Arbeitsblatt 1. Funktion Einer der wichtigsten Begriffe der Mathematik ist der Funktionsbegriff. Immer dann, wenn zwei Bereiche (seien es Zahlenbereiche oder Bereiche aus dem „normalen“ Leben aufeinander einwirken, liegt eine Beziehung, eine Relation, zwischen ihnen vor. Der Mathematiker spricht von einer Zuordnung, die zwischen den Elementen der beiden Bereiche definiert werden kann, und nennt die beiden Bereiche Definitionsbereich und Wertebereich . Hat die Relation die Eigenschaft eindeutig zu sein, d.h. zu jedem gibt es genau ein , so spricht man von einer Funktion oder einem funktionalen Zusammenhang. Ist die Zuordnung in umgekehrter Richtung ebenfalls eindeutig, ist die Funktion umkehrbar. Die Umkehrfunktion wird mit bezeichnet. Übung: Funktion oder nicht Funktion? Kfz-Kennzeichen Besitzer des Kfz (amtsdeutsch: Halter des Kfz) Haushalte von Bochum Telefonnummern Zahlen von -5,..., 5 Quadratzahl Monate eines Jahres Studierenden der Kurse A/B, die in dem Monat Geburtstag haben Math. Definition: Ja Nein Ja Nein Ja Nein Ja Nein ist eine Funktion Mit den neu gewonnenen Mitteln der Mengenlehre kann man den Funktionsbegriff so definieren, dass der Begriff Zuordnung nicht mehr auftaucht. 2. Definitionen: Eine Funktion f ist eine Menge von geordneten Paaren die Paarbildung rechtseindeutig sein, d.h. aller Punkte , wobei und gilt, dabei soll impliziert . Die Menge heißt Graph der Funktion . 3. Graphen funktionaler Zusammenhänge y 4 y y y 4 4 3 3 3 1.0 0.9 0.8 2 0.7 2 1 0.6 1 2 0.5 -3 -3 -2 -1 1 2 -1 1 3 0.4 -1 0.3 -1 -2 2 x 3 x 1 -2 -2 0.2 0.1 -3 -2 -1 1 2 3 x -3 -3 -4 -4 0.0 0.0 -1 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0 x 4. Implizit definierte Graphen Untersuchen Sie, ob eine Relation oder Funktion vorliegt. Geben Sie – falls möglich – jeweils Funktionen für Teilbereiche an: Arbeitsblatt 5. Eigenschaften / Definitionen von Funktionen Eine Funktion heißt streng monoton steigend Steht anstelle das Zeichen , so heißt f monoton steigend. Entsprechend definiert man den Begriff streng monoton fallend und monoton fallend. Eine Funktion heißt gerade (oder achsensymmetrisch zur y-Achse) Eine Funktion heißt ungerade (oder punktsymmetrisch zum Ursprung) Eine Funktion heißt injektiv Eine Funktion heißt surjektiv . . . . Eine Funktion heißt bijektiv (oder umkehrbar) genau dann, wenn sie injektiv und surjektiv ist. 6. Satz a) Jede streng monotone Funktion ist injektiv. b) Jede streng monotone Funktion ist bijektiv, also umkehrbar. 7. Beispiel (Umkehrung einer Parabel) Sei . Also hat der Graph einen Scheitelpunkt in Leitkoeffizient ist positiv, also ist die Parabel nach oben geöffnet, somit ist in monoton steigend, nach dem obigen Satz also injektiv. Da der Wertebereich auch surjektiv. (Genauer: . Der streng ist, ist ist bijektiv). Zur Berechnung der Umkehrfunktion: Sei . Dann gilt . Also ist . Bei dem direkten Nachweis der Definition der strengen Monotonie muss man etwas aufpassen: Also ist in [ streng monoton steigend. y 5 Im nebenstehenden Bild sind die Graphen von und dargestellt. Was fällt Ihnen auf? 4 3 Satz Ist streng monoton, so hat strenge Monotonie. 2 1 -3 -2 -1 1 2 3 4 5 x -1 -2 Beweis: (als Übungsaufgabe) Q.E.D. dieselbe