MATHEMATISCHES INSTITUT DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN D. Rost, M. Jeblick WS 2016/17 Blatt 5 28.11.2016 Übung zur Vorlesung Differential– und Integralrechnung I (Unterrichtsfach)“ ” -Lösungssvorschlag1. a) Für 0 < x < 1 ergibt sich zunächst lim xn = 0, n→∞ und mit y > 0 und damit y n > 0 ergibt sich 0< xn < xn −→ 0. n→∞ 1 + yn Aus dem Schrankenlemma 1.19 folgt damit lim an = 0. n→∞ n b) Für x = 1 ist x = 1 und damit 1 1 + yn an = für alle n ∈ N; somit erhält man: • Für 0 < y < 1 ist 1 + y n −→ 1 und damit |{z} n→∞ lim an = 1. n→∞ →0 • Für y = 1 ist y n = 1 und damit an = 1 2 für alle n ∈ N; insbesondere ist 1 lim an = . n→∞ 2 • Für 1 < y ist 1 + y n −→ ∞ und damit |{z} n→∞ lim an = 0. n→∞ →∞ c) Für x > 1 erhält man xn an = = 1 + yn 1 xn 1 + yn xn = 1 xn 1 n + xy für alle n ∈ N mit xn −→ ∞ n→∞ Damit erhält man: und damit 1 −→ 0. xn n→∞ • Für 0 < y < x ist xy < 1, also y n x n 1 1 0< n + −→ 0 und damit (wegen n + >0) x x y |{z} | x{z } n→∞ →0 lim an = ∞. n→∞ →0 • Für y = x ist y x = 1, also y n 1 −→ 1 und damit + xn |{z} | x{z } n→∞ →0 • Für x < y ist y x lim an = 1. n→∞ =1 > 1, also y n 1 −→ ∞ und damit + xn |{z} | x{z } n→∞ lim an = 0. n→∞ →∞ →0 2. Wir zeigen, daß (xn )n∈N eine Cauchy- Folge in den reellen Zahlen ist. Sei ε > 0. Wähle n0 ∈ N so, daß n0 > 1ε . Dann gilt für alle n, m ≥ n0 , o.E. n ≥ m, m n n n X X 1 X 1 X 1 1 − |xn − xm | = = = 2 2 2 i i i i2 i=m+1 i=m+1 i=1 i=1 1 1 n n n n ≤ i(i−1) X X X X i2 1 1 1 1 1 ≤ = − − = i(i − 1) i=m+1 i − 1 i i − 1 i=m+1 i i=m+1 i=m+1 = n−1 X 1 i=m n X 1 1 1 1 1 − = − ≤ ≤ < ε. i i=m+1 i m n m n0 Also ist (xn )n∈N eine Cauchy-Folge. Da die reellen Zahlen vollständig sind, ist die Folge (xn )n∈N somit konvergent. 3. a) Seien an = 1 n 1 und n2 lim ( an ) = n→∞ bn an bn = n für alle n ∈ N; dann ist lim an = 0 1 und damit abnn n2 lim ( an ) = −∞. n→∞ bn = −n für alle n ∈ N; dann ist lim an = 0 sowie bn = sowie lim bn = 0 und n→∞ damit b) Seien an = − n1 sowie bn = sowie lim bn = 0 und n→∞ c) Seien an = c n sowie bn = 1 n n→∞ ∞. und damit an bn n→∞ = c für alle n ∈ N; dann ist lim an = 0 sowie n→∞ lim bn = 0 und lim ( abnn ) = c. n→∞ n→∞ (−1)n n1 sowie bn = n1 und damit abnn = (−1)n für alle n ∈ N; dann ist d) Seien an = lim an = 0 sowie lim bn = 0, und die Folge ( abnn )n∈N ist beschränkt und divergent. n→∞ n→∞ 4. Sei (x0n )n∈N konvergent mit Grenzwert a ∈ R, also x0n −→ a. Setzen wir in der für alle n→∞ x, y ∈ R gültigen Ungleichung |f (x) − f (y)| ≤ q · |x − y| x = x0n und y = a, so erhalten wir 0 ≤ |f (x0n ) − f (a)| ≤ q · |x0n − a| −→ 0, n→∞ also gilt nach dem Schrankenlemma 1.19, daß f (x0n ) − f (a) −→ 0, also n→∞ xn = f (x0n ) −→ f (a). n→∞ Damit ist die Folge (xn )n∈N konvergent mit Grenzwert f (a). ODER SO (ohne Verwendung des Grenzwerts a): Wir zeigen, daß (xn )n∈N eine Cauchy-Folge ist: Sei dazu ε > 0. Weil (x0n )n∈N konvergent ist, ist (x0n )n∈N eine Cauchy-Folge. Es gibt also ein n0 ∈ N, so daß für alle n, m ≥ n0 gilt |x0n − x0m | < qε (wir können o.E. q > 0 annehmen). Damit gilt für n, m ≥ n0 |xn − xm | = |f (x0n ) − f (x0m )| ≤ q |x0n − x0m | < q · ε = ε. q Die Folge (xn )n∈N ist also ebenfalls eine Cauchy-Folge in R und daher konvergent.