Zusammenfassung Muskelformeln Längen Beziehung LCE = LPEE LM = LCE + LSEE LM = a0 + ai · φ Strecker ai > 0, Beuger ai < 0 Kraftbeziehung FCE + FPEE = FSEE FM = FSEE Serielles Element kSEE = Fmax / ( 0.04 · LSEEslack )² Paralleles Element kPEE = Fmax / (W · LCEopt)² LPEEslack = PEEslack · LCEopt FMAX bei der Länge LPEE = ( PEEslack + W ) · LCEopt Bestimmung der max. Kontraktionsgeschwindigkeit Vmax = 10 · LCEopt /t t…für t wird 1s verwendet Kraft-Längen-Beziehung kontraktiles Element Kraft-Geschwindigkeits-Beziehung kontraktiles Element vMAX vCE G (vCE ) …VCE < 0…konzentrisch A = 0.25 vMAX vCE / A G (vCE ) GMAX vCE vMAX B vCE vMAX B …VCE > 0…exzentrisch B = 0.05, GMAX = 1.5 CE PEE SEE Kontraktiles Element Parallelelastisches Element Seriellelastisches Element M L Muskel Länge a0 ai φ vCE Länge Muskel bei neutraler Position des Modells Hebelarm zum Drehpunkt des Gelenks Winkel vom Gelenk Kontraktionsgeschwindigkeit des kontraktilen Elements k Federkonstante slack entspannt, locker LSEEslack Länge Sehne, ab der die Kraftentwicklung beginnt LCEopt Länge des kontraktilen Elements, bei der die höchste isometrische Kraft wirkt W Konstante (einheitslos), über welchen Längenbereich kann das kontraktile Element eine Kraft erzeugen (Maximale Längenbereich, in dem der Muskel eine Kraft erzeugen kann in Relation zur optimalen Muskellänge) G(vCE) Verhältnis der Kraft bei einer Kontraktionsgeschwindigkeit zur isometrischen Maximalkraft A Konstante für den konzentrischen Fall B Konstante für den exzentrischen Fall Bewegungsgleichung Beispiel Fallschirmspringer: Stellen Sie die Newton’schen Bewegungsgleichungen für einen Fallschirmspringer auf. Modellieren Sie dazu den Fallschirmspringer als einen einzelnen starren Körper. Rotationskräfte und der aerodynamische Auftrieb können vernachlässigt werden. Geben Sie Bezeichnung und SI Einheiten zu den Symbolen an! a. Welche Kräfte greifen an b. Wie lauten die Newton’schen Bewegungsgleichungen a) Gewichtskraft: Fg = - m g, Luftwiderstand Fd = ½ ρ Cd A v2 b) m a = Fg + Fd, a = v′, v = x′ Bezeichnung und Einheiten zu allen Symbolen Beispiel Gummiseil und Luftreibung: Tragen Sie die fehlenden Grundeinheiten ein und berechnen Sie die Beschleunigung für die zwei Längen l0 = 30m und l1 = 100m bei folgenden Angaben: Vereinfachung: Gummiseil ist masselos m = 80 kg, s0 (Ausgangslänge) = 50 m, cwA = 0,4_____, ρ = 1 _______, k = 20_________ v0 = 20________ Fges = FGew – FFed - FLuftw (Jene Kräfte, welche nach unten wirken, werden als positiv angenommen) Durch umformen erhält man die folgenden Formeln: v0 = 10m/s² – 1/(160kg) * 0.4m² * 1 kg/m³ * 400m²/s² = 9 m/s² s0 < sE v1 = - 20/80 * (100 – 50) + 10m/s² – 1/(160kg) * 0.4m² * 1 kg/m³ * 400m²/s² = 9 m/s² = = -12.5 + 9 = 3.5 m/s² s0 > sE Beispiel Fallschirmspringer: Die Bewegungsgleichung eines Fallschirmspringers lautet: m · a = F = +FG – FL = m · g - ½ · · CDA · v2 Zum Zeitpunkt des Öffnens des Fallschirms beträgt die Höhe 1200 m und die Fallgeschwindigkeit 50 m/s. Die Masse des Fallschirmspringers samt Schirm ist 100 kg, die Luftdichte 1.1 kg und der Luftwiderstandsbeiwert CD = 0.7. Der Durchmesser des voll geöffneten Schirms beträgt 4 m. Wie groß ist die Höhe und die Fallgeschwindigkeit nach 0.2 s. Integrieren Sie dazu die Bewegungsgleichung mit einem Zeitschritt von t = 0.1 s, also t = 0, t = 0.1 und t = 0.2. m · a = m · g - ½ · · CDA · v2 a = g - ½ · · CDA · v2 / m A = (D/2)² · Pi = 12.56 m² a = g - c · v2 c = ½ · · CDA / m = 0.0484 v-neu = v + a · t h-neu = h + v · t t h v a 0.0 0.1 0.2 1200 1195 1188 -50.0 -38.9 -28.4 -111 -63.3 -41.5 Die Höhe beträgt 1188 m und die Fallgeschwindigkeit 28.4 m/s. Muskelmodellierung Beispiel Kraft Längen Beziehung: Fmax,iso = 8000 N; LCEopt = 0.15 m; LSEEslack = 0.2 m; a0 = 0.3 m; a1 = 0,05 m Berechnen Sie die Kraft der Kniestrecker für einen Kniewinkel von 150° (sehr stark gebeugt im Kniegelenk, 0° = gestreckt) für W= 0.6 und W = 1.2. Die Dehnung der Sehne kann vernachlässigt werden. Lges = A0 + Dknee · (Kniew. · π /180) = 0,3 + 0,05 · 2,61 = 0,43 m LCE = Lges - Lslack= 0,43 - 0,2 = 0,23m F = Fmax [1- ((LCE - LCEOpt) / (W*LCEopt))²] = 8000 [1-((0,23-0,15) / (0,6* 0,15))²] = = 8000 [1 – (0,08/0,09)²] = 8000 [1 – (0.8888)²]= 8000 [1 – 0.81]= 1520 N = 8000 [1 – (0,08/0,18)²] = 8000 [1 – (0,4444)²]= 8000 [1 – 0.19]= 6419 N Beispiel Muskelverkürzungsgeschwindigkeit: Ein Muskel erzeugt isometrisch eine Kraft von 5 kN und hat eine maximale Verkürzungsgeschwindigkeit von 1 m/s. Bei welcher Kontraktionsgeschwindigkeit erzeugt der Muskel die höchste Leistung (Genauigkeit 0.1 m/s)? vMAX vCE G (vCE ) vMAX vCE / A F = Fiso * ( vmax + vce ) / ( vmax – vce * 4 ) = Achtung auf die Vorzeichen bei der Geschwindigkeit: Setzt man z.B. positive Werte für vce ein, würden sich Kraftwerte ergeben, welche größer als die isometrische Maximalkraft wären. (für v = 0.1m/s: 5 kN * 1,1/0,6= 9.16 kN) v = -0.1 m/s: 5kN * 0.9/1.4 = 3.21 kN P = F * v = 321 W -0.2 m/s: * 0.8/1.8 = 2.22 kN = 444 W -0.3 0.7/2.2 = 1.59 kN = 477 W -0.4 0.79 kN = 307 W Beispiel Muskelmodellierung kombiniert mit biomechanischen Grundlagen: Eine Person erreicht beim Sprung aus der tiefen Hocke (Kniewinkel 40°, Kniewinkel gestreckt 180°) eine vertikale Sprunghöhe von 50 cm. Der vertikale Beschleunigungsweg des Körperschwerpunktes beträgt dabei 60 cm. a) Berechnen Sie die vertikale Absprunggeschwindigkeit! b) Berechnen Sie die durchschnittliche äußere Gesamtkraft! c) Berechnen Sie die durchschnittliche Muskelkraft (aF = 0.2 m)! d) Berechnen Sie die durchschnittliche Leistung unter der Annahme, dass die Beschleunigung konstant ist! e) Wie groß muss die isometrische Maximalkraft mindestens sein, um diese Leistung erbringen zu können (die Kraft-Längen Beziehung kann vernachlässigt werden)? Verwenden Sie dafür die durchschnittliche Muskelkontraktionsgeschwindigkeit. (Falls Sie einen Punkt nicht lösen können, schätzen sie die Lösung und rechnen Sie die anderen Punkte weiter.) gegeben: Masse m = 80 kg Muskellänge a0 = 0.20 m Normalabstand Muskelwirkungslinie zu Kniedrehpunkt a4 = 0.05 m LSEEslack = 0.16 m W = 1.2 LCEopt = 0.08 m vmax = 1.2 m/s A = 0.25 vA = √2gh = 3.16 m/s …Absprunggeschwindigkeit Δt = Δs / vm = 0.6 / 1.58 =0.38 s … am = Δv / Δt = 3.16 / 0.38 = 8,31 m/s² Zeit für die Absprungbewegung (Beginn Absprung bis zum Loslösen vom Boden durchschnittliche Beschleunigung während der Absprungbewegung Fges= m · (g + am) = 80 kg · (10 + 8.31) m/s² = 1465 N FM = Fges · aF / a4 = 5861 N aF Normalabstand Gesamtkraft zu Kniegelenk P = Fges · vm = Fges · (vA/2) = 1412 N · 1.58 m/s = 2230 W vM = w · a4 = (140° ∙ π / 180) / 0.38 s · 0.05m = vM durchschnittliche Muskelkontraktionsgeschw. = 3.6 rad/s · 0.05m = 0.18 m/s F max FCE v MAX vCE / A v MAX vCE = 5861 ∙ (1,2 + 0.18 ∙ 4) / (1,2 – 0.18) = 11 032 N Beispiel: Kraftlängenbeziehung Muskel kombiniert mit biomechanischen Grundlagen Körpergewicht [kg] 70 Zusatzgewicht [kg] 100 55 Sprunggelenkswinkel [°] Kniewinkel [°] 30 Hüftwinkel [°] 55 F [cm] gegeben: Muskellänge a0 = 0.2 m Knieradius a4 = 0.05 m LSEEslack = 0.16 m W = 1.2 LCEopt = 0.09 m gesucht: a) LM und LCE b) Wie groß muss die max. isometrische Kraft der Kniestrecker sein, damit die Person die Position halten kann? FM = Fges · aF / a4 = 1700 · 0.15/0.05 = 5100 N (Kraft für beide Kniestrecker, linke und rechte Seite) FM,li = FM,re = 2550 N LM = a0 + a4 · φ = 0.2 + 0.05 · 150° · π/180 = 0.33 m LCE = LM – LSEE = 0.33 - 0.16 = 0.17 m Fmax = FISO / […] = FISO /[1- (0.06/0.108)²] = FISO / 0.7 = 2550 N / 0.7 = 3642 N Beispiel Muskelmodellierung kombiniert mit biomechanischen Grundlagen Folgende Angaben gelten für ein Krafttrainingsgerät: Masse Gewicht: 100 kg Radius Drehscheibe: 10 cm 1.) Welche maximale Kraft benötigt der Kniestrecker bei einem gestreckten und bei einem 90° gebeugten Knie, um das Gewicht isometrisch zu halten? 2.) Welche isometrische Maximalkraft wird bei einem 90° gebeugten Knie benötigt, wenn die Drehgeschwindigkeit des Hebels 20 Grad/s beträgt? LCEopt = 0.15m; LSlack = 0.2m ; a0 = 0.3 m; aknie = 0.05 m; W= 0.6; vmax = 1.2 m/s Drehscheibe B Seil Gewicht A FM = Fgew · rScheibe / aknie = 1000 N · 0.1 / 0.05 = 2000 N Lges,0° = LM = a0 + ai · φ = a0 + aknie · (φ · π /180) = 0,3 + 0,05 · 0 = 0,3 m Lges,90° = 0.3 + 0.05 · 90 · π /180 = 0.378 m LCE = Lges – Lslack= 0.3 m – 0.2 m = 0.1 m Fmax = FISO / […] = FISO /[1- (-0.05/0.09)²] = FISO / 0.7 = 2000 N / 0.7 = 2857 N vM = w · a4 = (20°/s ∙ π / 180) · 0.05m = 0.017m/s F max FCE v MAX vCE / A v MAX vCE vM Muskelkontraktionsgeschw. = 2857 · (1.2 + 0.017 · 4) / (1.2 – 0.017) = 3062 N Beispiel Tennis Berechnen Sie die translatorische und die rotatorische Energie direkt nach dem 1. Service (v= 200 km/h, w = 3000 rpm, m = 0.06kg und I = 0.00044 kgm²)? ET = mv²/2 = 0.06 (200/3.6)² /2 = 92.6 Nm ER = Iw²/2 = 0.004 (3000 2PI /60)² /2 = 2.14 Nm Freischneiden von Kräften a) Zeichnen Sie alle Kräfte beim Skifahrer A ein und beschriften Sie diese! b) Erklären Sie den Bewegungsablauf für den Fall, dass der Skifahrer B die Ski nicht aufgekantet hat mit Hilfe von physikalischen Argumenten! Fall A: Ski vom Fahrer B ist nicht aufgekantet Wenn sich die Skischaufel des Fahrers B auf dem Ski A befindet, so ist die Normalkraft zwischen den Ski relativ gering. Da auch der Reibungskoeffizient zwischen Ski A und Ski B gering ist, wird das Drehmoment im Sprunggelenk kaum erhöht und der Ski B behält seine Bewegungsrichtung bei. Befindet sich der Skifahrer B über dem Ski A so erhöht sich die Reibungskraft zwischen Ski A und Schnee um ca. zwei Drittel und die Reibungskraft zwischen Ski A und Ski B ist mindestens so groß wie die Reibungskraft zwischen Ski und Schnee. Daraus folgt, dass sich die gesamte Reibungskraft um ca. 160 bis 200% erhöht und dementsprechend sich auch das Drehmoment im Sprunggelenk um diesen Wert erhöht. Dadurch besteht die Möglichkeit eines Sturzes nach vorne vom Skifahrer A. Beispiel Ringturnen: Freischneiden und Muskelmodellierung l1 Abb. 1 zeigt eine Positionen beim Ringturnen gegeben: l Masse Turner m = 60 kg Muskellänge a0 = 0.20 m Schulterradius a3 = 0.06 m Abstand Schulter Ringe l1 = 0.3 m LSEEslack = 0.15 m W = 1.2 LCEopt = 0.084 m gesucht: a) LM und LCE b) Wie groß muss die max. isometrische Kraft der Schulteradduktoren sein, damit die Person die Position halten kann? FM = Fges * l / a3 = 300 * 0.3/0.06 = 1500 N LM = a0 + a3 · φ = 0.2 + 0.06 * 90° *Pi/180 = 0.294 m LCE = LM – LSEE = 0.294 - 0.15 = 0.144 m = …= …0.642 Fmax = 1500N / 0.642 = 2333N Beispiel Liegestütz Welcher Unterschied besteht bezüglich des Drehmomentes in der Schulter bei der abgebildeten Position mit und ohne Reibungskraft? Zeichnen Sie zur Begründung die wirkenden Kräfte ein! KSP KSP Beispiel Krafttraining: Welche Drehmomente wirken in der Schulter und im Ellbogen bei der Abb. 1 und Abb. 3? Die Hantel hat eine Masse von 30 kg. Die Länge des Ober- und Unterarms beträgt 40 cm (vgl. Abb. b). Welche Muskelkraft muss wirken, dass bei Abb. a die Hantel in dieser Position gehalten werden kann (Muskelarm vom m. biceps beträgt 4 cm) ? Schulter Hantel 45° 45° 40 cm 45° 40 cm Ellbogen Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 l1 = 0.4m * cos(45°) = 0.28m Abb. 1) ME = MS = l1 * FH = 0.28 m * 300 N = 84Nm Abb. 3) ME = 84Nm; MS = 0 Fb = ME / lM = 300 * 0.4 / 0.04m = 3000N Beispiel Krafttraining Zeichnen Sie den Momentenverlauf vom abgebildeten Krafttrainingsgerät von A nach B! Drehmoment B A A B Theoriefragen Beispiel Bewegungsgleichungen Geben Sie die fünf Schritte für das Erstellen der Bewegungsgleichung kurz an (max. 8 Wörter pro Schritt)! Beschreiben Sie die ersten drei Schritte genauer für ein Federpendel! 1. Freischneiden FG … Gewichtskraft Dynamischer Fall: FG ≠ FF 2. Äußere Kräfte definieren Gewichtskraft FG = m • g Federkraft FF = k • Δy 3.Beschleunigungskraft berechen Fa = ∑F Summe aller Kräfte ergibt die Beschleunigungskraft Fa = (-) FF + FG m • a = - k (y – yF) + m g 4. Kräftegleichung nach a bzw. y‘‘ auflösen 5. Schritt: a, v und s schrittweise berechnen FF … Federkraft FF = k • (y – yF)