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Lernen
Lernen
 Das Thema Lernen ist sowohl für die Psychologie, wie
auch die Pädagogik von grosser Bedeutung.
 Einige kleine Beispiele, die Sie schon kennen:
2
Komplexität des
Forschungsgegenstandes
Organismus
Erfahrung/Übung
ermöglicht
Reiz
Situation
Afferenz
Sinnesorgan
Lernen
Reaktion
Erleben
Änderung
Erfolgsorgan
Verhalten
ZNS
Efferenz
Persönlichkeit
Änderung des Verhaltens
3
Mensch =
unspezifisch
Lernen
Lernfähig/Lernbedürftig
Beziehung/Bindung
Beziehungsfähig/Beziehungsbedürftig
Erziehung
Erziehungsfähig/Erziehungsbedürftig
Kommunikation
Erziehender
Zu Erziehender
Psychologie
Der Drang zu lernen und sich zu binden
4
Lernen
 Lernen = nicht beobachtbarer Prozess, der durch
Erfahrung und Übung zustande kommt und durch
den Verhalten und Erleben relativ dauerhaft
erworben oder verändert und gespeichert wird.
 Lernen grenzt sich ab von: angeborenen
Reaktionsweisen, Reifungsvorgängen und Zuständen des
Organismus (Müdigkeit, Stress, Drogen, Krankheit).
5
Lernen
 Das Lernen selbst ist ein Prozess, der nicht
beobachtbar ist.
Theoretisches Konstrukt
Ursache/Auslöser
Lernen als nicht
Ergebnis des Lernprozesses;
des Lernprozesses
beobachtbarer Prozess
Zeigen einer neuen bzw.
veränderten Verhaltensweise
und/oder Erlebens
Erklärung mit Hilfe
von Lerntheorien
6
Lernen
 Es gibt verschiedene Lerntheorien, die
bedeutendsten sind:
 Konditionierungstheorien
 Lernen am Modell (Beobachtungslernen)
 Lernen durch Einsicht und das damit verbundene
Lernen durch Informationsverarbeitung
Psychologische Schulen
7
Lernmodelle
Konditionierungstheorien
Exkurs: Assoziation
Exkurs: Assoziation
 Ein wichtiger Begriff im Zusammenhang mit dem
Thema Lernen ist Assoziation.
 Was versteht man unter dem Begriff Assoziation?
 Assoziation = Verbindung zweier
Ereignisse/Gedächtnisinhalt
• Tannenbaum
 Geschenke
• Pausenglocke
 Cooler Typ von der Parallelklasse
• Sonnenbrand?
• PP-Unterricht?
• …………
11
Assoziationsnetz eines Menschen
12
Klassisches Konditionieren
Iwan P. Pawlow
 Der Begründer des klassischen Konditionierens ist der
Russische Physiologe Iwan P. Pawlow (1849–1936).
 Physiologie = Wissenschaft, die sich damit
beschäftigt, wie der Körper und seine Organe
funktionieren.
14
Klassisches Konditionieren
 Text „Das klassische Konditionieren“ (Hobmair, 2010, S. 163-165)
 Notieren Sie sich, was man unter dem Gesetz der Kontiguität,
Reizgeneralisierung und Extinktion versteht.
 Wenden Sie das Schema der klassischen Konditionierung (S. 164)
auf folgende Beispiele an (schriftlich):
 Larissa liebt den Duft nach Vanille. Wenn sie auf der Strasse ein Parfüm
riecht, das nach Vanille duftet, dann bekommt sie Schmetterlinge im
Bauch. Zudem fühlt sie sich wieder wie bei ihrem ersten Kuss. Ihr erster
Freund hatte übrigens auch eine Vorliebe für Parfüms mit Vanilleduft.
 Klaus war lange Zeit der Aussenseiter in der Klasse. Regelmässig wurde
er von Kollegen, wenn er ins Schulzimmer kam, „gedemütigt“. Noch
heute bekommt er regelmässig Angstschweiss, wenn er in ein
Schulzimmer tritt.
 Hanna läuft beim Duft von Geranien das Wasser im Mund zusammen.
Dies liegt wahrscheinlich daran, dass ihre Grossmutter, die wunderbar
kochen konnte, immer Geranien vor dem Haus stehen hatte.
 Lili wird es beim Geschmack von Tiramisu speiübel. Dies liegt wohl
daran, dass sie sich in den letzten Ferien beim Essen eines Tiramisus
eine Lebensmittelvergiftung eingefangen hatte.
 Erklären Sie (schriftlich) den Unterschied einer Konditionierung
erster und zweiter Ordnung
15
Klassische Konditionierung
 Gesetz der Kontiguität = eine Konditionierung erfolgt erst, wenn
der neutrale Stimulus und der unkonditionierte Stimulus
mehrmals miteinander bzw. zeitlich kurz nacheinander auftreten
und räumlich beieinander liegen.
(Achtung: neuere Forschungen zeigen, dass bei einem
traumatischen Ereignis eine Präsentation reicht)
 Reizgeneralisierung = ein Reiz, der mit dem konditionierten
Stimulus Ähnlichkeit hat, kann ebenfalls die konditionierte
Reaktion auslösen.
 Extinktion (Löschung) = die konditionierte Reaktion erfolgt nicht
mehr, wenn nach einer Konditionierung der konditionierte Reiz
Iängere Zeit nicht mehr mit dem unkonditionierten Reiz gekoppelt
wird.
16
Konditionierung erster und
zweiter Ordnung
 Konditionierung erster Ordnung
Grundlage: natürliche Reflexe
 Glocke (NS)  bzw. reflexartige emotionale
 Futter (US)  Speichelfluss (UR) Reaktion
 Futter (US) & Glocke (NS)  Speichelfluss (UR)
 Glocke (CS)  Speichelfluss (CR)
 Konditionierung zweiter Ordnung
 Roter Ball (NS)  _
Grundlage: Konditionierung
 Glocke (CS1)  Speichelfluss (CR1) erster Ordnung
 Glocke (CS1) & roter Ball (NS) Speichelfluss (CR1)
 Roter Ball (CS2) Speichelfluss (CR2)
17
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18
Werbung
 Werbung für Internet auf Pizzaverpackung => Trifft Zielgruppe =>
Zusätzlich: Assoziation (Internet <> gutes Essen und Frau!!!

Quelle: http://www.theofel.de/archives/2005/03/zielgruppengere.html 27.11.2011
19
Politische Werbung
20
Politische Werbung
21
Politische Werbung
22
Pampers Werbung
23
Ein klassisches Experiment zur
klassischen Konditionierung
Der kleine Albert
 In ihrer berühmten Studie zeigten Watson u. Rayner (1920;
Harris 1979), wie spezifische Ängste möglicherweise konditioniert
werden. Ihre Versuchsperson war ein 11 Monate altes Kind
namens Albert. Wie die meisten Kinder hatte »der kleine Albert«
Angst vor lauten Geräuschen, aber nicht vor weissen Ratten.
Watson u. Rayner präsentierten ihm eine weisse Ratte und
schlugen mit einem Hammer gegen eine Eisenstange direkt
hinter seinem Kopf, gerade als er anfangen wollte, die Ratte zu
berühren. Nach 7 Wiederholungen dieses Vorgangs brach Albert
schon in Tränen aus, wenn er die Ratte nur sah (nach den
heutigen Standards eine Studie, die aus ethischen Gründen
problematisch ist). 5 Tage reagierte der kleine Albert auch auf
einen Hasen, einen Hund und einen Seehundfellmantel mit
Angst.
25
Watson
 John Broadus Watson (geboren am 9. Januar 1878)
war ein US-amerikanischer Psychologe, der die
psychologische Schule des Behaviorismus
begründete.
26
Operantes Konditionieren
Operante Konditionierung vs.
klassische Konditionierung
 Wir können die klassische Konditionierung von der
operanten unterscheiden, indem wir fragen:
 Lernt der Organismus, Ereignisse zu assoziieren,
über die er keine Kontrolle hat (klassische
Konditionierung)?
 Oder lernt er Kopplungen zwischen seinem
Verhalten und den sich daraus ergebenden
Ereignissen (operante Konditionierung)?
28
Lernen durch Versuch und Irrtum
 Wir haben nun gesehen, was man unter operantem
Konditionieren versteht.
 Im Folgenden werden wir sehen, welche Theorien zu
dieser Art des Lernens existieren.
 Im Zusammenhang mit dem operanten Konditionieren
gibt es zwei wichtige Namen:
 Edward Lee Thorndike
 Burrhus Frederic Skinner
29
Lernen durch Versuch und
Irrtum
Lernen am Erfolg
 Edward Lee Thorndike
31
Katzenexperiment nach Edward
Thorndike
 Katzenexperiment nach Edward Lee Thorndike
 Eine Katze wurde in einen Käfig gesperrt, in dem sich viele
Hebel befanden.
 Nur das Drücken eines ganz bestimmten Hebels öffnete die
Käfigtür.
 Die Katze versuchte zunächst durch verschiedene wahllose
Aktivitäten aus dem Käfig zu kommen.
 Betätigte sie zufällig den richtigen Hebel, so gelangte sie in
die Freiheit.
 Nach einer Reihe von Durchgängen fand die Katze allmählich
den entscheidenden Hebel heraus.
 Von da an drückte die Katze den Hebel sofort.
 Die erfolglosen Verhaltensweisen wurden nicht mehr gezeigt.
32
Grundlegende Gesetzmässigkeiten
des Lernens –Edward L. Thorndike
 Grundlegende Gesetzmässigkeiten des Lernens
 Gesetz der Bereitschaft
 Prinzip des Versuchs und Irrtums
 Effektgesetz
 Frequenzgesetz
33
Grundlegende Gesetzmässigkeiten
des Lernens –Edward L. Thorndike
 Gesetz der Bereitschaft
Gelernt wird nur, wenn im Organismus eine
Bereitschaft zum Lernen vorhanden ist. Dies ist dann
der Fall, wenn ein Bedürfnis vorliegt; wenn das
Individuum einen angenehmen Zustand herstellen
bzw. aufrechterhalten oder einen unangenehmen
Zustand beseitigen, vermeiden bzw. beenden will.
34
Grundlegende Gesetzmässigkeiten
des Lernens –Edward L. Thorndike
 Prinzip des Versuchs und Irrtums
Der Mensch probiert verschiedene Verhaltensweisen
aus, um zum Ziel zu kommen.
35
Grundlegende Gesetzmässigkeiten
des Lernens –Edward L. Thorndike
 Effektgesetz
Aus einer Fülle von praktizierten Verhaltensweisen
werden auf Dauer nur solche wieder gezeigt, die für
den Organismus befriedigende Konsequenzen nach
sich ziehen; diejenigen Verhaltensweisen, die keine
befriedigenden Konsequenzen zur Folge haben,
werden nicht wieder gezeigt.
36
Grundlegende Gesetzmässigkeiten
des Lernens –Edward L. Thorndike
 Frequenzgesetz
Das zum Erfolg führende Verhalten wird erst durch
eine gewisse Häufigkeit an Übung bzw. Wiederholung
erlernt, durch mangelnde Übung und Wiederholung
wird es abgebaut und verlernt.
37
Lernen durch VerstärkungBurrhus F. Skinner
Burrhus F. Skinner
 Burrhus F. Skinner
39
Burrhus F. Skinner
 Burrhus F. Skinner (1904–1990) ist die zweite zentrale Person im
Zusammenhang mit dem Thema „operantes Konditionieren“.
 Er entwickelte das „Lernen am Erfolg“ weiter.
 Wurde so zum eigentlichen Begründer des operanten
Konditionierens (Lernen durch Verstärkung oder
Verstärkungslernen).
Edward Lee Thorndike
Katzenexperiment
Burrhus F. Skinner
Skinner-Box
40
Skinner-Box
 Skinner-Box
Im typischen Fall besteht eine Skinner-Box aus einem vollständig
leeren Käfig mit glatten Wänden, in dem ein kleiner Hebel (zum
Beispiel für Ratten) oder eine kleine Pickscheibe (zum Beispiel
für Tauben) angebracht ist, ein Ausgabeschacht für Futter sowie
häufig zusätzlich eine kleine Lichtquelle. Die Hebel oder
Pickscheiben sind mit einer Vorrichtung verbunden, die sowohl
die Anzahl als auch die zeitliche Abfolge des Drückens der Hebel
oder des Pickens auf die Scheibe registriert. Die
Versuchsanordnung ist denkbar einfach: Ein mit der Skinner-Box
gänzlich unvertrautes, hungriges Tier wird in die Box gesetzt –
und der Testleiter wartet ab, was geschieht.
41
Skinner-Box
 Die Skinner-Box
 Skinner spricht über das operante Konditionieren

http://www.youtube.com/watch_popup?v=cl7jr9EVcjI&vq=small
42
Operantes Konditionieren
 Skinner hat mit Hilfe der Skinner-Box untersucht,
durch welche Merkmale das Verhalten eines Tieres in
welchem Ausmass beeinflusst wird.
43
Operantes Konditionieren
 Skinner hat dabei folgende Mechanismen verwendet:
1. Positive Verstärkung = Zunahme der Häufigkeit eines
Verhaltens, wenn positive Reize wie Essen dargeboten
werden. Ein positiver Verstärker ist jeder Reiz, der, wenn er
dargeboten wird, die Reaktion bekräftigt.
2. Negative Verstärkung = Zunahme der Häufigkeit eines
Verhaltens, wenn negative Reize wie ein Elektroschock nicht
mehr oder schwächer dargeboten werden. Ein negativer
Verstärker ist jeder Reiz, der, wenn er nach einer Reaktion
entfernt wird, die Reaktion bekräftigt. Negative Verstärkung ≠
Bestrafung.
3. Verstärker = jedes Ereignis, durch das ein vorausgehendes
Verhalten verstärkt wird.
44
Operantes Konditionieren
45
Operantes Konditionieren
 Text „Das operante Konditionieren“ (Hobmair, 2010,
S.169-174)
 Sie kennen die zentralen Begriffe des operanten
Konditionierens.
 Sie können die Begriffe anwenden.
46
Operantes Konditionieren
 Wurde im Unterricht schon definiert:
1. Positive Verstärkung = Zunahme der Häufigkeit eines
Verhaltens, wenn positive Reize wie Essen dargeboten
werden. Ein positiver Verstärker ist jeder Reiz, der, wenn er
dargeboten wird, die Reaktion bekräftigt
2. Negative Verstärkung = Zunahme der Häufigkeit eines
Verhaltens, wenn negative Reize wie ein Elektroschock nicht
mehr oder schwächer dargeboten werden. Ein negativer
Verstärker ist jeder Reiz, der, wenn er nach einer Reaktion
entfernt wird, die Reaktion bekräftigt. Negative Verstärkung ≠
Bestrafung
3. Verstärker = jedes Ereignis, durch das ein vorausgehendes
Verhalten verstärkt wird
47
Operantes Konditionieren
Konditionierungsformen:
Darbietung eines
Reizes
Wegnahme eines
Reizes
Reiz ist angenehm
Positive Verstärkung
bzw. Belohnung erster
Art
Bestrafung zweiter Art
Reiz ist unangenehm
Bestrafung erster Art
Negative Verstärkung
bzw. Belohnung zweiter
Art
48
Operantes Konditionieren Shaping und Verstärkungspläne
Shaping und Verstärkungspläne
 Text „Shaping und Verstärkungspläne“
 Erläutern Sie, was man unter dem Begriff Shaping versteht?
 Entwerfen Sie eine Versuchsanordnung, um herauszufinden, ob
Bienen ein grelles Grün von einem matten unterscheiden können.
 Entwerfen Sie eine Versuchsanordnung, um herauszufinden, ob
ein 9 Monate altes Kind zwischen an Land und im Wasser
lebenden Tieren unterscheiden kann.
 Nennen Sie die im Text beschriebenen Verstärkungspläne und
arbeiten Sie deren Unterschiede heraus.
 Erläutern Sie, nach welchem Verstärkungsplan Vertreter (die von
Haustüre zu Haustüre gehen und ihre Wahre anpreisen) belohnt
werden.
 Erläutern Sie, welchen Verstärkungsplan Vielflieger-Programme,
die einen Freiflug nach 25.000 Flugmeilen anbieten, verwenden.
 Entwerfen Sie für die verschiedenen Verstärkungspläne je ein
eigenes Beispiele.
50
Operantes Konditionieren
Verstärkungspläne:
Erwerb neuer
Stabilität des
Verhaltensweise
Verhaltens
(Lerngeschwindigkeit)
Kontinuierliche
Verstärkung
Erfolgt schnell
gering
Intermittierende
Verstärkung
Erfolgt langsam
höher
51
Behaviorismus
52
Lernen
 Konditionierungstheorien
 Lernen am Modell (Beobachtungslernen)
 Lernen durch Einsicht und das damit verbundene
Lernen durch Informationsverarbeitung
Psychologische Schulen
-Gestaltpsychologie
-Behaviorismus
-Kognitivismus
-Neuropsychologie
53
Lernen
 Konditionierungstheorien
 Lernen am Modell (Beobachtungslernen)
 Lernen durch Einsicht und das damit verbundene
Lernen durch Informationsverarbeitung
Psychologische Schulen
-Gestaltpsychologie
-Behaviorismus
-Kognitivismus
-Neuropsychologie
54
Behaviorismus
 Was sind die Grundannahmen des Behaviorismus?
 Alles Verhalten kann erlernt und wieder verlernt
werden.
 Alle Aussagen über „innere Vorgänge“ (Gefühle,
Motive oder Gedanken) sind nicht unmittelbar
beobachtbar und daher vom behavioristischen
Forschungsinteresse ausgeschlossen.
 Der Mensch ist nahezu ausschliesslich von
Umweltreizen beherrscht.
55
Behaviorismus
 Von wem wurde der Behaviorismus begründet?
 John B. Watson
 Auf wen geht der Behaviorismus zurück?
 Iwan P. Pawlow
56
Behaviorismus
 In welchem Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts wurde
der Behaviorismus gegründet?
 Im zweiten (1913)
57
Behaviorismus
 Metapher des Behaviorismus
 Im Behaviorismus wird der Organismus (Mensch
und Tier) mit einer Maschine (genauer Black-Box)
verglichen.
Input (Reiz)
Black-Box
Output (Reaktion)
58
Behaviorismus
 Stammlande des Behaviorismus
 Der Behaviorismus steht Amerika (bzw. der USA)
sehr nahe.
59
Behaviorismus
 Annahmen des Behaviorismus (im Speziellen
Watsons) über die Erziehbarkeit des Menschen.
 Watson selbst erklärte einmal: "Gebt mir ein
Dutzend gesunder, wohlgebildeter Kinder und
meine eigene Umwelt, in der ich sie erziehe. Ich
garantiere, dass ich zufällig eines von ihnen
auswähle und es zum Spezialisten irgend eines
Berufes ausbilde, zum Arzt, Richter, Künstler,
Kaufmann oder Bettler, ohne Rücksicht auf seine
Talente, Neigungen, Fähigkeiten, Anlagen und die
Herkunft seiner Vorfahren.„
60
Behaviorismus
 Frage: Welche pädagogische Grundannahme vertritt
Watson?
 "Gebt mir ein Dutzend gesunder, wohlgebildeter Kinder
und meine eigene Umwelt, in der ich sie erziehe. Ich
garantiere, dass ich zufällig eines von ihnen auswähle und
es zum Spezialisten irgend eines Berufes ausbilde, zum
Arzt, Richter, Künstler, Kaufmann oder Bettler, ohne
Rücksicht auf seine Talente, Neigungen, Fähigkeiten,
Anlagen und die Herkunft seiner Vorfahren.„
 Pädagogischer Optimismus
 Erziehung vermag so gut wie alles (Erbanlagen spielen
kaum eine Rolle).
• => Milieutheorie
61
Lernen am Modell
62
Lernen am Modell
 Lernen am Modell = Eine Person (Beobachter)
übernimmt bestimmte Erlebens- und
Verhaltensweisen, die sie bei einer anderen Person
(Modell) beobachtet, so dass es dadurch zu einer
Erlebens- und Verhaltensänderung beim Beobachter
kommt
63
Lernen am Modell
 Innerhalb der Psychologie gibt es verschiedene
Theorien des Modelllernens
 Als besonders bedeutsam hat sich dabei die sozialkognitive Lerntheorie von Albert Bandura erwiesen
64
Lernen am Modell
 Albert Bandura (geb. 1925) wuchs in Alberta
(Kanada) auf.
65
Sozial-kognitive Lerntheorie
Sozial-kognitive Lerntheorie
 Die sozial-kognitive Lerntheorie unterscheidet sich von den zuvor
besprochenen behavioristischen Ansätzen in drei wesentlichen
Punkten:
 Lernen wird als ein aktiver, kognitiv gesteuerter
Verarbeitungsprozess von gemachten Erfahrungen
verstanden.
 Das Verhalten eines Menschen wird als aktiver Prozess
begriffen, bei dem Motivationen, emotionale Empfindungen
und komplexe Denkprozesse eine entscheidende Rolle
spielen.
 Der Mensch ist mehr ein handelndes Wesen, welches
bewusst und überlegt bestimmte Absichten und Ziele
verfolgt, und weniger eine rein reaktive Kreatur, die eine rein
formbare Marionette von Umwelteinflüssen ist.
67
Klassisches Konditionieren Operantes Konditionieren –
Sozial-kognitive Lerntheorie
Input (Reiz)
Black-Box
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
Input (Reiz)
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
68
Sozial-kognitive Lerntheorie
 Drei Prozesse machen nach Albert Bandura (1979)
das Lernen aus:
 Der Mensch kann das Verhalten von anderen
beobachten und nachahmen.
 Der Mensch kann Beobachtungen, Ereignisse,
Erfahrungen und dergleichen symbolisieren und
diese auf der Grundlage dieser Symbole in seinem
Gedächtnis festhalten, darüber nachdenken,
neue Ereignisse planen und schöpferisch tätig
sein.
 Er kann sich selbst steuern und sein eigenes
Verhalten ändern, wenn er es will.
69
Sozial-kognitive Lerntheorie
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
Input (Reiz)
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
Der Mensch kann
das Verhalten von
anderen beobachten
(und nachahmen)
Der Mensch kann
Beobachtungen, Ereignisse,
Erfahrungen und
dergleichen symbolisieren
und diese auf der Grundlage
dieser Symbole in seinem
Gedächtnis festhalten,
darüber nachdenken, neue
Ereignisse planen und
schöpferisch tätig sein
Er kann sich selbst
steuern und sein
eigenes Verhalten
ändern, wenn er es
will
70
Sozial-kognitive Lerntheorie
 Theorie von Bandura
 Albert Bandura unterteilt den Vorgang des Modelllernens in
zwei Phasen, in die Phase der Aneignung und in die Phase
der Ausführung des Verhaltens
 Jede dieser beiden Phasen enthält wiederum zwei wichtige
Teilprozesse
Phase der Aneignung
• Aufmerksamkeitsprozesse
• Gedächtnisprozesse
Phase der Ausführung
• Reproduktionsprozesse
• Motivationsprozesse
71
Phasen der sozial-kognitive
Lerntheorie
Phase der Aneignung
 => Aufmerksamkeitsprozesse
 Gedächtnisprozesse
Phase der Ausführung
 Reproduktionsprozesse
 Motivationsprozesse
72
Phase der Aneignung
- Aufmerksamkeitsprozesse
 Aufmerksamkeitsprozesse
 Aus der Vielzahl von Informationen, die das
Verhalten eines Vorbildes enthält, wählt der
Beobachter die für ihn wichtigen Bestandteile aus
und beobachtet sie exakt
73
Phase der Aneignung
- Aufmerksamkeitsprozesse
 Wie viel Aufmerksamkeit ein Modell erhält hängt ab von:
 Persönlichkeitsmerkmalen des Modells
 Besonders beobachtet werden
• Menschen, die soziale Macht besitzen.
• Menschen, die mit hohem Ansehen ausgestattet sind
• Menschen, die sympathisch und attraktiv sind.
• Menschen, welche die Bedürfnisse des Lernenden zufrieden stellen
können.
 Persönlichkeitsmerkmalen des Beobachters
 Fehlendes Selbstvertrauen oder geringe Selbstachtung fördern die
Aufmerksamkeit einem Modell gegenüber.
 Der Grad der Aufmerksamkeit ist zudem von Faktoren menschlicher
Wahrnehmung abhängig, wie z. B:
• Erfahrungen
• Interessen
• Wertvorstellungen
• Gefühlen
• Stimmungen
74
Phase der Aneignung
- Aufmerksamkeitsprozesse
 Art der Beziehung zwischen Modell und Beobachter
 Die Aufmerksamkeit wird gefördert durch:
• eine positive emotionale Beziehung (Wertschätzung
und Verstehen)
• Abhängigkeit des Beobachters vom Modell
• Häufigkeit einer Beobachtung
 Situationsbedingungen
 Wenn Menschen anwesende Personen beobachten, so ist
die Wahrnehmung stets in eine soziale Situation
eingebunden.
 Die so genannten emotionalen Befindlichkeiten wirken
sich hierbei auf die Wahrnehmung des Beobachters aus.
75
Phasen der sozial-kognitive
Lerntheorie
Phase der Aneignung
 Aufmerksamkeitsprozesse (Was wird beobachtet?)
 => Gedächtnisprozesse
Phase der Ausführung
 Reproduktionsprozesse
 Motivationsprozesse
76
Phase der Aneignung
- Gedächtnisprozesse
 Gedächtnisprozesse
 Ein Beobachter speichert das Gesehene mithilfe
seines Gedächtnisses so lange, bis er sich einen
Nutzen vom Zeigen der erlernten Verhaltensweise
verspricht.
 Das Beobachtete wird in Form von bildlichen oder
sprachlichen Symbolen (symbolische
Repräsentation) im Gehirn gespeichert.
77
Phasen der sozial-kognitive
Lerntheorie
Phase der Aneignung
 Aufmerksamkeitsprozesse (Was wird beobachtet?)
 Gedächtnisprozesse (Wie und wie lange wird gespeichert?)
Phase der Ausführung
 => Reproduktionsprozesse
 Motivationsprozesse
78
Phase der Ausführung
- Reproduktionsprozesse
 Reproduktionsprozesse
 Damit ein beobachtetes Verhalten gezeigt werden kann, muss
das Gespeicherte in angemessene Handlungen und
Verhaltensweisen übersetzt werden.
 Aus einer Vielzahl der gespeicherten Kodierungen werden
solche ausgewählt und organisiert, die für das beabsichtigte
Verhalten relevant sind.
 Problem: kognitive Vorstellungen sind nur selten gleich beim
ersten Mal richtig umsetzbar.
 Motorische Fähigkeiten müssen oft erst geübt, korrigiert und
wiederholt werden.
 Beim Üben und Korrigieren werden die Ergebnisse der
Handlungen und Verhaltensweisen mit den gespeicherten
Kodierungen wiederholt verglichen.
79
Phasen der sozial-kognitive
Lerntheorie
Phase der Aneignung
 Aufmerksamkeitsprozesse (Was wird beobachtet?)
 Gedächtnisprozesse (Wie und wie lange wird gespeichert?)
Phase der Ausführung
 Reproduktionsprozesse (Kognitive und motorische
Voraussetzungen für das Zeigen eines beobachteten Verhaltens)
 => Motivationsprozesse
80
Phase der Ausführung
- Motivationsprozesse
 Motivationsprozesse
 Die Motivation einer Person beeinflusst beim
Modelllernen sowohl die Aneignungs- als auch die
Ausführungsphase.
 Eine Aktivität wird dann beachtet und
durchgeführt, wenn die Verhaltensweise:
 Erfolg bzw. Vorteile verspricht
 Misserfolg bzw. Nachteile verhindert
 Motivation ist eng mit der Aussicht auf
Bekräftigung (Verstärkung) verbunden.
81
Bekräftigung (Verstärkung)
Bobo Doll Experiment
 Verstärkung (Bekräftigung) bei der sozial-kognitiven
Lerntheorie.
 Gehen wir auf das vorher schon besprochene Bobo Doll
Experiment (Albert Bandura & Richard H. Walters) zurück.
 Text: „Rocky: Ein klassisches Experiment“
 Fassen Sie die drei Phasen des Experiments kurz in
Stichworten zusammen.
 Besprechen Sie in Gruppen die Ergebnisse und fassen Sie
sie knapp (in eigenen Worten) zusammen.
 Fällt Ihnen bei den Ergebnis etwas zu folgender Aussage auf:
 Lernen ist ein Konstrukt. Man kann es nicht beobachten,
sondern nur auf Grund des Verhaltens darauf schliessen.
82
Bekräftigung (Verstärkung)
Bobo Doll Experiment
 Das Experiment gliedert sich in drei Phasen:
 Phase eins: Kinder beobachten in einem Film eine Modellperson,
die sich aggressiv gegenüber einer Puppe verhält.
 Der Film findet je nach experimenteller Gruppe ein unterschiedliches
Ende:
 1. Gruppe: Modellperson wird für ihr aggressives Verhalten gelobt und
belohnt.
 2. Gruppe: Modellperson wird bestraft, wenn sie die Puppe prügelt.
 3. Gruppe: Auf das Verhalten der Modellperson folgen weder positive
noch negative Konsequenzen.
 Phase zwei: Die Kinder können anschliessend in einem Spielzimmer
mit Gegenständen spielen, die sie vorher im Film gesehen haben
(Bobo Doll, Holzhammer usw.).
 Phase drei: den Kindern wird mitgeteilt, dass sie für jede
nachgeahmte aggressive Verhaltensweise belohnt werden.
83
Bekräftigung (Verstärkung)
Bobo Doll Experiment
 Ergebnisse bevor der Beobachter bestärkt wird (vor Phase drei):
 Sowohl das belohnte als auch das ohne Konsequenzen
gebliebene Modellverhalten wird am stärksten nachgeahmt.
 Wird das Modell dagegen bestraft, so sinkt auch die
Bereitschaft der Beobachter, die entsprechenden
Verhaltensweisen auszuführen.
 Ergebnisse nachdem der Beobachter bestärkt wurde (nach
Phase drei):
 In allen drei Gruppen treten nun wesentlich mehr
Aggressionen auf.
 Auch die Kinder der 2. Gruppe zeigen deutlich mehr
aggressive Verhaltensweisen.
84
Bekräftigung (Verstärkung)
Bobo Doll Experiment
85
Bekräftigung (Verstärkung)
Bobo Doll Experiment
 Dieser Befund macht zwei Dinge deutlich:
1. Aneignung und Ausführung von neuen
Verhaltensweisen ist nicht dasselbe.
 Die Kinder in Gruppe zwei hatten auch vom bestraften
Modell gelernt!!!!
2. Ebenso wie bei der Theorie des operanten
Konditionierens gilt auch für die sozial-kognitive
Lerntheorie der Grundsatz, dass die
Konsequenzen von Handlungen wesentlich das
Verhalten bestimmen.
86
Bekräftigung (Verstärkung)
 Bandura unterscheidet vier Arten solcher Konsequenzen, die
entweder den Beobachter oder das Modell betreffen:
 Externe Bekräftigung: Ein Mensch erfährt persönlich die
angenehmen Folgen einer Handlung oder er vermeidet mit
der Handlung „negative“ Folgen.
 Stellvertretende Bekräftigung: Ein Mensch beobachtet
andere Personen, die für ein bestimmtes Verhalten
Belohnungen oder Bestrafungen erhalten.
 Direkte Selbstbekräftigung: Ein Menschen belohnt sich
selbst nach erfolgreichem Handeln.
 Stellvertretende Selbstbekräftigung: Der Beobachter sieht,
dass sich das Modell selbst für eine Handlung belohnt.
87
Bekräftigung (Verstärkung)
 Wichtig: Nach Bandura fördern Bekräftigungen
(Verstärkungen) das Lernen am Modell und somit
die Wahrscheinlichkeit, dass das beobachtete
Verhalten angeeignet und ausgeführt wird.
Jedoch sind Bekräftigungen (Verstärkungen) keine
notwendigen Bedingungen für das Modelllernen.
Modelllernen findet auch ohne Bekräftigungseinflüsse
statt.
88
Erwartungshaltungen
 Nach Bandura motivieren vor allem bestimmte Erwartungshaltungen
einen Menschen, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen
 Dabei unterscheidet er drei Erwartungshaltungen:
 Erfolgs.- bzw. Ergebniserwartung = jene Konsequenzen, die sich
eine Person vom Nachahmen einer Verhaltensweise verspricht.
 Eine Person ahmt das Verhalten eines Modells dann nach, wenn sie sich
davon angenehme Konsequenzen verspricht bzw. glaubt, unangenehme
Konsequenzen zu vermeiden oder zu vermindern.
 Kompetenzerwartung = die von einem Beobachter vorgenommene
subjektive Einschätzung seiner eigenen Fähigkeiten, die er zum
Nachahmen eines Verhaltens benötigt.
 Der Beobachter wird Handlungen, bei denen er sich nicht so kompetent
fühlt, eher unterlassen, und solche, bei denen er sich kompetent fühlt,
bevorzugt zeigen.
89
Erwartungshaltungen
 Zum Teil wird noch eine dritte Erwartungshaltung genannt:
 Aussicht auf Selbstbekräftigung = Erwartung einer günstigen
Selbstbewertung beim Zeigen eines nachzuahmenden Verhaltens,
welche zu Zufriedenheit, Wohlbefinden und Selbstbelohnung führt.
 Menschen schätzen ihr Verhalten nach bestimmten, subjektiven Kriterien
ein und beurteilen diese (Beispiel: aggressives Auftreten, Gier,
Leistungsstreben usw.).
 Entspricht ein zu zeigendes Verhalten den subjektiven Kriterien, so erlebt
der Mensch dieses als angenehm, er reagiert mit Zufriedenheit und/oder
Selbstbelohnung; stimmt es mit den subjektiven Kriterien nicht überein,
so können Unzufriedenheit mit sich selbst und/oder Selbstbestrafung die
Konsequenzen sein.
 Menschen zeigen diejenigen Verhaltensweisen, von denen sie sich eine
Selbstbelohnung erwarten vermehrt.
 Verhaltensweisen, die eine Selbstbestrafung erwarten lassen, vermeiden
sie.
90
Selbstregulierung
 Damit die Erwartungshaltung jedoch einen gerichteten
und zielführenden Einfluss auf das Verhalten hat,
benötigt es die Selbstregulierung.
 Selbstregulierung = die Fähigkeit, sich selbst zu
motivieren, sich bestimmte Ziele zu setzen,
Strategien zu entwerfen, das fortlaufende Verhalten
zu bewerten und entsprechend zu ändern.
91
Selbstwirksamkeit
 Ein weiterer wichtiger regulierender Aspekt ist die
Selbstwirksamkeit.
 Selbstwirksamkeit = die eigene subjektive Überzeugung,
bestimmte Verhaltensweisen ausüben und Situationen
bewältigen zu können, etwas bewirken und sein Leben selber
kontrollieren zu können.
 Eine hohe Selbstwirksamkeit schafft günstige
Voraussetzungen für erhöhte Anstrengungen und grosse
Ausdauer zur Bewältigung von Situationen sowie auch
schwierige Aufgaben anzupacken, da diese eher als eine zu
bewältigende Herausforderung betrachtet werden.
 Eine geringe Selbstwirksamkeit führt dazu, dass die eigenen
Fähigkeiten infrage gestellt werden, wenig Bemühen und
Beharrlichkeit aufgebracht werden und die Person damit
verbunden möglicherweise an der Bewältigung der Situation
scheitert.
92
Effekte des Modellernens
 Für die Erziehung sind folgende Effekte wichtig:
 Modellierender Effekt
 An Vorbildern Lernen Menschen neue, ihnen bisher nicht bekannte
Verhaltensweisen sowie Einstellungen gegenüber Personen,
Objekten und Sachverhalten; Vorurteile, Verhaltensvorschriften,
Gefühle, Bedürfnisse und vieles andere mehr.
 Enthemmende und hemmende Effekte
 Bereits erlerntes Verhalten kann durch ahrgenommene
Konsequenzen beeinflusst werden. Sehen Menschen, wie ein
bestimmtes Verhalten anderer keine negativen Folgen oder sogar
Belohnung nach sich zieht, kann dies ihre bisherige
Hemmschwelle, ein ähnliches Verhalten zu zeigen, entscheidend
herabsetzen.
 Hemmende Effekte entstehen in der Regel in Fällen, in denen das
Modellverhalten negative Konsequenzen nach sich zieht. Dabei
sinkt die Bereitschaft, dem Vorbild nachzueifern.
 Auslösende Effekte
 Das Verhalten eines Modells veranlasst andere Menschen, es
unmittelbar nachzuahmen.
93
Phasen der sozial-kognitive
Lerntheorie
Phase der Aneignung
 Aufmerksamkeitsprozesse (Was wird beobachtet?)
 Gedächtnisprozesse (Wie und wie lange wird gespeichert?)
Phase der Ausführung
 Reproduktionsprozesse (Kognitive und motorische
Voraussetzungen für das Zeigen eines beobachteten Verhaltens)
 Motivationsprozesse (Motivationale Voraussetzungen für
das Beobachten und Zeigen eines beobachteten Verhaltens)
94
Modellernen
Es gibt keine andere vernünftige
Erziehung, als Vorbild sein,
wenn's nicht anders geht, ein
abschreckendes.
Albert Einstein (1879 – 1955)
95
Lernen
 Konditionierungstheorien
 Lernen am Modell (Beobachtungslernen)
 Lernen durch Einsicht und das damit verbundene
Lernen durch Informationsverarbeitung
Psychologische Schulen
-Gestaltpsychologie
-Behaviorismus
-Kognitivismus
-Neuropsychologie
96
Kognitivismus
Kognitivismus
 Was versteht man unter dem Begriff „Kognition“?
 Kognition = Gesamtheit aller psychischen
Vorgänge, die der Aufnahme, der Verarbeitung, der
Speicherung sowie des Abrufens und
Weiterverwendens von Informationen dienen.
 Was ist die Grundannahme der kognitiven
Psychologie?
 Grundlegende Annahme der kognitiven
Psychologie ist:
 dass es die kognitiven Prozesse und Strukturen eines
Menschen sind, die einen erheblichen Einfluss auf das
Verhalten und Erleben ausüben.
98
Kognitivismus
 Wie unterscheiden sich Behaviorismus und
Kognitivismus
 Nach Ansicht der Vertreter der kognitiven
Psychologie ist der Mensch nicht nur ein Wesen,
das auf Umweltreize reagiert.
 Der Mensch besitzt auch die Fähigkeit, seine
Umwelt zu interpretieren und zu konstruieren.
 Diese Fähigkeit ermöglicht es ihm, sich selbst zu
formen.
99
Kognitivismus
Mensch als Maschine
Input (Reiz)
Black-Box
Output (Reaktion)
Mensch als
Computer
Output
(Reaktion)
Output (Reaktion)
Input (Reiz)
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
100
Kognitivismus
 Vertreter des Kognitivismus sind:
 Albert Bandura (geb. 1925) soziale-kognitive
Theorie
 Leo Festinger (geb. 1919, New York) Theorie der
kognitiven Dissonanz
101
Neuropsychologische Befunde
zum „Lernen am Modell“
Lernen am Modell
 Schauen wir uns noch die neuere Forschung zum
Thema Lernen am Modell an.
 Neurologen haben sog. Spiegelneuronen entdeckt,
die eine neuronale Basis für das Lernen am Modell
liefern.
103
Spiegelneuronen
Spiegelneuronen
 Spiegelneuronen = Neuronen im Gehirn, die reagieren, wenn
bestimmte Tätigkeiten ausgeführt werden oder wenn jemand
anderes bei der Ausführung beobachtet wird. Der im Gehirn
ablaufende Vorgang des Spiegelns der Tätigkeit eines anderen
Menschen trägt zur Nachahmung, zum Erlernen von Sprachen
und zur Empathie bei.
 => Ist die physiologische Grundlage für alle diese
Prozesse!
105
Erwerb neuen Verhaltens, ohne eigene
Erfahrungen machen zu müssen
Schließlich erlauben die Spiegelstrukturen […] auch die Übernahme
von neuen, noch nicht verwendeten Verhaltensweisen zum
Erreichen von Zielen. Wenn wir beispielsweise das erste Mal
beobachten, wie jemand eine Flasche Wein öffnet, ohne einen
Korkenzieher zu benutzen, wie ein Messer an einem Stein
geschärft wird oder wie Salz auf die Tischdecke geschüttet wird,
um einen Rotweinfleck aufzusaugen, dann wenden wir diese
»Tricks« ganz selbstverständlich auch an, wenn wir in eine
entsprechende Situation kommen. Und so wie in diesen
Alltagsbeispielen, schauen wir uns vor allem als Heranwachsende
tausende von Vorgehensweisen bei anderen ab, oftmals auch ohne
uns dessen bewusst zu sein. Müssten wir alles zielgerichtete
Verhalten durch eigene Verhaltenserfahrungen, durch Versuch und
Irrtum also, herausfinden, wäre unser Leben nicht lang genug, um
all die Vorgehensweisen zu erwerben, mit denen wir unser Leben
bestreiten. Die Fähigkeit zur Imitation, zum Nachmachen dessen,
was andere tun, führt so zu einer außerordentlichen
Beschleunigung des Erlernens effektiven zielgerichteten
Verhaltens.
Quelle: Hoffmann, J. and J. Engelkamp (2013). Lern- und Gedächtnispsychologie. Heidelberg, Springer.
106
Lernen
 Konditionierungstheorien
 Lernen am Modell (Beobachtungslernen)
 Lernen durch Einsicht und das damit verbundene
Lernen durch Informationsverarbeitung
Psychologische Schulen
-Gestaltpsychologie
-Behaviorismus
-Kognitivismus
-Neuropsychologie
107
Neuropsychologie
Bekannte Neuropsychologen
 Bekannte Neuropsychologen
 Paul Broca
 Carl Wernicke
109
Neuropsychologie
 Was untersucht die Neuropsychologie
 Die Neuropsychologie untersucht und erklärt
Zusammenhänge zwischen Erleben und Verhalten
eines Menschen und den diesen zugrunde
liegenden neurobiologischen Prozessen.
 Neuropsychologie untersucht in erster Linie die
neuronalen Grundlagen des psychischen
Geschehens, es sind aber auch andere Systeme
wie das Hormon- und das Sinnessystem mit
einbezogen.
110
Neuropsychologie
Mensch als Maschine
Input (Reiz)
Input (Reiz)
Black-Box
Output (Reaktion)
MenschOutput
als Computer
(Reaktion)
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
Mensch als neurobiologischer Prozess
Output (Reaktion)
Input (Reiz)
Output (Reaktion)
Output (Reaktion)
111
Neuropsychologie
 Wo sehen die Autoren des Textes (Hobmair, 2010) die Gefahr bei
einer Überbewertung der Neuropsychologie?
 Man wird dem Menschen in seinem Wesen und seiner
Ganzheit nicht gerecht, wenn man ihn lediglich auf
physikalische und chemische Prozesse reduziert.
 Zu einer hinreichenden Erklärung des Erlebens, Verhaltens
und Handelns ist eine ganzheitliche und übergeordnete
Sichtweise nötig, die auch soziale und kulturelle Grundlagen
mit einbezieht.
 Person sein, Personalität entsteht beispielsweise nicht im
Gehirn, sondern in der Auseinandersetzung mit dem anderen,
also im sozialen Kontext.
112
Neuropsychologie
 Was meinen Sie?
 Verstehe ich, wo ein Radiobericht herkommt und wie
er entstanden ist, wenn ich den Aufbau des
Radiogerätes verstanden habe?
 Habe ich, wenn ich mit einem Hammer auf ein Radio
schlage und es nur noch piepst, den „WortErzeugungs-Punkt“ getroffen?
113
Neuropsychologie
 Ihre Stärke ist jedoch, die:
 die Einbettung von kognitiven
Prozessen in die «physiologische
Realität»
114
Neuropsychologie
 Zudem verkauft die Neuropsychologie oft:
 «alten Wein in neuen Schläuchen!»
115
Lernen durch Einsicht
Lernen durch Einsicht
 Text „Lernen durch Einsicht“ (Hobmair, 2010,
S.178-180)
117
Lernen durch Einsicht
 Lernen beruht nicht in erster Linie auf Versuch und
Irrtum (Edward L. Thorndike) sondern auf Einsicht.
 Lernen durch Einsicht = Prozess, in welchem eine
Person eine Situation gedanklich umstrukturiert und
so die Beziehung zwischen den einzelnen Elementen
dieser Situation erkennt  als Ergebnis dieses
Prozesses zeigt sich neues oder geändertes Verhalten
und/oder Erleben.
118
Lernen durch Einsicht
 In der neueren Literatur findet man auch den Ausdruck
Lernen als Informationsverarbeitung.
 Lernen als Informationsverarbeitung =
Sammelbezeichnung für Theorien, bei denen die
Aufnahme, die Verarbeitung sowie die Speicherung
und Abrufung von Informationen eine Rolle spielen.
119
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