INTERKULTURELLE KOMMUNIKATION DEUTSCH IN DER LOGISTIK II Verzeichnis 1. EINFÜHRUNG............................................................................................................ 3 1. UNTERSCHIEDE IN KULTUREN.................................................................................. 4 2.1 Interkulturelle Kompetenz ......................................................................................... 4 2.2 Kultur und Wettbewerbsvorteil .................................................................................. 5 2.3 Kultur und Geschäftsethik .......................................................................................... 5 Ü1 Recherchieren ................................................................................................. 7 3 NONVERBALES VERHALTEN BEI INTERNATIONALEN VERHANDLUNGEN .................... 7 3.1 Monochrone vs polychrone Zeiteinteilung...................................................................10 Ü2 Recherchieren ................................................................................................11 3.2 High-context vs low-context Orientierung ...................................................................11 4. ZUSAMMENFASSUNG ..................................................................................................11 Ü3 Fragen zum Text .............................................................................................12 Ü4 Lernwortschatz ..............................................................................................13 Ü5 Hörverstehen I ...............................................................................................14 Ü6 Hörverstehen II ..............................................................................................14 Ü7 Interkulturelles Quiz I .....................................................................................15 Ü8 Interkulturelles Quiz I .....................................................................................15 2 1. EINFÜHRUNG Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung und internationalen Migration müssen Unternehmen in ihren Geschäftstätigkeiten und bei strategischen Überlegungen zunehmend kulturbedingte Aspekte von Kunden, Partnern, Mitarbeitern, Vorgesetzten und Mitgliedern berücksichtigen. Deswegen werden heutzutage interkulturelles Management und interkulturelle Kompetenz im geschäftlichen Umfeld als eine Selbstverständlichkeit betrachtet. Jedes mal, wenn verschiedene Nationalitäten in einem Unternehmen zusammenarbeiten, werden neue Herausforderungen dargestellt. Interkulturelle Kontakte und Kooperationen bestehen nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch im hochvernetzten internationalen Umfeld. Bild 2 Interkulturelle Kompetenz wird in einer globalen Wirtschaft zunehmend zur Basisqualifikation. Sie ermöglicht, kulturbedingte Signale wahrzunehmen, Unterschiede in Kulturen zu erkennen, zu kommunizieren und diese schließlich gewinnbringend einzusetzen. Internationale Projekte werden in Unternehmen oft ohne größere kulturspezifische Überlegungen eingegangen. Und obwohl manche Kulturen zwar viele Gemeinsamkeiten aufweisen, werden die Unterschiede oft unterschätzt. Aktuellen Untersuchungen zufolge scheitert nämlich fast die Hälfte aller internationalen Projekte. Davon bricht rund ein Viertel der international tätigen Mitarbeiter ihre Entsendung im Ausland vorzeitig ab, während ungefähr ein Drittel weit hinter der erwarteten Leistung zurück bleibt. Gründe dafür sind oft unterschiedliche Verständnis von Zeit, kulturspezifische Führungsstrategien oder unterschiedliche Kommunikationsstile. Doch wie und wo können international tätige Unternehmen qualifiziertes Personal finden? Und wie lässt sich interkulturelle Kompetenz fördern, damit die Mitarbeiter im 3 internationalen Umfeld effektiv den geschäftlichen Alltag meistern und sich teure Missverständnisse ersparen können? UNTERSCHIEDE IN KULTUREN Unterschiedliche politische, wirtschaftliche und rechtliche Systeme beeinflussen die Kosten und Risiken, die mit Geschäftstätigkeiten in anderen Ländern verbunden sind. In dieser Lektion werden wir analysieren, wie Unterschiede zwischen Kulturen und Ländern das internationale Geschäft prägen. Denn internationale Geschäfte verlaufen anders als die nationalen. Soziale Strukturen, Religion, Sprache, Ausbildung, wirtschaftliche und politische Philosophie – das sind alles Elemente, die eine Kultur ausmachen und dazu beitragen, dass sich Länder unterscheiden. Für die internationalen Geschäftstätigkeiten ergeben sich aus diesen Unterschieden drei wichtige Punkte, die im Weiteren erläutert werden. Was muss man wissen, wenn man nach Japan fährt? Wie „ticken“ die Araber? Was muss man beachten, wenn man in den USA einen guten Geschäftsabschluss erzielen will? Doch Vorsicht, denn tatsächliche Vielfalt und die Unterschiede innerhalb von Kulturen werden überdeckt und oft wird der Stereotypenbildung Vorschub geleistet! (Erll, 2007). Abbild 4: Die Entstehung von „Interkultur“ (Vgl. Erll, 2007): Kultur A Eigenkultur Kultur B Fremdkultur r 2.1 Interkulturelle Kompetenz Um in anderen Ländern und Kulturen Geschäfte machen zu können, muss man sich an die Wertsysteme und Normen der Gastkultur anpassen. Dies kann alle Aspekte der internationalen Aktivitäten des Unternehmens in einem anderen Land umfassen – wie etwa die Art und Weise, in der verhandelt wird, entsprechende Lohnzahlungssysteme für das Verkaufspersonal, Strukturen der Organisation, Namen der Produkte, Beziehung zwischen dem Management und den Arbeitnehmern, die Art und Weise, in der Produkte vermarktet werden usw. – all das kann sich vom Land zu Land, von Kultur zu Kultur unterscheiden. Was also in einer Kultur funktioniert, wird nicht unbedingt auch in einer anderen funktionieren. (McGraw-Hill, 2005) 4 Beispiel: Der Mitsubishi Pajero ist ein Geländewagen des japanischen Herstellers Mitsubishi Motors, der erstmals im Jahr 1983 weltweit erhältlich war. Den Namen Pajero erhielt der Wagen nach einer Katzenart der Pampa Pate. In einigen spanischsprechenden Ländern erkannte man allerdings erst nach der Markteinführung, dass das Wort pajero im Spanischen ein deftiges Schimpfwort ist. Deswegen war das Hallo in der spanischsprachigen Welt entsprechend groß und der Wagen wurde in allen spanischsprachigen Ländern sowie in Nordamerika schnell als Montero getauft. Um dieser Gefahr auszuweichen, sollten internationale Unternehmen lokale Einwohner beschäftigen, um ihnen bei den Geschäftstätigkeiten in einer bestimmten Kultur zu helfen. (McGraw-Hill, 2005) 2.2 Kultur und Wettbewerbsvorteil Die Wertsysteme und Normen einzelner Länder beeinflussen die Kosten der Geschäftstätigkeiten in diesen Ländern und somit die Möglichkeit, die kulturellen Unterschiede zum Wettbewerbsvorteil umzuwandeln. Kulturelle Unterschiede und „dumme Fehler“ sind oft zwar Anlass für lustige Anekdoten, wie die vom „Pajero“, aber sie können auch Geschäftsbeziehungen, Marktanteile, Vertragsverhandlungen, u. Ä. ernsthaft gefährden und dazu noch Unternehmensverluste in Millionenhöhe zur Folge haben. Einstellungen gegenüber Zusammenarbeit zwischen dem Management und der Arbeitskraft, gegenüber der Arbeit usw. werden auch durch die Sozialstruktur und Religion beeinflusst. RELIGION Im Gegensatz zu herkömmlichen Banken, die ihren Geschäftsablauf im großen Maße an ökonomische Anforderungen anpassen, ist eine islamische Bank in erster Linie so gestaltet, um den Ansprüchen des Islam gerecht zu werden und geht von einem absoluten Zinsverbot im Koran aus. Denn das Ergebnis des Zinsnehmens gilt als ungerechtfertigt, da zu seiner Erlangung keine Gegenleistung unternommen werden muss. Weltweit gibt es momentan etwa 170 islamische Finanzinstitutionen. (McGraw-Hill, 2005) Ein weiteres gutes Beispiel, wie Kultur als Wettbewerbsvorteil genutzt werden kann, kommt aus Japan. Die Japaner setzten Akzent auf Gruppenzugehörigkeit, Loyalität, gegenseitige Verpflichtung, Ehrlichkeit und Ausbildung; diese Eigenschaften fördern die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Unternehmen. Denn dadurch wird auch Vertrauen zwischen Unternehmen und deren Lieferanten gefestigt, weswegen die Unternehmen bereit sind, miteinander langfristig zusammen zu arbeiten um dabei die Vorräte zu reduzieren und die Qualität zu erhöhen, was wiederum die Konkurrenzfähigkeit erhöht. 2.3 Kultur und Geschäftsethik Viele ethische Prinzipien sind trotz lokaler Unterschiede universell in vielen Kulturen wie etwa die fundamentalen Grundsätze „töte nicht“ oder „stehle nicht“. So ist es auch in vielen Kulturen unethisch um Geschäftsvereinbarungen ohne irgendeinen Grund zu brechen. Man muss also immer Vertrauen haben, dass Vereinbarungen eingehalten werden, damit die ökonomischen Aktivitäten durchgeführt werden können, egal in welcher Kultur. Im Westen wurden das Rechtssystem und insbesondere das 5 Vertragsrecht entwickelt, um den Menschen zu versichern, dass Vereinbarungen eingehalten werden. In anderen Kulturen, die über keine Rechtstradition verfügen, gibt es andere Institutionen, die dafür sorgen, dass die geschäftlichen Vereinbarungen eingehalten werden. Beispiel: 1992 eröffnete die McDonalds Corporation in Peking ihr erstes und zugleich weltweit größtes Restaurant mit 20.000 Besuchern täglich (an Feiertagen 50.000). Das Restaurant befand sich in der größten EinkaufsFußgängerzone. McDonalds pachtete das Restaurant für 20 Jahre. Zwei Jahre später schlug aber Li Ka-shing, einer der mächtigsten Unternehmer Asiens, den Pekings Stadtoberen ein besseres Geschäft vor. Seine Firma wollte genau am McDonald's Standort ein Einkaufszentrum bauen, ohne vorher mit den Amerikanern zu sprechen. Da Li Ka-shing einer der wichtigsten Investoren in China war und dazu noch exzellente Beziehungen hatte ("guanxi"), die wichtigste Qualität also, um in China Geschäfte zu machen, forderten die Regierenden Pekings die Fast-Food Kette sofort zur Räumung auf mit der Begründung: der Vertrag sichere den Amerikanern lediglich zu, die Fast-FoodFiliale zu betreiben, nicht aber das Grundstück auch zu nutzen. Doch die Amerikaner hatten nicht nur einen gültigen Vertrag, der ihrer Meinung nach nicht einfach für nichtig erklärt werden könne, sie nahmen die Regierung auch vor Gericht, leider ohne Erfolg. Denn ein Vertrag in China hat eine andere Bedeutung als im Westen und wenn ein Chinese einen besseren Vertragspartner sieht, erklärt er das alte Dokument für nichtig. (Nötling, 1995) Warum ist das eigentlich passiert? Wegen Guanxi – denn in China dreht sich alles um Guanxi, das heißt um zwischenmenschliche Beziehungen und Netzwerke, die durch Gegenseitigkeit und wechselseitige Verpflichtungen gekennzeichnet sind. Ein europäischer/amerikanischer Manager muss über eine lange Zeit eine Beziehung aufbauen, die von ihm auch verlangt, dass er mit einem Open-ReturnTicket und Familienfotos in der Brieftasche anreisen sollte. Denn mit der Kombination aus chinesischen Geschäftspraktiken und familiären Beziehungsgeflechten wird der Manager, der schnelle Geschäfte machen will, auf eine harte Probe gestellt. Für Chinesen gilt nämlich, dass aus Kundenbeziehungen sich Freundschaften entwickeln können. McDonald's müsste also geschickt verhandeln, die Hand aufhalten und in Ruhe die anderen 600 geplanten Restaurants entwickeln (Manager Lounge, 2008) Obwohl viele ethische Prinzipien universell sind, sind viele auch kulturbezogen. Und gerade wenn man bei internationalen Geschäften auf kulturspezifische Hürden stoßt, wird man oft mit schweren ethischen Dilemmas konfrontiert. So ist es zum Beispiel bei Guanxi-Netzwerken ganz üblich, sich gegenseitig zu bescheren. Doch, würde man in einem westlichen Unternehmen z. B. einem Regierungsbeamten ein Geschenk überreichen, um mit ihm eine Beziehung aufzubauen, die in der Zukunft vorteilhaft sein könnte, so könnte dem Unternehmen ein Bestechungsversuch oder Korruption vorgeworfen werden. Was tut man dann? Da andere Länder andere Sitten haben, sollten sich die Firmen an die Sitten und ethische Regeln des jeweiligen Landes, in dem sie Geschäfte machen, anpassen. Doch das würde bedeuten, dass die westlichen Unternehmen in Asien zum Beispiel die Kinderarbeit akzeptieren müssten. Man kann die Ethik also nicht einfach zurück lassen. Aber welche Ethik soll dann maßgeblich sein? Organisationen, wie etwa die Vereinigten Nationen, bemühen sich sehr, um verschiedene Abkommen mit ethischen Grundsätzen durchzusetzen und nahmen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" an, die bis jetzt in mehr als 150 Staaten ratifiziert wurde. 6 Ü1 Recherchieren Wann wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündet? Was steht im Artikel 23? Recherchieren Sie im Internet. Aufgabe 1 _______________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________ 3 NONVERBALES VERHALTEN BEI INTERNATIONALEN VERHANDLUNGEN Bild 4 Nonverbales Verhalten ist ein wichtiger Bestandteil jeglicher Kommunikation und umfasst Gesichtsausdrücke, Augenkontakt, Gestiken, körperliche Bewegungen, Körperhaltung, physisches Aussehen, körperlichen Abstand, Berührung, Verwendung der Zeit usw. All dies kann sich von Kultur zu Kultur unterscheiden. Nonverbales Verhalten kann allein oder auch sprachbegleitend gebraucht werden. Es kann die verbalen Aussagen entweder bestätigen und betonen oder dementieren und sogar bestreiten. Nonverbale Kommunikation verläuft meistens unbewusst und spontan, da sie gewohnheitsmäßig und routinemäßig angewendet wird. (Hendon 1996:61) Nonverbales Verhalten kann in sieben Kategorien unterteilt werden, die nicht selbständig, sondern simultan funktionieren: 7 Tabelle 1 – Sieben Kategorien des nonverbalen Verhaltens Kinesik – Bewegungsverhalten Nonverbale Elemente der gesprochenen Sprache Haptik – Berührungsverhalten Proxemik – Regelung der räumlichen Entfernungen zw.Menschen Zeitempfinden Äußeres Erscheinungsbild Gestik und Mimik Tonfall Abstand Einstellung zur Zeit Köperaufbau und Größe KörperBewegung GesichtsBewegung Lautstärke aktives Erfühlen von Größe, Oberflächentextur usw. Töne, die nicht Wörter sind Artefakten Objekten, die mit einer Person verbunden sind Schreibtisch Körperhöhe Kleidung Pkw Körper- Schmuck Bücher ausrichtung Blickkontakt Mehr noch, nonverbales Verhalten teilt kontinuierlich etwas mit und man kann nicht kommunizieren ohne es zu benutzen, auch wenn manchmal Mitteilungen zweideutig sein können. (Hendon 1996:61) Einige Beispiele für Schwierigkeiten bei interkultureller nonverbaler Kommunikation: Körperlicher Abstand: Araber oder Lateinamerikaner können bei Zusammenkünften die Europäer oder Nordamerikaner in unangenehme Situation versetzen, da ihr Körperabstand deutlich kleiner ist, als in Europa oder Nordamerika üblich. Beziehungs-/Sachorientierung: Araber sind sehr beziehungsorientiert; das Kennenlernen eines Geschäftspartners oder Kollegen steht vor jeder sachlichen Arbeit. In der arabischen Welt ist die persönliche Beziehung die Grundlage für den Erfolg von Zusammenarbeit. USAmerikaner hingegen sind sehr sachorientiert, schätzen aber auch einen freundlichen, angenehmen persönlichen Kontakt. Zeitempfinden: Araber vs. Österreicher: Polychrones Zeitempfinden: Araber können zwar pünktlich sein, es ist aber keine Beleidigung, wenn sie es nicht sind. In Österreich etwa gilt das monochrone Zeitempfinden, das heißt, Pünktlichkeit ist äußerst wichtig. Nonverbale Elemente der gesprochenen Sprache: Stille ist ein Moment, in dem man versucht zu verstehen, was der andere gesagt hat. Diese Stille kommt auch bei Geschäftsverhandlungen vor, obwohl sie von Europäern und Nordamerikanern häufig als Fehl am Platz gedeutet wird, da sie als unangenehmer Moment gilt und wird oft mit inhaltslosem Geschwafel überbrückt. 8 SCHWEIGEN Japaner sehen das Schweigen weitaus mehr als Kommunikationsinstrument an als Europäer und Amerikaner. Außerdem können Japaner miteinander oft und lange schweigen und sich dabei sehr behagen fühlen, während in Europa und Nordamerika ein etwas längeres Nichtssagen bald zu Unsicherheit und Verlegenheit führt. Europäern ist das Schweigen der Japaner unheimlich, während die Japaner ihre Europäischen und nordamerikanischen Partner häufig als allzu redeselig kritisieren (Malertke 1996:148) PÜNKTLICHKEIT Wenn man als Ausländer durch Deutschland reist, so fällt einem besonders die Bedeutung der Pünktlichkeit auf, ganz gleich ob sie eingehalten wird oder nicht. In deutschen Fernzügen liegt in jedem Abteil ein Faltblatt aus, das man als Zugbegleiter bezeichnet und in dem alle Haltestellen mit Ankunfts- und Abfahrtszeiten sowie alle Umstiegmöglichkeiten auf der Strecke abgegeben sind. Es ist in Deutschland schon fast ein Nationalsport, nach dem Zugbegleiter zu greifen, sobald der Zug in den Bahnhof einfährt, um mit der Digitaluhr festzustellen, ob der Zug den Fahrplan einhält. Wenn ein Zug Verspätung hat, was tatsächlich vorkommt, so wird dies durch Lautsprecheransagen in einem tragischen Ton mitgeteilt. (Zit. Nach Hofstede 2006:229) 9 Tabelle 2: Merkmale verbaler versus nonverbaler Kommunikation (Erll, 2007:86) Verbale Kommunikation Nonverbale Kommunikation Verbal übermittelte Nachricht wird von den Nonverbal übermittelte Nachricht wird von den Gesprächspartnern konstruiert Gesprächshpartnern konstruiert Kann komplexere Nachrichten übermitteln Bleibt hinsichtlich des Spektrums möglicher Nachrichten begrenzt Erfordert Sprecherwechsel Verläuft zeitgleich zur verbalen Kommunikation 3.1 Monochrone vs. polychrone Zeiteinteilung Hall (1991) unterscheidet zwischen zwei Kategorien, wie Menschen mit der Zeit umgehen. Die einen teilen die Zeit ein, die anderen zerteilen sie. Menschen, die die Zeit einteilen, bevorzugen es, eine Tätigkeit nach der anderen zu machen. Sie sind monochron. Diejenigen, die die Zeit zerteilen, können viele Dinge gleichzeitig tun und sind polychron. Menschen mit polychroner Zeiteinteilung legen mehr Wert auf die Beendigung menschlicher Interaktion als auf das Einhalten von Zeitplänen. Die nordeuropäischen Kulturen sind nach Hall (1991) z.B. monochron orientiert, die süd- und westeuropäischen aber eher polychron. Tabelle 3: monochron versus polychron Monochrone Personen bevorzugen es, eins nach dem anderen zu machen Polychrone Personen fühlen sich gut, mehrere Projekte gleichzeitig zu bearbeiten nehmen Zeitabsprachen ernst Pünktlichkeit und Deadlines werden flexibel gehandhabt Unterbrechungen werden vermieden sind gut im Improvisieren, für Unterbrechungen anfällig Regeln werden beachtet Regeln werden umgangen bevorzugen Direktheit indirekt, Umschreibungen meist low-context orientiert (kontextgebunden) eher high-context orientiert (kontextgebunden) 10 Ü2 Recherchieren Suchen Sie im Internet, welche Länder oder Gebiete monochron und welche polychron sind. Wozu gehört Slowenien? Aufgabe 2 Monochrone Länder/Gebiete Polychrone Länder/Gebiete 3.2 High-context vs. low-context Orientierung Ein Kriterium zur Einteilung von Kulturen sind nach Hall (1991) die high-context- und low-contextOrientierungen. Menschen, die insgesamt enge Beziehungen zu ihren Mitmenschen haben, gehören zu einer high-context-Kultur, wobei sich der Großteil der eigentlichen Kommunikation aus dem Kontext ergibt. Man nimmt also an, dass das Gegenüber weiß, was ich eigentlich sagen will. Bei solcher Kommunikation werden nicht sehr viele zusätzliche detaillierte Informationen über Hintergründe benötigt; man formuliert deshalb eher indirekt (Hall, 1991). Zu den high-context-Kulturen (nach Hofstede sind das die kollektiven Kulturen) gehörten vor allem die Franzosen, Spanier, Italiener und die Völker im Nahen Osten. Deutsche seien eher low-context-orientiert und kommunizieren miteinander deshalb äußerst direkt. 4. ZUSAMMENFASSUNG Merkzettel zur interkulturellen Kompetenz Nutzen Sie möglichst oft die Gelegenheit, mehr über andere Kulturen zu lernen und wahrzunehmen. Setzen Sie bewusst auch mal eine fremde „Kulturbrille“ auf., d.h. versuchen Sie herauszufinden, wie Ihr ausländischer Partner die Situation überhaupt wahrnimmt. Kalkulieren Sie Missverständnisse ein. Schließlich kommen sie auch innerhalb der eigenen Kultur oft genug vor. Nehmen Sie sich Zeit für die Anbahnung und die Pflege interkultureller Kontakte. Denken Sie daran, dass Sie erst einmal eine gemeinsame Verständigungsbasis schaffen müssen. Seien Sie geduldig und tolerant. Vergewissern Sie sich, dass Sie auch richtig verstanden wurden. Rechnen Sie nicht damit, dass Ihr Gesprächspartner es schon sagen wird, wenn Sie sich beispielsweise zu schnell, unverständlich oder zu fach-spezifisch ausgedrückt haben. Versuchen Sie nicht alle Gepflogenheiten der fremden Kultur zu verstehen, gutzuheißen oder gar nachzuahmen. 11 Ü3 Fragen zum Text 1. Warum könnte die Kultur eines Landes Einfluss auf die Kosten der Geschäftstätigkeit in diesem Land haben? 2. Kann sich die Geschäftspraxis in einem islamischen Land von der in Deutschland oder Slowenien unterscheiden? 3. Geben Sie jeweils 2 Beispiele für monochrone und polychrone Zeiteinteilung sowie highund low-context Kulturen. Literaturverzeichnis Hall, T. E. (1991) Beyond Culture. Anchor Books. Doubleday. Hendon, Donald W. (1996) Cross-Cultural Business Negotiations. Quorum (Westport, Conn). Hofstede, Geert (2006) Lokales Denken, globales Handeln. Interkulturelle Zusammenarbeit und globales Management. 3. vollst. überarb. Aufl. München: Beck 2006. Erll, A. & Gymnich, M. (2007) Interkulturelle Kompetenzen: Erfolgreich kommunizieren zwischen den Kulturen. Uni-Wissen: Klett. Maletzke, Gerhard (1996) Interkulturelle Kommunikation. Zur Interaktion zwischen Menschen verschiedener Kulturen. Opladen: Westdeutscher Verlag. Manager Lounge (2008) Ganz normale Chinesen. Spiegel Wissen: Manager Lounge Online. Archiviert auf: http://managerlounge.com/testimonials/zhang/index.php . McGraw-Hill Irwin (2005) International Business: Competing in the Global Marketplace. Charles W. L. Hill - Fifth Edition. University of Washington. Nötling, A. (1995) McDonald’s: China Syndrom. Spiegel Wissen: Manager Magazin Online. Vom 1. Januar 1995. Archiviert auf: http://wissen.managermagazin.de/wissen/dokument/78/67/dokument.html?titel=McDonald%27s&id=9157687&top=MM&suchbegriff=&quellen =&vl=0&qcrubrik= . Empfehlende Literatur: Leifeld, U. & Brinkmann, F. (2008) Verhandeln mit Drachen. Manager-magazin.de vom 3. Juli 2008. Archiviert auf: http://www.manager-magazin.de/koepfe/business-knigge/0,2828,563496,00.html . Leifeld, U. & Brinkmann, F. (2008) Geschäfte machen in Malaysia. Manager-magazin.de vom 13. Oktober 2008. Archiviert auf: http://www.manager-magazin.de/koepfe/business-knigge/0,2828,druck-583107,00.html . 12 Ü4 Lernwortschatz Klären Sie bitte die folgenden Begriffe mithilfe eines Wörterbuches. Aufgabe 3 Nomen das Abkommen der Abstand, ¨-e der Artikel der Ausgangspunkt, -e die Begegnung, en die Bereicherung, en die Berührung, en die Bestechung die Entsendung, en die Erklärung, en die Gastkultur das Gericht, -e die Globalisierung die Handgeste, -n die Herausforderung, -en der Industriestaat, en die Kompetenz, en das Kopfnicken der Marktanteil, -e die Menschenrechte die Migration, -en das Missverständnis,-e die Mitteilung, en die Pünktlichkeit das Schimpfwort, ¨-er das Schweigen die Selbstverständlichkeit die Unterbrechung der Unterschied, -e die Vereinbarung, en der Vertrag, ¨-ge das Wertsystem der Wettbewerbsvorteil, -e die Zusammenarbeit die Zusammenkunft, ¨-e taufen unterschätzen verhandeln + mit jmdm verzichten + auf etw.+Akk wahrnehmen Adjektive geschickt gewinnbringend gleichwertig gleichzeitig hochvernetzt interkulturell kulturbedingt kulturbezogen nichtig nonverbal unbewusst vorteilhaft vorzeitig wechselseitig zweideutig Ausdrücke Kontakte knüpfen Blickkontakt halten im Zuge Einfluss nehmen + auf + Akk. im Gegensatz zu Verben Anreisen bescheren bestätigen bestreiten dementieren ersparen etw. einhalten pachten recherchieren 13 Ü5 Hörverstehen I Schauen Sie sich jetzt dieses Video namens „Was tickt Deutschland“ bei Galileo (Pro7) vom 6. Oktober 2008 an und beantworten Sie die folgenden Fragen: 1) Was ist Ihrer Meinung nach typisch für die Slowenen? Sind Sie typisch slowenisch? 2) Wie lebt Ihrer Meinung nach eine typisch slowenische Familie? 3) Wie, glauben Sie, verhalten sich die Slowenen beim Einkaufen? Ü5/1 Lückentest - Zahlen Schauen Sie sich das Video nochmals an und seien Sie dabei besonders aufmerksam auf die Zahlen, die im Video vorkommen. Unten in der Beilage befindet sich die Transkription, in der fast alle Zahlen fehlen. Tragen Sie bitte die Zahlen, wie sie im Video vorkommen, in die Kästchen ein. Ü6 Hörverstehen II Schauen Sie sich jetzt dieses Video namens „Top 7 der Tischsitten“ bei Galileo (Pro7) vom 8. September 2008 an und entscheiden Sie was richtig und was falsch ist: 1. Pünktlichkeit ist in Deutschland eine Tugend. R F 2. Bei privaten Verabredungen ist in Irland eine Verspätung bis zu 30 Minuten durchaus erlaubt. R F 3. Wenn ein Araber ein Angebot annehmen möchte, lässt er sich nicht mehrmals bitten. R F 4. Der britische Umgang mit dem Besteck entspricht völlig den deutschen Sitten. R F 5. Frankreich hat eine sehr feine Tischkultur, die Ausnahme ist nur beim Essen des Baguettes. R F 6. Das Wohlempfinden des Tischnachbars steht in China nicht vor dem eigenen. R F 7. Die Amerikaner essen so, dass sie die freie Hand auf dem Schoss ruhen. Diese Tischsitte hat ihren Ursprung im Wilden Westen. R F 8. Gesten werden in verschiedenen Kulturen unterschiedlich interpretiert. R F 14 Ü7 Interkulturelles Quiz I 1) Wann ist es bei einem Essen in Frankreich üblich, geschäftliche Themen anzuschneiden? a) zwischen den verschiedenen Gängen b) nach dem Hauptgang c) wenn das Essen abgeschlossen ist 2) Komplimente an die Ehefrau des Geschäftspartners oder an die Gastgeberin sind in Deutschland üblich. In welchem Land sollte man jedoch unbedingt darauf verzichten? a) China b) Südafrika c) Australien 3) Mit einem Italiener kann man gerne sprechen über a) die Familie b) Umwelt und Mülltrennung c) den Vatikan 4) Wie begrüßt man russische Geschäftspartner am besten? a) mit Namen b) mit Vor- und Vaternamen c) mit Vor- und Nachnamen 5) In welchem Land kann man auch bei einem Geschäftsessen sein Handy eingeschaltet lassen? a) Schweiz b) Frankreich c) Italien 6) In welchem Land benutzt man lieber Briefe oder Emails als Telefongespräche? a) Griechenland b) Spanien c) China 7) In Spanien ist es unüblich, … a) seinen Geschäftspartner zu unterbrechen, um Interesse zu zeigen b) Schweigeminuten in einem Gespräch zu lassen c) immer zu sprechen, damit kein Unbehagen eintritt 8) Wie beginnt man am besten ein Geschäftsmeeting mit Amerikanern? a) man spricht direkt von Geschäften ohne Zeit zu verlieren b) man beginnt zum Beispiel mit sportlichen Aktivitäten (wie Golf), um seinen Geschäftspartner besser kennenzulernen c) indem man zuerst einen „small talk“ über das Wetter, Sport oder ähnliche Themen hält Ü8 Interkulturelles Quiz I (vgl. www.mondolingua.com) 1. Folgendes Szenario „Bei einem geschäftlichen Treffen in Ägypten wird das Gespräch dauernd von Telefonaten unterbrochen. Dazu ist jetzt auch noch die Familie des Firmenchefs eingetroffen“. Welche der folgenden Interpretationen stimmt? a) Das Treffen dauert schon zu lange, es ist Zeit für eine Pause. 15 b) Der Firmenchef will Ihnen ein stilles Zeichen geben, dass er kein Interesse an einer Kooperation hat. c) So etwas ist hier üblich, das hat nichts zu bedeuten. 2. Sie haben einige Geschäftstermine in den USA und sind in einem eleganten Business Hotel untergebracht. Vormittags haben Sie noch etwas Freizeit. Bevor Sie einkaufen gehen, begeben Sie sich in den Frühstücksraum und werden sofort von einem Mitarbeiter abgewiesen. Was ist passiert? a) Sie haben vergessen, vorher einen Platz zu reservieren b) Sie haben vergessen, sich mit Ihrer persönlichen Frühstückskarte unaufgefordert auszuweisen c) Sie tragen Jeans 3. In welchen Nationen wird großer Wert auf die richtige Anrede mit Titel gelegt? a) Italien und Spanien b) USA und Kanada c) Ungarn und Tschechien 4. Morgen um 10:00 Uhr haben Sie ein Geschäftstreffen in Polen und sind sich jetzt unsicher 'wie pünktlich' Sie ankommen sollten. a) Sie kommen um 10:30 Uhr, hier muss man seine Gelassenheit zeigen b) Sie kommen um 9:30 Uhr, lieber zu früh als zu spät c) Sie kommen so um 10:00, 10:05 Uhr 5. In welchem Land wird während eines Gesprächs mit Handgesten und Kopfnicken als Zeichen der Zustimmung und der Zufriedenheit reagiert? a) In Russland b) In Japan c) In Korea 6. Sie sind eine Geschäftsfrau in Russland. Nun begeben Sie sich in ein Restaurant welche der folgenden Aktionen gilt als unhöflich? a) Sie lachen offen, sichtlich vergnügt b) Sie zünden sich eine Zigarette in Anwesenheit von Männern an c) Sie schlagen abwechselnd und auffällig die Beine übereinander 7. Ihre Kollegin fliegt übermorgen zu einer japanischen Messe, wo sie interessante Kontakte für Ihre Firma knüpfen soll. Was würden Sie als ein/e Experte/-in für Japan ihrer Kollegin raten? a) ‚Versuche es, immer gerade zu sitzen und so wenig wie möglich zu gestikulieren’ b) 'Lächle immer alle an, egal ob fremd oder bekannt - Lächeln kommt immer gut an!' c) 'Halte stets den Blickkontakt um Stärke auszustrahlen!’ 8. Wo kommen Businesspartner her, dessen Geschäftsmotto 'Geduld ist Geld' lauten könnte? a) China b) USA c) Polen 9. Mit wem machen Araber am Liebsten Geschäfte? a) Mit guten Bekannten b) Mit absoluten Fremden c) Mit Mitgliedern der eigenen Familie 16 10. Ihr deutscher Geschäftspartner schlägt vor, zusammen etwas essen zu gehen. Am Ende kommt der Kellner und fragt, ob man zusammen oder getrennt bezahlen möchte. Ihr deutscher Partner entscheidet sich für „getrennt“, und jeder zahlt das, was er gegessen hat. Warum bezahlt Ihr deutscher Partner nicht alles? a) Wenn man nicht ausdrücklich eingeladen ist, zahlt man in Deutschland in der Regel selbst. b) Ihr Partner hält den Kontakt mit Ihnen für nicht so wichtig. c) In Deutschland bezahlt stets jeder für sich. d) Die Verhandlungen sind offenbar gescheitert. TRANSKRIPTION 1 Transkription zum Podcast: Was tickt Deutschland? __________ Millionen Deutsche. Alle ihren Eigenschaften zusammengefasst in diesen __________ Menschen. Das sind die Deutschs – die Durchschnittsfamilie: Mutter, Vater, __________ Kinder. Sie sind die deutsche Quersumme. Sie sind wir. Sie sind, was man typisch deutsch nennt. Stellt sich allerdings die Frage: was ist für uns Deutsche denn überhaupt typisch? Viele Meinungen, aber was davon ist die Wahrheit über uns? Der Blick in das Leben dieser typisch deutschen Familie verrät es. Sie sind unsere Prototypen. Sie zeigen uns wie wir leben, was wir essen, wie wir lieben. Überprüfen Sie sich selbst. Sind Sie typisch Deutsch oder ein Exot, verrückt oder total normal? Was denken Sie über sich, etwa dass Sie Durchschnitt sind? __________ von __________ Menschen haben sich uns gegenüber als durchschnittlich eingestuft. Bleibt die Frage: finden Sie das gut oder schlecht? Wer ermittelt überhaupt was Durchschnitt ist? Statistiken. Politik, Wirtschaft und Medien wollen wissen, womit sie bei den Deutschen zu rechnen haben. Und das Ergebnis sieht so aus: willkommen bei Familie Deutsch. Frau Deutsch ist __________ Jahre alt, misst __________ m und wiegt knapp__________kg. Sie arbeitet halbtags und schmeißst den Haushalt. __________ Stunden am Tag. Herr Deutsch ist __________ Jahre älter, __________, er ist __________ m groß und wiegt __________kg – ein bisschen zu viel. Bis zu __________ Mal am Tag küssen sich die beiden. Herr Deutsch ist auf dem Sprung in die Arbeit. Er ist Bürokaufmann und verdient __________ € brutto. Und das ist ihr Sohn, __________ Jahre alt. Er geht noch zur Schule. Seine Noten sind besser geworden. In __________ Jahren macht er Abitur, hoffen seine Eltern. Die Durchschnittsdeutschen am morgen eines durchschnittlichen Tages. Was glauben Sie? Wie lebt diese Familie? Nicht alle Vorurteile bestätigen sich. Familie Deutsch wohnt auf satten __________ m2 zur Miete für __________€ kalt. Das Schlafzimmer ist hell, schwere Eiche ist vorbei. __________ m2 Bad, zweckmäßig und pflegeleicht. Das ist den Deutschs wichtig, aber sie hätten es lieber etwas hübscher und moderner. Rein statistisch leben in diesem Zimmer die __________Kinder, der Deutschs. Ihre Küche hat __________€ gekostet, steht auf __________ m2 und hat einen Geschirrspüler. __________ Jahre wird sie der Familie ihre Dienste erweisen. Doch das Herzstück der Wohnung ist der Wohn- und Essbereich, nicht mehr getrennt, sonder modern ein großer, offener Raum. Die Einrichtung ist aber schon einige Jahre alt. An den Wänden die gute alte Raufasertapete, geschmückt mit Tierbildern, inzwischen frisch gestrichen mit freundlichem Gelb. Wir Deutschen mögen eben Mediterranes Flair. Sitzen sie zu Hause auch auf einer rotbraunen Couchgarnitur, dekoriert mit Plüschtieren. Die Fenster sind mit dunklen Vorhängen und halb transparenten Stores ausgestattet. Haben Sie, wie Familie Deutsch noch immer die 17 cremefarbenen Lichtschalter? Im Zentrum des deutschen Wohnzimmers ist die Wohnwand aus hellem Holz mit dem wichtigsten Utensil – dem Fernseher, das Lagerfeuer der deutschen Familie. Überraschenderweise besitzt Familie Deutsch nur ein schwedisches Möbelstück, gerne verziert mit Zimmer-Efeu oder einem Alpenveilchen. Soweit die Statistik. Aber wie sieht es in der Bevölkerung aus? Wohnen wir tatsächlich in diesen __________ Standardwänden? Wir wollen es genauer wissen und machen uns unangekündigt auf den Weg hinter Deutschlands Haustüren. Was wir finden sind klassische Sofa-Arrangements, helle Wohnwände mit Fernsehern in der Mitte. Erbstücke und die guten Raufaser, allerdings nicht gelb sondern knall grün. Auch in der nächsten Wohnung stoßen wir wieder auf die Wohnwand aus hellem Holz mit Fernseher in der Mitte und diesmal entdecken wir auch gelbe Wände, hinter den roten Sofas, allerdings ohne Raufaser. Wir sehen zweckmäßige Badezimmer, noch kleiner als das von Familie Deutsch. Und Designerwohnungen, glänzende Oberflächen, allerdings eher die Ausnahme in Deutschland. Überhaupt fällt auf, wir sind ordentlich. Und wie steht es mit dem einen obligatorischen schwedischen Möbelstück? Und wie sieht es damit in der Designerwohnung? Zurück zur Familie Deutsch: es ist __________ Uhr, Frau Deutschs halber Arbeitstag ist vorbei, sie muss einkaufen. Sie überlässt nichts dem Zufall. Der Einkaufszettel kommt praktisch beim Betreten des Ladens zum Einsatz. Ihn gilt es abzuarbeiten. Frau Deutsch hält sich im Supermarkt rechst im Gang. Alle Deutschen gehen rechts, es sei denn sie sind Linkshänder. Zum Einkaufen hat sie sich extra einen großen Supermarkt ausgesucht, da sie hier alles beisammen hat. So spart Frau Deutsch Zeit. Sie will möglichst wenig Zeit aufwenden, Einkaufen ist ein notwendiges Übel. Tatsächlich schafft sie es, ihre Einkaufszeit immer mehr zu verkürzen, inzwischen auf __________ Minuten am Tag. Wir treffen Menschen auf dem Parkplatz vor Deutschlands Supermärkten und wollen wissen, sind sie die klassisch deutschen Einkauftypen? Gehen sie mit Konzept vor und wie viel Zeit brauchen sie? Genau das testen wir: wie verhalten sich die Deutschen denn jetzt tatsächlich beim Einkaufen? Es geht typisch deutsch los. Die ersten __________ ordnen sich rechts im Gang ein. Ganz anders als diese Dame. Sie geht schnurstracks nach links, weil sie die Melonen gesehen hat. Und dieser Herr ist sozusagen der Freak unter den Käufern. Er läuft links im Gang und kreuz und quer, er macht alles anders, dreht gerne auch mal wieder um. Der ein oder andere Einkaufszettel taucht tatsächlich schon in der Gemüseabteilung auf und bleibt dauerhaft im Einsatz. Eilig scheinen sie es zu haben. Aber für frische Ware werden Wartezeiten in Kauf genommen. Tatsächlich variieren Einkaufszeiten zwischen __________ und __________ Minuten. Der Durchschnitt liegt bei _________. Frau Deutsch ist immer noch im Supermarkt. Sie kauft Dinge für den täglichen Bedarf. Keine Vorratspackungen wie __________ Prozent der Deutschen. Vollkornbrot oder Kaubrot: auch Umweltbewusstsein beeinflusst Frau Deutsch bei ihrem Einkauf, zumindest im europäischen Durchschnittsvergleich. Wie __________Prozent der Deutschen Frauen kann sie erklären was ein probiotischer Joghurt ist. In Grundzügen weiß sie über gesunde Ernährung bescheid. Ihr Mann ist in diesen Dingen nicht so firm. Auf Marken achtet Frau Deutsch beim Einkaufen von Lebensmitteln angeblich nicht. Ihre Kaufkraft betrug im letzten Jahr __________ Euro pro Monat. In diesem Jahr wird sie die um _________ € monatlich erhöhen. Frau Deutsch erledigt ihre Einkäufe mit dem Zweitwagen der Familie. Zu Fuß geht sie __________ Schritte am Tag, das macht 18 __________ km – gute __________ km die Woche. Ihr Mann läuft weniger. Der fährt dafür mehr Auto als sie. Frau Deutsch kommt mit ihrem Auto auf __________gefahrene km am Tag. Viel Autofahren, wenig zu Fuß gehen. Mit welcher Ernährung kombinieren wir Deutschen das? Und wie ist das bei Familie Deutsch? Es ist Essenszeit. __________ verbringen die Deutschs am Tag mit Essen. Heute gibt es Schweinefleisch mit Gemüse und Spiegelei. Das sind die __________ Nahrungsmittel, die wir in Deutschland in den letzten Jahren immer mehr zu uns nehmen. Überhaupt isst Familie Deutsch sehr viel Fleisch. Jeder von ihnen __________ kg im Jahr. Das sind __________ Steaks. __________ Eier essen wir pro Person im Jahr. Und Gemüse mögen wir immer mehr: pro Kopf schaffen wir es auf __________ kg. Anstatt Kartoffeln und Brot, die essen wir immer weniger. __________ Liter alkoholische Getränke konsumiert Herr Deutsch in der Woche. Seine Frau hingegen nur ein Viertel davon. Und Fett mögen die Deutschs. __________ kg Fette und Öle pro Kopf nehmen sie im Jahr zu sich. Neun Mal mehr als die Menschen vor __________ Jahren. __________ Milliarden € Kosten entstehen jedes Jahr durch ernährungsmitbedingte Krankheiten. Frau Deutsch würde auch gerne etwas abnehmen. Sie isst __________ Gramm Schokolade am Tag. Fast eine halbe Tafel. Ihr man sogar noch mehr, __________ Gramm. Der Tag ist fast zu Ende, doch Herr und Frau Deutsch haben nicht besonders viel Zeit gehabt, miteinander zu sprechen. __________ Minuten pro Tag reden die beiden miteinander. Fünf haben sie schon hinter sich. Die restlichen __________ kommen jetzt im Bett. Doch wenn die Deutschen zu Ende geredet haben, was passiert dann in ihren Betten. Wie oft schlafen wir miteinander? Und wie lange dauert Deutschlands Durchschnittssex? Herr Deutsch hätte gerne jeden Tag Sex. Frau Deutsch im Gegensatz dazu wie __________ Prozent aller Frauen seltener. Nach eigenen Angaben schlafen die Deutschs __________ -mal die Woche miteinander. __________ Mal im Jahr. Vor ihrer Ehe haben beide mit __________ anderen Menschen Sex gehabt oder während ihrer Ehe – das ist nicht so sicher, auf jeden Fall hat der Durchschnittsdeutsche __________ Sexualpartner in seinem Leben. Das ganze Spektakel sollte idealerweise __________ Minuten dauern. So ganz zufrieden sind die Deutschs mit ihrem Sexleben nicht. Das sind tatsächlich nur knapp __________ % von uns, nur zuletzt weil Herr Deutsch eben öfter will. Doch die Deutschen sind zu diesem Thema gespaltener Meinung. Weil sich Herr und Frau Deutsch in der Häufigkeit nicht immer einig sind, helfen sie manchmal nach. Mitunter kommt auch mal ein Porno zum Einsatz. Denn beiden ist Sex in der Beziehung wichtig. Für Herrn Deutsch ist er entscheidend. Und sollte es jetzt noch zu Unstimmigkeiten kommen, sind sie offen genug darüber zu sprechen, wie __________ Prozent der Deutschen. Trotz der einen oder anderen Schwierigkeit im Bett sind Herr und Frau Deutsch noch __________ Jahre nach wie vor voneinander angezogen. __________ Prozent der Deutschen geben an, der Reiz an Partner gehe niemals verloren. Die Deutschs lieben sich. Sie leben nicht in einer Zweckgemeinschaft, wie __________ Prozent glauben sie fest an die große Liebe. 19