KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS SS 2003 Aussprachestörungen unter phonologischen Aspekten R. Romonath Die Aussprachefähigkeit wird in einem komplexen Lernprozess erworben, der sich sowohl unter phonetischen als auch phonologischen Aspekten beschreiben und erklären lässt. Störungen in diesem Bereich des Spracherwerbs sind sehr häufig zu beobachten. Da sie weitreichende Auswirkungen sowohl auf die sprachliche Interaktion als auch auf das schulische Lernen haben, bedürfen sie einer gezielten pädagogischen-therapeutischen Intervention. Das Seminar beschäftigt sich mit den phonologischen Aspekten des Lernprozesses. Im einzelnen werden folgende Schwerpunkte behandelt: Beschreibung und Evaluation unterschiedlicher Förderkonzepte. Voraussetzung zur Teilnahme sind Kenntnisse der phonetischen Aspekte gestörter Aussprache. Literatur und Bedingungen für den Erwerb eines Scheines werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben. Störungen des Grammatikerwerbs R. Romonath Störungen im Bereich der Grammatik bilden ein signifikantes Merkmal von spezifischen Sprachentwicklungsstörungen. Pädagogische, pädolinguistische und kognitionswissenschaftliche Forschungen der letzten zehn Jahre haben dazu beigetragen, unser Verständnis für dieses Störungsphänomen zu erweitern und damit das pädagogisch-therapeutische Handeln zu verändern. Diese neuen Erkenntnisse werden unter folgenden Aspekten diskutiert: -Klassifikationen und Definitionen von grammatischen Störungen -Phänomenologie und Bedingungshintergrund -Beschreibung und Erklärung des normalen Grammatikerwerbs -Diagnostische und therapeutische Konzepte Literatur und Bedingungen für den Erwerb eines Scheines werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben. Frühförderung bei sprachgestörten und von Sprachstörungen bedrohten Kindern R. Romonath Um Sprachbehinderungen bei Kindern mit einer abweichenden Sprachentwicklung, die zu nachhaltigen Beeinträchtigungen der personalen und sozialen Entwicklung sowie der Lernfähigkeit führen, präventiv zu begegnen, sind frühzeitig einsetzende Fördermaßnahmen angezeigt. Das Seminar beschäftigt sich mit Problemen der Früherkennung sowie mit entwicklungspsychologischen und pädolinguistischen Erklärungskonzepten zur Begründung einer Frühförderung. Diskutiert werden ebenso Aufgaben, Ziele und Praxiskonzepte ihrer Umsetzung. Lit.: Papousek, M. (1994). Vom ersten Schrei zum ersten Wort(.....) Bern: Hans Huber Szagun, G. (1991) Sprachentwicklung beim Kind. Eine Einführung. München: Psychologie Verlags Union 1 Dyslexie R. Romonath Störungen des Schriftspracherwerbs werden in Deutschland üblicherweise als Legasthenie bzw. als Lese-Rechtschreibschwierigkeiten (LRS) bezeichnet, während in der englischsprachigen Literatur der Begriff Entwicklungsdyslexie verbreitet ist. Damit sind schwerpunktmäßig andere Forschungsperspektiven und –fragestellungen verbunden. Im Mittelpunkt stehen dabei die kognitiven Verarbeitungsprozesse beim Lesen und Schreiben sowie die Aneignung der Lese- und Rechtschreibstrategien. Das Seminar beschäftigt sich mit den aktuellen empirischen und theoretischen Erkenntnissen zum Lese- und Rechtschreibprozess und dessen Störungen sowie mit Präventions- und Interventionskonzepten bei Entwicklungsdyslexien. Anleitung zum wissenschaftlichen Hausarbeiten R. Romonath Die Veranstaltung vermittelt wissenschaftliche Arbeitsmethoden und – techniken zur Anfertigung von Abschlussarbeiten. Dabei werden auch inhaltliche Fragen von allgemeiner Bedeutung erörtert. Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung und Absprache einer Diplomarbeit vor Beginn der Vorlesungszeit möglich. Therapie des Stotterns bei Kindern C. Iven Im Seminar werden Modelle zur Entwicklung von Sprechflüssigkeit und Stottern bei Kindern vorgestellt und diagnostische Kriterien erarbeitet. Es folgen Übungen zur Therapieplanung und –durchführung sowie die praktische Erprobung von Therapiebausteinen und –methoden. Voraussetzung: Teilnahme an der Vorlesung „Stottern. Von der Theorie zur Praxis“ Scheinerwerb durch Hausarbeit möglich. Teilnehmerbegrenzt, nur für Lehramtsstudenten mit 1. Fachrichtung Sp oder Diplomstudenten mit Schwerpunkt Sp. Examenskolloquium C. Iven An dieser Veranstaltung können alle Studierenden teilnehmen, die bei mir ihre Examens- oder Diplomarbeit schreiben. Es werden Strukturmerkmale von wissenschaftlichen Arbeiten besprochen, Inhalte und Fragestellungen thematisiert und Vorbereitungen für die Prüfungsleistungen getroffen. Vorbereitung und Begleitung des Diplompraktikums C. Wahn Das Seminar richtet sich an diejenigen StudentInnen, die in der vorlesungsfreien Zeit nach dem SS 2003 ein Praktikum im Rahmen ihres DiplomHauptstudiums absolvieren. Das Seminar beinhaltet u.a. die Therapieplanung, Dokumentation sowie die Erstellung von Anfangs-, Verlaufs- und Abschlußberichten unter ihrer Mitarbeit. Die Veranstaltung findet 14-tägig statt. Scheinerwerb: durch Praktikumsbericht (verpflichtend) 2 Nachbereitung des Diplompraktikums C. Wahn An dem Seminar sollen diejenigen StudentInnen teilnehmen, die im WS 2002/03 die Vorbereitungsveranstaltung für das Diplompraktikum besucht haben. Inhalte des Seminars sind die Nachbesprechung der Praktika und der Praktikumsberichte. Die Veranstaltung findet 14tägig statt. Therapiedidaktik: Planung und Durchführung von Therapien in schulischen und außerschulischen Handlungsfeldern C. Wahn Im Seminar werden Grundprinzipien sprachtherapeutischen Handelns erarbeitet, die zu einer patientenorientierten, alters- und störungsspezifischen Therapiegestaltung führen. Anhand von Beispielen aus der Therapie unterschiedlicher Störungsbilder werden Therapiepläne erstellt, Therapiemethoden praktisch eingeübt und diskutiert. Voraussetzung: Kenntnis der Störungsbilder und ihrer Diagnostik. Scheinerwerb: durch Referat oder Hausarbeit. Einführung in die Aphasiologie: Grundlagen, Diagnostik und Konzepte der Aphasietherapie C. Wahn Im Seminar werden linguistische Grundlagen der zentralen Sprachstörung „Aphasie“ vermittelt, Fragen der Ursachen, Lokalisation und Klassifikation besprochen, Symptome und Syndrome anhand von Beispielen (Spontansprachproben, Filmbeispiele) beschrieben und erläutert sowie Maßnahmen zur Rehabilitation unter Berücksichtigung grundlegender Diagnoseverfahren und therapeutischer Konzepte diskutiert. Scheinerwerb: durch Referat oder Hausarbeit Normale und gestörte Sprachverarbeitung C. Wahn Die Kenntnis normaler Sprachverarbeitung ist ein grundlegender Baustein für die sprachtherapeutische Förderung von Kindern und für die Rehabilitation von Erwachsenen. Ausgehend von der historischen Entwicklung der Sprachproduktionsund Sprachrezeptionsforschung (Aphasien, Versprecher, Analysen der zeitlichen Struktur) und der verwendeten Methoden werden in diesem Semester auf dem Hintergrund linguistischer Grundlagen das mentale Lexikon sowie Modelle zur Sprachproduktion und Sprachrezeption vorgestellt, um zu verstehen, wie „Sprache im Kopf eigentlich funktioniert“. Experimentelle Untersuchungen und deren Ergebnisse dienen der Illustrierung. Es handelt sich insgesamt um ein Grundlagenseminar. Scheinerwerb: durch Referat oder Hausarbeit Einführung in die Sprachbehindertenpädagogik B. Giel Es wird ein Überblick gegeben über die wichtigsten Sprachstörungen bzgl. der Erscheinungsbilder, Klassifikationsmöglichkeiten und Auswirkungen auf Kommunikationsprozesse. Möglichkeiten zu deren sprachtherapeutischer Beeinflussung sind nicht Gegenstand dieser Vorlesung und werden deshalb nur in sehr verkürzten Ausblicken angetippt. Die Veranstaltung wendet sich an Studienanfänger aller Studiengänge und wird zum Scheinerwerb mit einer Klausur abgeschlossen. 3 Qualitätsmanagement in der Sprachtherapie B. Giel In dieser Veranstaltung werden über einen Zeitraum von mehreren Semestern Diplom- und Examensarbeiten zum Thema Qualitätsmanagement in der Sprachtherapie betreut. An spezifischen Gegenständen werden Forschungsprojekte konzipiert und durchgeführt, die in Diplom- oder Examensarbeiten bearbeitet werden. Gemeinsames Recherchieren, Erarbeiten von Fragestellungen / Gliederungen und Diskutieren stehen im Mittelpunkt des Kolloquiums. Die Kooperation mit anderen Berufsgruppen stellt dabei einen wesentlichen Bestandteil dar. Alle Studierenden, die Lust haben in einer Gruppe zu forschen, sind herzlich eingeladen! Beratung in Sprachtherapeutischen Kontexten B. Giel Beratungsgespräche, die mit Patienten, Eltern, Angehörigen etc. stattfinden, sind ein zentrales Element des alltäglichen sprachtherapeutischen Handelns und tragen maßgeblich zur Therapiequalität bei. In diesem Seminar werden die Teilnehmerinnen in praxisrelevante Konzepte und Methoden einer lösungsorientierten, kooperativen Beratung eingeführt. Dazu gehören Grundlagen der Gesprächsführung ebenso wie Überlegungen zum Selbstverständnis als Beraterin und die Erarbeitung von praxisrelevanten Problemlösungsmodellen. Die erlernten Techniken und Strategien werden an Fallbeispielen aus dem sprachtherapeutischen Alltag erprobt. Dysarthrie / Dysarthrophonie als kritisches Lebensereignis B. Giel Voraussetzungen: Teilnahme an den Veranstaltungen von K. Mattes, H. v. Wedel, G. Jopp-Petzinna (KB-Seminar) Dysarthrien / Dysarthrophonien stellen komplexe Störungsbilder dar. In den letzten Jahren sind immer differenziertere Verfahren zu Beschreibung und Therapie dieser zentral bedingten Sprech- und Stimmstörungen entwickelt worden. Diesen Methoden liegt meist eine medizinische und neurophonetische Sichtweise zugrunde. Dysarthrien / Dysarthrophonien stellen jedoch aus pädagogisch-psychologischer Sicht ein kritisches Lebensereignis dar, das das Person-Umwelt-Gefüge erheblich verändert. Gegenstand des Seminars sind daher medizinische, linguistische und pädagogisch-psychologische Aspekte von Dysarthrien / Dysarthrophonien. Aufbauend auf der Erarbeitung von Ätiologie, Symptomatologie und Klassifikationsmöglichkeiten werden verschiedene Diagnoseverfahren und Therapieansätze vorgestellt. Aufgrund von Video- und Tonbandaufzeichnungen soll die Analyse der komplexen Kommunikationsstörung geübt werden. Aphasie, Dysarthrie, Dysphagie – Klinik und Therapie K. Mattes (Veranstaltung von Prof. Dr. H. v. Wedel sollte vorher belegt worden sein, evtl. auch Geschichte der Aphasie bei Frau Prof. Dr. G. List!) Vermittlung anatomischer Grundlagen der Sprache und Darstellung der Entstehung von Aphasien. Die Symptomatologie aller Aphasietypen wird eingehend dargelegt unter Berücksichtigung der differentialdiagnostischen Abgrenzung untereinander und gegenüber den Sprechstörungen (Dysarthrien). Häufig mit der Aphasie kombinierte neuro-psychologische Symptome werden mit einbezogen. Zusätzlich Darstellung von Klinik und Therapie der Dysphagien, die häufig mit Dysarthrien kombiniert auftreten Einführung in die logopädische Diagnostik B. Neumann Nach kurzem Überblick über Bedeutung, Geschichte und Literatur werden Grundbegriffe, Gegenstand und Aufgaben der logopädischen Diagnostik erläutert. Die Methoden der logopädischen Diagnostik schließen den theoretischen Teil ab. Im 4 zweiten Teil des Semesters werden die Überprüfungsmöglichkeiten der Sprachprozesse systematisch dargestellt. Einführung in die logopädische Diagnostik B. Neumann Dieses Grundseminar folgt thematisch der gleichnamigen Veranstaltung, doch werden Schwerpunkte anders gesetzt: ein eigenes Sprachprozessmodell wird erarbeitet und eine sprachpathologische Zuordnung vorgenommen. Die Diagnose einzelner Sprachprozesse wird aus diesem Modell entwickelt. Beispiele praktischer Verfahren und ihrer Einsatzmöglichkeiten werden gegeben. Logopädische Untersuchungsverfahren B. Neumann Diese Übung vermittelt einen Überblick über die derzeit im Bereich der logopädischen Diagnostik gebräuchlichen Untersuchungsverfahren, deren Einteilung, Aufbau und praktische Anwendung. Diagnostische Methoden in der Sprachbehindertenpädagogik B. Neumann Die Methoden der Exploration, Verfahrensdiagnostik, Spontansprachdiagnostik und der Verhaltensbeobachtung werden referiert und beschrieben. Grenzen und Möglichkeiten sowie Besonderheiten beim Einsatz dieser Methoden bei Sprachbehinderten und in der Schule für Sprachbehinderte werden diskutiert. Dieses Hauptseminar setzt die Kenntnis der logopädischen Untersuchungsverfahren sowie ihrer testtheoretischen und -statistischen Grundlagen und den Besuch der entsprechenden Vorlesungen und Seminare voraus. Zur Vorbereitung empfohlene Literatur: Christine Schwarzer: Einführung in die Pädagogische Diagnostik. München 1979; Günther Deegener: Anamnese und Biographie im Kindes- und Jugendalter. Weinheim 1984; Hildegard Heidtmann: Neue Wege der Sprachdiagnostik. Berlin 1989; Gerhard Faßnacht: Systematische Verhaltensbeobachtung. München 1979. Praxis logopädischer Diagnostik: Durchführung und Auswertung von Untersuchungsverfahren für Sprachbehinderte B. Neumann Platzverteilung s. gesonderten Aushang! Die Durchführung und Auswertung der wichtigsten Testverfahren für sprachbehinderte Kinder werden vermittelt. Da in dieser Veranstaltung Kinder untersucht werden, ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist Voraussetzung für den Erwerb des Leistungsnachweises Diagnostik der Fachrichtung Sp. Fachspezifische Unterrichtsgestaltung mit sprachlich beeinträchtigten Kindern in Theorie und Praxis Teil 1 Theorie C. Hammann In dieser Veranstaltung differenzieren wir den Lerngegenstand Sprache in seine, für die Schule relevanten, verschiedenen Ebenen und Entwicklungsverläufe 5 und erarbeiten schließlich Möglichkeiten und Konsequenzen, die sich daraus für einen Unterricht mit sprachlich beeinträchtigten Kinder ergeben. Die Veranstaltung ist insofern in zwei Teile aufgeteilt, als unmittelbar im Anschluss an die Theorieveranstaltung in der vorlesungsfreien Zeit (genauer Termin wird noch bekannt gegeben), der Praxisteil in Form der Schulpraktischen Studien stattfindet. Bitte richten Sie sich zeitlich darauf ein, beide Veranstaltungsteile in Verbindung zu belegen. Die Veranstaltung ist verpflichtend für die 1. FR.LA. Zum Theorieteil ist auch die 2.FR herzlich eingeladen. Scheinerwerb möglich. Unterrichtsplanung als reihenbezogener Entwicklungsprozess unter sprachheilpädagogischer Betrachtung C. Hammann Unterrichtsplanungen beziehen sich in der Regel nicht auf Einzelstunden, sondern auf Reihen unterschiedlicher Länge. Reihenplanungen sollten einerseits eine feste Struktur mit einem konkreten Ziel, andererseits Flexibilität und situative Abänderungen beinhalten. Die Teilnehmer/innen der Veranstaltung sollen in Gruppen- oder Einzelarbeit fächer- und altersbezogene Unterrichtsreihen entwickeln und vorstellen. Hierzu gehört die Demonstration der Medienfindung und -herstellung bzw. die Darstellung des Entwicklungsweges der Reihe. Die Veranstaltung bietet sich nach den schulpraktischen Studien (oder einem anderen schulischen Praktikum) bzw. als Vorbereitung zum Referendariat (Anregungen für Unterrichtsthemen- und strukturen) an. Die Themen/Gruppenverteilung findet in der ersten Sitzung statt. Scheinerwerb möglich. Vorbereitung des Übungspraktikums C. Hammann Die Veranstaltung bereitet auf das Therapiepraktikum der 2. Fachrichtung vor. Die Teilnehmer/innen sind zur Erlangung einer Teilnahmebescheinigung (Voraussetzung für die Anmeldung zum Praktikum) zur aktiven Mitarbeit aufgefordert. Es werden einzelne Störungsbilder vorgestellt und exemplarische Therapiemöglichkeiten praktisch vorgestellt. Darstellung von konkreten Therapiematerialien sollte jeweils Bestandteil der Vorführung sein. Nachbereitung des Übungspraktikums Therapie C. Hammann Die einstündige Veranstaltung wird Erfahrungen und Problembereiche aus dem Praktikum aufgreifen. Ziele können die theoretische Aufbereitung von speziellen Fragestellungen (z.B. Stottern, Stimmstörungen, Myofunktionelle Therapie, ...) nach ihren Wünschen, wie auch die gemeinsame Erarbeitung von Therapiematerialien sein. Scheinerwerb möglich. Stimme - Das Instrument in Sprechberufen C. Hammann Da jeder Sprechberuf (insbesondere der Lehrberuf) aus stimmlicher Sicht eine große Belastung für den Sprecher darstellt, sollte bereits während der Ausbildung, in einer Phase geringerer stimmlicher Anspannung, mit dem Training der Stimmfunktion begonnen werden. In der Veranstaltung soll kurz theoretisches Basiswissen zur 6 Funktion des Stimmapparates vermittelt werden, um darauf aufbauend praktisch an der Stimmgebung zu arbeiten. Es werden dabei die Bereiche Wahrnehmung, Atmung, Körperhaltung (ganzkörperliche Stimmgebung), Stimme und - je nach Zeit auch Entspannungstechniken erarbeitet. Das Hauptgewicht liegt auf Übungen, die sich besonders zur Eigenarbeit eignen, um ein selbständiges Training auch über die Veranstaltung hinaus zu gewährleisten. Die Teilnehmergruppe trifft sich in der ersten Sitzung am 23.4.03 (8.30h), um die einzelnen Arbeitsgruppen (auch die Dienstagsgruppen!!) einzuteilen, da die Arbeit in Kleingruppen mit max. 8-10 Student/innen von Tutorinnen unter Supervision durchgeführt wird. (Student/innen, die diesen Termin nicht wahrnehmen können, werden gebeten, sich so früh wie möglich in meiner Sprechstunde zu melden.) Scheinerwerb möglich! Examenskolloquium C. Hammann Nur für die Student/innen, die bei mir ihre Examensarbeiten schreiben werden. Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde Konzepte der Stimmtherapie – Der Patient auf dem Weg durch die Institutionen C. Hammann Von der sprachheilpädagogischen bzw.- therapeutischen Diagnostik bis zu unterschiedlichen therapeutischen Interventionsmöglichkeiten soll der mögliche Weg eines Stimmpatienten nachempfunden werden. Scheinerwerb möglich! Stationäre Intensivtherapie bei jugendlichen und erwachsenen Stotternden Integrative Therapie nach Prüß (ITP) H. Prüß Anhand von Arbeitsblättern, therapiedokumentierenden Videoaufnahmen sowie Patientenvorstellungen werden konkret und praxisnah Ziele, Inhalte und Vorgehensweisen der Therapiekonzeption ITP (Integrative Therapie nach Prüß) vorgestellt. Diese ermöglicht durch Integration der wesentlichen aktuellen Therapierichtungen, dass jeder Betroffene ein individuell auf ihn abgestimmtes Therapieangebot aus der Vielzahl unterschiedlicher Methoden und Techniken erhalten kann. Inhalte: Grundlegende Gedanken / Therapievorbereitung und –einstieg / Abbau von Tabuisierung, Angst und Vermeidung / Identifikation / Symptomwahrnehmung / Modifikationstechniken: Trickfreies Stottern und Stotterkontrolle / Sprechtechniken: Stufensprechweise / Umfassende transferunterstützende Maßnahmen / Rückfallprophylaxe u.a. Aphasietherapie vor dem Hintergrund psychosozialer Veränderungen I. Fleischmann Das Seminar befasst sich mit den aktuellen Ansätzen in der Aphasietherapie. Konzepte für die Einzel- und Gruppentherapie, für das Kommunikationstraining und die Beratung von Angehörigen werden theoretisch erarbeitet und in Kleingruppenarbeit erfahrbar gemacht. Als Grundlage des therapeutischen Arbeitens wird eine detaillierte Betrachtung der psychosozialen Veränderungen erfolgen, in dessen Rahmen Betroffene aus der Aphasikerselbsthilfegruppe Köln von ihren Erfahrungen 7 berichten werden. Die Kenntnis grundlegender Veranstaltung zur angesprochenen Thematik wird vorausgesetzt. Myofunktionelle Therapie A. von den Driesch Die Ursachen, Entstehung und Folgen einer myofunktionellen Störung sollen in diesem Seminar ausführlich thematisiert werden. Um die Entstehungsbedingungen, die zu einer myofunktionellen Störung führen, verstehen und einordnen zu können, werden zu Beginn der Veranstaltung Kenntnisse über das orofaziale System und Grundkenntnisse aus der Zahnmedizin und Psychologie vermittelt. Ein zweiter großer Bereich, der in diesem Seminar angesprochen wird, ist die Therapie. So sollen zuerst die bekanntesten myofunktionellen Therapieformen und –arten vorgestellt werden, und zum Abschluss werden praktische myofunktionelle Übungen demonstriert. Im Anschluss dran bietet sich das Seminar von Frau Struck „Mundmotorische Übungen im Vorschul- und Primarbereich in Anlehnung an Prinzipien der Myofunktionellen Therapie“ an. Stottern und Selbsthilfe K. Frevert Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit eines Erfahrungsaustausches mit Mitgliedern der Stotterer-Selbsthilfe. Zuvor sollen in einer Kompaktphase theoretische Grundlagen zu Bewältigungsprozessen insbesondere psychosozialer Folgen des Stotterns und der möglichen Rolle der Selbsthilfegruppe erarbeitet werden. An drei darauf folgenden Treffen mit der Selbsthilfegruppe können diese und auch andere Themen zur Diskussion gestellt werden. Die Teilnahme an allen Treffen und eine intensive Mitarbeit sind unbedingt erforderlich! Ziel der Veranstaltung ist es, über diesen Rahmen hinaus, Kontakt zu Betroffenen herzustellen und die persönliche Vorstellung über das Phänomen Stottern kritisch zu hinterfragen. Vorkenntnisse im Bereich Stottern und viel Eigeninitiative (Abendtermine) erforderlich! Begrenzte Teilnehmerzahl. Modellierungstechniken nach F.M. Dannenbauer E. Solansky in der Sprachtherapie und im sprachtherapeutischen Unterricht“ Das Kompaktseminar ist besonders geeignet für Studierende, die bereits Veranstaltungen zum Erwerb syntaktisch-morphologischen Regelwissens von Kindern mit / ohne spezifischer Sprachentwicklungsstörung besucht haben und daran interessiert sind, praktische Erfahrungen zu den Modellierungstechniken nach F.M. Dannenbauer zu sammeln. Nähre Angaben am schwarzen Brett! Semantische Entwicklung: Theorie, Diagnose, Förderung H. Seiffert In der Veranstaltung werden ausgehend von dem Ansatz von Iris Füssenich zur semantischen Entwicklung beim Kinde zunächst theoretische Aspekte des Bedeutungserwerbs erarbeitet. Anschließend sollen auf dieser Grundlage diagnostische Bereiche und Aspekte der Förderung bei Beeinträchtigungen der semantischen Entwicklung erörtert werden. 8 Schulpraktische Studien K. Probst-Bauer / B. Kruse / A. Thein Teilnehmen können alle Studierenden der 1. Fachrichtung, die an dem Seminar „Fachspezifische Unterrichtsgestaltung mit sprachlich beeinträchtigten Kindern“ teilgenommen haben. Die Veranstaltung ist gegliedert in einen Hospitationstag in der betreffenden Klasse, in eine Planungsphase von ca. einer Woche und letztlich die Durchführung (team-teaching) und Reflexion des Unterrichts an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Die Veranstaltung soll Gelegenheit bieten, die im Studium bisher theoretisch erarbeiteten didaktischen und methodischen Konzepte eines Unterrichts mit sprachlich beeinträchtigten Kindern auf ihre Praktikabilität hin zu erkunden. Darüber hinaus kann eine Bewusstheit über die selbst erfahrenen LehrerInnen-Bilder und die idealtypisch konzipierte LehrerInnen-Rolle erlangt werden. Vorbereitende Veranstaltung auf das Blockpraktikum I. Thul Wir erarbeiten uns: - Diagnostik als individueller und dynamischer Baustein planerischen und unterrichtlichen Handelns - Unterrichtsplanung als flexibler und schülerbezogener Baustein – Durchführung von Unterricht, wobei im Zentrum des pädagogischen Handelns sprachliches Lernen mit sprachlich beeinträchtigen Kindern steht. Arbeitsformen: Kurzreferate, Gruppenarbeit, Präsentation von Unterrichtsentwürfen. Reflexion des Blockpraktikums unter ausgewählten Fragestellungen I. Thul Diese Veranstaltung bietet die Möglichkeit, offene Fragen aus den Praktikumserfahrungen zu reflektieren. Sie nehmen dafür an einem zweistündigen Kolloquium teil, das in einer Kleingruppe von max. 4 TeilnehmerInnen stattfindet. Der fertiggestellte Praktikumsbericht wird auch Gegenstand des Kolloquiums sein. Ihren genauen Termin entnehmen Sie bitte einem Aushang. Der Aachener Aphasie Test im Rahmen einer ganzheitlichen Aphasiediagnostik J. Steiner Voraussetzung: Grundwissen Aphasie ( Veranstaltung Dr. Mattes) Zunächst wird das Grundwissen über Aphasie wiederholt. Ganzheitliche Diagnostik wird verstanden als System von dialogischen und psychosozialen Aspekten. Der Aachener Aphasie Test wird als Standarddiagnostikum für den deutschen Sprachraum ausführlich dargestellt; notwendige Ergänzungen werden angesprochen. Methode: Vortrag, Referat, Gruppenarbeit, Brainstorming. Vorbereitung: TESAK, J.: Grundlagen der Aphasietherapie, Idstein 1999, S 13-22 Kernthesen schriftlich ins Seminar mitbringen. Diagnostik und Therapie bei Grammatikerwerbsstörungen B. Schoregge Eine spezifisch ausgerichtete Diagnostik stellt die Voraussetzung für eine möglichst gezielte und somit effektive Therapie dar. In der Veranstaltung werden diagnostische Verfahren und Methoden zur grammatischen Analyse vorgestellt und 9 unter psycholinguistischen sowie therapierelevanten Aspekten hinterfragt. Beispielhaft soll u.a. eine grammatische Spontansprachanalyse durchgeführt werden. Kenntnisse zu störungsbildspezifischen Aspekten syntaktisch-morphologischer Störungen, zum Grammatikerwerb sowie gängiger grammatischer Termini sind zwingend erforderlich und werden vorausgesetzt! Voraussetzung: Teilnahme am Seminar „Grammatische Entwicklung und deren Störungen“ (Schoregge WS 01 / 02) oder „Störungen des Grammatikerwerbs“ (Romonath SS 02 bzw. SS 03). Verbindliche Vorbesprechung (Termin siehe Aushang)! Mundmotorische Übungen im Vorschul- und Primarbereich in Anlehnung an Prinzipien der Myofunktionellen Therapie (V. Struck). Schweigende Kinder verstehen: Diagnose, Therapie und Beratung bei selektivem Mutismus R. Bahr Selektiver Mutismus ist eine Kommunikationsstörung, bei der die Betroffenen in bestimmten Umgebungen schweigen, obwohl sie eigentlich sprechen können. Im Seminar geht es um mögliche Äthiologien, Erklärungen und Therapieansätze für dieses Störungsbild. Anhand von Referaten (Scheinerwerb!) lernen die Studierenden unterschiedliche Fallbeispiele kennen und versuchen, diese vor dem Hintergrund der jeweiligen Biographie zu verstehen. Literatur: Bahr, R.: Schweigende Kinder verstehen. Heidelberg 1996 Die (Kinder-) Stimme in Diagnose und Therapie A. Nienkerke-Springer (Teilnahmebegrenzung 20) (wird als Kompaktveranstaltung durchgeführt, Zeit u. Ort s. Aushang!) In dieser Veranstaltung wird über Theoriebildung und eine übungs- und erlebnis-bezogenen Vorgehensweise eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen "Stimme" stattfinden. Grundlage dazu bilden insbesondere Ansätze aus körperbezogenen Verfahren, die Bewegungsprinzipien einschließen. Diese werden in Bezug zu spezifischen Anforderung in der Sprech- und Stimmtherapie gesetzt. Mitzubringen sind: bequeme Kleidung, Socken, Decke. LKGS-Fehlbildungen: Diagnostik und Therapie. Praxisseminar S. Neumann Das Seminar richtet sich aufgrund seiner Spezifität nur an Studierende des Diplom-Hauptstudiums. Es werden medizinische Grundlagen zu LKGSpaltfehlbildungen in einem aktuellen Forschungsstand beschrieben und darauf aufbauend die möglichen Folgebehinderungen eines Kindes mit LKGS erarbeitet. Hierbei wird der Schwerpunkt auf die myofunktionellen Funktionsdefizite im orofazialen Komplex des Kindes gelegt und die daraus resultierenden Sprachauffälligkeiten erörtert. Weiterhin wird die Situation der betroffenen Eltern und das Kind innerhalb seiner familiären Beziehungsstruktur betrachtet. In einem zweiten Teil soll die Wichtigkeit der inter-disziplinär koordinieren Behandlung herausgestellt, die einzelnen beteiligten Fachdisziplinen in ihrer Vorgehensweise beschrieben und in Bezug zur Aufgabe der Sprachheilpädagogik gesehen werden, wobei insbesondere der Zeitraum im Alter der Kinder von 0 bis 3 Jahren in den Blickpunkt rückt. Der 10 letzte Teil des Seminars wird sich ausführlich mit der sprachheilpädagogischen Betreuung des Kindes mit LKGS auseinandersetzen. Hierbei wird nicht nur die kindzentrierte sprachliche Förderung betrachtet, sondern auch die Beratung der Eltern als Teil einer ganzheitlichen-interaktionalen Herangehensweise in den Mittelpunkt gestellt. Praktische Übungen zur sprachlichen Analyse und Förderung runden das Seminar ab. Literatur zur Einführung: Andrä, A. /Neumann, H. J. (Hrsg.): Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten. Entstehung - Klinik - Behandlungskonzepte, Reinbek 1996 Supplementary reading in psycholinguistic study Xu Liang Der Kurs beschäftigt sich mit den linguistischen und psycholinguistischen Grundlagen zur Erklärung von Spracherwerb und neurologisch bedingten Sprachstörungen. Gleichzeitig erfolgt damit eine Übung zum Lesen englischer Fachtexte. Die Diskussionen erfolgen in Deutsch und Englisch. The course is designed to meet the requirement of those who have further interest in an extensive reading concerning relevant theories, influential factors, advantages and disadvantages of major hypothesis in native and second language cognition in both psychological and neurological terms. A linguistic viewpoint will be stressed throughout the introduction of the language cognitive processes as well as a brief literature review, with the material analysis conducted on a comparative basis between languages. English will be the language adopted for teaching the course. Schriftsprachlicher Anfangsunterricht mit sprachlich beeinträchtigten Kindern K. Probst-Bauer In diesem Seminar wird der schriftsprachliche Anfangsunterricht mit seinen fachdidaktischen und methodischen Herausforderungen in den Blick genommen. Dazu gehören Erkenntnisse über die Entwicklung schriftsprachlicher Kompetenz, die Möglichkeiten der diagnostischen Erfassung und Beschreibung dieser Kompetenz und schließlich methodische Konzepte, um die Entwicklung des Schreibens und Lesens auf einer erwerbs- und handlungstheoretischen Grundlage zu unterstützen. Die erschwerenden Bedingungen sprachlicher Beeinträchtigungen, vor allem auf semantisch-lexikalischer und phonetisch-phonologischer Ebene, werden in unsere didaktisch-methodischen Überlegungen einfließen. 11