Mitteilungen VSD - Volkssternwarte Darmstadt eV

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Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Veränderungen — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Nachspielzeit in Westerlund — Dr. Ilka Petermann, Argelander-Institut Bonn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Dunkle Sterne — A. Stacey, H. Horneff (Übersetzung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Eine wenig bekannte Sternenleiche — Harald Horneff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Vorschau Juli / August / September 2014 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Zum Titelbild
NGC 6888 ist ein Wolf-Rayet-Nebel im Sternbild Schwan, inmitten der Cygnus-Wolke, jener besonders
hellen Stelle in der Sommermilchstraße, die an klaren Nächten sofort ins bloße Auge fällt. Die Besonderheit
an diesem Nebel ist, dass der anregende Stern anders als bei den üblichen Emissionsnebeln kein junges,
heißes Sternenbaby“ ist, sondern ein sogenannter Wolf-Rayet-Stern. Diese Art von Sternen könnte man
”
am einfachsten so beschreiben: Sie haben so starke Sternwinde, dass sie irgendwann nur noch aus dem
freigelegten Sterneninneren bestehen. Entsprechend heiß ist der Zentralstern des 4.700 Lichtjahre entfernten, auch Sichel- oder Crescent-Nebel genannten Objekts: 70.000 K und die 250.000fache Leuchtkraft der
Sonne. NGC 6888 ist ein Klassiker für die Deep-Sky-Fotografie. Das Titelbild wurde mit unserem neuen
14-Zoll Newton und der ebenfalls neuen Moravian CCD-Kamera erstellt. Es handelt sich um die erste
richtige Deep-Sky-Aufnahme mit dem neuen Equipment und – auch wenn es erst der Anfang ist – lässt
uns das Resultat auf viele weitere, wunderbare Aufnahmen hoffen. Bild: Bernhard Schlesier.
Andreas Domenico
Impressum
Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“
”
erscheinen vier mal im Jahr (jeweils zu Quartalsbeginn) als Online-Publikation des Vereins Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Download als PDF-Datei
ist kostenlos. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben
nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren.
Geschäftsstelle
/
Redaktion: Karlstr. 41,
64347 Griesheim, Tel.: 06155-898496, Fax.: 06155898495. Redaktionsleitung: Andreas Domenico. Lay-
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out, Satz: Andreas Domenico.
Volkssternwarte Darmstadt e. V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Robert Schabelsky (2. Vorsitzender), Beisitzer: Bernd Scharbert, Dr. Dirk Scheuermann, Heinz Johann, Peter Lutz, Dr. Robert Wagner, Ulrich Metzner, Harald Horneff. Jahresbeitrag:
60 EUR bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588
040, Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet:
http://www.vsda.de, email: [email protected]
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Editorial
Veränderungen
Liebe Mitglieder und Freunde der Volkssternwarte Darmstadt e. V.,
seit nunmehr 14 Jahren bekleide ich das Amt des 1. Vorsitzenden dieses Vereins und – rechnet man die
drei Jahre hinzu, die ich stellvertretender Vorsitzender war – sind es 17 Jahre, die ich im juristischen
Vorstand der Volkssternwarte Darmstadt e. V. tätig bin.
Das ist eine lange Zeit.
Doch jeder Mensch kommt irgendwann an einem Wendepunkt in seinem Leben an, wo er etwas anderes
oder neues beginnen möchte, sich neuen Aufgaben stellen und neue Prioritäten setzen muss. Diesen Punkt
habe nun auch ich erreicht.
Daher habe ich bereits im März letzten Jahres dem Vorstand meine Entscheidung bekannt gegeben, dass
ich zur nächsten Mitgliederversammlung und Vorstandswahl im Frühjahr 2015 nicht mehr für das Amt
des 1. Vorsitzenden der Volkssternwarte Darmstadt e. V. zur Verfügung stehen werde.
Die Gründe für diese Entscheidung sind rein privater und vor allem beruflicher Natur. Auich fehlt
mir in zunehmendem Maße die nötige Zeit, um den Aufgaben des 1. Vorsitzenden im nötigen Umfang
nachzukommen. Natürlich müssen viele von uns Beruf, Familienleben und die ehrenamtliche Tätigkeit im
Verein unter einen Deckel bringen. In meinem Fall wird es jedoch von Jahr zu Jahr schwieriger. Daher
wird es Zeit für einen Wechsel.
In Italien sagt man: Stirbt ein Papst, so wählt man einen neuen“. Für die Nachfolge ist gesorgt. Der
”
Vorstand wird völlig neu aufgebaut und strukturiert, es stehen junge, kompetente und intelligente Leute in
ihren Startlöchern bereit, die Ideen und Tatkraft einbringen und dem Verein neue Impulse geben werden.
Ich selbst werde dem Verein selbstverständlich auch nach meinem Ausscheiden aus dem Amt des 1.
Vorsitzenden erhalten bleiben, z. B. als Redaktionsleiter der Mitteilungen und nach einer längeren, berufsbedingten Pause werde ich auch wieder als Vortragsreferent oder Beisitzer im erweiterten Vorstand
zur Verfügung stehen.
Außerdem hoffe ich sehr, mich wieder verstärkt jenem Bereich widmen zu können, der mir am meisten
am Herzen liegt: der praktischen astronomischen Beobachtung.
Es sind viele Veränderungen, in diesen Zeiten. Aber wir blicken positiv in die Zukunft!
Mit sternfreundlichen Grüßen
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
Andreas Domenico
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Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neues aus Astronomie und Raumfahrt
von Wolfgang Beike
Er war einst so riesig, dass unsere Erde dreimal nebeneinander in ihn hinein passte: der Große Rote
Fleck (GRF) des Jupiter. Dieser südlich des Jupiteräquators tobende Wirbelsturm ist so auffällig,
dass er erstmals vor 300 Jahren mit ersten einfachen Teleskopen beobachtet wurde (Robert Hooke,
1664). Niemals wurde er von anderen Jupiterwolken verdeckt. Das schaurigschöne Dauergewitter ist
das beliebteste Einzelobjekt für Amateure auf dem
Königsplaneten. Erste Messungen aus dem späten
19. Jahrhundert bezifferten die Größe des ovalen
Supersturms noch auf 41.000 km Länge und 24.000
km Breite. Seit etwa 40 Jahren kursieren hartnäckig
Meldungen, der GRF würde kleiner und blasser.
Im Jahr 2010 lieferten Infrarot-Teleskope erstmals
Aufschluß über sein Innenleben. So zeigte sich unter anderem, dass im Zentrum des Sturms eine warme Kernregion liegt, in der sich die Drehrichtung
der wirbelnden Wolken umkehrt. Seit 2012 beobachteten Amateurastronomen immer häufiger Hinweise darauf, dass sich auch Form und Größe des
Roten Flecks verändern. Von einem Oval wird er
mehr und mehr zu einem kreisrunden Sturmwirbel, gleichzeitig schrumpft er pro Jahr um durchschnittlich 930 km. Jüngste Beobachtungen mit
dem Hubble-Weltraumteleskop bestätigen, dass der
Große Rote Fleck nur noch 16.500 km groß ist —
das ist der kleinste jemals gemessene Durchmesser.
Als Ursache hierfür sehen Forscher Wechselwirkungen mit anderen Windströmungen an.
Astronomen haben mit einem überraschend
großen Gesteinsplaneten eine Mega-Erde bei einem anderen Stern entdeckt. Der ferne Planet
habe die 17-fache Erdmasse, sei aber dennoch
kein Gasplanet. Das berichteten die Entdecker
vom Harvard-Smithsonian Zentrum für Astrophysik. Damit gehöre der Exoplanet einem völlig neuen Planetentypus an. Derart massereiche Planeten
sollten größtenteils aus Gas bestehen, wie etwa Jupiter oder Neptun. Letzterer wiegt etwa so viel wie
der Neue. In Anlehnung an die Bezeichnung SuperErde, die Astronomen für Planeten mit bis zur 14fachen Erdmasse verwenden, tauften die Forscher
ihre Entdeckung nun eine Mega-Erde. Das heißt allerdings nur, dass es sich um einen Gesteinsplaneten handelt wie unsere Erde, aber nicht, dass dort
Leben möglich sein könnte. Hinweise auf Leben ha-
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ben die Experten auf der Mega-Erde auch nicht gefunden. Der Exoplanet umkreist einen sonnenähnlichen Stern im Sternbild Drache und ist rund 560
Lichtjahre von uns entfernt. Entdeckt wurde er mit
dem US-Weltraumteleskop Kepler und bekam die
Kennung Kepler-10c. Aus dem Transit des großen
Planeten folgte ein Durchmesser von knapp 30.000
km, rund 2,3 Mal so viel wie die Erde. Damit hielten die Astronomen ihn zunächst für einen MiniNeptun. Mit dem Spektrographen Harps-N am italienischen Galileo-Teleskop auf La Palma bestimmten die Forscher seine Masse auf 17 Erdmassen. Damit ist die Dichte von Kepler-10c dann doch viel zu
groß für einen Gasplaneten .
Bei der Auswertung von Daten des InfrarotWeltraumteleskops (WISE) stießen Kevin Luhman
von der Pennsylvania State University und seine
Kollegen auf einen schwachen Lichtpunkt, der sich
ungewöhnlich schnell zu bewegen schien. Nähere
Analysen, auch mit Hilfe des Infrarot-Teleskops
Spitzer, enthüllten, dass es sich um einen sehr
nahe gelegenen Braunen Zwerg handelte. WISE J085510.83-071442.5, so der sperrige Name des
Himmelskörpers, liegt nur 7,2 Lichtjahre von der
Erde entfernt. Er ist damit das viertnächste Sternsystem in unserer Nachbarschaft. Erst im letzten
Jahr hatte Luhmans Team ein Paar Brauner Zwerge nur 6,5 Lichtjahre von uns entfernt entdeckt.
Selbst nach vielen Jahren der Himmelsdurchmusterung kennen wir nicht alle nächsten Nachbarn
unserer Sonne. Das Besondere am neuentdeckten
Brauen Zwerg ist aber seine Temperatur: Auf ihm
herrschen frostige -48◦ C bis maximal -13◦ C. Das
ist deutlich kälter als alle bisher bekannten Sterne
und Braune Zwerge. Der Übergang zwischen Braunen Zwergen und Planeten scheint fließend zu sein,
wie Funde der letzten Jahre zeigen. Dennoch gehen
die Astronomen davon aus, dass es sich bei dem
Neuen eher um einen Stern handelt. EinzelgängerPlaneten sind einfach zu selten.
Die erste Sonde, die an einem Kometen vorbeiflog und in den Lagrange-Punkten parkte, war
die amerikanische ISEE-3 aus den 1970er-Jahren.
Schon längst hat die NASA die Sonde aufgegeben und auch ihre Sendeanlagen 1999 demontiert.
Anlässlich einer Erdpassage von ISEE-3 in 2014
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News
wurde sie nochmals untersucht und es wurde festgestellt, dass die Sonde immer noch in Betrieb ist und
Telemetriedaten sendet. Zwölf der 13 Instrumente sind noch in Funktion und es ist noch reichlich
Treibstoff an Bord. Im März gelang es Funkamateuren der Sternwarte Bochum das Funkfeuer der Sonde aufzuspüren. Später haben amerikanische Amateurfunker – die sich dazu allerdings eines eigens in
Deutschland gekauften Spezialsenders und u.a. der
300-m-Antenne von Arecibo in Puerto Rico bedienen mussten – sogar geschafft, ISEE-3 Kommandos
zu geben. In der Zukunft könnte sie sich mit Messungen im erdnahen Weltraum nützlich machen —
oder sogar wieder zu einem Kometen umgeleitet
werden wie 1985 zu Giacobini-Zinner.
Nach dem Abschluss seiner Untersuchungen im
Bereich der Region The Kimberley setzte der von
der NASA betriebene Marsrover Curiosity seine Fahrt fort. In 15 Fahrten konnte eine Gesamtstrecke von rund 800 m überbrückt werden. Neben verschiedenen Routinemessungen kamen in den
letzten Wochen auch die Kamerasysteme des Rovers zum Einsatz, um das von dem Rover passierte Gebiet zu dokumentieren. Anfang Juni verfolgte Curiosity einen Merkurtransit. Die erste Transitbeobachtung außerhalb der Erde. Allerdings erscheint der 4.879 km große Merkur aufgrund der
Entfernung zum Mars nur als ein verschwommener, lichtschwacher Fleck auf den Fotos. Merkur
nimmt auf den Aufnahmen lediglich ein Sechstel
eines Pixels ein. Zusätzlich zum Merkur wurden
dabei auch zwei Sonnenflecken abgebildet. Die Aufnahmen wurden mit der MastCam-100 angefertigt,
welche mit einem Spezialfilter zur Sonnenbeobachtung ausgestattet ist. Zunächst soll sich Curiosity erst einmal der Basis des Aeolis Mons, des im
Inneren des Gale-Kraters gelegenen Zentralberges,
nähern. Durch die Untersuchung der geschichteten
Ablagerungen an den unteren Hängen dieses rund
5.500 m hohen Berges erhoffen sich die Planetologen weitere Erkenntnisse über die Bedingungen,
welche dort einst herrschten. Da hat der Rover noch
fünf lange Kilometer vor sich. In den kommenden
Wochen sollen dabei auch die Analysen der zuletzt
bei der Oberflächenformation Windjana gewonnenen Bodenproben fortgesetzt werden. Bis Juni hat
Curiosity mehr als 7,3 km auf der Marsoberfläche
zurückgelegt. Über 155.000 Bilder wurden an das
Kontrollzentrum in Kalifornien übermittelt.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
Die Bauarbeiten für das European Extremely Large Telescope (E-ELT) am Cerro Armazones in Chile haben begonnen. Zunächst geht es um
die Schaffung von Zufahrtswegen und den Bau einer Plattform auf der 3.000 m hohen Bergkuppe.
All das soll 16 Monate dauern. Anschließend soll
dann das weltgrößte Einzelteleskop entstehen, das
im Optischen und Infraroten beobachtet. Es wird
einen Spiegeldurchmesser von atemberaubenden 39
Metern haben. Damit ist es den größten bisherigen Teleskopen hinsichtlich der Lichtsammelfähigkeit um ein Mehrfaches überlegen. Die ersten Beobachtungen sollen ab 2024 durchgeführt werden.
Die ESO hatte den Bau des E-ELT 2012 beschlossen. Die Gesamtkosten werden auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt. Der Cerro Armazones hatte sich bei einer mehrjährigen Suche nach
einem geeigneten Standort für das Riesenteleskop
durchgesetzt. Der Platz ist nur 20 km vom Paranal Observatory der ESO entfernt, wo sich das
VLT befindet, was natürlich organisatorische Vorteile hat. Beide Standorte verfügen zudem über exzellente Beobachtungsbedingungen mit 320 klaren
Nächten im Jahr.
Der Suchmaschinengigant Google steht scheinbar vor einem umfangreicheren Engagement im
Raumfahrtbereich. Wie vermutet, übernimmt Google den Satellitenbildanbieter Skybox Imaging, wie
das Unternehmen am 10. Juni bekannt gab. Skybox Imaging ist ein Startup, das hochauflösende
Bilder der Erdoberfläche kommerziell vermarkten
möchte. Zu diesem Zweck plant es bis 2017 eine
Flotte von 24 Satelliten aufzubauen. Der 500 Millionen Dollar teure Zukauf paßt in das Portfolio von
Google. Für Google Maps und Google Earth werden enorme Mengen an genauem und aktuellem
Bildmaterial benötigt. Außerdem soll Google mit
30 Millionen Dollar bei dem WeltraumtouristikUnternehmen Virgin Galactic einsteigen. Zusätzlich überlege man einige hundert Millionen in ein
Joint-Venture zu investieren, über das Google Zugriff auf Ressourcen von Virgin Galactic gewinnen
könnte. Ob hier auf Technologie oder Patente spekuliert wird, steht dahin. Während die Engagements im Satelliten- und Drohnenmarkt gut nachvollziehbar sind, gibt es für den Einstieg bei Virgin
zunächst noch keine plausible Erklärung, zumal deren Geschäftsbetrieb bislang noch mit zahlreichen
Fragezeichen behaftet ist.
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Astrophysik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nachspielzeit in Westerlund
Von Massentransfers und flüchtenden Mitspielern
von Dr. Ilka Petermann, Argelander-Institut Bonn
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft — was auf der Erde eine nette Geste ist, kann für Sterne das
ganze Leben verändern: als Teil eines engen Doppelsternsystems kann ein Stern im Laufe seines Lebens
Materie auf seinen Begleiter übertragen. Der Beschenkte“ hat auf einmal mehr Brennstoff zur Verfügung,
”
was wie ein stellares Doping wirkt. Der Spenderstern wiederum kann mehr Materie verlieren, wenn es
einen Partner gibt, der diese aufnimmt. Eine Entwicklung im Doppelsternsystem wird auch für die Entstehung von Magnetaren, Neutronensternen mit außergewöhnlich starken Magnetfeldern, herangezogen.
Ihre Entstehung gibt den Astronomen seit über 30 Jahren Rätsel auf, doch mit neuen Beobachtungen des
ESO Very Large Telescope (VLT) in Chile ist man der Lösung ein großes Stück näher gekommen.
Abb.1: llustration eines Röntgen-Doppelsternsystems (NASA / CXC / M. Weiss)
Massereiche Sterne beenden ihr Leben in spektakulären Szenarien, den sogenannten Supernovae.
Diese neuen Sterne strahlen für kurze Zeit so hell
wie eine ganze Galaxie und setzen enorme Mengen an Energie und Materie frei. Sie können so hell
strahlen, dass sie selbst am Tage beobachtet wer-
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den können. In historischen Aufzeichnungen über
die Supernova von 1054 etwa beschrieb ein Mönch
in Flandern eine helle Scheibe am Nachmittag“.
”
Das Nachglühen dieses Ereignisses können wir noch
heute in Form des Krebsnebels (Messier 1) beobachten. Im Zentrum des Nebels selbst ist der kompak-
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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Astrophysik
te allerletzte Überrest des Sterns und der großen
Supernova-Party zu finden — sozusagen das verkohlte letzte Würstchen auf dem Grill.
Abhängig von der Zusammensetzung, dem Fami”
lienstand“ (Einzelstern oder Doppelstern), der Anfangsmasse des Sterns und der Masse seines innersten Kerns, des letzten Würstchens“, bleibt ent”
weder ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch
übrig.
Neutronensterne sind extrem kompakte Objekte.
Bei einer Masse von etwa 1,4 bis 3 Sonnenmassen
bringen sie es gerade einmal auf einen Durchmesser von 20 km (ein Eisbecher voll Neutronenstern
würde mit gut zehn Milliarden Tonnen zu Buche
schlagen). Ist der Sternkern dagegen schwerer als 3
Sonnenmassen, sehen die Astronomen schwarz: ein
Schwarzes Loch entsteht.
Neben ihrer hohen Dichte haben manche Neutronensterne weitere bemerkenswerte Eigenschaften.
Einige, die sogenannten Pulsare, rotieren in wenigen Sekunden bis hin zu einigen Millisekunden einmal um die eigene Achse. Andere, die Magnetare,
fallen durch extrem hohe Magnetfeldstärken auf.
Nun haben Neutronensterne zwar mit 1*108 Tesla allgemein sehr hohe Magnetfelder (im Vergleich
beträgt das Erdmagnetfeld durchschnittlich 4*10−5
Tesla) — die Magnetare trumpfen aber nochmals
mit gut tausendfach stärkeren Feldern auf.
Magnetare, die geschätzt etwa 10 Prozent aller
Neutronensterne ausmachen, wurden von den amerikanischen Astronomen Robert Duncan und Christopher Thompson theoretisch beschrieben und von
der griechisch-US-amerikanischen Astrophysikerin
Chryssa Kouveliotou 1998 erstmals entdeckt. Bei
der genauen Entstehungsgeschichte der Magnetare
sind aber seitdem immer noch viele Fragen offen,
insbesondere der Ursprung der starken Magnetfelder gibt Rätsel auf. Bis heute konnten erst etwa
zwei Dutzend Magnetare in der Milchstraße beobachtet werden.
Ein gängiges Entstehungsszenario sieht den Magnetar als Teil eines Doppelsternsystems. Demnach
geht dem massereicheren der beiden Sterne der
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
Brennstoff zuerst zur Neige, er bläht sich auf und
überträgt seine äußeren Schichten auf seinen Nachbarn, den späteren Magnetar. Dieser, vormals leichtere Stern, hat mit dem großzügigen Geschenk nicht
nur neuen Brennstoff erhalten, sondern er kann
nun auch erheblich schneller rotieren. Dies gilt als
entscheidende Voraussetzung für den Aufbau seines starken Magnetfelds mit Hilfe des Dynamoeffekts. Als nun massereicher Stern aber verändert
sich auch sein Entwicklungsweg — er kann im Laufe seiner Entwicklung nun selbst einen großen Teil
seiner Masse abstoßen, die sein Nachbar wiederum
aufnimmt.
Ohne Nachbarschaftshilfe könnte er erheblich weniger Material verlieren und würde am Ende seines
Lebens schwerer bleiben. So aber wird es möglich,
dass nach der Supernovaexplosion ein Neutronenstern und kein Schwarzes Loch eines eigentlich
sehr schweren Sterns übrig bleibt. Und was passiert mit dem ersten Stern — dem, der zuerst
Masse verschenkt hat? Ein explodierender Nachbar ist bei aller Freundschaft keine angenehme Gesellschaft. . . Und so sieht das Szenario auch vor,
dass der Stern mitsamt seiner Massegeschenke die
Flucht ergreifen sollte.
Der erste Teil der Geschichte – ein Stern, der eigentlich zu massereich war, um als Neutronenstern
zu überleben, genau dies als Magnetar aber tut
– ist den Astronomen zum Beispiel mit dem Objekt CXOU J164710.2-45516 sehr gut bekannt. Mit
einer theoretisch bestimmten, anfänglichen Sternmasse von 40 Sonnenmassen hätte er eigentlich als
unsichtbares Schwarzes Loch die Rote Karte bekommen und das beobachtbare Spielfeld verlassen
müssen, so aber ging es in die Nachspielzeit:
Dieser Magnetar lebt im kompakten jungen Sternhaufen Westerlund I, der einer der massereichsten
bekannten offenen Sternhaufen der Lokalen Gruppe
ist. Er wurde 1961 von dem schwedischen Astronomen Bengt Westerlund während eines Forschungsaufenthaltes in Australien entdeckt und umfasst eine große Anzahl von seltenen, entwickelten Sternen
wie rote Überriesen, gelbe Hyperriesen oder WolfRayet-Sterne (freigelegte Kerne massereicher Sterne mit starken Sternwinden).
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Astrophysik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Abb. 2: : Künstlerische Darstellung des Magnetars CXOU J164710.2-45516 im Sternhaufen Westerlund 1. (Credit:
ESO / L. Calçada)
Genau in diesem Sternhaufen, nämlich Westerlund
I, wurde mit dem FLAMES-Instrument des Very
Large Telescope der ESO am Paranal Observatorium in Chile nun nach dem flüchtenden Nachbarn
gesucht, der den Magnetar im Spiel hielt.
mensetzung und Geschwindigkeit genau in das beschriebene Szenario. Er bekräftigt damit die vorgeschlagene Doppelsterntheorie und trägt maßgeblich
zum Verständnis des Entwicklungsweges von Doppelsternsystemen bei.
Der Stern CI* Westerlund 1 W 5, mit verbesserter Genauigkeit vermessen, passt in seiner Zusam-
Doch trotz neuer Antworten sind noch viele Fragen offen, aber: nach dem Spiel ist vor dem Spiel!
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Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
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Abb. 3: : Der Sternhaufen Westerlund 1, aufgenommen mit dem Wide Field Imager am MPG / ESO 2,2-MeterTeleskop, La Silla-Observatorium der ESO in Chile (Credit: ESO)
Literatur
Die diesem Artikel zugrunde liegenden Veröffentlichungen (in Englisch) können kostenfrei abgerufen
werden unter:
arXiv:1405.3109v1 [astro-ph.SR], J. S. Clark, B.
W. Ritchie, F. Najarro, N. Langer, I. Negueruela: A VLT/FLAMES survey for massive binaries
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
in Westerlund 1.IV. Wd1-5 - binary product and a
pre-supernova companion for the magnetar CXOU
J1647-45?, A&A, Volume 565, May 2014, A90, 17
pp.
arXiv:astro-ph/0509408v3, M. P. Muno et al.: A
Neutron Star with a Massive Progenitor in Westerlund 1,
The Astrophysical Journal Letters, Volume 636,
No. 1, L41-L44 (2005)
9
Astrophysik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dunkle Sterne
Weekly Science Update
Dunkle Sterne, derzeit ganz und gar spekulative Gebilde, sollen sich im frühen Kosmos gebildet haben, als
sich Dunkle Materie verdichtete und auftretende Teilchenvernichtungsreaktionen die Materie aufheizte und
so, vielleicht die Bildung normaler Sterne unterbrach. Das Bild zeigt ein Ergebnis einer neuen Simulation
über die Geburt der ersten Sterne: der linke Ausschnitt gibt die Entstehung normaler Sterne wieder, wenn
keine sich vernichtende Dunkle Materie anwesend ist; der rechte Ausschnitt zeigt hingegen was geschieht,
wenn Dunkle Sterne sich formen und den Prozeß der Sternentstehung unterbrechen. (A. Stacey)
Der bei weitem überwiegende Anteil an Materie im
Universum, ungefähr 85%, ist sogenannte Dunkle
”
Materie“. Sie besteht nicht aus gewöhnlichen Atomen, sondern aus einer nach wie vor unbekannten
Art von Teilchen. Diese allgegenwärtige, bisher mysteriöse Substanz zu verstehen ist eines der Ziele
moderner Astrophysik. Dunkle Materie macht sich
durch ihren gravitativen Einfluß auf Sterne und andere normale Materie bemerkbar und einige Astronomen vermuten, dass sie neben der Schwerkraft
eine weitere Eigenschaft mit gewöhnlicher Materie
gemein hat: sie könnte in zwei Arten vorkommen,
als Dunkle Materie und Dunkle Antimaterie, die
sich bei Kontakt annihiliert (vernichtet) und hochenergetische Strahlung aussendet.
Einige Hundert Millionen Jahre nach dem Urknall begannen sich die ersten Sterne zu bilden,
als die Schwerkraft allmählich das Ausgangsmate-
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rial verdichtete und auf Temperaturen aufheizte,
die das nukleare Brennen einzuleiten vermochten.
Wissenschaftler haben überlegt, ob sich etwas Vergleichbares mit der Dunklen Materie ereignet haben könnte: die Schwerkraft verdichtete sie zu Kernen, die schließlich zündeten; es war kein nukleares
Feuer — Dunkle Materie besteht nicht aus Atomen und hat keinen (normalen) Kern — sondern
eher eine Annihilationsstrahlung. Diese sogenannten Dunklen Sterne“ könnten für einige Zeit er”
strahlt sein, während mehr und mehr Dunkle Materie auf sie herabfiel und die permanente Annihilation am Laufen hielt. Sie könnten sogar ihre Umgebung in einer Art und Weise aufgeheizt haben,
die das Wachstum der ersten Generation normaler
Sterne hemmte.
Vier Astronomen nutzten Computersimulationen
über Dunkle Materie im frühen Universum, um zu
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Astrophysik
untersuchen, ob und wie Dunkle Materie die Entwicklung normaler Sterne beeinflußt haben könnte.
Die Einzelheiten sind zum Teil deshalb kompliziert,
da die wachsenden Materieklumpen zur Fragmentierung neigen und die Fragmente selbst weiter zerfallen. Die Forscher überprüften ihre Simulationen
unter einer Vielzahl von Annahmen und fanden bei
einer der anspruchsvolleren Versionen, dass die zerstrahlende Dunkle Materie bei der Bildung eines
Dunklen Sterns (oder Zerstörung normaler Sterne)
wegen der Störung durch den Streuprozeß wesentlich ineffektiver ist als vermutet.
Sie folgern, dass Dunkle Sterne möglicherweise nie
existiert haben könnten und folglich die Bildung
normaler Sterne nicht behindert worden ist. Sie
weisen jedoch darauf hin, dass weitere Forschungsarbeit notwendig ist, um diese Schlußfolgerungen
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
zu stützen, nicht zuletzt, um die Natur der rätselhaften Dunklen Materie selbst zu entschlüsseln. Die
Astronomen sind optimistisch, dass noch in diesem Jahrzehnt einige der ersten Sterne des Universums tatsächlich aufgespürt werden; einige geplante Raummissionen (wie zum Beispiel die japanische
WISH-Mission) haben sich dies zum vorrangigen
Ziel gesetzt. Diese neuen Simulationen bieten eine
Grundlage für die Interpretation der zu erwartenden Messungen.
¦
Literatur:
[1] Athena Stacy, Andreas H. Pawlik, Volker Bromm
and Abraham Loeb: The Mutual Interaction Between Population III Stars and Self-Annihilating
Dark Matter. Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, 441, 822 (2014)
A. Stacey, H. Horneff (Übersetzung)
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Eine wenig bekannte Sternenleiche
Abell 36 im Sternbild Virgo
von Harald Horneff
Der Planetarische Nebel Abell 36, Aufnahme: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Univ. Arizona.
Der prächtige, gasförmige Schleier eines sterbenden sonnenähnlichen Sterns, der Planetarische Nebel Abell 36, liegt nur 800 Lichtjahre von der Erde
entfernt im Sternbild Jungfrau. Bei dieser Entfernung erstreckt sich der Nebel in dieser scharfen Teleskopaufnahme über 1,5 Lichtjahre. Seine äußeren
Hüllen abstoßend, zieht sich der zentrale Stern des
Nebels zusammen, wird heißer und entwickelt sich
in seiner letzten Phase zu einem Weißen Zwerg. Der
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Zentralstern in Abell 36 besitzt eine Oberflächentemperatur von über 73.000 K, verglichen mit den
gegenwärtig 6.000 K der Sonne. Infolgedessen ist
der ungemein heiße Stern im ultravioletten Licht
viel heller als in seinem optischen Anblick hier. Das
nicht sichtbare ultraviolette Licht ionisiert Wasserstoff und Sauerstoff im Nebel und sorgt letztlich für
das wunderbare Leuchten im optischen Licht.
¦
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
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Vorschau Juli / August / September 2014
von Alexander Schulze
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Capella
Merak
Dubhe
UMa
Phecda
Cam
M45
Mirfak
Alioth
Algol
Per
Mizar
M34
Ruchbah
Almach
Casγ -27A
Dra
Schedar
Caph
Tri
M33
Sheratan
Com
Alkaid
Kochab
UMi
Ari
Hamal
CVn
NGP
NCP
Polaris
Cep
NEP
Muphrid
Boo
M31
Mirak
And
Alderamin
Arcturus
ε-36A
Etamin
M39
Lac
Alpheratz
CrB
M13
Alphecca
Deneb
Moon
Cet
Uranus
Psc
Vir
Her
Vega
CygSadr
Scheat
Lyr
Gienah Cygni
M5
Cor Serpentis
Se1
Peg
Markab
Vul
VEq
β-27
Rasalhague
Sge
Enif
Del
Equ
Lib
Altair
ζ-13
Aql
Aqr
M11
Sabik
Sco
Sct
M16
M17
M25
6
5
Cap
Fomalhaut
M22
Nunki
Sgr
Ascella
PsA
4
3
2
Gru
Graffias
Oph
Se2
Antares
M23
WS
M21
M8
GC
M6
M7
Kaus Australis
Mic
1
Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle
Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CEST/MESZ).
Sonne
Die Sonne beginnt ihre Bahn im
Sternbild Zwillinge bei einer Deklination von
+23◦ 08’35”. Nach dem Deklinationsmaximum vom
21. Juni geht der Wert allmählich zurück; auf ihrem Weg in Richtung Süden durchstreift die Sonne
dabei die Sternbilder Krebs (Eintritt am 21. Juli
gegen 02:09), Löwe (Eintritt am 11. August gegen
01:10) und Jungfrau (Eintritt am 17. September
gegen 02:24). Hier überquert sie am 23. September
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
CrA
gegen 09:26 den Himmelsäquator und wechselt auf
die Südhalbkugel. Bis zum Quartalsende sinkt die
Deklination auf −02◦ 57’39”.
Der Erdabstand steigt zunächst noch von anfangs
1,016656 AU auf ein Maximum von 1,016682 AU,
welches auf den 04. Juli gegen 02:05 fällt, und
sinkt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes auf
1,001350 AU.
Am 25. Juli beginnt gegen 07:38 die Sonnenrotation Nr. 2153, gefolgt von Nr. 2154 am 21. August
gegen 13:04 und Nr. 2155 am 17. September gegen
19:13.
13
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Datum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufgang
05:23
05:36
05:57
06:17
06:42
07:03
07:27
Untergang
21:35
21:26
21:06
20:42
20:08
19:38
19:03
Tag
16:12
15:51
15:09
14:25
13:26
12:35
11:36
Nacht
07:48
08:09
08:51
09:35
10:34
11:25
12:24
Dämm. Beginn
–:–
00:50
23:41
22:57
22:08
21:31
20:52
Dämm. Ende
–:–
02:13
03:20
04:01
04:41
05:09
05:37
Astron. Nachtl.
00:00
01:24
03:40
05:04
06:33
07:38
08:45
Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge
In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung
aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr
Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe,
P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse.
Datum
06.07.
13.07.
20.07.
27.07.
03.08.
10.08.
17.08.
R
15’43,”9
15’44,”1
15’44,”4
15’44,”9
15’45,”7
15’46,”7
15’47,”9
P
−0,◦29
+2,◦86
+5,◦94
+8,◦90
+11,◦71
+14,◦33
+16,◦75
B
+3,◦43
+4,◦15
+4,◦82
+5,◦41
+5,◦94
+6,◦39
+6,◦74
L
249,◦01
156,◦36
63,◦74
331,◦14
238,◦55
145,◦99
53,◦45
B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem
Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche.
Datum
24.08.
31.08.
07.09.
14.09.
21.09.
28.09.
R
15’49,”2
15’50,”7
15’52,”3
15’54,”0
15’55,”8
15’57,”6
P
+18,◦94
+20,◦87
+22,◦53
+23,◦91
+24,◦99
+25,◦71
B
+7,◦01
+7,◦18
+7,◦25
+7,◦22
+7,◦08
+6,◦84
L
320,◦95
228,◦47
136,◦01
43,◦58
311,◦17
218,◦78
Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne
Mond
In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die
Monddaten für das dritte Quartal 2014 zusammengestellt.
Datum
27.06.
30.06.
05.07.
12.07.
13.07.
19.07.
27.07.
28.07.
04.08.
10.08.
10.08.
17.08.
24.08.
25.08.
02.09.
08.09.
09.09.
16.09.
20.09.
24.09.
01.10.
06.10.
Zeit
09:49
21:10
13:40
13:22
10:26
04:25
00:55
05:28
02:32
19:43
20:29
14:43
08:09
16:46
12:54
05:31
04:02
04:23
16:21
08:34
21:17
11:39
Ereignis
Neumond
Apogäum
erst. Viert.
Vollmond
Perigäum
letzt. Viert.
Neumond
Apogäum
erst. Viert.
Perigäum
Vollmond
letzt. Viert.
Apogäum
Neumond
erst. Viert.
Perigäum
Vollmond
letzt. Viert.
Apogäum
Neumond
erst. Viert.
Perigäum
(405,930 km)
(358,260 km)
(406,567 km)
(356,896 km)
(406,523 km)
(358,389 km)
(405,845 km)
(362,476 km)
Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond
(Mondbahn und Phasen)
Datum
21.06.
29.06.
06.07.
12.07.
18.07.
26.07.
02.08.
09.08.
15.08.
22.08.
29.08.
14
Zeit
22:29
01:41
11:50
19:58
23:19
02:41
13:25
02:34
02:16
04:04
15:13
Ereignis
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 01’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 01’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 00’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 03’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 06’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Datum
29.06.
30.06.
06.07.
07.07.
12.07.
13.07.
18.07.
19.07.
26.07.
28.07.
02.08.
04.08.
09.08.
10.08.
15.08.
16.08.
22.08.
25.08.
29.08.
01.09.
05.09.
07.09.
11.09.
14.09.
18.09.
21.09.
25.09.
29.09.
02.10.
05.10.
Zeit
01:22
02:22
12:33
16:32
19:57
11:50
22:32
13:42
02:52
00:08
14:48
20:13
02:57
16:49
02:03
17:57
04:37
00:00
16:51
21:21
09:58
22:39
09:21
01:16
08:33
20:13
20:53
11:21
16:08
23:07
Ereignis
Max. Lib. in Breite (+6◦ 37’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Min. Lib. in Länge (−7◦ 34’)
Min. Lib. in Breite (−6◦ 30’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Max. Lib. in Länge (+7◦ 16’)
Max. Lib. in Breite (+6◦ 36’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Min. Lib. in Länge (−7◦ 48’)
Min. Lib. in Breite (−6◦ 33’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Max. Lib. in Länge (+7◦ 43’)
Max. Lib. in Breite (+6◦ 42’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Min. Lib. in Länge (−7◦ 16’)
Min. Lib. in Breite (−6◦ 41’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Max. Lib. in Länge (+7◦ 25’)
Max. Lib. in Breite (+6◦ 50’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Min. Lib. in Länge (−6◦ 07’)
Min. Lib. in Breite (−6◦ 47’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond
(Librationsdaten)
Datum
05.09.
11.09.
18.09.
25.09.
02.10.
08.10.
Zeit
09:28
09:31
08:02
19:40
15:57
19:43
Ereignis
Max. der ekl. Breite (+5◦ 11’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 14’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 17’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond
(ekliptikale Breite)
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Merkur
Merkurs Bahn über den Himmel beginnt am Anfang des dritten Quartals im Sternbild Stier, in das er am 21. Juni gegen 14:11 über
den nördlichsten Teil des Orion aus den Zwillingen
kommend eingetreten war und wo seine Deklination am ersten Juli +18◦ 44’58” beträgt. Er befindet sich dabei am Ende einer Rückläufigkeit, die
am 07. Juni begonnen hatte; sie endet aber bereits am ersten Juli gegen 15:45 bei einer Rektaszension von 05h 35m 29,s 41. Die Deklination steigt
seit dem Durchlaufen eines Minimums am 28. Juni
wieder an; auf rechtläufiger und in nördliche Richtung weisender Bahn kehrt der Planet zu Anfang
des Quartals wieder aus dem Stier über den Orion
(Eintritt am 10. Juli gegen 14:24) in die Zwillinge zurück (Eintritt am 16. Juli gegen 17:16); hier
erreicht er am 24. Juli gegen 18:12 ein Deklinationsmaximum von +22◦ 23’34,”18. Merkur durchzieht in
Folge die Sternbilder Krebs (Eintritt am 31. Juli
gegen 01:14) und Löwe (Eintritt am 09. August gegen 13:34), um am 29. August gegen 09:20 in das
Sternbild Jungfrau zu wechseln. Hier überquert er
am 02. September gegen 07:32 den Himmelsäquator
und wechselt auf die Südhemisphäre; bis zum Ende des dritten Quartals sinkt seine Deklination auf
−15◦ 14’24”. Seine Bahn verläuft noch etwas weiter
zielstrebig (wenngleich auch immer langsamer werdend) in Richtung Süden, bis es kurz nach Ende des
aktuellen Vorschauzeitraumes am 04. Oktober zu
einer vollständigen Richtungsumkehr kommt: Gegen 13:24 erreicht der Planet ein Deklinationsminimum von −15◦ 34’42,”15, knapp unter sieben Stunden später um 20:15 gefolgt von einem Stillstand in
Rektaszension bei 13h 54m 35,s 19. Die damit eingeleitete Rückläufigkeitsschleife wird noch im Oktober beendet: Zunächst erfolgt am 25. Oktober gegen 08:53 der zweite Stillstand in Rektaszension
bei 13h 02m 54,s 79, gefolgt am 27. Oktober gegen
23:57 vom Erreichen eines Deklinationsmaximums
von −05◦ 06’44,”34.
Nachdem der Erdabstand Merkurs am 18. Juni
ein Minimum durchlaufen hatte, steigt der Abstand zur Erde zunächst von 0,637011 AU zu
Beginn des Quartals bis auf ein Maximum von
1,356979 AU, das sich am 13. August gegen 07:09
ereignet, und nimmt bis zum ersten Oktober wieder auf 0,826804 AU ab; ein weiteres Minimum von
0,663078 AU folgt am 15. Oktober gegen 08:37.
Der Sonnenabstand sinkt nach seinem Maximum
vom 16. Juni zunächst von 0,436071 AU zu Quar-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
talsbeginn auf ein Minimum von 0,307494 AU,
welches am 30. Juli gegen 00:00 angenommen
wird, und steigt wieder bis auf ein Maximum von
0,466700 AU am 11. September gegen 23:37. Bis
zum Ende des Quartals sinkt der Abstand zu Sonne wieder auf 0,418233 AU; ein Minimum von
0,307496 AU folgt am 25. Oktober gegen 23:15.
Die ekliptikale Breite Merkurs hatte kurz vor
Quartalsbeginn am 28. Juni gegen 10:23 ein Minimum von −04◦ 38’28,”26 angenommen; im aktuellen
Vorschauzeitraum steigt der Wert von −04◦ 34’01”
zum ersten Juli zunächst weiter an, hat am 25. Juli gegen 08:24 einen Nulldurchgang und erreicht
am 11. August gegen 00:23 ein Maximum von
+01◦ 45’48,”05. Es folgt ein weiterer Nulldurchgang
am ersten September gegen 15:07; bis zum Quartalsende sinkt die ekliptikale Breite auf −03◦ 31’30”.
Kurz nach dem Ende des aktuellen Vorschauzeitraums folgt ein Minimum von −03◦ 35’57,”30 am 04.
Oktober gegen 00:23.
Nach der unteren Konjunktion Merkurs am 20.
Juni gegen 00:50 (Sonnenabstand 03◦ 47’) sinkt
die Elongation des innersten Planeten zunächst
von anfangs −15◦ 18’54” auf ein Minimum von
−20◦ 54’48,”92, welches auf den 12. Juli gegen 20:22
fällt. Es folgt eine obere Konjunktion Merkurs
am 08. August gegen 18:21 in einem Sonnenabstand von 01◦ 44’ und ein Elongationsmaximum von
+26◦ 23’57,”97 am 22. September gegen 00:10. Bis
zum Ende des Quartals sinkt die Elongation wieder
auf +24◦ 06’48”. Am 16. Oktober ereignet sich gegen 22:40 die nächste untere Konjunktion des Planeten in einem Sonnenabstand von 01◦ 29’.
Zu Anfang des dritten Quartals steht Merkur
am Morgenhimmel; seine Höhe zum Zeitpunkt des
Sonnenaufganges steigt dabei von anfangs 04◦ 54’
auf ein Maximum von 12◦ 15’25”, welches am 18.
Juli agenommen wird, und nimmt dann wieder
allmählich ab. Am 09. August steht der Planet
letztmalig zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges
über dem Horizont. Vier Tage früher, am 05. August, steht er erstmals zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont. Seine Höhe zum
Zeitpunkt des Sonnenunterganges steigt bis auf ein
am 03. September angenommenes Maximum von
05◦ 26’25” und nimmt dann wieder allmählich ab.
Am Ende des Quartals hat Merkur zum Zeitpunkt
des Sonnenuntergangs noch eine Höhe von 02◦ 55’,
und nach dem 12. Oktober steht der Planet zu die-
15
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
sem Zeitpunkt unter dem Horizont. Am 17. Oktober zeigt sich Merkur dafür erstmals wieder am
Morgenhimmel zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont.
Venus
Die Bahn der Venus folgt in guter Näherung der des Merkur, wobei es bei ihr im aktuell diskutierten Quartal keine Rückläufigkeiten
gibt. Auch ihre Bahn beginnt zu Quartalsbeginn
im Sternbild Stier (in das sie aber am 17. Juni rechtläufig aus dem Widder gekommen war),
wo Venus am ersten Juli eine Deklination von
+20◦ 20’28” aufweist. Auch sie wechselt zunächst
über den nördlichen Teil des Orion (Eintritt am 16.
Juli gegen 20:07) in die Zwillinge (Eintritt am 18.
Juli gegen 22:43), um hier am 22. Juli gegen 22:43
ein Deklinationsmaximum von +22◦ 50’42,”89 zu erreichen. Ihre Bahn führt sie danach durch die Sternbilder Krebs (Eintritt am 10. August gegen 20:32)
und Löwe (Eintritt am 27. August gegen 00:37),
bis auch sie am 24. September gegen 16:28 in das
Sternbild Jungfrau wechselt. Bis zum Quartalsende
sinkt ihre Deklination auf +00◦ 52’07”. Wie schon
Merkur überschreitet sie im Sternbild Jungfrau (genau einen Monat später als Merkur, am 02. Oktober gegen 17:38) den Himmelsäquator und wechselt
auf die Südhalbkugel. Hier wird sie am 30. Oktober
gegen 01:28 das Sternbild Jungfrau über die Grenze
zur Waage verlassen.
17:37 erreicht wird, und steigt bis zum Quartalsende wieder auf 0,719630 AU.
Der Erdabstand des Planeten steigt im dritten
Quartal von 1,391076 AU auf 1,705516 AU; ein
Maximum von 1,716739 AU wird am 22. Oktober gegen 19:40 erreicht. Der Abstand zur Sonne
sinkt zunächst von 0,724786 AU auf ein Minimum
von 0,718446 AU, welches am 05. September gegen
Datum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufgang
03:30
03:34
03:57
04:29
05:18
06:00
06:48
Untergang
19:10
19:39
19:59
20:00
19:47
19:27
19:00
Die ekliptikale Breite der Venus beträgt zu Beginn des dritten Quartals −01◦ 24’52”; sie steigt
allmählich an, hat am 03. August gegen 01:46 einen
Nulldurchgang und erreicht am 26. September gegen 19:14 ein Maximum von +01◦ 26’05,”30. Bis zum
Ende des Vorschauzeitraumes geht die ekliptikale
Breite wieder auf +01◦ 25’31” zurück.
Die Elongation steigt im Vorschauzeitraum von
−30◦ 15’15” auf −06◦ 30’57”; zum Nulldurchgang
und damit einer oberen Konjunktion des Planeten
in einem Sonnenabstand von 01◦ 01’ kommt es am
25. Oktober gegen 09:31.
Venus ist das ganze dritte Quartal hindurch ein
Objekt des Morgenhimmels. Am ersten Juli beträgt ihre Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges 16◦ 07’; sie steigt bis auf ein Maximum von
17◦ 08’, welches am 21. Juli erreicht wird, und sinkt
bis zum Quartalsende wieder auf 05◦ 50’. Währenddessen hat sich der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges dem Horizont von unten kommend
immer weiter, aber immer langsamer werdend angenähert; am 08. Oktober erreicht Venus schließlich
zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges eine positive Höhe. Sie steht noch bis einschließlich zum 27.
Oktober sowohl zum Zeitpunkt des Sonnenauf- und
Unterganges über dem Horizont (wenngleich auch
in extrem geringer Höhe).
Helligkeit
−3,m8
−3,m8
−3,m8
−3,m8
−3,m8
−3,m8
−3,m8
Phase
85
89
92
95
97
98
99
Größe
12,”2
11,”5
11,”0
10,”6
10,”2
10,”1
9,”9
Elong.
−30,◦3
−26,◦8
−22,◦5
−18,◦8
−14,◦4
−10,◦7
−6,◦5
Erdabst.
1,39
1,47
1,55
1,60
1,65
1,68
1,71
Tabelle 3: Astronomische Daten Venus
Mars
Mars Bahn über den Himmel beginnt in
gewisser Weise dort, wo die Bahnen von Merkur
und Venus enden, im Sternbild Jungfrau, und ist
wie die der Venus geradlinig und ohne Rückläufigkeiten. Der Planet weist zu Quartalsbeginn eine Deklination von −07◦ 33’04” auf und reduziert diese
16
kontinuierlich bis auf −23◦ 38’03” am Quartalsende; dabei durchzieht der Rote Planet die Sternbilder Waage (Eintritt am 10. August gegen 11:04),
Skorpion (Eintritt am 13. September gegen 08:21)
und Schlangenträger (Eintritt am 25. September
gegen 22:31). Im folgenden Quartal überschreitet
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
er zunächst noch am 21. Oktober gegen 18:38
die Grenze zum Schützen, um dort am 26. Oktober gegen 10:46 sein Deklinationsminimum von
−24◦ 57’11,”44 zu erreichen.
tal von −00◦ 28’55” auf −01◦ 29’52”; ein Minimum
von −01◦ 31’11,”85 wird am 17. Oktober gegen
17:24 erreicht. Die Elongation sinkt monoton von
+99◦ 17’09” auf +63◦ 58’01”.
Der Erdabstand des Planeten steigt im Vorschauzeitraum von 0,987698 AU auf 1,534095 AU,
während der Abstand zur Sonne von 1,527515 AU
auf 1,417006 AU zurückgeht.
Mars ist das gesamte dritte Quartal hindurch ein
Objekt des Abendhimmels. Seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges sinkt dabei von anfangs 28◦ 24’ auf 13◦ 25’; am 06. Oktober wird dabei ein Minimum von 13◦ 23’ erreicht, und der Wert
steigt nachfolgend wieder an.
Die ekliptikale Breite Mars’ sinkt nach ihrem
Nulldurchgang vom 12. Juni im dritten QuarDatum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufgang
14:29
14:09
13:52
13:42
13:35
13:31
13:27
Untergang Helligkeit Phase Größe
01:24
+0,m0
88
9,”5
00:38
+0,m2
87
8,”7
m
23:44
+0, 4
87
7,”9
23:06
+0,m5
87
7,”3
22:23
+0,m6
87
6,”8
21:53
+0,m7
88
6,”5
m
21:25
+0, 8
89
6,”1
Tabelle 4: Astronomische Daten Mars
Jupiter
Jupiter befindet sich zu Beginn des
dritten Quartals im Sternbild Zwillinge bei einer
Deklination von +21◦ 13’53”. Bereits am 07. Juli wechselt der größte Planet des Sonnensystems
gegen 23:54 weiter ins Sternbild Krebs; auf seiner
rechtläufig in Richtung Süden ausgerichteten Bahn
reduziert er im Laufe des Quartals seine Deklination bis auf +16◦ 37’57”. Am 14. Oktober wird der
Planet gegen 06:42 weiter in den Löwen wechseln.
Der Erdabstand Jupiters steigt zunächst von
6,218485 AU auf ein Maximum von 6,282596 AU,
welches am 26. Juli gegen 05:44 angenommen
wird, und sinkt bis zum Ende des Quartals wieder
auf 5,851350 AU. Der Abstand zur Sonne wächst
durchgehend von 5,258166 AU auf 5,290257 AU.
Datum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufgang
06:50
06:12
05:25
04:47
04:00
03:21
02:34
Untergang
22:35
21:49
20:53
20:06
19:09
18:21
17:25
Elong.
+99,◦3
+92,◦0
+84,◦5
+79,◦0
+73,◦1
+68,◦7
+64,◦0
Erdabst.
0,99
1,08
1,19
1,27
1,37
1,45
1,53
Die ekliptikale Breite steigt von +00◦ 21’45” auf
+00◦ 31’44”; die Elongation sinkt von +17◦ 33’32”
auf −51◦ 45’24”, wobei der Nulldurchgang und damit die Konjunktion des Planeten in einem Sonnenabstand von 00◦ 24’ auf den 24. Juli gegen 22:44
fällt.
Jupiter wechselt im dritten Quartal vom Abendan den Morgenhimmel. Zu Beginn des Quartals erreicht der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges eine Höhe von 08◦ 01’ über dem Horizont;
der Wert bleibt bis einschließlich zum 25. Juli positiv. Am gleichen Tag ist die Höhe zum Zeitpunkt
des Sonnenaufganges erstmals positiv; bis zum Ende des Vorschauzeitraumes steigt der Wert bis auf
44◦ 38’.
Helligkeit
−1,m7
−1,m7
−1,m6
−1,m6
−1,m7
−1,m7
−1,m8
Größe
31,”6
31,”4
31,”3
31,”5
32,”0
32,”6
33,”6
Elong.
+17,◦6
+7,◦3
−5,◦2
−15,◦5
−28,◦3
−39,◦0
−51,◦8
Erdabst.
6,22
6,27
6,28
6,24
6,15
6,03
5,85
Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter
Saturn
Saturn befindet sich das gesamte dritte Quartal hindurch im Sternbild Waage. Seine
Bahn führt ihn zunächst von einer Deklination
von −14◦ 34’57” auf ein Deklinationsmaximum von
−14◦ 33’17,”21, welches der Planet am 11. Juli gegen 23:03 annimmt, und darauf bis zum Quartalsende zurück auf −15◦ 53’45”. Der Planet ist dabei
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
bis zu seiner Bewegungsumkehr am 21. Juli gegen 16:57 bei einer Rektaszension von 14h 58m 34,s 06
rückläufig.
Der Erdabstand Saturns steigt im dritten Quartal
von 9,262309 AU auf 10,647633 AU, der Sonnenabstand von 9,919132 AU auf 9,937234 AU.
Die ekliptikale Breite sinkt von +02◦ 21’24” auf
17
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
+01◦ 59’51”, die Elongation von +127◦ 53’02” auf
+42◦ 52’37”.
+22◦ 21’49” auf +23◦ 04’20”.
Die von der Erde aus gesehene Neigung der Ringe Saturns sinkt zunächst von anfangs +21◦ 01’26”
auf ein Minimum von +20◦ 59’54,”01, welches auf
den 11. Juli gegen 16:54 fällt, und steigt bis zum
Quartalsende wieder auf +22◦ 17’39”. Die von der
Sonne aus gesehene Neigung der Ringe steigt von
Saturn ist im dritten Quartal ein Objekt des
Abendhimmels; seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges steigt zunächst von anfangs 25◦ 31’
auf ein Maximum von 25◦ 35’, welches am 05. Juli
erreicht wird, und sinkt bis zum Quartalsende auf
12◦ 49’.
Datum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufgang
16:56
16:00
14:54
14:01
12:59
12:10
11:15
Untergang
02:42
01:46
00:39
23:40
22:35
21:42
20:42
Helligkeit
+0,m4
+0,m4
+0,m5
+0,m6
+0,m6
+0,m6
+0,m6
Größe
17,”9
17,”5
17,”0
16,”6
16,”2
15,”9
15,”6
Ringng.
+21◦ 01’26”
+21◦ 00’03”
+21◦ 05’31”
+21◦ 15’41”
+21◦ 34’00”
+21◦ 52’59”
+22◦ 17’39”
Elong.
+127,◦9
+114,◦3
+98,◦1
+85,◦1
+69,◦6
+57,◦1
+42,◦9
Erdabst.
9,26
9,46
9,73
9,96
10,24
10,45
10,65
Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn
Uranus
Uranus bleibt im dritten Quartal dem
Sternbild Fische treu. Zu Beginn des Vorschauzeitraumes ist der Planet rechtläufig und wandert
in Richtung Norden. Er steigert dabei seine Deklination von +05◦ 43’24” auf ein Maximum von
+05◦ 46’57,”25, welches am 20. Juli gegen 13:37 erreicht wird. Wenig später kehrt der Planet am
22. Juli gegen 06:32 bei einer Rektaszension von
01h 01m 07,s 78 seine Bewegungsrichtung um und
wird rückläufig. Bis zum Ende des aktuellen Vorschauzeitraumes sinkt die Deklination des Planeten
wieder auf +05◦ 06’00”.
Der Erdabstand Neptuns sinkt von 20,124710 AU
auf 19,020039 AU; ein Minimum von 19,014109 AU
folgt am 07. Oktober gegen 06:09. Der Abstand zur
Sonne sinkt von 20,021074 AU auf 20,013981 AU.
Die ekliptikale Breite Uranus’ sinkt von anfangs
−00◦ 40’13” auf ein Minimum von −00◦ 42’06,”38,
welches am 29. September gegen 23:10 erreicht
wird. Die Elongation sinkt von −82◦ 42’32” auf
−172◦ 50’49”; eine Opposition des Planeten ereignet sich am 07. Oktober gegen 22:41.
Neptun
Auch Neptun bleibt seinem Sternbild, dem Wassermann, im dritten Quartal des Jahres weiter treu. Nach dem Maximum vom 07. Juni nimmt seine Deklination langsam ab; sie sinkt
im aktuellen Vorschauzeitraum von −09◦ 31’02” auf
−10◦ 19’30”. Seit seiner Bewegungsumkehr vom 10.
Juni befindet sich Neptun dabei in Rückläufigkeit.
Uranus ist das gesamte dritte Quartal hindurch ein Objekt des Morgenhimmels; die Höhe
des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges
steigt von anfangs 36◦ 17’ auf ein Maximum von
46◦ 01’38”, welches am 30. Juli angenommen wird,
und sinkt bis zum Ende des Quartals wieder auf
06◦ 28’. Der Planet erreicht noch bis einschließlich
zum 08. Oktober zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges eine positive Höhe über dem Horizont; ab dem
06. Oktober (und damit mit einem Überlapp von
zwei Tagen) erreicht er ebenfalls zum Zeitpunkt des
Sonnenunterganges eine positive Höhe über dem
Horizont.
Die Helligkeit der Planetenscheibe steigt von 5,m8
auf 5,m7, die Größe von 3,”3 auf 3,”5.
Datum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufg.
01:20
00:25
23:14
22:19
21:11
20:15
19:11
Unterg.
14:20
13:26
12:19
11:23
10:13
09:16
08:09
Elong.
−82,◦7
−95,◦9
−112,◦2
−125,◦8
−142,◦6
−156,◦6
−172,◦8
Erdabst.
20,13
19,89
19,61
19,41
19,21
19,09
19,02
Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus
Der Erdabstand Neptuns sinkt im dritten Quartal von 29,429375 AU auf ein Minimum von
28,962383 AU, das auf den 28. August gegen 23:44
fällt, und steigt bis zum Ende des Quartals wieder
auf 29,120409 AU. Der Abstand zur Sonne sinkt
von 29,973955 AU auf 29,971359 AU.
Die ekliptikale Breite Neptuns sinkt von an-
18
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
fangs −00◦ 43’43” zunächst auf ein Minimum von
−00◦ 45’09,”14 am 20. September gegen 06:08 und
steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf −00◦ 45’08”. Die Elongation sinkt“ von
”
−121◦ 33’27” auf +147◦ 40’25”; der Vorzeichenwechsel und damit die Opposition des Planeten ereignen
sich am 29. August gegen 16:17.
Sonnenunterganges ab einschließlich dem 28. August positiv; bis zum Ende des Vorschauzeitraumes
steigt sie bis auf 08◦ 59’.
Die Größe der Planetenscheibe liegt bei 2,”1, die
Helligkeit steigt von 7,m9 auf 7,m8.
Neptun wechselt vom Morgen- an den Abendhimmel. Zu Quartalsbeginn erreicht der Planet
zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges eine Höhe von
30◦ 44’56” über dem Horizont (die gleichzeitig auch
ein lokales Maximum ist); diese Höhe bleibt bis einschließlich zum 30. August positiv. Mit zwei Tagen
Überlappung ist auch die Höhe zum Zeitpunkt des
Datum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Veränderliche Sterne
Die Tabelle 10 enthält
Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit
veränderlicher Sterne im dritten Quartal 2014.
Datum
18.08. 00:00
19.08. 01:15
23.08. 23:50
26.08. 10:10
29.08. 23:40
02.09. 23:10
04.09. 00:00
04.09. 23:30
10.09. 20:30
10.09. 23:20
11.09. 18:50
12.09. 00:40
13.09. 00:00
13.09. 23:20
16.09. 23:20
17.09. 21:30
18.09. 00:40
22.09. 23:10
26.09. 22:30
28.09. 23:00
Datum
01.07. 01:10
07.07. 01:00
13.07. 00:50
19.07. 00:40
21.07. 00:30
25.07. 00:30
31.07. 00:20
05.08. 23:10
05.08. 23:10
06.08. 00:20
09.08. 00:30
09.08. 23:50
11.08. 04:50
12.08. 00:10
17.08. 14:00
Ereignis
Min
Min
Min
Min
Min
Min
Min
Max
Max
Min
Min
Min
Max
Min
Max
Stern
AI Dra (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
U Sge (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
δ Cep
η Aql (δ Cep–Stern)
AI Dra (Bedeckungsver.)
X Tri (Bedeckungsver.)
X Tri (Bedeckungsver.)
R Ser (Mira-Stern)
AI Dra (Bedeckungsver.)
R Cnc (Mira-Stern)
Meteorströme
Tabelle 11 enthält Angaben zu
den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren
Meteorströmen.
Aufg.
00:09
23:10
22:03
21:07
19:59
19:03
18:00
Unterg.
10:44
09:48
08:39
07:42
06:33
05:35
04:30
Elong.
−121,◦6
−135,◦1
−151,◦7
−165,◦4
+177,◦6
+163,◦7
+147,◦7
Erdabst.
29,43
29,25
29,08
28,99
28,96
29,01
29,12
Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun
Ereignis
Min
Max
Min
Max
Min
Min
Min
Min
Max
Min
Max
Min
Min
Min
Min
Max
Max
Min
Min
Min
Stern
AI Dra (Bedeckungsver.)
R Dra (Mira-Stern)
AI Dra (Bedeckungsver.)
S CrB (Mira-Stern)
AI Dra (Bedeckungsver.)
U Sge (Bedeckungsver.)
β Per (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
η Aql (δ Cep–Stern)
AI Dra (Bedeckungsver.)
R Tri (Mira-Stern)
X Tri (Bedeckungsver.)
X Tri (Bedeckungsver.)
X Tri (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
δ Cep
η Aql (δ Cep–Stern)
AI Dra (Bedeckungsver.)
β Per (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
Tabelle 10: Veränderliche Sterne
Meteorstrom
Juni-Bootiden
Piscis Austriniden
δ Aquariden (S)
α Capricorniden
Perseiden
κ Cygniden
α Aurigiden
Sept.-Perseiden
δ-Aurigiden
Tauriden (S)
Tauriden (N)
Beg.
22.06.
15.07.
12.07.
03.07.
17.07.
03.08.
25.08.
05.09.
18.09.
25.09.
25.09.
Ende
02.07.
10.08.
19.08.
15.08.
24.08.
25.08.
08.09.
17.09.
10.10.
25.11.
25.11.
Max.
27.06.
27.07.
27.07.
29.07.
12.08.
17.08.
31.08.
09.09.
03.10.
05.11.
12.11.
ZHR
var
5
20
4
100
3
7
5
2
5
5
Tabelle 11: Meteorströme
Sternbedeckungen durch den Mond
In Tabelle 12 findet sich eine Auswahl der im dritten
Quartal 2014 von Darmstadt aus beobachtbaren
Sternbedeckungen durch den Mond.
Die Tabelle enthält 18 Ereignisse, wobei zu zweien
davon (110 o Psc am 11. September, 54 λ Gem am
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
18. September) Beginn und Ende der Bedeckung
angegeben sind.
Die Helligkeiten bedeckter Sterne liegen zwischen
3,m44 (54 λ Gem am 18. September) und 7,m16
(SD−16◦ 5478 am 06. September). Die Mondphasen
variieren zwischen 26 Prozent (BD+04◦ 2378 am 02.
19
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Juli) und 94 Prozent (44 ρ1 Sgr am 08. August). (E
Eintritt, A Austritt)
Zeitpunkt
02.07. 23:03:09E
07.07. 22:56:23E
08.07. 00:56:46E
05.08. 23:52:17E
08.08. 23:08:45E
13.08. 05:33:17A
15.08. 00:42:55A
bed. Stern
BD+04◦ 2378
5 Lib
SD−14◦ 4039
SD−18◦ 4260
44 ρ1 Sgr
13 Psc
88 Psc
Helligk.
7,m09
6,m34
7,m09
6,m94
3,m89
6,m27
5,m97
Phase
0, 26+
0, 74+
0, 74+
0, 70+
0, 94+
0, 92−
0, 77−
Zeitpunkt
03.09. 20:57:19E
04.09. 21:33:32E
04.09. 23:27:09E
05.09. 01:07:23E
06.09. 01:22:15E
11.09. 21:33:29A
11.09. 22:46:40E
11.09. 23:46:34A
16.09. 01:59:24A
17.09. 03:10:05A
18.09. 05:28:39E
18.09. 06:41:32A
29.09. 21:00:06E
bed. Stern
SD−19◦ 4725
SD−18◦ 5115
SD−18◦ 5134
SD−18◦ 5155
SD−16◦ 5478
BD+08◦ 258
110 o Psc
110 o Psc
115 Tau
BD+17◦ 1214
54 λ Gem
54 λ Gem
SD−18◦ 4302
Helligk.
6,m79
6,m64
6,m57
6,m27
7,m16
6,m27
4,m18
4,m18
5,m41
6,m20
3,m44
3,m44
6,m87
Phase
0, 65+
0, 75+
0, 76+
0, 77+
0, 86+
0, 90−
0, 89−
0, 89−
0, 51−
0, 41−
0, 31−
0, 30−
0, 29+
Tabelle 12: Sternbedeckungen durch den Mond
Der Sternenhimmel
Die Graphik am Anfang
dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den 15.
August um Mitternacht (00:00 CEST).
tik, in der Grafik mit NEP bezeichnet; als Konsequenz verläuft die Ekliptik selbst nur in sehr geringer Höhe über dem Horizont.
Der Zenit befindet sich nun im Sternbild Schwan,
und das Band der Milchstraße zieht sich quer über
den Himmel. Auf ihm aufgereiht findet man vom
Nordosten zum Südwesten die Sternbilder Fuhrmann, Perseus, Cassiopeia, Schwan, Adler und
Schütze (neben einigen weiteren, kleineren Sternbildern). Abseits der Milchstraße stehen Herkules,
Bärenhüter und Großer Bär auf der einen, der Wassermann, der Pegasus und die Andromeda auf der
anderen Seite. Das Sommerdreieck, bestehend aus
den drei Sternen Deneb im Schwan, Vega in der Leier und Altair im Adler, hat zu diesem Zeitpunkt
seine höchste Stellung am Sommerhimmel eingenommen. Ebenfalls recht hoch (aber nicht mehr auf
maximaler Höhe) steht der nördliche Pol der Eklip-
Allzu viele planetare Beobachtungsobjekte stehen
allerdings ohnehin nicht am Himmel; lediglich Uranus, Neptun und Pluto befinden sich am 15. August
gegen Mitternacht über dem Horizont. Uranus war
gegen 22:23, Neptun gegen 21:11 aufgegangen; beide stehen bis zum Morgen am Himmel. Pluto stand
bereits bei Beginn der Nacht am Himmel und geht
gegen 03:00 unter. Bis auf Mars und Saturn fallen auch die anderen Planeten derzeit für Beobachtungen aus; Mars war gegen 23:08 untergegangen,
Saturn gegen 23:44. Jupiter läßt sich in Zusammenhang mit seiner Konjunktion derzeit nicht beobachten; Merkur ist in der Abend-, Venus in der Morgendämmerung aufzufinden.
¦
20
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2014
. . . Veranstaltungen und Termine . . . Juli / August / September 2014 . . .
Freitags ab
19:30
Astro-Treff, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen
Sonntags ab
10:00
Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen
Samstag,
12. 07.
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Teilchen, Antiteilchen und der kleine Unterschied
(Prof. Dr. Ulrich Uver, Universität Heidelberg)
Sonntag,
27. 07.
10:00
Sonnenbeobachtung
Freitag,
08. 08.
20:00
Öffentliche Vorstandssitzung
Samstag,
16. 08.
14:00
Kinder-Veranstaltung: Kids erwandern das Sonnensystem“
”
Sonntag,
17. 08.
10:00
Sonnenbeobachtung
Samstag,
06. 09.
15:00
Einführung in die Astronomie: Die Welt der Sterne
Samstag,
13. 09.
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Das DLR - die deutsche NASA
(Prof. Dr. Jan Wörner, DLR)
Samstag,
20. 09.
Samstag,
27. 09.
15:00
Tag der offenen Sternwarte
Samstag,
27. 09.
20:00
Sternführung: Die Sterne über Darmstadt“
”
Redaktionsschluss Mitteilungen 4/2014
Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen
Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen
Volkssternwarte Darmstadt e.V.
Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle:
Auf der Ludwigshöhe 196
Karlstr. 41
Telefon: (06151) 51482
64347 Griesheim
email: [email protected]
Telefon: (06155) 898-496
http://www.vsda.de
Telefax: (06155) 898-495
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