KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS WS 2004/2005 Einführung in die Sprachpathologie R. Romonath Die Veranstaltung führt in sprachpathologische Erkenntnisinteressen und Gegenstandsbereiche als interdisziplinäres Arbeitsfeld ein. Dabei wird ein Überblick zu den vielfältigen Erscheinungsformen von Sprachstörungsphänomenen und ihren psycho-sozialen Ursachen vermittelt: Probleme der Klassifikation, der Beschreibung und Erklärung von Sprachstörungen werden erörtert. Die Veranstaltung ist auch offen für Studierende des Hauptfaches Phonetik. Grundlagenliteratur: Braun, O. (1999): Sprachstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Stuttgart Grohnfeldt (Hrsg.) (2001): Lehrbuch der Sprachheilpädagogik und Logopädie, Bd. 2. Stuttgart Aussprachestörungen unter phonologischen Aspekten R. Romonath Die Aussprachefähigkeit wird in einem komplexen Lernprozess erworben, der sich sowohl unter phonetischen als auch phonologischen Aspekten beschreiben und erklären lässt. Störungen in diesem Bereich des Spracherwerbs sind sehr häufig zu beobachten. Da sie weitreichende Auswirkungen sowohl auf die sprachliche Interaktion als auch auf das schulische Lernen haben, bedürfen sie einer gezielten pädagogischen-therapeutischen Intervention. Das Seminar beschäftigt sich mit den phonologischen Aspekten des Lernprozesses. Im einzelnen werden folgende Schwerpunkte behandelt: Beschreibung und Evaluation unterschiedlicher Förderkonzepte. Voraussetzung zur Teilnahme sind Kenntnisse der phonetischen Aspekte gestörter Aussprache. Literatur und Bedingungen für den Erwerb eines Scheines werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben. Anleitung zu wissenschaftlichen Hausarbeiten (Diplom, Dissertationund Examenskolloquium) R. Romonath Die Veranstaltung vermittelt wissenschaftliche Arbeitsmethoden und – techniken zur Anfertigung von Abschlussarbeiten. Dabei werden auch inhaltliche Fragen von allgemeiner Bedeutung erörtert. Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung und Absprache einer Diplomarbeit vor Beginn der Vorlesungszeit möglich. 1 Spezifische Sprachentwicklungsstörungen im Jugendalter R. Romonath Spezifische Sprachentwicklungsstörungen stellen sich für viele Betroffene als lebenslanges Sprachlernproblem dar. Im deutschsprachigen Raum liegen allerdings nur wenige Erkenntnisse über die Sprachentwicklung und deren Störungen im Jugendalter vor. Das Seminar beschäftigt sich daher vornehmlich mit angloamerikanischen Veröffentlichungen zu dieser Thematik. Es werden dabei auch diagnostische und therapeutische Fragestellungen und Konzepte erörtert. Voraussetzung des Seminars ist die Bearbeitung englischsprachiger Texte für alle Teilnehmer. Stottern – Von der Theorie zur Praxis H.-J. Motsch .Ausgangspunkt der LV bildet die idiographische Betrachtungsweise des Stotterns. Diese wird erweitert durch Theoriekonzepte zur Einzelfallanalyse und mit aktuellen Forschungsergebnissen konfrontiert. Erstes Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es also, die Kompetenz der Teilnehmer zu erhöhen, den IST-Stand der Theoriebildung kritisch zu reflektieren. Dieses Verständnis ist die Basis zum Verständnis der pädagogisch-therapeutischen Notwendigkeiten, insbesondere zum Verständnis des Fähigkeiten-Modells in der Arbeit mit sprechablaufgestörten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Zweites Ziel der Veranstaltung ist es dann, das Fähigkeiten-Modell in der pädagogisch-therapeutischen Arbeit mit sprechablaufgestörten Kindern zu konkretisieren. Dazu werden nach diagnostischen Eingangsüberlegungen methodische Zugänge für die Arbeit mit insbesondere stotternden Kindern konkretisiert (Methoden zur Erhöhung der Kommunikationsfreude und der kommunikativen Fähigkeiten, zur Symptomidentifikation, zum Aufbau gestufter Sprechablauferlebnisse, zur Veränderung von sozialen Verhaltensmustern, zum Transfer erlernter Fähigkeiten in den Alltag, zur Umfeldarbeit). Sprachtherapeutischer Unterricht H.-J. Motsch Ziel dieser LV ist es, das "idenditätsstiftende" Prinzip der Schule für Sprachbehinderte kritisch zu hinterfragen. Nach den historischen Wurzeln, den rechtlichen Grundlagen, älteren und neueren didaktischen Konzepten sollen die konstruktiven Möglichkeiten sprachspezifischer Unterrichtsdidaktik herausgearbeitet werden Grammatische Störungen H.-J. Motsch Ausgehend vom Überblick über den ungestörten Grammatikerwerb des Kindes werden mögliche Störungen herausgearbeitet und die Frage nach den individuell unterschiedlichen Bedingungen (Ursachen) gestellt. Anschließend werden methodische Wege der Erfassung des grammatischen Entwicklungsstandes und der Unterstützung grammatischen Lernens in Therapie und Unterricht erarbeitet. 2 Semantische Störungen H.-J. Motsch Störungen der Semantik werden erst in neuester Zeit einerseits als eigenständige Erscheinungsbilder und andererseits als wichtiger Störungsbereich im Rahmen umfassender Spracherwerbsstörungen wahr- und ernst genommen. So stellt sich der Sprachbehindertenpädagogik die Frage, wie sie eine Einschränkung semantischer Fähigkeiten, die sich als fehlendes oder eingeschränktes Sprachverständnis, Wortfindungsprobleme, geringer und/oder undifferenzierter Wortschatz äußern kann, begreifen und erfassen kann. Fragen der Förderung betroffener Kinder in Therapie und Unterricht schließen sich an. Einführung in die logopädische Diagnostik I B. Neumann Nach kurzem Überblick über Bedeutung, Geschichte und Literatur werden Grundbegriffe, Gegenstand und Aufgaben der logopädischen Diagnostik erläutert. Die Methoden der logopädischen Diagnostik schließen den theoretischen Teil ab. Im zweiten Teil des Semesters werden die Überprüfungsmöglichkeiten der Sprachprozesse systematisch dargestellt. Einführung in die logopädische Diagnostik II B. Neumann Dieses Grundseminar folgt thematisch der gleichnamigen Veranstaltung, doch werden Schwerpunkte anders gesetzt: Ein eigenes Sprachprozessmodell wird erarbeitet und eine sprachpathologische Zuordnung vorgenommen. Die Diagnose einzelner Sprachprozesse wird aus diesem Modell entwickelt. Beispiele praktischer Verfahren und ihrer Einsatzmöglichkeiten werden gegeben. Logopädische Untersuchungsverfahren B. Neumann Diese Übung vermittelt einen Überblick über die derzeit im Bereich der logopädischen Diagnostik gebräuchlichen Untersuchungsverfahren, deren Einteilung, Aufbau und praktische Anwendung. Qualitative Verfahren in der Sprachdiagnostik B. Neumann Die Methoden der Exploration, Verfahrensdiagnostik, Spontansprachdiagnostik und der Verhaltensbeobachtung werden referiert und beschrieben. Grenzen und Möglichkeiten sowie Besonderheiten beim Einsatz dieser Methoden bei Sprachbehinderten und in der Schule für Sprachbehinderte werden diskutiert. Dieses Hauptseminar setzt die Kenntnis der logopädischen Untersuchungsverfahren sowie ihrer testtheoretischen und -statistischen Grundlagen und den Besuch der entsprechenden Vorlesungen und Seminare voraus. Zur Vorbereitung empfohlene Literatur: Christine Schwarzer: Einführung in die Pädagogische Diagnostik. München 1979; Günther Deegener: Anamnese und Biographie im Kindes- und Jugendalter. 3 Weinheim 1984; Hildegard Heidtmann: Neue Wege der Sprachdiagnostik. Berlin 1989; Gerhard Faßnacht: Systematische Verhaltensbeobachtung. München 1979. Praxis logopädischer Diagnostik: Durchführung und Auswertung von Untersuchungsverfahren für Sprachbehinderte B. Neumann Die Durchführung und Auswertung der wichtigsten Testverfahren für sprachbehinderte Kinder werden vermittelt. Da in dieser Veranstaltung Kinder untersucht werden, ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist Voraussetzung für den Erwerb des Leistungsnachweises Diagnostik der Fachrichtung Sp. Orientierungspraktikum Beobachtung und Analyse von Unterricht bei Lerngruppen mit Sprachstörungen B. Neumann Vermittelt wird vorbereitendes Grundwissen für das Praktikum; Sprachpathologie, Kommunikationspsychologie, Verhaltensbeobachtung und Analyse von Unterricht bei Lerngruppen mit Sprachstörungen, Führen eines pädagogischen Tagebuchs, Verfassen eines Praktikumsberichtes. Vorbereitung und Begleitung des Diplompraktikums C. Wahn Das Seminar richtet sich an diejenigen StudentInnen, die in der vorlesungsfreien Zeit nach dem WS 2004/05 ein Praktikum im Rahmen ihres DiplomHauptstudiums absolvieren. Das Seminar beinhaltet u.a. die Therapieplanung, Dokumentation sowie die Erstellung von Anfangs-, Verlaufs- Abschlußberichten unter Ihrer Mitarbeit. Die Veranstaltung findet 14tägig statt. Scheinerwerb durch Praktikumsbericht (verpflichtend). Nachbereitung des Diplompraktikums C. Wahn An dem Seminar sollen diejenigen StudentInnen teilnehmen, die im SS 2004 die Vorbereitungsveranstaltung für das Diplompraktikum besucht haben. Inhalte des Seminars sind die Nachbesprechung der Praktika und der Praktikumsberichte. Die Veranstaltung findet 14tägig statt. Spracherwerb: Theorien und Paradigmen der Kindersprachforschung C. Wahn Der kindliche Spracherwerb ist ein Teilgebiet der Psycholinguistik, die sich als „Nahtstelle“ zwischen Linguistik und Psychologie versteht. Als „Bindestrichlinguistik“ interessiert sie sich für linguistische Phänomene unter dem Gesichtspunkt, wie Sprache psychisch repräsentiert und verarbeitet wird. Dabei macht es sich die Psycholinguistik zur Aufgabe, die spezifischen Beziehungen zwischen Sprache und 4 Geist zu analysieren. Hauptaufgabe der Spracherwerbsforschung ist deshalb die Beschreibung und Erklärung der Bedingungen, Regelmäßigkeiten, Phasen und Ergebnisse des Spracherwerbs. Das Seminar beschäftigt sich mit eben diesen Bedingungen, Regelmäßigkeiten und Phasen des Spracherwerbs. Daneben sollen aber auch die menschliche Sprachlernfähigkeit und Spracherwerbstypen als Gegenstandsbereiche einer Spracherwerbstheorie gekennzeichnet und Erklärungsparadigmen (behavioristische, kognitive, interaktionistische und nativistische Ansätze) diskutiert werden. Scheinerwerb: durch Referat oder Hausarbeit Therapiedidaktik: Planung und Durchführung von Therapien in schulischen und außerschulischen Handlungsfeldern C. Wahn Im Seminar werden Grundprinzipien sprachtherapeutischen Handelns erarbeitet, die zu einer patientenorientierten, alters- und störungsspezifischen Therapiegestaltung führen. Anhand von Beispielen aus der Therapie unterschiedlicher Störungsbilder werden Therapiepläne entworfen, Therapiemethoden vorgestellt und diskutiert. Voraussetzung: Kenntnis der Störungsbilder und ihrer Diagnostik. Scheinerwerb: durch Referat oder Hausarbeit Einführung in die Aphasiologie, Teil II: Klinik, Diagnostik und Rehabilitation C. Wahn Die Rehabilitation von Aphasiepatienten erfordert die Zusammenarbeit vieler Fachdisziplinen. Auch Angehörige und Betroffene werden heute in Planungs- und Entscheidungsprozesse miteinbezogen. Im Seminar sollen deshalb grundlegende (sprach)therapeutische Maßnahmen zur Rehabilitation von Aphasien unter Berücksichtigung von Diagnoseverfahren und therapeutischen Konzeptionen anhand von Beispielen diskutiert werden. Der Besuch der Veranstaltung „Einführung in die Aphasiologie, Teil I“ im SS 2004 sowie grundlegende aphasiologische und linguistische Kenntnisse sind für den Besuch dieser Veranstaltung Voraussetzung. Scheinerwerb: durch Referat oder Hausarbeit Beratung in der Sprachtherapie K. Weikert In der Sprachtherapie nehmen Beratungsaufgaben einen immer größeren Stellenwert ein. Die Durchführung von Beratungsgesprächen setzt bei den professionellen Helfern spezifische Fertigkeiten voraus, um die Gespräche kompetent bewältigen zu können. Aus diesem Grund ist es für angehenden Sprachtherapeuten sehr wichtig, sich intensiv mit diesem Themenkomplex zu beschäftigen. Im Mittelpunkt des Seminars steht die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit Beratungsstrategien und die Vermittlung von Beratungskompetenzen. Diese werden in Bezug verschiedenen Sprach- und Sprechstörungen (Sprachentwicklungsstörungen, zentralbedingte Sprach- und Sprechstörungen, Stottern, Beratungsaufgaben im Rahmen der Schule für Sprachbehinderte) gesetzt. Ziel soll die kritische Einordnung der verschiedenen 5 Vorgehensweisen sowie eine Einschätzung der Möglichkeiten und Grenzen von Beratungsaufgaben im Rahmen der Sprachtherapie sein. Durch das Seminar sollen die Teilnehmer zu einer reflektierten und realistischen Einschätzung ihrer eigenen Handlungskompetenz angeregt werden. Die aktive Mitarbeit im Seminar ist Voraussetzung zur Teilnahme. Bitte beachten: Da das Seminar bereits mit der letzten Vorlesungswoche im Dezember endet, findet die Veranstaltung von Oktober bis Dezember wöchentlich über jeweils 4 SWS statt. Das Bilderbuch in Sprachtherapie und Unterricht S. Riehemann Kinder wachsen mit Bilderbüchern in jeglicher Form auf. Sowohl in der individuellen Sprachtherapie als auch in der schulischen Sprachförderung werden sie vielfach eingesetzt. Diese Tatsache täuscht allerdings leicht darüber hinweg, dass es vielfach an konkreten theoretischen Grundlagen fehlt oder der Einsatz von Bilderbüchern in den meisten Fällen auf den Bereich der LeseRechtschreibförderung beschränkt bleibt. Im Seminar wollen wir gemeinsam die uns zur Verfügung stehenden Chancen, die sich aus Bilderbüchern ergeben, aufspüren und nutzbar machen. Welche Funktionen bzw. Aufgaben werden dem Bilderbuch zugeschrieben? Welche Verfahren des Bilderbucheinsatzes in Therapie und Unterricht gibt es? Wann sind welche sinnvoll? Welche Rolle kann das Bilderbuch in Diagnostik und Elternarbeit spielen? Wie kann es zur Therapie einzelner Sprachstörungen genutzt werden? Neben der Diskussion der theoretischen Grundlagen werden wir uns außerdem stets mit konkreten Werken der Kinderliteratur beschäftigen, sie analysieren und versuchsweise (kreativ) umsetzen. Scheinerwerb ist möglich. Sprachentwicklungsstörungen im sonderpädagogischen Bezugssystem S. Riehemann Die Vorlesung stellt die sprachlichen Beeinträchtigungen in Verbindung mit Lernstörungen, Formen der geistigen Behinderungen, Körperbehinderungen und Hörstörungen vor. Die Studierenden erhalten grundlegende Einblicke in Diagnoseund Fördermöglichkeiten. Scheinerwerb durch Referate und Abschlussklausur möglich. Pflichtveranstaltung für Studierende der 2. Fachrichtung Sprachbehindertenpädagogik. Aussprachestörungen unter phonetischen Aspekten M. Ullrich Die sprachwissenschaftliche Disziplin der Phonetik beschäftigt sich mit den physikalischen Eigenschaften sprachlicher Laute. Im Rahmen des Seminars werden u.a. die artikulatorischen Kriterien zur Einteilung der Sprachlaute des Deutschen erarbeitet, Grundbegriffe der Phonetik und Phonologie geklärt, das internationale phonetische Alphabet (IPA) vorgestellt und das Erstellen eines Transkripts geübt. 6 Des weiteren werden Einblicke in die akustische Phonetik gegeben, die auf physikalischer Basis die akustische Struktur von Sprachlauten untersucht. Einführung in die Phonetik M. Grice Es wird eine mit Demonstrationen und Informationsmaterial ergänzte Einführung in die Grundlagen und Fragestellungen der modernen allgemeinen Phonetik gegeben. Grundlagen: Zur Geschichte der Phonetik – Zur Definition der Phonetik – Physiologische Phonetik – Akustische Phonetik – Perzeptive Phonetik – Phonetik und Phonologie. Anwendungen: Phonetik von Einzelsprachen (Vergleich ausgewählter europäischer und aussereuropäischer Sprachen mit dem Deutschen) – Phonische Interferenz (Sprachkontakt) – Komparative Untersuchungen – Pathophonetik. Aphasie, Dysarthrie, Dysphagie - Klinik und Therapie - K. Mattes (Veranstaltung von Prof. Dr. H. v. Wedel sollte vorher belegt worden sein!) Vermittlung anatomischer Grundlagen der Sprache und Darstellung der Entstehung von Aphasien. Die Symptomatologie aller Aphasietypen wird eingehend dargelegt unter Berücksichtigung der differentialdiagnostischen Abgrenzung untereinander und gegenüber den Sprechstörungen (Dysarthrien). Häufig mit der Aphasie kombinierte neuro-psychologische Symptome werden mit einbezogen. Zusätzlich Darstellung von Klinik und Therapie der Dysphagien, die häufig mit Dysarthrien kombiniert auftreten. Zahnmedizinische und kieferorthopädische Grundlagen der Myofunktionellen Therapie M. Breier Zahnmedizinische und kieferorthopädische Grundlagen sind für bestimmte Aufgabengebiete innerhalb der Sprachtherapie von großer Bedeutung. In dem Seminar werden folgende Inhalte thematisiert: Allgemeine zahnmedizinische Grundlagen: Zahnschema; Lagebezeichnungen im Orofazialen Komplex; Milchgebiss, Bleibendes Gebiss; Zahnwechsel. Kieferorthopädische Grundlagen: Ätiologie der Kiefer-Gebissanomalien; Dysgnathien Klassifikation; Behandlungsmöglichkeiten (von der Mundvorhofplatte bis zu den Breckets); Kieferorthopädie, Funktionskieferorthopädie Sprechapraxie bei Erwachsenen B. Giel Die Veranstaltung ist für Studierende des Hauptfachs Phonetik geöffnet Sprechapraxie ist ein stark vernachlässigtes „Thema“ innerhalb der Sprachbehindertenpädagogik, was sich nicht zuletzt auch in der mangelnden theoretischen Aufarbeitung in unserem Fach widerspiegelt. In diesem Seminar sollen Modelle zur Erklärung und Beschreibung von Sprechapraxie bei Erwachsenen vorgestellt und diskutiert werden. Auf der Grundlage eines Modells soll anhand von 7 Videoaufzeichnungen eine Analyse der Sprechbeeinträchtigung vorgenommen werden. Fundierte Kenntnisse der Phonetik/Phonologie werden bei den Teilnehmern vorausgesetzt. Verschiedene Therapieansätze und Diagnoseverfahren werden vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Qualitätsmanagement in der Sprachtherapie B: Giel In dieser Veranstaltung werden über einen Zeitraum von mehreren Semestern Diplom- und Examensarbeiten zum Thema Qualitätsmanagement in der Sprachtherapie betreut. An spezifischen Gegenständen werden Forschungsprojekte konzipiert und durchgeführt, die in Diplom- oder Examensarbeiten bearbeitet werden. Gemeinsames Recherchieren, Erarbeiten von Fragestellungen/Gliederungen und Diskutieren stehen im Mittelpunkt des Kolloquiums. Die Kooperation mit anderen Berufsgruppen stellt dabei einen wesentlichen Bestandteil dar. Alle Studierenden, die Lust haben, in einer Gruppe zu forschen, sind herzlich eingeladen. Einführung in die Phonetische Transkription für Sprachheilpädagog(inn)en G. Sachse Nach einer Einführung in die Grundlagen der Artikulation werden die Transkriptionssysteme der IPA (International Phonetic Association) sowie der ICPLA (International Clinical Phonetics & Linguistics Association) erläutert. Die Teilnehmer/innen erwerben die Fertigkeit, mit Hilfe der vorgestellten Symbole gesprochene Sprache zu transkribieren. Achtung: Begrenzte Teilnehmerzahl (max. 65 Personen); Voranmeldung erforderlich! Bitte in die Liste im Seminar für Sprachheilpädagogik eintragen! Schriftsprachlicher Anfangsunterricht mit sprachlich beeinträchtigten Kindern K. Probst-Bauer In diesem Seminar wird der schriftsprachliche Anfangsunterricht mit seinen fachdidaktischen und methodischen Herausforderungen in den Blick genommen. Dazu gehören Erkenntnisse über die Entwicklung schriftsprachlicher Kompetenz, die Möglichkeiten der diagnostischen Erfassung und Beschreibung dieser Kompetenz und schließlich methodische Konzepte, um die Entwicklung des Schreibens und Lesens auf einer erwerbs- und handlungstheoretischen Grundlage zu unterstützen. Die erschwerenden Bedingungen sprachlicher Beeinträchtigungen, vor allem auf semantisch-lexikalischer und phonetisch-phonologischer Ebene, werden in unsere didaktisch-methodischen Überlegungen einfließen. Vorbereitende Veranstaltung auf das Blockpraktikum I. Thul Wir erarbeiten uns: - Diagnostik als individueller und dynamischer Baustein planerischen und unterrichtlichen Handelns - Unterrichtsplanung als flexibler und schülerbezogener Baustein – Durchführung von Unterricht, wobei im Zentrum des pädagogischen Handelns sprachliches Lernen mit sprachlich beeinträchtigen Kindern 8 steht. Arbeitsformen: Unterrichtsentwürfen. Kurzreferate, Gruppenarbeit, Präsentation Reflexion des Blockpraktikums unter ausgewählten Fragestellungen von I. Thul Diese Veranstaltung bietet die Möglichkeit, offene Fragen aus den Praktikumserfahrungen zu reflektieren. Sie nehmen dafür an einem zweistündigen Kolloquium teil, das in einer Kleingruppe von max. 4 TeilnehmerInnen stattfindet. Der fertiggestellte Praktikumsbericht wird auch Gegenstand des Kolloquiums sein. Ihren genauen Termin entnehmen Sie bitte einem Aushang. Schluckstörungen im Alter – Einführung in Theorie und Praxis U. Birkmann Demographische Veränderungen weisen schon darauf hin, dass die Arbeit mit alten Menschen einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Mit der stetig wachsenden Zahl alter Menschen in Deutschland wächst auch die Zahl der kranken alten Menschen. Hier liegt in der geriatrischen Rehabilitation ein nicht zu unterschätzendes Potential an sprachtherapeutischen Interventionsmöglichkeiten. In dem Kompaktseminar „Schluckstörungen im Alter – Einführung in Theorie und Praxis“ steht nach einer kurzen Einführung in die geriatrische Rehabilitation die Anatomie und Physiologie des Schluckaktes und die Diagnostik und Therapie von Schluckstörungen im Alter im Vordergrund. Einführend soll ein Überblick über die Arbeit des Sprachtherapeuten in der geriatrischen Rehabilitation gegeben werden. Ziel dieser Einführung soll es sein, das Profil des geriatrischen Patienten vorzustellen und die Arbeitsschwerpunkte innerhalb der sprachtherapeutischen Rehabilitation im multiprofessionellen Team zu erarbeiten. Im Hauptteil soll praxisorientiert die Anatomie und Physiologie des Schluckaktes am „eigenen Leibe“ erfahren werden. Zur Veranschaulichung der diagnostischen Aspekte werden verschiedene diagnostische Verfahren (BARTOLOME & SCHRÖTER-MORATSCH, NIERS,) vorgestellt und am Beispiel des „Dysphagiebefund-Bogen“ (BIRKMANN) praktisch durchgeführt. Auch verschiedene Behandlungsmethoden (hier besonders „Fazio-Orale-TraktTherapie = F.O.T.T.TM“ nach K. COOMBES aber auch die „Funktionelle-DysphagieTherapie = F.D.T.“ nach BARTOLOME et.al., ) sollen erläutert und gezeigt werden. Auch hier steht die Praxis im Mittelpunkt. Literatur zur Vorbereitung: Bartolome, G. et al.: „Schluckstörungen – Diagnostik und Rehabilitation“ 2. Auflage, 1999, Urban & Fischer, Kap. 1; 2; 4 Urbas, L.: „Pflege eines Menschen mit Hemiplegie nach dem Bobath-Konzept – Einführung in die therapeutische Pflege“, 2 Aufl., 1994, Thieme, S 2 – 33 und S. 214 – 228. 9 Kinder mit LKGS-Fehlbildung: Diagnose und Therapie Interdisziplinäre Behandlung und sprachheilpädagogische Betreuung S. Neumann Das Seminar richtet sich aufgrund seiner Spezifität nur an Studierende des Hauptstudiums. Es werden medizinische Grundlagen zu LKGS-Fehlbildungen in einem aktuellen Forschungsstand beschrieben und darauf aufbauend die möglichen Folgebehinderungen eines Kindes mit LKGS erarbeitet. Hierbei wird der Schwerpunkt auf die myofunktionellen Funktionsdefizite im orofazialen Komplex des Kindes gelegt und die daraus resultierenden Sprechauffälligkeiten erörtert. In einem zweiten Teil soll die Wichtigkeit der interdisziplinär koordinierten Behandlung herausgestellt, die einzelnen beteiligten Fachdisziplinen in ihrer Vorgehensweise beschrieben und in Bezug zur Aufgabe der Sprachheilpädagogik gesehen werden, wobei insbesondere der Zeitraum im Alter der Kinder von 0 bis 3;0 Jahren in den Blickpunkt rückt. Der letzte Teil des Seminars wird sich ausführlich mit der sprachheilpädagogischen Betreuung des Kindes mit LKGS auseinandersetzen,. Hierbei wird nicht nur die kindzentrierte sprachliche Förderung betrachtet, sondern auch die Beratung der Eltern in den Mittelpunkt gestellt. Es werden Grundlagen zur Phonetik, Anatomie des orofazialen Bereiches und des Ohres vorausgesetzt. Vorbereitung des therapeutischen Übungspraktikum C. Hammann Das Seminar beschäftigte sich mit Therapie- bzw. Fördermöglichkeiten zu den unterschiedlichen sprachlichen Ebenen. Es wird sowohl Bezug genommen auf schulische wie therapeutische Einsatzfelder. Da die Zeit bei einem Kompaktseminar sehr knapp bemessen ist, wird der Schwerpunkt auf praktischen Übungen liegen. Die theoretischen Kenntnisse zum Spracherwerb werden vorausgesetzt (Grohnfeldt, M. Hrsg.): Lehrbuch der Sprachheilpädagogik und Logopädie, Bd. 2). Studierende, die einen Schein erwerben möchten, können dies mit der Ausarbeitung eines Handouts zu einer sprachlichen Ebene tun. Entsprechende Anmeldelisten werden etwa 1-2 Wochen nach Semesterbeginn (s. Aushang) im Seminarbüro ausliegen. Voraussichtlich wird das Seminar relativ groß werden, so dass die Gruppe immer wieder auf 2 Räume aufgeteilt wird. Dem entsprechend muss die Bereitschaft zu eigenständigem Lernen vorausgesetzt werden. Teilnehmerkreis: Studierende mit SP als 2. FR / Hast / Gst / Pf. Scheinerwerb möglich (bitte verbindliche Anmeldung im Seminar); Anmeldung zur Teilnahme nicht erforderlich. Vorbereitung des außerschulischen Praktikums B. Hütten Die Veranstaltung bereitet das außerschulische Praktikum im Bereich der Sprachtherapie vor Sie bietet Einblicke in außerschulische Handlungs- und Aufgabenfelder der Sprachtherapie. Mögliche Verbindungen und notwendige Kooperationen zwischen Schule und außer-schulischen Institutionen werden aufgezeigt. 10 Anhand ausgewählter Störungsbilder werden Grundlagen der therapeutischen Arbeit mit sprachlich beeinträchtigten Kindern praktisch erarbeitet. Vor dem Vorbereitungstag findet eine Vorbesprechung statt Nachbereitung des außerschulischen Praktikums B. Hütten Die Nachbereitung wird Erfahrungen und Problembereiche aus dem Praktikum aufgreifen. Ziel wird die theoretische Aufbereitung von speziellen Fragestellungen nach Ihren Wünschen sein. Vorbereitung des außerschulischen Praktikums B.Wöbking-Lörper Das Praktikum soll Einblicke in die außerschulischen Fördermöglichkeiten von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf im Bereich Sprache und Sprechen geben. Mögliche Verbindungen und notwendige Kooperationen zwischen Schule und außerschulischen Institutionen werden aufgezeigt. Aufgaben des/der Praktikanten/in sind die Hospitationen und die aktive Mitarbeit unter Anleitung in der Sprachtherapie, die Vorbereitung der Therapie, das Führen eines pädagogischen Tagebuches sowie die Hospitation und Mitarbeit unter Anleitung bei Besprechungen und Beratungen. Schwerpunkte sind die Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung des Praktikums. Vor dem Vorbereitungstag findet eine Vorbesprechung statt. 11