Öffentliche Güter, staatliches Handeln und Steuerpolitik MB MC MB MC Öffentliche Güter Vorüberlegungen: Staatliches Handeln in einer Marktwirtschaft z Regulierungen: Interventionen in Märkte, um Handlungen von Unternehmen und Konsumenten zu verändern z Öffentliches Angebot an Gütern Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 2 MB MC Öffentliche Güter Öffentliches Gut Gut, für das zumindest teilweise NichtRivalität im Konsum und NichtAusschließbarkeit vorliegt z Nicht-rivales Gut: z Gut, dessen Konsum durch eine Person nicht die Konsummöglichkeiten von anderen Personen mindert (Rationierung ist hier unerwünscht) z Nicht-ausschließbares Gut: Ein Gut, für das es schwierig oder kostspielig ist, nicht-zahlende Nachfrager vom Konsum auszuschließen (Rationierung technisch unmöglich) Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 3 MB MC Öffentliche Güter Reines Öffentliches Gut Gut, das in einem hohen Ausmaß nichtrival und nicht-ausschließbar ist z Diese Güter sollten öffentlich bereitgestellt werden, da (aufgrund einer Extremform einer Externalität) Konsumentinnen ineffiziente Mengen nachfragen würden und Unternehmen ihre Kosten nicht decken könnten z Beispiele: Innere Sicherheit, äußere Sicherheit, Radiosender z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 4 MB MC Öffentliche Güter Kollektivgut: Gut, das zwar nicht-rival ist, von dem Konsumenten aber ausgeschlossen werden können, wenn sie nicht dafür bezahlen (z.B. Pay-TV, Mautstraße ohne Stau) Commons Gut: Gut, das zwar nicht-ausschließbar ist, dessen Konsum durch eine Person aber die Konsummöglichkeiten von anderen Personen mindert (z.B. Fische im Meer, verstopfte Straßen) Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 5 MB MC Öffentliche Güter Nicht-Rivalität ja ja Nicht-Ausschließbarkeit nein Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. nein Öffentliches Gut (innere Sicherheit) Commons Gut (Fische im Meer) Kollektivgut (Pay-TV) Privates Gut (Brot) Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 6 MB MC Öffentliche Güter Umfang öffentlich bereit gestellter Güter Kosten-Nutzen Abwägung z Nutzen entspricht der Summe der Nutzen aller Konsumenten, d.h. der Summe der Zahlungsbereitschaften aller Konsumenten z Finanzierung öffentlicher Güter Nicht alle haben den gleichen Nutzen von einem öffentlichen Gut z Gerecht wäre, wenn jeder entsprechend seiner Zahlungsbereitschaft bezahlt z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 7 MB MC Öffentliche Güter Beispiel: Kauf eines Wasserfilters zweier Nachbarinnen mit Seegrundstücken Kosten: €1000 z Nachbarin 1 verdient doppelt so viel wie der Nachbarin 2 z Zahlungsbereitschaft von Nachbarin 1 beträgt €800 und von Nachbarin 2 €400 z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 8 MB MC Öffentliche Güter Der gesamte Nutzen (Summe der Zahlungsbereitschaften) beträgt €1200 und ist höher als die Kosten von €1000 z Gemeinsame Anschaffung wäre effizient z Die Frage ist aber, ob Nachbarin 1 ihre Zahlungsbereitschaft von €800 zugeben würde wegen Free-Rider-, d.h. Trittbrettfahrer Problem z Hohe Verhandlungskosten bei vielen Beteiligten z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 9 MB MC Öffentliche Güter z Bereitstellung durch die öffentliche Hand mit Kopfsteuer (alle zahlen gleich viel) und Mehrheitsentscheidung Kopfsteuer wäre €500 pro Person Nachbarin 2 würde dagegen stimmen, da die Zahlungsbereitschaft nur €400 beträgt z Bereitstellung mit proportionaler Einkommenssteuer Nachbarin 1 zahlt €667 und Nachbarin 2 €333 Beide würden zustimmen, da die Zahlungen geringer sind als die Zahlungsbereitschaft Wohlfahrt steigt um €200 (Nachbarin 1: €800 €667 = €133, Nachbarin 2: €400 - €333 = €67) Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 10 MB MC Öffentliche Güter Aber: Eine solche Lösung ist nicht immer möglich Annahme hier: Zahlungsbereitschaft ist proportional zu Einkommen z Dies kann auch anders sein, z.B. bei Zahlungsbereitschaften für Spielplätze z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 11 MB MC Öffentliche Güter Aggregierte Nachfragekurve bei privaten Gütern: Horizontale Summe der individuellen Nachfragekurven, d.h. bei gegebenem Preis werden die individuellen Mengen aufsummiert Aggregierte Nachfragekurve bei (reinen) öffentlichen Gütern: Vertikale Summe der individuellen Nachfragekurven, d.h. bei gegebener Menge (die allen zu gute kommt) werden Zahlungsbereitschaften aufsummiert Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 12 MB MC Öffentliche Güter Preis Preis (€/Stück) (€/Stück) 24 18 + D1 D2 24 Q1 9 36 Privates Gut Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 13 Q2 MB MC Öffentliche Güter Preis (€/Stück) 24 18 = D = D 1 + D2 60 9 Q = Q1 + Q 2 Privates Gut Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 14 MB MC Öffentliche Güter Preis (€/Stück) 24 D2 8 24 36 24 36 Q Preis (€/Stück) 18 Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Öffentliches Gut: Vertikale Summe der Zahlungsbereitschaften D1 Q Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 15 MB MC Öffentliche Güter Preis (€/Stück) 42 D = D1 + D 2 Öffentliches Gut: Vertikale Summe der Zahlungsbereitschaften 8 24 Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. 36 Q Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 16 MB MC Öffentliche Güter Vorteile der staatlichen Bereitstellung öffentlicher Güter Kosten einer zusätzlichen Steuer für zusätzliche öffentliche Güter ist relativ gering z Öffentliche Hand muss keine schwierigen Entscheidungen treffen, wie die Kosten aufgeteilt werden sollen z Staat kann möglicherweise der einzig mögliche Anbieter sein z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 17 MB MC Öffentliche Güter Nachteile der staatlichen Bereitstellung öffentlicher Güter “One-size-fits-all”, d.h. viele Personen müssen Güter finanzieren, die sie nicht wollen (z.B. Aufklärungsunterricht an Schulen) oder nutzen (z.B. Oper), andere Personen wünschen sich die staatliche Bereitstellung von mehr öffentlichen Gütern z Bürokratie ist oft ineffizient z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 18 MB MC Öffentliche Güter Möglichkeiten der privaten Bereitstellung öffentlicher Güter Spendenfinanzierung z Neue Technologien zum Ausschluss von Nicht-Zahlern (z.B. Fernsehen) z Privatinitiativen (z.B. Kitas, Vereine) z Finanzierung über Werbung (z.B. Fernsehen, Radio) z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 19 MB MC Öffentliche Güter Zuständigkeiten bei der Bereitstellung von Gütern durch die öffentliche Hand z Vorteile lokaler (regionaler) Verantwortung Bessere Kommunikation mit Bürgern Lokale Präferenzen sind oft einheitlicher als überregionale z Vorteile (inter)nationaler Verantwortung Steigende Skalenerträge bei der Bereitstellung öffentlicher Güter Externalitäten sind oft (inter)national (z.B. Universität, Umweltschutz) Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 20 MB MC Öffentliche Güter Economic Naturalist: Warum kann eine Restaurant-Rechnung höher ausfallen, wenn man vorher vereinbart, die Rechnung gleichmäßig zu teilen? Beispiel: 10 Gäste, die sich überlegen, ob ein Dessert bestellt wird oder nicht z Preis des Desserts beträgt €6 z Die Zahlungsbereitschaft beträgt jeweils €3 z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 21 MB MC Öffentliche Güter Der effektive Preis pro Person beträgt aber nur €0.60, so dass sich alle ein Dessert bestellen z Der Wohlfahrtsverlust beträgt €3 pro Person z Bei einer individuellen Bezahlung hätte niemand das Dessert bestellt z Rückschluss für die staatliche Bereitstellung öffentlicher Güter: Aufgaben sollten nur getätigt werden, wenn unbedingt nötig z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 22 MB MC Öffentliche Güter Finanzierung öffentlicher Güter durch Steuern (Weitere Aufgabe von Steuern bzw. Steuersystem: Umverteilung) z Problem: Jede Steuer führt zu Verzerrungen, außer wenn die Nachfrage vollkommen preisunelastisch ist z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 23 MB MC Öffentliche Güter Preis S + Steuer (€/kg) S 6 5 4 Wohlfahrtsverlust 3.50 3 2.50 2 1 D 1 2 3 4 5 Menge (Mio. kg/Monat) 2.5 Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 24 MB MC Öffentliche Güter Preis S + Steuer (€/kg) S 6 5 4 Kein Wohlfahrtsverlust insgesamt, lediglich Verlust an Konsumentenrente (Steuerertrag) 3 2 1 D 1 Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. 2 3 4 5 Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Menge (Mio. kg/Monat) Slide 25 MB MC Öffentliche Güter z Bemerkungen Der Wohlfahrtsverlust einer Steuer sollte verglichen werden mit dem Wohlfahrtsgewinn durch das öffentliche Gut Wenn eine Aktivität eine negative Externalität bewirkt, kann die Besteuerung dieser Aktivität zu einem Wohlfahrtsgewinn führen (z.B. Tabaksteuer, Ökosteuer) Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 26 MB MC Öffentliche Güter Probleme bei alternativer Finanzierung von öffentlich bereit gestellten Gütern durch Verschuldung Zukünftige Generationen werden belastet z „Crowding Out“: Staat verdrängt private Investoren, so dass private Investitionen reduziert werden z Verschuldung führt zu höheren Zinsen z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 27 MB MC Regulierungen Problem bei Regulierungen: RentSeeking (Lobbyismus) Definition: Erkämpfen eines Vorteils unter dem gesellschaftlich verschwenderischen Einsatz von Ressourcen z Liegt häufig vor, wenn die Vorteile einer Regulierung eine kleine Gruppe betreffen (z.B. Landwirte, Ärzte, Beamte), die Kosten aber auf die Gesellschaft verteilt werden z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 28 MB MC Regulierungen z Beispiel: Agrarpolitik Eine Preisgarantie für Zuckerrohr erhöht die Zuckerpreise um €0.10 pro kg. Der Durchschnittskonsum beträgt pro Person 100 kg Zucker pro Jahr Die Zuckernachfrage ist sehr unelastisch Daraus folgt, dass die Ausgaben für Zucker pro Person um ca. €10 pro Jahr steigen Dagegen können die Einnahmen der Zuckerindustrie stark ansteigen (z.B. €1 Mrd. pro Jahr) Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 29 MB MC Regulierungen z Weitere Beispiele Starker Lobbyismus in Berlin und Brüssel Anzeigenkampagnen von Arbeitgebern bzw. Unternehmen (z.B. Initiative Neue Marktwirtschaft) und Gewerkschaften Subventionswettlauf zur Ansiedlung neuer Unternehmen Subventionen für Olympische Spiele Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 30 MB MC Regulierungen: Gesundheitsökonomik Fallstudie: Gesundheitsökonomik Gesundheitsausgaben sind in vielen Ländern stark angestiegen Beispiel USA (in Prozent des BIP): 1940: 4%, 2002: 14% z Gründe für Ausgabensteigerungen z Medizinischer Fortschritt Längere Lebenserwartung Anreizproblematik bei der Finanzierung von Gesundheitsleistungen über gesetzliche Krankenkassen Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 31 MB MC z Regulierungen: Gesundheitsökonomik Gesundheitsausgaben (in Prozent des BIP) Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 32 MB MC Regulierungen: Gesundheitsökonomik Anwendung des Kosten-NutzenPrinzips bei Gesundheit(sleistungen) Gesellschaft entscheidet, wie viel für Gesundheit ausgegeben werden soll z Die effizienteste Methode, diese Summe zu verteilen, wäre die Anwendung einer Kosten-Nutzen-Analyse, d.h. medizinische Maßnahmen sollten nur durchgeführt werden, wenn die Nutzen höher sind als die Kosten z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 33 MB MC Regulierungen: Gesundheitsökonomik Zum Anreizproblem bei der Finanzierung von Gesundheitsleistungen über gesetzliche Krankenkassen: Anwendung auf private Güter, z.B. Restaurant-Leistungen Kellner sagt dem Gast, ob er tatsächlich hungrig ist, wenn er sich hungrig fühlt, sowie was er konkret essen soll z Gast zahlt seine Rechnung nicht selbst und sieht sie auch nicht z Hat der Kellner einen Anreiz, das für den Gast passende Essen anzubieten? z Hat der Gast einen Anreiz, die Rechnung zu überprüfen? z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 34 MB MC Regulierungen: Gesundheitsökonomik Experiment in den USA mit 2 Gruppen von Versicherungen Vollversicherung und $1000 Eigenbeteiligung z Ergebnis: Gruppe 2 hatte 40% - 50% geringere Gesundheitsausgaben als Gruppe 1 ohne messbare Gesundheitsfolgen z Maßnahmen in Deutschland Praxisgebühr z Zuzahlungen bei Arzneimitteln z Beitrags-Rückerstattung bei privaten Krankenkassen z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 35 MB MC Regulierungen: Gesundheitsökonomik Economic Naturalist: Warum sind Impfungen von Kindern gegen ansteckende Krankheiten oft vorgeschrieben oder empfohlen? Eine Risikoabwägung der Eltern vergleicht oft nur die Risiken und Nutzen des eigenen Kindes z Die externen Effekte durch Ansteckungsrisiken für andere Kinder werden dagegen oft nicht berücksichtigt z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 36 MB MC Regulierungen: Umweltökonomik Fallstudie: Umweltökonomik Effiziente Reduktion negativer Externalitäten durch Emissionen Reduktion der Emissionen muss auf Produzenten verteilt werden z Effizienteste Lösung: Alle Produzenten haben dieselben Grenzkosten der Emissionsreduktion z Daraus folgt, dass Vorschriften, die allen Unternehmen die gleiche Reduktion aufzwingen, meist ineffizient sind z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 37 MB MC Regulierungen: Umweltökonomik Grundsätzliche Möglichkeiten von Regulierungen zur Reduktion von Umweltverschmutzung (z.B. Emissionen) Vorschriften (Standards) z Steuerpolitik (z.B. Ökosteuer) z Verschmutzungsrechte verkaufen oder versteigern z Informationspolitik z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 38 MB MC Regulierungen: Umweltökonomik Beispiel Zwei Emittenten: BASF und Bayer z Drei Szenarien z Keine Regulierung Standards: Gleichmäßige Reduktion der Emissionen um 50% Besteuerung der Emissionen Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 39 MB MC Regulierungen: Umweltökonomik Alternativen (Emissionen) A (4 t/Tag) B (3 t/Tag) C (2 t/Tag) D (1 t/Tag) E (0 t/Tag) Kosten für BASF 100 200 600 1.300 2.300 300 320 380 480 700 (€/Tag) Kosten für Bayer (€/Tag) Szenario 1: Keine Regulierung (und keine Verhandlungen zwischen Produzenten und Geschädigten) - Beide Unternehmen produzieren jeweils 4 Tonnen Emissionen pro Tag - Der Gesamtausstoß beträgt 8 Tonnen Emissionen pro Tag Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 40 MB MC Regulierungen: Umweltökonomik Alternativen (Emissionen) A (4 t/Tag) B (3 t/Tag) C (2 t/Tag) D (1 t/Tag) E (0 t/Tag) 100 200 600 1.300 2.300 300 320 380 480 700 Kosten für BASF (€/Tag) Kosten für Bayer (€/Tag) Szenario 2: Unternehmen müssen Emissionen jeweils um 50% reduzieren - Beide Unternehmen müssen Alternative C wählen - Zusatzkosten für BASF: €500 - Zusatzkosten für Bayer: €80 - Der Gesamtausstoß beträgt jetzt 4 Tonnen Emissionen pro Tag Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 41 MB MC Regulierungen: Umweltökonomik Alternativen (Emissionen) A (4 t/Tag) B (3 t/Tag) C (2 t/Tag) D (1 t/Tag) E (0 t/Tag) Kosten für BASF 100 200 600 1.300 2.300 300 320 380 480 700 (€/Tag) Kosten für Bayer (€/Tag) Szenario 3: Steuer in Höhe von €101 pro Tonne Emission - BASF wählt Alternative B bei Zusatzkosten von €100 (ohne Steuer) - Bayer wählt Alternative D bei Zusatzkosten von €180 (ohne Steuer) - Der Gesamtausstoß beträgt wiederum 4 Tonnen pro Tag - Die Gesamtzusatzkosten betragen €280 und damit €300 weniger als vorher (ohne Steuer, die für andere Zwecke eingesetzt werden kann) Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 42 MB MC Regulierungen: Umweltökonomik Emissionssteuern z Vorteile Emissionsreduktion wird auf die Produzenten mit den geringsten Kosten konzentriert Regulierung überlässt es den Unternehmen, mit welcher Methode die Emissionen reduziert werden z Nachteil: Der optimale Steuersatz ist schwer zu bestimmen Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 43 MB MC Regulierungen: Umweltökonomik Lösung: Emissionshandel (Auktionsmethode) Festlegung der angestrebten Emissionsmenge z Auktion von Emissionsrechten (Verschmutzungrechten) z Somit sind keine Information über die Kostenfunktionen der Unternehmen nötig z Copyright c 2004 by The McGraw-Hill Companies, Inc. All rights reserved. Kapitel 14: Gesundheits- und Umweltökonomik Slide 44 Ende MB MC