Fleisch ja, aber bitte in Maßen. Sie sollen Fleisch nicht von Ihrem Speisezettel streichen, aber wenn Sie zum Thema „Fleisch“ ein paar Kleinigkeiten beachten, tun Sie Ihrem Herz etwas Gutes. JJ Essen Sie nicht täglich Fleisch und auch keine Riesenportionen – zwei- bis dreimal in der Woche reicht für den Bedarf eines Menschen vollkommen aus. JJ Wählen Sie fettarmes Fleisch, wie Geflügel, Kochschinken und nicht durchwachsenes Muskelfleisch. JJ Schneiden Sie sichtbares Fett (z. B. Fettstränge im Fleisch oder den Fettrand am Schinken) ganz ab. Fleisch hat übrigens auch sein Gutes: Es enthält wertvolles Eiweiß, wichtige Vitamine und reichlich Eisen. Doch wie wäre es denn mal mit Fisch? Fisch ist sehr gesund: Eiweißreich, jodhaltig (Seefisch) und mit hohem Vitamin-D-Gehalt. Die meisten Sorten sind fettarm. Außerdem sind in Fisch in hoher Konzentration so genannte Omega-3-Fettsäuren enthalten, die sich positiv auf einen erhöhten Blutfettspiegel auswirken können. Zudem bereichern Fischmahlzeiten Ihren Speiseplan und bringen Abwechslung auf den Tisch. Greifen Sie also ruhig ein oder zweimal wöchentlich zu den Schuppentieren. Sparen Sie unbedingt am Salz. Zu viel Salz bindet Wasser im Körper, sodass sich der Druck auf die Arterienwände erhöht und der Blutdruck steigt. Würzen Sie statt mit Salz mit leckeren Kräutern und Gewürzen, und verbannen Sie den Salzstreuer von Ihrem Esstisch. Ihr Gaumen gewöhnt sich sehr schnell an weniger Salz und entwickelt wieder ein viel besseres Geschmacksempfinden. Trinken Sie immer reichlich! Ihr Körper braucht viel Flüssigkeit. Sie sollten ihn daher mit mindestens 2 – 3 Litern (kalorienarmer!) Flüssigkeit pro Tag versorgen, z. B. mit Mineralwasser, Fruchtschorlen oder ungesüßten Früchte- und Kräutertees. Herzpatienten sollten sich mit ihrem Arzt beraten, wie viel Kaffee und schwarzer Tee pro Tag akzeptabel ist. Es gibt aber auch Ausnahmen: Patienten mit Herzschwäche müssen zum Beispiel eher darauf achten, nicht zu viel zu trinken, um ihr krankes Herz nicht zu überlasten. Naschen Sie zwischendurch, aber bitte das Richtige! Eine gesunde und kalorienbewusste Ernährung wird nicht selten (unbewusst!) durch das Naschen „nebenbei“ unterlaufen. Die Chips vor dem Fernseher oder der Schokoriegel am Computer werden leicht „vergessen“. Auf den Knabberkram kann man am ehesten verzichten, wenn man ihn gar nicht erst einkauft. Ihrer Haushaltskasse wird das gut tun, denn diese unnützen Knabbereien kosten eine Menge Geld. Außerdem kann man auch sehr gesund knabbern: Frische Äpfel, knackige Möhren, ein knuspriges Knäckebrot oder ein fruchtiger Becher Joghurt. Wenn Sie erstmal Geschmack an solchem „gesunden Knabberkram“ finden, dann werden Sie gerne auf die Chips, Flips und Flops verzichten. Alkohol ist erlaubt, aber bitte nur ab und zu! Trinken Sie ruhig ab und zu ein Gläschen Wein oder eine Flasche Bier. Es muss dabei bedacht werden, dass Alkohol viele Kalorien enthält und die Blutfettwerte erhöht. Als Faustregel gilt: Männer sollten nicht mehr als 30 Gramm Alkohol pro Tag trinken (etwa 1/4 Liter Wein oder 1/2 Liter Bier), Frauen nur die Hälfte, denn Frauen bauen Alkohol langsamer ab als Männer. Aber es geht auch ganz ohne. Ernährung. DAK-Gesundheitsprogramm Koronare Herzkrankheit (KHK). Sie haben Fragen. Wir die Antworten. 24 Stunden an 365 Tagen. DAK-Versicherungsexperten informieren und beraten Sie über Leistungen, Beiträge und Mitgliedschaft. DAKdirekt 040 325325555 zum Ortstarif. Das DAK-KHK-Expertentelefon ist für Sie unter 040 325325950 zu erreichen. Montag bis Freitag von 8:00 bis 20:00 Uhr zum Ortstarif. Herausgeber: DAK-Gesundheit Gesetzliche Krankenversicherung Nagelsweg 27-31, 20097 Hamburg Internet: www.dak.de | www.dak.de/dmp Satz: Dres. Schlegel + Schmidt, Göttingen W980-0414 / Unsere Information wurde 07/13 gedruckt. Nachträglich kann es z. B. durch Gesetzesänderungen zu abweichenden Regelungen kommen. Aktuelle Auskünfte erhalten Sie in Ihrem Servicezentrum der DAK-Gesundheit. Ernährung bei KHK. Eine der wesentlichen Möglichkeiten, Ihre koronare Herzkrankheit (KHK) positiv zu beeinflussen, ist die richtige Ernährung. Neben „ärztlichen Therapien“ – wie Medikamente, Herzkatheter und Bypass-Operation – haben Sie selbst als Patient die besten Möglichkeiten, die KHK durch einige Änderungen Ihrer Lebensgewohnheiten zu behandeln. Die richtige Ernährung ist in diesem Zusammenhang ein ganz wichtiges Thema. Und keine Angst – „richtige Ernährung“ heißt nicht langweilige, fade und komplizierte Ernährung. Im Gegenteil: Mit einigen nützlichen Tipps lässt sich viel erreichen, und das Essen ist dabei wohlschmeckend, sättigend, einfach zuzubereiten, abwechslungsreich und außerdem gesund. Dabei brauchen Sie nicht isoliert für sich allein „Diät“ zu essen – Ihre gesunde „Herzernährung“ ist für Ihre ganze Familie geeignet. Die gesunde Mischkost. Kernpunkt Ihrer „Herzernährung“ ist ein ausgewogenes Verhältnis der verschiedenen Nahrungsbestandteile. Das heißt natürlich nicht, dass Sie Ihr Essen abwiegen sollen, sondern „ausgewogen“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Ihr Essen alle für den Körper notwendigen Nahrungsbestandteile in passenden Mengen enthält. Was braucht der Körper? Wie sollte die Nahrung zusammengesetzt sein? Im Wesentlichen sind dies drei „Grundbausteine“ und drei „Extras“. „Grundbausteine“ der Ernährung Kohlenhydrate (Zucker, Stärke) JJ Eiweiße (Proteine) JJ Fette (Lipide) „Extras“ der Ernährung JJ Vitamine JJ Spurenelemente JJ Ballaststoffe JJ Bewusster leben.Bewusster essen. Zunächst einmal: Sie müssen Ihre bisherigen Essgewohnheiten wahrscheinlich nicht vollständig ändern – einige wenige Umstellungen reichen meist schon aus. Sie sollten aber eines bedenken: Ihre KHK ist ja zumindest teilweise durch bestimmte Lebensgewohnheiten, wie zum Beispiel eine falsche Ernährung, verursacht worden. Logischerweise sind es deshalb auch diese Lebensgewohnheiten, die es zu ändern gilt. Ein wichtiger Aspekt ist dabei das Übergewicht. Ein zu hohes Körpergewicht kann zur Entstehung von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems beitragen. Ein wichtiges Ziel einer gesunden Ernährung ist deshalb der Abbau von Übergewicht. Übergewicht begünstigt noch andere Gesundheitsprobleme wie JJ Bluthochdruck JJ Fettstoffwechselstörungen (z. B. zu hoher Cholesterinspiegel) JJ Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit) Diese Erkrankungen verstärken sich noch gegenseitig und fördern wiederum die Bildung von Ablagerungen in den Arterien (Arteriosklerose) – damit sind wir wieder bei der KHK! Sie müssen nun nicht Ihr gesamtes Essverhalten von heute auf morgen umstellen. Nehmen Sie sich doch jede Woche (oder jeden Monat) einen weiteren Ernährungstipp zu Herzen, sodass Sie sich ganz in Ruhe an Ihre gesunde „Herzernährung“ gewöhnen können. Lassen Sie sich also Zeit. Sollten Sie ein zu hohes Körpergewicht haben, ist dies ja auch nicht über Nacht entstanden – entsprechend ist für das Abspecken ebenfalls ausreichend Zeit einzuplanen. Tipps für eine gesunde Ernährung. JJ angemessene Kalorienmenge JJ optimale Zusammensetzung der Nahrung (Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Vitamine, Spurenelemente, Ballaststoffe) JJ Auswahl gesunder Fette wie ungesättigte Öle, z. B. Olivenöl, Omega-3-Fettsäuren JJ ausreichende Trinkmenge JJ Einschränkung des Salzverbrauchs JJ maßvoller Alkoholgenuss Da bei jedem Patienten sowohl die KHK als auch eventuelle Begleiterkrankungen wie Herzschwäche unterschiedlich ausgeprägt sind, muss eine genaue Ernährungsempfehlung immer individuell gegeben werden. Bitte fragen Sie hierzu Ihren behandelnden Arzt. DAK-Gesundheitsprogramm Koronare Herzkrankheit Heißt es jetzt Hungern? Nein, das heißt es nicht! Hungern wäre auch nicht sinnvoll, da ein ständiges Hungergefühl sehr schnell Unzufriedenheit auslöst und Ihre Motivation, die Ernährung umzustellen, umgehend zunichte machen würde. Zunächst muss erstmal festgestellt werden, wie es um Ihr Körpergewicht steht. In der Medizin verwendet man heute als „Richtlinie“ dazu den so genannten Body-Mass-Index. Den kann Ihr Arzt schnell ausrechnen. Sie können aber auch gleich selbst einmal zum Taschenrechner greifen: BMI (kg/m 2) = Körpergewicht (in Kilogramm) / Körpergröße (in Metern)2 Beispiel: 70kg / 1,75m x 1,75m Body-Mass-Index = 22,9 Und das bedeutet der Body-Mass-Index: JJ Body-Mass-Index unter 20: Untergewicht JJ Body-Mass-Index von 20 bis 25: Normalgewicht JJ Body-Mass-Index von 25,1 bis 30: Übergewicht JJ Body-Mass-Index über 30: starkes Übergewicht Sollte Ihr Body-Mass-Index auf ein Übergewicht hinweisen, haben Sie einen wirklich guten Grund, Ihre Ernährung umzustellen. Ihr Arzt kann Sie ausführlich beraten, wie Sie am besten vorgehen und welche Ziele bei der Gewichtsreduktion sinnvoll sind. Was tun, wenn sich doch mal Hunger einstellt? Solche Situationen werden immer wieder vorkommen. Und Sie können sie meistern! Verbannen Sie bitte Wörter wie „niemals“, „immer“, „verboten“ und „keine“ aus Ihrem Kopf. Wenn Sie sich grundsätzlich gesund und ausgewogen ernähren, ist gelegentlich ein Stück Kuchen überhaupt kein Problem. Und wenn Sie Hunger haben – machen Sie das Naheliegendste: Essen Sie etwas. Achten Sie nur darauf, dass dieses Zwischendurch-Essen in Ihre ausgewogene Mischkost passt, z. B. ein Apfel, ein Joghurt oder dergleichen. Grundsätzlich nimmt man immer dann ab, wenn man weniger Kalorien zu sich nimmt als man verbraucht. Am besten ist eine langfristige Ernährungsumstellung. Fallen Sie auf keinen Fall auf die Versprechungen von Radikalkuren oder Wunderdiäten herein! Begrünen Sie Ihren Teller! Auf vielen Tellern spielt leider das Fleisch die Hauptrolle, während dem Gemüse eine „Statistenrolle“ zugewiesen wird. Dies sollte sich Schritt für Schritt ändern, denn Gemüse steckt voller gesunder Inhaltsstoffe: JJ Vitamine JJ Spurenelemente JJ Ballaststoffe Ballaststoffe sind Pflanzenfasern oder Getreidebestandteile, die nicht verdaut werden und keine Kalorien enthalten. Sie regen die Darmtätigkeit an und sättigen gut. Außerdem kann Gemüse so lecker zubereitet werden, ist kalorienarm und hilft im Kampf gegen Übergewicht. Wichtig: Vitaminpillen sind kein Ersatz für frisches Obst und Gemüse. Die in der natürlichen Nahrung enthaltenen wertvollen Inhaltsstoffe können in ihrer Vielfalt nicht durch Tabletten ersetzt werden. Tipps für eine gesunde Ernährung. JJ Setzen Sie nicht jeden Tag Fleisch auf den Speiseplan. Es ist reine Gewohnheit, fleischarm zu essen. JJ Schaffen Sie sich ein vegetarisches Kochbuch an. Hier finden Sie viele Rezepte für leckere, herzhafte Hauptgerichte ohne Fleisch. JJ Ideale Basis für eine herzschützende Ernährung sind 5 Portionen Obst oder Gemüse am Tag, egal ob roh oder gekocht. Keine Mahlzeit ohne Obst oder Gemüse! JJ Verwenden Sie am besten frisches Obst und Gemüse je nach Jahreszeit. Aber auch Tiefgefrorenes ist eine gute Alternative. JJ Meiden Sie Obst- und Gemüsekonserven, da die Vitamine aus dem Obst/Gemüse meist schon zerstört oder herausgelöst sind und die Konserven zudem häufig Zucker bzw. Salz enthalten. JJ Wählen Sie ein Stück Obst oder eine Portion Obstsalat für den kleinen Hunger zwischendurch. Es gibt so viele leckere Varianten, einen Obstsalat herzustellen. Kraftspender Kohlenhydrate Kohlenhydrate sind beispielsweise Traubenzucker (Glucose), Fruchtzucker (Fructose) und Rübenzucker (Saccharose). Es gibt aber auch „komplexe“ Kohlenhydrate, die aus langen Ketten einzelner Zuckereinheiten bestehen, zum Beispiel Stärke. Wichtige Kohlenhydratlieferanten sind Brot, Nudeln, Reis und Kartoffeln. Aus den komplexen Kohlenhydraten gewinnt der Körper durch Abbauvorgänge Traubenzucker, den wichtigsten Energielieferanten für Gehirn und Muskeln. Unser Körper kann aus den verschiedenen kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln unterschiedliche Mengen an Glucose „gewinnen“ und dies auch mit sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit. Der so genannte Glykämische Index (GI) ist ein Maß dafür. Kohlenhydrate mit einem hohen GI (u. a. Zucker, Weißbrot, Reis) lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und rasch wieder abfallen. Ein Hungergefühl tritt relativ schnell wieder ein. Kohlenhydrate mit niedrigem GI (u. a. Vollkornbrot, Früchte, Müsli) lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen, dafür bleibt er länger auf einem höheren Niveau. Das Hungergefühl bleibt dadurch auch länger unterdrückt. Tipp: Steigern Sie den Anteil von Kohlenhydraten mit einem niedrigen GI, zum Beispiel Vollkornprodukte. Diese Umstellung sollten Sie jedoch Zug um Zug vollziehen, da eine plötzliche Umstellung auf Vollkornprodukte unangenehme Blähungen verursachen kann. Baustoff Eiweiß. Eiweiß ist ein wichtiger Baustoff für die Körperzellen. Besonders reichhaltig ist Eiweiß in Fleisch, Milch und Milchprodukten enthalten. Milch und Milchprodukte gehören deshalbunbedingt in Ihren Kühlschrank, es sei denn, Sie haben eine nachgewiesene Unverträglichkeit. Allerdings ist das Eiweiß in Milch und Milchprodukten nicht „pur“ enthalten. Milch enthält reichlich an lebenswichtigem Kalzium, was gut ist, aber Milch enthält auch reichlich Fette und Milchzucker, was nicht so gut ist. Diese Begleiter können – bei reichlichem Verzehr – viele Kalorien in die Ernährung einbringen und sich dadurch negativ auf FettTipps: Damit Ihnen die Milch besser bekommt: JJ Bevorzugen Sie fettarme Milch (z. B. 1,5 %ige) und Milchprodukte, zum Beispiel Hüttenkäse statt Frischkäse mit Doppelrahmstufe, Magerquark statt Sahnequark JJ Achten Sie auf den Zuckergehalt zum Beispiel beim Joghurt. Kaufen Sie Naturjoghurt. stoffwechsel, Blutzuckerspiegel und Körpergewicht auswirken. Energielieferant Fett Fette sind wichtige Bestandteile der Nahrung, aber man muss wissen, damit umzugehen. Fette sind sehr kalorienreich, und tierisches Fett enthält häufig reichlich Cholesterin. Ein Wort zum Cholesterin: Den größten Teil des Cholesterins stellt unser Körper selbst her. Cholesterin ist ein wichtiger Baustein der Zellmembranen und zudem Grundbaustoff für viele Hormone. Ohne Cholesterin geht es also nicht. Ein Zuviel an Fetten und Nahrungscholesterin kann allerdings Fettstoffwechselstörungen (zum Beispiel zu hohe Cholesterinspiegel im Blut) begünstigen, die wiederum Ursache für Ablagerungen in den Arterien (Arteriosklerose) – und damit auch der KHK sind. „Günstige“ Nahrungsfette sind solche mit so genannten (einfach oder mehrfach) ungesättigten Fettsäuren. Man erkennt sie daran, dass sie bei Kühlschrank- oder Zimmertemperatur flüssig sind. Dazu zählen z.B. Oliven-, Raps- und Sesamöl. Wichtig: Durch den Verzicht auf fettes (und damit sehr kalorienreiches!) Fleisch, fette Wurst, cremigen Käse und sahnige Desserts können Sie richtig viele Kalorien sparen und durch einfaches „Austauschen“ gegen fettärmere Varianten abnehmen, ohne dabei zu hungern.