Musterlösung zum 3. Blatt 21. Aufgabe: Stellen Sie den Ausdruck 1 m1 + 1 1 + m2 + 1 1 + m3 + 1 + m4 + 1 m5 + 1 als Bruch natürlicher Zahlen dar. Lösung: oben” Am Beispiel von M = 6125295. Man rechnet sukzessive von “unten nach 1 6+ 1+1+ 1+2+ 1 = 6+ 1 1 1+5+ 1 2+ 3+ 1 2+1 1 6+ 1 = 6+ 1 2+ 3+ 1 19 3 1 = 6+ 1 2+ 3+ = 6+ 1 3 3 19 1 2+ 1 60 19 1 139 60 60 894 = 6+ = . 139 139 = 6+ 22. Aufgabe: Für jede natürliche Zahl n ≥ 0 werde eine Zahl xn wie folgt rekursiv definiert: x0 :=√0, x1 := 1, xn+1 := xn +√ (m4 + 2)xn−1 (n ≥ 1). 1 1 1 1 Sei a := 2 + 2 9 + 4m4 und b := 2 − 2 9 + 4m4 . Bestimmen Sie reelle Zahlen λ und µ, so dass xn = λan + µbn gilt für jedes n ≥ 0. Beweisen Sie diese Formel durch Induktion nach n. Lösung: definiert: Am Beispiel M = 3687651. Dann ist m4 = 7, und die Folge xn ist wie folgt (1) x0 = 0 und x1 = 1; (2) xn+1 = xn + 9xn−1 für n ≥ 1. √ √ Auuserdem ist a = 12 + 12 37 und b = 12 − 12 37. Gilt die Beziehung xn = λan + µbn für jede natürliche Zahl n, so gilt sie insbesondere für n = 0 und n = 1. Wir erhalten dann aus (1), dass 0 = x0 = λ + µ 1 = x1 = λa + µb. √ √ √ Es folgt dann 1 = λ(a − b) = 37, und damit λ = 1/ 37, µ = −1/ 37. Wir beweisen die Formel √ n √ n 1 1 + 37 1 1 − 37 xn = √ −√ 2 2 37 37 durch Induktion nach n: Induktionsverankerung: Für n = 0 haben wir x0 = 0 = √ √ Für n = 1 erhalten wir x1 = 1 = √137 1+2 37 − 1−2 37 = √1 37 √1 37 √ 1+ 37 2 0 √ 1+ 37 2 1 − − √1 37 √1 37 √ 1− 37 2 0 √ 1− 37 2 1 . . Die Formel ist also für n = 0 und n = 1 richtig . Induktionsschritt: Sei n ≥ 1 eine natürliche Zahl, für die wir annehmen, dass die Behauptung für alle natürlichen Zahlen k mit k ≤ n gilt. Dann ist x n+1 (2) = I.V. = = = xn + 9xn−1 √ n √ n 1 1 + 37 1 1 − 37 √ −√ 2 2 37 37 √ n−1 √ n−1 1 1 + 37 1 1 − 37 +9 √ − 9√ 2 2 37 37 1 √ an + 9an−1 − (bn + 9bn−1 ) 37 1 √ an−1 (a + 9) − bn−1 (b + 9) . 37 Nun beachte man, dass a und b die beiden Nullstellen des quadratischen Polynoms x2 − x − 9 sind. Es gilt also a2 = a + 9 und b2 = b + 9. Man rechnet also weiter: 1 · · · = √ (an−1 a2 − bn−1 b2 ) 37 1 = √ (an+1 − bn+1 ) 37 √ n+1 √ n+1 1 − 37 1 1 + 37 1 . −√ = √ 2 2 37 37 Damit gilt die Formel für alle natürlichen Zahlen n. 23. Aufgabe: Seien x, y > 0 reelle Zahlen mit x 6= y. Entscheiden Sie, ob bei p m2 + m4 x + y √ (−1)m3 · 1 + · xy · (1 + m2 ) · (1 + m4 ) 2 2 in dem Kästchen abhängt. allgemein >, < oder = steht, oder ob die Antwort von x und y Lösung: Beispielhaft für M = 6223217. Es sind m2 = 2, m3 = 2, und m4 = 3. Also √ √ x+y 7 sind die Terme 2 · 2 und xy · 12 miteinander zu vergleichen. Beide Terme sind positiv. Würde hier für gewisse x > 0 und y > 0 mit x 6= y die Beziehung < oder = gelten, so hätte man dieselbe Beziehung nach Quadrieren: 49(x + y)2 ≤ 192xy. Dies ergäbe 49x2 + 98xy + 49y 2 ≤ 192xy, also 49x2 − 94xy + 49y 2 ≤ 0. Dann würde wegen x > 0 und y > 0 folgen 49(x − y)2 = 49x2 − 98xy + 49y 2 ≤ 0, Widerspruch, denn das Quadrat (x − y)2 ist wegen x 6= y positiv.√Also muss für alle x, y > 0 (verschieden √ voneinander) gelten, dass 27 · x+y > xy · 12 gilt. Die richtige Antwort ist in diesem 2 Fall also “groesser”. (Bei ungeradem m3 wäre die richtige Antwort “kleiner”; Gleichheit ist niemals erfüllt, und die Lösung ist immer unabhängig von x und y.) 24. Aufgabe: Gilt für reelle Zahlen x und y mit x > y immer (1 + m5 ) · x2 + (−1)m3 −m5 · (m2 + 1)2 > (1 + m6 ) · y 2 + (m3 + 1)2 ? Lösung: Beispielhaft für M = 6988851. Die Frage ist dann, ob für x > y immer 9x2 + 100 > 6y 2 + 81 gilt. Falls dies gelten würde, hätte man 9x2 + 19 > 6y 2 für alle x > y. Dies ist aber offensichtlich falsch, man kann nämlich z. B. x = 0 und y = −2 wählen, was 19 > 24 ergeben würde, ein Widerspruch. Also kann obige Ungleichung nicht immer erfüllt sein. Die richtige Antwort ist also nein . (Dies ist auch die richtige Antwort für alle anderen Matrikelnummern.) 25. Aufgabe: Seien a, b, c < 0 reelle Zahlen mit b < c. Entscheiden Sie, ob der folgende Ausdruck > 0, = 0 oder < 0 ist. (−1)m1 −m2 · (m1 + m3 )2 · (a + 3b − 2c) · (m6 + 2) · (a2 − 2b + 3(c − b)). Lösung: Beispielhaft für die Matrikelnummer M = 6128969. Es ist zu untersuchen der Ausdruck −512(a + 3b − 2c)(a2 − 2b + 3(c − b)). Wir schauen uns die einzelnen Faktoren a + 3b − 2c und a2 − 2b + 3(c − b) an. Nach Voraussetzung ist b < c < 0, also ist 3b < 2c und damit a + 3b − 2c < 0 (weil auch a < 0). Es ist a2 − 2b + 3(c − b) = a2 − 5b + 3c, und es ist 3c > 5b, also −5b + 3c > 0. Da auch a2 > 0, folgt a2 − 2b + 3(c − b) > 0 . Insgesamt ist damit −512(a + 3b − 2c)(a2 − 2b + 3(c − b)) > 0 . Die richtiger Antwort ist in diesem Fall “groesser”. 26. Aufgabe: Sei x > −1 eine reelle Zahl mit x 6= 0. Zeigen Sie durch vollständige Induktion, dass für jede natürliche Zahl n ≥ 2 die Ungleichung (1 + x)n > 1 + nx gilt. Lösung: Beweis durch Induktion nach n: Induktionsverankerung: Für n = 2 gilt (1 + x)2 = 1 + 2x + x2 > 1 + 2x wegen x 6= 0. Induktionsschritt von n auf n + 1: Sei n ≥ 2 eine natürliche Zahl, für die (1+x)n > 1+nx gilt. Dann folgt I.V. (1 + x) n+1 = (1 + x)(1 + x)n > (1 + x)(1 + nx) = 1 + (n + 1)x + x2 > 1 + ( n + 1 )x. Beachte, dass sich das erste Ungleichheitszeichen nicht verdreht wegen 1 + x > 0; beim zweiten Ungleichheitszeichen wurde nochmal x 6= 0 verwendet. Damit ist die Behauptung bewiesen.