Angst (im Detail angeben)

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Pflegediagnose 80292
Angst (im Detail angeben)
geringfügig, mäßig, ausgeprägt, panisch
Thematische Gliederung: Integrität der Person
Definition
Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch Gefühle der Bedrohung und
Unsicherheit erlebt, deren Ursachen ihm unklar oder unbekannt sind.
Anmerkung der Autoren
Der Begriff Angst grenzt sich von der Furcht dadurch ab, dass sich Furcht
meist auf eine reale Bedrohung bezieht (gerichtete Angst), Angst ist dagegen meist ein ungerichteter Gefühlszustand.
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Ätiologie (mögliche Ursachen)
Beeinträchtigte Orientierung (zeitlich, örtlich und zur Person)
Begegnung mit Unbekanntem
Mangelnde Orientierung in Glaubensfragen
Unsicherheit (spezifizieren)
Gefühl, der Situation nicht gewachsen zu sein
Fehlen eines vertrauten sozialen Umfeldes
Gefühl der Überforderung
Geringer Selbstwert
Vertrauensmangel
Mangelnde Selbstkontrolle
Veränderte Denkprozesse
Mangelnde kognitive Fähigkeiten
Beeinträchtigte Gesundheit
Fehlendes Wissen
Informationsmangel
Fehlende Kommunikationsmöglichkeiten (spezifizieren)
Fehlende Zukunftsperspektiven
Fehlender Lebenssinn
Schwierigkeiten in privaten Beziehungen
Schwierigkeiten in beruflichen Beziehungen
Innerliche Unruhe
Symptome
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Ungenügende Bewältigungsformen
Unerfüllte Bedürfnisse
Suchtmittelmissbrauch
Erlerntes Verhalten
Manipulation (Übertragung oder Einfluss von außen)
Situative Krisen
Entwicklungsbedingte Krisen
Verminderte Lebensenergie
Bedrohung oder Veränderung des Gesundheitszustandes
(z. B. terminale Erkrankung)
Stress
Somatische Beschwerden (spezifizieren)
Schmerzen
Symptome (Merkmale, Kennzeichen)
aus der Sicht des Patienten
• Gefühl der
– Anspannung
– Ungewissheit
– starken Erregung
– Verzweiflung
– Besorgnis
– Unsicherheit
– Unzulänglichkeit
– Unruhe
– Nervosität
– Hilflosigkeit
– Hoffnungslosigkeit
• Gefühl eines drohenden Unheils
• Vermehrter Harndrang
• Vermehrter Stuhldrang
• Denkblockaden
• Müdigkeit
• Bewusstes Wahrnehmen der körperlichen Symptome
• Mundtrockenheit
• Bauchschmerzen
• Zittern
• Schlafstörungen
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Angst
aus der Sicht der Pflegeperson
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Vermehrtes Schwitzen
Erregungszustand
Erhöhte Vorsicht, Lauern (Umherschauen, Mustern der Umgebung)
Meidet Blickkontakt
Wirkt weniger produktiv
Ziellose Betätigung
Fahrige Bewegungen
Erhöhte Reizbarkeit
Ruhelosigkeit
Zitternde Stimme
Ichbezogenheit
Vermehrtes Urinieren
Durchfall
Wiederholtes Fragen
Beeinträchtigte Aufnahmefähigkeit
Eingeschränkte Wahrnehmung
Eingeschränkte Aufmerksamkeit
Eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit
Erschöpfung
Verminderte Problemlösungs-/Lernfähigkeit
Übelkeit
Nausea
Gewichtsverlust
Zeichen der Anspannung (Muskeln, Gesicht)
Erweiterte Pupillen
Tachykardie
Blutdruckanstieg/-abfall
Flachere und schnellere Atmung
Kühle Hände/Füße (Vasokonstriktion)
Ressourcen
Die Ressourcen eines Menschen können sowohl körperlich-funktioneller, psychischer oder sozialer Art sein. Achten Sie immer auf eine
umfassende Beurteilung der individuellen Ressourcen. Die folgende
Aufzählung enthält lediglich Beispiele und ist nicht vollständig.
Körperlich-funktionelle Ressourcen
• Geht 1 Stunde pro Tag spazieren
• Führt am Morgen die Körperpflege mit Aromaöl durch
Maßnahmen
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Psychische Ressourcen
• Spricht über eigene Gefühle
• Kennt Entspannungsübungen
Soziale Ressourcen
• Beteiligt sich mit Begleitung der Bezugsperson an Aktivitäten
(spezifizieren)
• Die Bezugsperson erkennt Signale, die eine therapeutische
Intervention notwendig machen
Patientenbezogene Pflegeziele
Übergeordnetes Ziel: Vermittelt einen ruhigen Eindruck und teilt mit,
dass sich die Angst auf ein erträgliches Maß reduziert hat.
Teilziele zum Bereich Wissen
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Nennt Skills, die in Angstsituationen eingesetzt werden können
(spezifizieren)
Beschreibt Verhaltensweisen, die die individuelle Sicherheit erhöhen
Beschreibt Faktoren zur Angstbewältigung (Patient oder Bezugsperson)
Teilziele zum Bereich Motivation
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Äußert den Wunsch, Entspannungsmethoden zu erlernen
(Patient oder Bezugsperson)
Bewältigt den Alltag selbstständig und spannungsfrei
Sucht nach möglichen Auslösern der Angst und bespricht diese
Teilziele zum Bereich Fähigkeiten
• Setzt die Ressourcen gezielt ein (spezifizieren)
• Spricht mit den Bezugspersonen über vorhandene Gefühle
Maßnahmen
I. Ermitteln der ursächlichen/begünstigenden Faktoren
Ermitteln …
• von Ereignissen, Gedanken und Gefühlen, die dem Angstzustand (dem Panikzustand) vorausgegangen sind
• welche bedrohlichen Gefühle der Patient in seiner Situation wahrnimmt
• von Belastungen/Konflikten, die Angst auslösen können
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Angst
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des bisherigen Medikamentenkonsums (z. B. Einnahme von Kortikosteroiden)
eventueller Erbkrankheiten (z. B. Schilddrüsenerkrankung)
der Vitalfunktionen
der Körperhaltung und Bewegungsmuster
der individuellen Copingstrategien (z. B. Rückzugsverhalten, Vermeidung von Interaktionen, Konsum von Drogen/Medikamenten/Alkohol,
Schlafstörungen, Einschränkungen)
von Abwehrmechanismen
des Schweregrades der Angst nach folgenden Kriterien:
Geringfügig
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Wachsam, gesteigerte Wahrnehmung der Umgebung, Aufmerk-
samkeit auf Umgebung und unmittelbare Ereignisse fixiert
Unruhig, reizbar, schlaflos
Der Patient ist noch motiviert, sich mit den vorhandenen Proble-
men zu befassen
Mäßig
– Wahrnehmung eingeschränkt, erhöhte Konzentration, der Patient
lässt sich bei der Problemlösung nicht ablenken
– Der Patient hat eine zittrige Stimme oder einen veränderten
Tonfall
– Zittern, erhöhte(r) Puls/Atemfrequenz
Ausgeprägt
– Wahrnehmung ist vermindert, die Angst beeinträchtigt Alltags-
funktionen
– Der Patient ist vom Gefühl des Missbehagens / drohenden Unheils
eingenommen
– Erhöhte(r) Puls/Atemfrequenz mit Klagen über Schwindel,Kribbeln,
Kopfschmerzen usw.
Panisch
–
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Gestörte Konzentrationsfähigkeit; unangepasstes Verhalten
Der Patient nimmt die Situation verzerrt wahr, er kann Geschehnisse nicht richtig einordnen; er erlebt möglicherweise Terror und
Verwirrung, ist unfähig zu sprechen oder sich zu bewegen (vor
Angst gelähmt)
Maßnahmen
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II.Unterstützen, Gefühle zu erkennen und zu beginnen, sich mit den
Problemen auseinanderzusetzen
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Aufbauen einer therapeutischen Beziehung
Ermutigen, Gefühle zuzulassen und auszudrücken
Unterstützen, das eigene verbale und nonverbale Verhalten wahrzunehmen
Abklären der Bedeutung, die der/die Betroffene den eigenen Gefühlen
und Handlungen gibt (professionelles Feedback geben)
Anerkennen der Angst des/der Betroffenen
Helfen, den Bezug zur Realität herzustellen
Wohltuende Maßnahmen anbieten (z. B. warmes Bad, Rückenmassage,
Aromapflege, Entspannungsmusik)
Informative Auseinandersetzung mit potenziellen Angstursachen (z. B.
Information zu den ursächlichen Faktoren wie Schmerzauslöser oder
diagnostische und therapeutische Maßnahmen)
Die Gefühle des/der Betroffenen ernst nehmen und die Angstgefühle
zulassen
Unterstützen, den Angstzustand auszunutzen, wenn dieser für die Be
wältigung der derzeitigen Situation hilfreich ist (Mäßige Angst kann die
Konzentration fördern)
Panischer Zustand
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Ernstnehmen der Beschwerden im Gespräch
Beim Patienten bleiben, bis die Angst deutlich abgeklungen ist
In kurzen Sätzen und mit einfachen Worten sprechen
Vermindern der Reizeinwirkungen
Destruktives Verhalten ansprechen und unterstützen, annehmbare Verhaltensweisen im Umgang mit der Panik zu entwickeln
Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, bis der/die Betroffene die
Selbstkontrolle wiedererlangt
Bei Verminderung der Angst die Aktivitäten/Beschäftigungen
steigern
III. Fördern der Kommunikation und Beziehung
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Informieren über die getroffene Einschätzung und Anbieten von
Beratung
Besprechen der angestrebten Pflegeziele
Informieren und Beraten über die zu planenden Maßnahmen
Erklären der Pflegemaßnahmen bei der Durchführung
Anleiten während der Durchführung der Maßnahmen (bei Bedarf)
Dokumentieren aller Pflegeprozessschritte
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Angst
IV. Fördern des Wohlbefindens
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Informieren über und Anleiten in Methoden, um die Angst zu bewältigen
Informieren über mögliche auslösende Ursachen
Anleiten zur Selbstbeobachtung (Angsttagebuch)
Nützen von persönlichen und sozialen Ressourcen
Empfehlen von sportlichen Aktivitäten
Unterstützen, ein Übungs-/Aktivitätsprogramm zu entwickeln, das
beim Abbau des Angstzustandes hilfreich sein kann
Unterstützen beim Entwickeln von Fähigkeiten, die negative Selbstbe-
einflussung auszuschalten (z. B. Bewusstmachung von negativen Ge-
danken und positivem Denken)
Entwickeln von Strategien für den Umgang mit angstauslösenden
Situationen, Rollenspiele und Visualisierungstechniken, um die Reaktion auf zu erwartende Ereignisse zu üben
Informieren über Einzel- und/oder Gruppentherapie bei chronischen
Angstzuständen
Schulen von Entspannungstechniken (z. B. autogenes Training,
progressive Muskelentspannung, Biofeedbackverfahren)
Literatur
SAUTER D. et al (2004): Lehrbuch psychiatrische Pflege; Huber, Bern
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Pflegediagnose 40062
Harnausscheidung, beeinträchtigt
Thematische Gliederung: Ausscheidung
Definition
Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch eine Beeinträchtigung der Harnausscheidung erfährt.
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Ätiologie (mögliche Ursachen)
Schmerz
Anatomische Beeinträchtigung der Harnausscheidungsorgane
(z. B. Verengungen, Fisteln, Missbildungen)
Veränderte Harnproduktion (z. B. Diuretika, Lebensmittel, Getränke)
Defizitärer Flüssigkeitshaushalt (z. B. verminderte Aufnahme, erhöhte Transpiration, Erbrechen)
Beeinträchtigung der Blasenmuskulatur/Blasenwand
(z. B. durch Entzündungen)
Harnretention
Blasenkrämpfe
Mechanisches Trauma
Unphysiologische Körperposition
Niedrige Umgebungstemperatur (Kälte begünstigt einen verzögerten Harndrang)
Künstliche Harnableitung
Anmerkung der Autoren
Nach Anlegen einer künstlichen Harnableitung (z. B. eines Urostomas) hat
der Mensch grundsätzlich keine Kontrolle über die Frequenz und Menge
des ausgeschiedenen Harns. Der sichere Umgang mit einer künstlichen
Harnableitung hängt stark mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen der betroffenen Menschen zusammen. Die Autoren empfehlen deshalb für dieses Thema eine der Gesundheitsdiagnosen anzuwenden (z. B.
PD Behandlungsempfehlungen, Entwicklung der Ressourcen; PD Wissen,
Entwicklung der Ressourcen).
Ressourcen
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Symptome (Merkmale, Kennzeichen)
aus der Sicht des Patienten
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Harnverlust vor dem Erreichen der Toilette
Verzögerte Harnausscheidung
Häufige Harnausscheidung
Dysurie (erschwerte und/oder schmerzhafte Harnausscheidung)
Geruchsveränderung des Harns
Intermittierendes Unterbrechen des Harnflusses
Fehlender Druck beim Harnlassen
Gefühl einer vollen Blase
Harndrang
aus der Sicht der Pflegeperson
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Inkontinenz
Nykturie (vermehrter nächtlicher Harndrang)
Retention (Harnverhalten)
Hämaturie (Blut im Harn)
Trübung des Harns
Veränderung der Konzentration
Restharnmengen > 100 ml
Motorische Unruhe
Ressourcen
Die Ressourcen eines Patienten können körperlich-funktioneller, psychischer oder sozialer Art sein. Achten Sie immer auf eine umfassende Beurteilung der individuellen Ressourcen. Die folgende Aufzählung enthält
lediglich Beispiele und ist nicht vollständig.
Körperlich-funktionelle Ressourcen
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Kann die Toilette erreichen
Spürt Harndrang
Harnausscheidungsorgane sind intakt und es sind keine anatomisch funktionellen Veränderungen erkennbar
Psychische Ressourcen
• Erkennt den erforderlichen Unterstützungsbedarf
• Gewöhnt sich an die veränderte Umgebung / neue Situation
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Harnauscheidung, beeinträchtigt
Soziale Ressourcen
• Verfügt über Intimsphäre beim Harnlassen
Einteilungsgrade des Unterstützungsbedarfs durch Kontinenzprofile
Die Einstufung des Unterstützungsbedarfs erfolgt anhand der Kontinenzprofile des DNQP (vgl. Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in
der Pflege, 2005)
Grad Profil
Merkmal
00 Kontinenz
Kein willkürlicher Harnverlust.
Keine personelle Hilfe notwendig.
Keine Hilfsmittel.
01 Unabhängig erreichte Kontinenz Kein unwillkürlicher Harnverlust.
Keine personelle Unterstützung notwendig.
Selbstständige Durchführung von
Maßnahmen.
02 Abhängig erreichte Kontinenz
Kein unwillkürlicher Harnverlust.
Personelle Unterstützung bei der
Durchführung von Maßnahmen notwendig.
03 Unabhängig kompensierte
Inkontinenz
Unwillkürlicher Harnverlust.
Keine personelle Unterstützung
bei der Versorgung mit Hilfsmitteln.
04 Abhängig kompensierte
Inkontinenz
Unwillkürlicher Harnverlust.
Personelle Unterstützung bei der
Inkontinenzversorgung ist notwendig.
05 Nicht kompensierte Inkontinenz Unwillkürlicher Harnverlust.
Personelle Unterstützung und therapeutische
bzw. Versorgungsmaßnahmen werden nicht in Anspruch genommen.
Patientenbezogene Pflegeziele
Übergeordnetes Ziel: Scheidet Harn kontrolliert und beschwerdefrei
aus.
Teilziele zum Bereich Wissen
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Nennt die Ursachen für den aktuellen Gesundheitszustand
(vgl. PD Harninkontinenz, funktionell)
Nennt Zeichen der beeinträchtigten Harnausscheidung
Beschreibt den vereinbarten Behandlungsplan
Beschreibt die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Harnaus-
scheidung und deren Wirkung (spezifizieren: z. B. Miktionsprotokoll, Kontrolle des Flüssigkeitshaushaltes, Schmerzmanagement)
Nennt Risiken, die im Zusammenhang mit der beeinträchtigten
Harnausscheidung auftreten können (z. B. Hautveränderungen, Blasenüberdehnung, vegetative Zeichen)
Maßnahmen
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Teilziele zum Bereich Motivation
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Beteiligt sich aktiv an der Pflegeplanung
Lernt Verhaltensweisen/Techniken, um den Zustand zu kontrollieren und/oder Komplikationen zu vermeiden (spezifizieren: z. B. EinmalKatheterismus)
Teilziele zum Bereich Fähigkeiten
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Spricht über individuelle Schwierigkeiten mit der Harnausscheidung
Wendet geeignete Verhaltensweisen/Techniken an, um die Harnausscheidung zu kontrollieren (spezifizieren: z. B. Erkennen des Ausscheidungsdrangs, rechtzeitiges Erreichen der Toilette oder Harnlassen in
ein angemessenes Gefäß, Führen eines Miktionsprotokolls, hat trockene
Unterwäsche/Hose und trockene Bettwäsche)
Passt die zugeführte Flüssigkeitsmenge an die individuelle Blasenkapazität und den Körperbedarf an (spezifizieren: Art und Menge der
Flüssigkeit, empfohlene Menge: 30 ml/kg bzw. 1,5–2 Liter pro 24 Stunden laut Expertenstandard Kontinenzförderung in der Pflege)
Passt den Zeitpunkt der letzten Flüssigkeitsaufnahme an den individuellen Tag-Nacht-Rhythmus an
Ist frei von Harnwegsinfektionen (spezifizieren: Ergebnis des Harnteststreifens liegt im angegebenen Normwertebereich)
Beteiligt sich an sozialen Aktivitäten (spezifizieren)
Ist tagsüber / während der Nacht / ständig kontinent
Scheidet ohne künstliche Ableitung Harn aus
Hat eine ausgewogene Flüssigkeitsbilanz
Maßnahmen
I. Ermitteln der ursächlichen / begünstigenden Faktoren
Ermitteln …
• von Alter und Geschlecht des Patienten
• der Begleitumstände der beeinträchtigten Harnausscheidung (z. B.
Operationen, Prostataerkrankung, kürzliche/mehrfache Geburten, Be ckentrauma, die zu Verletzungen der Harnröhre führen können, Infekti onserkrankungen, insbesondere der harnableitenden Organe)
• ob die medikamentöse Therapie eine Beeinträchtigung verursacht
• falls eine Inkontinenz vorliegt, wann und in welchem Zusammenhang
die Beeinträchtigung auftritt: tagsüber, nachts, ständig, bei Aufregung,
im Bett, bei verspätetem Aufsuchen der Toilette, weil keine Hilfe zur
Verfügung steht; die Fähigkeit, das Harnlassen nach dem Drang zu ver zögern, fehlt
• der medikamentösen Therapie, besonders der Einnahme von nephro-
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Harnauscheidung, beeinträchtigt
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toxischen Medikamenten (z. B. Aminoglykoside, Tetrazykline), bei Patienten mit Immunsuppression. Auf diejenigen Medikamente achten,
die zur Harnretention führen können (z. B. Parasympatholytika, Psychopharmaka)
ob der Harn Steine und/oder Konkremente enthält
II. Ermitteln des Ausmaßes der Störung/Behinderung
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Erheben und dokumentieren des Ausscheidungsmusters des Patienten sowie die näheren Umstände des Harnverlustes mit dem Miktionsprotokoll (die Erhebung wird für 3 Tage empfohlen und die Tage müssen
nicht aufeinanderfolgend sein)
Feststellen des Inkontinenzschweregrades und der Richtwerte zur Bestimmung der Vorlagengröße siehe DNQP (vgl. Deutsches Netzwerk für
Qualitätsentwicklung in der Pflege, 2005)
Verlust von Harn in [ml] pro 4 Stunden
Richtwertschätzung: Körpergewicht des Patienten x 1 ml x 4 h
Messung mit Hilfe eines Miktionsprotokolls
IK 01: leichte Inkontinenz: Harnverlust in vier Stunden 50–100 ml
IK 02: mittlere Inkontinenz: Harnverlust in vier Stunden ca. 101–200 ml
IK 03: schwere Inkontinenz: Harnverlust in vier Stunden 201–300 ml
IK 04: absolute Inkontinenz: Harnverlust in vier Stunden über 300 ml
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Berechnungsbeispiel: Patient hat 80 kg x 1 ml x 4 Stunden = 320 ml.
Das Fassungsvermögen des Inkontinenzhilfsmittels sollte bei ca. 300
ml liegen. Während der Nacht und bei Medikamenten, die die Ausscheidung forcieren, ist ein Inkontinenzhilfsmittel mit dem nächstfolgenden Fassungsvermögen zu wählen. Der Wechsel erfolgt gemäß dem
Indikatorstreifen oder dem Miktionsprotokoll, also nach der tatsächlichen Ausscheidung und nicht nach der Zeit! Zusätzlich wird vom
DNQP die Abwaage des Inkontinenzhilfsmittels empfohlen. Beachten
Sie, dass bei einer erhöhten Flüssigkeitszufuhr bzw. bei Verabreichung
von Diuretika sich auch der Inkontinenzschweregrad erhöht.
Ermitteln von Häufigkeit, Harndrang, Brennen, Inkontinenz, Nykturie,
Ausmaß und Stärke des Harnstrahls
Durchführen von Harnkontrollen mittels Indikatorstreifen
Eruieren, ob eine Retention vorliegt (Palpieren des Unterbauches, Ultraschall)
Achten auf Schmerzäußerungen (z. B. Stärke des Schmerzes, Vorhandensein von Blasenkrämpfen, Rücken- oder Flankenschmerzen)
Ermitteln der gewohnten, täglichen Flüssigkeitszufuhr
Beobachten des Zustandes der Haut und der Schleimhäute
Hinterfragen bzw. beobachten der Auswirkungen der beeinträchtigten
Harnausscheidung auf die Lebensgewohnheiten des Patienten
Maßnahmen
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III. Unterstützen der Behandlung/Verhütung von Problemen bei
der Harnausscheidung
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Vgl. die entsprechende PD Harninkontinenz, funktionell;
PD Drangharninkontinenz; PD Belastungsharninkontinenz
Durchführen einer Flüssigkeitsbilanz
Durchführen von Gewichtskontrollen zu vereinbarten Zeitpunkten
Unterstützen, die vereinbarte Flüssigkeitsmenge zu sich zu nehmen,
um die Nierenfunktion aufrechtzuerhalten und Infektionen und die Bildung von Nierensteinen zu verhüten
Durchführen einer Katheterpflege laut Plan
Achten auf Zeichen einer Infektion: trüber, übel riechender, blutiger
Harn
Ermutigen, über Befürchtungen und Sorgen zu sprechen (z. B. Störung
der sexuellen Aktivität, Arbeitsunfähigkeit)
Beobachten und dokumentieren der Reaktionen des Patienten auf medikamentöse Therapien
IV. Unterstützen beim Umgang mit langfristigen Veränderungen der
Ausscheidung
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Kontrolle der Blase auf Zeichen der Überdehnung bzw. auf Zeichen einer
Überlaufblase
Empfehlen der Einnahme von harnansäuernden Substanzen (Fruchtsäfte, Vitamin C, eiweißreiche Kost), um Bakterienwachstum und Steinbildung einzudämmen, wenn der Harn basisch ist (pH>6)
Erinnern an die Einhaltung des Blasenentleerungsplans
Sorge tragen für eine individuelle Inkontinenzversorgung
Anleiten, Probleme zu erkennen und damit umzugehen (z. B. störender
Harngeruch, Harnwegsinfekt)
V. Fördern der Kommunikation und der Beziehung
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Besprechen der professionellen Einschätzung
Anbieten von Beratung
Besprechen der angestrebten Pflegeziele
Beraten und informieren des Patienten über die zu planenden Maßnahmen
Erklären der Pflegemaßnahmen während der Durchführung
(bei Bedarf)
Anleiten während der Durchführung der Maßnahme (bei Bedarf)
VI. Fördern des Wohlbefindens
• Durchführen von Hygienemaßnahmen laut Plan
• Informieren über präventive Möglichkeiten gegen Infektionen
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Harnauscheidung, beeinträchtigt
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(z. B. durch Trinken von größeren Flüssigkeitsmengen, unmittelbares Urinieren nach dem Geschlechtsverkehr, Reinigen von vorne nach hinten,
sofortiges Behandeln einer vaginalen Infektion und Duschen anstatt
Baden)
Informieren, dass bei Infektionen des Urogenital-Traktes in vielen Fällen
auch eine Partnerbehandlung erforderlich ist
Ermutigen, dass die Bezugspersonen an der Routinepflege teilnehmen
Schulen der Bezugspersonen, um Komplikationen zu erkennen, die
eine medizinische Behandlung erfordern
Literatur
DEUTSCHES NETZWERK FÜR QUALITÄTSENTWICKLUNG IN DER PFLEGE
(2005): Arbeitstexte zur 5. Konsensus-Konferenz in der Pflege. Thema:
Kontinenzförderung; Fachhochschule Osnabrück, University of Applied
Sciences
RICHTLINIEN DES KRANKENHAUSES HIETZING MIT NEUROLOGISCHEM
ZENTRUM ROSENHÜGEL (2008): DO-Maßnahmen, überarbeitete Richtlinien; überarbeitete Unterlagen der Arbeitsgruppe Inkontinenz – AGI
(2003) durch Mund und Vencour
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