Hochschule München Fakultät 03 Skript zur Vorlesung Mathematik I: Analysis Prof. Dr.-Ing. Katina Warendorf 15. Dezember 2014 Erstversion erstellt von Sindy Engel erweitert von Prof. Dr.-Ing. Katina Warendorf Inhaltsverzeichnis 1 Mengen 1.1 Begriffe . . . . . . . . . . . . 1.1.1 Mengenrelationen . . . 1.1.2 Operationen . . . . . . 1.2 Spezielle Mengen . . . . . . . 1.3 Menge der reellen Zahlen . . . 1.4 Darstellung und Eigenschaften 1.4.1 Anordnung der Zahlen 1.4.2 Intervalle . . . . . . . 1.5 Beschränktheit von Mengen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 4 4 5 5 5 6 6 6 2 Komplexe Zahlen 2.1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Darstellungsformen von komplexen Zahlen . . . 2.2.1 Arithmetische Form . . . . . . . . . . . . 2.2.2 Goniometrische/ Trigonometrische Form 2.2.3 Exponentialform . . . . . . . . . . . . . 2.3 Umrechnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4 Rechnen mit komplexen Zahlen . . . . . . . . . 2.4.1 Addition und Subtraktion . . . . . . . . 2.4.2 Multiplikation und Division . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 7 8 8 9 9 9 10 10 10 3 Reelle Zahlenfolgen 3.1 Definition von Zahlenfolgen . . . . . . 3.1.1 Darstellung . . . . . . . . . . . 3.2 Spezielle Folgen . . . . . . . . . . . . . 3.3 Eigenschaften von Zahlenfolgen . . . . 3.3.1 Konvergenz . . . . . . . . . . . 3.3.2 Beschränktheit und Konvergenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 14 14 15 15 15 18 4 Funktionen einer Variablen 4.1 Funktionsbegriff . . . . . . . . 4.2 Eigenschaften von Funktionen 4.3 Umkehrfunktion . . . . . . . . 4.4 Verkettete Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 19 19 21 21 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf 4.5 4.6 Analysis Stetigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5.1 Arten von Unstetigkeitsstellen . . . . . . Funktionsklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.6.1 Ganzrationale Funktionen . . . . . . . . 4.6.2 Gebrochenrationale Funktionen . . . . . 4.6.3 Wurzelfunktion . . . . . . . . . . . . . . 4.6.4 Exponential- und Logarithmusfunktionen 4.6.5 Trigonometrische Funktionen . . . . . . 4.6.6 Hyperbelfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Differentialrechnung für Funktionen einer Variablen 5.1 Differentialrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.1.1 Differential einer Funktion . . . . . . . . . . . 5.1.2 Differentiationsregeln . . . . . . . . . . . . . . 5.1.3 Mittelwertsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.1.4 Regel von l’HOSPITAL . . . . . . . . . . . . . 5.2 Funktionsverhalten und besondere Punkte . . . . . . 5.2.1 Notwendige und hinreichende Bedingung für Wendepunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3 Newtoniteration zur Bestimmung von Nullstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Reihen 7.1 Unendliche Reihe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.1.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.1.2 Konvergenzkriterien . . . . . . . . . . . . . . . 7.2 Potenzreihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2.2 Konvergenz und Eigenschaften von Potenzreihen 7.3 Taylor-Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3.2 Entwicklung einer Funktion in eine Potenzreihe 7.3.3 Anwendungen Taylor-Reihe . . . . . . . . . . . 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Extremwerte und . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Integralrechnung 6.1 Bestimmtes und Unbestimmtes Integral . . . . . . . . . . 6.1.1 Bestimmtes Integral . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1.2 Stammfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1.3 Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung 6.1.4 Unbestimmtes Integral . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Integrationsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2.1 Partielle Integration . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2.2 Substitution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2.3 Partialbruchzerlegung . . . . . . . . . . . . . . . 6.2.4 Numerische Integration . . . . . . . . . . . . . . . HS München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 22 23 23 24 24 25 25 26 27 27 28 28 29 30 31 32 32 . . . . . . . . . . 33 33 33 34 34 35 35 35 35 36 37 . . . . . . . . . . 38 38 38 39 40 40 41 43 43 44 45 Fakultät 03 1 Mengen 1.1 Begriffe Eine Menge M ist eine Zusammenfassung wohlunterscheidbarer Objekte. Die Objekte heißen Elemente. x ∈ M : x ist Element in M x∈ / M : x ist nicht Element in M Leere Menge: M = = {} Beispiel 1.1 Mengen M1 = {2, 4, 6} aufzählende Form M2 = {x|(x > 1) ∧ (x < 5)} beschreibende Form 1.1.1 Mengenrelationen A=B Gleichheit von 2 Mengen (A = B) ⇐⇒ (a ∈ A ⇐⇒ a ∈ B) A⊆B A ist in B enthalten (A ⊆ B) ⇐⇒ (a ∈ A ⇒ a ∈ B) A⊂B A ist echt in B enthalten (A ⊂ B) ⇐⇒ (A ⊆ B ∧ ∃ b ∈ B ∧ b ∈ / A) 1.1.2 Operationen A∪B Vereinigung von A u. B (a ∈ A ∪ B) ⇐⇒ (a ∈ A ∨ a ∈ B) A∩B Schnitt von A u. B (a ∈ A ∩ B) ⇐⇒ (a ∈ A ∧ a ∈ B) A\B Differenz von A u. B Ā Komplementärmenge bzgl. einer Grundmenge M (a ∈ A\B) ⇐⇒ (a ∈ A ∧ a ∈ / B) ∀a ∈ M : a ∈ Ā ⇐⇒ (a ∈ / A) 4 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 1.2 Spezielle Mengen Menge der natürlichen Zahlen: N = {1, 2, 3, 4, . . . } Menge der ganzen Zahlen: Z = {0, ±1, ±2, ±3, . . . } Menge der rationalen Zahlen: Q = x|x = ab , a ∈ Z; b ∈ Z\ {0} x ist ein endlicher oder ein periodischer Dezimalbruch Menge der reellen Zahlen: R = {x|x = ein Dezimalbruch} Erweiterung von Q um unendliche, nichtperiodische Dezimalbrüche (π, e, . . . ) Menge der komplexen Zahlen: C = {x|x = a + bj, a, b ∈ R; j 2 = −1} 1.3 Menge der reellen Zahlen 1.4 Darstellung und Eigenschaften Zahlengerade Eigenschaften: ∀ a, b ∈ R 1. Mögliche Operationen a + b, a − b, a · b, a , b 6= 0 b 2. Kommutativgesetz a+b=b+a a·b=b·a 3. Assoziativgesetz a + (b + c) = (a + b) + c a · (b · c) = (a · b) · c 4. Distributivgesetz a(b + c) = a · b + a · c HS München 5 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 1.4.1 Anordnung der Zahlen 3 mögliche Beziehungen: ∀ a, b ∈ R a<b a=b a>b 1.4.2 Intervalle a, b ∈ R, a < b 1. endliche Intervalle [ a; b ] = {x| a ≤ x ≤ b} [ a; b [ = {x| a ≤ x < b} ] a; b ] = {x| a ≤ x < b} ]a; b [ = {x| a < x < b} abgeschlossenes Intervall halboffenes Intervall halboffenes Intervall offenes Intervall 2. unendliche Intervalle [a; ∞[ = {x| a ≤ x < ∞} ]a; ∞[ = {x| a < x < ∞} ]-∞; b] = {x| -∞ < x ≤ b} ]-∞; b[ = {x| -∞ < x < b} ]-∞; 0[ = R− ]0; ∞[ = R+ [ 0; ∞ [ = R+ 0 ]-∞; ∞[ = R 1.5 Beschränktheit von Mengen Definition 1.1 Beschränktheit Eine Zahlenmenge M heißt nach oben (unten) beschränkt, wenn eine Zahl S ∈ R existiert, so dass gilt x ≤ S (x ≥ S) ist, für alle x ∈ M Jedes S mit dieser Eigenschaft heißt obere (untere) Schranke. HS München 6 Fakultät 03 2 Komplexe Zahlen 2.1 Grundbegriffe Definition 2.1 Imaginäre Einheit j Die Definition der Imaginären Einheit j, ergibt sich aus der Lösung der folgenden Gleichung x2 + 1 = 0 → x2 = −1 √ x = ± | {z −1} j Die imaginäre Einheit j ist eine Zahl, für die gilt: j 2 = −1 Definition 2.2 Komplexe Zahl Eine komplexe Zahl z ist die Summe aus einer reellen Zahl a und einer imaginären Zahl bj: z = a + bj a heißt Realteil, b heißt Imaginärteil von z. Die Menge der komplexen Zahlen wird als C bezeichnet. Es gilt C = {Z|Z = a + bj, j 2 = −1; a, b ∈ R} 7 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Gauß´sche Zahlenebene Der Betrag ergibt sich zu: |Z| = r = √ a2 + b 2 Konjugiert komplexe Zahl Definition 2.3 Konjugiert komplexe Zahl Die Zahl Z̄ = a − bj heißt konjugiert komplex zu Z = a + bj. Dies entspricht in der Gauß’schen Zahlenebene einer Spiegelung an der Re(Z)-Achse. 2.2 Darstellungsformen von komplexen Zahlen 2.2.1 Arithmetische Form Z = |{z} a + Realteil HS München b |{z} j, a, b ∈ R Imaginärteil 8 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 2.2.2 Goniometrische/ Trigonometrische Form Beziehungen: |Z| = r b tan ϕ = a b sin ϕ = r a cos ϕ = r a = r · cos ϕ b = r · sin ϕ Z = r (cos ϕ + j sin ϕ) , 0 ≤ ϕ < 2π bzw. 0° ≤ ϕ < 360° 2.2.3 Exponentialform Euler’sche Formel: e jϕ = cos ϕ + j · sin ϕ Z = r · e jϕ , 0 ≤ ϕ < 2π bzw. 0° ≤ ϕ < 360° 2.3 Umrechnungen arithmetische in goniometrische bzw. in Exponentialform Z = a + bj Z = r (cos ϕ + j · sin ϕ) bzw: Z = r · e j·ϕ mit: √ r = a2 + b 2 b ϕ = arctan a Exponentialform in arithmetische Z = r · ejϕ a = r · cos (ϕ) b = r · sin (ϕ) Z = r · cos (ϕ) + j · r · sin (ϕ) HS München 9 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 2.4 Rechnen mit komplexen Zahlen 2.4.1 Addition und Subtraktion Definition 2.4 Summenbildung Die Summen und Differenzbildung erfolgt bei komplexen Zahlen, durch Addition bzw. Subtraktion der Komponenten (vgl. Vektoraddition) Z1 Z2 Z1 + Z2 Z1 − Z2 = a1 + b 1 j = a2 + b 2 j = (a1 + a2 ) + j (b1 + b2 ) = (a1 − a2 ) + j (b1 − b2 ) Die Addition und Subtraktion von komplexen Zahlen ist ausschließlich in der arithmetischen Form möglich! 2.4.2 Multiplikation und Division In arithmetischer Form Multiplikation Z1 · Z2 = (a1 + jb1 ) · (a2 + jb2 ) → Real- und Imaginärteil sortieren = a1 a2 + a1 b 2 j + a2 b 1 j − b 1 b 2 = (a1 a2 − b1 b2 ) + j (a1 b2 + a2 b1 ) Multiplikation konjugiert komplexer Zahlen Z = a + bj Z̄ = a − bj Z · Z̄ = (a + bj) · (a − bj) = a2 − b 2 j 2 = a2 + b 2 es entsteht eine reelle Zahl! HS München 10 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Division Dieser Effekt der Produkte konjugiert komplexer Zahlen, wird ausgenutzt zur Bildung des Quotienten zweier beliebiger komplexer Zahlen. Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 =⇒ Z2 = a1 + b 1 j = a2 + b 2 j a1 + b 1 j = Erweitern mit dem konjugiert komplexen Nenner a2 + b 2 j a1 + b 1 j a2 − b 2 j = · a2 + b 2 j a2 − b 2 j a1 a2 + b1 b2 + (a2 b1 − a1 b2 ) j = a22 + b22 a1 a2 + b 1 b 2 a2 b 1 − a1 b 2 = +j 2 2 a2 + b 2 a22 + b22 Goniometrische Form/ Exponentialform Multiplikation Z1 = r1 · ejϕ1 Z2 = r2 · ejϕ2 in Exponentialform: Z1 · Z2 = r1 · r2 · ej(ϕ1 +ϕ2 ) analog in goniometrischer Form: Z1 · Z2 = r1 · r2 (cos (ϕ1 + ϕ2 ) + j sin (ϕ1 + ϕ2 )) Zwei komplexe Zahlen in goniometrischer bzw. in Exponentialform werden multipliziert, indem man die Beträge multipliziert, die Winkel jedoch addiert. Division Z1 = r1 · ejϕ1 Z2 = r2 · ejϕ2 r1 j(ϕ1 −ϕ2 ) Z1 = ·e Z2 r2 Z1 r1 = (cos (ϕ1 − ϕ2 ) + j sin (ϕ1 − ϕ2 )) Z2 r2 Zwei komplexe Zahlen in goniometrischer bzw. in Exponentialform werden dividiert, indem man die Beträge dividiert, die Winkel jedoch subtrahiert. Potenzieren und radizieren HS München 11 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Potenzieren Z1 = r1 · ejϕ1 Z1n = r1 · ejϕ1 n Z1n = r1n · en·jϕ1 Z1n = r1n (cos (nϕ1 ) + j sin (nϕ1 )) Eine komplexe Zahl in goniometrischer bzw. in Exponentialform wird mit n potenziert, indem man den Betrag mit n potenziert, den Winkel jedoch mit n multipliziert. Radizieren 1 = x2 ⇒ x = 1 ∨ x = −1 1 = x4 ⇒ x = 1 ∨ x = −1 ∨ x = j ∨ x = −j da: 2 j 4 = j 2 = (−1)2 = 1 2 (−j)4 = (−j)2 = (1)2 = 1 √ ◦ Für den Ausdruck n x existieren n Lösungen im Abstand von 360 , bei konstanten Ben trägen. Für die n-te Wurzel aus einer komplexen Zahl Z = a + bj = r · ejϕ gilt: √ n ϕ Z = r n · ej ( n +k· 1 360◦ n ) Für k = 0, 1, . . . , n − 1 Die Lösung für k = 0 wird als Hauptwert bezeichnet. HS München 12 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Anwendung: Überlagerung von gleichfrequenten Schwingungen Allgemeine Sinusschwingung: s (t) = A · sin (ωt + ϕ) Zusammenhang zwischen komplexer und reeller Form: s(t) = A · (cos (ωt + ϕ) + j sin (ωt + ϕ)) = A · ej(ωt+ϕ) =⇒ s (t) = Im (s(t)) Zwei gleichfrequente Schwingungen überlagern: s1 (t) = A1 · sin (ωt + ϕ1 ) s2 (t) = A2 · sin (ωt + ϕ2 ) Gesucht wird die Summenfunktion: sΣ (t) = s1 (t) + s2 (t) = A1 · sin (ωt + ϕ1 ) + A2 · sin (ωt + ϕ2 ) = AΣ sin (ωt + ϕΣ ) Gebildet wird zuerst die komplexe Summe, vom Ergebnis wird der Imaginärteil bestimmt. Bildung der komplexen Summe: s (t) = s1 (t) + s2 (t) = A1 · ej(ωt+ϕ1 ) + A2 · ej(ωt+ϕ2 ) = A1 · ejϕ1 ·ejωt + A2 · ejϕ2 ·ejωt | {z } | {z } A1 A2 jωt = A1 + A2 ·e | {z } A Daraus ergibt sich folgende Vorgehensweise: 1. Übergang zur komplexen Form s1 (t) = A1 · ejωt mit A1 = A1 · ejϕ1 s2 (t) = A2 · ejωt mit A2 = A2 · ejϕ2 2. Addition der komplexen Amplituden A = A1 + A2 3. Rücktransformation: Bildung des Imaginärteils der komplexen Sinusschwingung HS München 13 Fakultät 03 3 Reelle Zahlenfolgen 3.1 Definition von Zahlenfolgen Definition 3.1 Zahlenfolge Unter einer reellen Zahlenfolge (ZF) versteht man eine geordnete Menge reeller Zahlen. Jedem n ≥ K (meistens K = 0 oder K = 1) n ∈ N wird in eindeutiger Weise eine reelle Zahl an zugeordnet. an heißt n-tes Glied der ZF. (an ) = a0 , a1 , a2 , . . . 3.1.1 Darstellung 1. Analytische Darstellung Das n-te Folgeglied lässt sich direkt berechnen an = 1 n 2. Rekursive Darstellung Das n-te Folgeglied berechnet sich aus dem (n − 1)-ten Folgeglied (ggf. n − 2 . . . ) an = a2n−1 − 1; a0 = 2 → (an ) = 2, 3, 8, 63 . . . 3. Graphische Darstellung - Zahlenstrahl Bsp. an ) = n2 − 1 14 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 4. Graphische Darstellung - Koordinatensystem 3.2 Spezielle Folgen 1. Arithmetische Folge Differenz von 2 benachbarten Folgengliedern ist gleich d a0 , d ∈ R an = an−1 + d rekursive Darstellung mit a0 = 1, d = 2 ⇒ (an ) = an−1 + 2 = 1, 3, 5, 7 . . . an = analytische Darstellung 2. Geometrische Folge Quotient von 2 benachbarten Folgengliedern ist gleich q a0 , q ∈ R an = q · an−1 rekursive Darstellung 1 1 1 1 1 mit a0 = 1, q = ⇒ (an ) = · an−1 = 1, , , . . . 2 2 2 4 8 an = analytische Darstellung 3.3 Eigenschaften von Zahlenfolgen 3.3.1 Konvergenz HS München 15 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Definition 3.2 Konvergenz Eine Zahlenfolge (an ) heißt 1. konvergent gegen den Grenzwert g ∈ R, wenn zu jedem > 0 ein N ∈ N existiert, so dass gilt |an − g| < , d.h. an ∈ U (g) lim (an ) = g n→∞ 2. Nullfolge, wenn lim (an ) = 0 n→∞ 3. divergent, wenn sie nicht konvergent ist 4. bestimmt divergent, wenn lim (an ) = ∞ n→∞ lim (an ) = -∞ n→∞ 5. unbestimmt divergent, wenn Sie divergent, aber nicht bestimmt divergent ist. Definition 3.3 Alternierende Zahlenfolge Eine ZF heißt alternierend, wenn benachbarte Folgenglieder unterschiedliche Vorzeichen besitzen. Beispiel 3.1 Einfache alternierende ZF 1 , n>0 n2 1 1 1 ... (an ) = -1; ; − ; 4 9 16 an = (-1)n · HS München 16 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Konvergenz elementarer Folgen 1. Arithmetische Folge an = a0 + n · d , d > 0 bestimmt divergent , d = 0 konvergent lim (an ) = n→∞ , d < 0 bestimmt divergent 2. Geometrische Folge an = a0 · q n für für für lim (an ) = n→∞ für für 3. Gebrochen rationale Folge cn = |q| < 1 q=1 q = -1 q>1 q < -1 p(n) q(n) mit den Polynomen p(n) = ak nk + ak−1 nk−1 + · · · + a1 n + a0 q(n) = bl nl + bl−1 nl−1 + · · · + b1 n + b0 vom Grad k bzw l lim (cn ) = n→∞ 4. 5. 6. 7. 1 = n→∞ n √ lim n a = für für für für k > l, k > l, k<l k=l ak bl ak bl >0 <0 lim n→∞ lim n→∞ , a>0 √ n n= an = n→∞ n! lim Fakultät: n! = n · (n − 1) · (n − 2) · · · · 1 8. 9. na = , a∈R n→∞ n! n 1 lim 1 + = n→∞ n lim HS München 17 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Rechenregeln für konvergente Zahlenfolgen lim (an ) = a; lim (bn ) = b n→∞ 1. 2. 3. 4. n→∞ lim (an + bn ) = a + b lim (an ) · c = a · c n→∞ n→∞ lim (an · bn ) = a · b n→∞ lim n→∞ an bn = a b b 6= 0 bn 6= 0 Die Regeln gelten auch für bestimmt divergente Zahlenfolgen, wenn man definiert: 1. ∞+∞=∞ 2. ±∞ ± a = ±∞ ±∞; c > 0 ∓∞; c < 0 c · (±∞) = n.d.; c = 0 3. c =0 ±∞ ∞ · ±∞ = ±∞ -∞ · ±∞ = ∓∞ 3.3.2 Beschränktheit und Konvergenz Definition 3.4 Beschränktheit Eine Folge (an ) heißt beschränkt gegen eine obere bzw. untere Schranke S ∈ R, falls für alle Folgenglieder gilt ai ≤ S bzw. ai ≥ S, i ∈ N. Satz: 1. Jede konvergente Folge ist beschränkt. 2. Jede nach oben bzw. unten beschränkte monoton steigende bzw. fallende Folge ist konvergent gegen ihr Supremum bzw. Infimum. HS München 18 Fakultät 03 4 Funktionen einer Variablen 4.1 Funktionsbegriff Definition 4.1 Funktion Eine Vorschrift f, die jedem Element x ∈ D ⊆ R in eindeutiger Weise ein Element y ∈ W ⊆ R zuordnet, heißt reelle Funktion. f : D → W ; y = f (x) Darstellungsmöglichkeiten 1. Verbale Darstellung 2. Tabelle von Messwerten 3. Grafische Darstellung 4. Analytische Darstellung a) Explizite Darstellung y = f (x), y = f (x) = x2 b) Implizite Darstellung F (x, y) = 0 4.2 Eigenschaften von Funktionen Definition 4.2 Beschränkung 19 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Funktionen sind per Definition beschränkt auf den Definitionsbereich D. Eine Funktion f : D → W heißt beschränkt, falls ein c > 0 existiert mit |f (x)| ≤ c, ∀x ∈ D. Ansonsten heißt die Funktion unbeschränkt. Definition 4.3 Monotonie monoton wachsend f (x1 ) ≤ f (x2 ) mit x1 < x2 ∀ x ∈ D streng monoton wachsend f (x1 ) < f (x2 ) mit x1 < x2 ∀ x ∈ D monoton fallend f (x1 ) ≥ f (x2 ) mit x1 < x2 ∀ x ∈ D streng monoton fallend f (x1 ) > f (x2 ) mit x1 < x2 ∀ x ∈ D Definition 4.4 Periodizität Eine Funktion f heißt auf D periodisch mit der Periode p 6= 0, wenn gilt: x∈D ⇒ x+p∈D und f (x) = f (x + p) = f (x + k · p) HS München 20 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Definition 4.5 Symmetrie Eine Funktion f heißt auf D gerade, wenn gilt x ∈ D ⇒ −x ∈ D und f (x) = f (−x) Symmetrie zur y-Achse (Achsensymmetrie) Eine Funktion f heißt auf D ungerade, wenn gilt x ∈ D ⇒ −x ∈ D und f (x) = −f (−x) Symmetrie zum Koordinatenursprung (Punkt oder Drehsymmetrie um den Nullpunkt) 4.3 Umkehrfunktion Es sei y = f (x) eine Funktion x ∈ D, d.h. sie ordnet jedem Element aus D genau ein Element aus W zu. Gilt auch die Umkehrung d.h. zu jedem Element y ∈ W gehört genau ein x ∈ D, so heißt f eineindeutig und besitzt eine Umkehrfunktion, die mit f −1 bezeichnet wird. Df −1 = Wf Wf −1 = Df Vorgehensweise zur Bildung der Umkehrfunktion: 1. Auflösen der Gleichung nach x 2. formales Vertauschen von x und y y = f −1 (x) wird nicht angewandt bei technischen Größen 4.4 Verkettete Funktion Definition 4.6 Verkettete Funktion Es seien y1 = f (x), x ∈ Df und y1 = g(x), x ∈ Dg . Funktionen mit der Eigenschaft Wg ⊆ Df heißt (f ◦ g)(x) = f (g(x)) verkettete Funktion. HS München 21 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 4.5 Stetigkeit Definition 4.7 Stetigkeit und Grenzwert 1. Sei f = D → W, x0 ∈ D; g ∈ R heißt linksseitiger bzw. rechtsseitiger Grenzwert, von f an der Stelle x0 , wenn lim f (xn ) = g n→∞ für jede von links bzw. rechts gegen x0 konvergierende Folge (xn ) ∈ D gilt. Schreibweise: links: lim− f (x) = g x→x0 rechts: lim+ f (x) = g x→x0 g = ±∞ heißt uneigentlicher Grenzwert. 2. g heißt Grenzwert von f in x0 falls g = lim+ f (x) = lim− f (x) x→x0 x→x0 Schreibweise: g = lim f (x) x→x0 3. f heißt stetig in x0 , falls g = lim f (x) = f (x0 ) x→x0 ansonsten unstetig. f heißt stetig auf D, falls f ∀x ∈ D stetig ist. (Grafisch: Graph in einem Zug zeichenbar) 4.5.1 Arten von Unstetigkeitsstellen Sprung lim f (x) = g1 6= g2 = lim+ f (x) x→x− 0 HS München x→x0 22 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Lücke Analysis lim f (x) = lim+ f (x) = g x→x− 0 x→x0 Definition 4.8 Stetige Ergänzung Hat f (x) in x0 eine Lücke, so heißt die durch den Grenzwert der Lücke vervollständigte Funktion, stetig ergänzt. ( f (x), x 6= x0 f¯(x) = g, x = x0 Polstelle lim f (x) = ±∞, lim+ f (x) = ±∞ x→x− 0 x→x0 4.6 Funktionsklassen 4.6.1 Ganzrationale Funktionen HS München 23 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Definition 4.9 Ganzrationale Funktion Eine Funktion der Gestalt pn (x) = an xn + an−1 xn−1 + · · · + a1 x + a0 , a0 , . . . , an ∈ R, an 6= 0 heißt ganzrationale Funktion oder Polynom n-ten Grades. Satz: Fundamentalsatz der Algebra Jedes Polynom lässt sich aufspalten in: pn (x) = an (x − x1 )(x − x2 ) . . . (x − xn ) wobei die xn , die (ggf. komplexen) Nullstellen darstellen. 4.6.2 Gebrochenrationale Funktionen Definition 4.10 Gebrochenrationale Funktion Der Quotient zweier Polynome heißt gebrochenrationale Funktion. f (x) = pm (x) am x m + · · · + a0 = pn (x) b n x n + · · · + b0 Sie heißt echt gebrochen, falls m < n, ansonsten unecht. Falls x0 NS von pm (x) und pn (x) ist, so hat f (x) dort eine Lücke. Falls x0 nur NS von pn (x), so hat f (x) dort einen Pol. 4.6.3 Wurzelfunktion m f (x) = x n = √ n xm Beispiel 4.1 Wurzelfunktion 3 f (x) = 3x 2 = 3 · HS München √ 2 x3 D = R+ 0 24 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 4.6.4 Exponential- und Logarithmusfunktionen Definition 4.11 Exponential- und Logarithmusfunktionen Sei a ∈ R mit a > 0, a 6= 0, dann heißt f (x) = ax D = R Exponentialfunktion mit Basis a. x heißt Exponent. Es gilt ferner: f −1 (x) = loga x, D = R+ Logarithmusfunktion von x zur Basis a. Rechenregeln: 1. ax · ay = ax+y 2. ax = ax−y ay 3. (ax )y = ax·y 4. loga (x · y) = loga x + loga y 5. x loga ( ) = loga x − loga y y 6. loga xy = y · loga x 7. loga x = loga b · logb x ⇒ loga x = logb x (Basiswechsel) loga b 4.6.5 Trigonometrische Funktionen 1. f (x) = sin x, Df = R, Wf = [−1, 1] Periode p = 2π; ungerade Funktion Umkehrfunktion: − π2 ; π2 Definitionsbereich des Sinus zum Finden der Umkehrfunktion h π πi f −1 (x) = arcsin x Df −1 = [−1; 1], Wf −1 = − ; 2 2 HS München 25 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf 2. f (x) = cos x, Analysis Df = R, Wf = [−1, 1] Periode p = 2π; gerade Funktion Umkehrfunktion: [0; π] Definitionsbereich des Kosinus zum Finden der Umkehrfunktion f −1 (x) = arccos x Df −1 = [−1; 1], Wf −1 = [0; π] 3. f (x) = tan x = sin x cos x o n π Df = x|x ∈ R, x 6= (2k − 1) , k ∈ G , Wf = R 2 Periode p = π; ungerade Funktion Umkehrfunktion auf: ] − π2 , 4. f (x) = cot x = π 2 [ f −1 = arctan x Df −1 = R, Wf −1 = ] − π2 , π 2 [ 1 tan x Df = {x|x ∈ R, x 6= k · π, k ∈ G} , Wf = R Periode p = π; gerade Funktion 4.6.6 Hyperbelfunktionen 1. 2. 3. 4. ex − e−x sinh x = 2 D = R, W =R cosh x = ex + e−x 2 D = R, W = [ 1; ∞ [ tanh x = sinh x ex − e−x = x cosh x e + e−x D = R, W = ] − 1; 1 [ coth x = cosh x ex + e−x = x sinh x e − e−x D = R\ {0} , HS München W = R\ [−1; 1] 26 Fakultät 03 5 Differentialrechnung für Funktionen einer Variablen 5.1 Differentialrechnung Definition 5.1 Differenzierbarkeit Eine Funktion f auf ] a; b [ heißt an der Stelle x0 (x0 ∈ ]a; b[) differenzierbar, falls der Grenzwert des Differenzenquotienten f (x) − f (x0 ) ∆y = lim x→x0 ∆x→0 ∆x x − x0 lim existiert. f 0 (x0 ) heißt Ableitung von f an der Stelle x0 . f heißt diffenzierbar im Intervall ] a; b [, falls f ∀x ∈ ] a; b [ differenzierbar ist. Definition 5.2 Tangente und Normale Tangente: t(x) = f (x0 ) + f 0 (x0 )(x − x0 ) 27 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Normale: n(x) = f (x0 ) − 1 f 0 (x 0) (x − x0 ) 5.1.1 Differential einer Funktion Definition 5.3 Differential Das Differential dy = df = f 0 (x0 ) · dx einer Funktion beschreibt den Zuwachs der Ordinate auf der, an der Stelle x0 errichteten Tangente bei einer Änderung der Abzisse von ∆x = dx. ∆y Zuwachs der Funktionswerte ∆y = f (x0 + ∆x) − f (x) Für kleine ∆x = dx → dy ≈ ∆y 5.1.2 Differentiationsregeln Seien f (x), g(x) Funktionen Summenregel y(x) = f (x) + g(x) y 0 (x) = f 0 (x) + g 0 (x) Produktregel y(x) = f (x) · g(x) y 0 (x) = f 0 (x) · g(x) + f (x) · g 0 (x) HS München 28 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Quotientenregel f (x) g(x) f 0 (x) · g(x) − f (x) · g 0 (x) y 0 (x) = g 2 (x) y(x) = Kettenregel y(x) = f (g(x)) = f (x) ◦ g(x) y 0 (x) = g 0 (x) · f 0 (g(x)) Innere Ableitung mal äußerer Ableitung Ableitung der Umkehrfunktion Sei f : D → W umkehrbar und differenzierbar. dann hat f −1 : W → D die Ableitung: −1 0 f (x) = 1 f 0 (f −1 (x)) 5.1.3 Mittelwertsätze Satz: Satz von ROLLE Eine Funktion f (x) sei auf [a, b] stetig und auf ] a, b [ differenzierbar und sei f (a) = f (b). Dann existiert mindestens eine Stelle x0 ∈ [a, b] mit f 0 (x0 ) = 0 Satz: Mittelwertsatz der Differentialrechnung HS München 29 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Eine Funktion f (x) sei auf [a, b] stetig und auf ] a, b [ differenzierbar. Dann existiert (a) mindestens eine Stelle x0 ∈ [a, b] mit f 0 (x0 ) = f (b)−f (Steigung der Sekante) b−a 5.1.4 Regel von l’HOSPITAL Seien f (x), g(x) differenzierbar auf ] a, b [ und g 0 (x) 6= 0 ∀ x ∈ ] a, b [ Weiterhin seien lim f (x) = lim g(x) = ±∞ oder 0 x→a x→a Dann gilt lim = x→a HS München f (x) f 0 (x) = lim 0 g(x) x→a g (x) 30 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 5.2 Funktionsverhalten und besondere Punkte Monotonie: streng monoton steigend f 0 (x) > 0 monoton steigend f 0 (x) ≥ 0 streng monoton fallend f 0 (x) < 0 monoton fallend f 0 (x) ≤ 0 Krümmung: f 0 (x) f 00 (x) >0 >0 >0 <0 <0 >0 streng monoton steigend Linkskurve Rechtskurve <0 <0 streng monoton fallend Linkskurve Rechtskurve Extremwerte: lokales Maximum: f (xH ) > f (x) ∈ U (xH ) lokales Minimum: f (xT ) < f (x) ∈ U (xT ) HS München 31 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 5.2.1 Notwendige und hinreichende Bedingung für Extremwerte und Wendepunkte Extremwerte: 1. f 0 (xE ) = 0 2. f 0 (xE ) = · · · = f (n−1) (xE ) = 0, f n (xE ) 6= 0 wenn n ungerade → bei xE kein Extremwert ( f (n) (xE ) > 0 ⇒ Minimum n gerade: f (n) (xE ) < 0 ⇒ Maximum Häufig ist schon f 00 (xE ) 6= 0. Wendepunkte: Änderung des Krümmungsverhaltens in xW 1. f 00 (xW ) = 0 2. f 00 (xW ) = · · · = f (n−1) (xW ) = 0, f n (xW ) 6= 0 n gerade → kein Wendepunkt n ungerade → Wendepunkt Häufig ist schon f 000 (xW ) 6= 0. 5.3 Newtoniteration zur Bestimmung von Nullstellen t(x) = f (x0 ) + f 0 (x0 )(x − x0 ) Berechnung von x1 (Nullstelle von t0 (x)) 0 = f (x0 ) + f 0 (x0 )(x1 − x0 ) x1 = − f (x0 ) + x0 f 0 (x0 ) Allgemein: xn = − f (xn−1 ) + xn−1 f 0 (xn−1 ) Konvergenzkriterium für Startwert x0 f (x0 ) · f 00 (x0 ) [f 0 (x )]2 < 1 0 HS München 32 Fakultät 03 6 Integralrechnung 6.1 Bestimmtes und Unbestimmtes Integral 6.1.1 Bestimmtes Integral Rechteck: ∆xk · f (xk ) Zb f (x) dx = lim n X n→∞ a f (xk )∆xk k=1 Eigenschaften Zb Zb 1. f (x) dx = f (t) dt a 2. a Zb f (x) dx = − a 3. f (x) dx = 0 Zb Zc f (x) dx + a 5. f (x) dx = Zb Zb f (x) dx + f (x) dx a Zb k · f (x) dx = k · a 7. Zc b Zb a 6. f (x) dx b Za a 4. Za f (x) dx a Zb g(x) dx = a (f (x) + g(x)) dx a Zb f (x) ≤ g(x) auf [a, b] = Zb f (x) dx ≤ a g(x) dx a 33 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 6.1.2 Stammfunktion Definition 6.1 Stammfunktionen F (x) heißt Stammfunktion von f (x), falls F 0 (x) = f (x) . Seien F1 (x), F2 (x) zwei Stammfunktionen von f (x), dann folgt aus F10 = F20 = f , dass F10 − F20 = (F1 − F 2)0 = 0. Damit gilt: (F1 − F 2) = C, mit C ∈ R. Es ergibt sich also direkt der folgende Satz. Satz: Stammfunktion Seien F1 (x), F2 (x) zwei Stammfunktionen von f (x). Dann unterscheiden sich F1 (x), F2 (x) nur um eine additive Konstante. F1 (x) = F2 (x) + C Sei F (x) eine Stammfunktion von f (x), dann gilt: Zb f (x) dx = F (b) − F (a) a 6.1.3 Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung Der Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung stellt den Zusammenhang zwischen der Differentiation und der Integration her. Satz: Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung Sei f stetig auf einem Intervall I. Für einen beliebigen Punkt a ∈ I sei (Integralfunktion) Z x f (t)dt. F (x) = a Dann gilt: 1. F ist eine Stammfunktion von f , d.h. F ist in I differenzierbar und es gilt F 0 (x) = f (x). 2. Für jede Stammfunktion G von f und a, b ∈ I gilt: Zb f (x) dx = G(b) − G(a). a HS München 34 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 6.1.4 Unbestimmtes Integral Definition 6.2 Unbestimmtes Integral R R Unter f (x) dx versteht man die Menge aller Stammfunktionen von f (x). f (x) dx heißt unbestimmtes Integral. Folgerung: R Sei F (x) irgend eine Stammfunktion von f (x), dann ist f (x) dx = F (x) + C wobei C alle reellen Zahlen durchläuft. 6.2 Integrationsverfahren 6.2.1 Partielle Integration (u · v)0 = u0 v + uv 0 ⇒ u·v Zb 0 0 0 = (u · v) − u v Zb u · v dx = a Z 0 Zb 0 (u · v) dx − a Zb Za | u0 v dx a Zb v]ba − u · v 0 dx = u · v − Z u · v 0 dx = [u · u0 · v dx a u0 · v dx 6.2.2 Substitution R Allgemeines Verfahren zur Lösung von: f (x)dx 1. Aufstellung der Substitutionsgleichung: u = g1 (x) ⇒ du du = g10 (x) ⇒ dx = 0 dx g1 (x) x = g2 (u) ⇒ dx = g20 (u) ⇒ dx = g20 (u) · du du | {z } oder Ableitung nach u HS München 35 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 2. Durchführung der Substitution: Einsetzen in das Integral ⇒ Integral, das nur noch von u abhängt, x muss wegfallen Z Z f (x)dx = h(u)du 3. Berechnung des neuen Integrals in Abhängigkeit von u: Z h(u)du = H(u) + C 4. Rücksubstition: Z Z f (x)dx = h(u)du = H(u) + C = F (x) + K 6.2.3 Partialbruchzerlegung Echt gebrochenrationale Funktion: Z(x) , f (x) = N (x) N (x), Z(x) sind Polynome, Nennergrad>Zählergrad, falls nicht zuerst Polynomdivision . Partialbruchzerlegung einer echt gebrochenrationalen Funktion: 1. Bestimmung der Nullstellen (Beschränkung hier auf reelle NS) des Nenners mit Vielfachheit. 2. Jeder Nullstelle wird ein Partialbruch zugeordnet: A x − x0 A2 A1 + x0 : Zweifache Nullstelle ⇒ x − x0 (x − x0 )2 .. .. .. . . . A1 An x0 : n-fache Nullstelle ⇒ + ··· + x − x0 (x − x0 )n x0 : einfache Nullstelle ⇒ 3. Berechnung der Konstanten A bzw. Ai durch Summation der Brüche, Hauptnennerbildung und Einsetzen geeigneter Werte. R Berechnung des Integrals f (x)dx: Nach der Partialbruchzerlegung von f (x), werden die Brüche einzeln integriert. FormelnZhierfür: A dx = A · ln |x − x0 | + C x − x0 Z Ai Ai dx = i (x − x0 ) (1 − i)(x − x0 )i−1 HS München 36 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 6.2.4 Numerische Integration Gesucht ist eine (angenäherte) Lösung von b Z f (x)dx a Dazu wird das Integrationsintervall in Teilintervalle eingeteilt. Zerlegung des Integrationsintervalles [a, b] in: a = x0 < x1 < · · · < xn = b = xi − xi−1 mit der festen Schrittweite: h = b−a n Trapez-Regel (Verfahren 2. Ordnung) Begrenzung durch Polynome 1. Ordnung: Geradenstücke Z b a h f (x)dx = 2 f (a) + 2 n−1 X ! f (xk ) + f (b) +R k=1 Der Rest R lässt sich abschätzen durch: |R| ≤ b−a 2 h max |f 00 (x)| a≤x≤b 12 Simpson-Regel (Verfahren 4. Ordnung) Begrenzung durch Polynome 2. Ordnung: Parabelstücke (gerade Anzahl von Teilintervallen n = 2m) Z a b h f (x)dx = 3 f (a) + 2 m−1 X f (x2k ) + 4 m X ! f (x2k−1 ) + f (b) +R k=1 k=1 Der Rest R lässt sich abschätzen durch: |R| ≤ b−a 4 h max |f (4) (x)| a≤x≤b 180 HS München 37 Fakultät 03 7 Reihen 7.1 Unendliche Reihe 7.1.1 Einführung Zahlenfolge (geordnete Menge reeller Zahlen): (an ) = 1, 4, 9, 16 . . . Partialsumme: s1 = a1 = 1 s2 = a1 + a2 = 1 + 4 = 5 s3 = a1 + a2 + a3 = 1 + 4 + 9 = 14 .. . sk = a1 + a2 + a3 + · · · + ak Definition 7.1 Unendliche Reihe Die Folge (sn ) der Partialsummen einer unendlichen Zahlenfolge (an ) heißt unendliche Reihe. Symbolische Schreibweise: ∞ X an = a1 + a2 + a3 + · · · + ak + . . . n=1 Definition 7.2 Konvergenz und Divergenz einer unendlichen Reihe P Eine unendliche Reihe ∞ n=1 an heißt konvergent, falls die Folge ihrer Partialsummen Pn (sn ) = k=1 ak einen Grenzwert besitzt. lim sn = lim n→∞ n→∞ n X ak = s k=1 38 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Symbolische Schreibweise: ∞ X an = s n=1 P Konvergiert die Summe der Beträge ∞ n=1 |an |, so heißt die Reihe absolut konvergent. Die Reihe heißt divergent, falls sie nicht konvergiert: Ist s = ∞ heißt die Reihe bestimmt divergent, sonst unbestimmt divergent. 7.1.2 Konvergenzkriterien Notwendige Bedingung Für die Konvergenz einer unendlichen Reihe P∞ n=1 an mit an > 0 ist die Bedingung lim an = 0 n→∞ notwendig!, aber nicht hinreichend (d.h. es existieren Folgen, die die Bedingung erfüllen und trotzdem divergieren). Quotienten- und Wurzelkriterium Erfüllen alle Glieder einer unendlichen Reihe an+1 =q<1 lim n→∞ an P∞ n=1 an die Bedingung: bzw. lim n→∞ p n |an | = q < 1 so ist die Reihe konvergent. Ist q > 1 so ist die Reihe divergent. Für q = 1 kann keine Aussage getroffen werden (Extrauntersuchung notwendig) Rechenregeln für konvergente Reihen 1. Konstante Faktoren ∞ X an = s n=1 ⇒ ∞ X n=1 HS München c · an = c · ∞ X an = c · s n=1 39 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 2. Summen konvergenter Reihen ∞ X ⇒ ∞ X n=1 ∞ X an ± n=1 ∞ X an = s bn = t n=1 bn = n=1 ∞ X (an ± bn ) = s ± t n=1 3. Produkte absolut konvergenter Reihen ∞ X an = s n=1 ∞ X an · n=1 ∞ X bn = t n=1 ∞ X bn seien absolut konvergent ∞ X = s·t= wn n=1 n=1 wn = an · b1 + an · b2 + an · b3 + an · b4 + · · · + an · bk + . . . 7.2 Potenzreihen 7.2.1 Einführung Definition 7.3 Potenzreihe Unter einer Potenzreihe versteht man eine unendliche Reihe vom Typ: (I) P (x) = ∞ X an x n = a0 + a1 x + a2 x 2 + a3 x 3 . . . n=0 oder (II) P (x) = ∞ X an (x − x0 )n = a0 + a1 (x − x0 ) + a2 (x − x0 )2 + . . . n=0 x0 heißt Entwicklungszentrum. Für x0 = 0 erhalten wir die Gleichung (II) in der Form (I). HS München 40 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 7.2.2 Konvergenz und Eigenschaften von Potenzreihen Definition 7.4 Konvergenzbereich Die Menge aller x-Werte für die eine Potenzreihe konvergiert heißt Konvergenzbereich der Potenzreihe. Konvergenzverhalten: P P∞ n n Zu jeder Potenzreihe ∞ n=0 an (x − x0 ) gibt es eine positive Zahl r, n=0 an x bzw. Konvergenzradius genannt, mit den folgenden Eigenschaften: 1. Die Potenzreihe konvergiert für |x| < r bzw. |x − x0 | < r 2. Sie divergiert für |x| > r bzw. |x − x0 | > r 3. An den Randpunkten |x| = r bzw. |x − x0 | = r kann keine Aussage getroffen werden → hier müssen Extrauntersuchungen durchgeführt werden Berechnung des Konvergenzradius Der Konvergenzradius r einer Potenzreihe ∞ X an x n=0 n bzw. ∞ X an (x − x0 )n n=0 kann nach folgenden Formeln berechnet werden: an oder r = lim √1 r = lim r→∞ an+1 r→∞ n an Eigenschaften von Potenzreihen 1. Eine Potenzreihe konvergiert innerhalb ihres Konvergenzbereiches absolut. 2. Eine Potenzreihe darf innerhalb ihres Konvergenzbereiches gliedweise differenziert und integriert werden. Die neuen Potenzreihen besitzen den gleichen Konvergenzradius wie die Ausgangsreihe. HS München 41 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 3. Zwei Potenzreihen dürfen innerhalb ihres gemeinsamen Konvergenzbereiches (Durchschnitt) gliedweise addiert und subtrahiert werden. Sie dürfen auch miteinander multipliziert (Cauchy-Produkt: ausmultiplizieren) werden. Die neuen Potenzreihen konvergieren mindestens im gemeisamen Konvergenzbereich der Ausgangsreihen. HS München 42 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 7.3 Taylor-Reihen: Entwicklung einer Funktion in eine Potenzreihe 7.3.1 Einführung Ziel: Funktion f (x) als Potenzreihe darstellen ∞ X f (x) = an xn n=0 oder f (x) = ∞ X an (a − x0 )n n=0 Zweck: Annäherung einer Funktion durch ein Polynom Herleitung von Näherungsformeln Integration durch Potenzreihenentwicklung Näherungsweises Lösen von transzendenten Gleichungen Beispiel: Geometrische Reihe ∞ X xn = 1 + x + x2 + x3 + . . . p (x) = konvergiert für |x| < 1 n=0 = HS München 1 = f (x) 1−x 43 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis 7.3.2 Entwicklung einer Funktion in eine Potenzreihe Mac Laurinsche Reihe Annahme: 1. Entwicklung von f (x) in eine Potenzreihe vom Typ f (x) = a0 + a1 x + a2 x2 + . . . ist möglich und eindeutig 2. f (x) ist in einer Umgebung von x = 0 beliebig oft diefferenzierbar. d.h. f (0) , f 0 (0) , f 00 (0) . . . können berechnet werden Ableitungen: f 0 (x) = a1 + 2a2 x + 3a2 x2 + 4a4 x3 + . . . f 00 (x) = 2a2 + 6a2 x + 12a4 x2 + . . . f 000 (x) = 6a2 + 24a4 x + . . . für x = 0: f (0) = a0 f 0 (0) = a1 f 00 (0) = 2a2 f 00 (0) f 00 (0) = 2 2! f 000 (0) f 000 (0) ⇒a3 = = 6 3! f n (0) ⇒an = n! ⇒a2 = f 000 (0) = 6a3 f (n) (0) = n! · an Entwicklung in eine Mac Laurinsche Reihe: Unter bestimmten Voraussetzungen lässt sich f (x) in eine Potenzreihe der Form f 0 (0) f 00 (0) 2 f (x) = f (0) + x+ x + ... 1! 2! f (x) = ∞ X f (n) (0) n=0 n! · xn (mit0! = 1) entwickeln. Symmetrieeigenschaften: Ist f (x) eine gerade Funktion, so ist die Reihenentwicklung gerade (d.h. es treten nur gerade Exponenten auf: x0 , x2 , x4 , x6 , . . . Ist f (x) eine ungerade Funktion, so ist die Reihenentwicklung auch ungerade (d.h. es treten nur ungerade Exponenten auf: x1 , x3 , x5 , x7 , . . . HS München 44 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Taylorsche Reihe Entwicklung in Taylorreihe: f 0 (x0 ) f 00 (x0 ) f 000 (x0 ) (x − x0 ) + (x − x0 )2 + (x − x0 )3 . . . 1! 2! 3! ∞ X f (n) (x0 ) = (x − x0 )n n! n=0 f (x) = f (x0 ) + mit dem Entwicklungszentrum x0 Für x0 = 0 ergibt sich die MacLaurinsche Reihe Konvergenzbereich: |x − x0 | < r 7.3.3 Anwendungen Taylor-Reihe 1. Näherungspolynome Mac Laurinsche Reihe: f 00 (0) 2 f n (0) n f (n+1) (0) (n+1) f 0 (0) x+ x + ··· + x + x f (x) = f (0) + ... 1! 2!{z n! } (n + 1)! | | {z } Tn (x) Restglied Rn (x) f (x) = Tn (x) + Rn (x) Taylorsche Formel Tn (x): Mac Laurinsches Polynom vom Grade n Rn (x): Restglied, bestimmt die Größe des Fehlers, Rn (x) = 0 für n → ∞ Der Fehler wird abgeschätzt mit Hilfe des Restglieds nach Lagrange: Rn (x) = HS München f (n+1) (xθ) (n+1) x (n + 1)! 0<θ<1 45 Fakultät 03 Prof. Dr.-Ing. K. Warendorf Analysis Geometrische Deutung der Näherungspolynome Näherungspolynom erster Ordnung (Linearisierung von f (x)): T1 (x) = f (0) + f 0 (0) · x Steigung von f (x) stimmt in 0 mit T1 (x) überein. Näherungspolynom zweiter Ordnung: T2 (x) = f (0) + f 0 (0) · x + f 00 (0) 2 x 2 Krümmung von f (x) stimmt in 0 mit T2 (x) überein. Weitere Näherungspolynome lassen sich entsprechend mit der allgmeinen TaylorEntwicklung bilden. 2. Integration nach Reihenentwicklung 3. Lösen von Transzendenten Gleichungen HS München 46 Fakultät 03