Technische Universität Chemnitz Fakultät für Mathematik 25. Oktober 2010 Höhere Mathematik I.1 Aufgabenkomplex 2: Umrechnung von Einheiten, Mengenlehre, Ungleichungen, Komplexe Zahlen Letzter Abgabetermin: 18. November 2010 (in Übung oder Briefkasten bei Zimmer Rh. Str. 41/615) Bitte die Arbeiten deutlich mit „Höhere Mathematik I.1, Aufgabenkomplex 2“ kennzeichnen und die Übungsgruppe angeben, in der die Rückgabe erfolgen soll! Außer Aufgabe 1 sind die Aufgaben ohne elektronische Hilfsmittel zu lösen! 1. Rechnen Sie eine Beschleunigung von 11 m/s2 in Seemeilen pro Stundenquadrat und in Lichtjahre pro (julianische) Jahrequadrat um! 2. Sei A = {(x, y)| x, y ∈ R, |x| ≤ 1, |y+1| ≤ 2}, B = {(x, y)| x, y ∈ R, |x−2| ≤ 2, |y−3| ≤ 3}. a) Stellen Sie A, B, A ∩ B, A ∪ B, A\B, B\A grafisch dar! b) Stellen Sie A ∩ B möglichst einfach mit mathematischen Symbolen dar! 3. Lösen Sie für x ∈ R die Ungleichungen a) x2 − 6x + 9 > 1, b) |x + 1| + |x + 2| ≤ 2 und 4. Stellen Sie die Mengen aller komplexen Zahlen, für die √ √ a) |z| = | 13 i − 6 | bzw. b) z = | 13 i − 6 | gilt, grafisch dar! 5. Ermitteln Sie die komplexe Zahl z, für die c) |x + 3| 1 > ! 6−x 2 1 + 3i 2 − 3i 7i z+ = − gilt! 25 1 + 2i 5 √ 6. Bestimmen Sie die Polardarstellungen der komplexen Zahlen z1 = −1+i, z2 = 27+3i z10 z4 und z3 = 36 und berechnen Sie mit ihrer Hilfe 1 2 2 ! Geben Sie das Ergebnis auch in z3 algebraischer Darstellung an! 7. Sei z = x + iy und es gelte |z| ≤ 1 − Re(z). a) Geben Sie eine Ungleichung an, die den Zusammenhang zwischen dem Realteil x und dem Imaginärteil y beschreibt! b) Skizzieren Sie {z ∈ C : |z| ≤ 1 − Re(z)} ! Höhere Mathematik I.1 – Aufgabenkomplex 2 – 25. Oktober 2010 2 Aufgabenkomplex 2: Umrechnung von Einheiten, Mengenlehre, Ungleichungen, Komplexe Zahlen Letzter Abgabetermin: 18. November 2010 1. Rechnen Sie eine Beschleunigung von 11 m/s2 in Seemeilen pro Stundenquadrat und in Lichtjahre pro (julianische) Jahrequadrat um! Lösung: 1 sm m m 11 · 36002 sm sm 11 2 = 11 1852m2 = ≈ 76 976 s 1852 h2 h2 1h s2 3600 s 1 Lj m (365,25 · 24 · 3,6)2 · 106 Lj Lj 9,460 730 472 580 8 · 1015 m = 11 = 11 ≈ 1,1579 2 2 15 a2 a 9,460 730 472 580 8 · 10 1a s2 365,25 · 24 · 3600 s 2. Sei A = {(x, y)| x, y ∈ R, |x| ≤ 1, |y+1| ≤ 2}, B = {(x, y)| x, y ∈ R, |x−2| ≤ 2, |y−3| ≤ 3}. a) Stellen Sie A, B, A ∩ B, A ∪ B, A\B, B\A grafisch dar! b) Stellen Sie A ∩ B möglichst einfach mit mathematischen Symbolen dar! Lösung: a) 6 6 6 6 6 6 5 5 5 5 5 5 4 4 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 –1 0 –1 –2 –3 1 2 3 A 4 –1 0 –1 –2 –3 1 2 3 B 4 –1 0 –1 –2 –3 1 2 3 4 –1 0 –1 A∩B –2 –3 1 2 3 A∪B 4 –1 0 –1 1 2 3 A\B –2 –3 4 –1 0 –1 –2 1 2 3 4 B\A –3 Bei den Bildern für A\B und B\A wird durch die nicht ausgefüllten Kreise um die Punkte (0, 1) und (1, 0) die Nichtzugehörigkeit dieser Punkte zu den Mengen symbolisiert. b) A ∩ B = {(x, y) | x, y ∈ R, 0 ≤ x ≤ 1, 0 ≤ y ≤ 1} 3. Lösen Sie für x ∈ R die Ungleichungen a) x2 − 6x + 9 > 1, Lösung: b) |x + 1| + |x + 2| ≤ 2 und c) |x + 3| 1 > ! 6−x 2 √ a) x2 − 6x + 9 > 1 ⇐⇒ x2 − 6x + 8 > 0, x1,2 = 3 ± 9 − 8 = 4, 2, x2 − 6x + 8 = (x − 4)(x − 2) > 0 falls x − 4 > 0 ∧ x − 2 > 0 ⇒ x > 4 oder x − 4 < 0 ∧ x − 2 < 0 ⇒ x < 2 Lösung: {x ∈ R : x < 2 ∨ x > 4} = (−∞, 2) ∪ (4, ∞) Höhere Mathematik I.1 – Aufgabenkomplex 2 – 25. Oktober 2010 b) Fallunterscheidung 5 2 x < −2 : −x−1−x−2 ≤ 2, −5 ≤ 2x, x ≥ − −2 ≤ x < −1 : −x−1+x+2 ≤ 2, −1 ≤ 2, gilt immer 1 x+1+x+2 ≤ 2, 2x ≤ −1, x ≤ − 2 1 5 1 5 Lösung: x ∈ R : − < x < − = − ,− 2 2 2 2 −1 ≤ x : 3 Beitrag zur Lösung 5 − , −2 2 h − 2, −1 1 −1, − 2 c) Wir unterscheiden vier Fälle: (I) x > 6: Betragszeichen können weggelassen werden, da das Argument positiv ist. Nach Multiplikation mit 2(6−x) ergibt sich 2x+6 < 6−x (Relationszeichen dreht sich um, da Multiplikation mit negativer Größe erfolgt.) und damit x < 0, was ein Widerspruch zur Voraussetzung x > 6 des Falls ist. (II) x = 6: Der gegebene Ausdruck ist wegen Division durch 0 nicht definiert. (III) −3 ≤ x < 6: Betragszeichen können weggelassen werden, da das Argument nichtnegativ ist. Nach Multiplikation mit 2(6−x) ergibt sich 2x+6 > 6−x (Relationszeichen bleibt erhalten, da Multiplikation mit positiver Größe erfolgt.) und damit x>0. Für diesen Fall gehören somit die x mit 0 < x < 6 zur Lösung. (IV) x < −3: Beim Auflösen des Betrages muss das Argument mit −1 multipliziert werden, da es negativ ist. Nach Multiplikation mit 2(6−x) ergibt sich hier −2x−6 > 6−x (Relationszeichen bleibt erhalten, da Multiplikation mit positiver Größe erfolgt.) und damit −12 > x. Für diese x ist auch die Voraussetzung des Falles x < −3 erfüllt. Lösung somit: {x ∈ R : x < −12 ∨ 0 < x < 6} = (−∞, −12) ∪ (0, 6). 4. Stellen Sie die Mengen aller komplexen Zahlen, für die √ √ a) |z| = | 13 i − 6 | bzw. b) z = | 13 i − 6 | gilt, grafisch dar! Lösung: q √ 2 √ √ √ | 13 i − 6 | = 62 + 13 = 36 + 13 = 49 = 7 a) |z| = 7, d.h. Menge aller komplexen Zahlen mit Betrag 7 (Abstand 7 vom Koordinatenursprung) b) z = 7, d.h. nur die Zahl 7 13 i–6 i i 1 7 5. Ermitteln Sie die komplexe Zahl z, für die 1 1 + 3i 2 − 3i 7i z+ = − gilt! 25 1 + 2i 5 7 Höhere Mathematik I.1 – Aufgabenkomplex 2 – 25. Oktober 2010 4 Lösung: 1+3i 7i (2−3i) (1−2i) 7i 2−3i−4i−6 7i 4−7i 4 z=− − =− − =− − = 25 5 (1+2i) (1−2i) 5 5 5 5 5 z= 20(1−3i) 20−60i 25 4 = = = 2−6i 1+3i 5 (1+3i) (1−3i) 10 √ 6. Bestimmen Sie die Polardarstellungen der komplexen Zahlen z1 = −1+i, z2 = 27+3i z10 z4 und z3 = 36 und berechnen Sie mit ihrer Hilfe 1 2 2 ! Geben Sie das Ergebnis auch in z3 algebraischer Darstellung an! Lösung: √ 3π 3π z1 = 2 cos +i sin 4 4 √ 1 3 3 π |z2 | = 27+9 = 6, ϕ = arctan √ = arctan √ = arctan √ = (da I. Quadrant) 3 3 3 6 π 27 π z2 = 6 cos +i sin 6 6 z3 = 36 (cos 0+i sin 0) √ 10 4 2 cos 304π +i sin 304π 64 cos 46π +i sin 46π z10 45+4 45+4 5 1 z2 = 2 cos π +i sin π = 6 6 z23 362 ! √ √ 49π 49π π π 3 1 = 32 cos +i sin = 32 cos +i sin + i = 16 3+16 i = 32 6 6 6 6 2 2 7. Sei z = x + iy und es gelte |z| ≤ 1 − Re(z). a) Geben Sie eine Ungleichung an, die den Zusammenhang zwischen dem Realteil x und dem Imaginärteil y beschreibt! b) Skizzieren Sie {z ∈ C : |z| ≤ 1 − Re(z)} ! Lösung: p p a) z = x + iy, |z| = x2 + y2 , Re(z) = x, d.h. x2 + y2 ≤ 1 − x. p b) Aus x2 + y2 ≤ 1 − x folgt zunächst, dass 1 − x ≥ 0 und damit x ≤ 1 sein muss. Ist dies der Fall, so ist die Ungleichung äquivalent zu y2 1 x2 + y2 ≤ 1 − 2x + x2 ⇐⇒ y2 ≤ 1 − 2x ⇐⇒ x ≤ − + . 2 2 Ist die zuletzt notierte Ungleichung erfüllt, so ist x ≤ 1 automatisch erfüllt. Die Lösungsmenge y2 1 kann also durch {z ∈ C : z = x + iy, x ≤ − + } beschrieben werden. 2 2