. 12) = __
49 · 48 · 2 ≈ 0,000 85
1
1
__
C P (Zwilling) = __
49 · 48 · 2 · 48 ≈ 0,0408
25
Urne 1: 6 Kugeln mit den Zahlen + 1, + 2, + 3, – 1, – 2, – 3
Urne 2: 4 Kugeln mit den Zahlen + 1, + 2, – 1, – 2
Urne 3: 20 Kugeln mit den Zahlen + 1, bis + 10 und – 1 bis
– 10
Welche Urne würdest du wählen? Begründe!
24
__
D P (zwei ungerade Z.) = __
49 · 48 ≈ 0,255
24
23
25
__ __
c. A P (nur dritte Zahl ungerade) = __
49 · 48 · 47 ≈ 0,1248
23
24
25
__ __
B P (eine Zahl ist ungerade) = __
49 · 48 · 47 · 3 ≈ 0,3745
48
47
1
1
__ __ __
C P (dritte Zahl ist 49) = __
49 · 48 · 47 = 49
3 Du sollst aus der Urne mit den sechs Zahlen + 1, + 2, + 3, – 1,
– 2, – 3 zwei Zahlen ziehen, die multipliziert werden.
Du hast folgende Möglichkeiten für ein Spiel:
A Du gewinnst, wenn das Ergebnis positiv ist.
B Vor der Ziehung wirfst du eine Kugel mit der Zahl Null
hinein. Du gewinnst, wenn das Ergebnis positiv ist.
C Du gewinnst, wenn das Ergebnis gerade ist.
D Vor der Ziehung wirfst du eine Kugel mit der Zahl Null
hinein. Du gewinnst, wenn das Ergebnis gerade ist.
Hier ist ein Baumdiagramm nicht wirklich sinnvoll.
3
a.
Welches Spiel hat die größten Gewinnchancen? Begründe!
Lösungen zu den Leistungsaufgaben
1
a. Die Wahrscheinlichkeiten können mit einem Baumdiagramm ermittelt werden.
P (Augensumme 2) = _61
b. analog zu 3 c. gerade/ungerade bei 2 Ziehungen
2
P (Augensumme 3) = _3
1
P (Augensumme 4) = _6
Leistungsaufgaben
Aufgabe
1 a., b.
1 c.
2 a.
2 b.
3
Kompetenz
K5
K 1, K 5
K 1, K 5
K 1, K 5
K 1, K 2, K 5
1
b. P (Augensumme 2) = _4
Anforderungsbereich
I
II
II
II
III
1
P (Augensumme 3) = _2
1
P (Augensumme 4) = _4
1
c. P (Augensumme 2) = _5
3
P (Augensumme 3) = _5
1
P (Augensumme 4) = _5
Alternative Begründung ohne Rechnung: Wenn die erste
Zahl eine 1 ist, kann Summe 4 gar nicht erreicht werden,
Summe 2 nur, wenn noch eine 1 gezogen wird ( Wahrscheinlichkeit _25 ). In mehr als der Hälfte aller Fälle ist die
Augensumme 3. Falls zu Beginn eine 2 gezogen wird, kann
Summe 2 nicht erreicht werden, Summe 4 nur in 40 % der
Fälle, und in 60 % der Fälle wieder Augensumme 3. Daher
ist Augensumme 3 mit Sicherheit das wahrscheinlichste
Ergebnis.
1
a. Eine Urne enthält zwei Kugeln mit Nummer 1 und zwei
Kugeln mit Nummer 2. Es werden zwei Kugeln zufällig gezogen und addiert. Berechne die Wahrscheinlichkeiten für
Augensumme 2, 3 und 4.
b. Es wird eine Kugel gezogen, dann wieder zurückgelegt, und
dann die zweite Kugel gezogen. Berechne die Wahrscheinlichkeiten für die einzelnen Augensummen.
c. Eine andere Urne enthält drei Kugeln mit der Zahl 1 und
drei Kugeln mit der Zahl 2. Es werden zwei Kugeln ohne Zurücklegen gezogen. Auf welche Augensumme (2, 3 oder 4)
würdest du setzen? Begründe!
2
a. Eine Urne enthält sechs Kugeln mit den Zahlen + 1, + 2, + 3,
– 1, – 2, – 3. Zwei Kugeln werden ohne Zurücklegen gezogen
und multipliziert. Würdest du auf ein positives oder auf ein
negatives Ergebnis setzen? Begründe!
b. Aus einer Urne werden zwei Kugeln ohne Zurücklegen
gezogen und die entsprechenden Zahlen multipliziert. Du
32
2
a. Wenn die erste Zahl positiv ist, muss die zweite Zahl ebenfalls positiv sein, damit das Produkt positiv ist. Diese Wahrscheinlichkeit ist kleiner als _21 , da nur noch 2 von 5 Kugeln
günstig sind. Mit der gleichen Argumentation ist auch für
den Fall, dass die erste Kugel negativ ist, die Wahrscheinlichkiet für ein positives Ergebnis kleiner als _21 . Es ist also
günstiger, auf ein negatives Ergebnis zu setzen. Alternativ
kann dies auch mit einem Baumdiagramm begründet
werden. Die Wahrscheinlichkeit für ein positives Ergebnis
beträgt 40 %.
Zahlenlotto
8
b. Verkürztes Baumdiagramm für alle 3 Urnen:
+
+
–
–
Pfadwahrscheinlichkeiten:
Urne 1
Oberer Pfad
Unterer Pfad
Pfadsumme
2
_1 · _
2 5
2
_1 · _
2 5
2
_
5 = 40 %
Urne 2
Urne 3
_1 · _1
9
_1 · __
2 3
_1 · _1
2 3
_1 ≈ 33 %
3
2
19
9
_1 · __
2
19
9
__
19 ≈ 47 %
Urne 3 hat die höchste Gewinnwahrscheinlichkeit.
Die Argumentation ist auch ohne Baumdiagramm möglich: Je mehr Kugeln in der Urne sind (jeweils gleich viele
Plus- und Minuszahlen), um so weniger wirkt sich die erste
gezogene Kugel auf das Verhältnis der Kugeln (Plus- und
Minuskugeln) aus, d. h. die Pfadwahrscheinlichkeit für die
zweite Ziehung nähert sich mit zunehmender Kugelzahl
dem Wert _21 an.
3 Die Aufgabe kann mit vier Baumdiagrammen gelöst wer-
den, was einfacher, aber auch zeitaufwendiger ist. Alternativ ist hier eine mögliche freie Argumentation dargestellt.
A Gewinnwahrscheinlichkeit 40 % (Berechnung z. B. über
ein Baumdiagramm, s. Urne 1 bei 2 b, oder wie in 2 a
dargestellt)
B Die Gewinnwahrscheinlichkeit ist kleiner als 40 %, da
keine neuen Gewinnereignisse dazukommen, mit der
Zahl Null aber weitere Ergebnisse dazukommen, die
keine Gewinne sind.
C Ein gerades Ergebnis entsteht, wenn die Kugel mit 2
oder die mit – 2 dabei sind. Die Wahrscheinlichkeit,
bei der 1. Ziehung ± 2 zu erhalten, ist _31 . Hat man in der
1. Ziehung ± 1 oder ± 3 ( Wahrscheinlichkeit _23 ), so braucht
man in der 2. Ziehung ± 2. Die Wahrscheinlichkeit dafür
4
beträgt _23 · _25 = __
15 . Somit ist die Wahrscheinlichkeit für ein
4
_3
gerades Ergebnis: _31 + __
15 = 5 = 60 %.
D Wenn eine Kugel mit Null hinzugenommen wird, kommen im Vergleich zu Urne C nur Gewinnereignisse dazu.
In D ist also die Gewinnwahrscheinlichkeit am größten.
Die Gewinnwahrscheinlichkeiten der beschriebenen Spiele
(müssen nicht berechnet werden):
A _25 = 40 %
12
B __
49 ≈ 24,5 %
1 2 2 3
C _3 + _3 · _5 = _5 = 60 %
3 4 3 5
D _7 + _7 · _6 = _7 ≈ 71 %
33
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