Fragen bis SS05

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Klausur Unfallchirurgie, SS 1997
Frage 1)
Kniegelenksnahe Frakturen im Wachstumsalter sollen in der Regel exakt
anatomisch reponiert und retiniert werden,
weil
die Aktivität der knienahen
Spontankorrektur ausbleibt.
Epiphysenfugen
gering
ist
und
eine
A) nur A ist richtig
B) nur B ist richtig
C) A und B sind richtig
D) A und B und die Verknüpfung sind richtig
E) beide Aussagen sind falsch
Frage 2)
Welche Aussagen zur Plattenosteosynthese treffen zu?
1) Mit einer Plattenosteosynthese kann nur eine Fixierung eines
Repositionsergebnisses erreicht werden. Eine Kompression der Fraktur
ist nicht möglich.
2) Materialbrüche sind bei Großfragment-Titan-Platten physikalisch nicht
möglich.
3) Die Plattenlage sollte so gewählt werden, daß die Platte möglichst nur
einer Zugbelastung ausgesetzt ist.
4) Um die Platte möglichst biologisch anzupassen, muß das Periost unter
der Platte entfernt werden.
A) nur 1 ist richtig
B) nur 2 ist richtig
C) nur 3 ist richtig
D) 3 und 4 sind richtig
E) alle Aussagen sind falsch
Frage 3)
Welche Aussage ist falsch?
A) Eine Rippenserienfraktur von 3 aufeinanderfolgenden Rippen ist immer
mit einem „instabilen Thorax“ vergesellschaftet.
B) Bei etwa 50% aller polytraumatisierten Patienten ist eine
Thoraxverletzung unterschiedlichen Ausmaßes festzustellen.
C) Lungenkontusionen werden oft erst auf Kontroll-Röntgen-Aufnahmen in
ihrem vollen Ausmaß sichtbar.
D) Nach Lungenverletzungen sinkt die Oxygenierung des arteriellen Blutes
u.a. aufgrund des erhöhten Rechts-Links Shunts.
E) Die operative Thoraxwandstabilisierung wird allgemein nur noch
akzeptiert, wenn ein anderer dringender Eingriff an intrathorakalen
Organen ausgeführt werden muß („Rückzugsindikation“).
Frage 4)
Welche Aussage zu kindlichen Frakturen ist richtig?
A) Aitken III Brüche sind Verletzungen der Epiphysenfugen ohne
Gelenkbeteiligung.
B) Unter Übergangsfrakturen versteht man Brüche die im 1. Strahl des
Fußskeletts auftreten.
C) Grünholzfrakturen im engeren Sinne sind dadurch gekennzeichnet, daß
konkavseitig die Kortikalis nur eingestaucht oder angebrochen ist bei
intaktem Periost.
D) Grünholzfrakturen treten typischerweise an den Wirbelkörpern auf.
E) Die supracondyläre Humerusfraktur des Kindes wird typischerweise
mittels Plattenosteosynthese stabilisiert.
Frage 5)
Ein 35-jähriger, männlicher Patient ist gerade in die Notaufnahme
eingeliefert worden. Der Patient ist intubiert und beatmet. Die Pupillen
reagieren prompt und regelrecht auf Licht. Die körperliche Untersuchung
zeigt ein komprimierbares, „weiches“ Becken mit etwa 7cm breitem
Symphysenspalt, eine Quetschverletzung der rechten Hand mit einer II°
offenen Mittelhandfraktur, eine I° offene Unterschenkelfraktur und eine
Amputation des linken Daumens.
Die Sonographie in der Notaufnahme zeigt keine freie Flüssigkeit im
Abdomen. Die Beatmung ist unproblematisch.
Der Patient hat trotz massiver Infusion einen Blutdruck von 75/40 mmHg
bei einer Herzfrequenz von 150/min – Tendenz fallend.
Welche Maßnahme treffen Sie als verantwortlicher Chirurg vorrangig?
1) sofortige Laparotomie ohne weitere Diagnostik
2) Notfallangiographie zum Ausschluß eines rupturierten
Bauchaortenaneurysmas.
3) Dünnschicht CT des Beckens.
4) Anweisung an die Anästhesie, den Kreislauf zu stabilisieren und
zunächst Versorgung der Handverletzungen, da diese für den Patienten
funktionell am bedeutsamsten sind.
5) schnelle Durchführung der weiteren Standarddiagnostik und dann
zunächst Verlegung auf die Intensivstation bis der Patient operabel ist.
6) Sofortiges Schließen des Beckenringes und Fixierung mittels Fixateur
externe oder Beckenzwinge noch in der Notaufnahme.
A) nur 1 ist richtig
B) nur 3 ist richtig
C) nur 6 ist richtig
D) 2 und 3 sind richtig
E) 5 und 6 sind richtig
Frage 6)
Welche Aussage zur Schulterluxation trifft zu?
A) in 30% der Fälle handelt es sich um eine hintere Luxation
B) die Reposition sollte sofort in Kurznarkose und Relaxation erfolgen,
auch wenn der Patient nicht nüchtern ist.
C) zunächst muß im CT eine Hill-Sachs Delle ausgeschlossen werden.
D) die erste Luxation ist meist habituell.
E) ist neben der Luxation noch ein Tuberculum majus Ausriß vorhanden,
muß zunächst eine Fixierung der Fraktur noch vor Reposition des
Gelenkes erfolgen.
Frage 7)
Anerkannte Operationsindikationen bei einer Claviculafraktur im mittleren
Drittel sind:
1)
2)
3)
4)
drohende Durchspießung
schmerzhafte Pseudarthrose
Verletzung des Plexus brachialis
Fraktur bei Kindern bis zum 8. Lebensjahr
A) nur 1 ist richtig
B) nur 2 ist richtig
C) nur 3 ist richtig
D) 1, 2 und 3 sind richtig
E) Alle sind richtig
Frage 8)
Eine 25-jährige Frau ist als Fahrradfahrerin von einer Straßenbahn
angefahren worden. Sie ist am Unfallort und in der Notfallaufnahme wach
und ansprechbar. Die Erstdiagnostik ergibt außer Prellmarken der linken
Flanke eine unverschobene distale Radiusfraktur links. Die Sonographie
des Abdomens zeigt keine freie Flüssigkeit.
Bei einer Kontrolluntersuchung sechs Stunden später sieht die Patientin
blaß aus, ist tachycard und klagt über Schmerzen in der linken Schulter.
Welche Sofortmaßnahmen veranlassen Sie als nächstes?
1)
2)
3)
4)
Adominallavage zur Überprüfung des Sonographie Befundes
Narkoseeinleitung zur schonenden Schulterreposition
Sonographie und gegebenenfalls CT des Abdomens
Volumensubstitution
A) nur 1 ist richtig
B) nur 2 ist richtig
C) nur 3 ist richtig
D) 3 und 4 sind richtig
E) Alle sind richtig
Klausur Unfallchirurgie, WS 1997/1998
1) Welche Aussage zur Weber-B Fraktur trifft zu?
Eine Verletzung der Syndesmose liegt vor:
A) immer
B) in etwa 80 % der Fälle
C) in etwa 40 % der Fälle
D) in etwa 10 % der Fälle
E) extrem selten
2) Eine Tibiafraktur mit der Weichteilklassifikation G1 und der AO
Klassifikation 42 A2 kann in der Regel belastungsstabil operativ versorgt
werden,
weil
eine Druckplattenosteosynthese durchgeführt werden kann.
A) nur A ist richtig
B) nur B ist richtig
C) A und B sind richtig
D) A und B und die Verknüpfung sind richtig
E) beide Aussagen sind falsch
3) Welches sind die 3 Grundprinzipien (Säulen) der Behandlung eines
chronischen Knocheninfektes (z.B. Tibiaschaft-Ostitis)?
1)
2)
3)
4)
5)
Schaffung vitaler Verhältnisse durch radikales Debridement
Ruhigstellung für mindestens 3 Monate
Spongiosaanlagerung
Schaffung von Stabilität
Antibiose
A) nur 1, 2 und 3 sind richtig
B) nur 2, 3 und 4 sind richtig
C) nur 3, 4 und 5 sind richtig
D) nur 1, 3 und 4 sind richtig
E) nur 1, 4 und 5 sind richtig
4) Welche der folgenden Verfahren zur Behandlung einer
Femurschaftfraktur (Weichteilklassifikation G1 und AO Klassifikation 32
A1) sind möglich?
1)
2)
3)
4)
5)
konservativ, Ruhigstellung im Oberschenkelgips
konservativ, Ruhigstellung im Becken-Bein Gips
Osteosynthese mittels Großfragment DC-Platte
aufgebohrter Femurverriegelungsnagelnagel
unaufgebohrter Femurverriegelungsnagel (UFN)
A) nur 4 ist möglich
B) nur 3 ist möglich
C) nur 1, 4 und 5 sind möglich
D) nur 2, 3, 4 und 5 sind möglich
E) Alle sind möglich
5) Eine 2° offene Fraktur nach Tscherne und Oestern darf auf keinen Fall
am Unfallort reponiert werden,
weil
das Reponieren der Fraktur die begleitende Weichteilschwellung und die
Durchblutung distal der Fraktur häufig negativ beeinflußt.
A) nur A ist richtig
B) nur B ist richtig
C) A und B sind richtig
D) A und B und die Verknüpfung sind richtig
E) beide Aussagen sind falsch
6) In die Notaufnahme wird ein intubierter und beatmeter Patient auf
einer Vakuum-Matratze eingeliefert. Der Patient wurde von einem PKW
angefahren und wurde am Unfallort vom Notarzt bereits bewußtlos
angetroffen und noch dort intubiert. Der genaue Unfallhergang ist
unbekannt. Bei der Untersuchung in der Notaufnahme ist der Patient
Kreislaufstabil. Der Hb-Wert beträgt 9 g/dl. Die Pupillen sind isokor,
mittel-weit und reagieren auf Lichtreize regelrecht. Die klinische
Untersuchung der Extremitäten und des Abdomens durch den
Unfallchirurgen ergibt keinen auffälligen Befund.
Welche der
werden?
1)
2)
3)
4)
5)
6)
folgenden
Untersuchungen
sollten
unbedingt
veranlaßt
Sonographie de Abdomens
Röntgen der HWS, BWS, LWS in 2 Ebenen und Thorax a.p.
Röntgen Becken a.p.
CCT einschließlich HWK 1 und HWK 2
Angiographie der Aorta abdominalis
CT Abdomen
A) nur 2 ist richtig
B) nur 4 und 6 sind richtig
C) nur 1 und 5 sind richtig
D) nur 1, 2, 3 und 4 sind richtig
E) Alle Aussagen sind richtig
7) Welche Aussagen zum Pneumothorax treffen zu?
1) beim Pneumothorax zeigt sich klinisch ein hypersonorer Klopfschall bei
der Perkussion und ein abgeschwächtes Atemgeräusch bei der
Auskultation.
2) eine Thoraxdrainage sollte nur bei einem Spannungspneu gelegt
werden.
3) das Legen einer Thoraxdrainage ist nur dann sinnvoll, wenn man eine
Vakuumpumpe zur Verfügung hat, um den Unterdruck zwischen Pleura
visceralis und parietalis wieder herzustellen.
4) eine Monaldi-Drainage wird im 2.ICR in der Medio-clavicular-Linie
gelegt.
5) eine Bülau-Drainage wird im 5.ICR in der mittleren Axillar-Linie gelegt.
6) das Legen einer Thoraxdrainage ohne vorheriges Röntgen ist obsolet.
A) nur 1 und 2 sind richtig
B) nur 1, 2 und 3 sind richtig
C) nur 4 und 5 sind richtig
D) nur 1, 4 und 5 sind richtig
E) Alle Aussagen sind richtig
8) Eine 60-jährige rüstige Patienten hat eine frische subcapitale
Humerusfraktur im Collum chirurgicum mit leichter Einstauchung des
Schaftes und Achsabweichung des Kopffragmentes von 15°.
Welche Aussagen treffen zu?
1) subcapitale Humerusfraktur werden radiologisch häufig nach Frykman
eingeteilt.
2) die Fraktur kann nach Neer klassifiziert werden.
3) die beschriebene Fraktur sollte operativ versorgt werden.
4) die beschriebene Fraktur sollte für 4-6 Wochen im Thorax-abduktionsGips ausbehandelt werden.
5) die beschriebene Fraktur sollte bis zur Schmerzfreiheit für 3-5 Tage im
Gilchrist-Verband ruhiggestellt werden. Das Schultergelenk sollte so früh
wie möglich krankengymnastisch beübt werden.
6) Frakturen wie oben beschrieben heilen in der Regel besonders schlecht
7) die subcapitale Humerusfraktur ist eigentlich eine typische Fraktur des
Kindesalters.
A) nur 1 und 4 sind richtig
B) nur 2, 3 und 6 sind richtig
C) nur 2 und 5 sind richtig
D) nur 1 und 7 sind richtig
E) nur 2, 4 und 7 sind richtig
Klausurfragen Unfallchirurgie Sommersemester 1999
1.)
Bei der CCF-Klassifikation (ehemals AO-Klassifikation) gilt folgende
Regel zur Unterscheidung zwischen proximalen/distalen sowie
diaphysären Frakturen:
(A)
Die Grenzlinie wird durch die ehemalige Epiphysenfuge festgelegt.
(B)
Die Diaphyse beginnt etwa eine Handbreit (des Patienten) vom
Gelenkspalt entfernt.
(C)
Für die Unterscheidung sind bestimmte anatomische Strukturen
relevant (z.B. Tuberositas tibia am proximalen Unterschenkel).
(D)
Frakturen, bei denen die Gelenkfläche nicht betroffen ist, werden
automatisch nach der Klassifikation der diaphysären Frakturen
beurteilt.
(E)
Die Einteilung erfolgt nach keiner der genannten Prinzipien.
2.)
Folgende Aussagen über die Behandlung der Schultereckgelenksverletzungen treffen zu:
(1)
Eine Tossy III – Verletzung stellt eine absolute OP-Indikation dar.
(2)
Bei der Tossy I - Verletzung kommt es in der Regel zu einer
Luxation der Clavicula gegenüber dem Acromion um mindestens
halbe Schaftbreite.
(3)
Die Klassifikation nach Rockwood ermöglicht eine genauere
Einteilung der schweren AC-Gelenksverletzungen.
(4)
Das Klaviertastenphänomen kann bei der Tossy II – Verletzungen
beobachtet werden.
(5)
Zur Abgrenzung einer AC-Gelenksverletzung gegenüber einer
Normvariante ist eine Panoramaaufnahme beider Schultern mit Zug
an den Armen anzufertigen.
(A)
(B)
(C)
(D)
(E)
Aussagen 1 und 4 sind richtig.
Aussagen 1 und 5 sind richtig.
Aussagen 2 und 4 sind richtig.
Aussagen 3 und 5 sind richtig.
Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig.
3.)
Beurteilen Sie folgende Aussage zu proximalen Oberarmfrakturen:
(1)
Eine subkapitale, nicht dislozierte Humerusfraktur sollte durch
Ruhigstellung im Gilchristverband für ca. 2 Wochen behandelt
werden,
WEIL
(2)
die konservative Therapie solcher Frakturen gute bis sehr gute
Ergebnisse aufweist.
(A)
(B)
(C)
(D)
(E)
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist
Aussage 1 ist falsch, Aussage 2
Beide Aussagen sind falsch.
4.)
Welche Aussage zur Achillessehnenruptur treffen zu?
(A)
Beim Thompson-Test wird die Auslösbarkeit des
Achillessehnenreflexes getestet.
(B)
Auch Achillessehnenteilrupturen sollten bevorzugt operativ
behandelt werden.
(C)
In vielen Fällen findet sich bei Achillessehnenrupturen ein
degenerativer Vorschaden.
(D)
Nach operativer Versorgung einer Achillessehnenruptur ist in der
Regel eine vierwöchige Gipsruhigstellung notwendig.
(E)
Häufigste Lokalisation der Achillessehnenruptur ist der Ansatz am
Calcaneus.
richtig, Verküpfung ist richtig.
richtig, Verküpfung ist falsch.
falsch.
ist richtig.
Klausurfragen WS 1999/2000
1. Welche Antwort ist falsch?
Zur operativen Therapie einer langstreckigen Spiralfraktur des
Femurschaftes beim Kleinkind können folgende Verfahren angewandt
werden:
a)
b)
c)
d)
Fixateur externe
Gebohrter Marknagel
Prevotstifte
Plattenosteosynthese
2. Welche Aussagen zur Meniskusverletzung treffen zu?
1. Die häufigste Ursache einer Meniskusläsion sind weniger
degenerative Veränderungen als vielmehr akut auftretende Scherund Drehkräfte.
2. Aufgrund einer Traumatisierung der Menisci liegt in 80% der Fälle ein
Hämarthros vor.
3. Bei der Innenmeniskusläsion kommt es typischerweise bei
Varusstress zu Schmerzen im Kniegelenk.
4. Eingeklemmte Meniskuanteile führen typischerweise zu einer
federnden Beugehemmung.
5. Am häufigsten sind Längsrisse im Meniskus, seltener Querrisse.
a) 1 und 3 sind richtig
b) 3 und 5 sind richtig
c) 1, 3 und 5 sind richtig
d) 2, 4 und 5 sind richtig
e) alle sind richtig
3. Ein junger Mann zieht sich bei einem Sturz auf die extendierte rechte
Hand eine extraartikuläre Radiusfraktur zu. Bei der Röntgenkontrolle nach
primärer Reposition und Anlegen einer Gipsschiene befindet sich die
radiale Gelenkfläche in der seitlichen Aufnahme um 10° nach palmar
geöffnet.
Beurteilen Sie folgende Aussage und Begründung:
1) Dem Patienten sollte dringend eine operative Korrektur oder
Nachreposition empfohlen werden.
Weil
2) eine Fehlstellung der Gelenkfläche im seitlichen Strahlengang von 10°
vorliegt.
a) Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig. Verknüpfung ist richtig.
b) Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist falsch.
c) Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist falsch.
d) Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist richtig.
e) Beide Aussagen sind falsch.
4. Beurteilen Sie folgende Aussage und Begründung:
1.)
Zur osteosynthetischen Versorgung einer geschlossenen
Tibiaschaftfraktur kann der ungebohrte Marknagel (UTN) eingesetzt
werden
weil
2.)
a)
b)
c)
d)
e)
dieser eine belastungsstabile Mobilisation des Patienten ermöglicht.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist richtig.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist falsch.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist falsch.
Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist richtig.
Beide Aussagen sind falsch.
5.
Welche Antwort ist richtig?
Die Winterstein-Fraktur des Daumensattelgelenkes ist:
a) eine intraartikuläre Fraktur
b) eine Abrißfraktur mit ulnarem Fragment des 1. Mittelhandknochens
im Sattelgelenk.
c) eine extraartikuläre Fraktur
d) häufig mit einem Skidaumen kombiniert
e) eine Luxationsfraktur
6.
Bei welchem Verletzungsmuster liegt definitionsgemäß ein
Polytrauma vor?
1) beidseitige Unterarmschaftfraktur (AO 22-A3)
2) Rippenserienfraktur kombiniert mit einem Spannungspneumothorax
3) Beckenringverletzung (Typ C-Verletzung) kombiniert mit einem
Pneumothorax
4) zweitgradige Leberruptur kombiniert mit Tibiakopffraktur (AO 41-C1)
5) Milzruptur kombiniert mit Mittelgesichtsfraktur (LeFort II)
a)
b)
c)
d)
e)
alle sind richtig
1,2,3, und 4 sind richtig
3,4, und 5 sind richtig
1, 3, 4 und 5 sind richtig
nur 4 und 5 sind richtig
7.
Welche Antwort ist richtig?
Nach der Neutral-Null-Methode ergibt sich für das Kniegelenk:
Rechts
(Streckung/Beugung)
10/0/130
Links
(Streckung/Beugung)
0/20/20
a) die Neutral-Null-Methode findet keine Anwendung bei der
Dokumentation von Bewegungsausmaßen beim Kniegelenk
b) das rechte Kniegelenk ist normal beweglich und das linke Kniegelenk
hat ein Streck-, Beugedefizit von jeweils 20°
c) das rechte Kniegelenk ist normal beweglich und das linke Kniegelenk
hat ein Beugedefizit von 20°
d) das linke Kniegelenk ist in 20° Beugestellung versteift bei
normaler Beweglichkeit des rechten Kniegelenks
8.
Einer habituellen Schulterluxation nach traumatischer Erstluxation
liegt meistens zugrunde:
a) Riß von Supraspinatus- und Subscapularissehne
b) Fraktur der Skapula mit knöchernem Abriß des Proc. coracoideus
c) Abriß des Tuberculum majus mit Ruptur der langen Bizepssehne
d) Abriß von Labrum glenoidale und Kapsel vom vorderen
Pfannenrand
e) massive Überdehnung der Rotatorenmanschette
Klausurfragen WS 2000/2001
1.
Ein zweitgradiges Schädel-Hirn-Trauma mit Hirnkontusionen jedoch
ohne Blutungen beim polytraumatisierten Patienten sollte zügig
operativ versorgt werden
Weil
als Langzeitfolgen nach schweren Polytraumen mit begleitenden
Schädel-Hirn-Verletzungen in über 70% Merkfähigkeitsstörungen
oder Wesensänderungen beobachtet werden.
a) Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist
b) Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist
c) Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist
d) Aussage 1 ist falsch, Aussage 2
e) Beide Aussagen sind falsch.
2.
richtig, Verknüpfung ist richtig.
richtig, Verknüpfung ist falsch.
falsch.
ist richtig.
Welche Antwort zur Erstversorgung Schwerstverletzter ist richtig?
1.) In Deutschland wird bei der Erstversorgung Schwerstverletzter
gemäß der Devise „Scoop and run“ der Patient sofort in das
nächstgelegene Krankenhaus verbracht.
2.) Die Kliniksletalität Schwersterletzter wird auch heute noch
hauptsächlich durch den Verblutungsschock bestimmt.
3.) Am Unfallort beginnt der Notarzt bei Polytraumen sofort mit
der Gabe großer Mengen Infusion („Rapid infusion“).
4.) Die Anlage einer Schanz-Krawatte ist beim polytraumatisierten
Patienten nur dann erforderlich, wenn ein Schädel-Hirn-Trauma
besteht.
5.) Der häufigste Fehler des Notarztes besteht beim Polytrauma darin,
nicht primär eine Thoraxdrainage zu legen.
3.
Welche Aussagen treffen zu?
1.)
einer Nickel-Allergie des Patienten sollte man bei geplanter
Osteosynthese unbedingt Titan-Implantate verwenden, da in
Stahlimplantaten bis zu 20% Nickel enthalten sein können
2.)
Bei einer Plattenosteosynthese sollte die Platte wenn immer
möglich, auf der sog. Zuggurtungsseite des Knochens angebracht
werden.
3.)
Um die Platte möglichst biologisch anzupassen, muß das Periost
unter der Platte vollständig entfernt werden.
4.)
Die Knochenernährung findet zu 2 Dritteln durch das Periost statt.
A nur 1 ist richtig
B nur 2 ist richtig
C nur 3 ist richtig
D nur 1 und 2 sind richtig
E alle Aussagen sind richtig
4.
Ein 35jähriger schlanker männlicher Patient ist nach einem PKWUnfall gerade in die Notfallaufnahme eingeliefert worden. Der Patient
ist intubiert und beatmet. Die Pupillen sind mittelweit und reagieren
prompt und regelrecht auf Licht. Erkennbare Kopfverletzungen
liegen nicht vor. Die körperliche Untersuchung zeigt ein
komprimierbares, „weiches“ Becken mit etwa 7 cm breitem
Symphysenspalt, eine schwere Quetschverletzung der Hand mit
einer zweitgradig offenen Mittelhandfraktur und Amputation des
Daumens und eine erstgradig geschlossene Oberschenkelfraktur
links. Die übrige körperliche Untersuchung bleibt unauffällig. Die
Extremitätenpulse sind flach tastbar. Die Sonographie in der
Notaufnahme zeigt keine freie Flüssigkeit im Abdomen. Die
Beatmung ist unproblematisch. Der Patient hat trotz massiver
Infusion einen Blutdruck von 75/40 mmHg bei einer Herzfrequenz
von 150/min – Tendenz fallend. Der letzte Hb-Wert ist 5 g/dl.
Welche Maßnahme treffen sie als verantwortlicher Unfallchirurg
vorrangig?
1.)
Sofortige Laparotomie ohne weitere Diagnostik
2.)
Notfall-Angiographie zum Ausschluß eines rupturierten BauchaortenAneurysmas
3.)
Dünnschicht-CT des Beckens und 3D-Rekonstruktion
4.)
Anweisung an die Anästhesie, den Kreislauf zu stabilisieren und
zunächst Versorgung der Handverletzungen, da diese für den
Patienten funktionell am bedeutsamsten sind.
5.)
Schnelle Durchführung der weiteren Standarddiagnostik und dann
zunächst Verlegung auf die Intensivstation bis der Patient operabel
ist.
6.)
Sofortiges Schließen des Beckenrings und Fixierung mittels Fixateur
externe oder Beckenzwinge noch in der Notaufnahme und vor der
weiteren Diagnostik, um den wahrscheinlich hohen Blutverlust aus
der Beckenfraktur zu verringern.
7.)
Als erstes Stabilisierung der Oberschenkelfraktur, um den
neurogenen Schock zu bekämpfen.
A nur 1 ist richtig.
B nur 3 ist richtig.
C nur 6 ist richtig.
D nur 2,3 und 7 sind richtig.
E nur 5 und 7 sind richtig.
5.
Die konservative Behandlung eines Humerusschaft-Schrägbruches
ohne drittes Fragment (AO 12 A2) ist eine heute zurecht verlassene
Aussenseitermethode,
WEIL
eine begleitende N.radialis-Schädigung ohne operative Freilegung
des Nerven nicht wieder zur Restitutio ad integrum führen kann.
a) Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist richtig.
b) Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist falsch.
c) Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist falsch.
d) Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist richtig.
e) Beide Aussagen sind falsch.
6.
Welche Aussagen zur distalen Radiusfraktur treffen zu?
1.)
Das distale gelenktragende Fragment ist nach Sturz auf die
ausgestreckte Hand typischerweise nach palmar disloziert.
Die unverletzte radiocarpale Gelenkfläche ist in der Ansicht von
vorne 25-30° nach ulnar geneigt und in der Ansicht von seitlich ca.
10° nach palmar geöffnet.
Ein stabiler distaler Radiusbruch ohne Gelenkbeteiligung kann mit
einer dorsoradialen Unterarm-Handgipsschiene erfolgreich behandelt
werden.
Eine frühzeitige (passive) Mobilisation des verletzten Handgelenks
auch bei vermehrt empfundenen Schmerzen hilft zuverlässig, eine
Algodystrophie (M.Sudeck) zu vermeiden.
Zusätzlich zu einer distalen Radiusfraktur kann gleichzeitig eine
karpale Bandzerreißung auftreten (z.B. eine scapholunäre
Instabilität)
2.)
3.)
4.)
5.)
A nur 1 und 5 sind richtig.
B nur 1,3 und 4 sind richtig.
C nur 2 ist richtig.
D nur 4 ist richtig.
E nur 2,3 und 5 sind richtig.
7.
Welche Aussage zur Diagnostik und Behandlung von
Wirbelsäulenverletzungen ist falsch?
A
Kompressionsbrüche am thorakolumbalen Übergang (Typ A Brüche
der AO-Klassifikation) können eine erhebliche Gibbusbildung zur
Folge haben.
B
Bei seitlichen Röntgenaufnahmen der HWS wird die Darstellung des
Überganges von HWK 7-BWK1 durch Längszug an den Armen des
Verletzten erleichtert.
C
Kompressionsbrüche der lumbalen WS können im ventralen
Durchhang aufgerichtet werden.
D
Die Rotations-Distraktionsverletzung des
Wirbelsäulensegmentes BWK7/8 lässt die Bandscheibe und
das Lig. Flavum unverletzt.
E
Eine Dens-Fraktur an der Densbasis ohne Ausdehnung in den Körper
des HWK 2 (Typ Anderson 2a) kann erfolgreich durch eine ventrale
Zugschraubenosteosynthese behandelt werden.
Klausurfragen WS 2001/02
Frage 1
Welche Aussage für eine Klavikulafraktur im mittleren Drittel trifft zu?
1. Das mediale Fragment wird durch den Muskelzug des Muskulus
sternokleidomastoideus nach kranial gezogen.
2. Eine typische Fehlstellung ist eine Verkürzung des Schultergürtels durch den
Muskulus pectoralis major.
3. Eine konservative Behandlung erfolgt im Gilchrist Verband.
4. Eine konservative Behandlung führt in der Regel zur Ausbildung von
Kugelkallus.
A) Nur 1 und 4 sind richtig.
B) Nur 1, 2, und 4 sind richtig.
C) Nur 1 und 3 sind richtig.
D) Nur 2 und 3 sind richtig
E) Alle sind richtig.
Frage 2
Welche Aussage zur AO-Klassifikation trifft zu?
1. Die Querfraktur in Schaftmitte einer Diaphyse stellt die niedrigst
klassifizierende Frakturform dar.
2. Unter einer B 2 Fraktur der Metaphyse werden Frakturen mit mehr als 2
Gelenkfragmenten verstanden.
3. Die C 2 Schaftfraktur erlaubt einen direkten Kontakt der Hauptfragmente.
4. Die Metaphyse beginnt für die AO-Klassifikation bei einem
Knochendurchmesser von der Hälfte der Gelenkfläche ( sogenannte
Müller`sche Regel ).
5. Die geschlossene Fraktur 12 A 3 ist eine Oberarmschaftquerfraktur, die
sowohl konservativ als auch operativ behandelt werden kann.
A) Nur 1 ist richtig.
B) Nur 2 und 3 sind richtig.
C) Nur 2 und 4 sind richtig.
D) Nur 3, 4 und 5 sind richtig.
E) Nur 5 ist richtig.
Frage 3
Nach einer übungsstabilen Osteosynthese kann sofort eine funktionelle
Nachbehandlung erfolgen,
weil
bei der Plattenosteosynthese die betroffene Extremität voll belastet werden
kann.
A)
B)
C)
D)
E)
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist richtig.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist falsch.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist fasch.
Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist richtig.
Beide Aussagen sind falsch.
Frage 4
Welcher Knochenbruch neigt am ehesten zur Ausbildung einer Pseudarthrose?
A)
B)
C)
D)
D)
Subcapitale Humerusfraktur.
Suprakondyläre Humerusfraktur.
Distale Radiusfraktur.
Os scaphoideum-Fraktur.
Klavikulafraktur.
Frage 5
Welche Aussage trifft zu?
Bei der primären Gipsbehandlung einer geschlossenen, distalen Radiusfraktur gelten
folgende Regeln:
1)
2)
3)
4)
5)
Die im Gipsverband immobilisierte Extremität wird anfänglich hochgelagert.
Bei guter Reposition erübrigt sich eine Röntgenkontrolle.
Ein zirkulärer Gibsverband wird angelegt.
Das benachbarte Ellenbogengelenk wird ruhiggestellt.
Der Bruch kann konservativ ausbehandelt werden, wenn die radiocarpale
Gelenkfläche in seitlicher Röntgenprojektion ( Böhler Winkel) über 10° nach
dorsal geneigt ist.
A) Nur 1 ist richtig.
B) Nur 1 und 2 sind richtig.
C) Nur 1, 2 und 4 sind richtig.
D) Nur 2, 3 und 5 sind richtig.
E) Nur 3, 4 und 5 sind richtig.
Frage 6
Welche Aussage ist richtig?
Durch die operative Behandlung einer Fraktur ist gegenüber der konservativen
Therapie eine ...
1)
2)
3)
4)
5)
frühere Übungsstabilität
schnellere Bruchheilung
schnellere Ödemabschwellung
frühere Mobilisierung der benachbarten Gelenke
Vermeidung einer Reflexdystrophie
... zu erreichen.
A) Nur 1 ist richtig.
B) Nur 1, 2 und 3 ist richtig.
C) Nur 1 und 4 ist richtig.
D) Nur 3 und 4 sind richtig.
E) Nur 4 und 5 sind richtig.
Frage 7
Welche Aussage ist richtig?
1) Das Grundprinzip der Behandlung einer Gelenkfraktur ist eine anatomische
Rekonstruktion der Gelenkfläche.
2) Das Grundprinzip der Behandlung einer Schaftfraktur ist die exakte
Wiederherstellung der Anatomie durch direkte Einrichtung und Stabilisierung.
3) Die intramedulläre Osteosynthese mit einem Verriegelungsmarknagel einer
Schaftfraktur erlaubt eine frühere Belastbarkeit als eine Plattenosteosynthese.
4) Die Heilung eines metaphysären spongiösen Knochens verläuft nahezu
doppelt so schnell wie die Heilung des diaphysären kortikalen Knochens.
A) Nur 1 ist richtig.
B) Nur 1 und 2 sind richtig.
C) Nur 1, 3 und 4 sind richtig.
D) Nur 2, 3 und 4 sind richtig.
E)Nur 4 ist richtig.
Frage 8
Welche Aussage zum Polytrauma trifft zu?
1) Die Erstdiagnostik beim Polytrauma beinhaltet immer eine cranielle CT, eine
konventionelle Röntgenaufnahme der Wirbelsäule, des Beckens, des Thorax,
eine Sonografie des Abdomens und eine konventionelle Röntgenuntersuchung
aller langen Röhrenknochen.
2) Die Inzidenz des Polytraumas in Deutschland nimmt zu.
3) Eine komplexe Beckenringfraktur kann zu einem Blutverlust von bis zu 5 Liter
führen.
4) Die Behandlung des Polytraumas erfolgt am besten durch ein fest eingespieltes
Team. Die Maßnahmen werden vom Unfallchirurgen koordiniert.
5) Die Letalität beim Polytrauma ist abhängig von der Versorgungseinrichtung. Im
Traumazentrum beträgt die Krankenhausletalität heute zwischen 10 und 15 %.
A) Nur 1 und 2 sind richtig.
B) Nur 1, 2 und 4 sind richtig.
C) Nur 2 und 3 sind richtig.
D) Nur 3 und 4 sind richtig
E) Nur 3, 4 und 5 sind richtig.
Klausurfragen Unfallchirurgie SS 02
Frage 1
Das deutsche Rettungssystem funktioniert nach dem System "scoop and run"
(einladen und wegtransportieren)
weil
durch verkürzte Rettungszeiten die Überlebensraten der Polytraumatisierten
verbessert werden können.
A. Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig Verknüpfung ist richtig
B. Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist falsch
C. Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist falsch
D. Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist richtig
E. Aussage 1 und Aussage 2 sind richtig, die Verknüpfung ist falsch
Frage 2
Die Strategie der primären Versorgung des Polytraumas ist abhängig von
1. der Kreislaufsituation des Patienten
2. Verletzungen des Schädels
3. Verletzungen des Brustkorbes
4. Verletzung des Bauchraumes
5. dem MESS-Score (Mangled Extremity Severity Score)
A.
nur Aussage 1 ist richtig
B.
Aussage 1, 2, 3 und 4 sind richtig
C.
Aussage 1 und 2 sind richtig
D.
alle Aussagen sind falsch
E.
alle Aussagen sind richtig
Frage 3
Welche Aussage zur Geschichte der operativen Knochenbruchbehandlung ist falsch:
1. Die erste Marknagelung wurde im Jahre 1939 von G. Küntscher durchgeführt.
2. Die Verriegelungsnagelung geht auf G. Küntscher zurück.
3. Die ersten Plattenosteosynthesen wurden 1886 von Carl Martin Hansmann
(Hamburg) publiziert.
4. Die ersten Plattenosteosynthesen wurden wenige Jahre zuvor von A. Lambotte in
Belgien gemacht.
5. Die AO (Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen) wurde im Jahre 1990 in
der Schweiz von Martin Allgöwer, Maurice Müller und Hans Willenegger
gegründet.
A
Aussage 2 und 4 sind falsch
B
Nur Aussage 2 ist falsch
C
Aussagen 4 und 5 sind falsch
D
Alle Aussagen sind falsch
E
Keine der Aussagen ist falsch
Frage 4
Marknageltechniken: gebohrt oder ungebohrt?
1. Die gebohrte Marknagelung ist im Vergleich zur ungebohrten Nagelung das
stabilere Fixationsverfahren zur Behandlung von Frakturen langer
Röhrenknochen
2. Die Kallusheilung wird durch das Bohrmehl verbessert
3. Die ungebohrte Nagelung wird zumeist bevorzugt, weil sie schneller geht und
teure Operationskapazitäten eingespart werden können
4. Die Markraumbohrung ist biologisch gleichwertig zur Markraumquetschung durch
den ungebohrten Nagel
5. Die ungebohrte Marknagelung hat wesentliche biologische Vorteile, muss aber
länger entlastet werden
A
alle Aussagen sind richtig
B
alle Aussagen sind falsch
C
Aussagen 1 und 3 sind richtig
D
Aussagen 1,2 und 5 sind richtig
E
Aussagen 3 und 5 sind richtig
Frage 5
Welche Aussage zur suprakondylären Humerusfraktur bei Kindern trifft nicht zu:
A
Es handelt sich um eine der häufigsten Frakturen im Kindesalter
B
Nach erfolgreicher Reposition und K-Drahtosteosynthese kann ein Verschluss
der A. brachialis nicht mehr auftreten
C
Eine gefürchtete Spätkomplikation dieser Verletzung ist die Volkmann' sche
Kontraktur
D
Bei ungenügender Reposition können während des weiteren Wachstums
Valgus- oder Varusfehlstellungen des Ellenbogens auftreten
E
Extensionsfrakturen mit geringer Dislokation können in einer sogenannten
"cuff and collar" Schlinge behandelt werden
Frage 6
Welche Aussage zur distalen Humerusfraktur des Erwachsen ist richtig:
A
Die intraartikulären Frakturen werden nach der AO-Klassifikation als Frakturen
vom A-Typ bezeichnet
B
Die Frakturen des distalen Humerus beim Erwachsenen lassen sich gut mit
intramedullären Verfahren stabilisieren
C
Bei C 3 Frakturen kann die Olecranon - Osteotomie den operativen Zugang
erleichtern.
D
Am radialen Pfeiler erfolgt bei extraartikulären Frakturen typischerweise eine
Zuggurtungsosteosynthese mit 2 parallelen K-Drähten.
E
Dislozierte Mehrfragmentfrakturen des Capitulum humeri gehen mit einer
großen Gefahr einer N. ulnaris Läsion einher.
Frage 7
Welche Aussagen zu Fußverletzungen sind richtig:
1. Eine Fibulaschaftfraktur, die durch ein direktes Trauma entstanden ist, stellt eine
klare OP Indikation dar.
2. Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des Menschen und ist deshalb
ausgesprochen gut vaskularisiert.
3. Die Naht der Achillessehne erlaubt bei entsprechender Technik die
frühfunktionelle Mobilisation und Vollbelastung im Therapieschuh schon nach 3-5
Tagen.
4. Eine Weber B Fraktur kann nicht sinnvoll konservativ behandelt werden.
5. Die Untersuchung im SCHEUBA - Apparat ermöglicht es, bei einer frischen
Distorsionsverletzung des OSG's eine Außenbandruptur verlässlich
auszuschließen.
A nur 1 ist richtig
B nur 3 ist richtig
C 2, 3 und 4 sind richtig
D 1, 2 und 3 sind richtig
E alle sind richtig
Frage 8
1. Bei einer typischen Supinationsverletzung im OSG, die eine Bandruptur zur Folge
hat, reißen die Bänder typischerweise in folgender Reihenfolge: 1. Lig. fibulocalcaneare, 2. Lig. fibulo-talare ant., 3. Lig fibulo-talare post.
2. Eine Weber B Fraktur entsteht typischerweise durch ein Supinationstrauma bei
20° plantar-flektiertem Fuß.
3. Ein wesentliches Behandlungsziel bei Kalkaneusfrakturen ist neben der exakten
Reposition und Aufrichtung der posterioren Gelenkfläche die Aufhebung der
Varus-Fehlstellung, um dem Patienten das Tragen von Konfektionsschuhen zu
ermöglichen.
4. Kalkaneusfrakturen sind häufig kombiniert mit Tibiakopf-, Schenkelhals- oder
Wirbelfrakturen. Man sollte deshalb bei jedem Patienten mit einer
Kalkaneusfraktur nach diesen Verletzungen forschen.
A 1 und 2 sind richtig
B 1, 2 und 3 sind richtig
C 3 und 4 sind richtig
D alle sind falsch
E alle sind richtig
Sommersemester 2003
Frage 1: (Pro)
Das Schockraummanagement ist von entscheidender Bedeutung bei der Therapie von
Polytraumatisierten.
1.Die Spiral-CT Untersuchung hat die primäre konventionelle Röntgenuntersuchung des
Körperstammes ersetzt.
2. Das Notfallmanagement wird in Zukunft nach den Kriterien des Advanced Trauma Life Support
(ATLS) erfolgen.
3. Die Ultraschallsonographie ist durch eine CT-Untersuchung überflüssig geworden.
4. Nach einer Untersuchung in Orange Country (USA) konnte in den 80er Jahren gezeigt werden,
dass durch ein eingespieltes Team an einem Traumazentrum die Zahl vermeidbarer Todesfälle von
über 60 auf unter 10% reduziert werden konnte.
5. Der Spannungspneumothorax muß sofort durch Thoraxdrainage entlastet werden, da es sich um
einen lebensbedrohlichen Notfall handelt.
A. alle sind richtig
B. 1, 2, 4 und 5 sind richtig
C. nur 5 ist richtig
D. 2 und 5 sind richtig
E. alle sind falsch
Frage 2: (Re)
Defekt/Infekt Knochen- und Weichteile:
1. Zur Vermeidung von Infektionen nach offenen Frakturen ist die systemische Gabe von Antibiotika
erste und wichtigste Maßnahme
2. Die lokale Antibiotkaapplikation ist die erste und wichtigste Maßnahme
3. Das radikale („skrupellose“) Debridement ist die erste und wichtigste Maßnahme bei Infektionen
nach offenen Frakturen
4. Eine Knochen- und Weichteilhöhle ist die Voraussetzung für eine sichere Heilung und muss im
Interesse einer Sekundärheilung erhalten werden, bis es aus der Tiefe zugranuliert ist.
5. Die operative Stabilisierung gehört ebenso zu den obligatorischen Maßnahmen der Erstbehandlung
offener Frakturen
A alle Aussagen sind richtig
B alle Aussagen sind falsch
C. 1. 4 und 5 sind richtig
D. 2, 4 und 5 sind richtig
E. 3 und 5 sind richtig
Frage 3: (Ju)
Welche Aussage zur Behandlung von umschriebenen traumatischen Knorpeldefekten am Kniegelenk
ist zutreffend?
Eine spezifische Therapie ist nicht erforderlich.
Die Knorpelzelltransplantation zeigt zwar gute mittelfristige Ergebnisse, die Kosten werden aber von
den gesetzlichen Krankenkassen derzeit nicht übernommen.
Bei der Mikrofrakturierung nach Steadman werden kleine osteochondrale Zylinder in den Defekt
eingesetzt.
Die Mosaikplastik ist nur arthroskopisch durchführbar.
Die Pridiebohrung dient zum Débridement des traumatisch geschädigten Knorpels.
Antwort: 2
Frage 4: (Ju)
Welche Aussage zu Verletzungen des Kniebandapparates ist falsch ?
Bei Meniskusverletzungen sollte eine Rekonstruktion der Resektion vorgezogen werden.
Der pathologische Lachmantest ist ein Hinweis auf eine mediale Seitenbandläsion.
Autologe Transplantate werden heute bevorzugt zum vorderen Kreuzbandersatz eingesetzt.
Die Indikation zum vorderen Kreuzbandersatz besteht eher bei jüngeren Patienten mit einer Instabilität
als bei älteren Patienten mit einem subjektiv stabilen Kniegelenk.
Eine „Blockieung“ des Kniegelenkes kann ein Hinweis auf einen Korbhenkelriß eines Meniskus, oder
auf einen freien Gelenkkörper sein.
Antwort: 2
Frage 5: (Ju)
Eine Tbiakopffraktur vom AO-Typ 42 B2 kann minimal-invasiv unter arthroskopischer Kontrolle
reponiert werden weil der abgesprengte Keil bei diesem Frakturtyp mit Zugschrauben fixiert wird.
Aussage A und B sind richtig, die Verknüpfung falsch.
Nur Aussage A ist richtig
Nur Aussage B ist richtig
Aussage A und B sind richtig, die Verknüpfung auch.
Aussage B ist richtig, die Verknüpfung auch.
Frage 6: (He)
Nach einem Sturz auf die linke Schulter zeigt das ap-Röntgenbild der Schulter eine laterale Klavikula
Fraktur mit einem Hochstand des zentralen Fragment-Endes um mehr als Schaftbreite. Welche
Bandstrukturen sind zusätzlich zur Fraktur zerrissen?
1. Lig gleno-humerale superius
2. Lig coraco-acromiale
3. Lig claviculo-acromiale superius mit dem Gelenkmeniskus
4. Lig coraco-claviculare mit pars cuneiforme und pars trapezioidea
5. Lig talo-naviculare (sogenanntes Pfannenband)
A.
B.
C.
D.
E.
nur Antworten 1 , 2 und 5 sind richtig
nur Antworten 3 und 4 sind richtig
nur Antwort 4 und 5 sind richtig
alle Antworten sind richtig
nur Antwort 4 ist richtig
Korrekte Antwort: E
Frage 7: (Ha)
Welche Aussagen zur Wirbelsäule treffen zu?
1) Das „Bewegungssegment“ nach Junghanns besteht aus einem Wirbelkörper und den
dazugehörigen Bandscheiben und Bandstrukturen.
2) Eine Anderson-I-Fraktur stellt eine klare Indikation zur Densverschraubung dar.
3) Die CT-basierte, „computer-navigierte“ Operationstechnik reduziert die Fehlplatzierung von
Pedikelschrauben hoch signifikant.
4) Wirbelfrakturen bei Patienten mit fortgeschrittenem M. Bechterew sollten nach Möglichkeit
konservativ behandelt werden.
5) Die meisten unfallbedingten Wirbelfrakturen sind im thorako-lumbalen Übergang lokalisiert.
A)
B)
C)
D)
E)
nur 1 ist richtig
nur 1und 3 sind richtig
nur 2, 3 und 4 sind richtig
nur 3 und 5 sind richtig
nur 1, 2, 3 und 5 sind richtig
Lösung D (Hahn)
Frage 8: (Ha)
Prüfen Sie die Aussagen und die Verknüpfung zur Wirbelsäulenverletzung
Eine wegen einer LWK 1 Fraktur (A1.3 bzw. Wolter AB1, ohne neurologische Ausfälle) durchgeführte
permanente monosegmentale Spondylodese BWK12-LWK1 beeinträchtigt den Patienten in der
Beweglichkeit erheblich, so dass mit einer Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) bzw. Invalidität von
50% zur rechnen ist,
weil
durch die Monosegmentale Spondylodese (BWK12-LWK1) die aufgehobene Rotation im thorakolumbalen Übergang eine gravierende Einschränkung bedeutet.
A)
B)
C)
D)
E)
1. Aussage ist richtig, 2. Aussage ist richtig, Verknüpfung ist richtig
1. Aussage ist richtig, 2. Aussage ist richtig, Verknüpfung ist falsch
nur 1. Aussage ist richtig
nur 2. Aussage ist richtig
Alles ist falsch
Lösung E (Hahn)
Frage 9: (Re)
Konservative Behandlung
Definition: Konservative Behandlung in der Unfallchiurgie bedeutet die Anwendung von
Implantaten, die sich seit mindestens 10 Jahren bewährt haben.
Man kann im Prinzip alle geschlossenen Knochenbrüche ohne Operation behandeln, wenn man
sie einrichten und mit einem jeweils bestimmten Verband halten kann.
Bei frischen Extremitätenfrakturen muß in der Regel ein zirkulärer Gipsverband angelegt werden,
da sonst die Reposition nicht gehalten werden kann.
Die Grundregel der Gipsbehandlung ist die Immobilisation beider benachbarter Gelenke.
Bei dem sogenannten „Keilen“ eines Gipsverbandes kann nur die Achse, nicht aber Länge und
Rotation korrigiert werden.
Alle sind richtig
Alle sind falsch
1,3 und 5 sind richtig
2 und 4 sind richtig
2, 3 und 4 sind richtig
Frage 10:
Frakturen am wachsenden Skelett
1. Kindliche Gliedmaßenbrüche werden bevorzugt operativ, und zwar mit speziellen kindgerechten
Verfahren, behandelt
weil
2. die Gefahr der posttraumatischen Knochen- und Weichteilinfektion geringer ist als beim
Erwachsenen
1 ist richtig, 2 ist richtig
1 und 2 sind ist richtig, die Verknüpfung falsch
2 ist richtig, 1 ist falsch
1 ist richtig, 2 ist falsch
beide sind falsch
Klausurfragen WS 2003-2004
Nr. 1
Welche Aussagen zur Plattenosteosynthese treffen zu?
A. Mit einer Plattenosteosynthese kann nur eine Fixierung eines
Repositionsergebnisses erreicht werden. Eine Kompression der Fraktur ist nicht
möglich.
B. Materialbrüche sind bei Großfragment-Titan-Platten physikalisch nicht möglich.
C. Die Plattenlage sollte so gewählt werden, dass die Platte möglichst nur einer
Zugbelastung ausgesetzt ist.
D. Um die Platte möglichst biologisch anzupassen, muss das Periost unter der Platte
entfernt werden.
E. Die Plattenosteosynthese ist nach Wundheilung belastungsstabil.
Nr. 2
Ein 35-jähriger, männlicher Patient ist gerade in die Notaufnahme eingeliefert worden.
Der Patient ist intubiert und beatmet. Die Pupillen reagieren prompt und regelrecht auf
Licht. Die körperliche Untersuchung zeigt ein komprimierbares, „weiches“ Becken mit
etwa 7cm breitem Symphysenspalt, eine Quetschverletzung der rechten Hand mit einer
II° offenen Mittelhandfraktur, eine I° offene Unterschenkelfraktur und eine Amputation
des linken Daumens.
Die Sonographie in der Notaufnahme zeigt keine freie Flüssigkeit im Abdomen. Die
Beatmung ist unproblematisch.
Der Patient hat trotz massiver Infusion einen Blutdruck von 75/40 mmHg bei einer
Herzfrequenz von 150/min – Tendenz fallend.
Welche Maßnahme treffen Sie als verantwortlicher Chirurg vorrangig?
A.
B.
C.
D.
sofortige Laparotomie ohne weitere Diagnostik
Notfallangiographie zum Ausschluß eines rupturierten Bauchaortenaneurysmas.
Dünnschicht CT des Beckens.
schnelle Durchführung der weiteren Standarddiagnostik und dann zunächst
Verlegung auf die Intensivstation bis der Patient operabel ist.
E. Sofortiges Schließen des Beckenringes und Fixierung mittels Fixateur externe oder
Beckenzwinge noch in der Notaufnahme.
Nr. 3
Eine 60-jährige rüstige Patienten hat eine frische subkapitale Humerusfraktur im Collum
chirurgicum mit leichter Einstauchung des Schaftes und Achsabweichung des
Kopffragmentes von 15°.
Welche Aussagen treffen zu?
A. subkapitale Humerusfrakturen werden radiologisch häufig nach Frykman
eingeteilt.
B. Frakturen wie oben beschrieben heilen in der Regel besonders schlecht und sollten
deshalb operativ versorgt werden.
C. die beschriebene Fraktur sollte für 4-6 Wochen im Thorax-abduktions-Gips
ausbehandelt werden.
D. die beschriebene Fraktur sollte bis zur Schmerzfreiheit für 3-5 Tage im GilchristVerband ruhiggestellt werden. Das Schultergelenk sollte so früh wie möglich
krankengymnastisch beübt werden.
E. die subcapitale Humerusfraktur ist eigentlich eine häufige und typische Fraktur
des Kindesalters. Beim älteren Menschen ist sie eher selten.
Nr. 4
Ein 4-jähriges Mädchen stürzt aus der Schaukel und bricht sich den linken Oberschenkel.
Durchblutung und Motorik sind ungestört. Im Röntgenbild erkennt man einen grob
verschobenen Bruch in Schaftmitte , einen kleinen Biegekeil unter der Hälfte des
Knochenquerschnitts und einen Bruchlinienverlauf von nahezu 90° zur Schaftachse.
Welche Behandlungsverfahren wäre fehlerhaft?
e)
f)
g)
h)
i)
Unilateraler Fixateur externe
Gebohrter Femur-Marknagel
Prevotstifte (Synonym Nancy-Nagel, TEN = Titaneum Elastic Nail)
Becken-Bein-Gips
Plattenosteosynthese
Nr.5
Ein junger Mann zieht sich bei einem Sturz auf die extendierte rechte Hand eine
extraartikuläre Radiusfraktur Typ Frykman II, CCF (AO-Klassifikation) 23 A2 zu. Bei der
Röntgenkontrolle nach primärer Reposition und Anlegen einer Gipsschiene befindet sich
die radiale Gelenkfläche in der seitlichen Aufnahme um 10° nach palmar geöffnet. Im
seitlichen Strahlengang ist die Radiusgelenkfläche um 25° zur Ulnarseite geneigt. (Die
Winkel sind als Abweichungen von dem rechten Wikel zur Schaftachse angegeben)
Was wäre die korrekte Einschätzung der beschriebenen Situation
A. Dem Patienten sollte dringend eine operative Korrektur oder Nachreposition
empfohlen werden, da eine Fehlstellung der Gelenkfläche im seitlichen
Strahlengang von 10° vorliegt.
B. Die konservative Behandlung ist weiterhin indiziert und Methode der Wahl
C. Man sollte besser auf einen Fixateur externe umsteigen, weil dann im Verlauf noch
Stellungskorrekturen möglich sind.
D. Eine Operationsindikation besteht erst bei einer Fehlstellung von 45° uns mehr.
E. Eine Schnittbilduntersuchung mit CT ist erforderlich, um die weitere
Therapieplanung auf relevante Daten zu stützen.
Nr. 6
Bei der Gutachtenuntersuchung dokumentiert ihr Mitarbeiter bei der vergleichenden
Untersuchung beider Kniegelenke folgenden Befund:
Nach der Neutral-Null-Methode ergibt sich für das Kniegelenk:
Rechts
(Streckung/Beugung)
10/0/130
Links
(Streckung/Beugung)
0/20/20
Welche Bewertung ist richtig?
A. das linke Kniegelenk ist in 20° Beugestellung versteift bei normaler Beweglichkeit
des rechten Kniegelenks
B. das rechte Kniegelenk ist normal beweglich und das linke Kniegelenk hat ein
Streck-, Beugedefizit von jeweils 20°
C. das rechte Kniegelenk ist normal beweglich und das linke Kniegelenk hat ein
Beugedefizit von 20°
D. die Neutral-Null-Methode findet keine Anwendung bei der Dokumentation von
Bewegungsausmaßen beim Kniegelenk
E. Das linke Kniegelenk hat einen Bewegungsumfang von 40°. Die Streckung ist 20°
und die Beugung ebenso gross.
Nr. 7
Einer habituellen Schulterluxation nach traumatischer Erstluxation liegt meistens
zugrunde:
f) Riß von Supraspinatus- und Subscapularissehne
g) Fraktur der Skapula mit knöchernem Abriß des Proc. coracoideus, eine sogenannte
„floating shoulder“
h) Abriß des Tuberculum majus mit Ruptur der langen Bizepssehne
i) Abriß des Labrum glenoidale und der Kapsel vom vorderen Pfannenrand
j) massive Überdehnung der Rotatorenmanschette
k) eine laterale Klavikula- und Akromionfraktur, in Fehlstellung verheilt
Nr. 8
Welche Aussage trifft für eine geschlossene
Klavikulafraktur im mittleren Drittel zu?
A
B.
C.
D.
E.
Das mediale Fragment wird durch den Muskelzug des Musculus
sternocleidomastoideus nach caudal gezogen.
Operiert wird nur bei drohender Durchspiessung, Gefäss-und Nervenschäden und
Heilungsstörungen.
Eine typische Fehlstellung ist eine Verlängerung des Schultergürtels durch den
Muskulus pectoralis major.
Wenn eine konservative Behandlung erfolgt, wird ein Gilchrist-Verband bevorzugt.
Die konservative Behandlung führt häufig zur Ausbildung von Pseudarthrosen.
Sommersemester 2004
Frage 1
Indikationen zur operativen Versorgung einer frischen Klavikulafraktur im mittleren Drittel sind
1.
2.
3.
4.
5.
Perforation der Haut
Verletzung der großen Gefäße
mehrfragmentäre Frakturen
Verletzung des Nervenplexus
es besteht grundsätzlich eine Operationsindikation
A.
B.
C.
D.
E.
1, 2, 3, 4 und 5 sind richtig
1, 2, 3 und 4 sind richtig
2, 3 und 4 sind richtig
1, 2 und 4 sind richtig
3 und 5 sind richtig
Frage 2
Welche Aussagen zu Skapulafrakturen sind richtig?
1. Unter „Floating Shoulder“ versteht man einen posttraumatischen Erguss im
Glenohumeralgelenk.
2. Die überwiegende Anzahl der Frakturen des Glenoid können in der Regel konservativ
behandelt werden, weil die Prognose sowieso gut ist.
3. Frakturen des Skapulablattes neigen zur Dislokation und müssen in fast allen Fällen operativ
stabilisiert werden.
4. Die Fraktur des vorderen unteren Glenoidrandes („Bankart-Fraktur“) nach Schulterluxation
beinhaltet trotz mehrwöchiger Ruhigstellung der Schulter im Gilchrist- oder Desault-Verband
in ein hohes Reluxationsrisiko.
5. Frakturen der Skapula, der Klavikula und des apikalen knöchernen Thorax können von vital
bedrohlichen pulmonalen Verletzungen (Hämatopneumothorax, Spannungspneumothorax u.
a.) begleitet sein.
A.
B.
C.
D.
E.
1, 2, 3, 4 und 5 sind richtig
2, 3, 4 und 5 sind richtig
3 und 4, sind richtig
2 und 4 sind richtig
4 und 5 sind richtig
Frage 3
Ein 8-jähriges Mädchen stürzt von der Schaukel und zieht sich eine geschlossene, mäßig dislozierte
supracondyläre Humerusfraktur rechts zu. Ca. 2 Stunden nach dem Unfall wird die Fraktur in der
Klinik in Narkose geschlossen reponiert und mit K-Drähten fixiert. Ein Oberarmgips wird angelegt. Das
Kind wird anschließend stationär aufgenommen.
Ca. 5 Stunden später werden Sie als Dienstarzt von der Schwester angefunkt und informiert, dass das
Mädchen über Schmerzen im Unterarm klage.
1.
Wegen der bei Kindern wegen Aspirationsgefahr üblichen „Analgetika-armen“
Intubationsnarkose handelt es sich um ein postoperatives Schmerzsyndrom. Sie ordnen
deshalb Paracetamol supp. 500mg und Befundkontrolle in 2 Stunden an.
2.
Möglicherweise ist die häufig mit einer supracondylären Humerusfraktur vergesellschaftete
distale Radius Wulstfraktur übersehen worden. Sie veranlassen eine Röntgenuntersuchung
beim Kinderradiologen.
3.
Sie weisen die Schwester an Paracetamol supp. 500 zu geben und überzeugen sich
unmittelbar selbst vom Zustand des Kindes, da Sie eine gefährliche Durchblutungsstörung
durch Schädigung der A. brachialis ausschließen wollen.
4.
Die Schmerzen sind am ehesten durch eine Volkmann Kontraktur bedingt. Eine rasche
Dehnung der Unterammuskeln sollte deshalb erfolgen. Dazu sollte der Arm nur von einem
Arzt aus dem Gips genommen werden.
Welche Aussage/n ist/sind richtig?
A Nur 1 ist richtig
B Nur 1 und 2 sind richtig
C Nur 1 und 4 sind richtig
D Nur 3 ist richtig
E Alle Aussagen sind richtig
Frage 4
1. Eine Radiuswulstfraktur bei einem 5 jährigen Jungen sollte gegenanguliert werden
weil,
2. es bei einfacher Reposition von Grünholzfrakturen ohne Gegenangulation innerhalb von Wochen
bis Monaten regelmäßig zu Achsabweichungen zur Seite des intakten Periosts kommt (=intaktes
Periost auf der konkaven Seite)
A
B
C
D
E
Nur 1. Aussage ist richtig
Nur 2. Aussage ist richtig
Beide Aussagen sind richtig
Beide Aussagen und die Verknüpfung sind richtig
Alles ist falsch
Frage 5
ATLS® (Advanced Trauma Life Support)
A
beschreibt ein Schockraummanagement bei Verletzten
B
wird weltweit identisch eingesetzt
C
dient dem raschen Erkennen und Einschätzen der Verletzungsschwere
D
verfolgt sehr stringent die Reihenfolge in der Therapie von Störungen der Atemwege, der
Beatmung, des Kreislaufs und dann der Neurologie
E
wurde auch in Deutschland 2003 durch die Unfallchirurgen eingeführt
A
B
C
D
E
keine Antwort ist richtig
1 und 2 sind richtig
1,3 und 5 sind richtig
1,2,3 und 4 sind richtig
alle Antworten sind richtig
Frage 6
Welche Aussage zum Polytrauma trifft zu?
1. Die Erstdiagnostik beim Polytrauma beinhaltet immer eine cranielle CT, eine
konventionelle Röntgenaufnahme der Wirbelsäule, des Beckens, des Thorax, eine
2.
3.
4.
5.
Sonografie des Abdomens und eine konventionelle Röntgenuntersuchung aller langen
Röhrenknochen
60% aller Polytraumen treten bei Verkehrsunfällen auf
Eine komplexe Beckenringfraktur kann zu einem Blutverlust von bis zu 5 Liter führen.
Die Behandlung des Polytraumas erfolgt am besten durch ein fest eingespieltes
Team. Die Maßnahmen werden vom Unfallchirurgen koordiniert
Die Letalität beim Polytrauma ist abhängig von der Versorgungseinrichtung. Im
Traumazentrum beträgt die Krankenhausletalität heute zwischen 10 und 15 %
A) Nur 1 und 2 sind richtig.
B) Nur 1, 2 und 4 sind richtig.
C) Nur 2 und 3 sind richtig.
D) Nur 3 und 4 sind richtig
E) Nur 3, 4 und 5 sind richtig.
Frage 7
Bei der Comprehensive Classification of Fractures (CCF), auch AO-Klassifikation genannt, gilt
folgende Grundregel zur Unterscheidung zwischen metaphysären sowie diaphysären Frakturen:
1) Die Diaphyse beginnt eine Handbreit (des Patienten) vom jeweiligen Gelenkspalt entfernt.
2) Das Quadrat über dem Durchmesser der Gelenkfläche in a.p. Projektion
3) Für die Unterscheidung sind bestimmte anatomische Strukturen relevant (z.B. Tuberositas tibiae
am proximalen Unterschenkel).
4) Frakturen, bei denen die Gelenkfläche nicht betroffen ist, werden automatisch in die Klassifikation
der diaphysären Frakturen eingeteilt.
5) Die Grenzlinie wird durch die ehemalige Epiphysenfuge festgelegt.
A.
B.
C.
D.
E.
Nur 1 ist richtig
Nur 2 ist richtig
Nur 3 ist richtig
Nur 5 ist richtig
4 und 5 sind richtig
Frage 8
Ein junger Mann zieht sich bei einem Sturz auf die extendierte rechte Hand eine extraartikuläre
Radiusfraktur Typ Frykman II, CCF (AO-Klassifikation) 23 A2 zu. Bei der Röntgenkontrolle nach
primärer Reposition und Anlegen einer Gipsschiene befindet sich die radiale Gelenkfläche in der
seitlichen Aufnahme um 10° nach palmar geöffnet. Im seitlichen Strahlengang ist die
Radiusgelenkfläche um 25° zur Ulnarseite geneigt. (Die Winkel sind als Abweichungen von dem
rechten Winkel zur Schaftachse angegeben)
Was wäre die korrekte Einschätzung der beschriebenen Situation?
A. Dem Patienten sollte dringend eine operative Korrektur oder Nachreposition empfohlen
werden, da eine Fehlstellung der Gelenkfläche im seitlichen Strahlengang von 10° vorliegt.
B. Die konservative Behandlung ist weiterhin indiziert und Methode der Wahl
C. Man sollte besser auf einen Fixateur externe umsteigen, weil dann im Verlauf noch
Stellungskorrekturen möglich sind.
D. Eine Operationsindikation beginnt erst bei einer Fehlstellung von 45° und mehr.
E. Eine Schnittbilduntersuchung mit CT ist erforderlich, um die weitere Therapieplanung auf
relevante Daten zu stützen.
a. Nur 1 ist richtig
b. Nur 2 ist richtig
c. 5 und 3 sind richtig
d. Nur 4 ist richtig
e. Nur 5 ist richtig
Wintersemester 2004 / 2005
1.
Ein 36-jähriger Patient stellt sich 4 Monate nach einer drittgradig offenen Unterschenkelfraktur in der Poliklinik
vor. Bei der körperlichen Untersuchung zeigt sich eine etwa 5x3 cm großer eitrig belegter Hautweichteildefekt
prätibial. Das Implantat (Platte mit Schrauben) ist sichtbar. Der gesamte Unterschenkel ist gerötet und
angeschwollen. Der Patient hat eine Körpertemperatur vom 38,5°C, ein CRP von 340 mg/l und 10.500
Leukozyten.
Wie sollte jetzt vorgegangen werden?
Wichtigste Maßnahme ist die i.v. Antibiose nach Antibiogramm, dann folgt Gipsruhigstellung und Szintigrafie
zur Verlaufskontrolle, Entlastung bis zur Ausheilung.
Mikrobiologischer Abstrich, Betaisodonaspülung, lokale Antibiose, Vakuumversiegelung, weiterführende
bildgebende Diagnostik.
Radikales Débridement, Schaffung vitaler Verhältnisse, Implantatentfernung, Anlage eines Fixateur externe und
i.v. Antibiose
Es handelt sich um eine infizierte Osteosynthese mit Weichteildefekt, der Unterschenkel muß amputiert werden.
Es handelt sich um einen Frühinfekt, das Implantat kann belassen werden
2.
Bei einem 24-jährigen Patienten besteht ein 7 cm langer Knochendefekt im mittleren Drittel der Tibia nach einer
Mienenexplosion. Die Weichteile sind nach einer freien mikrovaskulären Lappentransplantation vital und
infektfrei.
Welche Therapie würden Sie bevorzugt empfehlen ?
Der Defekt kann gut mit Spongiosa aus dem Beckenkamm gefüllt werden.
Mit Hilfe eines Segmenttransports kann der Defekt überbrückt werden.
Der Unterschenkel sollte am besten amputiert und mit einer Prothese ersetzt werden.
Der Defekt sollte mit Hilfe einer Titan-Endoprothese überbrückt werden.
Der Defekt kann mit einem kortikospongiösen Span überbrückt werden
3.
Die konservative Behandlung einer Humerusschaft-Spiralfraktur ohne drittes Fragment (AO Klassifikation 12
A1) ist eine heute zu Recht verlassene Aussenseitermethode
weil
die Marknagelung des Humerus bei einer Schaftfraktur, insbesondere auch bei einer begleitenden Läsion des N.
radialis, der aktuelle Gold-Standard ist.
1. Aussage ist richtig, 2. Aussage ist richtig, Verknüpfung ist richtig
1. Aussage ist richtig, 2. Aussage ist richtig, Verknüpfung ist falsch
nur 1. Aussage ist richtig
nur 2. Aussage ist richtig
Alles ist falsch
4.
Welche Aussagen ist falsch ?
Die Trauma Serie nach Neer (transglenoidale und transskapuläre Aufnahme) ist geeignet, eine hinter
Schulterluxation sicher zu diagnostizieren
Hintere Schulterluxationen sind 30-40mal seltener als vordere und werden häufig wegen unvollständig oder
unsachlich durchgeführter Röntgendiagnostik des Schultergelenks übersehen
Bei Skapulahalsfrakturen mit Beteiligung der Gelenkpfanne besteht in der Regel eine OP Indikation
Ein Ruhigstellung des Schultergelenks im Gilchristverband (oder Desaultverband) über 3 Wochen ist zu
vermeiden da selbst die Ruhigstellung einer gesunden Schulter über 3 Wochen zu bleibender Einsteifung des
Gelenkes führen kann.
Winkelstabile Platten (z.B. LCP) sind bei der Oberarmkopfmehrfragmentfraktur kontraindiziert.
5.
Eine 30jährige Patientin verunfallt mit ihrem Motorrad auf der Autobahn. Sie ist bewusstlos (Glasgow Koma
Scale 8 Pkt.) und wird vom Notarzt intubiert und beatmet.
Mit stabilen Kreislaufverhältnissen (100/50mm Hg) wird sie in die Notaufnahme verbracht.
Was ist in welcher Reihenfolge hier zu tun:
Beatmung gewährleisten, Ultraschall Abdomen und dann konventionelles Röntgen von Thorax, Abdomen,
Becken und alle 4 Extremitäten durchführen.
Atemwege kontrollieren, Beatmung sichern, Kreislauf stabilisieren, dann erst offene Knochenbrüche steril
verbinden und die weitere apparative Diagnostik mit Sonographie und dann CT einleiten.
Sofort die Frakturen reponieren und in Vakuumschiene stabilisieren um eine Durchblutungsstörung zu
vermeiden, Beatmung kontrollieren und dann die weitere Diagnostik einleiten.
Wegen der kompletten Darstellungsmöglichkeiten aller Organe in kürzester Zeit den beatmeten Patient sofort in
das Ganzkörper Spiral-CT verbringen.
Den korrekt beatmeten Patienten aus der Vakuummatraze auf den röntgendurchlässigen Notfalltisch umlagern
und sofort einmal kurz mit dem Röntgengerät durchleuchten um sofort alle Frakturen zu erkennen.
6.
Der handgelenksnahe Speichenbruch ist die häufigste Einzelverletzung des Erwachsenen. Welche Aussage trifft
nicht zu:
Es gibt verschiedene Bruchformen, die durch unterschiedliche Handgelenksstellungen beim Sturz erklärbar sind.
Begleitverletzungen an den Handwurzelknochen, der Handgelenksbänder und dem Griffelfortsatz der Elle sind
häufig.
Nur die Radiusfraktur der AO-Klassifikation 23 A2 kann stabil reponiert und zuverlässig konservativ behandelt
werden.
Man nennt die Fraktur auch “fractura radii loco typico” oder “fractura radii loco classico”, weil es sich immer
um dieselbe Bruchform handelt, für die es eine einzige bewährte Therapie als “Gold Standard” gibt.
Die neuen winkelstabilen T-Platten können auch bei osteoporotischem Knochen die physiologische
Gelenkneigung sichern.
7.
Welche Aussage zur Biomechanik der Osteosynthesemittel ist falsch
Die winkelstabilen Platten sind als Fixateur interne zu verstehen
Das Zuggurtungsprinzip kann auch mit einer Platte verwirklicht werden
Die Zuggurtung ist ein Prinzip der Osteosynthese (Umwandlung eines Biegemomentes in Druckkraft), das nur
mit Kirschnerdrähten und Zerklagendraht realisiert werden kann.
Das Marknagelungsprinzip langer Röhrenknochen wird der relativen Stabilität zugeordnet, wo Kallusbildung
erwünscht ist.
Auch bei relativer Stabilität kann sofortige Belastbarkeit (schmerzabhängig) erlaubt sein.
8.
Beim Rangierbetrieb auf dem Güterbahnhof wird ein 59jähriger Arbeiter zwischen den Waggons seitlich
eingequetscht. Innerhalb von 20 min erreicht er die Notfallaufnahme mit stabilem Kreislauf. Sie stellen keine
äußeren Verletzungen, jedoch ein “weiches Becken” fest, das linke Bein ist um ca. 4cm verkürzt und
innenrotiert. Nach der ersten orientierenden Untersuchung wird der Patient plötzlich tachycard, blass und
kaltschweißig.
Was ist ihr erster (richtiger) Gedanke?
Der Patient muss einen Schenkelhalsbruch haben, aus dem er massiv blutet.
Der Verletzte hat sich so aufgeregt, dass er einen Herzinfarkt erlitten hat, ich hole den Internisten
Der Arbeiter hat früher schon einmal einen Unfall mit Beinverkürzung gehabt. Dieser Befund ist nicht
hinreichend durch das instabile Becken erklärt.
Ich lege auf Verdacht hin eine Beckenzwinge an, weil der Schockzustand durch eine Blutung wegen der
Beckenfraktur am wahrscheinlichsten ist.
Ich veranlasse eine notfallmässige Angiografie, weil ich eine Ruptur der Arteria iliaca communis links vermute.
Unfallchirurgie Klausurfragen SS 05
Für die primäre Gipsbehandlung einer geschlossenen, distalen Radiusfraktur trifft zu:
6)
7)
8)
9)
10)
Die im Gipsverband immobilisierte Extremität wird anfänglich hochgelagert.
Bei guter Reposition erübrigt sich eine Röntgenkontrolle.
Ein zirkulärer Gipsverband wird angelegt.
Das benachbarte Ellenbogengelenk wird ruhiggestellt.
Der Bruch kann konservativ ausbehandelt werden, wenn die radiocarpale Gelenkfläche in seitlicher
Röntgenprojektion (Böhler Winkel) über 10° nach dorsal geneigt ist.
A) Nur 1 ist richtig.
F) Nur 1 und 2 sind richtig.
G) Nur 1, 2 und 4 sind richtig.
H) Nur 2, 3 und 5 sind richtig.
I) Nur 3, 4 und 5 sind richtig.
Was ist richtig bei Oberamkopffrakturen
1.) können konservativ behandelt werden, wenn die Dislokation der Fragmente weniger als 0,5 cm oder 45°
beträgt
2.) werden mit einer Endoprothese versorgt, wenn der Patient alt ist, der Kopf gespalten ist und ein medialer
kurzer Kalkar besteht
3.) die nicht disloziert sind, werden konservativ durch kurze Ruhigstellung im Gilchrist und dann 6 Wochen
funktionell entlastend behandelt
4.) haben bei 3-und 4-Fragmenten ein hohes Kopfnekroserisiko
5.) mit 2 Fragmenten im collum chirurgicum können gut intramedullär mit
einem Nagel behandelt werden.
A) Nur 1 ist richtig.
B) Nur 1 und 2 sind richtig.
C) Nur 1, 2 und 4 sind richtig.
D) Nur 2, 3 und 5 sind richtig.
E) Alle sind richtig.
Welche Aussage zur hüftnahen Fraktur vom Typ AO 31 A trifft zu:
1) Sie werden nach Pipkin klassifiziert.
2) Häufige Implantate sind der proximale Femurnagel und die dynamische
Hüftschraube.
3) Diese Frakturen können typischerweise konservativ behandelt werden.
4) Das Frakturzentrum liegt im Femurkopf.
Was ist ein zutreffendes Argument für die intramedulläre Osteosynthese am
Oberschenkelschaft:
1) Bei C-Frakturen wird die Verkürzung des Femurs durch eine
Nagelosteosynthese auch ohne Querbolzen verhindert.
2) Das Implantat liegt im Vergleich zur Platte oder dem Fixateur
externe näher an der mechanischen Belastungszone.
3) Die Durchblutung des Knochens wird nicht kompromittiert.
4) Die Marknagelung ist erste Wahl bei Patienten mit ausgeprägtem
Thoraxtrauma.
Welche Antwort zum distalen Femur trifft nicht zu:
1) Das vordere Kreuzband hat seinen Ansatz an der lateralen Kondyle des
Femurs.
2) Die Patella ist ein Sesambein und dient als Hypomochleon der
Quadrizepssehne.
3) AO Typ 33 C Frakturen sind extraartikulär und konservativ zu
behandeln.
4) Für die offene Reposition und Osteosynthese von Gelenkfrakturen
gilt, dass die anatomische Rekonstruktion ein Hauptziel der Operation
ist.
Bei Ihrem Dienst in der Notaufnahme wird ein intubierter junger Motorradfahrer mit unter Kompression mobilen
Beckenschaufeln eingeliefert. Der systolische Blutdruck wird mit
70 mm Hg bestimmt. Welche Maßnahmen werden unmittelbar ergriffen?
1. Blutgasanalyse
2. Legen eines großlumigen zentralen Zugangs
3. Sonographie des Abdomens
4. Beckenzwinge oder/und Fixateur externe Becken
5. Transfusion
A Keine Antwort ist richtig
B 1 und 3 sind richtig
C 1, 2 und 4 sind richtig
D alle sind richtig
D
Die Prognose von Beckenringfrakturen des so genannten C Typs der Arbeitsgemeinschaft für
Osteosynthesefragen mit Verletzung des dorsalen Beckenrings im Os sacrum kann durch die folgenden
Dauerfolgen negativ beeinflußt werden:
1. chronische Belastungsschmerzen
2. Impotenz
3. Beinlängendifferenzen
4. Miktionsstörungen
5. Sensibilitätsstörungen
A Keine Antwort ist richtig
B 1 und 3 sind richtig
C 1, 2 und 4 sind richtig
D alle sind richtig
Welche Aussage zur hüftnahen Fraktur vom Typ 31 A nach der AO-Klassifikation trifft zu?
1) Sie werden zusätzlich nach Pipkin klassifiziert.
2) Häufige Implantate sind für diese Frakturen der proximale Femurnagel und die dynamische
Hüftschraube.
3) Diese Frakturen können typischerweise konservativ behandelt werden.
4) Das Frakturzentrum liegt im Femurkopf.
5) Bei diesen Frakturen blutet typischerweise die Arteria epigastrica inferior.
Was ist ein Argument für die intramedulläre Osteosynthese am Oberschenkelschaft?
1) Bei C- Frakturen wird die Verkürzung des Femurs durch eine Marknagelung auch ohne
Verriegelungsbolzen verhindert.
2) Der regelrecht aufgebohrte und platzierte Marknagel ist stabiler als ein Fixateur externe.
3) Die endostale Durchblutung wird durch den aufgebohrten Marknagel nicht beeinträchtigt.
4) Beim Aufbohrvorgang kann es nicht zu einer Fettembolie kommen.
5) Es gibt keine Indikation für den Marknagel am Oberschenkelschaft.
Welche Antwort zum distalen Femur trifft nicht zu?
1)
2)
3)
4)
Das vordere Kreuzband inseriert an dem Massiv der lateralen Kondyle des Femurs.
Die Patella ist ein Sesambein und dient als Hypomochleon der Quadrizepssehne.
AO Typ 33 C Frakturen sind extraartikulär und konservativ zu behandeln.
Für die offen Reposition und Osteosynthese von Gelenkfrakturen gilt, dass die anatomische
Rekonstruktion der Gelenkfläche ein Hauptziel der Operation ist.
5) Das Kniegelenk lässt in geringem Umfang in 90° Beugung auch Rotation des Unterschenkels zu.
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