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Scriptum VO: Schwarz – gelb in Afrika
8.10.7
VO Schwarz – gelb in Afrika: k.u.k. Habsburger!
1)! politische Entw. in d. Habsburgermonarchie !
2)! afrikanische Geschichte:
3)! Überblick: 2x W. Sauer – Bücher!
I. Politik: Standardauffassung nach 2 WK: Ö nicht kolonial..  bis 80er!
 denn Habsburger nie Kolonien abgelehnt & wenige gehabt
 die völkerrechtl. Verträge, die Kolonien legitimiert haben, ALLE
unterschrieben
30er: 1838/39:, im Kolonialismus „aktiv“; Ö = pro – koloniale Propaganda
(bis zurück ins 19 Jhdt.)
Phasen: pro & contra  abhängig von politischer Überzeugung
 daher keine Forschungstradition
 komplexe Angelegenheit von Verdrängung & Nicht – Verdrängung
II. Was ist Kolonialismus? Was Imperialismus?
Als Kolonialismus bezeichnet man eine Herrschaftsbeziehung zwischen Kollektiven, in
welcher die zentralen Entscheidungen über das Leben der Kolonisierten durch eine
kulturell verschiedene und nicht anpassungswillige Minderheit von Kolonialherren unter
hauptsächlicher Bezugnahme auf deren Interessen beschlossen werden.
Eine Zuspitzung erfuhr die Ideologie und Praxis des Kolonialismus durch den
Imperialismus.
Unter dem Begriff Imperialismus versteht man die Bestrebungen eines Staates, seinen
Einfluss auf andere Länder oder Völker auszudehnen. Dieser Machterweiterungspolitik
können unter anderem bevölkerungspolitische, nationalistische und wirtschaftspolitische
Motive zugrunde liegen.
Interaktionen zw. Europa & Afrika und dessen Bedeutung für die Kolonialpolitik:
 Forschung: Logistiker etc. als Forscher  Forschung Asiens, Afrikas koloniale
„Hilfswissenschaft“
(Geographie, Sprache etc…) Händler! (Bedürfnisse, Herrschaftsausübung…)
weil keine wertfreie Wissenschaft!!!
 Mission: Theologen / Wertvorstellungen, Rassismen,..  Religion & Zivilisatorisch
(Bsp.: Fam., Zeit, Arbeit,…) = europ. Zivilisationsauffassung wurden allg.
verbindlich gemacht
 in welchem Zusammenhang steht Kolonialismus?
 Wirtschaft: Händler
Pestsäule / Wien:
errichtet von Johann Bernhard Fischer von Erlach
Leopold I: 1693; Dreifaltigkeitssäule – (Trinität)
 Kaiser = Mittler zw. Gott & Menschen
( danach Peterskirche (Petersdom))
 Sockel: Glaube besiegt Pest (Engel mit Lanze = männlich; Pest= weiblich)
untere Zone: biblische Darstellungen / Botschaften
obere Zone: kosmologische Darstellungen / Botschaften
 hochpolitisch !
Mittelzone = Kaiser  Dank durch Gebet in Richtung Dreifaltigkeit
Hinter Kaiser: „vier Linde“: Weltabbildung
= Seeroute von Europa nach Indien!
 auf Rückseite Sternbilder / Universum
 Lamm Gottes = Erlösung!
= 1. Universum
2. Welt  wieso indischer Ozean im Mittelpkt.? 1. Frage
3. Lamm warum zeigen sie das hier?
2. Frage
Pestsäule: Darstellung = Anspruch !!!  dauert lange jene umzusetzen
These:
Darstellung nicht zufällig, weil Frage zu jener Zeit zentral = Außen-Europa!
= strategisches Überlegen, vor allem Indien / ind. Ozean
Fernand Braudel:
Weltwirtschaft = Kontinent od. Region mehrere Kontinente d.h. versch. Religion aber
integrierte Wirtschaftszone.
Ostafrika – Indien – Indonesien – China – Japan.
 überall an Küsten Hafenstädte= eingespieltes handelspolit. System
1498: Vasco da Gama in Malindi (in Kenia)- mit Hilfe eines afrik. Geographen Indien
entdeckt  danach Erschließung!
 beherrschte Portugal kurz danach den ind. Ozean!
Ende 16 / 17 Jhdt: Bedeutungsverlust Portugals;
England und Niederlande & nachher Frankreich
Neue Strukturen: Kompanien ( Companys) Aktiengesellschaften  diese Handel
geregelt!;
 Schiffe  Handel
1664: Franzosen: Compagnie
 mit Briten & Niederl. Krieg. Entwicklungen.
3. Kriegsschauplätze: Kanada, Europa, Indien
16. Jhdt: East India Company gegründet (= Muster aller weiteren) (EIC)
Indien
Die Britische Ostindien-Kompanie (British East India Company), früher English East
India Company, abgekürzt EIC, war eine Ostindien-Kompanie, die durch einen Freibrief
entstand, den Königin Elisabeth verschiedenen reichen Londoner Kaufleuten am 31.
Dezember 1600 ausstellte. Die Gesellschaft erhielt den Namen Governors and Company
of merchants of London trading to the East-Indies. Ihr wurde das Recht zugestanden, auf
15 Jahre sämtlichen Handel zwischen dem Kap der guten Hoffnung und der MagellanStraße abzuwickeln.
Eine Gesandtschaft an den Großmogul erwirkte das Recht, Handelsstationen an der
Westküste von Vorderindien einzurichten. Doch konnte man erst nach dem Sieg über die
widerstrebenden Portugiesen im Jahre 1612 dieses Privileg ausüben. In Madras und Hugli
konnte die Kompanie gar erst 1640 wirksam werden, da dort die Holländer Widerstand
leisteten.
Zu dieser Zeit (Anfang 18 Jhdt.) wurden Großbritannien und Frankreich zu erbitterten
Rivalen, und es kam zu häufigen Gefechten zwischen ihnen um die Kontrolle ihrer
kolonialen Erwerbungen. Im Jahr 1742 fürchtete die britische Regierung die finanziellen
Auswirkungen eines Krieges und stimmte der Ausweitung des Handelsmonopols der
Ostindien-Kompanie mit Indien bis 1783 zu. Im Gegenzug erhielt sie einen weiteren
Kredit von einer Million Pfund.
Die Gefechte mündeten in dem befürchteten Krieg, und zwischen 1756 und 1763 lenkte
der Siebenjährige Krieg die staatliche Aufmerksamkeit auf die Verstärkung und
Verteidigung ihrer Territorien in Europa und Nordamerika. Der Krieg fand auch auf dem
indischen Subkontinent statt, zwischen den Truppen der Ostindien-Kompanie und
französischen Streitkräften. Um dieselbe Zeit gewann Großbritannien durch die Ankunft
der industriellen Revolution einen Vorsprung vor den europäischen Rivalen. Die
Nachfrage nach indischen Rohstoffen wurde durch den Bedarf der Wirtschaft und zur
Unterhaltung der Truppen in Kriegszeiten angeschoben. Als Ausgangspunkt der
industriellen Revolution erfuhr England einen höheren Lebensstandard, und dieser
Zyklus aus Wohlstand, Nachfrage und Produktion hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf
den Überseehandel.
Die Ostindien-Kompanie wurde zum größten einzelnen Teilnehmer im britischen
Welthandel, und reservierte sich eine unangreifbare Position in den
Entscheidungsprozessen der Regierung.
Der Krieg endete mit einer Niederlage der französischen Streitkräfte und begrenzte die
französischen imperialen Ambitionen. Auch begrenzte die Niederlage den Einfluss der
industriellen Revolution in den französischen Gebieten.
1757: EIC gelang in gr. Schlacht Franzosen zu besiegen!
 übernahm 1765 Zivilverwaltung in Bengalen
Zsf: Portugal: Wirtschaftsraum ind. Ozean; nicht ganz halten können!
GB: nach 1757: Vom Stützpkt Indien f. Handel, zum Territorialkolonialismus!
 brit. Verwaltung 2 Hälfte 19 Jhdt. Kaiserin Victoria. (von Indien)
 später von NL in ihrem Bereich!
Die Anstrengungen der Kompanie, Indien zu verwalten, dienten der englischen
Zivilverwaltung als Vorbild, besonders im 19. Jahrhundert. Nachdem die Kompanie 1833
ihr Handelsmonopol verlor, wurde sie wieder zu einer reinen Handelsgesellschaft. Im
Jahr 1858 verlor die Kompanie ihre Verwaltungsfunktion an die britische Regierung,
nachdem ihre indischen Soldaten 1857 meuterten. Danach wurde Britisch-Indien zu einer
formellen Kronkolonie. In den folgenden Jahren wurden die Besitztümer der Kompanie
durch die Krone verstaatlicht. Die Kompanie verwaltete noch immer den Teehandel im
Auftrag der Regierung, besonders nach St. Helena. Durch den East India Stock Dividend
Redemption Act wurde die Kompanie am 1. Januar 1874 aufgelöst.
1602: Vereinigte- OstIndische. – Company (VOIC) Indonesien
Die Niederländische Ostindien-Kompanie (niederländisch: Vereenigde Oostindische
Compagnie; abgekürzt: V.O.C. bzw. VOC oder Kompanie (Compagnie)) war eine
Ostindien-Kompanie, zu der sich 1602 niederländische Kaufmannskompanien
zusammenschlossen, um die Konkurrenz untereinander auszuschalten. V.O.C. erhielt
vom niederländischen Staat Hoheitsrechte (Kriegsführung, Festungsbau, Landerwerb)
und Handelsmonopole. Sie war der erste multinationale Konzern und eine der größten
Handelsunternehmungen des 17. und 18. Jahrhunderts.
Die wirtschaftliche Stärke der V.O.C. beruhte vor allem auf der Kontrolle der
Gewürzroute von Hinterindien nach Europa. Das in sechs Kammern (Kamers)
strukturierte Unternehmen war das erste, das Aktien ausgab. Nach dem Vierten EnglischNiederländischen Krieg (1780-1784) kam die Kompanie in finanzielle Schwierigkeiten
und wurde 1798 liquidiert.
Die einzige Konkurrentin der V.O.C., die English East India Company (E.I.C.),
gegründet 1600 in London, konnte sich nicht gegen die V.O.C. durchsetzen. Lediglich
gegen Ende des 17. Jahrhunderts fand sich eine kurze Phase, während der die E.I.C. zu
einer ernstzunehmenden Konkurrentin erstarkt war.
18. Jhdt: Frage der Nachfolge in Spanien
1701 – 1714: Erbfolgekrieg:
Der Spanische Erbfolgekrieg (1701−1714) war ein Kabinettskrieg, der um das Erbe des
letzten spanischen Habsburgers, König Karl II. von Spanien, geführt wurde. Eine Allianz
um die österreichischen Habsburger und England kämpfte gegen eine durch Frankreich
angeführte Kriegskoalition. Letztlich gelang es Frankreich, mit Philipp V. die bis heute
amtierende Dynastie der Bourbonen auf den spanischen Thron zu bringen. Fast alle an
dem Krieg beteiligten Mächte hatten am Ende des Krieges zumindest Teilerfolge erzielt
Eine wirklich koordinierte globale Auseinandersetzung wurde erst mit dem Krieg um die
Österreichische Erbfolge von 1740 bis 1748 und dem Siebenjährigen Krieg (1756 bis
1763) erreicht.
Teilziele:
Habsburger: Das Erzhaus Österreich gewann die wirtschaftlich wertvollen Provinzen in
Italien z.B. auch Sizilien!  Hafen! Aber bald wieder verloren!
Folgen:
Keine der Mächte England, Frankreich, Österreich und seit 1721 auch Russland, sollte in
den Folgejahren bis zur Revolution von 1789 eine Hegemonie über Europa erlangen. Bis
zum spektakulären Renversement des Alliances (Umsturz der Bündnisse) im Jahr
1755/56 gehörte der Antagonismus zwischen Frankreich und Österreich zu einer der
Grundkonstanten des europäischen Systems. Der sich abzeichnende Aufstieg Preußens
ergänzte die Bündnisse, stellte sie jedoch nicht dauerhaft in Frage. Die bisherigen
Großmächte der Generalstaaten und Schweden schieden unmittelbar aus dem sog.
Konzert der Mächte aus.
Der Spanische Erbfolgekrieg entsprach insgesamt einer Patt-Situation ohne großen
Sieger. Letztlich war er eine Auseinandersetzung in einer langen Abfolge von
militärischen Konflikten, in denen sich allmählich das System eines europäischen
Mächtegleichgewichts herausbildete. Diese Balance auszutarieren war stets oberstes Ziel
der Politik von Wilhelm III. und die Friedensschlüsse von Utrecht und Rastatt etabliert
erstmals Ansätze eines dauerhaften Gleichgewichts der Kräfte.
ZWEITE ORIENTALISCHE HANDELSKOMPANIE= OSTEND KOMPANIE (17191731):
Sitz in Ostende (daher auch der Name)!
1713: „pragmatische Sanktionen“ von Karl VI- um u.a. Erbfolge auch für TÖCHTER zu
sichern!
1717: wurde Maria Theresia geboren!
ABER: Großmächte ließen sich die „pragmatischen Sanktionen“ und die damit
einhergehende Stärkung der Habsburgermonarchie reichlich entlohnen!!!
1731: kam es zur Anerkennung der „p.S.“ durch Holland und England und damit zur
LIQUIDIERUNG der Ostend Kompanie sowie zum Verzicht auf überseeische
Handelskompanien!
ABER Maria Theresia ließ sich wieder, in Folge des 7 jährigen Krieges und des Verlustes
Schlesiens, auf die Kolonialabenteuer ein – siehe dazu Wilhelm BOLTS und die
Gründung der österr./ Triestiner Ostindien Kompanie 1775-1785!!!
 andere Probleme, daher keine Aufnahme der Pläne ( wie Außen/Fernhandel)
 Reformen etc.
Fokus auf Organisation d. Monarchie!
Der österreichische Erbfolgekrieg (1740–1748) brach nach der Thronbesteigung Maria
Theresias aus, da mehrere deutsche und europäische Fürsten die Pragmatische Sanktion
nicht anerkannten, in der Maria Theresias Vater, der römisch-deutsche Kaiser Karl VI.,
die Thronfolge in weiblicher Linie festgelegt hatte.
Der Erbfolgekrieg endete am 18. Oktober 1748 mit einem Friedensschluss in Aachen
(Frieden von Aachen (1748)). Dieser Frieden stellte den Vorkriegszustand weitgehend
wieder her, sprach allerdings Schlesien den Preußen zu und erkannte Maria Theresia auf
dem Thron in Wien an
Folgen:
Der Aachener Frieden bestätigte die Pragmatische Sanktion und die englische Thronfolge
für Hannover. Preußen bekam noch einmal Schlesien und die Grafschaft Glatz
zugesprochen. Damit verlor Österreich eine seiner reichsten Provinzen, während Preußen
zu einer europäischen Großmacht aufstieg. Die Kolonialmächte einigten sich darauf, die
gemachten Eroberungen zurückzugeben. Das Ziel Frankreichs, den Erzfeind Österreich
signifikant zu schwächen, war damit gescheitert. Die Söhne der spanischen Königin
erhielten Herzogtümer in Italien und auch Österreich konnte dort mit einigen
Gebietsgewinnen den Verlust Schlesiens kompensieren.
In Österreich wurde nach den Erfahrungen des Krieges wichtige Staats- und
Heeresreformen eingeleitet, welche die österreichische Armee qualitativ verbesserten und
auf den folgenden Siebenjährigen Krieg (1756-1763) vorbereiteten.
Zusatz: Im Frieden von Aachen 1748 wurde die Pragmatische Sanktion allgemein
anerkannt und blieb bis zum Untergang der Monarchie 1918 in Geltung.
In der österreichischen Historiographie (insbesondere vor 1918) galt die Pragmatische
Sanktion und ihre Anerkennung durch die Länder als eigentlicher Gründungsakt der
Habsburgermonarchie, weil die Länder damit ihren Willen zum Aufbau eines
gemeinsamen Staatswesens bekundet hatten. Tatsächlich gab es bis zur Pragmatischen
Sanktion keine Verfassungsurkunde, die die Zugehörigkeit der Kronländer zu einem
gemeinsamen Staat festgelegt hat. Auch berief sich der Österreichisch-Ungarische
Ausgleich von 1867 ausdrücklich auf die Pragmatische Sanktion als Grundlage der
Verbindung zwischen den „Ländern der ungarischen Krone“ und den „übrigen
Königreichen und Ländern Seiner Majestät“. Insofern war die Pragmatische Sanktion bis
1918 von hoher verfassungsrechtlicher wie auch symbolischer Bedeutung für den
Bestand der Donaumonarchie und deren regierender Dynastie.
WILHELM BOLTS und Triestiner Ostindien Company:
A British trader with a rather bad reputation, named William Bolts, had been fired by the
British East India Company for shady and unscrupulous trading deals. This resulted in so
many complaints, that the Company had no option but to get rid of him.
He was arrested and deported back to England, where he set about to establish a trading
company, that would be in competition with the British East India Company.
He needed financial backing for this and found that he was rejected by most financial
entities in Europe, who knew of his reputation. He finally managed to ingratiate himself
with the Emperor of Austria's wife, Maria Theresia. He obtained funding from Austria
and started the Ostend East India Company= Bolts: Plan für neue Ostend Ostindien
Company/ Triestiner Ostindische Handelskompanie
In 1773 William Bolts took the first group of people to Delagoa Bay and followed it up in
1777 with 150 people to settle in Mozambique and declared the Bay Austrian territory.


Triestiner Ostindische Handelskompanie: Kapitän Wilhelm Bolts, zehn Jahre
lang in Indien bei der britischen Handelskompanie (EIC) beschäftigt und in Triest
ansässig, überreichte Maria Theresia 1775 eine Denkschrift, in der er die
Gründung einer österreichischen Handelsgesellschaft für den ostindischen Raum
aufmerksam machte. Maria Theresia gestattete die Gründung einer
Handelsgesellschaft, die mit kaiserlichen Privilegien ausgestattet wurde und deren
Schiffe das Recht erhielten, die Reichsflagge mit dem Doppeladler zu führen.
1776 liefen die Schiffe „Joseph“ und „Theresia“ aus Triest aus. Im März 1777
wurde die Delagoa-Bucht an der Südostküste von Afrika erreicht, wo Kapitän
Bolts von einem Häuptling den Hafen erwarb und ihn zur österreichischen
Kolonie erklärte. Eine kleine Befestigung wurde errichtet und mit neun Kanonen
bestückt.
Die Geschäfte kamen um 1783 ins Stocken. Die Konkurrenz durch die übrigen
Seemächte war zu stark und außerdem mangelte es wohl an einheimischen
Besatzungen und Offizieren für die Schiffe. Kaiser Joseph II. erklärte das
Kolonialgeschäft als „sehr verworren“, der Handelsbetrieb wurde eingestellt und
die Handelskompanie aufgelöst.
ZUSATZ:
2 Positionen:
a) krit.: Joseph II
b) aufgeschlossen: Marie Theresia
1775: erhält Bolts Privileg durch M. Theresia f. exklusiven Seehandel f. 10 Jahre
in: Triest, Persien, Ostindien, China, Afrika
 Bolts muss dies finanzieren und bekommt 14000 Gewehre – auch
Handelsgüter! + Kupfer, + Soldaten, Kanonen, bewaffnete Schiffe.
Frachtgeschäfte auch f. andere &! In letzter Fassung: 2. Ermöglichungen
1) f. Habsburgermonarchie Territorien in Besitz zu nehmen
2) zw. Ost- & Westafrik. Küste & Atlantik – ind. Ozean, Sklavenhandel zu betreiben
Finanzierung aus Antwerpen!
1776: 1. Schiff + mehrere mit neuer Logistik
 Gewinne nie gesehen! Aus Triestiner Ostindien C.
KOLONIEN:
1777: März: Kolonie in Mosambik = Delagoa Bay!
- Land gekauft etc..Handel, Lager, Bauten,
- Stützpunkt an ind. Küste
1778: Kolonien auf 4 Inseln d. Nicobaren! (waren dänisch)
= Territorien!
Bis 1781: Portug. Kriegsschiff nach Delogoa Bay = Rückeroberung
+ Konflikte zw. Bolts & Antwerpen!  Kaiser kein Kredit
1785: Konkurs
Nicobaren an Dänen, Delagoa Bay an Portugiesen!
Rettungsmöglichkeit durch Kriegsschiffe aber keine Kapazitäten dafür!
= Problem bei Eroberung (der Kolonien):
dies zeigt:
 Beteiligung am Sklavenhandel
 koloniale Gesinnung
- aber zu wenig Ressourcen
2 Folgen: nachhaltig
1) Nachhaltigkeit in Delagoa Bay: (Mosambik)
One of the biggest problems to Bolts at this time, was the inability to understand that the
Ronga were not, nor ever had, considered, giving up control and ownership of their land.
The Ronga believed that they had only granted Bolts the right to use the land, according
to their discretion. They considered the Austrians to be under their laws and subject to
their chiefs.
Bolts on the other hand, believed that the treaties with the Ronga allowed him passage
along the rivers and control and title to the land specified in the treaties.
This led to future problems. The Austrian commander, Andre Pollet had been given
instructions to ensure the safety of lives,maintain cordial relations with the Ronga, even if
meant having to endure provocation and insults.
This misunderstanding led to confrontations and in 1778, some of the Austrians were
forced to seek refuge on one of their ships because of hostilities. Some of the soldiers
returned to the fort for supplies and were seized by the locals and put to death.
The British ignored all Austrian attempts to enforce authority and carried on trading and
paying higher prices to the locals for ivory.
Bearing in mind that the garrison were emaciated because of poor food and weakened by
disease, thus they were seen as no obstacle, to any sort of force that was prepared to
attack them. This was a bonus for the Portuguese.
The Portuguese were reticent in confronting a major power such as Britain, but a private
and weakly garrisoned trading company, was an entirely different matter.
The Portuguese had always been determined to occupy Delagoa Bay and to control the
trade and exploit the local people including the Ronga. Therefore on the 30 March 1781 a
Portuguese force from Goa under the command of Viciente Godhino de Mira, landed at
Delagoa Bay, attacked the Austrians. He razed their buildings and raised the Portuguese
flag over the Bay. This was to be a brief 14 year period.
Land gekauft; Landkarte 3 Fürsten  Bolts wurde angewiesen den Streit unter jenen zu
zerbrechen; Sklaven f. Plantagen
in 4-5 J.: Elfenbeinhandel von Mosambik bis Europa, „boomt“!
- deswegen Zurückeroberung durch Portugiesen.
 ! Bolts wurde verboten ins Landesinnere zu gehen!
Ad Finanzen:
durch Handel in Delagoa Bay + Bezahlung = Gewehre!
Gewehre (später verboten durch Konferenz des europäischen Konzerts in BRÜSSEL)
gegen Elfenbein etc!
- dadurch europ. Handelskreisläufe im Hinterland = neue Bedürfnisse werden geweckt,
neue polit. Systeme!!!
2. in der Hofburg
Konsulate in Indien, Madagaskar etc. = diplomat. Strukturen.
 „naturwissenschaftliche Exkursionen“
„man kann es sich leisten“ (Macht, Status)
 Menschen aus ind. Ozean nach Wien: Wie geht es diesen Menschen?
 Migration
1803: Westafrikan. Handelsgesellschaft gegründet
Kontinuität mit kolonialem Handel Ostasien & Afrika!
15.10.07 VO Schwarz – gelb in Afrika:
pragmatische Sanktion: Erbländer 1713: Sanktion beschlossen:
Im Besonderen wird unter „Pragmatischer Sanktion“ die am 19. April 1713 von Kaiser
Karl VI. veröffentlichte Urkunde verstanden, die die Unteilbarkeit und Untrennbarkeit
aller habsburgischen Erbkönigreiche und Länder festlegte und zu diesem Zweck eine
einheitliche Erbfolgeordnung vorsah.
1720/21: akzeptiert
1721/22:  Kroatien später Ungarn (Anerkennung)
1814: Wiener Kongress:
Der Wiener Kongress (18. September 1814 bis 9. Juni 1815) legte in Europa die
Grenzen neu fest und definierte neue Staaten. Anlass war die Niederlage von Napoléon
Bonaparte, der zuvor die politische Landkarte des Kontinentes erheblich verändert hatte.
Unter der Leitung des österreichischen Außenministers Metternich berieten politisch
bevollmächtigte Vertreter aus rund 200 europäischen Staaten, Herrschaften,
Körperschaften und Städten, darunter allen bedeutenden Mächten Europas mit Ausnahme
des Osmanischen Reichs. Die führende Rolle spielten die Großmächte Russland,
Großbritannien, Österreich, Preußen und die wiederhergestellte französische Monarchie.
3 Hauptziele:
1. Restauration: sollten allen zukünftigen revolutionären Bestrebungen ein Riegel
vorgeschoben werden. Dazu zählten nicht nur die freiheitlichen, sondern auch die
nationalen Bewegungen der Zeit.
2. Legitimation: Begriff der Legitimität bezeichnet in diesem Zusammenhang die
Liquidierung des napoleonischen Staatensystems und die Wiedereinsetzung der alten
Dynastien
3. Solidarität: gegenseitiger Schutz fürstlicher Interessen von revolutionären Ideen und
Bewegungen
 in Hofburg ca. 20 Männer  Verhandlung über Neugestaltung Europas
( Nachfolger von Herzog Wellington = Hardliner!  im Bild Wiederspiegelung versch.
Reaktionen)  Metternich!
 europapolitische Beschlüsse: territoriale Neugrenzen
 im Laufe der Zeit ausgeweitet ; sollten als Staaten die für Ruhe und Ordnung sorgen!
Hauptergebnisse:
-
Pentarchie1: GB,Ö,Preußen, Russ., FR !!!
-
Dt. Bunedsakte= Grundgesetz des losen Deutschen Bundes souveräner Staaten
mit Österreich als Präsidialmacht.
Schweizer Neutralität
Hl. Allianz: = Verpflichtung zur christl. patriarchalischen Regierung; Solidarität
und Intervention gegen alle nationalen und liberalen Bestrebungen
-
3 Pkt. machen Wr. Kongress kolonialpolitisch. = oriental. Frage!  soll stabilisieren?
(ja; Metternich)
1) auf außereurop. Vorgänge ausgerichtet = neue europ., „internat.
Ordnung“:
Wr. Konvention: regelt Rente & Pflichten d. Diplomaten !!!
2) (neue Sicherheitsstrategie) & koloniale Territorien! (Umverteilung):
karibische Inseln v. GB übernommen; SA: neue Staaten etz.  unter Bedingung
von Freihandelsabkommen mit GB ! ( 1810) Argentinien mit GB
Freihandelsvertrag)
 Freihandelsdebatte : Teil d. Friedensordnung
Inseln im atlant. & ind. Ozean: strategisch wichtige Inseln nach GB
(Diego Garcia, ap – Kolonie etc.)
Sri Lanka, Teile Lalaysiens, Malta etc. GB (griech. Inseln)
 Inseln in Nähe, wegen orient. Frage, falls Probleme
GB an die Weltmacht , Hegemonie auf Weltmeere:
polit. Priviligierte & miltitär. überlegene Flotte!
! Wr. Kongress nicht gleich Kolonialkongress:
europ. Kolonien  auf Stützpkte. beschränkt!
Außer : Südafrika; Angola & Mosambik bei Küsten  für Handel ( auch mit
Landesinneren)
1
Im Besonderen aber ist die Pentarchie eine Form des Gleichgewichts der Kräfte bzw. die
gemeinsame Herrschaft von fünf Mächten (Konzert der Großmächte), wie sie im Europa des 18. und 19.
Jahrhunderts vorkam.
 Freihandel etabliert + „Freihandelsverträge“ mit osman. Reich Folge:
zerrüttete Wirtschaft!; Zollsätze!
Freihandelsverträge als Instrument d. Außenpolitik zur Unterminierung
innerstaatlicher Wirtschaftsstrukturen!
3) GB verankert weiteren Handelgesichtspunkt:
neben Freihandelabkommen  legetimate convene = legitimer Handel
Was legitim & illegitim ? Grundsatz d. legitimen Handels!
Sklavenhandel: 3-Ecks-Handel; GB Sklaven als illegitim
seit Mitte 18 Jhdt: Abolitionsbewegung 1772 Verbot in GB!
Abschiebung d. Sklaven nach Sierra Leone! („frei“)(keine Interpretation)
- - für Regierung und Parlament =Problem!
 1807: verbreiteter Sklavenhandel in allen brit. Gebieten / Territorien
 Bedarf & Angebot von Sklaven nicht gesunken!
 Beschwerde  muss andere dazu bringen, sonst bankrott! (Konkurrenz)
Briten mit menschenrechtl. Argumentation!!!
 am 8.2. 1815 setzen Briten dies durch beim Wr. Kongress:
„Deklaration über Abschaffung des „Negerhandels““
Deklaration:
1)  Verbot d. Sklavenhandels - nicht Sklaverei!
2)  internat. Grundsatz d. polit. Moral ( legitimer vs. Illegitimer Handel)
3)  zur Durchsetzung d. Moral ( Problem […] Schifffahrt, brit. Flotte zur
Kontrolle
 auch Kontrolle d. legitimen Handels.
Vorwand= „ Kontrolle d. Sklavenhandels = Moral !
Wirklichkeit= Handelskrieg! „Kampf“ GB’s um Vormachtstellung
= Moral über Recht !!!
Anm.: wenn man Kolonialismus als etwas Staatliches betrachtet, dann haben die zuvor
erwähnten 3 Pkt wenig damit zu tun, weil Stützpkt.;
Großteil unter Herrschaft heimischer Fahne!
Kolonialismus als etwas Staatliches = Ausnahme! (Indien, 1830 FR Küste Algeriens)
Schluss: Schuldfrage: GB & FR = Hinunterspielen des Kolonialismus!
Kolonialgeschichte = Mittel d. ideolog. Auseinandersetzung
 reduziert sich Dauer & Werte d. europ. Kolonialismus!
Dies zeigt Phänomene die nicht auf staatl. Mechanismen basieren! d.h. Königreich
aber Beeinflussungsmittel seitens d. Kolonialmächte !!!
daher Ausreden !!!
Bsp.: Mitte 18 Jhdt.: europ. Kapitäne / Generäle zu König
Anerkennung afrik. Könige & deren Spielregeln
dies aber störte Europäer = Kennzeichen vorkolonialer Zeit!
- aber nur zu Handel!
Unmut bei Kolonialisierten polit. versucht dies zu lösen: durch:
entweder: militärisch. Maßnahmen
oder:
Unruhe / Unzufriedenheit zu stiften!
a) 18 Jhdt.: daher Mission wichtig!!!  fokussieren auf unzufriedene Schichten;
(Arme Frauen, Kinder)
 neuer Lebensstil
um heimische Politik zu destabilisieren
b) neue Bedürfnisse geweckt z.B. Drogen, Alkohol
 Versuch Entscheidungsträger abhängig zu machen von europ. Gütern, um sie zu
diskreditieren; überzeugen.
c) europ. Forschungsaufträge
K. nicht im Sinne d. staatl. Herrschaft
 Einfluss europ. Akteure immer mächtiger
 Vorschriften an Könige
 Beherrschung außereurop. Gebiete Afrikas
= informeller Imperialismus  mit informellen Mittel
Dem Hochimperialismus ging die Phase des Frühimperialismus voraus, deren Beginn
etwa bei 1815 angesetzt wird und die vor allem von Formen des informellen
Imperialismus geprägt war.
Bsp.: 1839: Pentarchie zum Sultan  informeller Imp.  ohne Zustimmung Sultan nicht
Handeln!
Demgegenüber IMPERIALISMUS:
drei Arten des klassischen Imperialismus unterscheiden:
1. Vom Handelsstützpunkt zum Herrschaftsgebiet mit Ansätzen einer eigenen Industrie
(Bsp. Indien)
2. Beherrschung unter Wahrung des Anscheins der Souveränität und Autonomie (Bsp.
China zur Zeit der „Ungleichen Verträge“)
3. wirtschaftliche Beherrschung souveräner Staaten ohne eigene Industrie (Bsp.
Balkanstaaten, Osmanisches Reich)
EUROPÄISCHES KONZERT = erste Staatenvereinigung d. wichtigsten Staaten in
Europa & Stabilität zu gewährleisten in Monarchie = Ordnungsmacht!
= System multilateraler Interessensabstimmung zw. den europ. Großmächten (zunächst
GB; F; Ö; Preußen; Russ; später auch osman. Reich und Italien), welches vom Ende der
Napoleonischen Kriege bis an die Schwelle des ersten Weltkrieges eine relativ konstante
Grundstruktur der internat. Beziehungen innerhalb Europas bildete!
Hauptverantwortung gegenüber:
Erhaltung der politischen „Stabilität“ und „Ordnung“
für dessen Gewährleistung wurde eingesetzt:
- primär Konferenz- und Konsultationsdiplomatie auf hoher Ebene
- erforderlichenfalls auch militär. Interventionsmacht
Inhalt:
Primär dominierte innereurop. „Große Politik“
Aber auch außereurop. Probleme standen auf der Tagesordnung: eine der wichtigsten =
„Orientalische Frage“- d.h. die fortschreitende Desintegration des Osmanischen Reiches
und das in ihrem Gefolge auftretende Machtvakuum, welches europ. Interessen die
Möglichkeit zur Penetration weiter Teile des Balkans und Vorderasiens, des Nahen
Ostens und Nordafrikas eröffnete!
Dadurch und angesichts der rivalisierenden nationalen Kolonialinteressen ging es dabei
um eine Art „imperialistische Gesamtkoordination“!!!
FKT.: Europäisches Konzert:
- lag in der kollektiven Geltendmachung europ. Hegemonieansprüche (wie gegenüber
Ägypten 1840)
- lag in der Vermeidung von destabilisierenden Rückwirkungen kolonialer Konkurrenz
auf das europ. Staatensystem (wie während der Marokkokrise Anfang 20 Jhdt.)
- lag in der Ausarbeitung grundlegender Spielregeln für die einzelstaatliche koloniale
Expansion (Berliner Kongo- Konferenz 1884/85)
also (kurz nochmals, wie in VO):
 Supranationale, informelle Struktur! = konsultarische & aktions – Ebene!
 Metternich wichtig
 als Vorläufer der EU!
! nicht auf Europa beschränkt! ( Bsp.: LA  E. Konzert Nachdenken über militär.
Intervention) + auch Instabilität d. osman. Reiches!, wenig reformfreudig
DEF: Europäisches Konzert [französisch concert »Einklang«], Konzert der
europäischen Mächte, diplomatische Bezeichnung für die Einheit und das
Zusammenwirken der europäischen Staatenwelt, besonders der Großmächte, seit dem
16./17. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert waren es zunächst Österreich, Frankreich,
Großbritannien, die Niederlande und Spanien, später anstelle der beiden Letzteren
Preußen und Russland, die – meist nach dem Grundsatz des europäischen Gleichgewichts
– über Krieg und Frieden in Europa entschieden. Im Pariser Frieden von 1856 (Ende des
Krimkriegs) wurde der Begriff zum letzten Mal offiziell gebraucht (Aufnahme der Türkei
in das Europäische Konzert).
Ad europäisches Gleichgewicht:
europäisches Gleichgewicht, englisch Balance of Power, politischer Grundsatz, seit dem
16. Jahrhundert besonders von England aufgestellt, fordert die Aufrechterhaltung oder
Wiederherstellung eines Gleichgewichts der Kräfte unter den europäischen Mächten;
kein Staat soll so viel Macht erlangen dürfen, dass ihm nicht alle übrigen mit gleicher
Macht als Gegengewicht entgegentreten könnten. Dieser Grundsatz wurde von
Großbritannien zur Abwehr der Vormachtstellung einer einzelnen Macht auf dem
europäischen Festland angewandt, so gegen Ludwig XIV. und Napoleon I. Im Ergebnis
des Ersten Weltkriegs, in dem sich die Mittelmächte und die Entente gegenüberstanden,
wurde das europäische Gleichgewicht stark erschüttert. Nach dem Zweiten Weltkrieg
bildete sich ein Gleichgewicht zwischen den von den USA und der UdSSR geführten
Machtblöcken, die Europa politisch, militärisch und wirtschaftlich teilten, heraus. Mit
dem Ende des Ost-West-Konflikts trat die europäische Einigungsbewegung in den
Vordergrund.
bis 1848 = Kampf gegen Demokratie! (Revolution)
22.10. 2007
VO Schwarz-gelb in Afrika:
Ende 18. /Anfang 19.: Gedanke an Beteiligung im Hintergrund
 wegen innenpolit. Ausrichtung; Modernisierung (besitzendes Bürgertum)
1814/15: Sieg über Napoleon: Restauration d. gottgewollten Ordnung – überall!
= Wr. Kongress
- globale Themen verhandeln: Neuverteilung, Proklamierung brit. Oberhoheit, Verbot d.
Sklavenhandels (Seemacht)
Wr. Kongress= Hauptmacht: Legitimität in Europa
INNENPOLITIK ÖSTERREICH:
Ab 1804: Kaisertum Österreich! = bankrott!
1811: Staatsbankrott (wegen versäumten Reformen, Krieg gegen Napoleon …)
absolute Herrschaft…
1816: Sanierung d. Währung; Gründung d. österr. Nationalbank
Gulden  gespaltener Kurs:
 CM Münzen und Papier (2x weniger Wert als Münzen) (Konventionsmünze)
 drittgrößter Staat in Europa, wirtschaftlich weit hinten
Verwaltungsreformen:
1817: Vermessung wegen Besteuerung!
Förderung d. Metall – Textil – Agrarindustrie!
+ Fokus auf Außenhandel für Volkswirtschaft wichtig!
(Fernhandel ungleich Kolonialismus)
Aber häufig Umschlag in Kolonialismus.
Schwerpkt. Fernhandel:
1) Brasilien (Erzherzogin Leopoldine) Heirat mit handelspolit. Hintergrund
2)Ostasien: gr. Chinaexpeditionen
Wie ist dieser Fernhandel möglich?
2 Hafenstädte:
a)Venedig (=Habsburger)
 Seefahrertradition; Flotte (zivil & krieg.)
b) Triest  als Bindeglied f. Außenhandel.
d.h. Lage d. Häfen = ungünstig für „Atlantikhandel“! (gut f. Handel mit osman. Reich)
NUN Mittelmeer ins Zentrum d. Innen- & Außenpolitik:


Levante: Häfen im östl. Mittelmeer
Ponente: westl. Mittelmeer bis Atlantik (braslian. Küste)
Intensivierung d.Verkehrsvernetzung:

handelspolitische Seite: um finanzielle Krise im Habsburgerreich zu
überwinden
+ techn. Stand weiterentwickelt

polit. / sicherheitspolit. Probleme:
a) Bsp.: Griechenland:
Der Machtzerfall des Osmanischen Reiches seit dem 17./18. Jahrhundert (sichtbar im
Widerstand der Klephten) und die Entstehung einer neuen Schicht von Kaufleuten
und Fernhändlern, die seit dem 18. Jahrhundert zu Vermittlern des Gedankenguts der
Aufklärung und der nationalen Bewegungen wurde, führten Anfang des 19.
Jahrhunderts zum griechischen Freiheitskampf, vorbereitet durch Geheimbünde
(Hetärien). Nach der erfolgreichen serbischen Erhebung (1804–17) revoltierten die
von Albanern und Bulgaren unterstützten Griechen gegen den Sultan; am 6. 3. 1821
rückte A. Ypsilanti im Donaufürstentum Moldau ein und rief zur Erhebung auf. Am
25. 3. (heute Nationalfeiertag) begann der allgemeine bewaffnete Aufstand im
eigentlichen Griechenland, unterstützt von griechenfreundlichen Freischaren aus
Westeuropa (»Philhellenen«). Am 1. 1. 1822 erklärte die Nationalversammlung von
Epidauros Griechenland für unabhängig. Der Aufstand wurde nach den türkischen
Rückeroberungen durch Ibrahim Pascha (1826) aber erst nach dem Eingreifen von
Großbritannien, Russland und Frankreich in die Kämpfe entschieden (Seeschlacht bei
Navarino, 20. 10. 1827).
 Habsburger beängstigt
 griech. Kultur in Wien durch Handel stark verändert!
 dies ist ein sicherheits-/ und innenpolit. Problem:
durch Instabilität im griech. Raum kam es zu Massenphänomen d. Piraterie
dort von Triest & Venedig vorbeigefahren; daher Begleitung d. Handelsschiffe
durch
Kriegsschiffe!
 danach durch viele Engpässe mit gr. Piraterie ausgehend v. Afrika
ergaben sich außenpolit. Problem
„Barbaresken“ od. „Piratenstaaten“: Tunesien, Algerien, Libyen  Grenze osman.
Reich
(Tunis, Algier, Tripolis) + (unabh.) Marokko!
Piraterie: 2 Phänomene
1) lokale Piraterie: (bei z.B.: Wirtschaftskrise mit der Piraterie steigt &
sinkt d.h. Sie entwickelt sich stets im Spannungsfeld zwischen
Seehandel und Seekrieg,; Bauern = Piraterie)
2) Korsarentum: Korsar: vom Staatsoberhaupt lizenzierter
Großhandelspirat mit Flotten!
= Instrument d. Außen(handels)politik
= gr. Problem an nordafrikan. Küste; zurück bis ins Mittelmeer, daher
Jahrhunderte Erfahrungen diese zu umgehen
a) Spielregeln: finanz. Einigung! = regelm. Tributleistungen an jene Staaten!
- als Geschenk f. Amtsantritt getarnt!
 wenn genügend, dann o.k.!
b) Kriegsschiffe beschlagnahmt  Teilen d. „Beute“ zw. Korsar & Sultan!
Matrosen + Passagiere als Sklaven gehalten:
 wenn Konvertierung zum Islam dann frei & Grundrecht Arbeit! = materielle
Basis
 wenn nicht bereit zu konvert.  Zwangsarbeit in Landwirtschaft od. im Bau
Staaten  warteten auf Lösegeld- eine Reaktion war, dass:
1198: Papst IV Orden der Trinitarier ins Leben gerufen hat!
- dieser war zuständig für Freikauf d. Sklaven!
 beruhend auf Spenden!
700 Jahre lang  dieses System d. Freikaufs durch Trinitarier!
Ende 18. Jhdt.: Zunahme d. Korsarentums (Verhandlungen GB & Marokko…)
 um Vormacht zu erhalten
1818: Metternich zahlt an „Barbareskenstaaten 600000 B., um Gefahr des Korsarentums
zu minimieren
Dies alles=
- Intreaktion zw. Europ. & nordafrikan. Staaten! (Finanzen)
 Redemptionsfond statt Trinitarierorden (der von Josef II aufgelöst wurde), um Sklaven
freizukaufen!
Wr. Kongress unter Einfluss GB:
verankert neue Regeln f. interne Beziehungen:
a) kein Sklavenhandel
b) GB, die Supermacht, müssen nun auch bei nordafrik Staaten vorbei
„Freiheit der Meere“, wer Schiff hat, muss auch Sicherheit haben!
Ad „Freiheit der Meere“:
Freiheit der Meere, völkerrechtlicher Grundsatz, nach dem das freie Meer (hohe See)
keiner einzelstaatlichen Hoheit unterliegt und die Benutzung allen Personen und Staaten
zu Schifffahrt und Fischerei oder zur Ausbeutung des Meeresgrundes in Friedenszeiten
offen steht. In neuerer Zeit ist er durch die Ausdehnung der Küstengewässer bis 12
Seemeilen, durch die Zulassung begrenzter Hoheitsrechte der Küstenstaaten in
angrenzenden Fischerei- und Wirtschaftszonen und am Festlandsockel (Schelf)
eingeschränkt worden. Im Seekrieg erleidet die Freiheit der Meere Einschränkungen. –
Der Grundsatz der Freiheit der Meere wurde 1609 von H. Grotius aufgestellt und in der
Seerechtsdeklaration von Paris (1856) sowie in der Genfer Seerechtskonferenz von 1958
anerkannt. (Seerecht)
1815: Smith: Aufruf zur internat. Flotte gegen Tunis!
Problem= jeder rüstet d. Flotte privat!
Briten:
- Beginn von Serie von Anti – Piraterie – Strategien!
- Einsatz gegen Piraten an chin. Küste & roten Meer!
= globaler Kampf gegen Piraterie!
Mittelmeer: 1818 Spezialkongress über Piraterie - Teilnehmerstaaten d. Wr. Kongress:
(nordafrikanische Staaten)
Folge: Militärintervention, auch gemeinsam gegen nordafrik. Staaten!
1819: GB & F. gegen Algier & Tunis
 um Hoheit über Meere durchzusetzen
1830: franz. Militärintervention gegen Algier  Koloniegründung!
Haltung der Habsburger:“informeller Imperialismus“ VORMÄRZ:
Die wirtschaftlichen und politischen Kontakte Österreichs zu außereuropäischen Staaten
beschränkten sich um die Wende vom 18. zum 19. Jhdt. auf die Beziehungen des
osmanischen Reiches (Balkan und Levante); indirekte Handelsbeziehungen mit
Glasperlen im südlichen Afrika weniger geläufig; erst die Rückkehr zur
Friedenswirtschaft nach Beendigung der napoleonischen Kriege und ein damit
wiederentstehendes Interesse an Fernhandelsfragen ließen die überseeische Welt verstärkt
in den Blickwinkel der Wirtschaftspolitik!
Die für den Außenhandel zuständigen Behörden waren bestrebt die verloren gegangenen
Auslandsmärkte traditioneller heimischer Produkte wieder zu erschließen! (Brasilien;
Ostasien; Levante ausgebaut)
Die „Barbaresken“ Staaten kamen nicht in Frage- sieh Piraterie und Korsarentum!!!
Weil 1828 Sultan Abder -Rahmen die Beschlagnahmung aller österr. Schiffe anordnete,
woraufhin Ö. 1828/29 erfolglose Kriegsmarine schickte und die Folge ein
Friedensabkommen samt österr. „Geschenk“ war!
FOLGE: Die Zurückhaltung gegenüber „Seeräuberstaaten“, in der Ponente, und dem
westlichen Mittelmeer, blieb auch in den darauf folgenden Jahren bestehen!
ALGIER:
1830: greift Frankreich Algier an unter Vorwurf d. Piraterie; wobei Ö. aus politischen
und wirtschaftlichen Gründen österr. Schiffe, die für den Nachschub für die franz.
Interventionsarmee verantwortlich waren, zur Verfügung stellte!
1. Phase: 1830 – 35  Festsetzung dort! Sonst keinen Sinn daher franz. Kolonie
Algier entstanden!
MAROKKO:
1822: neuer Sultan in Marokko: Mulay Abder – Rahman
 wartet auf österr. Tribute, aber neue Bedeutung durch Kongress von Aachen
(= Spezialkongress). & Metternich zahlt nicht!
 Marokko: seit 1805 Verträge – Handel!
Folge: Sultan legitimiert Korsaren, um österr. Schiffe zu überfallen!
 eines d. gr. Schiffe möchte nach Rio de Janeiro, aber Korsaren – Überfall !
FOLGE diese Überfalls:
 1828/29: Ö kl. Flotteneinheit d. Kriegsmarine nach Marokko, legitimiert durch europ.
Konzert!
 Bombardierung von Küstenstädten + schwimmende Explosionskörper (Seeminen)
nicht fkt.
 nach 3 Monaten: Rückkehr ohne irgendetwas erreicht zu haben.
Kriegszug = Fehlschlag
Folge: Metternich & Kassier schicken hohe Summen nach Marokko:
= 25000 G. & Friedensvertrag als „Geschenk“ (Sultan sieht dies als Tribut)
aber dennoch Zorn über Marokko!
Haltung d. Habsburgermonarchie am Bsp.:
Johan L. PYRKER: Stift  Abt  Bischof  …. Schluss Erzbischof v. (18 Jahre nach
unglückl. Liebe)
1.Lebenslauf  befindet sich auf Schiff, das der Piratengefahr entkommen ist
Gerücht in Halein: die auf Schiff (auf dem er sich befand) seien selbst befreite Sklaven,
wodurch nun Pyrker zum Helden wird
 kehrte als solcher nach Wien zurück
Richtigstellung d. Geschichte nach 40 Jahren!
2.Pyrker: Verwaltung d. Stiftes (Vermögensverwaltung)
Aufgabe: junge Erzherzoge bei Wanderung zu begleiten;  enge Freundschaft zwischen
ihnen entstanden (durch Kaiser – Einfluss Franz I)
 dadurch Integration in Innenpolitik
viel Lyrik & 3 gr. Bücher Epik geschrieben; sieht sich als dt. sprachiger Homer.
1820: 1. gr. Epos: „Tunisias“:
handelte von Kriegszug Kaiser Karl V in Tunis
 Vorstellung durch C. Pichler in Wien: Oberschicht!
 Klischees über Islam & Afrika! (Emotionalisierung)
 aktueller außenpolit. Bezug, wobei außenpolit. Geschichte – parallel dazu!!!
Conclusio:
1820 / 30er: europ. Staaten:
- neue Form d. Auseinandersetzung mit Nordafrika übergeben!
- früher Tributzahlungen!
= Übergang von polit. Interaktion zu Militärintervention!
 gegen Marokko größte außen - & kriegspolit. Einsatz, wenn auch nicht erfolgreich!
Grund: Motiv d. Sklaverei  Folge: „humanitärer Imperialismus“
29.10.7
VO Schwarz-gelb in Afrika
Fernhandel & Kolonialpolitik --> „Ost – Indische –Company“
Ägyptenpolitik: Freihandelspolitik:
Folgen: 1) --> Abhängigkeit? (auch nach d. Entkolonisierung)
2)--> od. Handel zu beiderlei Gunsten?
Wie bei diesem Bsp. verlief es auch in Ägypten:
GB und Indien Prinzip der Abhängigkeit d.h. es kommt zur militärischen und politischen
Einflussnahme und nicht nur Handel!!!
Ad Ägypten:
 selbst bestimmen was handeln!
 Außenhandel NICHT automat. zu Kolonisierung & Abhängigkeit, weil polit.
Frage, welche Rahmenbedingungen die zu Abhängigkeit & Kolonialismus
führen?
Außenhandel & Kolonialismus: 3 Fallbsp.
1) Ost – indische Company
2) Marokko – Piraterie
3) Ägypten: einziges Modell im 19 Jhdt., die mit Europa handeln (Indien, unter
Selbstbestimmung!)
 militär. Intervention Europas!, um Ägypten abhängig zu machen
Ende 18 Jhdt.: Napoleon in Ägypten --> Zurückschlagung mit Hilfe gr. kulturhistor.
Bedeutung (Forschungen)
 Sultan v. Konstantinopel versucht seine Souveränität auf Ägypten auszuweiten! -> Chaos
1805: junger Militär von Sultan nach Ägypten als Stadthalter= Mohammed Ali
Pasha(arab. Version)/ Mehmet Ali (türkische Version)
- einer der bedeutendsten Reformer und Politiker in der Geschichte des Nahen Ostens im
19 Jhdt.
- Verbündeter des Sultans (wie Metternich) nennen ihn Mehmet
- sein Schwerpkt.= dörfl. Produktion & Industrie

übernimmt in Ä. Land der Großgrundbesitzer= Mameluken ab 1805, weil
diese Korruption betreiben !
 lädt alle Großgrundbesitzer zu Festmahl --> alle ermordet! = Lösung d.
innenpolit. Problems, weil er nichts anderes machen hätte können, 1811!
 beginnt mit Modernisierungspolitik nach Ermordung!!!
1) Landreform: Land und Boden wird 1811 verstaatlicht;
im Nil – Delta wird das Land vom Staat selbst betrieben od. verpachtet;
anderer Teil wird der Dorfgemeinschaften übergeben, um selbst zu bewirtschaften
(die früher Sklaven v. Großgrundbesitzer waren)
 dadurch Dynamisierung d. Landwirtschaft --> kein Hunger
- für Eigenversorgung & f. Verkauf, produziert!
- dadurch steigt Motivation!
Kehrseite: hohe Steuern auf Bauern, aber toleriert weil polit. gewonnen & ihnen noch
genügend übrig geblieben.
Zusätzlich gingen die Steuer und das zentral abgeschöpfte bäuerliche Mehrprodukt
letztendlich wieder zurück in die Dörfer zum systematischen Aufbau der staatlichen
Strukturen
Bsp.: Errichtung des Schulwesens & höheren Schulwesens und militär. wie medizin.
Akademien
d.h dass die Landwirtschaft Impulse f. Bildungswesen gab!!!
2) Politik d. Industrialisierung
 Fabrikproduktion zentralisiert & Verwendung v. Werkzeugmaschine
= Spinn(del)maschine = „Spinning Jenny“
 Aufbau einer Textilindustrie (= Leitsektor d. Industrialisierung)
absolute Zahl d. Spindel ( Nr. 1 = GB Nr. 9 = Ä.) ( Ö Nr. 5) (Nr. 5 = Ä.
Spindel/Person)
 Stahlindustrie / Eisenindustrie --> für Aufrüstung!
 --> dazu ehem. Industrie
dies alles vollzog sich in nur 20 Jahren, jedoch auch durch die Hilfe von:
 tausende ausländ. Wissenschafter / Spezialisten im Land (manche Schwindler)
d.h. dass die forcierte Modernisierungspolitik Muhammad Alis wirtschaftlich auf
Importsubstitution und dirigistischen Maßnahmen zur Herstellung günstiger
Außenhandelsrelationen beruhte!!!
3) territoriale Expansion= kommerzielle « Öffnung » des Sudan:
- in 1820 hatten M. Alis Armeen mit der Eroberung der jenseits der Südgrenze Ägyptens
gelegenen Königreiche Sennar und Kordofan begonnen ;
- Auch das in Ä. bestehende System der staatl. Handelsmonopole wurde im Zuge der
Errichtung einer ägypt. Verwaltung in den eroberten Gebieten für versch. Sudanesische
Exportgüter ab 1825 eingeführt!
- ab 1840 Bahr al Ghazal und Weiße Nil
damit kontrollierte Ä. die traditionellen Handelsrouten ins abessinische Hochland
alles für Kosten bzw Finanzierung der Industrie notwendig!
d.h. die monopolistische Abschöpfung von Profiten aus dem sudanesischen
Warenverkehr bildete eine ökonom. Basis für die Weiterführung der
Modernisierungspolitik in Ä. selbst,schränkte aber die kommerziellen Chancen europ.
Wie auch privater einheim. Zwischenhändler drastisch ein!
 fällt in Sudans nördl. Hälfte ein = heutiges Khartum!
 dort ägypt. Gouverneur
= ägypt. Kolonie als Zentralstaat!
- aus Sudan bezieht er Rohstoffe --> system. Rohstoffexploration & Tropenhölzer
aus Zentralafrika!

versucht Kontrolle über rotes Meer zu gewinnen; wegen 1x Jahr Pilgerfahrt
nach Mekka = Riesengeschäft! (Pilgertourismus)
Ali als Schutzherr v. Mekka & Medina von Sultan eingesetzt
 erobert Palästina & Syrien
gesamten Handel = (Sudan, Ä.) Binnen -& Außenhandel ( Mekka, N. Osten, Persien)
ALLES = staatl. Monopol d.h. Stadthalter schöpft daraus Gewinne ab, weil keine private
Handelsbeziehungen!
Europäer wollten dieses staatl. Monopol & Industrialisierung nicht, da sie von ihnen
kaufen sollten!
d.h. keine Neuerung M. Alis ist so bekämpft worden, wie Fabriksystem!
 Konfliktpotenzial baut sich auf!
1838: brit.-osman. Handelsvertrag den auch Ali unterzeichnen musste (setzte ihn jedoch
nur teilweise um) und der das Prinzip des Freihandels auch in der Levante festsetzte!
Aber erst gegen Ende 1849 mit Abbas Pasha wurde das Monopol auch für die Territorien
im Sudan aufgehoben!
Für die europ. Zwischenhändler vor Ort brachte das nun die lange erwartete Chance- d.h.
die zahlreichen, miteinander rivalisierenden Fraktionen der europ. Business community
von Khartoum waren darauf vorbereitet, in parallelen Expeditionen weit ins Landesinnere
vorzustoßen, um Sklaven, Elfenbein und Gummi billig zu erwerben
ABER dies konnte nur durch diplomatische Repräsentanzen an Ort und Stelle geschehen
DIES WAR DAS VIZEKONSULAT ÖSTERREICH!!!
Ad Habsburgermonarchie:
- Steigerung d. Fernhandels ( China, LA, osman. Reich)
 sind auf Ä. aufmerksam, auf Industrialisierung, wo Ö liefern könnte!!!
Die Kontaktaufnahme zwischen der Habsburgermonarchie und Ali Pashas erfolgte durch
einen Triestiner Großhändler!
Insg. 3 Punkte:
1. auf die Klagen der Zwischenhändler über das staatliche ägyptische
Handelsmonopol reagierte die Regierung, dass sie die verstärkte
Beauftragung der österr. Vertretungen in der Levante mit kommerziellen
Aufgaben versuchte zu entsprechen
2. weil sich die heimischen Kenntnisse des ägyptischen Marktes als zu
gering erwiesen und die Transportverbindungen als problematisch rief die
Regierung eine weitere an Ägypten ökonomisch interessierte Gruppe auf
den Plan, nämlich Triest, den bedeutendsten Seehafen der Monarchie, für
dessen Handel mit der Levante und auch Ägypten (österr. Lloyd 1836
dazu; Karl Ludwig von Bruck Direktor dessen)
3. spielten die Exportinteressen der heimisch verarbeitenden Industrie eine
wichtige Rolle; nicht zuletzt, um den Außenhandel mit der Levante zu
fördern, hatte man in den frühen 1820er das Netz der diplomatischen
Vertretungen der Monarchie ausgebaut- (aber hohe Hafengebühren und
immer geringere Konkurrenzfähigkeit der österr. Waren)
1820: hatte Ö- bereits 23 Handelshäuser und zählte laut PROKESCH damals zu den
größten Handelspartnern Ägyptens!
1824: in Khartoum (Hauptstadt Sudans) bestand jedoch nur eine europ. Vertretung, der
somit eine Vorreiterrolle bei der kommerziellen „Öffnung des Nils“ zufallen musste: das
Vizekonsulat Österreich!!!
Zwischen 1838-1947 galt Ä. als der sechstgrößte Exportpartner des Triestiner Hafens!
durch Schulwesen kommen Ä. auf „neue Gedanken“ bzw. haben neue Bedürfnisse (=
Feststellung Ö)
= geistiger Aufbruch!
 Ö. findet dies gut, weil damit neue Konsumbedürfnisse geweckt werden!
= Absatzmarkt f. Ö!
1850 genehmigte Kaiser Franz Joseph (auf Vorschlag von Bruck= Handelsminister)
schließlich die Errichtung eines dem Generalkonsulat in Alexandria unterstellten
Konsulats in Khartoum unter der Leitung des Honorarkonsul Johann Wilhelm von
MÜLLER- der eine Deportationskolonie für österr. Sträflinge im Sudan errichten wollte(und wurde 1 Jahr darauf wieder abgesetzt), als dessen Zielsetzung der Aufbau von
Handelsbeziehungen mit dem „Inneren“ Afrikas definiert wurde!
Im Einklang mit den Kapitulationen, welche die Rechte ausländ. Staatsangehöriger im
Osmanischen Reich regelten, waren unter österr. Untertanen im Übrigen auch
Angehörige anderer Staaten zu verstehen, sofern sie sich unter österr. Protektion gestellt
hatten!
Erst 1851, nach 2monatiger Reise nach Khartoum, eröffnete Konsularagent REITZ- ein
bisheriger Mitarbeiter der österr. Vertretung in Alexandria- das ERSTE EUROP.
KONSULAT, in einem Haus, das er vom savoryadischen Großhändler Antoine Brun
Rollet erworben hatte!!!
- dessen (Reitz) Vorschläge teilweise ausgeführt wurden:
wie z.B Gründung einer österr. Handelsfirma in Alexandria
- auch sah er sich verpflichtet den Missionar Angelo Vinci zu retten, der bereits vor ihm
das Gebiet der Bari erkunden wollte hinsichtlich der kathol. Missionierung und gefangen
genommen wurde!
Diese Rettung sollte in Form einer Handelsexpedition nilaufwärts unter Führung von
Azuz- ein christl. Syrischer Großhändler- und Brun Rollet (die beide unter österr.
Konsularschutz standen) und mit 3 österr. Schiffen, erfolgen!
Diese kamen zwar ohne den Missionar aber mit einer großen Ladung Elfenbeinzähnen
zurück!
Zuvor aber hatte der Generalgouverneur Sudans Abd al Latif für den Elfenbeinhandel ein
Konsortium von staatlicher Verwaltung und privaten Firmen gebildet, gegen die Azuz
und Brun Rollet von Anfang an dagegen waren!!!
Durch diese Aktionen, ausgehend vom österr. Vizekonsul und durch die Absetzung Abd
al Latif stieg das Orestige und der polit. Einfluss der österr. Vertretung und Reitz sah für
Ö- die Möglichkeit den ganzen Handel im Sudan an sich zu bringen!!!
Der Nil war somit „geöffnet“
Die Eigeninteressen der men on the spot, der Europäer vor Ort, hatten sich auch in
diesem Fall als Triebkraft europ. Penetration im Inneren Afrikas erwiesen!!!
1830: Gründung einer Nachrichtenagentur f. Ä. in Triest etc. ( arab. Konsum)
daraus Schiffhandelsgesellschaft = österr. Lloyd (1836):
ad österr. Lloyd:
Österreichischer Lloyd: Der Österreichische Lloyd wurde 1833 in Triest nach Vorbild
des „Lloyd's“ in London gegründet. 1836 folgte die Gründung einer Schifffahrtslinie,
deren ursprüngliches Hauptgeschäftsfeld die Levante war, hier auch die Post beförderte
(„Levantepost“) und nach der Eröffnung des Sueskanals erst bis Bombay und später bis
Japan verkehrte. Der Lloyd avancierte rasch zur größten Reederei Österreich-Ungarns
und betrieb bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 65 mittlere und große Dampfschiffe
 1x Woche nach Alexandria
 Postwechsel von Triest nach Levante
2 wesentl. Lobbys FÜR Außenhandel:
+ für = Triestiner – Lobby und zentrale Schaltstelle, an die 1836 eine
Dampfschifffahrtsgesellschaft angeschlossen wurde österr. Lloyd, woraufhin unter der
Leitung von Brucks eine regelmäßige Verbindung nach Alexandria stattfand!= auch
Postverbindung zw. Levante und Österreich!
Somit wurde die Triestiner Lobby maßgebend für die Förderung heimischer ÜberseeInteressen
+ für:= Textil- und Baumwollindustrie NÖ! (Baumwollindustrie= Leitsektor des
Vormärz, und bezog Rohstoffe dafür bis 1830 aus Nilregion)
aber durch hohe Steuern wurden die dadurch belasteten österr. Waren immer weniger
konkurrenzfähig am nordafrikanischen Markt!
NUR im ägyptischen Sudan, konnte IGNAZ PALLME 1837:
- noch eine marktbeherrschende Stellung österr. Waren konstatieren (siehe Punkt 3 bei
insg. Interessen oben)!
- und er schlug eine Reduktion des Zwischenhandels durch die vermehrte Etablierung
von Handelshäusern in Ägypten oder direkt im Sudan vor; sein besonderes Interesse galt
den Glasprodukten!!!
- Er war es auch, der die katholische Mission im Sudan anregte!
- großmachtpolitische Argumentation zur Errichtung von Kolonien!
1830er: „Ägyptomanie“ seit Napoleon: --> Ali förderte dies, --> exportierte Denkmäler,
etc.
 Ägypteneuphorie: wirtschaftl. & kulturell
FOLGE: geriet ins Visier europ. Großmachtpolitik!
Bsp..
1809: Kaiserin an Franz I Brief: fordert schöne Möbel (obwohl Zeit d. Staatsbankrotts)
Idee: Biedermeier & 2 exotische Salons davon im ägypt. Stil
1832: Ali nach Paris, Triest und Wien; Giraffe geschickt (war 1te überhaupt)
Probleme:
Muhammad Ali griff vor dem Hintergrund der seit Jahren bestehenden
Auseinandersetzung um Hoheitsgebiete im Jahre 1831 Palästina und das heutige Syrien
sowie den Libanon an= Höhepunkt im Konflikt zwischen den traditionalistischen
Fraktionen am Sultanshof, denen der Verfall des Reiches angelastet wurde, und dem
reformfreudigen ägyptischen Pasha!
Sowie die meisten europ. Staaten hat auch Wien diese Eroberung als Bedrohung der
legitimen Staatsordnung im Orient abgelehnt!
Absatzmärkte; Konflikt zw. der am Handel interessierten Firmen & d. ägypt. Industrie
GB thematisiert diesen Konflikt, weil GB Textilindustrie Anspruch hatten überall
hinzuliefern als Weltversorger.
ökonom. Konkurrenz der Exportindustrie GB & Ägyptens.
Politik: Metternich sieht darin Aufstand gegen gottgewolltes System;
Erkennt aber auch die Verbundenheit + von wirtschaftl. Möglichkeiten mit ägypt-freundl.
Politik
 schwankt --> schickt jungen Offizier: Anton Prokesch - (1830 von Prokesch):
ad ANTON PROKESCH:
dieser hatte bereits in den 1820ern, von ägyptischer Geschichte und Kultur sowie von der
Reformpolitik des Statthalters beeindruckt, eine Verbreiterung der bilateralen
Beziehungen zw. der H.monarchie und Ägypten zum Anliegen gemacht!
1833 setzt Prokesch Acerbi, Genrealkonsul, ab wegen seiner kontroversen Berichte
FOLGE: 30er: Metternich verändert seine Politik zugunsten Alis, wegen Prokesch
Berichten:
weil stimmt nicht was GB und Acerbi sagen-so Anton von Prokesch!!!
Aber:
-
GB& Russland intervenieren bei Metternich, weil Angst vor
Zusammenbruch d. osman. Reiches durch Alis Politik!
- Depression der Baumwollmärkte; Importbeschränkungen
- 1838 Einstellung des Lloyd Kurses zw. Triest und Alexandria wegen
Unrentabilität!
- Steigende Leistungsfähigkeit der ägypt. Wirtschaft, die nun mit den europ.
Waren auf Drittmärkten konkurriert!
- Zunahme der politischen Spannungen zw. Ä. und GB sah Prokesch in
eben dieser KONKURRENZ (Märkte; Wirtschaft) begründet
= Abnahme der Interessen der heimischen Übersee Lobby an einem Ägypten teils aus
politischen und teils aus ökonomischen Gründen 1830ern!!!
GB sah in den Konflikten der 30er Jahre Option ihr informal empire über die Levante
voranzutreiben in 2erlei Hinsicht:
1. war die Schwächung der ägypt. Wirtschaftl. Leistungsfähigkeit
wünschenswert
2. Anstrebung der „Öffnung“ des osmanischen Herrschaftsbereiches für den
europ. Handel vor allem der brit. Exporte
Demgegenüber stand jedoch die Unabhängigkeit Ä. und die dadurch in Gang gesetzte
Bündnisdynamik, wobei der Westen französ. Und der Osten russ. Beeinflusst warwodurch wiederum die wirtschaftl. Expansionsmöglichkeit GB beschränkt wurde!!!
Diese Gefahr wollten die Briten durch die Multilateralisierung der ägypt. Frage
minimieren, wobei sich Ö. als adäquater Partner anbot!!!
Nun schwankt Metternich --> entscheidet sich gegen Ägypten aus 2 Gründen:
a) in der Erhebung des Pashas gegen den Sultan sah er dasselbe revolutionäre
Potential am Werk, das sich seiner Ansicht nach auch gegen die legitime
politische Ordnung in Europa richtete
b) scheint er sich immer näher dem brit. Standpunkt angenähert zu haben= Integrität
des Osman. Reiches abhängig zu machen von den polit. und ökonom.
Konzessionen der Pforte
diese Strategie, mit einer Politik des „informellen Imperialismus“ erforderte ein
möglichst gemeinsames Vorgehen der Mächte
Metternich zieht Prokesch (v. Ost) ab der Koordinator ganz Europas f. Ägypten war!
 danach wird GB Koordinator
Folge:
1838 setzte GB eine Konzession der Pforte durch und ein brit. türk. Handelabkommen,
dass Freihandel für den Levante sicherte, Regierungsmonopole im ges. osman. Reich
beseitigte und europ. Importe begünstigte -osman. Exporte jedoch benachteiligte (hohe
Zölle)
Gleichzeitig wurde im Rahmen des europ. Konzerts eine intensive Verhandlung über die
Formierung einer anti-ägypt. Koalition geführt, bei der Metternich eine wesentliche Rolle
spielte!
Im Juli 1839 legten die Großmächte GB; Ö; & Russ. Dem Sultan nahe keinen
unabgesprochenen Maßnahmen hinsichtlich der „ägypt. Frage“ mehr zu treffen!
! Jahr darauf fiel in London die Entscheidung für eine militärische Intervention der vier
europ. Großmächte gegen die ägypt. Militärpräsenz im Nahen Osten!( nur Frankreich für
Ali)
Darauf folgend: Sultan stellt unerfüllbare Aufgaben an Ä. --> diesen wird in Frist nicht
nachgegangen.
Folge: August 1839: Flotte d. Sultan, 10 brit. & 3 österr. Flotten an die heute libanesische
Küste entsandt!
griffen ägypt. Provinz in Libanon (heutigen Syrien) an --> ägypt. Truppen unterlagen
(der anti- Franzose und pro- türk. Geheimdienst poln. Jesuitenmissionar Maximilian
RYLLO spielte hierbei eine wesentliche Rolle!)
Ali erklärt sich am 9 Okt. 1838 f. besiegt = über Friedensschluss verhandelt!
 Vorherrschaft d. Sultans bekräftigt
 Armee 1/5 auf ihre Stärke reduziert
Folge:
Industrialisierung wird zurückgedrängt; Industrie fällt zurück/ Inlandsnachfrage sinkt;
territoriale Verluste im Nahen Osten und somit auch Verlust der Exportmöglichkeiten;
durch die Liberalisierung der staatlichen Wirtschaft verlief der Niedergang der
Industrieproduktion noch rascher (der sich bereits 1830 mit der Baumwollkrise
abzeichnete; und die Rolle als agrarischer Rohstofflieferant nahm ihren Anfang!!!)=
erzwingen ein Ende d. staatl. Handelsmonopols, dafür andere europ. Firmen in Ägypten!
„Zuckerl“: Erblichkeit d. Stadthalterwürde wird Ali zugesprochen! (bis 1954 Monarchie)
 Schuldenkommission v. europ. Großmächten gebildet um ägypt. Wirtschaft zu
kontrollieren
Ä. in Verschuldungsgefährdung, weil nach Militärinterventionen Industrie 50/60er
zusammenbrach  Stand auf Rohstoffexport vor allem Baumwolle & Zucker.
 dadurch Exportabhängigkeit Ä.+ Ankauf d. Suezkanal
in jener Zeit
Folge: neues Loch im Budget! Paläste trotzdem gebaut!= Staatsbankrott!
für Europa dies alles positiv:
1840 standen, was Ägypten betraf 2 Materien im Vordergrund:
1. Umsetzung des brit. - osman. Handelsvertrages!
2. Errichtung einer schiffbaren Kanalverbindung durch den Isthmus von Suez ins Rote
Meer!
5.11. 2007
VO Schwarz – gelb Afrika:
3 versch. kolonialpolit. Modelle
1) 1814: Wr. Kongress; Hegemonie GB, EU; „legitimer Handel“ --> humanitär
argumentiert
von GB eingebracht & vom Wr. K. akzeptiert (Anti- Sklavenhandel: Fortschritt,
internat. Gewässer: Rückschritt)
- wobei im Kampf gegen Seeräuber wurden neue Methoden angewendet
( Afrika --> vom Vertrag zum Militär = europ. Interventionspolitik neue
Dynamik!
2) Handelspolitik: -->Versuch Einfluss auf Märkte mittels Verträge zu nehmen, um
kommerziell zu punkten!
Außenhandel: (immer schon aber) NEU: Erweiterung d. Absatzmärkte --> mittels
neue Konsumbedürfnisse zu wecken; Gesellschaft destabilisieren! „Bildungspolitik“
Seitens Europas Versuch Preise zu manipulieren; Preise zu steuern verändern!
Export: teuer
Import: billiger
In Ägypten & osman. Reich: Außenhandel staatl. geregelt!
 Interessensgegensatz zw. staatl. Handelsmonopol & kommerziellen Interessen
europ. Firmen.
Bsp.: Intervention gegen Ali! Metternichs Argument: Gefahr d. Rebellion- dies nur
Vorwand, denn Ä. sehr erfolgreich, sodass brit. Geschäfte zurückgingen = ökonom.
Grund für Intervention 1839!!!
1838: wirtschaftl. & polit. wichtiger Handelsvertrag zw. GB & osman. Reich!
britisch - osman. Handelsvertrag = neues Zollregime --> andere europ. Staaten dazu:
- Sultan befand sich in Phase der Schwäche & musste Bedingungen GB’s akzeptieren
 brit. Exporte ins osman. Reich niedrig verzollt!
 osman. Export nach GB hoher Zoll
 damit baute GB Handelhemmnis auf f. osman. Waren
GB vertritt Freihandel mit Zollbenachteiligung für osman. Reich!!!
polit. Frage mit diesem Vertag verbunden: wird Ä. diesen Vertrag übernehmen, nur
weil Sultan ihn für ganzes Reich abgeschlossen hat?!
& dieser Vertrag f. Ä. noch schlechter, weil Export schon sehr etabliert!
 GB sah im Vertrag Mittel um offenen Krieg zu vermeiden ( 1840 Intervention)
Wenn Ali Vertrag nicht anerkannt hätte --> Hochverrat!
 Somit akzeptierte Ali den Vertrag & schob offenen Konflikt hinaus!
Aber:
Ali erkennt Sultan als Oberhaupt an, aber für Sudan gilt d. Vertrag nicht, von wo aus
Elfenbeinhandel; Tropenholz exportiert wird!!!
+ Kapitulationen: Händler gelten als Diplomaten & können somit von osman. Gericht
nicht angegriffen werden!
Strategie: Auflockerung d. Struktur durch Handel, daher wichtig, dass jene Händler nicht
angreifbar sind = Infiltrationsstrategie!
= Strategie d. indirekten Beeinflussung = informeller Imperialismus, weil nicht mit staatl.
Mitteln!!!
3) ab 1870 in Afrika: formeller Imperialismus: Gebiete erobert!
= territorialer Kolonialismus
in Afrika: in Südafrika durch GB
1830: Eroberung Algeriens durch Frankreich (mit österr. Unterstützung)
St. Simon = Sozialutopiker; sozialistisch --> aber Sozialutopie keine Analyse d.
Gesellschaft.
 stärkster Befürworter f. Intervention in Algerien, weil sie Staat wollen, wo alle
gleich sind, aber Fr. dafür schlecht, daher machen wir das in Afrika!
Sozialutopie gleichzeitig Vertreter einer gemeinsamen Kolonialpolitik sind!
 St. Simon prägt innenpolit. Diskurs ( Land um Ideologie umzusetzen)
1830-35: Krieg in Algerien; = Flächenkolonie, aber Ausnahme, weil wollten nicht
Kolonie
ad Habsburgermonarchie:- Revolution und Beginn des Neoabsolutismus:
1848 März: Revolution:
Proteste der Arbeiter, Ständeversammlung; Aufmarsch Militär in Wien.
Am 3. Tag:
Metternich abgesetzt, neue Verfassung
In Österreich führten eben diese demokratischen Ansätze zu einer Verfassung
(Grundherrschaft d. Bauern, Pressefreiheit; Diskussionen)
zugleich europaweite Welle d. Revolutionen!!!
1848: in F. am Main:
 Diskurs über Kolonialpolitik & dt. Nationalismus
 Idee eines dt. Bündnis mit Ö als Teil dessen
Ende Okt. 1848:
- extrem brutaler Einsatz d. kaiserl. Armee, die Wien zurückeroberte und die Reformen
gestoppt hat
- Kaiser Ferdinand „wird“ zurückgetreten;
- Militär übernimmt Macht;
- Franz Joseph übernimmt Regierung als Marionette.
Kaiser setzt neue Regierung Ende 48 ein: Felix Fürst Schwarzenberg = Ministerpräsident.
NEOABSOLUTISMUS: 2 polit. Grundtendenzen:
1) absolute Repression: Polizei & Militär; kathol. Kirche, durch
Zurückdrängung josephinescher Reformen, aufgewertet.
 dadurch Kirche im Dienst d. Repression!
2) Reformen, weil Erkenntnis am Kaiserhof, dass fehlende
Reformen die Ursache d. Revolution war (=Verabsäumung d.
Modernisierungsschub)
 f. Wirtschaft; Infrastruktur ( Eisenbahnen); neue Bank…
 aber NUR bei Wirtschaft reformorientiert, ansonsten repressiv!
Schwarzenberg Think – Tank: Konzept:
Neue Dynamik hinsichtlich d. Wirtschaft für Kolonialpolitik:
 Außenhandel verstärken
 geograph. Lage Ö’s: Versuch dt. Bindung gescheitert, weil bereits in Richtung
dt. Einigung! = dt. Bund!
 Preußen wird innerhalb dieses Bündnis zur führenden
Staatsmacht  Entstehung Deutschlands.
- benützen dennoch dt. Bund& „unsere“ Vormachtsstellung um Lokomotive f.
Mitteleuropa zu bilden
 Benötigung v. Kolonialwaren, weil Europäer anspruchsvoller:
Ö will führende Importmacht werden, um führende mitteleurop. Macht zu werden
 daher für Bau d. Suezkanal!
 & Intervention in Triest & Eisenbahn (privat finanziert)
 von da aus Versorgung ganz Europas mit Importwaren!
1.Problem: =diese volkswirtschaftliche Philosophie trifft überall auf Widerstand
2.Problem: Schwerpkt. auf Außenhandel & nicht auf Produktionsstandort ( wie
Fr; GB & dt. Bund)
d.h. Ö. benötigte bessere Zugänge in außereurop. Gebieten; wegen Lagerung!
 daher Beginn:
 Bau von Konsulaten überall (erstes Konsulat im Sudan/ Khartum)
 Überlegung d. Kolonialpolitik mit Stützpkt. ( Hafenstädte, Inseln)
( Militärs sollen Gefängnisinsassen auf Inseln, wie bei Gb – Australien)
 Emigration d. armen Bev. fördern auf Inseln.
dazu benötigt:
1) Aufrüstung d. Kriegsmarine
2) mehr Investition in Mission, weil benötigen Akzeptanz d. einheim. Bev.!
 seit Joseph II: Mission out! (joseph. Reformen) in Vormärzzeit- (wurden im
Neoabsolutismus zurückgedrängt!!!- siehe oben)
erst 1829:  Mission in Richtung USA
nun aber neues Verständnis f. Mission zur Umsetzung d. Ideen = Mitteleuropakonzept!
Rolle Preußens: Jerusalem (Protektorat Ö) = Konfliktfeld zw. Preußen (evang. Mission)
& Ö.
d.h.: Prokoloniale Lobby’s ( Triest; Eisenindustrie)
führende Minister: Freiherr v. Bruck = Handelminister Anfang 50er; später
Finanzminister
 in Triester Lobby etc.
 Protestant (gegen ihn)
gegen Triest spricht: ! italienisch!; Bruck arbeitet f. Italiener nationales Problem!
Neu also= Ausbau d. Mission & Militär!
1857/58: Novara – Expedition:
3 Schiffe = Weltumsegelung unter Erzherzog Ferdinand Maximilian (jüngerer Bruder d.
Kaisers)
= Kommandant d. Kriegsmarine!
 wollte erobern; aggressiver Kolonialpolitiker
 Entw. von Kolonialphantasien!
 Geltungssucht d. Habsburger!
Sudan:
- spielt in wirtschaftl. & polit. Überlegungen bedeutende Rolle.
- Ende 1830er: seitens d. böhm. Exportindustrie Handelsmission im Sudan
 Programm entw. um Glaswaren abzusetzen.
Idee: Missionen – Glasperlen.
1846: Gründung eines „Apostolischen Viktoriats für Zentralafrika“ =Mission f.
Zentralafrika von Jesuiten:
- kathol Kirche fungierte als Trägereinrichtung der Mission
- Mission unter Leitung des Jesuitenpater Maximilian Ryllo!
1848: baute er erste Missionsstationen in ganz Sudan zu Grenze zu Uganda, die von Ö.als
Vehikel zum Verkauf heimischer Waren begrüßt wurde!
(Missionare kleiden sich nach Landessitte! Erst später in europ. Kleidern)
Pater Ignaz KNOBLECHER: Jesuit;
 nach dem Tod Maximilian Ryllos Leiter d. Sudan- Mission
damit übernahm gleichzeitig Ö. die Trägerschaft der Mission!!!
Werbung f. Mission: „Bewusstseinsbildung“ ( Pfeifer – Berichte in dieser Zeit)
Bruck gründet zeitgleich ein Konsulat in Khartum! Hauptstadt des ägypt. Sudans
= erste europ. Konsulat in Khartum und Missionshauptstützpkt.
Konsulaterrichtung u.a. um damit Interessen durchzusetzen und als Drehscheibe für den
Handel fungieren zu können, denn die Erschließung d. Süd – Sudans war somit nur durch
österr. Konsulat möglich= im Mitteleuropakonzept sehr bedeutsam!!
polit. Pkt. d. Mission:
- Erschließung der Handelspolitik für mitteleurop. Konzept
- Handelsvertrag nicht gültig
- alles südlich Khartums (Stadt) = Sperrgebiet, außer f. ägypt. Pascha
 Ä. wollen dort handeln!
Erwin Binder: einer d. größten Südsudanhändler, hauptsächlich mit Sklaven  dann
Konsul!
europ. Kommerz: Elfenbein & Sklavenhandel
12.11.07
VO
Schwarz – gelb in Afrika:
„Neoabsolutismus“: 1848 – 1867
entsch. Gruppen der Außenpolitik
1) Kaiser Franz Joseph: tradit. Kräfte und hohe Generalität ( Rolle d. Militärs)
2) kathol. Kirche  f. Zustimmung v. Bev. durch ideologische Beeinflussung
3) bestimmte Gruppen d. dt. Unternehmerschaft ( Eisenbahnen;
Mitteleuropakonzept)
- alle Lobbys Augenmerk auf Außen- & Koloniapolitik
Bsp. Ad 2 Missionen im Sudan:
- Konsulat Ö
- wichtige Handelsgüter: Elfenbein  immer verbunden mit Sklavenhandel, Gummi
Absurdität: aufgrund polit. Drucks GB Sklavenhandel verboten in Ägypten aber im
Sudan Aufblühen des Sklavenhandels durch koloniale Erschließung d. Südsudans!
(=informeller Imperialismus)
kathol. Mission im Südsudan mit der Idee der Erschaffung eines 2ten Jesuitenstaates! 
konnte nie verwirklicht werden; lag in der Luft, wann Jesuitenorden in Ö wieder
zugelassen?
Ferdinand Maximilian= Galionsfigur und Bruder d. Kaisers:
Karriere in Kriegsmarine daher interessiert am Ausbau d. Kriegsmarine
(= Eigeninteresse d. Militärs)
ergänzend zum Mitteleuropakonzept:
-wirtschaftliche Versorgung Europas auszuweiten = globaler!
 dazu Wirtschaftsprofessor Lorenz von Stein = Wirtschaftsideologe des
Neoabsolutismus!
seine Spezialität: Annahme, wenn in einigen Jahren Suezkanal Südostasien gilt es diesen
zu erobern!
3 große Projekte im Sinne Steins:
1. Marketing – Projekt 1857 „Novara“ – Flagschiff, sollten dokumentieren,
Lorenz von Stein, ebenfalls dem Kreis von REvoltella und von Bruck angehörig,
schreibt in geheimen Gutachten von Bau, das Schiff wichtig ist, sodass
neben naturhistor. etc. Aufgaben noch Nicobaren zu kolonisieren ist dies befahl
Erzherzog Maximilian dann auch!
 Studien über Nicobaren; ab 50er Missionare & Forschung finanziert, obwohl
nicht im Außen-& Finanzministerium bekannt
2. Kapitän Wüllerstorf – Urbair sollte Nicobaren als Kolonie deklarieren, wobei
diese Expedition den Beginn seiner politischen Karriere darstellte (wurde 1861
Vertreter der Marine in beiden Häusern des Reichrates und 1865 Handelsminister)
tut dies aber dann nicht!!!
3. geheimer Kolonialplan= dass man unter der Voraussetzung des Suezkanal dort
einen Stützpunkt errichten wollte, weil dann nur Hälfte des Weges zu Nicobaren!
Stützpunkt: Insel Suqutra  heute Jemen  sollte auch Sträflingskolonie dort
errichten!
ANALYSE der Argumente der „Koloniallobby“ rund um Erzherzog Maximilian anhand
der „Denkschrift“ von Stein= Nationalökonom (vor Nikobaren):
1. ist diese auf die Profilierung der Kriegsmarine zugeschnitten, deren Rolle als zentral
für Erreichung und Behauptung der Großmachtposition Österreichs gesehen wird
2. ist Verbindung zwischen einem kolonialen Engagement Österreichs und dem
„Mitteleuropa- Konzept“ in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht herzustellen
3. Wesen der Kolonialpolitik gesehen in Aquisierung von Kohle- und
Lebensmittelstützpunkten für die Marine und in flächendeckender Beherrschung/
Besiedlung eines größeren Territoriums in Übersee
4. einheimische Bevölkerung spielt keine Rolle
5. keine Überlegungen zu außenpolitischer Machbarkeit
Ad Durchführung: Erzherzog nimmt Offizier Tegetthoff und Höhnel (siehe später
genauere Ausführung)
Nach Sturz des Neoabsolutismus:
1867: Verfassung & liberale Regierung:
 darunter ehem. Kapitän Wüllerstorf – Urbair als Handels/ Finanzminister =
Karriere bei Liberalen! und einer d. bed. Minister in Habsburgermonarchie(siehe
metrisches Maß, Freihandelsbasis etc…)!!!
Suezkanal – Politik: (Süd – Ostasien – Zugang):
Vorgeschichte:
siehe kurz Sieg über Ägypten und 2 Punkte, wobei der 2 Punkt eine Kanal anstrebt- vom
Suez bis ins Rote Meer.
Propagiert von:
- Von Frankreich wurde dieses Projekt bereits seit den 30ern forciert- aufgrund von
wirtschaftlichen Interessen!
- Auch die saint.simonistische Bewegung sprach beim Kanal von einem
kosmopolitischen „zivilisatorischen“ Unternehmen und Lewis Philip!
Ad Gegenwehr Ägyptens:
Ä. eigene Prioritäten waren mit dem Kanal kaum in Einklang zu bringen, daher wurden
die Pläne zur Durchstechung des Isthmus immer wieder von Ali verhindert bzw.
verzögert ( wegen diplomat Druck)
Sein Nachfolger Abbas Pasha war noch mehr dagegen erst mit Said änderte sich dies!
Trotz aller europ. Rivalitäten war die Kanalidee jedoch von Anfang ein Projekt von
gesamt imperialistischer Bedeutung/ ein Projekt das auf den europ. Asienhandel
ausgereichtet war!
TRIEST und der Suezkanal:
Natürlich war die für den Fernhandel faszinierende Idee einer schiffbaren
Kanalverbindung zw. dem Mittelmeer und dem Golf von Suez auch den führenden
Köpfen der Triestiner Wirtschaft nicht entgangen; wegen dem verstärkten Außenhandel.
Die Kanalpläne stießen daher von Anfang an auf großen Widerhall in Triest!
(auch von Bruck sagte, dass die „Eröffnung überseeischer Märkte“ eine Grundbedingung
für die ökonom. Entfaltung Mitteleuropas sei)
somit gelang es der spontanen Begeisterung der Triestiner Lobby, Hofkammer und
Staatskanzlei davon zu überzeugen, dass der Kanal sowohl den österr. Außenhandel
stimulieren würde, als auch die Funktion der Monarchie als europ. Drehscheibe für den
Import asiatischer Kolonialwaren wesentlich erhöhen!
Aber nicht mitbedacht  die schwere Passierbarkeit des Kanals & hohe Besteuerung dort
durchzufahren!  logistische Probleme.
Aufrüstung: = Forderungen v. Maximilian hinsichtlich Handels- & vor allem
Kriegsflotte; Eisenbahnen
- dennoch „nie“ gedacht, dass er zustande kommen würde
Geopolitik:( Kanal gedacht für Landwegverbindung Mittel – Rotes Meer!)
1) Baugenehmigung nötig von Sultan!  dieser weigert sich!
2) Ägypten: Ali versucht ägypt. Wirtschaft zu entwickeln & daher was soll ihm d.
Kanal bringen?
- Einerseits nichts, wenn Kanal privatisiert & exterritorial ist!
- aber wenn andererseits die Infrastruktur ausgebaut werden würde, dann gut, weil
Zoll und Übernächtigungen!!!
3) GB: Kompetenz im Eisenbahnbau; planen Eisenbahnlinien!
 1858 1te eröffnet: Alexandria mit Kairo verbunden & bis Suez!
- auch für Landwegverbindungen wurden Eisenbahnprojekte angedacht!
2 Gedanken zum Suezkanal:
1) beeinflusst von d. Triestiner – Lobby: =für Kanal!
2) Schlecht, wenn Kanal franz. Projekt ist, weil Habsburger gegen Profilierung einer
dieser Nationalstaaten ist.
Forderung seitens Ö. deshalb= Kanal muss multilateral aufgezogen werden! 
Kanal f. ganz Europa!!!
 multilateral Aktiengesellschaft zum Betreiben d. Suekanal& muss völkerrechtl.
abgesichert werden!
a) H. macht Lobbying in Hauptstädten, da er eine „Neutralisierung“ des Projektes
als wünschenswert empfand!
b) H. Druck auf Abbas Pascha; spätestens 1842 begann Metternich Druck auf Ali
auszuüben(= Nachfolger Alis und Antieuropäer, daher noch mehr gegen Kanal)
in Ägypten
Und je näher das Kanalprojekt in das Stadium der Realisierbarkeit rückte, desto stärker
wurden Rivalitäten der Großmächte!
- GB aber auch der Sultan und Ägypten waren strikt dagegen, weil Idee aus Fr und auch
andere skeptisch waren!
- Gegenargument v. Frankreich: Zivilisation! (alte antike Römer – Ideologie) um
Wirtschaftsinteressen f. Kanal zu legitimieren!
Frankreich und Ö. waren dafür, nur GB wollte mittels Einfluss auf den Sultan den Bau
des Kanals verhindern!
Erste Phase der Vorbereitung begann 1846 mit der Gründung einer im wesentlichen von
französ,; österr.; und dt. Interessen bestimmten „Societe d’Etudes du Canal de Suez“ in
Paris!;
von österr. Seite wurde in die divresen Gremien einer der führenden Bahnbautechniker
der Monarchie und zugleich flammender Anhänger des Kanalprojekts; ALOIS
NEGRELLI, delegiert
1847 begann Ä. selbst mit techn. Vorerhebungen, wobei die Monarchie- respektive die
Triestiner Lobby- über keine schlechten Karten verfügte!
1846 in Europa: Gründung d. Aktiengesellschaft!
3 Gruppen:
1) Kerngruppe = franz.
2) österr./dt. Gruppe
3)brit. Investoren & Ägypten
alle 3 = Studiengesellschaft […?]
 Ausschreibung d. Route / Architekten; Zuschlag für Vizepräsident erhielt Revoltella
(Ö)
Revolution 1848 = Bruch; nachher weiter
1854: Abbas I stirbt / Nachfolger = Said: studierte in Fr. & war mit Kanalbefürworter
befreundet Lesseps- als franz. Diplomat in Ungnade gefallen, als Jugendfreund des
neuen Pashas Said zur Schlüsselfigur der Kanalpolitik avanciert!
Said: sehr europ. und erteilt Genehmigung d. intensiven Studiums d. Kanals
 Baubeginn ohne Baugenehmigung ( denn, die nur vom Sultan) d.h.
Vorbehaltlich einer Baugenehmigung der Pforte hatte im Nov. 1854 Ferdinand de Lessep
von Said eine für die europ. Interessen großzügige Konzession zur Errichtung des Kanals
erhalten!
Lessep: 1 Jahr darauf gründet er eine neue vorwiegend franz. Kanalgesellschaft “
Compagnie universelle“, die mit den Resten der früheren „Societe d Etudes“ konkurriert
(Grund um GB rauszudrängen)
Neue Aktionärsstruktur: Gründeraktien mit Vetorecht
Obwohl eine Neutralisierung des Kanals auch de Lessep wollte, konnte eine
entsprechende Klausel im Pariser vertrag 1856 wegen brit; franz; und osmanischen
Widerstandes nicht verankert werden!
Dennoch hatte sich de Lessep als kluger Taktiker das Interesse Ö. gesichert demnach von
Bruck und Negrelli mit „Gründeraktien“ der „Compagnie universelle“ bedacht wurden!
 Ö hat 2 Gründeraktien!
Verwirrung zw. alter Studiengesellschaft (siehe 3 Gruppen) & neuer (C. universelle)
Lessep& Fr.: stärkste Kraft & starke Vertretung d. Habsburgermonarchie:
Ende 60er: „C.u.“ baut Kanal; Pascha Said schaut weg; Sultan sieht auch weg!
Österr. Innen- und Außenpolitik:


Neoabsolutismus ab 1848 – 60er: alles gescheitert, Finanzen im Chaos;
Bürgertum will mitreden; Liberalismus
Verfeindung Russland; 1859 Krieg- Italien- Sardinien -; L. geht verloren;
1866: Krieg gegen Preußen – Katastrophe; Venezien geht verloren!
Einigung Deutschlands: Bismarck schließt Handelsvertrag mit Frankreich!
 Katastrophe f. Ö; weil Ö. von Triest aus alle versorgen wollte!
Dt. – Fr. Bande um Mitteleuropakonzept zu kippen!
1858: neue Währung, Staatsfinanzen brechen zusammen, zu wenig Geld
Anfang 60er: zieht sich Ö. aus Suezkanal – Projekt zurück (Aktien verkauft)
Grund: Haltung zum Projekt seit Anfang der 1860er ambivalent:
a) versuchten Minister von Bruck in Wien und REvoltella von Triest aus, die
Kanalpläne politisch und propagandistisch zu unterstützen
b) andererseits erwies sich ihr politischer Handlungsspielraum als begrenzt
Außerdem hatte der Außenminister Graf Buol- Schauenstein angesichts der Einigung
Italiens (welche von Frankreich unterstützt wurde) und des schwierig gewordenen
Verhältnisses zu Russland andere Prioritäten:
- GB hatte für den Fall eines weiteren Engagements Ö. zugunsten des Suezkanals
Gegenmaßnahmen im Rahmen der Internat. Donaukommission in den Raum gestellt und
damit einen für die Balkanpolitik der Monarchie empfindlichen Nerv getroffen!
Somit trat der österr. Generalkonsul von Huber in Alexandria mit krit. Äußerungen zum
Suezprojekt an die Öffentlichkeit!
Seit 1858 konnte sich die Ministerkonferenz nicht mehr auf einen gemeinsamen
Standpunkt hinsichtlich der Kanalfrage einigen!

Ausklinken aus Suezkanal, weil war Prestigeprojekt Triester Lobby&
Neoabsolutismus Ende 1858/59)
Folge: Aktien; 1/3 Habsburger zum Verkauf der Suezkanalaktien in Ö.& wurden an
Ägypten verkauft! (d. IWF & WB heute- Strategie Mitte 70er Jahre an Ägypten erstmals
ausprobiert!)
Habsburgermonarchie ist froh, dass Suezkanalprojekt weg, denn:
- der von der Triestiner Lobby behauptete kommerzielle Nutzen des Kanals
stand nie fest
- mit der Ende 1858 von den Briten fertiggestellten Eisenbahn zw. Kairo
und Suez bestand bereits eine leistungsfähige Anbindung ans Rote Meer
- es lag auch keine Baugenehmigung vor, da 1859 der Pasha als auch der
Sultan das Vorhaben untersagten
deswegen handelte es sich aus Wiener Sicht um ein illusionäres Projekt!
Auch Graf Rechberg 1859 Außenminister erteilte dem Suezkanalprojekt strikte
Abstinenz!
Aber: 1866: Baugenehmigung veröffentlicht und 1866:Niederlage Preußen; Ende
Neoabsolutismus und Doppelmonarchie:
Sultan erteilt Baugenehmigung & Suezkanal entsteht,womit sich die österr. Haltung
(= Ausstieg aus dem Projekt) als Fehleinschätzung gezeigt hat!
Daraufhin setzt Kaiser Kommission ein mit Vorsitzende der Triester Lobby: Revoltella!!!
wurde ein „Revoltella Comite“ eingerichtet- Bericht 1865; zur selben Zeit WüllerstorfUrbair („Novara“) als Handelsminister, der auf aktive Außenhandelspolitik auf
freihändlerischer Basis setzte!
 war jedoch nie so rentabel, wie Befürworter behaupteten!!!
1867: demokratisches System (Ministerpräsident Beust) und vom Kaiser im Zuge d.
ungar. Ausgleich Habsburgermonarchie in 2 Reichshälften
 getrennt Verfassungen erlassen= DOPPELMONARCHIE
nun unser Interesse, Bosnien!!!
= schlank! Für 20 – 30 J. außenpolit. Leitung!
1869: mit dem Bau des Kanals stellte auch Kaiser Franz Joseph das wiederaufgeflammte
österr. Interesse am Suezkanal und zugleich den wachsenden Stellenwert des heimischen
Außenhandels unter Beweis!
1869: Kedife (= Stadthalter d. Sultans. & ist vererbbar) besucht Kaiser Franz Joseph &
überbringt ihm Einladung zur Eröffnung d. Suezkanal!
völkerrechtl. Frage: K. bringt Einladung, darf Kaiser diese annehmen od. muss er vorher
Sultan fragen?
Kaiser beschließt hinzufahren, aber zuvor nach Istanbul, um Form zu wahren.
 Kaiser nahm daran teil!
! Eröffnung führt zum Umschwung d. öffentl. Meinung!
 Eröffnung d. Suezkanal das Weltbild in Köpfen der Menschen verändert,
weil mehr Leute dort hinfahren etc./ mehr publiziert wird!  Zeitungen
(Kaiser bekam 3 Säulen geschenkt (im naturhist. Museum)
zeigt sich in:
1873: Weltausstellung in Wien (Weltausstellungen ab 1850er modern 
Leistungsschauen)
dafür Rotundenstr.  oriental. Charakter  präsentieren sich osman. Reich, Ägypten,
Persien, Japan & bauen Pavillons auf!
 ägypt. Pavillon mio.! mit Moschee etc.
 = Klischeebild des Orient!
WELLE DES Orientalismus!
siehe auch Orientmalerei; Literatur etc…!
Ab 18 Jhdt. Bild d. Orients= Konstruktion
 dadurch Interesse an Außeneuropa erzeugt
 Aussteiger wanderten aus Ende 60er/70er: GB tonangebendes kolonialpolit. Land;
daher Aussteiger nach GB.
& Österr. treten in den Dienst anderer europ. Mächte! Bsp.: Ä. & südl. Afrika
(denn Ö. nicht prinzipiell dagegen), denn für viele Aussteiger Karriereleiter!=
Möglichkeit einer Karriere!
ÄGYPTEN BSP.: darunter: Ludwig SLATIN
 wird Finanzbeamter im Sudan.
Nach 2 J. oberster Finanzverwalter d. Provinz Darfur!
In Darfur: Widerstand gegen europ. Dominanz
Im Mittelsudan: Aufstieg d. Islam = Bew. Des Mahdismus, der in wenigen Jahren gr.
Teile d. Sudan erobert& Darfur unter Slatin bedroht.
Slatin konvertiert zum Islam & heiratet Frau aus Königsdynastie v. Darfur!
(später: als Tarnung?!)
 Druck erhöht sich auf Darfur bis er Brief von Mahdi bekam, zum Hof bestellt in
Khartum.
Wird in Hofstaat d. Mahdi aufgenommen; unterrichtet Armee, bekommt Harem
in d. Zwischenzeit: GB überlegt Mahdi – Staat anzugreifen; Geheimdienst dafür 
versucht deshalb Öffentlichkeit aufzurütteln, damit jene Druck machen & erfinden
Festnahme Slatin!  er wird dadurch berühmt!
 Geheimdienst in Kontakt mit Slatin!
 Geheimdienst bringt Slatin auf ägypt. Territorium!
 erhält Staatsempfang in Kairo & Elizabeth/England
 wird adelig geschlagen  berühmt!
& Befürworter brit. Kolonialpolitik!!!
 Slatin Bsp.: zeigt:
Es gab österr. Interesse koloniale Karriere zu machen
 nachdem GB Sudan eroberte wurde er 2 höchster Beamter dort!
SÜDL: AFRIKA BSP.: Emil HOLUB:
ging als Arzt nach Kimberley, hat kein Geld
Ist dort Diamantengräber und lebt in Zeltstadt!
 Geld in wenigen Monaten, aber kam nicht wegen Medizin
 Vom Kap nach Kairo; GB  Nord – Südkonzept f. Erschließung Afrikas
 Konzept hängt in d. Luft & Holub möchte v. Süd nach Nord & bricht auf:
durch Botswana bis Sesheke (Lozi)  kehrt nach Europa zurück, heiratet & geht mit ihr
das 2te mal nach Afrika!
 wollte & ging zu ILA, diese wollten das nicht & vernichten Truppe weil er keine
Genehmigung hatte, er und seine Frau entkommen!!!
Holub:
a) Sprachrohr d. Habsburgermonarchie!
b) = moral. Mensch, & importiert Frauen – Röcke um Menschen zu bekleiden
= Anhänger eines Zivilisationskolonialismus!
 H. überzeugt, dass nach Zivilisierung sie den Europäern ebenbürtig! (sehr naiv)
c) sie (=Holub und seine Frau) zu Völker, weil dort Briten noch nicht & dort
konnte man österr. Auswanderungsansiedlung machen!  Ö. als Lehrer &
Verbraucher österr. Waren (österr. Export)
wollte 200 Dörfer mit österr. Migranten erbauen!
Holubs. Bsp. zeigt wie Slatin: stehen für Überseeambitionen
 dort im Rad d. kolon. Maschinerie; übernahm Propaganda d. Kolonialmächte & gab
sie weiter.
Habsburgermonarchie nach Erbauung des Suezkanals:
Entwicklung des Außenhandels enttäuschend; hohe Passagengebühren; ungünstige
Windverhältnisse; d.b. die alleinige Verkürzung der Distanz von Süd- und Ostasien
reiche nicht aus um Attraktivität des Kanals zu erhöhen!
1869: kam es immerhin zur lang geforderten Mission nach Ostasien und führte zum
Abschluss von Handelsverträgen mit China, Japan und Thailand!
d.h. dass nur teilweise die kommerziellen Optionen des Kanals genützt wurden
dies Handelsmissionen wurden 1859 mit dem neuen Außenminister Graf Rechberg auf
unbestimmte Zeit zunächst verschoben!
als handelspolitisch bedeutsam erwiesen sich die vom österr. Lloyd ab Ende der 70er
gestarteten Schiffsverbindungen mit Bombay, Kalkutta, Singapur und Hongkong
Import- wie exportmäßig hatte sich British India bis Anfang 90er zum größten
außereurop. Handelspartner der Monarchie entwickelt einheim. Exporte stagnierten
jedoch woraus ein permanentes Außenhandelsdefizit die Folge war!
aber eben diese Außenhandelsverflechtung etc. führten wiederum zur Begeisterung an
Themen „exotischer“ Natur bei!
VO Schwarz – gelb Afrika: (nochmals kurzer Abriss von vorhin)
1814: Jesuitenorden wieder zugelassen!
1867: Ausgleich mit Ungarn; ungar. & österr. Verfassung!
= parlamentarische Vertretung, Grundrechtscharta
bis heute gültig
 liberale Parteien
wirtschaftsliberal; spiegeln besitzendes & gebildetes Bürgertum wider,
antiklerikal; Abgrenzung v. niedrigen Schichten (Arbeiterschaft);
Ärzte in Dörfern; sind deutschnational ausgerichtet
 Tendenz f. Anschluss an Wirtschaftsraum; Skepsis gegenüber italien. Provinzen
(Triest) & anderen
 Versuch: Reform durchzusetzen: Meter – Maß – Reform (von Urbair)
= zugeschnitten auf Firmen der Reichshälfte & stehen in
starker Konkurrenz zu Industriezentren Italien (Triest) &
Ungarn /Großgrundbesitzer)
in gr. anderen europ. Ländern erweist sich Unternehmerschaft als Träger der
Kolonialpolitik!
liberale Bürger = aggressive Befürworter italien.; franz.; brit. Kolonialpolitik
 nur nicht in Habsburgermonarchie, weil Kolonialismus diskreditiert ist durch
Neoabsolutismus!!!
österr. Unternehmertum heftig von Kolonialpolitik distanziert
Gründe: auch finanzielle Krise; möchte sich nicht verfeinden,
lang heraushalten aus Kolonialpolitik
1871: Graf P.  legt Kaiser R. vor, „Hinterland“ v. Kroatien = Bosnien
konzentrieren
 für ca. 20 J. Leitlinie d. Außenpolitik
= Sonderweg Österreichs: bedeutete:
- Ende d. Kriegsmarine Politik
- Investition in Außenhandel; Errichtung v. Konsulaten
- aber damit keine polit. Motivation ( Vertrag Japan)
3.12.07
Suezkanalöffnung; Ostasienboom; Orientbegeisterung:
„Informeller Imperialismus“:
Allg: von John Gallagher und Ronald Robinson formuliertes Theroem!
Dieser Ansatz ist auf die Analyse der ökonomischen Penetration außereuropäischer
Territorien hin ausgereichtet, welche in Fällen der Etablierung einer formellen
Kolonialherrschaft vorausging (= flag follows the trade)
Exemplarisch: „Aufschließung“ des Südsudans in den 1850er. Somit treten neben
politischen auch ökonomische oder kulturelle Strategien als kolonialpolitisch relevant in
den Mittelpunkt, und neben staatliche auch gesellschaftliche Akteure.
in Afrika Stützpunkte entlang des Kontinents- von dort unter dem Deckmantel der
Forschung ins Landesinnere eindringen
Gründe: Wirtschaft, Ressourcen
All dies von innenpolitischen Kräften bestimmt bis 1860er!!!
In Ö: nun Konzentration auf dem Balkan, „nur“ mehr Handelswege in Afrika
ABER Persönlichkeiten, die an einer Kolonialkarriere interessiert sind stellen sich unter
GB und Portugal etc.
1870-: Veränderung durch Funde von Diamanten in der Kap- Kolonie von GB
1871: wurde dieses Gebiet von GB annektiert= alles rund um Kimberley und errichtete
Diamantenbergwerke
diese britischen Vorstöße im südlichen Afrika (mittels militärischem Einsatz), die
belgische Erschließung der Kongoregion und die Errichtung eines französischen
Protektorats über Tunis waren zentrale Elemente für den beginnenden
SCRAMBLE FOR AFRICA ! (1880er)
d.h. es folgte somit ein konkurrierendes Engagement europäischer Staaten nicht nur in
Afrika, denn diese Konkurrenz führte zu einer schweren Krise in Europa, die beinahe im
Krieg endete!
FOLGE: Paradigmenwechsel in der europäischen Außenpolitik:
Vom „informellen“ zum formellen Imperialismus= KOLONIALHERRSCHAFT!!!
Offiziell waren daran Ö. und Ungarn nicht beteiligt, indirekt schon (siehe europ. KonzertZustimmungen etc…)
Die mit dem formellen Imperialismus einhergehenden Strategien waren unterschiedliche:
Belgischer König Leopold II wollte Zentralafrika- Kongo für sich erobern
War aber gleichzeitig ein Newcomer in der Kolonialpolitik, dennoch schwer reich und
somit Versuch sich in den Scramble einzuklinken!
Grund für seine Begeisterung:
Camerons Berichte über Afrika!
Cameron wurde ausgeschickt um Livingstone nach GB zurückzuholen, der jedoch
bereits verstorben war!
Danach ging Cameron weiter ins Landesinnere bis er in Angola angelangt ist (von Ost
nach West)
= erste Afrikadurchquerung eines Europäers!!!
Da jedoch in den 1870ern GB hauptsächlich an Diamanten und nicht an
Kolonialeroberung interessiert war – wurde Cameron von Leopold II angestellt!
1876: kam es zu einer Einberufung einer internationalen Geographenkonferenz in Brüssel
durch Leopold II („Conference Geographique Internationale“)
Teilenehmende waren: führende Afrikaforscher und Politiker (kein Innen da es immer
nur Männer waren) – auch aus Österreich!
Darin spiegelt sich die vom Liberalismus forcierte Wissenschaftskonzentration wider:
- um Natur zu beherrschen
- Fortschrittsoptimismus auf Ausbeutung der Natur beruhend
- Forschung NIE wertfrei und schon gar nicht Geographie!
Themen waren: welche Wege ins Innere Afrika?; wo könnte man am besten
Versorgungsstationen errichten?; Wie könnte man Sklavenhandel im Inneren Afrikas
abschaffen?; Wie könnte man unter Häuptlingen Frieden schaffen?;
Dazu benötigten sie unparteiische Schiedsinstanz= europäische Mächte!!!= internationale
Vereinigung= Forschungsorganisation = „ASSOCIATION INTERANTIONAL“
die belgischen, franz., niederländischen Firmen nahe steht- von denen sie ebenso das
Budget erhalten!
- jedoch bald Konflikte innerhalb der internationalen Organisation
GRUND= Errichtung der Stützpunkte (WO?)
Leopold II wird als Präsident (auch auf Vorschlag Hofmanns= Finanzminister)
Der „Associaton Internation“ vorgeschlagen!
„Studienkomitee zum oberen Kongo“ = eine Assoziation der internationalen
Organisation!
Finanzierung der Erschließung Kongos:
Aktien und „afrikanische Gesellschaft“, die 1876 in Wien gegründet wird von Hofmann!
Die „afrikanische Gesellschaft“ sollte Spenden durch Propaganda aufbringen, wobei
diese an das Konto des Studienkomitees geschickt wurden und nicht wie jene der
Gesellschaft glaubten an die internationale Organisation!!!
Annahme und Triebkraft dieses Projekt war:
Dass wer den Nil und den Kongo kontrolliert ganz Afrika kontrolliert!!!
Jedoch sollten philanthropische Motive den Boden für eine Besitzergreifung der Kongo
Region durch den König Leopold II bereiten!
STANLEY, Henry wurde schließlich mit der Erschließung des Kongo von Leopold II
beauftragt!
- dieser war Journalist und machte bereits Livingstone (ein schottischer Missionar)
berühmt
- mit ihm beginnt jedoch auch Brutalität, ein Stil der nach ihm fortgesetzt wird
- daher auch Spitzname „Felsenzertrümmerer“
- er erschloss als erste Verkehrsschleisse den Kongofluss
Nebenflüsse wurden nach Jahrzehnte langer „Forschung“ erschlossen!
Dieser Kongofluss diente ebenso als Grenze zum franz. Gebiet, das sich nördlich dessen
befand! (heute: DR Kongo)
-
versucht ebenso wie Brazze (ein Franzose) ins Landesinnere vorzurücken!
Strategie: versucht Häuptlinge zu überreden
Methoden: die Häuptlinge mittels Alkoholeinfluss dazuzubringen, Verträge zur
Landübergabe zu unterschreiben- damit einhergehend war Fahnen aufuzstellen!
Ressourcen hauptsächlich: Kautschuk und Gummi!
Ad k. u. k. Monarchie:
Wie bereits zuvor erwähnt war auch eine Delegation der Monarchie bei der
Geographenkonferenz dabei
Hofmann= Finanzminister gründete „afrikanische Gesellschaft“ in die er Industrie,
Forscher und Politiker holte!
Wobei die Unternehmer gegenüber Wissenschaftern und Bildungsbürgern im
Hintergrund standen
Einerseits um Spenden aufzubringen, mittels Werbetrommel für das Kongounternehmen,
für „Association International“ und andererseits um Fachleute, aber auch Söldner und
Offiziere (Lermann im Dienst des „Studienkomitee zum oberen Kongo“), an König
Leopold II zu vermitteln (Kolonialkarriere)!
= indirekte Teilnahme!!!
Berühmte Forscher:
Allg: eigentlich hätten sie Staatsbürgerschaft verloren, da sie sich in den Dienst einer
anderen Macht stellten, aber nicht bei diesen der Fall!
Ernst Marno, der an einer Expedition Leopold II (von Zanzibar ins Landesinnere)
teilnahm jedoch aufgrund von Krankheit und Meinungsverschiedenheiten mit belgischer
Führung nach Wien zurückkehrte!
Josef Chavanne: Geograph und Kolonialjournalist
- war 1884/85 im Norden Angolas, um unteren Teil des Kongos (= belgischer)
kartographisch zu erfassen und um für das Antwerpener Haus Rohstoffe ausfindig
zu machen!
- kritisierte Zustände dort, genauso wie Marno!!!
- Berichtet Zustände an Leopold II, der jedoch nicht tat und somit wendete er sich
an Öffentlichkeit! (über Auspeitschungen, abgehackte Hände; Todesstrafe, etc..)
Er war einer der ersten der über die „Kongogräuel“ berichtete!
Zu dieser Zeit war auch in Österreich die philanthropische Begeisterung und die
politischen Möglichkeiten der Unterstützung von Leopolds Kongounternehmen
wesentlich gesunken!
Ad Deutschland: gr. Std. des Otto von Bismarck:
Er hatte sich lange Zeit zurückgehalten, aufgrund innenpolitischer Probleme aber 2
Koloniallobbys:
1) evangelische Mission: gutes Marketing durch Fabri, der wie Leopold II
argumentierte und einer der Hauptvertreter des „philanthropischen
Imperialismus“ war!= religiös
2) Rohstoffkonzerne und Banken= ökonomisch
Beide übten auf Bismarck Druck aus, wobei er sich zunächst gewehrt hat ABER dann
kam ihm die Idee Berlin als Konferenzort für die Kongolösung anzubieten!
a) könnte somit hinter den Kulissen die Fäden ziehen
b) und sich gleichzeitig heraushalten
= informeller Einfluss als Ratgeber!!!
1884/85: Berliner Kongo- Konferenz= Konferenz des europäischen Konzerts/ der
Großmächte Europas und der USA (diese waren Verbündete des belgischen Königs)!!!
- da es sich gleichzeitig um eine Versammlung des europ. Konzertes handelte,
beschäftigte man sich auch mit den völkerrechtlichen Spielregeln für die
Eroberung Afrikas!
(damals wusste man noch nicht über Brutalität Stanleys)
1.
2.
3.
Kriterien erstellt zu wer, welches Gebiet in Besitz nehmen darf:
Vertrag mit Einheimischen
wenn nachweisbare Präsenz= Fahne
Vertrag und Fahne müssen völkerrechtlich notifiziert werden, um Anerkennung
aller zu erlangen!
Neben den Spielregeln kam es auch zu einem speziellen Beschluss über den Kongo:
Denn Belgien will den Kongo als Privatkolonie, andere stimmen dem jedoch nicht zu!
- Ergebnis/ Beschluss: KONGO als Freistaat dessen Staatsoberhaupt König
Leopold II ist!, da der Kongo auch als Freihandelszone für alle europäischen
Staaten werden sollte= völkerrechtlich anerkannt!!!
Bismarck erhät dt. Kolonie; heutige Namibia/ damalige dt. Ostafrika 1884, das 1887 von
einer Firmengesellschaft erschlossen wurde!
Gewinner ist Belgien, die zwar zunächst auf Zolleinnahmen verzichteten (im Gegensatz
zu anderen) bald darauf aber Spesenersatz verlangten
Ö. hat all dies anerkannt!!!
Kongoschlussakte:
- Spielregeln
- Völkerrechtliche Anerkennung= rechtliche Absicherung!
Allg. setzt die Kongo Konferenz neue Maßstäbe für die Eroberung Afrikas und des
Kongo!
Auswirkungen im Kongo:
- extrem brutsle Eroberung – siehe Stanley und Berichte Chavannes!!!
- 1880er/1908: Hälfte der Bevölkerung starb an Seuchen und Brutalität – bis eben
1908 als König Leopold II starb und der Kongo verkauft wurde (nachher noch
immer Gewalt)
- KONGOGREUEL unter dem Regime Leopold II: erschütterten eineinhalb
Jahrzehnte danach die Öffentlichkeit
Ad k. u. k. nochmals:
- diese befürwortete die europöische Eroberungspolitik indem sie alles
unterzeichnete (Kongo Konferenz siehe Pkt. 3 der Spielregeln)
- und erhob nie Einspruch bei Eroberungspraktiken!
- Eine Mittäterschaft der Donaumonarchie an der imperialistischen Aufteilung
Afrikas, am „kollektiven Imperialismus“ Europas, bestand daher ungeachtet des
fehlenden eigenstaatlichen Kolonialregimes
10.12.2007
1884: Bismarck 2 dubiose Kolonialprojekte:
1) Gebiet aus dem später Namibia wurde- LÜDERITZ
Lüderitz war ein hamburgerischer Kaufmann der Land erworben hat ABER Boden
gehört allen weshalb er es nicht privat aneignen konnte!
Somit schloss Lüderitz einen Vertrag mit Fürsten (Kapitänen)- 2 Konfliktpunkte:
a) Fürst glaubte „nur“ Benutzung vergeben zu haben (und nicht Land)
b) Lüderitz verwendete das Meilenmaß, wobei dieses Maß länger war als im vertrag
festgehalten
Lüderitz erwarb sich Schutz des dt. Reiches- 1893 erste militärische Intervention in
Namibia= Beginn der Eroberung dt. West- Afrika
(genauere Ausführung – Völkermord Skript)
2) Tansania/ Sansibar= Sitz des Sultans, islam. Sultanat; 3 Inseln; Sklaven aus dem
Landesinneren
- Sultan gründet an der Küste Dar al Salom (= Tür des Friedens)- dort laufen
Karawanen zusammen und Verzollung= kommerzieller Mittelpunkt Sansibars!!!
- Küstenstreifen= Hoheitsgebiet des Sultans!!!
Hinterland unterstand einheimischem Sultanaten, wenn diese ebenso islamisch waren;
wenn diese nicht islamisch, dann waren diese einem Chief unterstellt!!!
Zwischen Hinterland und Küste handelte es sich um eine Ost- West Tangentiale, die von
Händlern frequentiert wurde- auch kommen dt. Unteroffiziere etc, worauf hin die
„dt. Ostafrikagesellschaft“ gegründet wurde:
C. PETERS: besessen Afrika zu erobern- kauft Land- bittet um Schutz des ReichesBismarck gewährt „dt. OA.ges.“ Schutz und damit wurde Inneres als dt. Ostafrika
proklamiert!!!
 dort (= dt. Ostafrika) kam es jedoch schneller zum Krieg als in dt. Westafrika
(Hereroaufstand), da Peters viele Fehler begang (Alkoholexzesse; „Sex“ (eher
Vergewaltigung) mit/ von Frauen etc..)
FOLGE: flüchteten auf dt. Schiffe und berichteten in Berlin über Aufstände gegen das dt.
Reich dort, obwohl sie diejenigen waren, die alle anderen aufs brutalste verletzten!!!
Bismarck war wütend auf Peters, veranlasste DENNOCH Entsendung von Kriegsschiffen
dorthin und setzte statt Peters, den er absetzte, Herman Wissmann ein- dieser wurde
somit Kommandant der ersten dt. militärischen Intervention!
FOLGE: dt. Ostafrika:
- als neue dt. Kolonie
- als Kriegsgebiet
- als erobertes Gebiet
- und als Zielgebiet für Tourismus!!!
1) Forschungstourismus
2) Freizeit-/ Abenteurtourismus
Faktoren; waren „magische“ Seen im Inneren und Kilimandscharo (Motto solcher
Expeditionen: „höchster Berg Deutschlands)!!!
1889: erfolgte dann die ersten Besteigung des Kilimandscharo von Hans Meyer geführt
von einem österreichischen Bergsteiger Ludwig Pfurtscheller
diese Zeit Ende 1880er und 90er war große Epoche der österr. „Entdeckungsreisen“
3 große Reiseunternehmungen:
1) 1887/88: Jagdreise des ungarischen Grafen TELEKI begleitet von Schiffsleutnant
L.R. von HÖHNEL:
- beginnend in Sansibar bis Kenia, knapp bis Äthiopien- 2 Seen „entdeckt“
- eigentlich bzw. sicher nicht nur Jagdreise da HÖHNEL von der Kreigsmarine
freigestellt wurde, um mitzugehen (noch Untersuchungen darüber, weil nur in
TELEKIS Tagebuch vorgefunden)
2) 1889: vom Wr. Geographen OSCAR BAUMANN:
- Reise zur Erforschung der wirtschaftlichen und geographischen
Verkehrsverhältnisse im Gebiet, wo Dt. 88 Widerstand niedergeschlagen hat =
Gebiet der Usambaraberge!!!
- Viel über Kultur in Erfahrung gebracht, damit nicht wieder Aufstand, sowie
Eisenbahn und Plantagen
3) OSCAR BAUMANN:
Vorgeschichte: Baumann fing in dt. Kongoexpedition an- mit Stanley, woraufhin
auch er diese brutalen Strategien Stanleys übernahm!
- somit wurde er zum gewalttätigen Kolonialpolitiker und karrieregeil
- hatte einheimische Freundin, wodurch er Insider Infos erhalten hatte über das
Leben der Menschen (siehe Kulturaufzeichnungen)
= DOPPELGESICHTIGE PERSÖNLICHKEIT:
einerseits tötet es die Menschen dort auf die brutalste Art und Weise
andererseits interessiert er sich für das Alltagsleben bzw. die Lebensweise der
Einheimischen und hat einheimische Freundin!!!
-
-
bezahlt vom „Antisklavenkomitee“= aggressivste Koloniallobby des dt. Reiches,
um in Gebiete zu gehen bzw. jene zu erschleißen, in die die dt. Truppen noch
nicht vordringen konnten!
denn sie wollten vor König Leopold II dort sein!!!
Mit seinem „Himmelfahrtskommando“ schoß er sich den Weg bis zum
Victoriasee frei, wobei ihm auch eine Hungersnot zugute kam
danach stieß er weiter nach Westen vor (heutige Burundi/Ruanda) wo er als Erster
war!!!
(1960: Oraltradition in Burundi und Ruanda aufgenommen über weißen Mann =
Baumann!!!- Berichte über Vertreibungen und Erschießungen- zeugt alles von
Gewaltorgien!)
- dann ging er zurück zum Handelspunkt von wo aus er bis an die Grenze des
Gebietes von Leopold II kam
am Sultanshof von Sansibar wurde er dann Honorarkonsul und veränderte somit seine
Tätigkeit, weil dt. Kolonialaggressoren ihn verstoßen haben!!!
- geht zu keinen Empfängen mehr als Diplomat, da ihm Familie wichtiger war!
- folge dessen hielten ihn die Europäer für wahnsinnig
DANN 2 DINGE (die seinen Wandel verdeutlichen):
1) C. Peters hat Diener aufhängen lassen, dessen Frau er sich gefügig gemacht hat
Irgendwer hat dies mitbekommen, woraufhin ein Verfahren in die Wege geleitet
wurde in SansibarKRONZEUGE= BAUMANN!!!- er bezeugt dies
Folglich war er damit bei allen Kolonialpolitikern unten durch!!! ABER Peters wurde
als dt. Beamter abgesetzt!!!
2) in seiner letzten Veröffentlichung bevor er mit 39 Jahren verstarb, beschrieb er wie
dt. betrunkene Offiziere Schwarze als Freizeitvergnügen aufhängten etc..
FOLGE: die dt. Öffentlichkeit sieht dies als feindliche Einstellung gegenüber Dt.kurz darauf starb er als Kritiker aggressiver Kolonialpolitik
= WANDEL von einer doppelgesichtigen Persönlichkeit eines aggressiven
Kolonialpolitikers zum Kritiker dieser!!!
Dem zuvor kam es zu einem Karriereknick Baumann in Indien:
- dort hatte er für ein Projekt Arbeitskräfte aus Indien angeworben- in Indien war dies
jedoch illegal, weil dies nur mittels britischer Genehmigung vollzogen werden durftewurde aus Indien verstoßen und von Auftraggebern nicht mehr gekannt!
17.12.2007:
1880er/90er: wie bereits zuvor erwähnt= klass. Zeitalter der österr. Kolonialreisen im
Rahmen des „informellen Imperialismus“!!!
Habsburgermonarchie- benimmt sich dementsprechend wie jeder andere europ. Staat
bzw. hat Interesse darin mitzuwirken!
z.B. Engagement bei Kriegsbestrebungen- Offiziere zur Verfügung gestellt!
VERLAUF klass. Kolonialreisen und Berichte darüber:
- nach Reisen wurde immer ein Buch verfasst und publiziert- als Werk für die
Öffentlichkeit/ manchmal auch ungedrucktes Material das dann schwer
aufzutreiben ist, obwohl diese die bessere Quelle darstellen, da in den öffentl.
Werken oftmals etwas dazu- bzw. umgedichtet wird um es „interessanter“ zu
machen“!
kurz noch mal zu den 2 klass. Reisen in den 1880er:
1) S. TELEKI und HÖHNEL: 2 Jahre; offiziell Jagdreise
2) OSCAR BAUMANN: Auftrag des „Antisklaverei- Komitees“; Ost- West
Durchquerung
-
Afrikaforscher war früher ein Beruf, um Professur an der Uni zu bekommen
Geographie: wurde damals an Unis entwickelt und es war von Vorteil wenn
Reisende Geographen waren
KERN einer Afrikareise= ENTDECKEN!!!.
1. Was aber bedeutet es etwas zu entdecken?
Am Bsp. der Entdeckung des Rudolfsees im Norden Kenias:
-
TELEKI und HÖHNEL Karawane war es die eben diesen „entdeckten“ und die
Namensgebung vollzogen- Name stammt vom Erzherzog Rudolf- Entdeckung 5.
März!
Entdeckt heißt:
Etwas Neues für die Europäer d.h. Entdeckung ist im europ. Kontext zu verstehen und
Neuerschleißungen d. Europäer im Kontext des europ. Weltbildes!
Bürgerliches Zeitalter geht davon aus:
- Welt zu verstehen wollen und dazu ist die Oberfläche d.h. die Geographie der
hilfreich!!! d.b. auf Realität und Verstehen derer!!!
Die klass. Fragen des bürgerliches Zeitalters auch heute noch aktuell- alles zu fragen um
es nützen zu können
d.h. alles Irdische für uns begreiflich zu machen- dazu eben auch Geographie= „weiße“
Flecken zu erschließen!!!
Folge = Versuch der Vervollständigung des Weltbildes!
Siehe Entdeckung im Kontext politischer Konkurrenz- wer ist al erster dort (bsp.:
Nordpol)
a) Endecker entdeckt etwas in Konkurrenz für europ. Weltbild!
Wichtig ist Namensgebung des Entdeckten= wir bestimmen Bezeichniung=
Herrschaftssymbol/ Art von Herrschaft!
- diese kolonialen Namen verewigen sich durch die Macht der Medien—meist bis
zur Unabhängigkeit!!!
b) in Berichterstattung tut man so, als ob sie (Kolonialisten) dort die ersten
Menschen wären= Ausblendung der Einheimischen! (bsp.: Joint ranger mit
Einheimischen)
TELEKI und HÖHNEL: hätten See von sich aus nie gefunden; d.h. sie nahmen
sich in Sansibar einen Suahelihändler, der gute Kenntnisse und Beziehungen
hatte= super Netzwerk- bekam dafür hohes Gehalt!
Sein Name war KIMEMETA !- er sah darin auch eine Chance neue Märkte im
Norden Kenias zu erschließen wo er selbst noch nicht war!
Es kam jedoch seitens HÖHNEL zu einer ambivalenten Darstellung
KIMEMETAS einerseits als furchterregender, narbiger Typ und andererseits als
Mensch mit klarem und scharfem Verstand!
Auch wurde oftmals die Rolle eben dieser einheimischen und
überlebensnotwendigen Hilfskräfte heruntergespielt:
Bsp: Teleki und Höhnel benötigten Genehmigung von Sultan Sansibars:
1. Ansuchen über indische Kaufleute
2. Audienz kostete Geld
Grund für das Verschweigen = weil ja „wir“ herrschen und nicht um Erlaubnis bitten
müssen!!! (Propaganda)
Da jedoch die Gebiete unter einheim. Staatl. Hoheit stand benötigten alle Visum- dies
wird in den Berichten dahingehend verschwiegen, dass anstatt einer Visumverweigerung
zu wenig Gepäckträger als Grund ihres Scheiterns, um ins Landesinnere vorzudringen,
anführen!
d.h. Hilfskräfte als AUCH politische Autoritäten werden vollkommen ausgeblendet!!!
Weiter ausgeblendet wird, dass an der Spitze der Karawane immer jemand mit der Fahne
des Sultans und NICHT der Kolonialisten gehen musste- d.b. auch dass Einheimische
immer die Karawane anführten!
Ad Karawanen: oft hunderte Personen, wobei jeder Träger 30 kg mit sich schleppen
musste!; 4-6 Std. unterwegs;
Träger nahmen oft Frauen und Kinder mit oder haben sich unterwegs Frauen gekauft!
Ad Träger: diese hatten enorme Bedeutung für die Versorgung:
Denn jeden Tag musste lokaler Handel betrieben werden, wo Handelsgüter, die die
Träger mit sich trugen gegen Essen der Einheimischen eingetauscht wurden
Ad Handel- Hauptmöglichkeiten:
a) Handel mit Dörfern
b) Jagd- sportlicher- und Ernährungsaspekt
c) Wenn die Dörfer nicht handeln konnten oder wollten, zwecks Hungersnot etc.
wurde mit Gewalt gegen sie vorgegangen und sie wurden ausgeplündert
Dies zeigt auch, dass die „Entdeckungsreisen“ wie koloniale Schlägertrupps
funktionierten!
Ad HONGO= Zoll!
Gebiete im Landesinneren von Fürsten oder Chiefs (wenn nicht muslimisch) beherrscht
- bei Grenze zw. Fürstentümern musste die Karawane stehen bleiben und Zoll bezahlen
- oft std.- oder tagelange Verhandlungen- bei NICHT Einigung wurde dies mit Gewalt
gelöst!
- bei Einigung wurde viel gefeiert und Blutsbrüderschaft vollzogen!!!
Ad HONGO in Reiseberichten:
Einheimische wurden als gierige „Wilde“ und als Raubrittertum bezeichnet!!!
c) Entdeckerblick: Wie sehen und beschreiben die Europäer Landschaften?
Maria Pratt: spricht von „imperial eyes“, sie sagt, dass Reiseberichte Menschen
beschreiben im 18 Jhdt.!
Erst hundert Jahre danach/19 Jhdt. geht es um Natur (Landschaft und Tiere) als zentrales
und zu beherrschendes Element
Ad Landschaft:
1) Landschaft wird, bei Entdeckung, aus VOGELPERSPEKTIVE gezeigtweil, dass europ. Weltbild ein Bild der Vogelperspektive ist
2) Landschaft wird mit bestimmten Eigenschaftswörtern versehen
Bsp.: - „wilde Landschaft“: Kolonialisten sehen ungenützten Urwald und übersehen
dabei, dass dieser sehr wohl genützt wird- jedoch nachhaltig und nicht nach dem
Motto: „wir müssen die Natur beherrschen“
-
Wildnis immer als „feindlich“ angesehen und andererseits Überlegungen
angestrengt, wie man diese nützen könnte
„herrenlose“ Landschaft als „jungfräuliche“ Landschaft bezeichnet- damit wurde
die Initiation der Landschaft assoziiert= Männer nehmen sich die Landschaft und
bringen diese unter ihre Kontrolle genauso wie sie es mit den Frauen machen!
3) Kartographie:
Vermessung der „Wirklichkeit“, aufgrund des Besitzanspruches bzw. der
Inbesitznahme für die Zivilisation – Landkarte um Natur zu beherrschen!
Am Bsp. HÖHNELs: - Gier = virtuelle Unterwerfung für naturwissenschaftliches
Weltbild- Welt entziffern!!!
All dies reflektiert imperialistischen Herrschaftsanspruch!!!
BERICHTE- REISEBERICHTE: 2 Funktionen:
1) praktische Anleitungsfunktion für Interessenten= zeigen Infrastruktur auf
2) wissenschaftliche Funktion: wobei die wissenschaftlichen Auswertungen zu
Hause passieren!
Ad 2 am Bsp.: HÖHNELs:
Höhnels „Entdeckungen“/ Bergbeschreibungen wurden vom Geologen Eduard Süss
überprüft (weil H. selbst kein Wissenschafter war) und der von Höhnel „entdeckte“
ostafrikanische Grabenbruch wurde ebenso bestätigt!
d.h. auch bei Zoologie und Botanik brachten die „Entdecker“ die Grundlagen nach
Hause und die Wissenschafter analysierten diese!
Hintergrund all dessen war DARWINISMUS! Als extrem politisch und rassistisch
instrumentalisiert!
- Wissenschafter bedienten sich der Sammlungen dieser Reisen um eigene
Theorien aufzustellen!
ALLES zeigt Beanspruchung geistiger Hoheit!- virtuelle Inbesitznahme OFT ALS
VORBERIETUNG FÜR REALE INBESITZNAHME!!!
VERMITTLUNG DER ERLEBNISSE:
Hierin wurde die Problematik beschönigt und Abenteuer eingebaut, bei gleichzeitiger
Nicht- Ansprechung problematischer Fragen z.B.:
i) Verhältnis zu einheimischen Frauen!!!= zentrales Thema
Am Bsp.: Friedrich Julius Biber:
War im Handelsministerium tätig und auf Äthiopien spezialisiert (Beginn 20 Jhdt.)
- im Tagebuch als auch in Briefen an seine Frau hält er sexuelle Aktivitäten seiner
Truppe mit einheimischen Frauen fest!
Auch kam es allg. zur Ausblendung einheimischer Freundinnen bzw. zur Zweideutigkeit
hinsichtlich Zensur (siehe auch viktorianisches Zeitalter= „geschwängert“ mit Moral)
ii) Gewalt:
1) Gewalt gegenüber Karawane legitimiert durch Verweis auf Disziplinierung jener,
aufgrund der Fluchtgefahr von Trägern etc.
- es kam zu Prügelorgien als gewalttätige Züchtigungen/ Bestrafung (wenn bei
Flucht erwischt durch Soldaten) bis hin zu Todesfällen
2) Gewalt gegenüber Bevölkerung:
Bei Versorgung der Karawane, wie bereits zuvor erwähnt werden Dörfer oftmals
überfallen und ausgeraubt; siehe auch Hongo…
- am Bsp.: HÖHNEL UND TELEKI:
Teleki hielt in seinem Tagebuch den erfolgreichen Kampf gegen die
Einheimischen fest, die aus Angst aus ihren Dörfern flüchteten; 19 Gefangene:
All dies in 9 Zeilen festgehalten
Im Gegensatz dazu schrieb er an seinen Freund Erzherzog Rudolf (Seenamen)
über dasselbe Ereignis:
Tag und Nacht waren sie von bewaffneten umgeben, die dann auch den Kampf
begannen und er daraufhin den Befehl zum Gegenangriff gab!
Es gab insgesamt 3 Schlachten, massive Befeuerung, Entzündung von Dörfern auf
Befehl Telekis etc. und mind. 70 Tote!!!
All dies verschwieg er in seiner öffentlichen Version- siehe bereits vorher
Problematik der Quellen!
7.01.2008:
Wiederholung:
1) zw. napoleon. Kriege und vor 1848: = VOR-MÄRZ-ZEIT!
Metternich: „Wie Balance aufrechterhalten“:
a) um Revolution
b) um nationalistische Tendenzen
zu verhindern!
„Balancepolitik“ unter europ. Mächte= multilateraler Zugang zu Kolonialpolitik d.h. als
Europa kolonisieren!
Koloniale Rolle der Monarchie beschränkte sich in jener Zeit auf politische und
militärische Aktivitäten zur Durchsetzung des „informellen Imperialismus“
Hauptstörfaktor: Ägypten mit
a) arab. Nationalismus
b) Wirtschaftswunder (insbesondere Export- Konkurrenz mit Exportnationen)
- ökonomischer Konflikt mit GB
- Sultans Konstantinopels Einschätzung der Lage Ägyptens:
Ägypten wird unabhängig, wobei Metternich Angst davor hat und Einschreitung
bzw. militärische Intervention gemeinsam mit anderen europ. Nationen außer
Frankreich 1840 vorbereitet und vollzieht- Folge= Niederlage der ägypt. Truppen
-
FOLGEN für Ägypten:
wirtschaftlich schwierige Situation
Reaktion: Produktion agrarischer Rohstoffe, insbesondere Baumwolle
60/70er Schuldenfalle und GB und F. werden zu Gläubigern
1914 Protektorat GB!
Österreichische Außenpolitik:
- multilateral
- setzt auf Militärintervention: siehe Ägyptenkonfrontation;
Folge ist, dass militär. Interventionen hoffähig werden: siehe Marokko- Deckmantel
gegen „Piraterie“
- versucht Konflikte zunächst bis 1 Hälfte 19 Jhdt. friedlich auf Vertragsbasis zu
lösen, erst danach für militärische Interventionen zu Gunsten der
Kräfteverhältnisse europ. Nationen
2) NEOABSOLUTISMUS.
1848 Revolution: - Ende Oktober gewaltsam niedergeschlagen
- neuer Kaiser = Kaiser Franz Josef, der auch die Rücknahme der
Religionsfreiheit veranlasst!
- Monarchie stützt sich auf: a) Kirche
b) Armee
c) Kriegsmarine (hatte im N. privilegierte
Stellung, weil Dominanz militärischer
Interessen im Neoabsolutismus)
- Immer mehr Tendenz hinsichtlich kolonialer Bestrebungen, sich staatliche
Hoheitsrechte über afrikanische und asiatische Territorien anzumaßen!
- Bis 1860/67: Verfassungsexperimente!
Neoabsolutismus bedeutete:
- innovative Wirtschaftspolitik d.h. Modernisierung
a) dazu verstärkte Handelsbeziehungen zu außereuropäischen Gebieten
b) dazu verstärktes Engagement für Suezkanal
c) dazu zunehmend Idee, Kolonien als Stützpunkte für Handel, Schifffahrt,
Sträflinge, Emigration aufzubauen und Inseln in Besitz zu nehmen (siehe Bsp.:
Nikobaren)
-
all diese Tendenzen d.h. die technisch- organisatorische Modernisierung sowie
die politische Aufwertung der Kriegsmarine- sind in Kriegsmarine vertreten
insbesondere durch Ferdinand Maximilian= Oberkommandierender der
Kriegsmarine (jüngerer Bruder Kaiser Franz Josefs) und überzeugt von den
kolonialen Überlegenheitsanspruch Europas!
ad Kriegsmarine:
- fungierte als „Schutz der österreichischen Schiffe auf den Weltmeeren“ d.h.
Verknüpfung von zivilen Schifffahrtsinteressen und Ausbau der
Marineressourcen = „maritimes Cluster“- deren Interesse stark geprägt durch
Errichtung des Suezkanal!
d.h. auch Strategie der politischen Aufwertung maritimer Interessen
aufrechterhalten durch geschickte Propaganda!
-
auch gab es persönliche Kontakte zwischen den führenden Kreisen der Triestiner
Wirtschaft und den höheren Offizieren der Marine bzw. Maximilian, die
großmachtpolitische Träume hatten!
In der Öffentlichkeit führte dies zum Eindruck, dass der Erzherzog und die marine
Kolonialisten und Kriegstreiber sind- dies ist auch mit ein Grund weshalb 1867 ein europ.
Sonderweg eingeschlagen wird!= im Gegensatz zum Bürgertum europ.
Großmachtnationen in Ö. NIE wieder Kolonialismus!
Bsp.: 3 typischer Kolonialversuche (koloniale Euphorie):
1. SUDAN:
1846 auf Anregung Ignaz Pallme (a la „trade follows flag“ und großmachtpolitischer
Argumentation) wurde ein „Apostolisches Viktariat für Zentralafrika“ vom Vatikan
gegründet = Aufschließung des Sudans
- Ö. begrüßte die Gründung der Mission zunächst zwecks als Vehikel für den Verkauf
heimischer Waren und sah Sudan als Projektionsfläche heimischer
Großmachthoffnungen!
- zwecks „Mitteleuropakonzepts“ sollte das österr. Kaisertum als Drehscheibe zwischen
GB und Russland fungieren für den europäischen Handelsverkehr mit der Levante; mit
Afrika und nach der Eröffnung des Suezkanals auch mit Asien!
1850- Wende durch Missionsleiter Knoblecher: Ö. übernahm Trägerschaft für Sudan
Mission, gleichzeitig Honorarkonsul von Müller in Khartoum!
führte auch zu Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Idee Sudan als
Deportationskolonie für Sträflinge zu machen!
Diese Missionsaktivitäten können als geplante Kolonialgründung interpretiert werden!
Folgen waren verheerend:
- für Missionare als auch für die Wirtschaft Sudans und führte zu blutigen
Auseinandersetzungen!
- Kindersklaverei, obwohl die Mission ebenso im Auftrag der Anti- Sklaverei
angetreten ist!- derlei Praktiken war eine Missachtung des von den Großmächten
nach jahrelangen Verhandlungen durchgesetzten Verbots des Sklavenhandels
durch die ägyptische Regierung dar
Scheitern dieses Kolonialversuchs:
- die Missionsstation im Süd Sudan wurde Anfang 1860er aufgegeben
- nach jahrelanger schrankenloser Öffnung des Weißen Nils für den europ. Handel
vermochte sich 1863/64 die ägyptische Verwaltung mit verstärkter Besteuerung
durchzusetzen
FOLGE: aus kommerzieller Sicht wurde das Geschäft mit dem Sudan immer weniger
rentabel!
Dennoch blieb die funktionslose diplomatischer Vertretung in Khartoum bis 1885
(mahdistische Revolution) erhalten!!!
2. „NOVARA“ Nicobaren:
1857 wurde die „Novara“ zu einer 2 jährigen Weltumsegelung von Maximilian entsandt!
Offiziell: handelte es sich um eine naturwissenschaftliche Forschungsexpedition
Real: arbeitete man an einer kolonialpolitischen Agenda mit beinharten ökonomischen
Interessen die eine koloniale Besitzergreifung der Inselgruppe durch den Kommandanten
der „Novara“ ermöglichen sollte!
Bereits 1851 griff Maximilian die Möglichkeit auf, österreichische Rechtsansprüche auf
die Nikobaren geltend zu machen (die bereits einmal 1778 im Namen der Monarchie in
Besitz genommen wurden)
Am 23. Feb. Bis 26. März 1858 ankerte die „Novara“ vor den Nikobaren!, wobei die
Inbesitznahme nicht durchgeführt wurde= Scheitern dieser Kolonialbestrebung durch:
- bedenken des Außenministeriums, das in den Aktivitäten der Kriegsmarine immer
häufiger eine „Parallel- Außenpolitik“ erblickte
- persönliche Differenzen zw. Ferdinand Maximilian und dem „Novara“- Kommandanten
- hohe Kosten einer österr. Besiedlung
3. SUQUTRA- Unternehmen:
= zweiter Kolonialplan des Marinekommandanten Maximilian: nämlich die Erwerbung
eines Stützpunktes am Roten Meer!= Insel Suqutra! ( heute Jemen)
unter strengster Geheimhaltung wurde der Schiffleutnant Wilhelm von TEGETTHOFF
im März 1857 nach Alexandria geschickt um von dort mit Konsulat HEUGLIN in
Khartoum eine Erkundungsmission ins Rote Meer zu starten!
Es kam zu persönlichen Streitigkeiten, da Heuglin eher naturwissenschaftlich interessiert
war und Tegetthoff ein kolonialpolit. Interesse hatte!
Zweitens waren sie sehr ungeschickt hinsichtlich dessen, dass sie am Stützpunkt Al
Quseir Aufsehen erregten
- dies problematisch, denn zu den politisch gesteuerten Schwierigkeiten kam die
gegenüber Europäern immer ablehnender Haltung der Bevölkerung!
- FOLGE: Heuglin und Tegetthoff wurden gefangengenommen und nur durch
Lösegeld wieder freigekommen!- Heuglin wollte schwer verletzt sofort zurück
nach Khartoum – Tegetthoff setzt Reise nach Suqutra alleine fort ABER ihm
fehlte es an finanziellen Mitteln sowie der Sprachkenntnisse- folgedessen musste
er zurück in Aden auf das Geld zur Heimreise warten!!!
= Scheitern auch dieser Kolonialbestrebung!!!
3) 1867: LIBERALE ÄRA:
erste Verfassung und Ausgleich mit Ungarn = Doppelmonarchie! (galt nicht für
Tschechen= Bruchlinie der Monarchie)= Epoche der Kompromisse!
ab 1867 bis 1879: liberale Ära in Doppelmonarchie!
Anm.: bereits in den 60er zeichnete sich bereits das Scheitern des Neoabsolutismus ab:
- Forderung der Liberalen den Militärhaushalt zu verringern- im Parlament jedoch
abgelehnt
- Bündnis zw. Triestiner Lobby mit dem Marinekommandanten Maximilian als
kontraproduktiv
- Interessen der Kriegsmarine als nicht deckungsgleich mit den Interessen des
Außenhandels erkannt
- Kritiken an Kolonialplänen und an Verbindung zwischen der Handelsschifffahrt
und Kriegsmarine auch seitens Revoltella siehe Suezkanal- Interessen:
Kontroversen bis Graf Rechberg= ab 1859 Finanzminister strikte Abstinenz zum
Suezkanal verordnete, auch wegen Widerstands und Drohungen seitens GB!
- Auch wurden Handelsmissionen verschoben!
- 1859 Niederlage des habsburgerischen Neoabsolutismus gegen vereinigten frz.sardinischen Truppen+ Desaster des Staatsfinanzen +innenpolitische Krise
führten schlussendlich zum Verschwinden von Kolonialplänen!
1) wobei nur in der österr. Reichshälfte bürgerliche/liberale Kreise die
Regierung bestimmten
2) in Ungarn dominierten Großgrundbesitzer den Außenhandel= keine
Förderung der Industrie
mit diesen beiden Tendenzen sank die Chance auf Bewilligung von Finanzmitteln für
kolonialpolitische Zwecke weiters!
Liberale Wirtschaftspolitik:
- Bürgertum stand Verlockungen eines globalen Handelsimperialismus gegenüber
mit seiner Vision eines weltweiten Freihandels!
- Revoltella profilierte sich 1863, nach dem Freitod von Bruck (ehem.
Finanzminister) als politischer Repräsentant der Triestiner Wirtschaftsinteressen
- Vier Elemente der von Bruckschen Politik (Aufhebung des Zollsystems etc..)
begannen in der liberalen Ära Früchte zu tragen
- Ein weiters Mal erwies sich somit der Suezkanal als Vehikel einer verstärkten
Geltendmachung von Außenhandelsbeziehungen!
Denn mit dem Baubeginn 1866 erwies sich die österr. Einschätzung zuvor als Fehler,
woraufhin Revoltella unterschiedliche Maßnahmen begann zu setzen!
 dennoch erwies sich nach Eröffnung des Suezkanals der erhoffte
Außenhandelsboom als nicht umsetzbar!- siehe weiters Suezkanalprojekt vorher
(oder S. 56/57)
- 1873: Wiener Weltausstellung, Vermittlung eines bestimmten Bildes des Orient
danach wurde die Weltausstellung zum „Orientalischen Museum“ umfunktioniert=
insg. Welle des Orientalismus (Literatur, Tourismus etc), danach 1885 wurde jenes in
das „Österr. Handelsmuseum“ umbenannt
3) auch beteiligten sich weiterhin österr. Wissenschafter an kolonialpolitischen
Bestrebungen anderer Nationen wie z.B. Emil Holub ab 1870 in Kimberley!
d.h. alle kolonialistisch eingestellten Personen begeben sich in den Dienst anderer
europäischer Staaten z.B.: Dt.; GB; F.= Braindrain der 1870er/80er!!!
4) Ab 1879: ENDE liberaler Ära!
GRUND= 1873 Weltwirtschaftskrise und Jahr der Ausstellung!!!
- denn in Krise zeigte sich, dass die liberale Politik (Manchester Liberalismus: Markt
regelt alles) keinem hilft!
Reaktion anderer europ. Länder war nämlich Politik des Schutzzolls, woraufhin der
Export Ö. begrenzt wurde, sowohl in die Länder selbst als auch in die Kolonien derer,
deshalb (siehe unten) Handel mit Vertragpartnern von früher!!!
DAHER Schwank zu KONSERVATIVEM Regierungskabinett unter Ministerpräsident
TAAFFE mit seiner Regierungskoalition = „EISERNER RING“, die agrarisch und
konservativ ausgerichtet war!
2 innenpolitische Interessenslagen: (Ö. Ziele):
1) Freihandel: Handelsverträge= große Phase der Handelsverträge; tendenziell
Freihandel; Export österr. Produkte bei gleichzeitigem Import exotischer Produkte
ABER strebt nicht Eroberung von kolonialen Territorien an= Verstärkung des
Außenhandels mit jenen außereurop. Märkten mit denen noch vor der „großen
Depression“ Handelsverträge abgeschlossen wurden!
2) Gleichzeitig jedoch Habsburgermonarchie als Großmacht innerhalb des europ.
Konzerts verstanden und hat über weiteren Vorgang der Kolonialpolitik
mitentschieden
Siehe dazu 1884/85 Kongo- Konferenz in Berlin:
2 Beschlüsse:
a) Anerkennung Kongos als Freistaat unter belgischem König Leopold II
b) Spielregeln festgelegt nach denen die Kolonialisierung Afrikas vor sich gehen
muss (Fahne; Brief und diplomat. Anerkennung durch andere Großmächte)
Ö- Ungarn für Spielregeln und Anerkennung d.h. NIE Einspruch gegen Kolonien etc.
erhoben!
ad „Eiserner Ring“:- ausgerichtet gegen:
- Großindustrie: für Förderung von Kleinbetrieben
- Privatisierung: fördert Verstaatlichung
-- dieser Antikapitalismus war jedoch mit einem Antisemitismus verbunden
- ausgerichtet für:
- soziale Schutzbestimmungen der Arbeiterschaft, um Großindustrie zu schädigen
Bsp.: 1882: Zensuswahlrecht/ Wahlrechtsreform:
Zensusgrenze heruntergesetzt auf 5 Gulden Steuern im Jahr, womit die potentielle
Wählerschaft sich um ein Vielfaches vergrößerte!
FOLGE: Entstehung von Massenparteien! D.h. anstelle der lockeren
Wählerkonstellation- konservativ oder liberal- kam es zu neuen Massenparteien mit
versch. Ideologien!
Sozialdemokraten
Wählerschaft= Facharbeiter
christlich, soziale Partei
Wählerschaft= Kleinbürgerliche; Position zu alten
Konservativen war bis zur 1. Hälfte des 20. Jhdt.
Sehr spannungsreich!
BEIDE waren bis in die 1. Republik hinein Todfeinde!!!
All dies bedeutete: Innen- und außenpolitisches Klima wird härter; neues polit. System;
neue Parteien; neue Spielregeln und
NEUE GENERATION = junge Politiker die es gewöhnt sind Interessen in
Konfliktsituationen zu vertreten= Politiker OHNE Kompromisshaltung, die meist aus
Vereinen kommen!!!
Haben nationale und soziale Interessen (= Populismus)
d.h. zunehmend – konfliktorientierte Politik
- auf irrationale Konflikte ausgerichtete Politik
1897: versuchte der Ministerpräsident K. F. Badeni Böhmen mit ins Boot zu holen
indem er Gesetz in Reichstag vorschlug, dass Tschechisch in Böhmen neben Deutsch als
Amtssprache existieren sollte
FOLGE: Parlament explodiert= Badeni Krise, woraufhin das Gesetz, dass die
tschechischen Nationalisten besänftigt hätte können, verhindert wurde!!!
Exponent der neuen Generation= Franz Ferdinand (19. Mai 1896 österreichischer
Thronfolger):
- der durch Autoritarismus, Militarismus und Ausschaltung demokratischer Kräfte
versuchte diese Tendenzen einzudämmen= Konflikt zw. Belvedere und Hofburg!
-
schließt an Maximilian an
schürt Erinnerungen an „Novara“ Expedition als außenpolitische
Prestigecharakter und Marketing= Versuch Ö. als Großmacht zu vermarkten!
er forcierte den militärischen Aufbau der Streitkräfte (Armee und Kriegsmarine)
jedoch unter Deckmantel der Forschung und plante die Stärkung der Zentralmacht
und Schwächung des Dualismus
DISKURS 2 Tendenzen:
1. wurde „Kolonialismus“ durch die Nicht- Erreichung einer
Weltmachtposition, nicht mehr als Errichtung staatlicher Herrschaft in
Übersee angesehen, sondern als „Zivilisierung“!, d.h. als moralische
Überlegenheit verkauft!
2. wiederaufflammen der kolonialpolitischen Debatte für die rasche
Realisierung der letzten Möglichkeiten des Erwerbs überseeischer
Kolonien- als politisches und logistisches Vehikel dazu diente wiederum
die Kriegsmarine!!! (= Rückgriff auf interventionistische Tradition der
Marine)
vor diesem Hintergrund der 2 Tendenzen sind die 2 zentralen Lobbys zu verstehen:
(neben Kriegsmarine und neu erwecktem Interesse an Kolonialpolitik)
a)1893 stellte die Firma Krupp in Berndorf, eines der wichtigsten Unternehmen der
österr. Stahl- und Rüstungsindustrie, an die Kriegsmarine den Antrag zur Entsendung von
Schiffen nach Neukaledonien, um auf versch. Inseln vermutete Lagerstätten von
Nickelerz prospektieren zu lassen!
Hintergrund dazu:
Herr Krupp wendet sich an Wien mit der Bitte Nickel aufzutreiben, damit er 300 neue
Arbeitsplätze schaffen kann1. Sternegg= Aktionär von Krupp schickt zunächst Schiff „Saida“ nach neue Hebriden
zur „Forschung“- aber Rückkehr, weil nicht begeistert!!!
2. danach Neukaledonien weil Annahme, dass dies „herrenloses“ Land ist- ABER dann
herausgefunden dass dies bereits unter Herrschaft steht!
3. dann erst 1895 Aufbruch des Kanonenbootes „Albatros“ ins Gebiet der Salomonen, um
auf der Insel Guadalcanar eine Landnahme im Namen Krupps vorzunehmen-
im August scheitert das Vorhaben am Widerstand der einheimischen Bevölkerung
b) Zw. 1870- 1914/18:
die bereits früher stattfindende Forderung nach Auswanderungskolonien war auch mit der
Exportwirtschaft verbunden!!!
Bereits 1848 begann eine Reihe von Vorschlägen zur Errichtung von Sträflingskolonien!
Die überraschende Entscheidung des dt. Reichskanzlers Bismarck, den territorialen
Erwerbungen privater Unternehmen Scutz zu verleihen, belebte die Debatte auch in Ö.d.h. anstatt nur Handelskolonien wurde von Siedlungskolonien gesprochen (trotz der
Akklimationsdebatte)- bürgerliche Tendenz= handelspolitisch, bestärkt durch
Naturwissenschaft; wobei dafür Kolonialideologien und Publizistiken in den
Vordergrund rückten!
angesichts der fortschreitenden „Agrarkrise“ und Folgen der Weltwirtschaftskrise von
1873 stellte sich weiters die Frage der Emigration mit einer wachsenden Dringlichkeit,
die mittlerweile von Vereinen und Firmen gelenkt wurden= hochkorrupt (Visa,
Fahrkarten, etc…)- Zielland zunächst USA!
Hinsichtlich der massenhaft auftretenden Auswanderungswellen verlor jedoch der
Gedanke einer Integration im Gastland an Bedeutung und es gewann vielmehr Forderung
nach Errichtung von „Auswanderungskolonien“ an Boden!
 dies widerspiegelte sich in Strukturen wieder, in denen Hauptexponenten österr.
Kolonialpolitik die Fäden zogen und die Idee der „Ansiedlung“ hatten d.h. diese
korrupten Leute betrieben dann auch noch Politik!
Zielländer:
1.USA; 2.Afrika; 3.Asien!
Idee Teil der Emigration nach Brasilien zu verlegen, denn dies so die Idee einer
„Österreicher- Kolonie“ würde auch gut für Export sein!
d.h. es handelte sich hierbei nicht um Kolonien im staatsrechtlichen Sinne= Staat unter
europ. Herrschaft, sondern als „unabhängiger Staat“
Brasilien unterstütze dies, da dort eine Politik vorherrschte die die „weißhäutigen“
Menschen forcierte, da diese Steuern zahlten und die „Schwarzen“ zurückhielten
- all diese Menschen hatten kolonialistisches und rassistisches Bewusstsein und
wurden aber zu Hause gleichzeitig als Pioniere gefeiert!
Auch gab es Versuche einer organisierten Auswanderungsbewegung nach Afrika:
2 Emigrationsunternehmungen = ZENTRAL:
1) 1889 veröffentlichte, der aus Ungarn stammende Journalist THEODOR HERTZKA
den utopischen Roman: „FREILAND“
= ein soziales Zukunftsbild- Publikumserfolg!
- kurz nach Erscheinung bildete sich eine „Freiland Bewegung“, die sich die
Errichtung einer nach nicht – kapitalistischen Prinzipien funktionierenden
Siedlerkolonie in Ostafrika zum Ziel setzte!
1894 dann der „Aufruf“ zur Gründung eines solchen „Freilandes“ im Hochland
Kenias!
Ad Kenia: in jener Zeit war Kenia Teil der brit.-ostafrikan. Gesellschaft und bereits
Siedler dort!!!
- im Jahre 1894 scheiterte jedoch bereits ein Vorauskommando, wo Hertzka selbst
mitfuhr am Widerstand der brit. und sansibarischen Behörden (in Sansibar
nämlich Kontrolle unter brit. Konsul) d.h. sie bekamen keine Erlaubnis
einzureisen!
FOLGE: die „Freilandbewegung“ fällt zusammen, weil wie man sah jene nicht
realistisch und schon gar nicht realisierbar war!
-
2) 1903- 1905 Versuch der zionistischen Bewegung unter ihrem Gründer THEODOR
HERZL eine Siedlerkolonie in Uganda zu errichten= genauso utopisch wie „Freiland“
- Herl wird ausgeschickt, woraufhin auch ihn die Briten zurückweisen
Argumentation, dass sie Möglichkeit wollten um ihre Traditionen ausleben zu
können
- dennoch scheiterte 1905 eben nach 2 jährigen Debatten und Vorarbeiten auch
dieses Emigrationsprojekt!
ALLE Expeditionen bekamen Waffen der Armee zur Verfügung gestellt= „eigenartig“
wenn man nicht erobern möchte!!!
Und alle = Versuche der Siedlerkolonialstruktur!!!- Siedlerkolonien!!! D.h. Emigranten
als herrschende Schicht dort zu etablieren
Wesentlich hierbei war auch die KATHOLISCHE MISSION:
Spätestens seit Stanleys Popularisierung der Theorien David Livingstones =“Civilisation;
Christianisation; Commerce“ zählt es zum Standardrepertoir europäischer
Kolonialpropaganda, die Eroberung, Aufteilung und Entrechtung des afrikanischen
Kontinents gegenüber der Öffentlichkeit mit philanthropischen2 Idealen zu rechtfertigen!
Faktisch konnten die Katholisch- Konservativen die Abolitinsthematik (= auch
philanthropischer Kolonialismus) für sich politisch instrumentalisieren. IN der Praxis
bedeutete dies eine Instrumentalisierung für Zwecke der katholischen Mission!!!
Dies zog nach sich, dass sich die versch. Ordens- und Missionsgesellschaften im „Kampf
gegen die Sklaverei“ überboten, um dadurch ein Maximum an Spendengeldern für sich
zu lukrieren.
Als „Konkurrenzlos“ in Organisation und Propaganda erwies sich dabei die „St. Petrus
Claver Sodalität“, eine von Maria Theresia Ledochowska, der Nichte des polnischen
Kardinalspräsidenten der Propaganda Fide, 1894/96 in Salzburg ins Leben gerufene
Ordensgemeinschaft für Frauen, die sich der Aufbringung von Spenden für versch.
Katholische Missionsorden widmete!
2
bedeutet Menschenfreundlichkeit oder Menschenliebe.
In den 1820/30ern kam es vereinzelt zur Missionierung ab den 50/60ern trat diese
verstärkt in Erscheinung!
1890- 1920: war die katholische Mission eine Massenbewegung! z.B. stammen die 3 hl.
Könige aus jener Zeit zwecks Sammelung für Geld!
- die dazu benötigten Missionswerbetechniken/Öffentlichkeitsarbeit (für Geldeintreibung
für Missionen) wurden von der Gräfin LEDOCHOWSKA erfunden, als auch eine
Missionsorganisation von ihr gegründet (siehe oben)!
- sie lebte und residierte im Toskanertrakt als Hofdame
- ihre „Inspiration“ bzw. Motivation war der Besuch der Weltausstellung in Wien
1873, wo sie mit einem afrikanischen Mädchen zusammentraf
- daraus ging hervor der:
1. Beziehung zu Afrika
2. Beziehung zu den Kindern d.h. dass für sie die Auseinandersetzung mit Afrika
gleichzeitig die Auseinandersetzung mit den dort lebenden Kindern bedeutete!
Was jedoch zu infantilisierenden Klischees führte, die wiederum die europäischen
Überlegenheitsansprüche über Afrika legitimisierte.
LEDOCHOWSKA selbst vertrat die Ansicht, dass die kolonialpolitische Abstinenz der
Ö-Ungarischen Monarchie ihre missionarische Tätigkeit „umso idealer“ hervortreten
lassen.
Hintergrund ihres Engagements:
- ihr Onkel Ledochowska war Kardinalspräsident in Rom und für Mission
zuständig, wodurch er eine bedeutende Rolle in der Konzeption von Leo XIII
spielte
- auf Brüssel- Konferenz wurde folgendes beschlossen:
a) Waffenembargo
b) Alkoholverbot
c) Stärkere Missionierung
d) Kampf gegen Sklaverei
= philanthropischer Kolonialismus!!!
Kirchenstaat verliert 60/70er an politischer MachtREAKTION: ABER moralisch sind wir Großmacht!!!
d.h. Vatikan versucht nun statt über Politik über Missionierung Einfluss zu erlangen =
moralische Argumentation !!!
seine Nichte M. T. Ledochowska erfährt dies, woraufhin sie beim kardinal in Öbehauptet, dass sie mit einer Mission beauftragt worden sei und schafft dies!!! (sogar als
Frau)
- gründet Verein, der später zu einer Ordensgemeinschaft erhoben wird „St. Petrus
Claver Sodalität“
- sie ist Oberin und wurde später sogar vom Papst Johannes Paul II selig
gesprochen
- ihre Hauppkt:
a) Spendensammlung
b) Kinderpatenschaften
Baute riesiges Netz zur Spendensammlung auf und versuchte mit Öffentlichkeitsarbeit
die Bevölkerung ideologisch zu beeinflussen!
Bsp: 3 hl. Könige, „Nicknegerlein“ in Kirchen, all dies prägte Afrikabild für Jahre!!!
FAZIT:
Die katholische Mission= infantilisierend; hat antiislamische Tendenz und ist in
Kolonialpolitik eingeordnet, denn sie war die zivile Begleitaktivität zum Militärischen!!!
WAS BEDEUTET ABER NUN DIE ÖSTERR: INNENPOLITIK FÜR
KOLONIALPOLITIK (Kurzabriss):
.)80/90er des 19 Jhdt.: Bereitschaft der Habsburgermonarchie außeneuropäische
Konflikte zu führen
- siehe auch Berliner Kongo- Konferenz 1884/85: völkerrechtliche Absicherung der
Gebiete um Grenzen zu ziehen—dies dauerte bis Mitte 20 Jhdt.= Beginn des
Scramble for Africa!
Forscher= Personen des „informellen Imperialismus“
.)es kommt bei Kolonialisierungsstaaten zu innenpolitischen Schwankungen wegen
Budget
FOLGE: Phasen der Zurückhaltung nach außen (von 1860er bis 80/90er) und
Investitionen, da auf Öffentlichkeit angewiesen
d.h. mittels Emotionalisierung versucht man die Bev. dafür zu mobilisieren!
.) bereits 1878 Jingoismos: Der Jingoismus ist die englische Variante von HurraPatriotismus. Seine US-amerikanische Ausprägung wird Spread-Eagleismus genannt.
Es bezeichnet dabei einen chauvinistischen und überheblichen Patriotismus, oftmals
verbunden mit Kriegseuphorie.
Der Begriff Jingoismus entstand 1878 in Großbritannien während des 9. RussischTürkischen Krieges zwischen Russland und dem Osmanischen Reich.
.) gleichzeitig gab es antikoloniale Bewegungen: Revolten; 1904 Hereroaufstand
all dies kann nur überwunden werden, wenn die Bevölkerung hinter den kolonialistischen
Bestrebungen steht (Legitimation), darum bedient man sich des Jingoismus!!!
.) Wandel in Phase des aggressiven kolonialpolitischen Interesses 1880er/80er
.) Ö- Ungarn: aggressive Politik (Vor- März Phase):
ad Kolonialpolitik: waren der Ansicht, dass Schweinerei sei, dass Monarchie keine
Kolonien besitzt= Frage der Großmacht und nicht der Rohstoffe!!!!! (denn nur wer
Kolonien besitzt ist auch eine Großmacht)
2 Strategien:
a) (SELBER) schauen ob noch irgendwo Gebiet unter dem Deckmantel der
„Forschung“, obwohl eben koloniale Interessen
gleichzeitg Expeditionen um „weiße“ Flecken ausfindig zu machen!dahinter abstruse Pläne wie Kolonie Rio Doro (= span. Kolonie) zu kaufen oder
spanische Westsahara zu erwerben, um dort u.a. Mineralienvorkommen für die österr.
Industrie zu erschließen- aber alles zu teuer!
b) (MIT ANDEREN) militärische Interventionen Beteiligung:
1900: „Boxer“ Aufstand: es kommt zur Ermordung christlicher Missionare durch die
chin. Bevölkerung!
FOLGE: multilaterale militärische Intervention= Sieg
Auch Ö. bekommt nun Kolonie= TSINGTAU (von 1900-1914; 14-17 km2 an chin.
Küste)
1914- kolonialpolitische Bilanz der Habsburgermonarchie:
-
nicht erfolgreich in Kolonialgründung
immer dabei bei kolonialpolitischen Beschlüssen/ Konferenzen
Einstimmung der Bevölkerung von rassistischem und kolonialpolitischem
Weltbild
d.h. bis zum Ende kam kein kritischer Kolonialdiskurs in Ö. zustande und antikoloniale
Aktivitäten blieben vereinzelt. Auch als „Großmacht ohne Kolonien“ fühlte sich die
Habsburgermonarchie dem imperialistischen Grundkonsens der europäischen Mächte
verpflichtet!!!
ZUSATZ:
Ad „philanthropischer Imperialismus“:
Neben katholischer Mission auch „Kampf gegen den Sklavenhandel“ (siehe auch GBiens
moralische Argumentation dazu zwecks Machterhalt und –vergrößerung) ein geeignetes
Instrument, um die im Gefolge der der Berliner Kongo-Konferenz beschleunigt vor sich
gehende Kolonialintervention vor Parlamenten und Wählern zu legitimieren!
Gleichzeitig bot dieser Rückgriff auf humanitäre Werte auch eine Plattform der
Artikulierung widersprüchlicher ideologischer und politischer Interessen und die
Möglichkeit, koloniale Ausbeutungsverhältnisse mittels humanitärer Rücksichtnahme zu
mäßigen!
Im Rahmen einer „humanitären“, unter dem Motto des „Kampfes gegen die arabischen
Sklavenhändler“ stehende Konferenz des europäischen Konzerts in BRÜSSEL (siehe
ober die dort beschlossenen 4 Pkt.!!!) 1889/90 sollte ein gesamteuropäisches,
rivalisierende nationale Kolonialinteressen übergreifendes Krisenmanagement gefunden
werden= 4 Pkt:
Waffenembargo
Alkoholverbot
Stärkere Missionierung
Kampf gegen Sklaverei
Bis 1912 Nachfolgekonferenzen in Brüssel Diskussion über Themen!
Diese Beschlüsse in 2erlei Hinsicht bedeutend:
1. durchbrach die Beschränkung des Handels zweier wichtiger europ.
Exportgüter in Innere Afrikas- Waffen und Alkohol- das 1885 in Berlin
vereinbarte Freihandelsprinzip/ und die Erlaubnis, Importe zu besteuern,
kam den Finanzen im Kongo zugute
2. hatte der scramble for Africa eine wirkungsvolle ideologische
Legitimationsgrundlage erhalten
FAZIT:
Bei diesen philanthropischen Idealen und im Besonderen bei König Leopold II Tiraden
über die Bekämpfung der Sklaverei handelte es sich primär um die Vertuschung eigener
ökonomischer Interessen – dies war bereits allen vor Kongo Konferenz in Brüssel
bekannt!
Auch das Engagement Londons gegen den Sklavenhandel wurde weithin als Vorwand für
britische Großmachtinteressen gewertet!!!
Funktionen der Habsburgermonarchie für den europ. Imperialismus im 19 Jhdt.
unter 3 Gesichtspunkten:
1. es bestanden sehr wohl kolonialistische Ambitionen, welche nicht verdrängt oder als
nur „symbolische Außenpolitik“ verharmlost werden sollte
Immerhin sind 5 konkrete Fälle nachweisbar, in denen sich staatliche Institutionen
offiziell, wenngleich erfolglos um die Beanspruchung von Kolonien bemühte:
a) Suqutra 1857/58
b) Nikobaren 1858
c) Salomonen 1895/96
d) Westsahara 1899
e) Südostanatolien 1913
2 mal konnte die Monarchie tatsächlich staatliche Gebietshoheit in außereuropäischen
Territorien erwerben und fungierte somit als Kolonialmacht:
i) 1771-1781, als der holländische Kapitän Wilhelm Bolts im Auftrag der Ö.Ostindischen Compagnie Handelsstationen in der mosambikanischen Delagoa Bay und
auf den Nikobaren etablierte
ii) 1901- 1914, als die österr.-ungar. Armee ein ca. 6 km2 großes Stück Land im chin.
Tientsin okkupierte!
Die Monarchie war mit Sicherheit kein Kolonialstaat, sie war jedoch auch keine
antikoloniale Kraft!
2. Partizipation Ö-Ungarns am „kollektiven Imperialismus“- „europ. Konzert“
In diesem Zusammenhang ist wesentlich, dass Ö-Ungarn, obwohl seine eigenen
staatlichen Kolonialinteressen wie auch sein europa-politischer Einfluss im Verlauf des
Jahrhunderts stetig abnahmen, aufgrund seiner Position als Großmacht immer wieder mit
der Notwendigkeit konfrontiert war, sich im Rahmen des „europ. Konzerts“ an
Diskussionen und Aktivitäten hinsichtlich europ. Überseepolitik zu beteiligen.
Auch als „Großmacht ohne Kolonien“ konnte die Monarchie das Politikfeld „Koloniales“
nicht ignorieren. Die Beteiligung an multilateralen Entscheidungen in
Kolonialgelegenheiten, auch wenn sie dabei keine eigenen Interessen Miteinbringen
konnten, war für die Monarchie außenpolitisch von zentraler Bedeutung! D.h. sie
handelte immer mit Rücksicht auf die imperialistischen Interessen anderer europ. Staaten
3. „informeller Imperialismus“ d.h. basiert auf der ökonomischen wie handelspolitischen
Penetration außereurop. Territorien (FLAG FOLLOWS THE TRADE)
denn gerade das Insistieren des „entdeckungsgeschichtlichen Paradigmas“ auf dem
„Pionierhaften“ der österr. „Reisenden“ in bislang „unberührte Gebiete“ kann als
Betonung einer besonderen Vorreiterrolle im Rahmen des „informellen Imperialismus“
bei der Auskundschaftung vorkolonialer Gesellschaften, der Erschließung von
Handelswegen und –märkten etc. gelesen werden.
Exemplarisch dafür = „Aufschließung“ des Südsudans in den 1850ern
Somit traten neben politischen auch ökonomische oder kulturelle Strategien als
kolonialpolitisch relevant in den Mittelpunkt, und neben staatliche auch gesellschaftliche
Akteure!!!
ZEITTAFEL nach SKRIPTUM:
1. Phase: VORMÄRZ
Zeitabschnitt zwischen dem Ende des Wiener Kongresses 1815 und der Märzrevolution
von 1848/49 bezeichnet. Die Literatur des Vormärz wird auch unter
Biedermeier/Vormärz behandelt.
Synonym dafür wird auch der Begriff der Restaurationszeit verwendet. Noch unmittelbar
vor dem letzten Sieg über Napoleon in der Schlacht von Waterloo vereinbarten die
meisten Monarchien und Fürstentümer Europas unter prägendem Einfluss des
österreichischen Diplomaten und Staatskanzlers Fürst von Metternich auf dem Wiener
Kongress die gemeinsame Politik der Restauration. Deren Ziel war es, nach dem Sieg
über Napoleon die alte Ordnung wiederherzustellen. In Opposition zu diesen
Bestrebungen stand die liberal-nationale Bewegung, die unter dem Eindruck der
Französischen Revolution die Errichtung eines deutschen Nationalstaates mit liberaler
Verfassung forderte.
Innenpolitische Ausrichtung: Konzentration auf Mittelmeer- Levante und Ponente; Bsp.:
Pyrker; Anton Prokesch; österr. Lloyd; Triest und der Suezkanal
Außenpolitische Ausrichtung: koloniale Rolle der Monarchie beschränkte sich auf
politische und militärische Aktivitäten zur Durchsetzung des „informellen
Imperialismus“; Großmachtpolitik- europäisches Konzert!; Piraterie und Korsarentum;
Marokko; Ägypten und kommerzielle „Offnung“ des Sudan; Übergang von polit.
Interaktion zu Militärintervention!
2. Phase: nach 1848 Revolution NEOABSOLUTISMUS
GRUND für Wechsel= Märzrevolution!
Mit Neoabsolutismus bezeichnet man die Regierungsform im Kaisertum Österreich nach
der Überwindung der Märzrevolution in den Jahren 1851 - 1867, die sich am
historischen Absolutismus des 18. Jahrhunderts orientierte und durch Fehlen einer
Verfassung im formellen Sinn oder eines Parlaments geprägt war;
Innenpolitische Ausrichtung: koloniale Euphorie auch durch Propaganda; „Novara“;
Suqutra- maritimer Interessenkomplex; Ferdinand Maximilian- Kriegsmarine; absolute
Repression und Reformen; ab 60er Rückzug aus Suezkanal;
Außenpolitische Ausrichtung: aggressivere, auf die Anmaßung staatlicher Hoheitsrechte
über afrikanische oder asiatische Territorien ausgerichtete Tendenzen; österr. Mission im
Sudan;
3. Phase: 1867 LIBERALE ÄRA
GRUND für Wechsel: Kritik an Kolonialbestrebungen; Doppelmonarchie und österr.
Verfassung= parlamentarische Vertretung, Grundrechtscharta bis heute gültig;
staatspolitische Krise; Finanzen im Chaos; Bürgertum will mitreden;
liberale Bürger = aggressive Befürworter italien.; franz.; brit. Kolonialpolitik
 nur nicht in Habsburgermonarchie, weil Kolonialismus diskreditiert ist durch
Neoabsolutismus!!!
Innenpolitische Ausrichtung:
1871: Graf P.  legt Kaiser R. vor, „Hinterland“ v. Kroatien = Bosnien
konzentrieren
 für ca. 20 J. Leitlinie d. Außenpolitik
= Sonderweg Österreichs: bedeutete:
- Ende d. Kriegsmarine Politik
- Investition in Außenhandel; Errichtung v. Konsulaten
österr. Unternehmertum heftig von Kolonialpolitik distanziert
Gründe: auch finanzielle Krise; möchte sich nicht verfeinden,
lang heraushalten aus Kolonialpolitik
Gründung der „afrikanischen Gesellschaft“; Geographenkonferenz- Anstoß für
„scramble für Africa“; Kriegsmarine politisch diskreditiert; Weltausstellung;
Außenpolitische Ausrichtung: kolonialpolitische Bestrebungen eher gering; allg. jedoch
ab 1870 „formeller Imperialismus“; Bau des Suezkanals- Revoltella
4. Phase: 1879 EISERNER RING- Konservative unter Taaffee
GRUND für Wechsel: 1873 Weltwirtschaftskrise und Jahr der Ausstellung!!!
- denn in Krise zeigte sich, dass die liberale Politik (Manchester Liberalismus: Markt
regelt alles) keinem hilft!
Reaktion anderer europ. Länder war nämlich Politik des Schutzzolls, woraufhin der
Export Ö. begrenzt wurde, sowohl in die Länder selbst als auch in die Kolonien derer,
deshalb (siehe unten) Handel mit Vertragpartnern von früher!!!
DAHER Schwank zu KONSERVATIVEM Regierungskabinett unter Ministerpräsident
TAAFFE mit seiner Regierungskoalition = „EISERNER RING“, die agrarisch und
konservativ ausgerichtet war!
Innenpolitische Ausrichtung:
große Phase der Handelsverträge; Legitimierung von Imperialismus (Kongo- Konferenz;
etc…) gleichzeitig Supplemationskolonialismus; für Kleinbetriebe und Verstaatlichung;
antikapitalistisch und antisemitisch; Zensuswahlrecht; Massenparteien = neue
Generation von Politikern- Franz Ferdinand als ihr Exponent; Kriegsmarine revitalisiert
um letzte Möglichkeit des Erwerbs überseeischer Kolonien zu realisieren; Firma Krupp;
Emigrationsdruck (Hertzka…);
Außenpolitische Ausrichtung: koloniale Bestrebungen; ab 1880er „Scramble for Africa“;
„philanthropischer Imperialismus“ (Ledochowska)
zur Orientierung der doch etwas verwirrenden zeitlichen Abfolge, die Zeit Kaiser
Franz Josephs und Außenpolitik jener Zeit (dank Wikipedia  ):
Außenpolitisch gab es während der Regierungszeit Kaiser Franz Josephs I. eine Serie
kleiner Siege und große militärische Niederlagen. Nach dem „Hinausschmiss“ aus
Deutschland und Italien wandte sich die Monarchie Südosteuropa zu und versuchte, dort
ihre Einflusssphäre zu vergrößern. Die daraus entstehenden Probleme führten letztlich
zum Ersten Weltkrieg.
Russland hatte Österreich beim Kampf gegen die ungarische Revolution 1848 durch sein
militärisches Eingreifen den Sieg ermöglicht. Russland war daher enttäuscht, als sich
Österreich im Krimkrieg 1854 neutral erklärte. Später kollidierten die Interessen der
beiden Großmächte auch auf dem Balkan.
Im italienischen Krieg gegen Napoléon III. und Sardinien-Piemont wurde die k.k. Armee
1859 aus der Lombardei vertrieben. Nach der Niederlage im Deutschen Krieg 1866
verlor Österreich auch Venetien und schied aus der gesamtdeutschen Politik aus,
Bismarck realisierte die „kleindeutsche Lösung“. Militärische Leistungen wie Tegetthoffs
Sieg in der Seeschlacht von Lissa blieben bedeutungslos.
Beim Berliner Kongress erhielt Österreich-Ungarn 1878 das Mandat, die beiden
osmanischen Provinzen Bosnien und Herzegowina zu besetzen und zu verwalten. Formal
blieben sie Bestandteile des Osmanischen Reiches. Da sich Österreich und Ungarn nicht
darauf einigen konnten, welchem Reichsteil die Provinzen angegliedert werden sollten,
wurde die Verwaltung vom k.u.k. Reichsfinanzministerium (einem der drei gemeinsamen
Ministerien beider Reichshälften) übernommen.
Nach 1879 lehnte sich die Habsburger Monarchie eng an das 1871 neu gegründete
Deutsche Kaiserreich an, wodurch sie zwar einen mächtigen Verbündeten (etwa in
Balkanfragen) bekam, gleichzeitig aber in die kommenden Bündnissysteme verstrickt
wurde. Österreich-Ungarn bildete mit dem Deutschen Reich den Zweibund, der nach dem
Beitritt Italiens Dreibund genannt wurde. Ihm stand später die Entente gegenüber.
1908 wurden Bosnien und die Herzegowina auch formal annektiert; daraus entstand die
Bosnienkrise, da Österreich-Ungarn zuvor nicht das Einvernehmen mit anderen
europäischen Mächten hergestellt hatte. Es wurde klar, mit wie wenigen Verbündeten die
Donaumonarchie im Ernstfall zu rechnen haben würde.
Die politischen Interessenskonflikte auf dem Balkan und die Automatismen der
Bündnispolitik brachten 1914 das Verhängnis eines europäischen Großkrieges, der sich
zum (ersten) Weltkrieg ausdehnte. Ohne den Krieg persönlich aktiv betrieben zu haben,
folgte der 84-jährige Kaiser doch seinen kriegsfreudigen Spitzenpolitikern und -militärs.
Er genehmigte das Ultimatum an Serbien und entschied sich Ende Juli 1914 für den
Krieg. Er trägt daher mit anderen europäischen Spitzenpolitikern die Verantwortung für
den Ersten Weltkrieg und dessen Opfer.
Wilhelm II. und das Deutsche Reich standen zum verbündeten Österreich-Ungarn, Italien
erklärte sich als neutral, weil Österreich-Ungarn nicht angegriffen worden sei. Italien
richtete sodann diverse Gebietsforderungen (Trentino, Triest, Küstenland) an ÖsterreichUngarn. 1915 wurde Italien Mitglied der Entente, die dem Land auf Kosten ÖsterreichUngarns Kriegsbeute versprach.
Als Franz Joseph I. 1916 starb, war der Krieg unentschieden. In der Entente und den
1917 in den Krieg eingetretenen USA wurde die Auflösung (Zerschlagung) ÖsterreichUngarns zum Kriegsziel.
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