Neue Arzneimittel 2009 Neue Arzneimittel 2009 • • Rosuvastatin (Crestor® 15-01-2009) Laropiprant (Tredaptive® 15-09-2009) • • • • • • • Tolvaptan (Samsca® 01-09-2009) Liraglutid (Victoza 01-07-2009) Saxagliptin (Onglyza 01-10-2009 Histrelinacetat (Vantas® 50 mg Implantat 01-07-2009) Degarelix (Firmagon® 01-06-2009) Agomelatin (Valdoxan® 01-04-2009) Sapropterin (Sapropterin 01-04-2009) • • • • Prasugrel (Efient® 01-04-2009) Ranolazin (Ranexa® 15-02-2009) Rivaroxaban (Xarelto®) Dabigatran (Pradaxa®) • • • • • Thalidomid (Thalidomide Celgene 15-07-2009) Azacitidin (Vidaza® 01-02-2009) Catumaxomab (Removab 01-06-2009) Gefitinib (Iressa® 01-07-2009) Plerixafor (Mozobil® 01-09-2009) • • Tocilizumab (RoActemra® 15-02-2009) Ustekinumab (Stelara® 15-02-2009) antientzündliche Prinzipien • • • Dapoxetin (Priligy® 01-06-2009) Micafungin (Mycamine® 01-01-2009) Lacosamid (Vimpat®) andere Lipidsenker und „adjuvante“ Arzneistoffe Endokrinpharmakologie KHK Tumorerkrankungen Lipidsenker und „adjuvante“ Arzneistoffe Rosuvastatin (Crestor®) • • HMG-CoA-Reduktasehemmer zur Behandlung der Hypercholesterinämie Einführung schon seit 2002 in anderen europäischen Ländern Rosuvastatin • Indikation – LDL-Senkung • Wirkungsmechanismus: – kompetitive Inhibition der HMG-CoA Reduktase • Pharmakokinetik – – – – Absolute BV: etwa 20% Mahlzeiten: ↓Cmax 20%, ↔ AUC Metabolismus: gering über Cyp P450 2C9 Elimination t½: 19 h Rosuvastatin (Crestor®) • • HMG-CoA-Reduktasehemmer zur Behandlung der Hypercholesterinämie Einführung schon seit 2002 in anderen europäischen Ländern mögliche Vorteile: hoch potentes Statin nur zu 10% hepatische Elimination Æ geringe Interaktionen über Cyp450 einmal tägliche Einnahme, unabhängig von der Tageszeit Kontraindikation: Schwangerschaft und Stillzeit Lebererkrankungen Schwere Nierenfunktionsstörung Myopathie Ciclosporin-Therapie Laropiprant (Tredaptive®) Prostaglandinrezeptor-Antagonist zur Kombination mit Nicotinsäure Laropripant wird eingesetzt, um das Flush-Syndrom zu verhindern, das als Begleiterscheinung bei der Therapie von Fettstoffwechselstörungen mit Nicotinsäure auftritt. Tredaptive®: Kombination von Nicotinsäure mit dem neuen Wirkstoff Laropiprant ist zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen indiziert, insbesondere bei Patienten mit kombinierter Dyslipidämie (erhöhtes LDL, erhöhte Triglyceride sowie niedrige HDL-Werte), sowie bei Patienten mit primärer Hypercholesterinämie (heterozygoter familiärer und nicht familiärer). Laropiprant (Tredaptive®) Wirkungsmechanismus • potenter und selektiver Antagonist am Prostaglandinrezeptor vom Typ D1 und Resorption: Laropiprant wird nach oraler Gabe rasch resorbiert. Seine mittlere absolute Bioverfügbarkeit beträgt nach einer 40-mg-Dosis rund 71%, wenn diese in Form von zwei Nicotinsäure/Laropiprant-Tabletten mit retardierter Wirkstofffreisetzung morgens nüchtern eingenommen wurden. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Anfangsdosierung:1000 mg Nicotinsäure/20 mg Laropiprant einmal täglich. Erhaltungsdosis:2000 mg/40 mg Um das Auftreten eines möglichen Flush zu verhindern, sollte der Konsum von Alkohol oder von Heißgetränken zum Zeitpunkt der Arzneimitteleinnahme vermieden werden. Kontraindikationen Signifikante oder unklare Leberfunktionsstörung, akute Magengeschwüre, arterielle Blutungen. Endokrinpharmakologie Tolvaptan (Samsca®) • Vasopressin-Rezeptorantagonist zur Behandlung der Hyponatriämie • Tolvaptan (Samsca®), neue Stoffklasse der Vaptane. • Die Substanz wirkt als selektiver VasopressinRezeptorantagonist (V2) • Indikation: Erwachsene mit Hyponatriämie indiziert, die als sekundäre Folge bei einer inadäquaten (erhöhten) Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) auftritt. Der Inkretin-Effekt ist reduziert beim Typ 2 Diabetes Insulin-Antwort nach Glukosebelastung Gesunde Probanden (N=8) Normaler Inkretin Effekt 80 IR Insulin, mU/L IR Insulin, mU/L 80 60 40 20 0 Patienten mit Typ 2 Diabetes (N=14) Reduzierter Inkretin Effekt 60 40 20 0 0 60 120 180 0 Zeit, min Oral Glukose (50g 60 120 Zeit, min IV Glukose (variabel) Adapted with permission from Nauck M et al. Diabetologia 1986;29:46–52. Copyright © 1986 Springer-Verlag. 180 Wirkorte von GLP-1 Gehirn Neuroprotektion Appetit Herz Magenentleerung Magen Kardiopprotektion Kardialer Output Glukose.-Produktion Pankreas GI TraktProblem: sehr kurze Halbwertszeit Insulin-Biosynthese β-Zell-Proliferation β-Zell-Apoptose Leber InsulinSensitivität Insulin-Sekretion Glukagon-Sekretion Muskel Adaptiert nach: Drucker DJ. Cell Metab. 2006;3:153-65. GLP-1-Mimetika und DPP-4 Inhibitoren erhöhen den Inkretinspiegel GLP-1Mimetika Glukose Aufnahme ↑ Insulin Nahrungsaufnahme Pankreas GI-Trakt β-Zellen α-Zellen GLP-1 & GIP DPP-4 Inhibitoren Normoglykämie ↓ Glukagon Abbau durch DPP-4 Adaptiert nach: Drucker DJ. Cell Metab. 2006;3:153-65. Hepatische Glukose Produktion Liraglutid (Victoza) • GLP-1-Analogon zur Behandlung des Typ 2 Diabetes • Indikation: Inkretin-Mimetikum zur Behandlung des Typ-2-Diabetes in Kombination mit Metformin oder Sulfonylharnstoffen. • auch als Dreierkombination mit einem Glitazon und Metformin oder einem Sulfonylharnstoff • Wirkdauer 24 Stunden und Senkung des postpranialen und des Nüchternblutzucker. • reduziert das Körpergewicht und die Körperfettmasse Liraglutid, ein humanes GLP-1 Analogon zur einmal täglichen Gabe Humanes GLP-1 C-16 Fettsäure (Palmitoyls.) 7 9 His Ala Glu Gly Thr Phe Thr Ser Asp Val Enzymatischer Abbau durch DPP-4 7 Liraglutid 9 His Ala Glu Gly Thr Phe Thr Ser Asp Val Ser Glu Lys Ala Ala Gln Gly Glu Leu Tyr Ser Glu 36 Phe Ile Ala Trp Leu Val Arg Gly Arg Gly Ser Lys Ala Ala Gln Gly Glu Leu Tyr Ser Glu 36 Phe Ile Ala Trp Leu Val Lys Gly Arg Gly T½=1,5–2,1 min 97% Homologie zu humanem GLP-1; verbesserte PK: Albuminbindung durch Acylierung; Heptamerbildung • Langsame Absorption aus der Subcutis • Resistent gegenüber dem Abbau durch DPP-4 • Lange Plasma-HWZ (T½=13 h) Knudsen et al. J Med Chem 2000;43:1664–9; Degn et al. Diabetes 2004;53:1187–94 Liraglutid (Victoza) Wirkungsmechanismus • gentechnisch hergestelltes GLP-1-Analogon mit einer Sequenzhomologie von 97% zum humanen GLP-1 • bindet an den GLP-1-Rezeptor • wird nicht durch DPP-4 abgebaut Dosierung • 1x täglich, subkutan Injektion, unabhängig von den Mahlzeiten, in Abdomen, Oberschenkel oder Oberarm Nebenwirkungen • besonders zu Beginn der Behandlung: Übelkeit und Durchfall, Erbrechen, Verstopfung, abdominale Schmerzen und Dyspepsie. • Kopfschmerzen und Nasopharyngitis waren ebenfalls häufig. Liraglutid: größere Homologie zum humanen GLP-1, weniger Antikörperbildung Prozentsatz der Patienten mit erhöhten Antikörpern Humanes GLP-1 100 Liraglutid 80 97% AminosäurenHomologie zu humanem GLP-1 60 40 Exenatid 53% AminosäurenHomologie zu humanem GLP-1 20 43% 8,6% 0 Liraglutid1 Exenatid + Metformin2 Es gab infolge der Liraglutidantikörper keine Abschwächung der Wirkung 1LEAD1,2,3,4,5 Studiendauer: Liraglutid: 26 Wochen; Exenatid: 30 Wochen. Metaanalyse der Antikörperbildung; Data on file; 2DeFronzo et al. Diabetes Care 2005;28:1092 Liraglutid (Victoza) Wirkungsmechanismus • gentechnisch hergestelltes GLP-1-Analogon mit einer Sequenzhomologie von 97% zum humanen GLP-1 • bindet an den GLP-1-Rezeptor • wird nicht durch DPP-4 abgebaut Dosierung • 1x täglich, subkutan Injektion, unabhängig von den Mahlzeiten, in Abdomen, Oberschenkel oder Oberarm Nebenwirkungen • besonders zu Beginn der Behandlung: Übelkeit und Durchfall, Erbrechen, Verstopfung, abdominale Schmerzen und Dyspepsie. • Kopfschmerzen und Nasopharyngitis waren ebenfalls häufig. Vorteile: weniger antigen als Exenatide längere Halbwertzeit (1mal täglich) bessere Verträglichkeit AMIGO- vs. LEAD-Studien Unerwünschtes Ereignis “Übelkeit” Inzidenz der Übelkeit (%) Exenatide AMIGO-Studien (30-Wochen-Daten)1 Liraglutid LEAD-1 (26-Wochen-Daten; 1,2mg)2 LEAD-2 (26-Wochen-Daten; 0,6mg/1,2mg/1,8mg)3 LEAD-3 (52-Wochen-Daten; 1,2mg / 1,8mg)4 1. Byetta Package Insert. 2007. Amylin Pharmaceuticals Inc. 2. Marre M et al. Diabet Med 2009, DI 10.1111/j.1464-5491.2009.02666.x. 3. Nauck M et al. Diabetes Care 2009; 32: 84-90. 4. Garber A et al. Lancet 2009; 373: 473-81. Aktive Therapie Vergleichspräpa rat 44,0 18,0 (Placebo) 10,5 11 / 16 / 19 27,5 / 29,3 1,8 (Placebo) Nicht verfügbar 8,5 (Glimepirid) Inkretin-Mimetika im Vergleich Parameter Exenatide Liraglutide Pharmakologie: Wirkweise GLP-1 selektiv1 , 50%ige ASÜbereinstimmung auf GLP-1 Wirkweise GLP-1 selektiv1 , 97%ige ASÜbereinstimmung auf GLP-1 GLP-1 / Äquivalent Konzentration: ~ 5 fache Steigerung Erreichung pharmakologischer Wirkspiegel3 ~ 5 fache Steigerung -Erreichung pharmakologischer Wirkspiegel4 GLP-1 Wirkungen: Nachahmung aller GLP-1 Wirkungen5-9 Nachahmung aller GLP - Wirkungen Insulinsekretion: deutlich stimuliert (GLP-1 selektiv)11,12 •deutlich stimuliert (GLP - 1 selektiv ) Wiederherstellung der schnellen Antwort (1. Phase): ja12,14 ja Glukagonsekretion (hep. Glukoseproduktion): supprimiert16 supprimiert10 Körpergewicht: signifikant vermindert15,17-20 signifikant vermindert Appetit: Vermindert21,22 Vermindert Magenentleerung: Verzögert23,24 Verzögert Verabreichung: 2 x s.c. - vor den Mahlzeiten 1 x s.c. - unabhängig von den Mahlzeiten Nebenwirkungen: Übelkeit HbA1c BZ - nüchtern BZ- pp Modifiziert nach Gallwitz B (Hrsg.). GLP-1 als Therapieprinzip bei Typ 2-Diabetes: Inkretin-Mimetika und DPP-4-Inhibitoren, UNI-MED Verlag AG, 2. Auflage 2006, Seite 98. Saxagliptin (Onglyza™) Add-on Kombinationstherapie Onglyza ist bei erwachsenen Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle indiziert: • in Kombination mit Metformin, wenn eine Metformin-Monotherapie, zusammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert. • in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff bei Patienten, für die die Anwendung von Metformin ungeeignet erscheint, wenn eine Sulfonylharnstoff-Monotherapie, zusammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert. • in Kombination mit einem Thiazolidindion bei Patienten, für die die Anwendung eines Thiazolidindions geeignet erscheint, wenn eine Thiazolidindion-Monotherapie, zusammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert Fachinformation zu Onglyza TM (Stand 09/2009) HO Saxagliptin (Onglyza™) N H2 N CN O Saxagliptin OH – Inhibitor der Dipeptidyl-Peptidase-4 (DPP-4) – Gute 24 h-Wirkung, HO N H2 N O – Metaboliserung hauptsächlich über das Cytochrom P450-System – Renale und hepatische Ausscheidung (im Verhältnis 3:1) Mögliche Vorteile Hepatische Eliminierung Hohe Affinität zu DPP4 Æ lange Wirkdauer CN Ebenfalls aktiver Metabolit von Saxagliptin Saxagliptin (Onglyza™) Wirksamkeit und Verträglichkeit Saxagliptin 5 mg zeigt konsistente und statistisch signifikante Absenkungen von › HbA1c › NBZ › PBZ Saxagliptin 5 mg plus Metformin im Vergleich zu Placebo plus Metformin führt zu einer anhaltenden Reduktion der HbA1cWerte (-0,7 %) über 102 Wochen. vorteilhaftes Nutzen-Risiko-Profil (z.B. niedriges Risiko für Hypoglykämien, keine Gewichtszunahme) NBZ: Nüchternblutzuckerspiegel PBZ: Postprandialer Blutzuckerspiegel 1. Onglyza™ 5 mg Filmtabletten Fachinformation Stand Oktober 2009 Kombinationstherapie: Metformin + DPP-4 Inhibitor Vorteile • • • • • • keine Hypoglykämien Gewichtsneutralität bis -reduktion HBA1C – Senkung ca. 1 – 1,8 % bei HBA1CAusgangswerten bis 8,5% je höher der HBA1C-Ausgangswert desto bessere Senkung möglich (3%) NW - Profil auf Placeboniveau bei Normal- und Übergewicht einsetzbar Inkretin-Mimetika im Vergleich zu DPP-IV–Inhibitoren Parameter Inkretin-Mimetika DPPIV-Inhibitoren • Pharmakologie: Wirkweise GLP-1 selektiv1 Beeinflussung aller DPPIV Substrate (z.B. GLP-2, GIP, NPY, PYY, PACAP)2 • GLP-1 / Äquivalent Konzentration: ~ 5 fache Steigerung Erreichung pharmakologischer Wirkspiegel3 ~ 2 fache Steigerung Wiederherstellung physiologischer Wirkspiegel4 Nachahmung aller GLP-1 Wirkungen5-9 nur GLP-1 vermittelte Effekte auf Insulin-, Glukagonsekretion, Betazellmasse10 • Insulinsekretion: deutlich stimuliert (GLP-1 selektiv)11,12 stimuliert13 - Wiederherstellung der schnellen Antwort (1. Phase): ja12,14 keine Daten • HbA1c Senkung um 0,8-2,0%15 Senkung um 0,5-1,0%15 • Glukagonsekretion (hepatische Glukoseproduktion): supprimiert16 supprimiert10 • Körpergewicht: signifikant vermindert15,17-20 kaum beeinflusst („Gewichtsneutral“)15 • Appetit: Vermindert21,22 kaum beeinflusst • Magenentleerung: Verzögert23,24 kaum beeinflusst25,26 • Verabreichung: subkutane Injektion oral (Tabletten) • Nebenwirkungen: häufig gastrointestinale Nebenwirkungen (v.a. Übelkeit)27 selten28 - GLP-1 Wirkungen: Modifiziert nach Gallwitz B (Hrsg.). GLP-1 als Therapieprinzip bei Typ 2-Diabetes: Inkretin-Mimetika und DPP-4-Inhibitoren, UNI-MED Verlag AG, 2. Auflage 2006, Seite 98. Histrelinacetat (Vantas® 50 mg Implantat) • Histrelinacetat (Vantas® 50 mg Implantat) ist ein Analogon von GnRH(Gonadorelin oder Gonadoliberin) • Indikation: chemische Kastration, palliative Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakarzinom • Implantat, subkutan, 12 Monate Wirkung (50 µg Histrelinacetat/dies) Steuerung der Freisetzung von Hypophysenvorderlappenhormonen Thyreoliberin (TLH) Gonadorelin (GnRH) Corticorelin Thyreotropin (TSH) Gonadotropine (FSH, LH) ACTH Degarelix (Firmagon®) • neuer Gonadorelin-Antagonist • Indikation: fortgeschrittenes hormonabhängiges Prostatakarzinom. • Wirkungsmechanismus – bindet kompetitiv und reversibel an die hypophysären GnRHRezeptoren, was eine schnelle Reduktion der Ausschüttung von Gonadotropinen, luteinisierendem Hormon (LH) und follikelstimulierendem Hormon (FSH) zur Folge hat. • Die Anwendung einer einzelnen Dosis von 240 mg Degarelix, gefolgt von einer monatlichen Erhaltungsdosis von 80 mg, bewirkt eine schnelle Verringerung der Konzentrationen von LH, FSH und nachfolgend Testosteron. Sapropterin (Sapropterin) • Stoffwechselkrankheiten - Zur Behandlung der Phenylketonurie (gestörter Abbau von Phenylalanin) • Wirkungsmechanismus: synthetisches BH4 (Tetrahydrobiopterin), Kofaktor der Phenylalanin-, Tyrosin-, Tryptophan-Hydrolasen Æ Phenylalaninhydrolase • Erwachsene und Kinder ab vier Jahre zur Behandlung der Hyperphenylalaninämie • Erwachsene und pädiatrische Patienten mit einem Tetrahydrobiopterin- (BH4-) Mangel, die nachweislich auf eine solche Therapie ansprechen Phenylalaninstoffwechsel häufigste angeborene Stoffwechselerkrankung Insidenz: 1:8000 Antiinflammatorische Prinzipien Tocilizumab (RoActemra®) • monoklonaler Antikörper gegen Interleukin 6 – Rezeptoren (löslich und membrangebunden • rheumatoide Arthritis in Kombination mit Methotrexat • nach Versagen von DMARD oder Hemmstoffen des Tumornekrosefaktors (TNF). • Monotherapie, bei Methotrexat-Unverträglichkeit Ustekinumab (Stelara®) • humaner monoklonaler Antikörper gegen Interleukin 12 und 23, zwei für die Pathogenese der Psoriasis zentrale Signalstoffe, (p40 Untereinheit). • Plaque-Psoriasis wenn andere systemische Therapien einschließlich Ciclosporin, Methotrexat und PUVA nicht angesprochen haben, diese nicht vertragen oder bei denen dafür eine Kontraindikation vorliegt. Topisch Glukokortikoide Phototherapie Psoralen + UVA UVB Systemisch Biologika Ciclosporin Methothrexat Retinoide Tumorerkrankungen Thalidomid (Thalidomide Celgene) • Immunmodulator zur Behandlung des Multiplen Myeloms • Thalidomid (Thalidomide Celgene) ist in Kombination mit Melphalan und Prednison für die Erstlinienbehandlung von Patienten mit unbehandeltem Multiplem Myelom ab einem Alter von über 65 Jahren oder von Patienten, für die eine hochdosierte Chemotherapie nicht infrage kommt, zugelassen. Wegen der Gefahr schwerer Missbildungen muss der Wirkstoff über das ThalidomideCelgene-Schwangerschafts-Präventions-Programm verschrieben und abgegeben werden. Plerixafor (Mozobil®) • CXCR4-Rezeptorantagonist (Blockade der Wirkung von CXCL12 oder SDF-1) Æ Mobilisierung von Stammzellen • Plerixafor (Mozobil®) soll in Kombination mit GCSF die Mobilisierung von hämatopoetischen Stammzellen in das periphere Blut verbessern, damit diese entnommen und anschließend autolog transplantiert werden können, wenn Patienten mit Lymphomen und multiplem Myelom nicht ausreichend Stammzellen mobilisieren können. Azacitidin (Vidaza®) • Zytostatikum zur Behandlung von Leukämien • neues Nukleosidanalogon (Cytidin) zur chemotherapeutischen Behandlung von Patienten mit bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems, die für eine Transplantation hämatopoetischer Stammzellen nicht geeignet sind. • myelodysplastisches Syndrom (MDS) mit inter-mediärem Risiko 2 oder hohem Risiko nach International Prognostic Scoring System (IPSS) – chronische myelomonozytäre Leukämie (CMML) mit 10 bis 29% Knochenmarkblasten ohne myeloproliferative Störung – akute myeloische Leukämie (AML) mit 20 bis 30% Blasten und Mehrlinien-Dysplasie. Azacitidin (Vidaza®) • • • Anfangsdosis 75 mg/m² Körperoberfläche sc. eine Woche lang täglich; darauf folgt eine dreiwöchige behandlungsfreie Phase (28tägiger Behandlungszyklus). Die Behandlung dauert mindestens sechs Zyklen und sollte darüber hinaus so lange fortgesetzt werden, wie der Patient davon profitiert, oder bis eine Progression der Erkrankung eintritt. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder sonstigen Bestandteile, fortgeschrittene maligne Lebertumore, Stillzeit Unerwünschte Wirkungen: – Pneumonie, Nasopharyngitis; febrile Neutropenie, Neutropenie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie; Anorexie; Schwindel, Kopfschmerzen; Dyspnoe; Diarrhö, Erbrechen,Obstipation, Übelkeit, abdominelle Schmerzen; Petechien, Pruritus, Ausschlag, Ekchymosen; Arthralgie; Fatigue, Pyrexie, Brustschmerzen, Reaktion/Erythem/Schmerzen an der Injektionsstelle. • Wechselwirkungen: – Die Metabolisierung scheint nicht durch Cytochrom-P450-Isoenzyme, UDP-Glucuronosyltransferasen, Sul-fotransferasen und Glutathiontransferasen vermittelt zu werden Azacitidin (Vidaza®) Wirkungsmechanismus: – Azacitidin ist ein Stickstoff-Analogon des Nukleosids Cytidin – neben zytostatischen Wirkung auch eine schwache antibiotische Aktivität. – Multipler Mechanismen der antineoplastischen Wirkungen – Einbau in RNA und DANN führt zur Inaktivierung von DNAMethyltransferasen und damit zu einer Hypomethylierung der DNA. Diese DNA-Hypomethylierung könnte in Krebszellen zur Re-Expression der Gene und zur Wiederherstellung krebsunterdrückender Funktionen führen. • Resorption: wird rasch resorbiert. • Bioverfügbarkeit nach sc Anwendung etwa 89%. • Metabolismus: durch spontane Hydrolyse sowie durch eine Cytidindeaminase-vermittelte Deaminierung • Ausscheidung: renal Catumaxomab (Removab) • trifunktionaler Antikörper gegen Zelladhäsionsmolekül (epitheliales Zelladhäsionsmolekül, EpCAM) und CD3 • Behandlung von malignem Aszites • intraperitonealen Behandlung eines malignen Aszites bei Patienten mit EpCAM-positiven Karzinomen (Ovarial-, Pankreas-, Magencarzinome) indiziert, für die keine Standardtherapie zur Verfügung steht oder bei denen diese nicht mehr anwendbar ist. Catumaxomab (Removab) Wirkungsmechanismus • Catumaxomab ist ein trifunktionaler, monoklonaler Ratte-Maus-Hybridantikörper (IgG2), der spezifisch gegen das epitheliale Zelladhäsionsmolekül (EpCAM) und das CD3-Antigen gerichtet ist. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung • Das Dosierungsschema umfasst vier intraperitoneale Infusionen: – – – – 10 Mikrogramm an Tag 0, 20 Mikrogramm an Tag 3 50 Mikrogramm an Tag 7 150 Mikrogramm an Tag 10. Unerwünschte Wirkungen – Sehr häufig: Lymphopenie; Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö; Fieber, Müdigkeit, Schüttelfrost, Schmerzen. Häufig: Leukozytose, Anämie, Neutrophilie, Thrombozyth-ämie; Tachykardie; Vertigo; Ileus, Subileus, Obstipation, Dyspepsie, Bauchaufblähung, Flatulenz, Magenerkrankung, gastroösophageale Refluxkrankheit, Stomatitis; Asthenie, grippeähnliches Syndrom, Schmerzen im Brustraum, Ödem, Durst; Hyperbilirubinämie, zytolytische Hepatitis; Infektionen, Erythema induratum, Harnwegsinfekte; Anorexie, Hyponatriämie, Hypokalzämie, Hypokaliämie, Hypoprotein-ämie, Dehydratisierung, Hyperglykämie; Arthralgie, Rückenschmerzen, Myalgie; Kopfschmerzen, Benommenheit; Angst, Schlaflosigkeit; Oligurie, Leukozyturie, Proteinurie, Hämaturie; Dyspnoe, Pleuraeffusion; Exanthem, allergische Dermatitis, Hautreaktionen, Erythem, Hautausschlag, Hyperhidrose, Pruritus, Urtikaria; Hypotonie, Hypertonie, Hautröte, Hitzewallungen. Wechselwirkungen Wechselwirkungsstudien wurden nicht durchgeführt. Gefitinib (Iressa®) • Zytostatikum Zur Behandlung des Lungenkarzinoms • niedermolekularer selektiver Inhibitor der Tyrosinkinase des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors • zur Erstlinientherapie von Erwachsenen Patienten zugelassen, die an der lokal fortgeschrittenen oder metastasierenden Form des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms leiden Gefitinib (Iressa®) • Absorption: Nach oraler Gabe wird Gefitinib langsam absorbiert, maximale Plasmakonzen-trationen treten drei bis sieben Stunden nach der Anwendung auf. Die mittlere absolute Bioverfügbarkeit bei Krebspatienten beträgt 59% und wird durch Nahrungsaufnahme nicht wesentlich beeinflusst. • Metabolismus: Gefitinib wird extensiv metabolisiert, am oxidativen Metabolismus sind vor allem die P450Isoenzyme 3A4 und 2D6 beteiligt. • Ausscheidung: Metaboliten über die Fäzes KHK Prasugrel (Efient®) • Thrombozytenaggregationshemmer zur Prävention atherothrombotischer Ereignisse • ADP-Rezeptor (P2Y12)antagonist, irreversibel • Kombination mit ASS • Prävention atherothrombotischer Ereignisse bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom eingesetzt, die sich einer perkutanen Koronarintervention unterziehen müssen. Vorteile?: stärkere Wirksamkeit, vollständige Aktivierung Nachteile?: häufigere Blutungskomplikationen Rivaroxaban oraler, direkter Faktor Xa-Hemmer • • • • Orale Verabreichung mit hoher Bioverfügbarkeit Direkter Wirkmechanismus: kein Kofaktor notwendig Hochselektiv Antithrombotische Wirkung in venösen und arteriellen Modellen BAY 59-7939 O N O O N O Cl S H N O Kubitza et al., Eur J Clin Pharmacol 2005; Eriksson et al., J Thromb Haemost 2006; Turpie et al., J Thromb Haemost 2005; Kubitza et al., ISTH 2005; Kubitza et al., ASH 2005 Roehrig et al. J.Med.Chem. 2005, 48, 5900-5 908 RIVAROXABAN Coagulation Cascade TF (Tissue Factor) XIa XI IX VIIa + TF IXa Intrinsic Pathway VII Extrinsic Pathway VIIIa Xa X Va Rivaroxaban is a potent and selective oral direct factor Xa inhibitor which blocks initiation of the final common coagulation pathway II IIa (Thrombin) Fibrinogen Fibrin Rivaroxaban Anwendungsgebiete Zur Prophylaxe venöser Thromboembolien (VTE) bei erwachsenen Patienten nach elektivenHüft- oder Kniegelenksersatzoperationen. 10mg Rivaroxaban,einmal täglich eingenommen. Die ersteGabe sollte 6 bis 10 Stunden nach der Operation erfolgen, nachdem die Hämostase eingesetzt hat. Die Dauer der Behandlung hängt vom individuellen venösen thromboembolischen Risiko des Patienten ab, das durch die Art der orthopädischen Operation bestimmt wird. Bei Patienten nach einer größeren Hüftoperation wird eine Behandlungsdauer von 5 Wochen empfohlen. Bei Patienten nach einer größeren Knieoperation wird eine Behandlungsdauer von 2 Wochen empfohlen. Wenn eine Dosis vergessen wurde, sollte der Patient Xarelto sofort einnehmen und dann am nächsten Tag mit der einmal täglichen Einnahme wie zuvor fortfahren. Xarelto kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Ranolazin, Ranexa® Wirkungsmechanismus: Hemmung des Natrium-Einstroms Æ Reduktion der Calcium-Überladung Æ Reduktion der Wandspannung Indikation stabile Angina pectoris als Zusatzmedikation: wenn Betablocker und/oder Calciumantagonisten nicht ausreichend wirksam oder wenn Patienten diese Medikation nicht vertragen. Interaktion Substrat und Hemmstoff von Cytochrom P450 und p-Glykoproteintransprotern Na+/Ca++Austauscher Na+/K+ATPase Na+ Na+ Na+-Kanäle β-Adrenorezeptor AC K+ Ca++ SR Ca++ATPase Na+ cAMP PKA L-Typ Ca++Kanäle Ca++ Ca++ Ryanodin-Ca++ Kanal „Kopplungs-Calcium“ Ca++ Ranolazin (Ranexa®) Wirkungsmechanismus • noch weitgehend unbekannt. Wahrscheinlich blockiert Ranolazin den Natriumionen-Einstrom in ischämische Herzmuskelzellen. Diese verbessert wahrscheinlich die myokardiale Relaxation und vermindert dadurch die diastolische linksventrikuläre Steifigkeit. Außerdem wirkt Ranolazin als sogenannter pFOX-Hemmer, d. h. als partieller Hemmstoff der Fettsäuren-Oxidation, Auf diese Weise erhält der Herzmuskel für seine Arbeit die erforderliche Energie bei einem möglichst geringen Sauerstoffverbrauch. Bioverfügbarkeit 30 bis 50% Dosierung Retardtabletten 375, 500 und 750 mg. Anfangsdosis beträgt 375 mg 2x täglich Elimination: Ranolazin wird zum größten Teil metabolisiert, primär durch CYP3A4, aber auch durch CYP2D6. andere Agomelatin (Valdoxan®) • • • • Melatoninagonist zur Behandlung der Depression zur Behandlung von Episoden einer Major Depression zugelassen ist. Agonist an Melatonin (MT1- und MT2-)- sowie als Antagonist an 5-HT(Serotonin)2C/2BRezeptoren, ist im Vergleich zu dem endogenen Neurohormon Melatonin metabolisch stabiler. wirkt antidepressiv, verkürzt die Einschlafzeit und verbessert die Schlafqualität sowie den zirkadianen Rhythmus, der bei Depressionen oft gestört ist. Melatonin Agomelatin (Valdoxan®) • Resorption und Bioverfügbarkeit: – Resorption schnell und gut (≥80%) – absolute Bioverfügbarkeit beträgt 55% (variirt sehr stark) bei Frauen höher als bei Männern, wird durch die Einnahme oraler Kontrazeptiva erhöht und durch Rauchen verringert. – Die maximale Plasmakonzentration wird nach 1-2h erreicht • Plasmaproteinbindung liegt bei 95% • Biotransformation: Nach oraler Einnahme hauptsächlich durch CYP1A2 metabolisiert. • Exkretion: Die mittlere Plasma-HWZ 1-2 h. • Ausscheidung zu 80% über den Urin Agomelatin (Valdoxan®) • 1 x tägliche Dosis von 25 mg abends vor dem Zubettgehen • Häufige unerwünschte Wirkungen: – Angst, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schlaflosigkeit und Migräne. • Typische Nebenwirkungen anderer Antidepressiva, wie Libidoverlust, Erektionsstörungen und Gewichtszunahme, waren unter Agomelatin-Therapie seltener als unter einer Behandlung mit Vergleichssubstanzen. Auch kam es nicht zu Tagesmüdigkeit. • kein Missbrauchs-potenzial, und nach abruptem Absetzen traten seltener Absetz-erscheinungen Dapoxetin (Priligy®) Serotonin-Wiederaufnahmehemmer als erstes Arzneimittel für die Behandlung der Ejaculatio praecox Resorption: Bioverfügbarkeit: Biotransformation: Exkretion: HWZ: Dosierung: nach 1-2 h 42% (zwischen15 bis 76%). mit oder ohne Nahrung hauptsächlich durch CYP2D6, CYP3A4 und die Flavinabhängige Monooxygenase renal 19 h nach oraler Gabe. einmal 30 mg nach Bedarf 1-3 h vor der sexuellen Aktivität Dapoxetin (Priligy®) Kontraindikationen Kardiale Vorerkrankungen wie Herzinsuffizienz; Leitungsanomalien; ischämische Herzerkrankung, Herzklappen-erkrankung. Gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern, Thioridazin, SSRI, SNRI, trizyklischen Antidepressiva oder anderen Arzneimitteln mit serotonerger Wirkung, starken CYP3A4-Hemmern. Unerwünschte Wirkungen Übelkeit, Schwindel und verstärktem Schwitzen und Schweißausbrüchen, Synkopen Wechselwirkungen SSRI und MAO-Hemmer können synergistisch wirken, den Blutdruck erhöhen und erregtes Verhalten oder ein malignes neuroleptisches Syndrom hervorrufen. Gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Dapoxetin erhöht die Wahrscheinlichkeit oder Schwere von Nebenwirkungen und kann außerdem die neurokardiogenen Nebenwirkungen wie Synkopen verstärken Micafungin (Mycamine®) • • • • • Antimykotikum zur Behandlung von Candida-Infektionen Das Echinocandin wird intravenös zur Prophylaxe und Therapie schwerer Candida-Infektionen eingesetzt. Da Micafungin Lebertumore auslösen kann, sollte es nur angewendet werden, wenn andere Antimykotika nicht geeignet sind. Micafungin ist indiziert bei Erwachsenen, Kindern (einschließlich Neugeborenen), Jugendlichen ab 16 Jahren und älteren Patienten zur intravenösen Behandlung einer invasiven Candidose und zur Prophylaxe von Candida-Infektionen bei Patienten, die sich einer allogenen, hämatopoetischen Stammzelltransplantation unterziehen oder wenn eine Neutropenie (absolute Neutrophilenzahl unter 500/µl) von mindestens zehn oder mehr Tagen zu erwarten ist. Zur Behandlung einer ösophagealen Candidose sollte es nur bei Jugendlichen über 16 Jahren und Erwachsenen eingesetzt werden. Lacosamid (Vimpat®) Indikation: Zusatzbehandlung fokaler Anfälle ab 16 Jahre Klassifikation der Epilepsie Fokale (partielle) Anfälle einfache fokale Anfälle (ohne Bewusstseinsstörungen) Generalisierte Anfälle 4% Absencen (Bewusstsein kurzfristig aufgehoben) mit motorischen Symptomen (Jackson-Anfälle) Absence-Epilepsie im Kindesalter (Pyknolepsie) mit sensorischen oder somatomotorischen Symptomen Absencen im Jugend- und Erwachsenenalter komplexe fokale Anfälle 16% (psychomotorische Anfälle) sekundär generalisierte 36% fokale Anfälle myoklonische Anfälle (kurzfristiger Bewusstseinsausfall) atonische Anfälle (kurzfristiger Bewusstseinsausfall) 1% 1% 1% generalisierte tonisch33% klonische Anfälle (Grand-mal) Häufigkeit in der Bevölkerung: ca. 1% (einmalige Krampfanfälle: 5%) Ansatzpunkte der Antiepileptika Natriumkanal GABA NMDA T-Typ Ca2+-Kanal (Förderung der Inaktivierung) (Agonisten) (Antagonisten) (Antagonisten) Carbamazepin Oxcarbazepin Valproinsäure Phenytoin Lamotrigin Topiramat Valproinsäure Felbamat Clonazepam Topiramat Vigabatrin Tiagabin Phenobarbital Gabapentin Topiramat Ethosuximid Klassische Antiepileptika: engere therapeut. Breite, UAW / Interaktionen höher „Neuere“ Antiepileptika: größere therapeut. Breite, weniger UAW Wirkungen von Antiepileptika an Na+-Kanälen und am GABAA-Rezeptor + Konvulsiva: Hemmen die Freisetzung von GABA oder wirken hemmend am GABAA-Rezeptor. SSA: Succinatsemialdehyd Glu: Glutamat Quelle: Aktories, Urban & Fischer, 2005 Lacosamid Lacosamid (Vimpat®) Indikation: Zusatzbehandlung fokaler Anfälle ab 16 Jahre Wirkungsmechanismus: selektive Inaktivierung von Spannungs-abhängigen Natriumkanälen Interaktion mit dem Collapsing response mediator protein 2 mögliche Vorteile: geringe Nebenwirkungen, keine Interaktionen über CyP450 Kontraindikation: AV-Block 2. und 3. Grades Schwangerschaft und Stillzeit