M e d i e n m i t t e i l u n g - Bern, 6. September 2010 HELP-Jugendprogramm: Lebensrettungsausbildung in Schulen Herzstiftung fördert kantonale Impulsprojekte Bereits Jugendliche sollen lernen, wie man Leben rettet. Mit dem neuen Selbstlern-Kit MiniAnne kann das nötige Grundwissen einfach und schnell angeeignet werden. Nach der erfolgreichen nationalen Pilotveranstaltung mit 100 Jugendlichen und im Beisein von Bundesrat Didier Burkhalter soll das Konzept nun auf kantonaler Ebene Fuss fassen. Die Schweizerische Herzstiftung schreibt deshalb 10 kantonale Impulsprojekte für Schulen aus. Das Ziel: Lebensrettungswissen in der Bevölkerung breit verankern, um die momentan geringen Überlebenschancen der Opfer eines Herz-Kreislauf-Stillstands zu erhöhen. An der nationalen Pilotveranstaltung mit 100 Schülerinnen und Schülern aus der Deutsch- und Westschweiz wurde das innovative Selbstlern-Kit mit der Übungspuppe MiniAnne erstmals in der Schweiz vorgestellt. Der Anlass zeigte: Jungendliche ab 10 Jahren können sich das Grundwissen der Herz-Lungen-Wiederbelebung innerhalb von 30 Minuten aneignen. Das neue Ausbildungskonzept stiess auf grosse Akzeptanz: „Cool, jetzt können wir helfen, wenn etwas passiert“, fassten die Jugendlichen ihre Erfahrungen zusammen. Und: „Wir hätten jetzt den Mut, im Notfall eine Herzmassage durchzuführen“, erklärten sie. Auch die Lehrerschaft begrüsste das Konzept und beurteilte es als einfach in der Umsetzung und motivierend für junge Menschen. Auszeichnung zur Herzschule Gemeinsam mit dem Schweizerischen Samariterbund gibt die Schweizerische Herzstiftung nun weiteren 10 Schulen aus 10 verschiedenen Kantonen die Chance, Jugendliche mit dem neuen Selbstlern-Kit zu Lebensretterinnen und Lebensrettern auszubilden. Sie stellt diesen Schulen das Übungskit kostenlos zur Verfügung und unterstützt diese bei der Organisation einer öffentlichen Ausbildungsveranstaltung. Die teilnehmenden Schulen, die mindestens 100 Schülerinnen und Schüler ausbilden und mit ihnen das Gelernte während drei Jahren auffrischen, werden von der Schweizerischen Herzstiftung für Ihr Engagement mit dem Zertifikat «Herzschule» ausgezeichnet. Den Mut haben zu helfen „In erster Linie geht es darum, junge Menschen für den Herznotfall zu sensibilisieren“, so Prof. Martin von Planta, Vorsitzender des HELP-Lebensrettungsprogramms der Schweizerischen Herzstiftung. Unverzügliches und beherztes Handeln ist für das Überleben der Opfer entscheidend. Die Hemmungen, bei einem Menschen in einem HerzKreislauf-Stillstand eine Herzmassage auszuführen oder einen automatischen externen Defibrillator (AED) anzuwenden, sind aber nach wie vor sehr gross und müssen überwunden werden. „In der Schweiz ereignen sich jährlich 8'000 Herz-Kreislauf-Stillstände. Die Überlebenschancen der Opfer liegen bei weniger als 5 Prozent, was definitiv zu gering ist“, erklärt von Planta. Junge Menschen aber lernen schnell und gehen unbeschwerter und lockerer an das Thema heran. Deshalb setzt sich die Schweizerische Herzstiftung insbesondere auch für eine flächendeckende Ausbildung in Herz-LungenWiederbelebung in Schulen ein. In Schulen vielseitig einsetzbar In der Schule ist das Training mit der aufblasbaren Übungspuppe als kurze Unterrichtseinheit vielseitig einsetzbar: Es kann in eine spezielle Projektwoche oder einen Gesundheitstag eingebaut, in den Turn- oder Schwimmunterricht sowie in eine Sportwoche integriert oder fest in den Lehrplan aufgenommen werden. Der grosse Vorteil: Es braucht keine Vorbereitungszeit für die Lehrerkräfte, weil das Konzept mit der DVD selbsterklärend ist. Lehrerinnen und Lehrer, welche das Training nicht selbst begleiten möchten, werden durch lokale Samaritervereine (Partner des HELP-Jugendprogramms) unterstützt. Da die Jugendlichen das Übungskit nach der Schulung mit nach Hause nehmen dürfen, können auch Familienmitglieder und Freunde damit üben. Daraus ergibt sich ein Multiplikator-Effekt, der in Untersuchungen mit dem Lehrmittel nachgewiesen wurde: Mit einem Übungskit erwerben durchschnittlich 2,5 Personen Kenntnisse der Lebensrettung. Hilfsbereitschaft und Solidarität fördern „Nicht wegschauen, wenn jemand in Not ist, sondern entschlossen helfen“: dies ein Grundsatz für alle Lebenslagen. Neben der Ausbildung in Lebensrettung hat das Projekt mit dem Selbstlern-Kit den positiven Effekt, dass bei Kindern und Jugendlichen gleichzeitig soziale Kompetenzen wie Hilfsbereitschaft, Solidarität und Teamwork gefördert werden. Für eine gut funktionierende Gesellschaft sind solche Kompetenzen unerlässlich. Umso wichtiger, dass diese schon in jungen Jahren geübt werden. 2/4 ((Kastentexte)) Bedingungen zur Bewerbung von Impulsprojekten Die Schulen erklären sich bereit: 100 Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren mit dem Selbstlern-Kit MiniAnne auszubilden; nach der Initialausbildung mit den Klassen das Gelernte mindestens einmal jährlich während drei Jahren aufzufrischen; die Initialausbildung mit einem öffentlichen Ausbildungsanlass zu verbinden und Schulleitende, Lehrkräfte, Behördenvertreter, Politikerinnen und Politiker sowie Fachpersonen aus dem Rettungswesen einzuladen; einen Evaluationsfragebogen der Schweizerischen Herzstiftung auszufüllen; nach zweijähriger Umsetzung einen kurzen Erfahrungsbericht (Umfang eine Seite A4) abzuliefern. Die Herzstiftung bietet: 100 Selbstlern-Kits MiniAnne à je CHF 51.20 pro Stück; Mustervorlagen für die Organisation des öffentlichen Ausbildungsanlasses: Einladungsbriefe für Gäste, Medien, Informationsbrief für Eltern, Medienunterlagen, Vermittlung von Referenten, Vermittlung von lokalen Samaritern; Bestätigung für die Schüler/innen, welche das Training absolviert haben Zertifikat «Herzschule» für die Schule, welche die oben genannten Bedingungen erfüllt. HELP-Jugendprogramm für Schulen Informationen zum HELP-Jugendprogramm und zu den 10 kantonalen Impulsprojekten für Schulen sind erhältlich unter: www.helpbyswissheart.ch/schulen Auskünfte können auch direkt über [email protected] oder unter 031 388 80 80 eingeholt werden. Das HELP-Jugend- und -Familienprogramm der Schweizerischen Herzstiftung steht unter dem Patronat des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), der Vereinigung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) und der Schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK). Es wird aus Eigenmitteln der Schweizerischen Herzstiftung sowie aus Spenden und Beiträgen von Förderstiftungen, der Dräger Medical AG, der Privatklinikgruppe Hirslanden und der Schiller AG finanziert. 3/4 Hinweis für Medienschaffende Dieser Text ist unter www.swissheart.ch/medien abrufbar und kann auch per E-Mail übermittelt werden. Weitere Informationen zum HELP-Jugendprogramm www.helpbyswissheart.ch/schulen Kontaktperson Schweizerische Herzstiftung: Dr. phil. Caroline Hobi Bereichsleiterin Aufklärung/Prävention Schwarztorstrasse 18 Postfach 368 3000 Bern 14 Telefon 031 388 80 96 Fax 031 388 80 88 [email protected] www.swissheart.ch Kontaktperson Schweizerischer Samariterbund: Eugen Kiener Leiter Kommunikation Martin Disteli-Strasse 27 4601 Olten Telefon 062 286 02 27 Fax 062 286 02 02 [email protected] www.samariter.ch Die Schweizerische Herzstiftung – aktiv gegen Herzkrankheiten und Hirnschlag Die Schweizerische Herzstiftung setzt sich dafür ein, dass weniger Menschen an Herz- und Gefässleiden erkranken oder einen Hirnschlag erleiden, Menschen nicht durch eine HerzKreislauf-Krankheit behindert bleiben oder vorzeitig daran sterben und für Betroffene das Leben lebenswert bleibt. Die 1967 gegründete Schweizerische Herzstiftung ist eine unabhängige und von der Stiftung ZEWO zertifizierte gemeinnützige Organisation, die sich hauptsächlich aus Spenden finanziert. 4/4