Anlage 4.3.5.2. DaZ-Konzept der Grundschule Tostedt Einleitung Schüler und Schülerinnen, deren Deutschkenntnisse nicht ausreichen, um erfolgreich am Unterricht teilnehmen zu können, bedürfen einer gezielten Unterstützung im Erwerb der deutschen Sprache. Die Sprachförderung (DaZ) wird in den Jahrgängen 1 bis 4 an der Grundschule Tostedt bei Bedarf fortgesetzt. Zur Bedarfserhebung wird der DaZ-Fragebogen (s. Anlage A) verwendet. Hierbei werden Daten über Muttersprache des Kindes, Alltagssprache der Familie und individuelle Sprachschwierigkeiten des Kindes festgehalten und zur individuellen Förderung herangezogen. Der Fragebogen wurde in diesem Schuljahr probeweise verwendet. Er wird auf seine Effektivität hin zu Beginn des nächsten Schuljahres ausgewertet. Aktuelle Durchführung der Sprachförderung Im Schuljahr 2010/2011 wurde der Sprachförderunterricht in den Jahrgängen 1 bis 4 im Rahmen des Förderbandes, jahrgangsgebunden, unterrichtsbegleitend und in Zusatzstunden durchgeführt. Da die Sprachkenntnisse der Schüler individuell sind und sich deshalb unterschiedliche sprachliche Hürden im Regelunterricht für die Schüler ergeben, wird bisher in der Sprachförderung vermehrt der Blick auf den Sprachstand des jeweiligen Kindes gelegt. Insofern ergeben sich jahrgangs- und schülerbezogene Schwerpunkte, die zum Teil stark variieren können. Gleichzeitig erfolgen jahrgangsspezifische und altersgemäße Spiel- und Lernsequenzen, die systematisch die individuelle Förderung umrahmen. Individuell und situativ werden Inhalte und Themen des Regelunterrichts aufgegriffen. Dies erfolgt in Absprache mit den entsprechenden Lehrern. Materialien und Methoden richten sich nach den jeweiligen Themen. Mögliche Inhalte und Themen: Buchstabensicherheit /richtiges Lautieren Vorlesen sinnentnehmendes Lesen Redefähigkeit: genaues und deutliches Sprechen, Aussprache Hörverständnis Artikel Wortschatz Grammatik Sätze, Texte verfassen und bearbeiten Fragen und Antworten entwickeln Freies Sprechen Gesprächsregeln verstehen und einhalten Referatsvorträge verfassen und üben Methoden und Materialien zur Sprachförderung (Auswahl): Folgende Spiele, Medien und Methoden bieten sich in der Sprachförderung in der Grundschule an: Fingerspiele, Abzählreime, Rhythmik (sprechen, klatschen, gehen, bewegen) Spiele (z.B. Memory), Bewegungsspiele und Bewegungslieder Rollenspiele Bilderbuchbetrachtung (u.a. Wimmelbuch) Pantomime Bildarbeit (Poster, Plakate) 1 Anlage 4.3.5.2. Sprachförderspiele, Wort- und Satztürme Lesen lernen nach der Silbenmethode Wort-Bild-Karten Lesedomino div. Arbeitsblätter (z.B. Lückenworte und Lückentexte) Vorhaben und Umsetzung des Arbeitsplans zur Sprachförderung Der folgende Arbeitsplan wurde im Schuljahr 2010/2011 konzipiert und soll im Schuljahr 2011/2012 durchgeführt, ergänzt und eventuell überarbeitet werden. Ein wesentlicher Beitrag zur kontinuierlichen Umsetzung des Konzeptes kann das Etablieren von Lehrpatenschaften sein. Hierbei stehen mehrere Kolleginnen, die sich mit dem Thema Sprachförderung bereits beschäftigt haben, den auf diesem Gebiet unerfahrenen Lehrkräften als verlässlicher Ansprechpartner zur Seite. Dazu kann ebenfalls das Vorstellen von erprobten und bewährten Spielen und Materialien bei regelmäßigen Treffen der Sprachförderlehrerinnen gehören. Der gemeinsame Austausch und die gegenseitige Unterstützung ist ein von uns angestrebtes Ziel. Die Gestaltung der Sprachförderung soll damit weiterhin am Kind bzw. der Gruppe orientiert sein. Durch gemeinsame Fortbildungen soll gewährleitstet werden, dass alle beteiligten Kolleginnen den gleichen Informationsstand erreichen. Die Festlegung der Schwerpunkte erfolgt im gemeinsamen Erfahrungsaustausch der Kolleginnen. Es werden Vor- und Nachteile von Materialien sowie die individuellen Lücken und Schwächen der jeweiligen Schüler und Gruppen herausgearbeitet. Aus dieser gemeinschaftlichen Arbeit ergeben sich jahrgangsund schülerspezifische Schwerpunkte, die von Schuljahr zu Schuljahr variieren können. Das Konzept „Ich fliege…Wer fliegt mit?“ wird auf Relevanz und Durchführbarkeit an unseren Standorten erprobt. Das Sprachfördermaterial der GS Tostedt wird im Schuljahr 2011/2012 im DaZ-Ordner gesammelt. An jedem Standort soll ein Präsenzexemplar zur Verfügung stehen. Der gemeinsame DaZ-Ordner wird von allen beteiligten Kolleginnen verwendet und immer wieder auf den „neuesten Stand“ gebracht. Der individuelle Sprachstand der Schüler sowie der Gruppe soll dokumentiert und regelmäßig vervollständigt werden (wahlweise Sprachstandsbögen, Einzel- und Gruppenbeobachtungen). Die permanente Dokumentation der Sprachförderung soll erfolgen, indem die Sprachfördermappe von der jeweiligen Lehrkraft geführt wird. Hierbei sollen die einzelnen Stunden, Themen und die Anwesenheit der Schüler notiert. Arbeitsplan zur Sprachförderung (voraussichtlich ab Schuljahr 2011/2012 verbindlich) Grundsätze der Sprachförderung (im Schulkindergarten und in den Jahrgängen 1-4) Die Sprachförderung berücksichtigt die Erstsprache(n) der Kinder. Die Mehrsprachigkeit innerhalb der Klasse bzw. der Lerngruppe ist immer (wieder) Ausgangspunkt und Anlass gezielter Sprachförderung. Beispiele: Begrüßungen, alltägliche Redewendungen u. ä. werden in der Spracharbeit auch darauf betrachtet, ob es diese in der Erstsprache der Schüler in evtl. ähnlicher Weise gibt. Derart erfährt die Erstsprache der Schüler eine Würdigung, die Achtung und Respekt vermittelt. Die Sprachförderung orientiert sich an den lebensweltlichen Situationen der Kinder, bezieht authentische Sprechsituationen ein und unterstützt den regulären Unterricht, indem individuelle Lücken und Schwächen der Schüler aufgegriffen werden. Der natürliche Spracherwerb wird somit durch die systematische Sprachförderung unterstützt. Dabei steht das abwechslungsreiche Wiederaufgreifen von bereits Geübtem in neuen Zusammenhängen im Mittelpunkt. Spiele, Lieder und Reime ermöglichen altersgemäße und jahrgangsbezogene Sprachlernsituationen, die in besonderer Weise mit und durch Bewegung die Gedächtnisleistungen unterstützen sollen. Die Spracharbeit nutzt die sich im gemeinsamen Lernprozess ergebenen Gelegenheiten zum Nachdenken über Sprache und deren Strukturen. Dies kann sowohl situationsabhängig als auch gezielt angebahnt werden (z.B. Abzählvers „Ri-ra-rutsch, wir fahren mit der Kutsch“: Aus die Kutsche wird auf Satzebene „der Kutsch“). Fehler sind entwicklungsspezifische Notwendigkeiten im Prozess des Spracherwerbs. Sie sind als Lernanlässe zu nutzen und in die Sprachförderung zu integrieren. Macht der Schüler einen Fehler, so wiederholt die Lehrkraft das Wort/den Satz einmal richtig, damit das Kind das Wort/den Satz richtig hört. Im freien Erzählen lässt sie das Kind ausreden und korrigiert nicht. Dagegen werden Fehler beim Einüben von Strukturen immer verbessert. Die Freude an der Sprache steht im Mittelpunkt. 2 Anlage 4.3.5.2. Schwerpunkte der Sprachförderung Die ursprüngliche Schwerpunktlegung der Sprachförderung an der Grundschule Tostedt wird beibehalten. Weiterhin soll der individuelle Sprachstand der Schüler im Mittelpunkt stehen. Zur Bedarfserhebung soll der DaZFragebogen (s. Anlage A) verwendet werden. Der Sprachförderunterricht in den Jahrgängen 1 bis 4 soll weiterhin im jahrgangsgebundenen Förderband, inhaltlich unterrichtsbegleitend und ggfs. in Zusatzstunden stattfinden. Mögliche Inhalte und Themen: Buchstabensicherheit /richtiges Lautieren Vorlesen Sinn entnehmendes Lesen Redefähigkeit: genaues und deutliches Sprechen, Aussprache Hörverständnis Artikel Wortschatz Grammatik Sätze, Texte verfassen und bearbeiten Fragen und Antworten entwickeln Freies Sprechen Gesprächsregeln verstehen und einhalten Referatsvorträge verfassen und üben Um die sprachliche Komplexität durchschaubarer zu machen, soll nun verstärkt das Verb in den Mittelpunkt der Sprachbetrachtung gerückt werden: Für Kinder haben Verben einen hohen Aufforderungs- und Bedeutungscharakter, da sie Aktivität ausdrücken. Am Beispiel der Verbkonjugation wird veranschaulicht, dass sich Wortstämme regelmäßig und unregelmäßig verändern können. Das Verb legt die grammatische Struktur des Satzes fest. Sätze sind nur mit einem Verb vollständig. Methoden und Materialien zur Sprachförderung (Auswahl): Folgende Spiele, Medien und Methoden bieten sich in der Sprachförderung in der Grundschule an: Fingerspiele, Abzählreime, Rhythmik (sprechen, klatschen, gehen, bewegen) Spiele (z.B. Memory), Bewegungsspiele und Bewegungslieder Rollenspiele Bilderbuchbetrachtung (u.a. Wimmelbuch) Pantomime Bildarbeit (Poster, Plakate) Sprachförderspiele, z.B. „Ich fliege. Wer fliegt mit?“ (Schwerpunkt Verb) Wort- und Satztürme Lesen lernen nach der Silbenmethode Wort-Bild-Karten Lesedomino div. Arbeitsblätter (z.B. Lückenworte und Lückentexte) Stand: Dieses Konzept soll im Schuljahr 2011/12 erprobt werden. Zu Beginn des Schuljahres 2012/13 soll es evaluiert und im Rahmen einer Konferenz auf seine Umsetzbarkeit hin überprüft und gegebenenfalls verändert und ergänzt werden. Der Schulvorstand hat die Vorlage dieses Konzeptes bei der Gesamtkonferenz am …. beschlossen. Die Gesamtkonferenz hat dieses Konzept am …… beschlossen. 3 Anlage 4.3.5.2. DaZ Fragebogen zur Bedarfserhebung in Klasse ____________ Name des Kindes Muttersprache des Kindes Legende: Schwierigkeiten in den Bereichen 1 Artikulation Einschätzung der Schwierigkeiten in der Spontansprache in den Bereichen 1 – 2 – 3 – 4 (siehe Legende) 2 Morphologie/Syntax Die Eltern der Kinder sprechen mit den Kindern zu Hause……….. 3 Semantik/Lexikon Besonderheiten 4 Kommunikation 4