Ideologie der Nationalsozialisten

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Zum Menschenbild des Nationalsozialismus (6. Klasse)
http://projects.brg-schoren.ac.at/nationalsozialismus/ideologie.html
Ideologie der Nationalsozialisten
Mein Kampf (1925,1926):
Adolf Hitler schrieb seine Ziele in seinem Buch, während einer Gefängnisstrafe, und nannte seine
Ideologie "Weltanschauung". Er versuchte "die Ziele unserer Bewegung klarzulegen", seine "Lehre"
festzuhalten und das Grundsätzliche zu erläutern. "Mein Kampf" war die(!) wichtigste Informationsquelle
für die Ideologie der Nationalsozialisten, der NSDAP und die Methoden, mit denen sie ihre Ziele zu
verfolgen versuchten. Hitlers Weltanschauung hielt man für "Spinnerei" und schlechte Propaganda. An
die Verwirklichung so gefährlicher Ideen, die zur Wirklichkeit wurden, wollte kein Mensch glauben. "Mein
Kampf" blieb lange Zeit ein Ladenhüter, doch als das Buch in jedem deutschen Buchregal stand, hatte
es kaum jemand gelesen - ein fataler Fehler, denn vieles, was später folgte, hätte man daraus
entnehmen können.
Volksgemeinschaft:
Zitat: "Du bist nichts, dein Volk ist alles".
Die vordringliche Aufgabe des Volkes war die Volksgemeinschaft. Alle Sozialen- und Standesgegensätze
wurden aufgehoben, alle Menschen im "deutschen" Reich hatte dieselben Verpflichtungen und alle sind
dem Ziel verpflichtet.
Ziel: Erhaltung der Rasse = Kampfgemeinschaft.
Zitat: "Der völkische Staat hat in erster Linie seine gesamte Erziehungsarbeit nicht auf das Einpumpen
bloßen Wissens einzustellen, sondern auf das Heranzüchten kerngesunder Körper. Erst in zweiter Linie
kommt dann die Ausbildung der geistigen Fähigkeiten. Hier aber wieder an der Spitze die Entwicklung
des Charakters, besonders die Förderung der Willens- und Entschlusskraft, verbunden mit der Erziehung
zur Verantwortungsfreudigkeit und erst als letztes die wissenschaftliche Schulung. "Hitlers Ziel war ein
neuer "Volkskörper", eine Volksgemeinschaft der Starken, für "geistreiche Schwächlinge" und "Feiglinge"
war kein Platz im 3.Reich.
SCHULE IM NATIONALSOZIALISMUS:
Die Schulpolitik der Nationalsozialisten war in den ersten Jahren ziemlich konzeptlos, widersprüchlich und
chaotisch. Es war die Absicht die Schule im nationalsozialistischen Geiste zu durchdringen aber im Konzept im
Bereich der Schule und Erziehung gab es nicht. Es entstand ein "autoritäres Chaos".
ALLGEMEINE HINWEISE:
1. Das Ziel war die Erziehung in der Schule nationalsozialistisch auszurichten um aufklärerisch liberale und
reformpädagogische Richtungen und Traditionen zu vernichten und verhindern. Die Schule war kein Ort
für freie Wertentscheidungen und persönliche Freiheiten.
Wichtigster Grundsatz: "Du bist nichts; Dein Volk ist alles."
2. 1933 gingen die Nationalsozialisten gegen jüdische Schüler/innen und Lehrer/innen in den Staatsschulen
vor
3. In den Schulen wurden geschlechtsspezifische Differenzen vorgenommen. "Das Ziel der weiblichen
Erziehung hat unverrückbar die kommende Mutter zu sein.“
4. Neue Bücher gab es zwar keine aber die Fibeln der Grundschule wurden auf Führerkult, Militarismus und
geschlechtsspezifische Rollenklischees ausgerichtet und umgeschrieben.
5. In den Schulen wurde die körperliche Erziehung und Ertüchtigung und die Förderung der seelischen und
charakterlichen Werte gefördert. Daraus folgt das die Schülerinnen und Schüler zu "fanatischen"
Nationalsozialisten erzogen wurden.
6. Alle Schulfächer sollten von nun an politische Themen beinhalten und auch an rassischen Inhalten sollte
gearbeitet werden. Obwohl es in den ersten Jahren keine Veränderungen in der Schulpolitik und in der
Reform des Schulsystems gab, war das Ziel doch die Schülerinnen und Schüler mit der
nationalsozialistischen "Weltanschauung" zu konfrontieren. Es stellt sich nur die Frage, was davon in der
Schulstube umgesetzt und aufgenommen wurde.
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NATIONALSOZIALISTISCHE JUGENDORGANISATIONEN:
Die Nationalsozialisten gründeten neben Familie und Schule noch eine dritte Erziehungsform: "Hitler-Jugend".
Die HJ wurde 1926 als Jugendorganisation der NSDAP gegründet und wurde 1933 aufgegliedert in Jungvolk und
HJ einerseits, Jungmädelbund und BdM andererseits. Dem Jungvolk gehörten die 10-14 jährigen, der HJ die 14-18
jährigen Jungen an. Dem Jungmädelbund gehörten entsprechend die 10-14 jährigen, dem BdM die 14-18 jährigen
Mädchen an. Alle 10-18 jährigen Mädchen und Jungen hatten seit 1939 an den Veranstaltungen der HJ, gesetzlich
geregelt, teilzunehmen.
Das Jungvolk wurde auch als "Pimpfe" bezeichnet. Die Veranstaltungen von Jungvolk, HJ, Jungmädel und BdM
gliederten sich in Heimabende, Sportnachmittage, Tagesfahrten, Zeltlager, Feierstunden, und Sportfeste auf. Die
Schulungen fanden auf den Heimabenden statt und waren geschlechtsspezifisch differenziert.
Während die Jungen ihren militärische Ausbildung genossen, wurden die Mädchen auf ihre spätere Mutterrolle
vorbereitet. Die HJ war immer uniformiert. Motto: "Jugend führt Jugend."
Seit dem Gesetz vom 1.12.1936 waren alle Jugendliche des Reiches in der HJ zusammengefasst und seit dem März
1939 waren alle Jugendliche Zwangsmitglieder der HJ. Jetzt war es endlich möglich alle nationalsozialistisch zu
erziehen und dabei war die Schule und Familie nicht mehr so wichtig.
Obwohl neben der HJ keine anderen Jugendorganisationen erlaubt waren, entstanden immer mehr Jugendgruppen
aus verschiedenen Milieus und Traditionen, die ihre "Freizeit" selbst gestalten wollten. Solche Gruppen nannte man
"wilde Jugendgruppen" oder "Cliquen".
Zu den bekanntesten Gruppen gehörten die "Edelweisspiraten", Gruppen aus der Arbeiterjugendbewegung und der
Jugendbewegung und konfessionelle Jugendgruppen.
Die Gruppen wurden sehr stark von Partei, Polizei und Justiz verfolgt.
1944 wurden 13 "Edelweisspiraten" in Köln von der Gestapo gehängt und andere Gruppen wurden im Gefängnis
oder im KZ bestraft.
FIBELN DER NS – ZEIT:
Wichtigstes Erziehungsziel war es , auch schon Kinder an den Krieg zu gewöhnen um sie auf die Stunde X
vorzubereiten. Sie sollten lernen ihr Leben für "Führer, Volk und Vaterland" zu opfern.
Die wichtigsten Punkte waren:
 militärisches Denken
 bedingungsloser Mut
 blinder Gehorsam
 Draufgängertum
 absolute Treue
 Einsatz
 Opferbereitschaft
Dies wurde entweder in der Schule oder im Jungvolk, in der HJ und im BdM gelernt. Und alles sollten die Fibeln für
den Erstleseunterricht und die Kinder und Jugendbücher verstärken und festigen. In den Fibeln stand alles was der
NS wichtig war. Am wichtigsten war der NS die Schüler zu brauchbaren Kämpfern für das "neue Reich" machen zu
können.
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NATIONALSOZIALISTISCHE ERZIEHUNG IN DER FIBEL:
Mit Hilfe der Fibeln werden die Kinder auf ihre zukünftigen Aufgaben in der "Volksgemeinschaft" vorbereitet. Im
Mittelpunkt stand natürlich die Aufgabe als Soldat. Am Anfang lernen sie alles spielerisch kennen und es wird ihnen
alles so schmackhaft dargeboten das sie gar nichts anderes mehr wollten als dabei zu sein. Die Fibeln sind vor allem
charakteristisch durch:
 Politisierung des Alltags
 Militarisierung
 Uniformierung der Jugend
 Führerkult
 Propagierung der Volksgemeinschaft
Diese Merkmale lassen sich oft in den Bildern und Geschichten aller Fibeln aus der NS-Zeit nachweisen.
POLITISIERUNG DES ALLTAGS:
Merkmale:
 NS-Fahnen und NS-Symbole auf Bildern.
 Das Hakenkreuz z.B. auf Fahnen.
 Schwarzweißrote Reichsflagge.
 Schwarze Fahne und das Runensymbol des Jungvolks. Dies war fast gleichberechtigt wie das Hakenkreuz.
 Hitlergruss, sowohl in bildlicher wie auch in geschriebener Darstellung.
MILITARISIERUNG:
Soldaten und Uniformen treten in den Vordergrund. Es gibt kaum mehr Strassen in der kein Uniformierter zu sehen
ist. Uniformen sind nun genauso allgegenwärtig wie das Hakenkreuz.
Ebenfalls eine traditionelle Form ist das Kriegsspiel der Kinder. ( z.B. Spielzeug )
UNIFORMIERUNG DER JUGEND:
Das Tragen der Uniform wird zur Pflicht, egal ob im Kino oder zum Rollerfahren. Auch Mädchen entgehen nicht
ganz der Uniformierung.
Nach Erlass des Gesetzes über die HJ 1936, trat das Militär immer mehr in den Vordergrund und die Familie und die
Schule wurden immer mehr zurückgedrängt. Dies war das Ziel der NS.
PROPAGIERUNG DER VOLKSGEMEINSCHAFT:
Die Uniformierung war auch Ausdruck für die Eingliederung in die Volksgemeinschaft.
In den Fibeln wird sehr dafür geworben. So versucht die NS schon den Kindern zu vermitteln was einmal auf sie
zukommen wird. In den Fibeln kommen auch sehr viele Bilder vor.
FÜHRERKULT:
Durch Propaganda und Selbststilisierung beherrschte Hitler bald den Alltag in Deutschland.
Er wird als "starker Mann" und "größter Feldherr" aller Zeiten bezeichnet. Er war der Erschaffer der Autobahnen
und vieler Arbeitsplätze.
An seinem Geburtstag dem 20. April wurde er von seinem Volk gefeiert. Die Fibeln halfen mit Hitlers Nimbus zu
begründen und die Basis für seine allseitige Verehrung zu legen.
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BdM:
Der BdM diente nicht nur zur Vorbereitung für die Mutterrolle und Hausfrau. Auch die Mädchen sollten
Trägerinnen der nationalsozialistischen Weltanschauung sein und ihr Wunsch nach Gleichberechtigung mit Jungen
für das Regime sollte erfüllt werden. Die Mädchen wollten nicht mehr so sehr in die Familie eingebunden sein und
die geschlechtstypischen Arbeiten machen. Darum war der BdM besonders aufregend für sie. Ihre Wünsche und
Interessen wurden aufgenommen und mit eigenen ideologischen Interessen verknüpft.
Der BdM wirkte vor allem auf folgenden Gebieten:
 Zwei Drittel ihrer Arbeit wurde dem Sport gewidmet. Ziel war es Disziplin und Leistungswillen
auszubilden um den schönen Körper zu stärken.
 Andere Tätigkeiten waren Basteln, Singen, Spielen und politische Schulungen.
 Durch hauswirtschaftliche Schulungen sollten sie auf soziale und pflegerische Berufe vorbereitet werden.
 Auf Wochenendfahrten wurden sportliche Veranstaltungen, politische Schulungen und hauswirtschaftliche
Tätigkeiten miteinander verbunden. Ziel war es das Gruppengefühl zu stärken.
LERNINTENTIONEN:
 Mädchen waren eine wichtige Zielgruppe der NS.
 Der BdM war eine Organisation, die Mädchen im Sinne des Nationalsozialismus abgrenzt von Schule und
Elternhaus.
 Die wesentlichen Ziele waren gleich wie bei der HJ.
 Das Regime ging später nicht mehr so auf die Wünsche der Mädchen ein, sondern ergriff verstärkt
Zwangsmaßnahmen.
 Es gab Möglichkeiten, sich dem BdM zu entziehen.
 Man kann nicht genau nachweisen, welchen Erfolg der BdM hatte.
( aus Gustav von Estorff, Dass die Arbeit Freude werde! Ein Bildbericht von den Arbeitsmaiden, Berlin 1938)
Die Mädchen im von 17-25 Jahren sollten für die Dauer von einem halben Jahr in geschlossenen Lagern
zusammenleben und dadurch von sozialen Bezügen abgeschnitten sein. Die Lager lagen meist in ländlichen, oft
rückständigen Gebieten, zum Beispiel in den Neusiedlergebieten in den Grenzbereichen. Sie wurden zur
Unterstützung der Bäuerinnen in der Haus- und Landwirtschaft und in Kindergärten eingesetzt.
Bald entstand auch ein neuer Beruf: Arbeitsführerin. Ein nach dem Führerprinzip gestaffeltes Aufstiegssystem
ermöglichte ambitionierten Mädchen die Wahrnehmung von weitgehend selbständigen Führungsaufgaben und
Machtkompetenzen. Dieser Frauentyp war jung, dynamisch und selbstbewusst, mit Organisationstalent und
Führungsqualitäten.
Trotz strengem Zeitplan verbrachten die Mädchen meist nur einen halben Tag bei den Bauern. Viel wichtiger war
die Unterweisung in Hauswirtschaft, politische und ideologische Schulungen und Sport.
Außerdem standen der Lagerführerin eine Reihe von Straf- und Disziplinarmassnahmen zur Verfügung.
Ab Herbst 1943 wurden die Mädchen auch für militärische Aufgaben herangezogen.
" Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muss weggehämmert werden. In meinen Ordensburgen wird eine Jugend
heranwachsen, von der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame
Jugend will ich... Schmerzen muss sie ertragen. Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein..."
Adolf Hitler
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Rassenideologie:
Rassismus und Antisemitismus waren wichtige Merkmale der Rassenideologie der Nationalsozialisten.
Hitler unterscheidet zwischen "Herrenrasse" und "Untermenschen", wobei er der arischen Rasse und hier
besonders den Deutschen die kulturelle Führungsrolle zuschreibt. Dieser Rassegedanke ist eng
verbunden mit dem Antisemitismus, der die Juden zur "Gegenrasse" degradiert, die nur darauf abziele,
die deutsche Rasse zu ersetzen.
Der "Jude" galt als Feind, "Inkarnation des Bösen" und wurde als Erzfeind der Menschheit bezeichnet.
Die Juden wurden beschuldigt für den Weltkapitalismus und Kommunismus.
Im NS-Parteiprogramm von 1920 hieß es:
"Staatsbürger kann nur sein , wer Volksgenosse ist .Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes
ist, ohne Rücksichtnahme auf Konfession. Kein Jude kann daher ein Volksgenosse sein.
Folglich müssten diese "Schmarotzer" und "Parasiten" ausgetilgt werden, was tatsächlich blutige
Wahrheit wurde.
Sechs Millionen Juden gingen in den Verbrennungsofen der Konzentrationslager zugrunde.
Die Nürnberger Gesetze (Rassengesetze)
Mit diesen Gesetzten war sozusagen der Weltuntergang für die Juden gekommen.
Auf dem Nürnberger Parteitag der NSDAP 1935, wurde das Blutschutzgesetz und das Reichsbürgergesetz
beschlossen.
Blutschutzgesetz:
Das Blut galt als Träger der Rasseneigenschaften. Mit den deutschen waren nur europäische Völker ohne Artfremde
Blutbeimischung verwandt. Weiters wurde jüdischen Bürgern untersagt die Reichs- u. Nationalflagge zu hissen und
nicht jüdische Angestellte zu beschäftigen.
Reichsbürgergesetz:
Einem deutschen Staatsbürger mit jüdischem Glauben oder mit zwei Großeltern jüdischen Glaubens wurden ein
Großteil seiner Rechte aberkannt.
Volljude war jener der drei jüdische Großeltern hatte, auch wenn ein Großelternteil nur der jüdischen
Religionsgemeinschaft angehörte.
Außerdem wurden die Juden noch unterteilt in:
 jüdischer Mischling
 Halbjude
 Vierteljude
Behandelt aber wurde der Vierteljude genau wie der Volljude.
Des weiteren wurde bestimmt , dass kein Jude Reichsbürger sein konnte. Juden durfte kein 6ftentliches Amt mehr
bekleiden und mussten spätestens am 31.12.1935 in den Ruhestand treten. Das Stimmrecht in politischen
Angelegenheiten wurde ihnen abgesprochen.
Im Reichsbürgergesetz wurde den Juden in jedem nur denkbaren Bereich ihre Freiheiten und Rechte genommen
bzw. eingeschränkt.
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Führerprinzip:
Das deutsche Volk müsse sich einer Volks- und Kampfgemeinschaft zusammenwachsen, nur so kann
eine neue deutsche Größe erkämpft werden.
Individualismus und Demokratie muss zwangsläufig verschwinden. In Hitlers Führerstaat war somit kein
Platz für Gegner des nationalsozialistischen Regimes. Sämtliche trennende Elemente wie Parteien,
Ideologien oder Konfessionen mussten aus dem Weg geräumt werden. Das gesamte politische Leben
Deutschlands lag in den Händen Hitlers.
Adolf Hitler
Kindheit und Familie:
Am Samstag den 20. April 1889, wurde um 6Uhr30 nachmittags kurz vor der Osternacht, in Braunau am Inn,
im Gasthof zum Pommern der Sohn von Alois und Klara Hitler geboren. Mit 6 Jahren kam Adolf Hitler in die
Volksschule von Fischhalm. Er war recht aufgeweckt, folgsam, recht lebhaft und sehr ordentlich. 1896
wechselte er die Schule als der Vater nach Lambach zog. Der junge Adolf hatte aber nie Probleme. Im
Abschlusszeugnis des Jahres 1897/98 hatte er in 12 Fächern die Note 1.
Zu dieser Zeit wollte er später einmal Abt werden.
1898 zog seine Familie nach Leonding. Dort entdeckte er sein Talent als Zeichner. Von nun an wollte er nicht
mehr Abt sondern Künstler werden, was seinem Vater überhaupt nicht gefiel. Hitler zeigte seinem Vater
angeblich keinen Respekt mehr, obwohl sein Vater sehr auf Respekt vor den Eltern achtete. Um ihm das nun
wieder auszutreiben griff er immer wieder zur Nilpferdpeitsche. Der Vater wollte nur das Beste für seinen Sohn
und das war für ihn ein genau so angesehener Beamter wie er selbst einer war. Der Vater schickte ihn auf die
Realschule nach Linz. Der Streit in der Familie nahm an Heftigkeit zu. Künstler oder Beamter, die Fronten zu
Hause wurden immer härter.
Mit dem plötzlichen Tod seines Vaters am 3. Januar 1903, nahm der Streit zu Hause ein schnelles Ende. Hitler
schaffte mit Mühe und Not den Realschulabschluss. Sein Wunsch die Kunstakademie zu besuchen wurde leider
vom Akademiedirektor zerstört. Er wurde nicht aufgenommen. Man gab ihm jedoch den Rat mit, dass er sein
Talent für die Architektur nutzen sollte. Von nun an wollte Hitler Baumeister werden.
Am 21. Dezember 1907 verstarb Hitlers Mutter in Linz. Nachdem seine Familie Vergangenheit war, kam auch
noch dazu, dass er eine Matura brauchte um Architektur zu studieren. Hitler konnte bisher von dem geerbten
Geld und der Waisenrente gut leben, doch nun kam er in Geldnöte.
Später zog er in ein Männerheim und begann Ansichtskarten von Wien zu malen die sein Freund dann in den
Kaffeehäusern und auf Jahrmärkten verkaufte. Doch als sein Freund ihn betrog, machte er sich selbständig.
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Erste Bekanntschaften mit der Politik und dem Krieg:
Hitler bewunderte den Oberbürgermeister von Wien Dr. Lueger und seine Christlich Soziale Partei genauso wie
das nationalistische Programm des Georg Ritter von Schönerer. Diese beiden Herren waren genauso wie Hitler
überzeugte Antisemiten.
Nach fünf Jahren verließ er die Reichshauptstadt weil ihm das Völkergemisch aus Tschechen, Polen, Ungarn,
Serben, Kroaten und Juden zuwider wurde. Am 24. Mai 1913 verließ er Wien und fuhr mit dem Zug nach
München.
Am 5. Februar 1914 wurde Hitler in Salzburg gemustert und wegen seinem schwächlichen Gesamtzustandes als
waffenunfähig eingestuft. Den Kriegsausbruch des 1. Weltkriegs empfand Hitler als eine persönliche
"Erlösung". Ihm konnte der Krieg gar nicht lange genug dauern und er meldete sich umgehend als
Kriegsfreiwilliger. Adolf Hitler glaubte bis zum Schluss an den Sieg Deutschlands. Hitler erlebte die deutsche
Kapitulation am 11. November 1918 in einem Lazarett. Für ihn war es wie ein Weltzusammenbruch.
Hitler kam durch Zufall zur Deutschen Arbeiter Partei (DAP) und seine Popularität stieg rasant an. Es
besuchten immer mehr Menschen Hitlers Reden. Aus der DAP wurde die NSDAP, die Nationalistische Arbeiter
Partei. Hitler wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt mit diktatorischen Vollmächten. Daraus bildete sich der
Grundsatz "Führer befiel, wir folgen".
Im August 1921 kam ein neues Element der NSDAP dazu. Die "Sturmabteilung" (SA).
Diese marschierten oder fuhren mit Hitlers selbst entworfenen Hakenkreuzflaggen durch die Strassen der
Städte. Jetzt als alleiniger Führer der NSDAP, begleitet von den schlagfertigen SA-Männern, versuchte Hitler
an die großen Menschenmengen heranzukommen. Die NSDAP hatte nun in vier Jahren einen Mitgliederanstieg
von 55 auf 55000 Mitglieder.
An der Spitze dieses Bundes unternahm Hitler am 8. November 1923 den Versuch, die Macht in Bayern an sich
zu reißen und dann durch einen Marsch auf Berlin die Reichsregierung zu stürzen. Die erhoffte Unterstützung
seitens der gleichgesinnten bayrischen Regierung unter Ritter von Kahr blieb jedoch aus. Der Putsch wurde im
Gegenteil von der Staatsgewalt vor der Münchener Feldherrnhalle niedergeschlagen. Die NSDAP und ihr
Presseorgan, der Völkische Beobachter, wurden verboten.
Hitler wurde nach dem Putsch gegen Berlin wegen Hochverrates zu fünf Jahren Haft verurteilt. In dieser Zeit
schrieb er den ersten Band seines Buches "Mein Kampf" (erschienen am 18. Juli 1925). Hitler wurde frühzeitig
aus dem Gefängnis entlassen und wollte nun auf legalem Weg an die Macht gelangen. Nun entschloss er sich
sogar an demokratischen Wahlen teil zu nehmen. "Legale Wege sind langsam, doch früher oder später werden
wir die Mehrheit haben und damit Deutschland".
Jetzt gründete Hitler die SA neu und versuchte Volksgruppen zu organisieren:
 Für die Jugend von 14-18 Jahren  Hitlerjugend (HJ)
 Für die Mädchen  Bund deutscher Mädel (BdM)
 Für die Frauen  NS Frauen
Zusätzlich gab es noch sämtliche Organisationen für Beamte, Studenten,...
Hitler versucht sich schon bei jungen Leuten beliebt zu machen
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Die entscheidenden Wahlen zum politischen Aufstieg:
21. Mai 1928: Das Wahlergebnis war sehr enttäuschend für die NSDAP. Nur 2,8 % der Stimmen bedeuteten
nur 12 Abgeordnete im Reichstag. Damit spielte Hitlers Partei keine große Rolle.
Hitler gab aber nicht auf, denn er hatte eine Partei mit über 100000 Mann, einer schlagfertigen SA und die
Elitetruppe die Schutzstaffel (SS). Die Demokraten sahen aber keine Gefahr und hoben Hitlers Redeverbot auf.
Nun konnte er sein Hauptmachtmittel wieder einsetzen. Dadurch war Hitler nicht mehr unbekannt und einige
Zeitungen berichteten über ihn. Den Durchbruch schaffte die NSDAP nach der Weltwirtschaftskrise 1929. Im
März 1930 stand die Arbeitslosenrate bei rund 20 Mio. Menschen und die Regierung Berlins trat zurück. Jetzt
wollte Hitler Reichspräsident werden.
10. April 1932: Der Versuch Reichspräsident zu werden scheiterte. Hitler erhielt 13418011 Stimmen doch
Hindenburg erhielt 19359650 Stimmen. Hindenburg ernannte Franz von Papen zum Reichskanzler. Die
Wahlen brachten der NSDAP 18,3 % und damit 107 Abgeordnete. (6 Mio. Wähler entschieden sich für
Hitler)
31. Juli 1932: Bei diesen Wahlen entschieden sich 13,7 Mio. Wähler für die NSDAP. Somit hatte Hitler die
stärkste Partei Deutschlands.
6. November 1932: Hier erlebte Hitler einen weiteren Rückschlag seiner Partei. Die NSDAP verlor 4,2% der
Stimmen und brachte somit nur noch 196 Mandate auf. Dies war nun schon die 4. Wahl auf Reichsebene in
kürzester Zeit und die Finanzen der NSDAP waren katastrophal.
Der Aufstieg nach ganz oben:
Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Dies geschah, weil er ein Treffen mit Oskar von
Hindenburg (Sohn des Reichspräsidenten), Meißner und von Papen organisierte. Er konnte sie überzeugen, dass
er der Richtige für die Führung Deutschlands war.
Hitler löste sofort alle anderen Parteien auf und freie Gewerkschaften wurden verboten. Er schloss alle Juden
von den öffentlichen Ämtern aus und politische Gegner wurden sofort in ein Konzentrationslager (KZ).
gebracht.
Bei der nächsten Wahl erreichten die Nationalsozialisten mit Unterstützung von den Rechtskonservativen 44%
aller Stimmen. Hindenburg starb am 2.August 1934 und Hitler konnte quasi sein Nachfolger werden.
Nach der Gleichschaltung der Länder, Organisationen und Parteien sorgte Hitler nun für die Ordnung in der
Rassen- und Außenpolitik. Eine juristische Grundlage brachten die Nürnberger Gesetze von 15. September
1935. Darauf folgte die Reichskristallnacht am 9. November 1938.
Hitler bereitete den 2. Weltkrieg schon spätestens seit 1936 vor. Im Vierjahresplan bereitete er die
Einsatzfähigkeit der deutschen Armee und die Kriegsfähigkeit der deutschen Wirtschaft vor.
1936 griff Hitler in den Spanischen Bürgerkrieg ein und Ende 1936 wurde die Achse Berlin-Rom zwischen
Italien unter Benito Mussolini und dem nationalsozialistischen Deutschland errichtet.
Am 5. November 1937 veröffentlichte Hitler konkret seine außenpolitische Pläne, die alle auf die Schaffung
von Lebensraum in Europa gezeichnet waren. Die Niederwerfung von Österreich und der Tschechoslowakei
war das erste Ziel. Am 4. Februar 1938 übernahm Hitler den Oberbefehl über das Militär.
Sogar im Ausland bekam Hitlers Außen- und Innenpolitik große Anerkennung. Ungehindert von den
europäischen Mächten konnte Hitler am 12. März 1938 den Anschluss Österreichs erzwingen.
Am 22. Mai 1939 schloss Hitler ein Militärbündnis mit Mussolini ab und am 23. August 1939 überraschend ein
Nichtangriffspakt mit Stalin (Hitler-Stalin-Pakt).
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Der 2. Weltkrieg:
Am 1. September 1939 griff Hitler Polen an und löste damit den 2. Weltkrieg aus. Er wollte die Vorherrschaft
nicht nur in Europa, sondern weltweit sowie eine Abschaffung der Juden in allen deutsch kontrollierten
Gebieten.
Nach relativ "leichten" Kriegen gegen Polen (1. September 1939), Dänemark und Norwegen (9. April 1940)
sowie Niederlande, Belgien und Frankreich (10. Mai 1940) fühlte sich Hitler stark genug um am 22. Juni 1941
die Sowjetunion angreifen zu können. Einsatztruppen kamen in den Osten um mit der systematischen
Vernichtung der Juden, Sinti und Roma und anderen unerwünschten Gruppen zu beginnen. Schon vom
Siegeswillen geprägt erklärte Hitler offen, dass er die Juden aus Europa entfernen wolle.
Nachdem er sich anfangs nur mit der militärischen Planung befasste, übernahm er am
19. April 1941 selbst den Oberbefehl über das Heer. Er ließ die Front im Osten stabilisieren. Mit der
Unterschätzung der militärischen Stärke der USA, erklärte er ihr den Krieg um den Japanern, mit denen er
seit 1940 im Dreimächtepakt stand, zu helfen. Um der Konzentration der USA auf Deutschland zu
entgehen, suchte Hitler eine Niederlage Japans. Danach gewann er auch den Krieg gegen die Sowjetunion.
Nach den letzten Erfolgen 1942 ging es steil bergab. Besonders mit der Niederlage bei Stalingrad in Februar
1943. Hitler zog sich zurück, ließ aber seine Gruppen nicht kapitulieren. Er hoffte, dass sein Schicksal sich noch
wenden würde.
Am 29. April 1945 bestimmte Hitler Karl Dönitz zu seinem Nachfolger und legte sein politischen Testament
nieder. Darin beschrieb er nochmals die Notwendigkeit der Judenvernichtung in Europa. Am 30. April nahm er
sich in Berlin, zusammen mit seiner am Tag zuvor vermählten Frau, das Leben.
Das Verhältnis mit Eva Braun:
Eva Braun wurde am 6.2.1912 in München geboren und war damit 23 Jahre jünger als Hitler.
Sie lebte 14 Jahre im Schatten des Diktators. Ihr Lebensziel war immer schon die Frau Adolf Hitlers zu sein. Ihr
Leben bestand als Existenz im Hinterzimmer der Macht. Sie wurde von politischen Gesprächen ausgeschlossen
und war dadurch eher politisch uninteressiert. 1936 kaufte Hitler ihr ein Haus. Das war schon immer ein Traum
von ihr. Dort war endlich einmal sie die Herrin im Haus.
Auf der anderen Seite unternahm sie auch schon 2 Selbstmordversuche weil sie sich von Hitler ausgenützt
fühlte. In Hitlers Gegenwart war sie ernst und zurückhaltend und in seiner Abwesenheit ausgelassen und
höflich. Privat nannte Hitler sie sein "Tschapperl", das kleines Dummchen bedeutete.
Wie Eva Braun in ihren Tagebüchern oft schrieb setzte sie sich oft für die verscheuchten Juden ein. Gegenüber
ihnen war sie sehr hilfsbereit. Sie fand die Kriegsberichte in Radio und Zeitungen für geschmacklos.
Hitler sagte einmal, dass Eva Braun Deutschland ist und dass er einmal nur zwei Freunde haben wird. Seinen
Hund und seine Frau. Seine Zukunftspläne besprach er oft bei Spaziergängen oder in Berchtesgaden mit seinen
Vertrauten. Kinder beschrieb er als Repräsentanten der nächsten Generation und versuchte sich auf väterlich
freundliche Art mit ihnen zu beschäftigen.
Weil die Luftangriffe immer häufiger wurden, begann man mit aufwendigen Vorkehrungen das Paar zu
schützen (zum Beispiel mit künstlichem Nebel). Hitlers Privatbesitz sollte für Angriffe unerreichbar werden.
Man baute Bunker und Tunnelsysteme in der Länge von 4,5 km.
Eva Braun schwor Hitler schon am ersten Tag ihrer Liebe, dass sie ihm überall hin folgen wird. Auch in den
Tod, wie es später auch geschah.
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Die Rolle der Frau in der Ideologie des Nationalsozialismus:
Das nationalsozialistische Frauenbild war eigentlich kein Frauen- sondern ein Mutterbild .
Die Frau galt als ein naturbestimmtes Wesen. Daher sei "die Welt der Frau die Familie, ihr Mann, ihre
Kinder, ihr Heim" .
"Das Eindringen der Frau in die Welt des Mannes" war für die Nationalsozialisten "eine Fehlentwicklung,
die im Interesse der Frau wieder rückgängig gemacht werden musste“.
Die Rückführung in den natürlichen Lebens- und Arbeitsbereich sollte aber nicht bedeuten, dass die Frau
minderwertig ist.
Die Propaganda versuchte genau das Gegenteil zu vermitteln, indem die traditionelle Rolle der Frau nicht
nur gutgeheißen, sondern gefordert und ideologisch überhöht wurde ."Denn gerade ihr Muttertum, die
Fähigkeit zur Mutterschaft ist es, was eine Frau dem Manne gleichberechtigt und überlegen macht" .
In ihrer Verantwortung lag der biologische und der geistige Bestand des Volkes, da sie Zugang zu
Jugend und damit zur Zukunft hatte
"Die deutsche Frau, wie wir sie uns denken, muss, wenn es die Lage des Volkes erfordert, verzichten
können auf Luxus und Genuss, sie muss arbeiten können, geistig und körperlich gesund sein, und sie
muss aus dem harten Leben, das wir heute zu leben gezwungen sind, ein schönes Leben machen
können."
Das so von den Nationalsozialisten entworfene Frauenbild warf die Frauen hinter das bisher von der
Frauenbewegung erreichte zurück. Die Frau sollte wieder unter die Herrschaft des Mannes gestellt
werden.
Es wurden kleine, publikumswirksame Maßnahmen getroffen, um dieses Ziel zu erreichen.
Dazu gehörten zum Beispiel der Muttertag und die Stiftung des Mutterkreuzes 1938.
Am Beispiel des Mutterkreuzes wird sich deutlich zeigen, dass die Funktion der Frau in
Wirklichkeit nur noch darin bestand, Kinder zu gebären und dem Staat als
kostenlose Erzieherin "rassisch wertvollen", einsatzfähigem und gehorsamen
"Menschenmaterials" zu dienen.
Da nicht alle Frauen den propagierten Idealzustand als Mutter und Begleiterin des Mannes erreichen
konnten, wurden für Frauen "arteigene" Berufe definiert.
Diese lagen vor allem im pflegerischen und fürsorgerischen Bereich.
Für das Verhältnis der Geschlechter zueinander und ihre Beurteilung galt das Prinzip "gleichwertig nicht
gleichartig".
Hieraus leitete sich die "artgemäße" häusliche und außerhäusliche Arbeitsteilung ab .
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Symbolik:
Das wohl am bekannteste Symbol der Nationalsozialisten ist das Hakenkreuz.
Dieses Symbol gehört zu den ältesten Symbolen der Kulturgeschichte.
Neben dem Sonnenrad und der Kreisscheibe versinnbildlicht dieses kosmische Zeichen die Sonne.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde dieses Symbol von Freikorps-Kämpfern schon als politisches Signal
benutzt: "Deutschland über alles!" Und von hier übernahm es die nationalsozialistische Bewegung.
Adolf Hitler gab diesem Symbol einen rassischen-politischen Sinn aufgrund seiner Bewegung.
In "Mein Kampf" schrieb Hitler: …"die Mission des Kampfes für den Sieg des arischen Menschen und
zugleich mit ihm auch der Sieg des Gedanken der schaffenden Arbeit, die selbst ewig antisemitisch war
und antisemitisch sein wird."
Die Geschichte des Symbols der Nationalsozialisten, das Hakenkreuz, ist nicht zu Ende, obwohl es
verboten ist und strafrechtlich verfolgt wird, dieses Zeichen zu benutzen. Jedoch wird es in anderen
Ländern und Kulturen und Religionen weiterhin benutzt.
z.B. in Tibet wird die Brust der Toten nach wie vor mit einem Hakenkreuz geschmückt.
Quellennachweis:" Ein Volk , ein Reich , ein Führer", Band 1
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Autoritäres Herrschaftssystem
"Liberté", "egalité", "fraternité", Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, diese Schlagworte prägen bis
heute nachhaltig die Grundlagen einer Demokratie.
Rechtsstaat und Demokratie waren grundsätzlich auch die Dinge die, die Verfassung der Weimarer
Republik prägten. So musste die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten auch alle Grundsätze der
Weimarer Republik vernichten.
 Die Farben Schwarz - Rot - Gold mussten beseitigt werden
 Die Gewaltentrennung musste überwunden werden
 Individuelle Freiheitsrechte mussten abgeschafft werden
Wenn jetzt also die Frage der Geltung der Verfassung der Weimarer Republik gestellt wird, muss diese
dahin beantwortet werden; "Sie gilt nicht mehr"; von nun an gilt die Verfassung des Dritten Reiches.
Die Verfassung des Dritten Reiches:
Jede autoritäre Herrschaft gibt ein neues ideelles Menschenbild vor. Ihr revolutionärer Charakter zielt
nicht nur auf den Umbau des Staates ab, sie schreibt nicht nur neue Gesetze vor, fordert nicht nur neue
Ordnungsprinzipien, sondern einen neuen Menschen.
Wie sah nun diese Verfassung aus ?
Was verbarg sich hinter dem Ermächtigungsgesetz vom 28.Februar 1933, durch dass das Parlament
ausgeschaltet wurde? Hinter dem "Gesetz gegen die Neubildung von Parteien.", dass die NSDAP zur
alleinigen Staatspartei aufsteigen ließ?
Hinter der Gestapo, SS, Volksgerichtshof und KZ’ s?
Diese Fragen wurden von Adolf Hitler selbst beantwortet:
"Es muss ein Wille in Deutschland sein, und alle anderen müssen überwunden werden!" Dass es sich
hier nicht um den Willen der Bevölkerung, sondern um seinen eigenen handelt, wird deutlich wenn man
die Stellung Hitlers als Führer genauer betrachtet." Der Führer" vereint alle hoheitliche Gewalt des
Reiches. Jede Gewalt im Staat wird letztlich von ihm aus gelenkt. Die Macht des Führers ist umfassend
und total; sie vereinigt alle politischen und kulturellen Institutionen in Staat. Allein er ist frei und
unabhängig.
Zusammenfassend kann man sagen alles und jeder muss sich dem Willen Hitlers unterordnen, während
er alle Freiheiten genießt. In seinen Taten findet sich der Willen des Volkes wieder, er schafft aus einem
vielstrebigen Ganzen die einheitliche, einsatzbereite Gesellschaft. Sein Wille vereinigt den Willen des
ganzen deutschen Volkes.
Den angestrebten Ausschluss unerwünschter Führungskräfte und die notwendige Einbindung großer
Teile der Bevölkerung in das breit angelegte Organisationswesen der NSDAP und ihr angeschlossener
Verbände sowie Gliederungen leitete das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums von
7.April 1933 und der Prozess der sogenannten Gleichschaltung von halbstaatlichen Einrichtungen wie
Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, den Landwirtschaftskammern aber auch von
städtischen Verbänden, Vereinigungen und Vereinen ein. Der Gleichschaltung durch die Umbesetzung
der Vorstände folgte die Selbstauflösung oder Überführung in das Organisationssystems des NS –
Staates oder der NSDAP. Die Gewerkschaften als die größten Massenorganisation wurden im Mai
zerschlagen und die Mitglieder in die Deutsche Arbeitsfront eingegliedert.
So in etwa könnte man die schrankenlose Diktatur Hitlers beschreiben.
Am 20.Mai 1936 hieß es im "Völkischen Beobachter":
"Unsere Verfassung ist der Wille des Führers"
Viele Deutsche mochten dies nur als Phrase gesehen haben. Aber in Wirklichkeit handelte es sich um
das immer deutlicher erkennbare Prinzip des deutschen Staatslebens.
Um dieses zu verwirklichen bedurfte es natürlich einer bürokratischen Organisation, um die Machtposition
zu stärken und mit Autorität zu umgeben. Gestützt auf das Ermächtigungsgesetz, setzte Hitler den
Beamtenapparat für seine Zwecke ein. Durch diese Verordnung drang er mit seiner Führergewalt in den
Bereich der freien Bürger ein.
Um einigermaßen Ordnung in den sich immer mehr abzeichnenden absolutistischen Staat zu bringen,
fanden in der Neuverordnung vom 28. Februar 1933, der Einsatz der Gestapo, das Willkürinstrument der
"Schutzhaft" und Konzentrationslager ihre Legalität.
Je stärker sich die Machtpositionen Hitlers stärkte, desto weniger bedeutsam wurde diese "Methode der
Legalität".
Es bildete sich ein neues Herrschaftsinstrument, dass die Bürokratie bald erfolgreich zu verdrängen
vermochte.
Ab 1941 radikalisierte sich das Herrschaftssystem zunehmend. Seinen Ausdruck fand dies in der
Brutalität und dem totalen Krieg. Wegen der Bestialität des SS – Terrors und des Völkermordes wird der
NS – Staat heute oft als SS – Staat oder KZ – Staat bezeichnet.
13
Die SS:
Die SS bildete das wichtigste Terrorinstrument des Regimes. Die Organisation löste sich früh aus der
Zuständigkeit der Regierung als Sonderbehörde heraus und verselbständigte sich zu einem Machgebilde.
In Folge entwickelte sich das von ihr beherrschte KZ – System, das anfangs zur vorbeugender
Inhaftierung politischer Gegner entstanden war. Später entwickelte sich das System zu einem politischen,
rassenideologischen und psychologischen Träger des NS – Staates.
Die SS war mit ihren "SS-Verfügungstruppen, "SS - Totenverbänden" und "Waffen SS" das stets
einsatzbereite Machtinstrument Hitlers, mit dem er jeden beliebigen Gegner in Armee, Partei, Verwaltung,
Wirtschaft oder Justiz, ohne jede Kontrolle seinem Willen aufzwingen konnte. Heinrich Himmlers SS
wurde für viele Millionen Menschen in Europa zum Inbegriff des Todes, und des Terrors.
Reinhard Heydrich formulierte die Aufgabe der SS folgendermaßen:
"Die Aufgabe der SS ist es, den Feind systematisch anzugreifen, zerstören, lähmen und mit Gewalt völlig
zu beseitigen." Dass die SS auch nach dem Krieg eine gewichtige Rolle in Sachen Sicherheitspolitik
spielen würde, ließ Hitler nie außer Zweifel. Demnach sollte sie das gesamte großdeutsche Reich
kontrollieren und dafür sorgen, dass die Bevölkerung dem Regime den gebührenden Respekt
entgegenbringt.
Mit der Hilfe der SS oder gerade im Bereich der SS wurde der nationalsozialistische Rassengedanke, der
Gedanke von der "Überlegenheit des nordischen Blutes", der Gedanke einer Herrenrasse und der
Untermenschen konsequent verwirklicht.
Ausgehen von dieser Ideologie versuchte Heinrich Himmler in der SS einen eigenen Menschentyp
heranzubilden und heran zu züchten.
"Er sollte eine Mischung aus Romantik und Brutalität sein und seine eigene Tugend darin sehen
in bedingungsloser Treue und absolutem Gehorsam sein eigenes Ich seinen Willen, seine Person
voll und ganz dem Führerwillen zu unterwerfen, und ohne zu zaudern und zu zögern den Tod zu
geben oder zu nehmen." so Himmler.
GESTAPO: (Geheime Staatspolizei)
"Sie hat die Aufgabe alle staatsgefährlichen Bestrebungen im gesamten Staatsgebiet zu erforschen und
zu bekämpfen, das Ergebnis der Erhebung zu sammeln und auszuwerten, die Staatsregierung zu
unterrichten und die übrigen Behörden über für sie wichtige Feststellungen auf dem laufendem zu halten
und mit Anregungen zu versehen." So hieß es im Preußischem Gestapo Gesetz vom 10. Februar 1936.
Der Unterschied zur Staatspolizei Demokratischer Länder besteht darin, dass normalerweise diese als
defensives Mittel zur Kontrolle eingesetzt werden, aber unter Hitler hatte die Gestapo jedoch die Aufgabe
offensiv den "Führerwillen" durchzusetzen. *1
Gestapo wie SS waren nicht an Gesetze gebunden, sondern haben völlige Entscheidungsfreiheit.
NSDAP: (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei)
Die Umbenennung der deutschen Arbeiterpartei in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
erfolgte am 24.2.1920 ein halbes Jahr nach Hitlers Beitritt. Sie gab sich ein 25-Punkte Programm und
wählte das Hakenkreuz als ihr Emblem.
Ihr seit 29.7.1921 Vorsitzender Hitler bestimmte gemäß Führerprinzip allein die Richtlinien der
Parteipolitik und die Interpretation dessen, was unter Nationalsozialismus zu verstehen ist. Nach dem
Hitler Putsch vom 9.11.1923 verboten, bestand die Partei in Ersatzorganisationen weiter, und wurde am
27.2.1925 neu gegründet. Oberstes Organ der NSDAP war die Hitler direkt unterstellte Reichsleitung mit
dem Stellvertreter dem Reichspropagandaleiter, dem Reichsschatzmeister, dem Reichspressechef, und
andere denen wieder Führungspositionen zugeordnet wurden. Regional war die NSDAP in 35 (seit 1940:
41) "Gaue" und diese in Kreise, Ortsgruppen, Zellen und Blocks gegliedert. Angeschlossen waren der
Partei Verbände wie SS, NSKK und NSFK, HJ und NS – Frauenschaft.
Die Mitgliederzahl wuchs von 6000(1922) auf 40000(1930) und bei der Machtergreifung die
Millionengrenze. Bis 1928 eine Splittergruppe(2,6%), sprang der Stimmenanteil bei den
Reichstagswahlen am 14.9.1930 auf 18,3%, dass bedeutete 107 Sitze im Reichstag. Am 31.7.1932 stieg
der Stimmenanteil auf 37,4%.(230 Sitze), womit sie stärkste Partei der Republik war. Profitiert hatte sie
dabei von der Weltwirtschaftskrise und von der Zerrissenheit des Parteispektrums sowie den Fehlern der
etablierten Parteien.
Mit dem Ermächtigungsgesetz am ging die Kontrolle endgültig in die Hände der NSDAP über, und am
14.7.1933 gab es ein Gesetz gegen die Neubildung von Parteien. Bis 1945 wuchs die Mitgliederzahl auf
8,5 Millionen an. Die Auflösung erfolgte am 10.10.1945 durch Gesetz Nr.2 der Alliierten.
14
Wirtschaftsordnung:
Die formale Freiheit und das materielle Elend der Arbeiter in der Zwischenkriegszeit führten innerhalb der
Wirtschaftsordnung zum Sozialismus.
Der Sozialismus ist also die Gegenbewegung zum ökonomischen Liberalismus, der unter dem
Schlagwort Freiheit davon ausgeht, dass eine möglichst freie und uneingeschränkte Entwicklung der
Individuen zu einer automatischen gesellschaftlichen Harmonie führen würde. Im Sozialismus wird
versucht durch eine neue Ordnung die "soziale Frage", die Disparitäten zwischen reich und arm, die
Klassengegensätze zwischen Besitz und Proletariat zu überwinden. Jedoch wurde die eigentliche Form
des Sozialismus, der die Wirtschaftsform des Kapitalismus, die freie Marktwirtschaft, den Privatbesitz an
Produktionsmittel und das Wirtschaftsprinzip der Gewinnmaximierung durch eine staatliche Planwirtschaft
ablöste, von den Nationalsozialisten nie in Betrachtung gezogen und hat mit diesem kaum etwas
gemeinsam.
Besonders die Ideologie der allgemeinen Gleichheit und Freiheit war ihnen völlig fremd.
Die Vielfältigkeit der Nationalistischen Ideenwelt ist in dem Nationalsozialismus völlig zugrunde
gegangen, wie folgende Definition von Robert Ley zum Ausdruck bringt: "Was Deutschland nützt, das
ist Recht, und alles was Deutschland schadet, ist unrecht. So ist Sozialismus letzten Endes kein
Mitleid und keine Wohlfahrt für den einzelnen Menschen sondern ist die Frage: Was nützt diesem
Volke?"
Da in der Staatsordnung nur Hitler befugt war auf diese Frage eine Antwort zu geben, und er von der
Idee besessen war, nur die Eroberung des Ostens würde ein längerfristiges Überleben seines
Herrschaftsapparates gewährleisten, hatte sich auch die Wirtschaft dieser Idee unterzuordnen.
Und da Hitler der Meinung war, dass Macht alleine schon die Wegbereitung der Wirtschaft sei, begann er
nach der Machtergreifung auch die unabänderlichen Wirtschaftsforderungen des Parteiprogramms der
NSDAP in den Wind zu schießen.
Er begann die Rüstungsindustrie kräftig anzukurbeln. "Der Staat befiehlt und die Wirtschaft hat diesen
Befehl nachzukommen"
Um mit dieser Art von Politik vor dem Volk bestehen zu können musste zuerst einmal, dass bis dahin
größte Problem der Wirtschaftskrise in Deutschland die - Massenarbeitslosigkeit – überwunden werden.
Das ihnen die Behebung dieses Problems in so kurzer Zeit gelang, eine Behebung die dem Volk immer
als das Ergebnis der genialen Fähigkeiten Hitlers dargestellt wurde, beruhte aber nicht auf irgendeiner
eigenen und genialen Idee der Nationalsozialisten, sondern nur in der Konsequenten Weiterführung einer
Wirtschaftspolitik, die schon unter den letzten Kanzlern der Weimarer Republik eingeleitet wurde.
Hitler profitierte also von dem harten Deflationskurs, den Reichskanzler Brüning (1930 – 1932)
eingeschlagen hatte. Dieser war daran letztlich gescheitert und hatte die Arbeitslosigkeit bis zu jenem
Maße gesteigert, dass Hitler an die Macht kommen konnte, er hatte aber auch die öffentlichen
Einrichtungen in Ordnung gebracht und somit den Grundstein für seine Nachfolger gesetzt.
Als Papen in Sommer 1932 auf die Steigerung der Staatsausgaben umschaltete, hatte Brüning die
entscheidende Basis dafür geschaffen, indem er Deutschland aus den Reparationszahlungen
herausgespart hatte.
Selbst diesen wirtschaftspolitischen Erfolg schrieben sich die Nationalsozialisten gut, die den Papschen
Ankurbelungskurs tatkräftig fortsetzten. Hitler hatte es dabei leichter, weil ihn keinerlei Kontrollinstanzen
mehr behinderten.
Seine Maßnahmen fanden daher auf dem Arbeitsmarkt auch rasch Anklang und schufen
Vertrauenskapital für die neue Führung.
Das die einseitige Wirtschaftsankurbelung durch Rüstungsaufträge letztlich unheimlich unproduktiv
waren, war für die wiederverdienenden Arbeiter nicht ersichtlich.
Und während die Proklamation zum ersten Vierjahresplan vom 1. Februar 1933 noch ganz im Zeichen
der Überwindung der Weltwirtschaftskrise stand, wurde in der Proklamation zum zweiten Vierjahresplan
am 9 September 1936 schon ein anderes Motiv in den Vordergrund gerückt:
"Und ich stelle dies nun heute als das neue Vierjahresprogramm auf: In vier Jahren muss
Deutschland in allen jenen Stoffen vom Ausland völlig unabhängig sein, die irgendwie durch die
deutsche Fähigkeit, durch unsere Chemie und Maschinenindustrie sowie durch unseren Bergbau
selbst beschafft werden können!"
15
IG Farben - Ein Konzern des Grauens:
Die IG Farben entstand am 2.12. 1925 als Endpunkt des jahrzehntelangen Konzentrationsprozesses in
der chemischen Industrie Deutschlands.
Durch Eingliederung der Firmen Bayer (27,4%) und Hoechst (27,4%), der Aktiengesellschaft für
Anilinfabrikation (AGFA) (9%), der BASF (27,4%) und zwei kleinerer Firmen ( 8,8%)entstand der größte
Chemiekonzern der Welt. Das Verhältnis der IG FARBEN zur NSDAP und dem Nationalsozialismus
entwickelte sich rasch und beeinflussend.
Obwohl die IG nicht zu den ersten Unterstützern Hitlers gehörte, war sie sich dennoch sicher:
Eine Zurückdrängung der rebellierenden Massen in der Arbeiterschaft und der gleichzeitige
wirtschaftliche Aufstieg waren nur durch eine Diktatur eines "Führers" möglich, dem blind zu gehorchen
sei.
(Carl Duisberg, Generaldirektor der Bayer AG).
IG Farben rüstet zum Krieg:
Am 14. September 1933 wurde zwischen der IG FARBEN und Hitler ein Vertrag unterzeichnet, der der IG
die Alleinrechte zur Benzinversorgung der Wehrmacht sicherte. Am 26. August 1936 präsentierte Hitler in
einer "Denkschrift" seine Ziele: Die deutsche Wehrmacht muss in 4 Jahren einsatzbereit sein. Die
deutsche Wirtschaft in derselben Zeit kriegsfähig. Diese "Denkschrift" hatte Cal Krauch, Direktor der IG
mit verfasst und teilweise initiiert. Durch diese Vorgabe waren die Weichen gestellt. Deutschland steuerte
in den Krieg, die IG Farben in die Gewinne. Während sich der Gesamtumsatz im Jahre 1939 noch bei
821 Mio. Reichsmark bewegt, stieg dieser in nur 4 Jahren auf über 1728 Mio. RM. Doch damit gaben sich
die Herren im Nadelstreifen nicht zufrieden. Durch den, durch Kriegseinsätze hervorgerufenen
Arbeitskräftemangel, forderte die IG immer lauter nach Zwangsarbeitern und so beschloss man im Juni
1942 dieses Problem durch Errichtung eines eigenen KZ zu lösen. Das KZ Monowitz wurde gebaut, und
bereits nach wenigen Monaten fertiggestellt. Obwohl es Werksgelände der IG war, hatte doch alle
Einrichtungen für ein Konzentrationslager, inklusive eigenem Gleisanschluss. Der Titel "Vernichtung
durch Arbeit" wurde für die IG zum Leitsatz.
Zyklon B und Menschenversuche:
Am 25. Oktober 1941 wurde Zyklon B, ein Schädlingsbekämpfungsmittel auf Blausäure-Basis das erste
Mal an Menschen getestet. Ein Gruppe von 800 russischen Kriegsgefangenen wurde in einer
Gaskammer von Auschwitz damit getötet.
Rudolph Höß, der Leiter des Konzentrationslagers Auschwitz, bestellte über 10.000 Kilo des Giftes und
der Lieferant war die DeGesch (Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung), eine Tochter der IG
Farben. Für den Zweig der Arzneiherstellung fanden die Nazis in den IG-Direktionsetagen (fast alle
Geschäftsleitungsmitglieder waren inzwischen in die NSDAP eingetreten), auch Möglichkeiten, sich im
herrschenden Faschismus nützlich zu machen. Unmenschliche und barbarische Versuche an Menschen,
die zuerst infiziert und anschließend mit (wirkungslosen) Medikamenten behandelt wurden. Nur wenige
überlebten diese Prozedur - so war es geplant.
Befreiung und Anklage:
Nach der Befreiung von der Hitlerbarbarei wurde auch die IG Farben angeklagt. Allerdings erst 2 Jahre
danach. Die Anklageschrift, die am 3. Mai 1947 vorgelegt wurde, beinhaltete unter anderem die Vorwürfe
der Planung, Vorbereitung und Durchführung eines Angriffskrieges, von Raub und Plünderungen, der
Ausbeutung und Vernichtung von Zwangsarbeitern und der Mitgliedschaft der SS. Eine Anklage wegen
Gewinnmaximierung durch Krieg, Ausbeutung und Mord fand sich damals ebenso wenig, wie sie sich
heute wahrscheinlich finden würde. In vielen Anklagepunkten wurden die Herren Direktoren dann
freigesprochen u. a. in den Punkten "Teilnahme am Massenmord" und "Verbrecherische
Menschenversuche". Die wenigen Jahre, die sie einsitzen mussten, wurden nach der Hälfte erlassen.
Die IG Farben heute:
Am 25.5.1955 zog die 1. Hauptversammlung der IG Farben Bilanz. Durch Ausstattung der
Nachfolgekonzerne mit ausreichend Stammkapital, waren die Gründerfirmen nun mit 90% des
Vermögens gesichert. Ein kleiner Teil dieses Vermögens blieb in den Händen der IG FARBEN, die sich
nun den Nachsatz "in Liquidation - i.L." gab.
Durch die Ausgabe von sogenannten Liquidationsscheinen war außerdem gesichert, dass die alten
Aktionäre auch die Neuen waren.
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Hitlers Gedanken hinter diesem Vierjahresplan waren, die Wehrmacht so schnell wie möglich zur
führenden Armee der Welt zu machen und das deutsch Staatsgebiet auszuweiten. Er wusste genau,
dass wenn ihm das nicht gelingen würde, das deutsche Reich dem Untergang geweiht war. Die einzige
Lösung des Problems der Lebensmittelknappheit sah er in der Erweiterung des deutschen
Lebensraumes. Zur Realisierung dieser Ziele stellte er folgende Forderungen:
 Auf allen Gebieten, in denen es möglich ist, muss jetzt eine 100prozentige Selbstversorgung
eintreten.
 Die deutsche Armee muss in vier Jahren einsatzfähig sein
 Die deutsche Wirtschaft muss in vier Jahren kriegsfähig sein.
Seine systematische Aufrüstung, die allein politische Überlegungen hatte und im höchsten Maße
unwirtschaftlich war, wurde durch das Steueraufkommen und zum anderen durch die immer größer
werdende innere Verschuldung des dritten Reiches finanziert.
Betrug die Staatsverschuldung 1932 noch 8.5 Milliarden, waren es 1939 bereits 47,3 Milliarden, um dann
bis Kriegsende auf die unglaubliche Summe von 387 Milliarden anzuwachsen. Das bedeutet dass die
Verschuldung von 1932 bis zum Kriegsende 1945 um 80% gestiegen ist.
Dass Hitler dieser Verschuldung eher gelassen hinnahm geht aus dem Tischgespräch vom 4 Mai 1942
hervor:
"1.brächten wir durch das deutsche Schwert getätigten Landgewinne, wie er kürzlich bereits ausgeführt
habe, eine so bedeutende Vermehrung des Nationalvermögens, dass die Kriegskosten um ein Vielfaches
auf aufwögen;
2.brächten die Einschaltungen von 20 Millionen billigen ausländischen Arbeitskräften in den deutschen
Wirtschaftsprozess einen Gewinn, der die durch den Krieg entstandenen Reichsschulden bei weiten
übertreffe. Man müsse nur einmal errechnen, wie viel dadurch gewonnen würde, dass der ausländische
Arbeiter statt – sagen wir – 2000 RM wie der Inlandsarbeiter nur 1000 RM jährlich verdiene…
Es sei jedoch bemerkenswert, dass dies den wichtigsten deutschen Wirtschaftsführern bisher aufgefallen
sei. Selbst Reichswirtschaftsminister, Parteigenossen Funk, habe er gelegentlich einer
Nationalvermögensberechnung einmal auseinandersetzen müssen, wie wesentlich der Lebensstandard
des deutschen Volkes durch zahlreichen ausländischen Arbeitskräfte und die durch ihre Einschaltung
bedingte Verbilligung der Hand – Arbeitskraft (vergleiche die Spanne der Kosten der inlandsdeutschen
Arbeitskraft zu den Kosten der auslandsdeutschen Arbeitskraft) gehoben werde.
Schließlich aber lehrte die Geschichte, dass an Schulden bisher kein Volk der Welt zugrunde gegangen
sei.
Man könne daher auch unserer Wirtschaft nur empfehlen, bei den Rüstungsaufgaben, die der Krieg mit
sich bringe, in finanzieller Hinsicht sich hundertprozentig optimistisch einzustellen."
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