Der Gordon der aus dem Funkloch kam 2

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A story by Sebastian Eggert
SE
*fg*
(Der Faschingsgordon)
Prolog
Die Tür ging auf und 2 fremde Typen betraten den Raum.
“Scheiße. So kurz vor Feierabend noch Kunden.” Grummelte Nicole. Egg und Steff grinsten
breit.
“Arbeit.” Lästerte egg und streckte die Zunge raus.
Genervt stand Nicole auf und ging zum Tresen um die beiden Typen zu bedienen.
Es war kurz vor 10 und egg und Steff saßen im Croque um Nicole n bisserl auf’n Keks zu
gehen. Die Geschäfte liefen besser in dieser Stadt seit der Gordon tot war. Die Leute trauten
sich nachts wieder auf die Straßen. Es waren 1 Jahr, 1 Monat und 11 Tage vergangen seit
Vater, egg, Sohn, FB und Steff den Gordon besiegt haben. Heute war der 11.11. Aber das ist
ja nicht wichtig. Jedenfalls hat sich eine Menge geändert in der Stadt seitdem. Das Leben
normalisierte sich so langsam und paßte sich dem Rest der Welt an. Zum Beispiel gab es jetzt
Autos. (=8-O *staun*)
Nicole servierte die Kunden ab und setzte sich wieder zu egg und Steff an den Tisch. Egg
schaute auf die Uhr.
“Mensch Kinnings. Schon fast 10. Wir gehen dann mal lieber.”
Steff stand auf und auch egg erhob sich. Nicole schaute traurig aus der Wäsche.
“Ihr könnt ruhig noch hierbleiben. Ich muß nur noch sauber machen.”
Egg grinste. “Deshalb gehen wir ja jetzt. Wir können nicht mit ansehen wie andere sich
abrackern.”
Dann schmiß er seine Fantaflasche in den Mülleimer mit der Aufschrift >>KEINE
FLASCHEN EINWERFEN!!!<<
“Tschö Nicole. Wir sehn uns morgen.” Dann verschwand egg. Steff sagte auch noch mal
tschüs und ging egg hinterher.
Nicole saß nun alleine im Croque. Sie schaute auf die Uhr. Punkt 10 war es jetzt. Lustlos
stand sie auf und schloß die Tür ab. Sie hatte echt keinen Geist mehr. Sie wollte nur noch
nach Hause. Aber sie mußte ja noch sauber machen.
Sie hatte sich seit ihrem Zusammenstoß mit dem Gordon vor über einem Jahr wieder ganz gut
erholt. Sie lag danach noch 2 Monate im Krankenhaus, aber nun ging es ihr psychisch wieder
ganz gut. Sie hatte auch nachts keine Alpträume mehr.
Sie tauchte den Wischmob in den Eimer und das Wasser lief über den Boden. Gelangweilt
schleuderte sie den Mob über den Boden.
Nach einer Weile hielt sie plötzlich inne. Sie spürte einen stechenden Schmerz in der Brust.
Sie betastet sich, aber der Schmerz war weg. Sie dachte nicht länger drüber nach und wollte
weiter wischen, da zuckte sie plötzlich zusammen. Ein reißender Schmerz in der Brust. Sie
schrie auf und sackte zu Boden. Auf ihrem weißen Shirt bildete sich ein roter Fleck.
Angsterfüllt starrte sie an sich herunter. Was war das? Plötzlich hörte sie ein reißendes
Geräusch und ein kleiner blauer Kopf lugte aus ihrem Brustkorb. Dann wurde sie ohnmächtig.
Es war 11.11 Uhr.
2
1.
15.59 Uhr. Egg stand ungeduldig am Bahnhof und wartete das dieses verdammte Gitter
endlich aufging.
Seit der Gordonjagd vor einem Jahr hatte er nichts besseres zu tun als den ganzen Tag im
Croque rumzusitzen. Und da der erst um 4 aufmachte, stand egg nun wartend vor der Tür.
Endlich hörte er wie jemand die Tür aufschloß und ein ihm vertrautes Gesicht erschien.
Es war zwar nicht Nicole, aber eine andere Bedienstete, die wir jetzt der Einfachheit halber
mal Michaela nennen, oder noch einfacher MG. Naja. Jedenfalls öffnete die jetzt die Tür.
BASTA!!!
„Hi.“ Grüßte egg.
MG grüßte zurück. „Wo ist Steff?“ Fragte sie, verwundert das egg ohne sie auftauchte.
„Die kommt noch.“
MG nickte nur und ging dann rein. Egg folgte ihr.
„Wo ist Nicole?“
„Das weiß ich nicht. Sie hatte heute eigentlich Dienst. Aber sie hat sich noch nicht gemeldet.“
Egg dachte kurz nach. Dann zuckte er mit den Schultern. Sein Blick fiel auf einen großen
roten Fleck an der Wand. Und wenn ich groß sage dann mein ich auch groß.
„Was is das fürn Fleck?“ Fragte er beiläufig.
„Weiß nicht.“ Antwortete MG. „ Das war schon so.“
Egg überlegte mit seinem messerscharfen Verstand. „Das ist Blut! Oder?“ Fragte er dann nach
einer Weile.
„True, true.“ Stimmte MG zu.
Plötzlich erschien Steff.
„WAZZUP?????“ Rief sie in die Runde.
„WAZZUP?????“ Erwiderten MG und egg den Gruß.
Steff grinste breit. Sie freute sich immer tierst, wenn jemand auf diesen Gag einging.
„Was is das?“ Fragte sie mit einem Blick auf den Blutfleck.
„Blut!“ Stellte egg klar.
„Oh. Woher?“
„Von Nicole vielleicht?“ Fragte egg MG.
„Möglich. Vielleicht hatte sie sich in den Finger geschnitten!“ Schlug MG vor.
Steff schaute mißtrauisch auf den Fleck, dann auf MG und egg.
„Is der Fleck net n bissn groß für sowas?“ Fragte sie dann.
Egg dachte mal drüber nach. MG auch.
„Vielleicht hat sie sich zweimal geschnitten!“ Schlug MG dann vor.
„Ja das könnt sein.“ Erwiderte Steff.
„Ach scheiß auf den Fleck,“ sagte egg der Hunger hatte, „laßt uns was essen.“
Steff und MG sahen sich kurz an. Dann stimmten sie ihm zu. MG verzog sich in die Küche
und Steff schwebte egg hinterher. Egg drehte sich um.
„Hör auf mit dem Scheiß!“ Schrie er sie an. Steff grummelte nur aber ließ es dann sein.
Punkt 2 Minuten nach halb 8 erschienen Sohn und FB.
Sie grüßten nur kurz und verschwanden dann gleich nach hinten zu ihrem Stammtisch. Den
roten Fleck an der Wand, den komischerweise noch immer niemand entfernt hatte, haben sie
zwar bemerkt, aber keinen weiteren Gedanken dran verschwendet.
„Moin Egg. Hi Steff!“ Grüßte Sohn freudig.
„Hi.“ Grüßten sie zurück.
Und als sie sich alle irgendwie die Hände geschüttelt haben setzten sie sich erstmal hin.
3
„Habt ihr schon Zeitung gelesen heute?“ Fragte FB ganz aufgeregt.
Steff und egg verneinten.
„Auf ganz mysteriöse Weise sind komplett ALLE Funktürme in und um der Stadt ausgefallen.
Du hast mit absolut keinem Netz mehr Empfang.“
„Wow!“ Sagte egg nur.
Steff hatte einen geschockten Gesichtsausdruck. Sie sah noch toter aus als eh schon. Dann
holte sie ihr Handy hervor und starrte regungslos auf ihren Empfangsbalken. Ihr Augen
wurden glasig.
„Ich hab kein Netz mehr!“ Heulte sie los.
Egg, Sohn und FB grinsten nur gehässig.
„Erzähl mehr FB.“ Sagte egg neugierig.
„Alsooo. Heut frühs stand in der Zeitung das komplett alle Funktürme hier in der Nähe in der
Nacht ausgefallen sind. Dadurch ist aus unserm ehemaligen Funklochwald wieder ein
Funklochwald geworden. Und aus der Stadt auch. Cool wa?“
Egg grinste breit. Er fand das alles aufregend.
Steff saß immer noch geschockt da und starrte ins Leere.
„Wieso sind die ausgefallen?“ Fragte egg weiter.
„Das ist es ja!“ Mischte sich Sohn ein. „Man weiß es nicht genau. Bei einigen wurden die
Kabelstränge angenagt. Bei anderen wurden die Richtfunkantennen zerstört!“
Egg nickte nur nachdenklich.
„Wenn ich's nicht besser wissen würde,“ sagte FB, „würde ich sagen der Gordon ist zurück.“
Egg, Sohn und sogar Steff schauten ihn ernst an. FB schaute zurück. Dann brachen sie alle in
Gelächter aus.
„Haha. Der war gut!“ sagte Steff.
„Jo FB. Der war echt gut.“ stimmte egg ihr zu.
„Stimmt. Der Gordon ist tot! Wir haben ihn getötet. Wie soll er denn wiederkommen?“
meinte Sohn nur.
„Hehe. Vielleicht ist seine Leiche wieder auferstanden!“ scherzte egg.
„Ja genau. Oder er hat einen Sohn!“ machte Steff mit.
„Lol Steff. Vielleicht hat auch eine Ratte seine Leichenteile gefressen und ist nun mutiert!“
Erwiderten Sohn.
Alle vier lachten über ihre Kommentare. Denn sie waren sich absolut, 99,999%‘ig nahezu
garantiert, 100%‘ig sicher das der Gordon tot war. Und er würde nie nicht mehr wieder
auftauchen.
„Und was macht Vater so?“ Fragte Steff, die sich wieder etwas erholte hatte.
„Och Vater.“ Sagte Sohn. „Der hat nu n Job. Er is bei der Dälegom. Er baut die Funktürme
hier auf und wartet sie und son Dreck.“
„True, true.“ Nickte Steff.
Egg grinste. „Denn hat er ja jetzt richtig was zu tun was?“
„Jep. Er war auch tierst begeistert heut morgen als er die Zeitung gelesen hatte.“ grinste Sohn
zurück. „Er müßte jetzt gerade auf Arbeit sein. Notdienst. Hehe.“
FB, egg und Steff grinsten auch fies. Sie fanden es toll, wenn andere arbeiten mussten und sie
sich hier n fetten machen konnten.
Der Rest des Abends ist eigentlich nicht mehr erwähnenswert. Das Niveau der Unterhaltungen
sank auf das eines Pudels. Und die Tischfussballspiele sind auch nicht wichtig. Egg gewann.
Wer sonst?
23.30 Uhr. Sohn kam nach Hause. Er wunderte sich erst weil alles dunkel war, aber dann fiel
ihm ein dass Vater ja auf Arbeit war. Er fand es ja soooo doof dass Vater jetzt Arbeit hatte. Es
4
gab keine weisen Indianergespräche mehr draußen vor der Tür. Und außerdem sah er Vater
nur noch wenige Stunden am Tage. Sohn fühlte sich einsam. Aber was soll er machen.
Er ging in die Küche. Ein Zettel lag auf dem Tisch. Neugierig schnappte er sich den
Papierfetzen und las.
Hallo Sohn. Hier ist dein Vater. Ich wurde auf Arbeit von dem Funkturmkiller angegriffen.
Ich liege jetzt schwer verletzt im Krankenhaus. Ich weiß nicht ob ich überlebe. Aber komm
mich doch mal besuchen! Und bring egg, Steff und FB mit. Ich hab sie lange net gesehn!
Außerdem habe ich einen schrecklichen Verdacht wer der Funkturmkiller sein könnte. Aber
das werde ich dir persönlich sagen.
cu
Vater!
Sohn war erst geschockt. Dann überlegte er aber kurz. Wenn Vater schwer verletzt im
Krankenhaus liegt, wie konnte er dann diesen Zettel schreiben? Dann bemerkte er noch einen
Zettel auf dem Tisch. Er hob ihn auf und als ihn.
Hallo Sohn! Ich bins noch mal!
Denk nicht drüber nach wieso ich hier einen Zettel hinterlegen konnte, obwohl ich schwer
verletzt im Krankenhaus liege. Es ist nicht alles logisch auf dieser Welt.
Also
cu
Vater!
Sohn war beruhigt. Hätte Vater das nicht gleich sagen können? Also dachte Sohn nicht lange
drüber nach. Er überlegte kurz was er jetzt machen könnte. Nach einer Weile beschloß er
schlafen zu gehen. Morgen würde er die anderen zusammentrommeln und seinen sterbenden
Vater besuchen. Ja dieser Plan war gut!
Also legte Sohn sich schlafen.
5
2.
Krankenhäuser! FB mochte keine Krankenhäuser! Seit er vor langer langer Zeit mal in einem
Krankenhaus aus dem Fenster „gefallen“ ist, hat er etwas gegen diese Gebäude. Aber heute
war es ihm egal. Denn Vater, der gute alte Vater, lag hier. Irgendwo.
„Guten Tag.“ Sohn trat an die Empfangsdame heran. „Können sie mir sagen, wo Vater liegt?“
„Sie wollen zu Vater? Na klar. Der liegt in der 11. Etage im Zimmer 11.“
Sohn bedankte sich und schritt auf den Fahrstuhl zu. Die anderen folgten ihm.
Im Fahrstuhl frotzelte egg mit FB rum. „Im 11. Stock, FB! Ich hoffe du bist heute nicht all zu
nervös.“
FB schaute egg böse an. Aber er sagte nichts. Den Rest der Fahrstuhlfahrt schwiegen sie sich
an.
Vaters Haus war verlassen. Ein kleiner Junge mit Rucksack kam angeradelt. Es war
Zeitungsjunge. Der mit dem fiesen Blick. Er hob die Zeitung und wartete auf Sohn. Egal wann
der hier auftaucht. Dachte sich ZJ. Er würde warten!
Vater lag im Bett. Steff, egg, Sohn und FB stellten sich im Kreis um sein Bett. Sohn hielt ihm
die Hand.
Vater röchelte etwas. Keiner konnte es verstehen. Sohn kam näher mit dem Kopf an Vaters
Mund.
„Was sagtest du Vater?“ Fragte er besorgt.
„Laß meine Hand los du Schwuchtel!“
Sohn stellte sich wieder grade hin und ließ seine Hand los.
„Du wolltest uns etwas über den Funkturmkiller erzählen Vater?“ Fragte Steff.
Vater röchelte. Aber es kam nix verständliches dabei heraus. Nach 5 Minuten kam FB die
rettende Idee.
„Hey Leute! Ich habe eine rettende Idee!“
Sohn, Steff und egg sahen ihn erstaunt an. „Was denn?“ Fragte egg ungeduldig.
„Das hab ich mal im Fernsehen gesehn.“ Er kramte ein Feuerzeug heraus und zündete es an.
Jetzt hielt er es ganz dicht vor Vaters Gesicht und schwenkte es hin und her.
„Und nun sprich Vater! Sprich dich aus.“ Alle starrten höchst interessiert auf Vater.
Er versuchte etwas zu sagen. Und dann konnten sie etwas verstehen.
„Gordon!“ Röchelte er.
Die 4 schauten nur verwirrt. Was meinte er?
Vater überlegte kurz. Dann verbesserte er sich.
„DER Gordon!“
Die anderen schraken zurück.
„WAS?“ Rief egg aus. „Wie is das möglich?“
FB zündete noch mal das Feuerzeug an und hielt es Vater vor die Nase. Wieder lehnten sich
alle nach vorne. Plötzlich fing Vater wild an zu röcheln und zu zucken. Seine Haare hatten
Feuer gefangen. Vater krächzte.
„Toll! FB! Jetzt hast dus kaputt gemacht!“ Warf egg ihm vor.
„Du hast ihn getötet! DU Arsch!“ Meckerte Sohn.
„Gar nicht. Ihr wart es!“ Konterte FB. „Was regst du dich außerdem auf? Du erbst doch jetzt
Sohn.“
„Nein tut er nicht.“ Mischte egg sich ein. „Ich werde erben! Vater mochte mich mehr!“
„Nein mich!“ Meinte FB.
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Die drei gerieten in ein Handgemenge. Steff stand nur mit einem >>Typisch-Mann-Blick<<
da und schaute denen zu. Mit der richten Hand hob sie ein Kissen und löschte damit Vaters
brennende Haare, ohne dabei den Blick von den „Kerlen“ zu wenden.
Vaters Kopf rauchte nur noch. Erleichtert und dankbar schaute er Steff an. Sohn bemerkte den
Rauch. Plötzlich verspürte er den unbeschreiblichen Drang damit Rauchzeichen zu machen.
Seine Augen bekamen einen irren Blick. Zu lange war er schon von dem indianischen Getue
getrennt. FB und egg bemerkten was Sohn vor hatte. In letzter Sekunde konnten sie ihn davon
abhalten sich eine Decke zu schnappen und anfangen zu räuchern.
„Sohn!“ Fuhr egg ihn an. „Laß das!“
Sohn kam wieder zu sich. „Du hast recht egg. Ich sollte mich beherrschen.“
Vater, der zwischenzeitlich aufgehört hatte zu qualmen und nun wie Nikki Lauda aussah, fing
wieder an zu röcheln. Er wollte wieder etwas sagen.
Sie stellten sich wieder um ihn rum und warteten was er zu sagen hatte. Doch Vater sagte
nichts mehr. Vater schloß die Augen und das Piepdingsda neben seinem Bett gab nur noch ein
kontinuierliches Fiepen von sich.
„Is er tot?“ Fragte FB dämlich.
„Jep!“ Stellte egg klar.
Sohn nickte nur. „True, true.“
Steff schaute fassungslos auf die Männers. „Seid ihr blöd? ER IST TOT! T.O.T.!!!“
FB, egg und Sohn schauten sie nur fragend an. Dann senkten sie die Köpfe und taten so, als
wenn sie trauerten. Damit Steff endlich ihre Befriedigung hatte. Die hatte sie nun auch und
grinste breit.
Sie wollten grade den Raum verlassen als Vater plötzlich, total lebig, aufsprang und FB an die
Gurgel ging.
„DU DUMMER SACK!!!! DU HAST MICH ANGEKOKELT!!!!“ Schrie er ihn an.
„Wüüüürghhhs!“ Gab FB nur von sich.
„Na, lass dass Vater!“ Sprach Sohn ihn an.
Vater ließ FB los. „Du hast recht Sohn. Wir brauchen ihn noch.“
„Ich dachte du wärst tot.“ Fragte egg.
„Das war ich auch. Aber ich fands langweilig. Außerdem würdet ihr ohne mich niemals den
Gordon besiegen können. Deshalb bin ich wieder zurück gekommen.“
„Achso.“
Steff überlegte. „Heee. Ich bin auch tot! Wieso kann ich das nicht?“
„Kannst du nicht? Schonmal probiert?“ Fragte Vater.
Steff probierte es und >Schwupps< war sie wieder lebendig.
„Cool.“ Sagte sie nur. „Ich leb wieder.“
Egg schaute enttäuscht aus der Wäsche. „Verdammt jetzt lebt die wieder!“ Grummelte er leise
vor sich hin.
Nun, wo alle wieder lebendig waren und sich nicht mehr an die Gurgeln gehen wollten,
freuten sie sich und verließen fröhlich das Krankenhaus.
Die Nacht senkte sich über die Stadt. Aber die Menschen flüchteten sich nicht in ihre Häuser.
Es gab ja nichts mehr wovor sie Angst haben müßten. Bedrohlich waberten Nebelschwaden
vom Umland in die Stadt. Es war ein dichter Nebel. Seit der Gordon tot war, gab es keinen
Nebel mehr und das machte einige Leute doch etwas nervös. Aber halt nur etwas.
Im Funklochwald. Ein Geräusch dringt hinaus bis zur Stadt. Ein schauriges Geräusch, von
dem man dachte es nie wieder zu hören. Es war ein Heulen. Ein tiefes, knurriges Heulen.
Die Menschen in der Stadt hielten inne. Was war das? Der Gordon war doch tot? Erschrocken
schauten sie Richtung FLW.
7
Der Gordon rannte auf das Stadttor zu. Er war bösartiger als sein Vater. Er war voller Wut
dass sein Vater getötet wurde. Er war der Gordon jr. geboren am 11.11. um 11.11 Uhr. Er war
der Faschingsgordon.
Am südlichen Stadttor herrschte reges Treiben. Der Supermarkt namens LAZA, der dort erst
kürzlichst eröffnet wurde, war gut besucht. Und die Menschen wollten noch kurz vor
Ladenschluß ihre Wochenendeinkäufe erledigen. Ein Kunde, sein Name war Kundi, stand
grade an der Kasse und wollte bezahlen als er einen Aufschrei vom Eingang hörte.
Erschrocken wirbelte er herum und sah nur noch wie ein etwa 1.53 Meter großes blaues
Wesen einer Frau an den Hals sprang. Erstarrt schaute er zu wie der Gordon die Frau zerriß
und sich dann in seinem Rausch auf ihren Mann stürzte. Kundi, der jahrelang bei der Army
war und sich mit Notsituationen auskannte schaltete sofort. Er trat den Rückzug an. Er rannte
an der Fleisch- und Wurstwarenabteilung vorbei, durch den Maggi und Knorr Gang zu der
Milch und Käse Allee. Er hatte sich in der Wurstabteilung eine Stange Salami geschnappt und
hielt sie nun wie eine Waffe. Er schwitze vor Anspannung. Er hörte Schmerzensschreie
unschuldiger Kunden als sie vom Gordon zerrissen wurden. Aber er würde sich nicht ohne
Wehr zerreißen lassen. Er würde zurückreißen.
Der Gordon fiel in eine Art Trance als er ein Opfer nach dem anderen abschlachtete. Auf dem
Boden war schon mehr Blut als alles andere. Wie ein Wiesel sprang der Gordon von Kunden
zu Kunden. Er biß, kratzte, schlug um sich. Er war nicht zu stoppen. Er war grade in der
Süßwarenstraße und hatte dort alles Leben beseitigt als er bemerkte das sich ein Regal weiter
ungefähr 4 Menschen aufhielten. Er grunzte nur wie ein Primat und schmiß sich mit voller
Wucht gegen das Regal. Es wackelte bedrohlich. Der Gordon schmiß sich noch mal dagegen
und es kippte um. Die 4 Menschen dahinter hatten nicht die geringste Chance. Sie wurden von
dem schweren Regal zermalmt.
Plötzlich löste sich wenige Meter von dem Gordon entfernt ein junger Mann aus seinem
Versteck. Der Gordon wirbelte herum und knurrte wütend. Dann nahm er die Verfolgung auf.
Der Mann, der übrigens T2 hieß, rannte bis ihm die Lunge brannte. Direkt auf den Ausgang
zu. Er würde es schaffen! Dachte er sich. Doch dann sah er es! Einen Colafleck auf der Erde.
Zum Ausweichen war es zu spät.
„OH NEIN! COLA!“ Schrie er noch, dann trat er in die Pfütze. Die Wirkung zeigte sich
sofort. Sein linker Fuß blieb kleben. Er versuchte sich zu lösen aber auch sein rechter Fuß
blieb in der klebrigen Masse stecken. Er zerrte mit aller Gewalt um los zukommen. Der
Gordon, der die Sache lustig fand blieb stehen und schaute dem verzweifelten Todeskampf
von T2 zu. Plötzlich hörte er ein reißendes Geräusch und ein lautes Knacken. T2 machte einen
Schritt, aber ohne seinen Fuß. Dieser klebte noch auf dem Boden. T2 spürte den Schmerz
kaum. Seine Angst übertönte die Schmerzen. Er machte noch einen Schritt. Und diesmal blieb
sein rechtes Bein vom Knie abwärts kleben. T2 stand nun ohne Füße da und fiel um.
Bewegungslos, weil nun sein ganzer Körper in der Cola lag, lag er nun da. Der Gordon merkte
das er gewonnen hatte. Mit einem lüsternem Knurren kam er näher. Er führte seine Klaue an
T2‘s Nacken und packte zu. T2 würde zusammenzucken, wenn er sich auch nur irgendwie
bewegen könnte. Dann spürte er wie der Gordon seine Krallen in sein Fleisch bohrte und seine
Wirbelsäule umklammerte. Mit einem kräftigen Ruck zog der Gordon T2 die Wirbelsäule aus
dem Körper. T2 erschlaffte. Er war tot.
Der Gordon stand, T2‘s Wirbelsäule hoch in die Luft haltend, brüllend auf seines Opfers
Rücken. Er hatte eine Trophäe!
(Die er aber wenig später wieder wegwarf. Er war ja kein >>Intergalaktischer Jäger<< der
Trophäen sammelte sondern DER GORDON.)
8
Kundi hockte immer noch zwischen Joghurtbechern und Käsepackungen. Er umklammerte
seine Salami. Es war ruhig geworden im Supermarkt. Er hörte nur noch das Schnauben eines
Tieres und das Klimpern von umfallenden Büchsen. Er wußte, er war der Letzte. Und er
wollte überleben. Geduckt lief er von den Käsepackungen weg in Richtung Fast-Food-Platz.
Dann weiter zu dem Senf und Ketchup Markt. Er schnappte sich 2 Ketchupflaschen und
steckte sie sich wie Pistolen an den Gürtel. Dann lief er weiter. Er suchte den Gordon. Aber
wo war er? Vor einem Übersichtsplan blieb er stehen. Der Supermarkt war, laut diesem Plan,
riesig. Also gut. Er war in der Hightech-Abteilung. Das signalisierte ihn ein großer roter Fleck
auf dem Plan auf dem stand: >>SIE SIND HIER!<< Er studierte den Plan genauer. Dann
bemerkte er einen blauen Punkt der sich von der Zeitungsstraße in seine Richtung bewegte.
Der blaue Punkt war beschriftet mit: >>DER GORDON jr.<< Laut Plan war der Gordon noch
10 Meter von ihm entfernt. Er wirbelte herum und zog eine Ketchupflasche, bereit alles
abzuspritzen was sich bewegte. Aber es bewegte sich nichts. Denn da war nix. Er schaute
wieder auf den Plan. Der blaue Punkt war jetzt direkt vor ihm. Aber er sah nix!
„Was zum Teufel...“ Kundi kam plötzlich ein Gedanke. Langsam schaute er nach oben. Und
da sah er es. Deckenplatten!!!
Er holte sich schnell ein Leiter aus dem Baumarktweg und stellte sie direkt unter die Stelle,
wo der Plan den Gordon anzeigte. Dann kletterte er hoch. Vorsichtig hob er die Platte an.
Aber er steckte seinen Kopf nicht durch. Er schmiß lieber ein paar Würstchen, die er sich aus
der Wiener Straße besorgt hatte, rein und wartete was passierte. Es geschah nix. Jetzt schob er
seinen Kopf vorsichtig durch die Luke. Es dauerte einen Augenblick bis sich seine Augen an
die Dunkelheit gewöhnt hatte. Und dieser Augenblick reichte aus. Das letzte was er sah wie
eine blaue Fratze auf ihn zuschnellte. Dann fiel er von der Leiter und schlug hart auf. Vor
Schmerz krümmte er sich zusammen. Doch er riß sich zusammen und zückte seine
Ketchupflaschen. Er richtete sie auf die Öffnung in der Decke. Aber der Gordon kam da nicht
mehr raus. Er war schon längst raus. Doch diese Erkenntnis kam Kundi zu spät. Er spürte nur
noch einen brennenden Schmerz an seinem Hals als der Gordon ihm die Kehle mit einem
Prankenhieb aufschlitze. Dann sackte er verblutend zusammen. Der Gordon, befriedigt
grunzend, wandte sich von ihm ab. Er verließ den Supermarkt und ließ Kundi zurück. Dieser
lag noch einige Minuten im Todeskampf, den er schon längst verloren hatte.
Es waren 10 Minuten vergangen seit der Gordon LAZA betreten hatte. Aber die Bilanz war
vernichtend. 32 Tote. Und auch Kundi lag nun, blutleer und tot, in der Hightech-Abteilung.
9
3.
„Vater!“
Vater sah egg fragend an. Was wollte er von ihm?
„Wir kaufen dir jetzt eine Perücke!“
Vater nickte. „Laß uns gehen egg.“
Egg zog sich die Jacke an und gab den anderen weiter Instruktionen.
„Ihr werdet hier warten Leute. Vater und ich sind bald zurück.“
Sohn und FB stimmten zu. Steff sagte nur hmja. Egg wußte das sie ihm nicht zugehört hatte.
Das machte sie immer so. Aber er regte sich schon lange nicht mehr drüber auf. Er schüttelte
nur den Kopf und folgte Vater aus Steffs Wohnung.
Nachdem sie gestern aus dem Krankenhaus verschwunden waren, sind sie alle zu Steff und
ham erstmal ihren Kühlschrank geplündert. Sie, als einzige Frau in der Gruppe, war nämlich
die einzige wo man(n) einen Kühlschrank plündern konnte. Steff hatte Anfangs zwar noch
protestiert, aber wurde mit einer Salatgurke ruhig gestellt. Sie ist dann damit im Bad
verschwunden und wurde den ganzen Abend nicht mehr gesehn. Die Männer fanden es in der
aufgeräumten Wohnung so gemütlich das sie beschlossen die Nacht hier zu verbringen, und so
machten sie es sich vor der Glotze bequem und trieben Steffs Stromrechnung in die Höhe.
Ganz besondere Ereignisse waren immer die eingehenden Anrufe für Steff. Mehrfach hatte ein
Typ namens Tommy angerufen, der wurde aber hemmungslos verarscht, beschimpft und
bedroht. Nach seinem 4. Anruf, ohne das er einmal Steff gesprochen hatte, hat er dann auch
endlich aufgegeben. Viel besser erging es den anderen Anrufern auch nicht.
Als Steff wieder aus dem Bad raus kam, bekam sie erstmal einen kleinen Schock. Das
Wohnzimmer sah aus, als wenn eine Bombe eingeschlagen hätte. Aber wenn man bedenkt das
4 Männer 3 Stunden alleine hier hausen konnten, war das Ergebnis verständlich.
Jetzt, wo egg und Vater weg waren war sie mit FB und Sohn alleine. Sie beschloß
aufzuräumen und die beiden Kerle sollten ihr helfen. Aber die dachten nicht dran. Sie packten
sich wieder in ihr Ecke um noch n bißchen zu schlafen.
Und so mußte Steff alleine putzen und saugen und wischen, und wegräumen.
Vater und egg gingen in Richtung südliches Stadttor. Sie wollten zu LAZA. Vater war der
festen Überzeugung das es dort Perücken geben würde. Als sie um die Ecke bogen wäre Vater
beinahe mit Zeitungsjunge zusammengestoßen, der immer noch bewegungslos mit einer
erhobenen Zeitung da stand und auf Vaters Haus starrte.
„Hallo Zeitungsjunge!“ Grüßte Vater freundlich.
Zeitungsjunge zischte nur ein Hi hervor ohne den Blick von Vaters Haus zu lassen.
Vater ging weiter ohne weiter auf ZJ zu achten. Egg schwenkte einmal verwundert seine Hand
vor Zeitungsjunges Augen. Dann lief er Vater hinterher.
„Was ist mit dem?“ Fragte er ihn.
„Mit Zeitungsjunge? Ach der wartet auf Sohn. Er will ihm immer seine Zeitung an den Kopf
knallen. Das is so ne Macke bei den beiden.“
Egg nickte nur verständnisvoll und ging dann schweigend neben Vater her in Richtung LAZA.
Die automatisch öffnende Tür von LAZA schob sich zur Hälfte auf und blieb dann stecken.
Mißtrauisch schauten Vater und egg sich an. Irgend etwas stimmt hier nicht. Vater schob per
Hand die beiden Türteile auseinander. Dann betraten sie den Supermarkt. Ein Bild der
Verwüstung und des Schreckens bot sich ihnen. Es sah aus, als wenn ein Tornado hier
durchgejagt wäre. Oder so wie Steffis Wohnung heute morgen als sie sie verlasse hatten. Nur
10
mit Leichen. Apropos Leichen. Diese lagen, überall verstreut und total zerfetzt auf dem
Boden. Vater und egg waren schockiert. Was war hier passiert?
Vater beugte sich über eine Frau die direkt am Eingang lag und betrachtete sich ihre Wunden.
Dann sah er auf und schaute sich um.
„Der Gordon!“ Sagte er schlicht. Egg sagte nichts. Er war sprachlos. So eine Verwüstung
hatte er noch nie gesehen. Und die ganzen Leichen. Es war schrecklich. Er ging weiter in den
Supermarkt hinein.
„Wo willst du hin egg?“ Fragte Vater.
„Ich muß etwas nachsehen! Ich bin gleich wieder da.“
Vater blieb am Eingang zurück. Sein Blick fiel auf eine Telefonzelle dann wieder auf die Tote
Frau. Er bückte sich wieder und kramte in ihren Taschen nach Kleingeld. Er fand welches und
steckte es ein. Dann kramte er nach einer Telefonkarte. Auch diese fand er und ging zur
Telefonzelle um die Polizei zu rufen.
Es dauerte 5 Minuten dann hörte Vater die Sirenen. Ja, dachte er stolz, die neue Polizei war
schon tüchtig.
Dann betraten 2 Beamte den Supermarkt. Es waren Knarf Sub und sein Kollege Ronja
Räubertochter. Sie stiefelten direkt auf Vater zu.
„Haben sie uns angerufen?“ Fragte Knarf.
Vater nickte nur.
Ronja, stockschwul, stakste über die Leichen hinweg in Richtung Kassen.
„Hach Knarfi,“ schwuchtelte er seinen Kollegen an, „hier wurden Menschen getötet.“
Während er das sagte fuchtelte er tuntenhaft mit seiner Hand herum. Knarf verdrehte nur die
Augen und sah Vater an. Der drehte sich um und mußte kotzen. Sowas schwules hatte er noch
nicht gesehen.
In diesem Moment kam egg aus den tiefen des LAZA’s hervor, in der einen Hand eine
Perücke, in der anderen Hand nichts und schaute erschrocken auf die Polizisten.
Diese reagierten blitzschnell. Knarf zog seine Waffe und auch Ronja bedrohte ihn. Egg hob
erschrocken die Hände.
„Ich hab nix gemacht!“ Sagte er nur.
„Das ist der Mörder!!!“ Rief Knarf aus und fingerte seine Handschellen hervor.
Vater versuchte die Polizisten davon zu überzeugen das egg wirklich nichts gemacht hatte,
aber diese hörten ihm nicht zu. Sie waren damit beschäftigt egg zu Boden zu drücken und ihm
Handschellen anzulegen. Dann brachten sie ihn hinaus und stießen ihn in ihren Wagen.
„Wir haben alles unter Kontrolle,“ sagte Knarf zu Vater. „Bitte verlassen sie jetzt den Tatort.
Wir kommen später wieder und sichern noch n paar Spuren.“
Dann stiegen sie ein und brausten davon. Vater stand ganz verlassen vor LAZA und schaute
ihnen hinterher. Er konnte es nicht fassen. Er dachte das die neuen Bullen etwas intelligenter
sind als die alten, aber beide gaben sich nicht viel.
Dann machte er sich schimpfend und fluchend auf den Weg zurück zu Steffs Wohnung. Aber
nicht ohne sich vorher wirklich eine Perücke zu holen.
Steff hatte mittlerweile alle Mühe die beiden Jungs in Zaum zu halten. Diese wollten nämlich
unbedingt die letzte Tüte Chips aufmachen. Aber Steff wußte schon wie das ausarten würde.
Nehmen wir mal an, dass in einer Durchschnittlichen Tüte Chips 500g drin sind. Von diesen
500g würden Sohn und FB in ihrer Gier nur 23g wirklich essen können. 247g würden sich auf
den Teppich verteilen, aber ganz bleiben. Die restlichen 230g würden, pulverisiert, auf den
Möbeln und im Bett verteilt werden. Was natürlich SEHR angenehm ist wenn man schlafen
wollte. Sie stand in eine Zimmerecke gedrängt und der Tüte Chips hinter den Rücken haltend
im Wohnzimmer und hielt sich die beiden Kerle mit ihrer Gurke von letzter Nacht vom Hals.
11
FB und Sohn waren klug genug jeglichen Kontakt mit der Gurke zu vermeiden. Sie sah schon
so komisch aus, da wollten sie nicht noch fühlen wie sie sich anfühlte.
Sohn schauderte bei dem Gedanken. Dann klingelte es plötzlich.
Sohn und FB grinsten breit, Steff schaute verzweifelt in Richtung Tür. Was nun? Wenn sie
jetzt die Tür öffnete würden die beiden die Chips kriegen. Sie dachte über eine mögliche
Lösung nach. Sohn und FB nutzen diesen Moment der Unachtsamkeit aus und stürzten sich
auf sie. Als der Staub sich legte saß Steff da, mit leeren Händen.
„Ach verdammt.“ Fluchte sie und ging wütend zur Tür.
Es war Vater. Aufgeregt stürmte er in die Wohnung.
„Egg ist verhaftet worden!“ Rief er aus.
„WAS?“ Fragte Steffi. Und auch Sohn und FB ließen von ihrer Beute ab.
Vater schaute voller Ekel auf Sohn.
„WAS ZUM TEUFEL TUST DU????“ Fuhr er ihn an.
Sohn, der gar nicht wußte wie ihm geschah schaute auf den Gegenstand in seiner Hand hinab.
Plötzlich sprang er auf und schmiß die Gurke, die schon halb aufgegessen war, an die Wand.
Dann stürzte er ins Bad und hängte sich übers Klo. Er hatte in dem Tumult versehentlich nicht
die Tüte Chips erwischt, sondern die Gurke. FB, der das zwar bemerkt hatte, hatte sich nichts
dabei gedacht. Denn es war ja nur von Vorteil für ihn. Er würde jetzt die rechnerischen 23g
für sich alleine haben.
Vater, der immer noch angewidert von seinem Sohn war, gewann so langsam seine Fassung
wieder.
„Wir waren bei LAZA.“ Sagte er ruhig. „Der Gordon war vor uns da. Ein großes Gemetzel.“
Steffi und FB schauten ihn fassungslos an.
„Wie viele tote?“ Fragte FB.
„Viele.“ Stellte Vater klar. „Sehr viele.“
„Oh mein Gott.“ Stieß Steffi hervor.
„Der kann uns jetzt auch nicht helfen. Aber was viel schlimmer ist, wir haben die Polizei
gerufen, und die haben egg für den Mörder gehalten. Sie haben ihn verhaftet.“
„Sie haben WAS?“ Hakte Steffi nach. Und auch FB konnte das nicht so richtig glauben.
„Ja es ist war. Egg sitzt im Knast.“
Sohn, der leichenblaß aus dem Bad kam, setzte sich auf den Sessel. Ihm war übel.
„Was machen wir jetzt? Holen wir ihn raus?“
Vater überlegte. „Werden wir wohl müssen oder? Wir brauchen ihn ja schließlich.“
„Brauchen wir?“ Fragte Steffi fies grinsend. „Ich nicht.“ Stellte sie klar.
„Steffi halt’s Maul. Wir brauchen ihn. Deine Meinung interessiert hier nicht!“ Fuhr Vater sie
an.
Steffi zog instinktiv den Kopf ein. Sie mochte es nicht wenn man sie anmotzte. Aber sie lernte
auch nicht mal den Mund zu halten.
„Also gut Leute. Gehen wir nun zu mir,“ fuhr Vater fort. „Hier gibt’s ja nix mehr zu essen.“
Steffi schaute ihn scharf an aber Vater ging nicht darauf ein.
„Heute Nacht werden wir egg wieder raus holen.“ Sprach Vater. Und so sollte es sein.
Die 4 verließen Steffs Wohnung und sie machten sich auf um zu Vaters Haus zu gelangen.
Sohn, der unachtsam war, weil er immer noch einen komischen Geschmack im Mund hatte,
bekam seine Zeitung an den Kopf. Aber das störte ihn nicht weiter. Er hatte einen Schock fürs
Leben heute erlebt.
Zeitungsjunge, der nun auch endlich seine Befriedigung hatte, radelte davon. In dem Wissen
das er am nächsten Tage wiederkommen würde um Sohn eine weitere Zeitung an den Kopf zu
knallen. Sein fieses Lachen verstummte langsam. Aber die 4 kümmerten sich nicht darum. Sie
betraten Vaters Haus.
12
„IHR DUMMEN TUNTEN! ICH WARS NICHT!“ Egg war sauer. Sogar SEHR sauer. Er
wurde wegen nichts verhaftet, und diese Bullen wollten das nicht kapieren.
Ronja grinste nur scheißfreundlich i seine Richtung. Egg bekam Angst. Diese Ronja
versprühte etwas unangenehmes. Also beschloss egg die Klappe zu halten, bevor Ronja etwas
anderes beschloss. Er setzte sich in eine Ecke seiner Zelle und schmollte. Er wußte das die
anderen bestimmt schon total verzweifelt sein würden ohne ihn und krampfhaft an einem Plan
arbeiten würden, wie sie ihn befreien konnten.
Vater, Sohn, FB und Steff saßen in Vaters Wohnzimmer, mit dem festen Vorsatz sich einen
Plan einfallen zu lassen wie sie egg befreien konnten. Aber irgendwie sind sie SEHR vom
Thema abgekommen. Nachdem sie von einem Fluchtplan für egg über heiße Schokolade, die
sie grade schlürften, zu dem letzten Fussballbundesligaspieltag gekommen waren, unterhielten
sie sich jetzt über die guten alten Zeiten. Interessiert hörten Steff, Sohn und FB Vater zu wie
er vom Krieg erzählte.
„Früher,“ erzählte er, „als ich noch ein richtiger Mann war, da hatten wir keine heiße
Schokolade zu trinken. Wir hatten nur Wasser und Brot!“
Die anderen drei staunten. Vater war ein Held in ihren Augen.
Vater merkte das sie ihn bewunderten. Auch wenn er seine Jugendzeit geringfügig abänderte,
so entsprach sie doch schon ETWAS der Wahrheit. Er war zwar nie im Krieg gewesen, so alt
war er nicht. Aber das wußten diese jungen Spunde ja nicht. Und diese Geschichte über
Wasser und Brot stimmte zum Teil. Einen Tag hatte er echt mal Wasser getrunken und
trocken Brot gegessen. Die teure Salami und den Champagner mit Kaviar verschwieg er aber.
Plötzlich hörten sie draußen lauten Lärm. Neugierig standen sie auf und schauten aus dem
Fenster. Es waren große Baufahrzeuge die in Richtung Innenstadt fuhren.
„Was haben die denn vor?“ Fragte Sohn.
Steff und Vater wußten es nicht. Aber FB.
„Habt ihr es denn noch nicht gehört? IBM will hier in der Stadt eine Niederlassung errichten.
Heute fangen sie an zu bauen, Nächste Woche wollen sie die NL eröffnen.
Steffs Augen leuchteten. „IBM?“ Fragte sie freudig. „Cool.“ Vater, Sohn und FB verstanden
es nicht was daran so toll war, aber es interessierte sie auch nicht.
„Wo wir grad von eröffnen reden!“ Fiel FB ein. „Was ist mit egg?“
„Egg? Welcher e.... ACH EGG!!!!“ Rief Vater aus. „Stimmt ja. OK Leute! Laßt uns Planen!“
Und so setzten sich die vier an den Tisch und planten nun wirklich mal ernsthaft.
Es dämmerte. Die Menschen verschwanden in ihren Häusern. Nachdem was gestern abend bei
LAZA passiert war, hatten sie wieder Angst. Das grauen war in die Stadt zurückgekehrt. Und
es war grausiger als je zuvor.
Egg saß verzweifelt in seiner Zelle. Er wartete. Er wartete schon den ganzen Tag auf seine
Freunde, in der Hoffnung das sie kommen würden und ihn befreien. Aber sie kamen nicht. Er
hatte so langsam das Gefühl das sie gar nicht mehr kommen würden. Also dachte er jetzt
selbst über einen Fluchtplan nach. Aber es ließ sich schwer nachdenken, wenn dauernd so ein
stockschwuler Bulle und sein strohdoofer Kollege sinnlosen Quatsch sabbelten.
Knarf und Ronja saßen vor ihrer Playstation und qualmten die Bude dicht. Sie würdigten egg
keines Blickes. Plötzlich klingelte das Telefon.
Knarf drückte wütend auf den Pauseknopf. Wer wagt es ihn beim Playstation daddeln zu
stören? Er regte sich auf! Trotzdem ging er ran.
Ronja spielte mit seinem neuem Handy. Auch wenn er keinen Empfang hatte, das interessierte
ihn nicht. Er spielte die lustigen Spiele die da drauf waren.
Egg’s Blick fiel auf Ronja’s Handy. Der Wahnsinnige! Dachte sich egg. Der Gordon ist
zurück und er spielt mit einem Handy! Er schüttelte unverständlich den Kopf.
13
Knarf legte wieder auf.
„Komm Ronja! Es gibt was zu tun!“
„Och Mensch ey. Ich knacke grade meinen Rekord bei Snake!“
„Scheiß auf Snake! Komm nu.“
Die beiden schnappten sich ihre Jacken und verließen das Gebäude. Egg hörte noch wie ihr
Polizeiwagen mit heulenden Sirenen das Gelände verließ und dann war es still. Egg setzte sich
mißmutig hin. Und nu? Wie sollte er hier rauskommen?
Plötzlich flog die Tür auf. Egg schrak zurück. Ist es der Gordon? Macht er jetzt einen auf Teil
1 und will sich wieder jemanden im Polizeigebäude holen? Egg hatte Angst. In dieser Zelle
war er dem Gordon hilflos ausgeliefert. Er mußte hier......
„HÖR AUF SON SCHEIß ZU DENKEN EGG!“ Hörte er plötzlich eine Stimme. Verwundert
sah er auf.
Es waren Sohn und FB. Egg grinste erfreut.
„Beeilt euch ihr beiden. Ich weiß nicht wann die zurück kommen.“ Hetzte egg sie.
„Bleib mal ganz ruhig egg. Wir haben sie angerufen und sie weeeiiit weg geschickt. So
schnell kommen die nicht wieder.“ Klärte FB ihn auf.
Egg’s grinsen wurde breiter. Sohn kramte in den Schubladen nach dem Zellenschlüssel. FB
durchsuchte die Schränke. Egg stand unruhig am Gitter. Er konnte es kaum erwarten hier raus
zu kommen.
„ICH HAB IHN!“ Frohlockte Sohn und hielt Stolz einen Schlüssel hoch.
Dann stürzte er zur Zelle und schloß sie auf. Egg war wieder frei! Schön!
„OK Männers. Laßt uns hier abhauen.“ Sagte er und wandte sich zur Tür. In diesem Moment
klingelte das Telefon.
„Ich geh ran!“ Sagte FB nur noch. Und egg kam das folgende alles wie in Zeitlupe vor. Er
drehte sich um, wollte ihn davon abhalten den Hörer abzuheben und auch Sohn stürzte FB
hinterher. Der schaute sie nur fragend an.
„Was denn?“ Fragte er sie. Und dann hob er den Hörer ab. „Hallo?“
Sohn kam angestürzt und wollte ihm den Hörer entreißen aber FB drehte sich schnell zur Seite
und Sohn flog ins leere. Egg fuhr sich nervös durch die Haare.
„Scheiße ey!“ Schrie er Sohn flüsternd an. „Wie kann man nur so blöd sein?“
In diesem Moment legte FB wieder auf und schaute die anderen beiden an.
„Regt euch nicht so auf! Es war niemand dran!“ Sagte er.
„Niemand?“ Egg war erleichtert.
„Hört auf zu sabbeln und raus hier!“ Fuhr Sohn sie jetzt an. Und sie gingen.
Als sie unten ankamen warteten dort schon Vater und Steff auf sie. Freudig umarmten sie egg,
als wenn sie ihn lange nicht gesehen hätten.
„OK.“ Sprach Vater. „Jetzt, wo wir wieder komplett sind, müssen wir uns etwas gegen den
Gordon einfallen lassen.“
„HEY!“ Rief FB plötzlich. „Wir könnten uns doch Waffen von hier holen! Da oben lagen
doch welche rum!“
Sie anderen schauten FB, überrascht das er auch mal gute Ideen hatte, an.
„Gute Idee FB!“ Lobte Vater ihn.
FB strahlte. „Ich hol schnell welche!“ Dann verschwand er wieder im Haus.
Die anderen warteten. Plötzlich hörten sie ein Scheibenklirren. Vater verdrehte die Augen.
„Dieser Tölpel!“
In diesem Moment kam FB schreiend die Treppe runter. Die anderen fragten sich erst noch
was denn da los war aber diese Frage beantwortete sich von selbst. Ein blaues Tier sprang ihm
hechelnd hinterher. Der Gordon!!!
Sohn war der einzige der schnell genug reagierte. Er hob eine Holzlatte auf, die
zufälligerweise grade neben ihm lag, und hielt sie vor die Türöffnung. Leider hatte er sie zu
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früh vor die Tür gehalten und FB rannte dagegen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht saß er nun
da und rieb sich den Kopf. Dann kam der Gordon und stürzte sich wütend auf ihn. FB schrie.
Vater nahm Sohn die Latte weg und schlug auf den Gordon ein. Dieser jaulte auf. Biß sich in
die Latte fest und riß sie Vater aus der Hand. Dieser schrie auf. Er hatte sich einen Splitter
zugezogen. Es schmerzte höllisch. Der Gordon ließ vom regungslosen FB ab und schmiß die
Latte weg. Knurrend kam er auf Steff zu, die ihm am nächsten stand. Egg suchte nach einer
Waffe, fand aber keine. Steff stand hilflos vor dem Gordon. Was sollte sie nun machen. Der
Gordon setzte zum Sprung an. Schützend hielt Steff sich die Hände vors Gesicht. Plötzlich
jaulte der Gordon auf. Vor Schmerzen wand sich das blaue Wollknäul auf dem Boden. Steff
sah verwundert auf ihn hinab. Was war den passiert? Dann bemerkte sie es. Voller entsetzen
starrte sie auf ihre Hand.
„M...m.....mei....mein Fing...Fingernagel.“ Stotterte sie.
Egg hatte einen Stein gefunden und beschmiß den Gordon damit.
Steff sackte auf den Boden. „Mein Fingernagel! Er ist abgebrochen!“ Sie bekam glasige
Augen.
Der Gordon, aus dem Auge blutend erhob sich wieder und stürzte davon. Er hatte eine
vernichtende Niederlage einstecken müssen. Er hatte ein Auge verloren.
Egg, der schon einen neuen Stein geholt hatte um ihn auf den Gordon zu schmeißen war
erleichtert das der Gordon weg war. Er schaute sich um. Vater hopste vor Schmerz wegen
seinem Splitter wild herum und hielt sich die Hand. Steff hockte auf ihren Knien und
beweinte ihren verlorenen Fingernagel. Sohn stand dumm rum. Und FB. Egg stürzte zu FB.
Dieser lag bewegungslos noch immer im Türrahmen. Egg betastete seinen Puls.
Vater, der sich so allmählich wieder beruhigt hatte stellte sich neben ihn. Er sah egg an.
„Was ist mit ihm?“ Fragte er besorgt.
„Er ist tot Vater.“ Diagnostizierte egg.
Vater senkte den Kopf. „Er war ein guter Kerl.“
Egg nickte zustimmend. Dann erhob er sich. „Laßt uns gehen!“ Sagte er zu den anderen.
Die anderen folgten ihm.
FB war tot. Das mußten sie akzeptieren. Es war halt so. Steff fand das aber nicht so schlimm.
Denn ihr Fingernagel war abgebrochen. Er steckte jetzt in dem Auge eines Blaues Mistviechs.
Das machte Steff traurig.
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4.
Vater stieß die Tür auf und stürmte ins Haus. Sein Finger tat ihm weh und die Stelle um den
Splitter war rot gefärbt. Er machte sich ernsthaft Sorgen um seine Gesundheit.
Egg und Sohn folgten ihm ins Wohnzimmer. Grinsend sahen sie sich an während Vater eine
Nähnadel hervor kramte um seinen Splitter zu entfernen. Steff, die den Verlust ihres
Fingernagels schon etwas überwunden hatte stellte sich neben egg und schaute skeptisch auf
Vater.
„Typisch Mann!“ Sagte sie. „Machen aus jeder Mücke n Elefanten.“
Vater, egg und Sohn sahen sie entsetzt an.
„Wie kannst du sowas sagen Steff? Das sind Schmerzen!“ Klagte Vater ihr sein Leid.
„Ich hab mal gelesen das mal jemand daran gestorben ist!“ Warf Sohn ein. Egg enthielt sich
seiner Stimme. Aber er dachte sich seinen Teil, der nicht all zu stark von Vaters und Sohns
Meinung abwich.
Steff verdrehte die Augen und nahm Vater die Nadel weg.
„Komm her ich mach das.“ Vater grinste und hielt seinen Finger hin.
Das folgende beschreibe ich lieber nicht weil es eine Szene mit expliziter Gewalt ist und für
Männer TOTAL ungeeignet. Jedenfalls drehten egg und Sohn sich weg, weil sie sich so was
nicht antun wollten. Sie verzogen sich in die Küche um im Kühlschrank nach etwas eßbaren
zu suchen. Sie fanden eine Tiefkühlpizza und stürzten sich wie Tiere auf sie. Als sie es
endlich geschafft hatten die Packung zu entfernen schoben sie sie in den Ofen und setzten sich
wie Kinder davor und warteten das sie fertig war. Vaters Schmerzensschreie aus dem
Nebenzimmer übertönten sie dadurch das sie das Radio SEHR laut machten.
Die Pizza war fertig. Vater auch. Nachdem Steff ihm den Splitter rausgeholt hatte, fand Vater
es für überlebenswichtig das er jetzt einen Verband trägt. Man weiß ja nie was da passieren
könnte. Es könnte sich ja entzünden oder ähnliches. Sohn und egg, die ihre Pizza mampften,
verstanden Vater natürlich vollkommen. Steff schüttelte nur den Kopf darüber.
„Und was habt ihr Helden jetzt vor?“ Fragte sie die mampfende Runde.
Egg grummelte nur etwas unverständliches. Er mochte es überhaupt nicht wenn man ihn beim
essen störte. Vater sagte gar nix. Er hatte Manieren und sprach nicht mit vollem Mund.
Außerdem war er sauer auf Steff weil sie ihn so gequält hatte. Sohn, hatte weder Manieren
noch war er brubbelig bei einer Essensstörung, antwortete mit vollem Mund.
„Keine Ahnung! Laß dir was einfallen!“ gatschte er ihr vor.
Steff, die irgendwie nicht mehr so gut auf die Männers zu sprechen war, verschränkte die
Arme vor der Brust.
„Ihr seid ja soooo doof!“ Schmollte sie. Egg grinste. Vater und Sohn nicht. Die aßen.
Die Pizza war verputzt. Die Männer flegelten sich vor die Glotze um die neusten Nachrichten
zu sehen und Steff... Steff stand in der Küche und durfte abwaschen.
Plötzlich hörte sie einen Aufschrei aus dem Wohnzimmer. Mit einem Abwaschlappen
bewaffnet stürzte sie zu den anderen. Sie war sauer auf den Gordon. Er hatte ihr einen
Fingernagel abgebrochen. Und das würde er ihr büßen! Also stürzte sie, voller Kampfeslust
ins Wohnzimmer. Aber dort fand sie keinen Gordon. Sie sah nur wie Vater, egg und Sohn an
ihr vorbeistürzten und eilig das Haus verließen. Sie stand, den Lappen immer noch in der
Hand, in der Küche und schaute verdutz hinterher.
„Heee.“ Rief sie noch schwach hinterher. Aber sie waren schon weg. Und sie widmete sich
wieder dem Abwasch.
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Vater, egg und Sohn liefen wie vom Teufel gejagt die Straße hoch Richtung Friedhof. Als sie
5 Minuten später dort angekommen waren stürmten sie das Krankenhaus, welches sich direkt
neben dem Friedhof befand (welch Ironie!>:->)
Die dicke Empfangsdame begrüßte sie freundlich.
„Sie wünschen?“ Trällerte sie.
„F......FB!“ Stieß Vater nach Luft schnappend hervor.
„1. Stock. Zimmer 11!“ Sagte sie noch. Und sah nur noch wie die drei im Fahrstuhl
verschwanden. 15 Minuten später sah hörte sie einen dumpfen Aufschlag. Verwundert sah sie
auf und erblickte eine Gestalt auf dem Krankenhausvorplatz liegen. Im gleichen Moment
öffneten sich die Fahrstuhltüren und Vater, egg und Sohn kamen vergnügt heraus.
„Hehe.“ Grinste egg fies. „Das er es auch nie lernt.“
Vater und Sohn grinsten breit und verließen ruhig das Krankenhaus. Draußen sammelten sie
FB von der Wiese, der mal wieder in seiner Übernervosität elegant aus dem Fenster
gesprungen ist. Die dicke Schwester sah ihnen nur fragend nach. Doch dann widmete sie sich
wieder ihrem Lunchpaket.
Steff schreckte auf als die Tür aufflog. Sie hatte auch grade einen Blick in den Kühlschrank
geworfen und mit freudiger Überraschung eine Salatgurke gefunden. Nun verzog sie das
Gesicht als sie die anderen in die Küche kommen sah.
„Heeeee. Is FB n Geist oda wie?“ Fragte sie als sie FB erblickte.
FB grinste. „Neeeee. Ich war gar nicht tot!“
Steff schaute zu egg. „Ich denk.....“
„Egg ist doof!“ Unterbrach Vater sie. „Egg hätte wissen müssen das man den Puls am
Handgelenk und nicht am Ellenbogen mißt. FB war nicht tot. Er war nur Ohnmächtig.“
Steff sah egg vorwurfsvoll an. Egg, der komische Würgemale am Hals aufwies, senkte
beschämt den Kopf.
„Woher wußtet ihr das er noch lebt?“
„Wir ham Nachrichten geguckt Steff.“ Klärte Vater sie auf. „Die ham von nem Einbruch inner
Polizeistation berichtet und das ein Verletzter gefunden wurde.“
„Aha.“
„Und was nun Leute?“ Fragte egg.
„Also ich hab Hunger!“ Rief FB. Vater schob schnell mit seinem Fuß die Schachtel von der
Pizza zur Seite.
„Wir haben nix mehr FB!“
FB schaute enttäuscht aus der Wäsche.
„Denn gehen ma in Croque!“ Schlug Sohn vor. „Die vermissen uns doch bestimmt schon
oder?“
Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Auch der folgende von egg das FB bezahlt
wurde, mit Ausnahme von einer Gegenstimme begeistert aufgenommen. Das es draußen
schon dunkel war und es zur Zeit wieder gefährlich war bei Dunkelheit raus zu gehen
interessierte nicht. Und das lassen wir jetzt auch einfach mal außer Acht.
Der Croque war leer. Verständlich, wenn man bedenkt was die Menschen in der Stadt für eine
Heidenangst vor dem Gordon hatten.
Sie gingen rein. Überrascht stellten sie fest das Nicole, JA DIE NICOLE!, hinter dem Tresen
stand und sich langweilte.
„Hi Nicole.“ Grüßte egg. „Wie geht’s deinem Finger?“
Nicole schaute ihn fragend an. „Hä? Wieso Finger?“
Egg deutete auf den großen roten Fleck der immer noch an der Wand war.
„Achso das!“ Rief sie aus. „Das ist Ketchup!“
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„Ketchup?“ Fragten die 5 ungläubig.
„Ja Ketchup. Ich bin gestürzt und auf eine Ketchupflasche gefallen. Dabei wurde die Wand
voll gespritzt. Der Blutfleck den ihr sucht ist hier!“ Sie zeigte auf den Boden wo sie drauf
standen. Erschrocken traten sie alle einen Schritt zurück.
„Achso. Und wie ist das passiert?“
„Ich weiß nicht!“ Log Nicole sich was zurecht. „Ich hab mir glaub ich in den Finger
geschnitten!“
„Der Fleck ist doppelt so groß wie der an der Wand!“ Sagte Steffi skeptisch.
„Ich hab mich 2 mal geschnitten“ versuchte Nicole sich rauszureden.
Die 5 sahen sich skeptisch an.
„Sag das doch gleich.“ Sagte Vater dann und verschwand im Hinterzimmer. Die anderen
folgten ihm, aber nicht ohne vorher Nicole mit Arbeit zuzukacken.
Egg grinste fies, er wußte das sie es nicht mochte soo kurz vor Feierabend noch soviel Arbeit
zu bekommen.
Die 5 und Nicole saßen grade nix böses ahnend am Tisch und aßen bzw. schauten zu wie die
Männer aßen und unterhielten sich, als sich die Eingangstür zum Croque öffnete.
Nicole fluchte mal wieder leise und ging dann doch nach vorne um die Kunden zu Bedienen.
Steff und egg grinsten breit. Sie fanden es immer wieder aufs neue Toll wenn Nicole sich
aufregte. Die anderen 3 fanden es nicht so lustig. Tja das waren halt alles Dilettanten. 3 Leute
betraten den Raum. Eindeutig nicht von hier. Sie schwäbelten sich da einen ab, das war
unglaublich. Sie brauchten nur 3 Sätze sagen und schon lagen egg und Sohn lachend auf den
Boden und kringelten sich. Als sie sich wieder eingekriegt hatten sagte der dritte, der bis jetzt
noch gar nix gesagt hatte auch etwas mit einem Thüringer Dialekt, den hat man noch nicht
gehört. Sohn schlug mit dem Kopf auf den Tisch vor Lachen und egg kamen schon die
Tränen. Er liebte es über andere Dialekte zu lästern. Vor allem wenn’s schwäbische Thüringer
waren.
„Find ma also woas lustig odr was?“ Motzte der schwäbische Thüringer die beiden an.
Egg schaute ihn aus verheulten Augen an und schüttelte nur mit dem Kopf. Konnte sich das
lachen aber nicht verkneifen und prustete laut los. Jetzt mußten auch Vater und Steff
schmunzeln.
„Kannst du dich nicht entscheiden was du bist oder warum schwäbelst du hier auf thüringisch
rum?“ Fragte Vater todernst.
„Haha!“ Bekam er als Antwort. „Ich komme aus Thüringen und lebe seit einiger Zeit in schee
Schwabeländle.“
Steff lachte nun auch los. „Ja. Und du kommst bestimmt aus Dornburg und lebst jetzt in
Stuttgart oder?“
Der Typ verzog das Gesicht. Entgeistert schaute er Steff an als wenn er einen Geist gesehen
hatte. (Was ja fast stimmte)
„Woher woast des.“
Steff und egg verstummten sofort. Vater und Sohn lachten aber weiter. Sie bemerkten gar
nicht das egg und Steff die Sache plötzlich gar nicht mehr so lustig fanden.
„Du bist einer von den IBM’lern die sich hier in der Stadt breit machen wollen oder?“ Hakte
egg nach.
Der Typ bejahte. „Und wer seid’s ihr?“
Steff wollte grade antworten als die anderen beiden von vorne nach ihrem Kollegen riefen.
„He yahoo!! Komm nu!! Wir wolln los.“
Der Typ namens yahoo drehte sich um und wollte gehen.
„Wir sehns uns moal!“ Grüßte er noch und verschwand.
Steff und egg sahen sich ungläubig an.
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„War er das?“ Fragte Steff.
„Das war er!!!“ Sagte egg selbstsicher.
Die beiden sprangen auf und folgten yahoo nach draußen. Als sie die Tür öffneten sahen sie
nur noch wie die drei Möchtegernschwaben in ihr Auto stiegen, wo schon eine große, blaue
Gestalt auf sie wartete.
Der Gordon zerriß seine Opfer fein säuberlich in kleine Stückchen und schickte ein
Triumphgeheul in die Nacht.
Egg und Steff standen regungslos da.
„Du hast recht egg,“ sagte Steff dann, „das WAR er.“ Dann drehten sie sich schnell um und
machten die Tür hinter sich zu.
„ABSCHLIEßEN!!!!!!!!“ Rief egg Nicole zu. Diese kam angelaufen und schlug die Scheibe
des Notschalters ein. Seitdem der Gordon letztes Jahr einmal den Croque überfallen hatte
wurde sehr viel Wert auf ein strategisches Verteidigungssystem gelegt. Die Fenster konnte
man nun auf Knopfdruck vergittern, was eben geschah, und auf einen weiteren Knopfdruck
unter Strom setzen. Auch die Tür wurde Vergittert und unter Strom gesetzt, was egg, der sich
grade dagegen lehnte, deutlich merkte. Er bekam einen Schlag und flog quer durch den Raum
gegen einen Tisch. Vater, Sohn und FB kamen angelaufen.
„Was ist passiert?“
„DER GORDON HAT YAHOO GETÖTET!!!!“ Schrie Steffi hysterisch.
Egg rappelte sich wieder auf und schüttelte sich.
„Wuohu. Da liegen Volt drauf. Aua!“
Niemand beachtete egg. Alle waren damit beschäftigt Steff zu beruhigen die schnell atmete.
Sie würde gleich kollabieren wenn sie so weiter macht. Vater faßte ihr an die Schulter und
schüttelte sie.
„Ähm Hallo! Mir geht’s auch nicht gut!“ Versuchte egg kleinlaut auf sich aufmerksam zu
machen. Aber auch dieses mal fand er keine Beachtung.
„Steff dreh nicht durch! Beruhig dich!“
Steff brach zusammen.
„Er hat ihn getötet!“ Stammelte sie.
„Schnell Nicole! Wir brauchen Desoxiribonukleinsäure intravenös! Schnell!!!“ Befahl Vater
Nicole während er Steff auf einen Tisch legte. Nicole verschwand in der Küche um wenig
später wieder zu kommen.
„Sowas ham wir nicht! Wir sind kein Krankenhaus!“
Vater überlegte kurz. „Achja. Was hast du denn?“
Nicole schwenkte ein kleines Fläschchen. „Riechsalz?“ Fragte sie vorsichtig.
Egg, dem es gar nicht gut ging, stand schwankend hinter ihnen und versuchte auf sich
aufmerksam zu machen. Aber die anderen hörten ihn einfach nicht.
„OK! Ich hab verstanden!“ Sagte er eingeschnappt. „Ihr wollt mich nicht mehr. ICH GEHE!“
Egg drehte sich wütend um und wollt raus gehen. Aber dazu mußte er ja die Tür öffnen. Aber
denkt jetzt nicht er erinnerte sich an den Strom.
*ZOSCH* *BRITZELBRATZELBRUTZEL*
Egg flog schon wieder durch den Raum und landete unsanft.
Jetzt schauten die anderen mal kurz von Steff auf und sahen nach warum egg so einen Lärm
machte.
Egg wandt sich vor schmerzen auf dem Boden und röchelte gequält.
„Er bewegt sich also lebt er!“ Stellte Sohn fest.
Vater nickte und wand sich wieder Steff zu. Das Riechsalz hatte nicht geholfen. Was nun?
Nicole verschwand wieder in der Küche und suchte nach etwas besseren.
Plötzlich ertönte wieder ein *ZOSCH* *BRITZELBRATZELBRUTZEL* Aber diesmal von
draußen.
19
Vater war genervt.
Draußen lief grad, voller Angst ein Kunde davon, der eigentlich nur in den Croque wollte aber
gleich eine gewischt bekommen hat.
Diesem Kunden folgte ein blaues Wesen. Eine Ecke weiter hörte man plötzlich nur noch ein
aufschreien und ein heulen.
Der Gordon hatte sich noch einen geholt. Dann ging er wieder zurück zu dem Auto um an
dem Schwaben zu nagen. An diesen Schwaben würde er sich laben, dachte der Gordon noch
und auf die Rückbank. Er wunderte sich wieso dort nur noch 2 Schwaben lagen. Und dann sah
er es. Einer der drei lief grade in Richtung Bahnschienen.
Egg hatte keine Lust mehr. Alle haßten ihn. Er hockte sich in eine Ecke, schmollte und sah zu
wie die anderen sich um die >ACHSO WICHTIGE STEFFI< kümmerten. Die wird schon
nicht sterben, dachte er sich. Yahoo is tot. Na und? Was solls? Is doch noch längst kein Grund
so abzudrehen. Egg verstand es nicht. Er war sauer. Stocksauer.
IHM war wirklich etwas passiert aber das interessierte wohl keinen.
Sein Blick wanderte aus dem Fenster, wo er total desinteressiert raus schaute. Er sah
überwiegend Dunkelheit. Und dann noch die Schemenhaften Umrisse von ein paar Bäumen.
Die Bahnschienen darf man natürlich auch nicht vergessen! Und dann noch den Gordon wie
er einem Typen hinterher wetzte der aussah wie ein schwäbischer Thüringer. Egg fand es
lustig wie der Mensch verzweifelt versuchte vor dem Biest davonzulaufen. Es heiterte seine
Laune etwas auf. Plötzlich zuckte er zusammen, als wenn er aus einem Traum erwacht war.
Hatte er das eben wirklich gesehen? Oder hatte er sich das eingebildet. Er schaute noch mal
genauer hin.
Nein da war es. Yahoo stolperte über die Bahnschienen und der Gordon stolperte hinterher.
Egg wollte sich umdrehen um den anderen Bescheid zu sagen. Aber er brachte noch nicht mal
das erste Wort über die Lippen da winkte er schon ab.
„Ach vergeßt es!“ Sagte er zu sich selbst. Dann lief er zu den Knöpfen für das Abwehrsystem
und flippte sie allesamt auf Off.
Ein kleiner Schnitt nach Wien. Das Wiener Riesenrad, weltberühmt. Lustige Menschen
erfreuten sich an der schönen Aussicht über das nächtliche Wien. Plötzlich fiel der Strom aus.
Die Lichter des Rades blinkten noch mal kurz auf, dann war es dunkel.
Der Riesenradbetreiber kam aus seinem Büro und schaute verwundert nach oben. Was war
das denn? Dann zuckte er mit den Schultern und ging zu der Lautsprecheranlage.
„OK LEUTE! DIE PARTY IST VORBEI!“ Rief er durch.
„GEHT JETZT ALLE NACH HAUSE!!!!“ Dann verschwand er wieder in seinem Büro.
Zurück zur Stadt.
Egg flippte also alle Schalter auf Off. Der Strom schaltete sich sofort ab und auch die Gitter
verschwanden. Er schnappte sich die Schrotflinte, die unter dem Tresen lag und kletterte aus
dem Fenster.
Yahoo war geschafft. Er konnte nicht mehr. Der Gordon kam immer näher. Er wußte keinen
Ausweg mehr. Plötzlich tauchte 5 Meter vor ihm ein Baum auf.
Oh nein! Dachte er. Und im nächsten Moment lief er dagegen und kippte rücklings um.
Als er die Augen öffnete sah er in die gräßlich entstellte Fratze des Gordon. Der Gordon hatte
nur noch ein fiese glitzerndes Auge. Das andere war dunkel. Das kümmerte yahoo aber nicht.
Er wollte hier weg. Doch bevor er aufstehen konnte setzte der Gordon ihm eine Tatze auf die
Brust und schüttelte den Kopf. Dann knurrte er ihn an.
20
Yahoo knurrte zurück aber das schüchterte den Gordon nicht ein. In diesem Moment hörten
beide ein klackendes Geräusch. Yahoo konnte nix sehen aber der Gordon dafür um so besser.
„Hasta la Vista, Gordon!“ Sagte egg und drückte ab.
Nur hatte egg die Streuung der Schrotflinte nicht bedacht. Und so traf er den Gordon nicht
mitten im Kopf, sondern nur in der Schulter. Außerdem sind noch ein paar Kugel quer
geschlagen, daher der Name >Querschläger< und haben yahoo getroffen. Ihn aber nun
wirklich im Kopf.
Der Gordon jaulte mal wieder auf vor Schmerz. (Kann der sich nicht mal was anderes
einfallen lassen? Immer nur aufjaulen vor Schmerz. Laaaangweilig. Wie wärs denn mal mit.
Schmerzverzerrtem knurren. Oder AUA!) Dann ließ der Gordon von dem jetzt toten yahoo ab
und lief davon bevor egg die Streuung bedachte und noch mal schoß. Aber egg schoß nicht
noch mal. Er sah nur dem Gordon hinterher und lachte.
„Jahaha. Lauf du feiger Hund! Das sei dir eine Lehre!“ Rief er ihm hinterher und ging auf
Yahoo zu.
„Ups.“ Egg sah die Kopfwunde von yahoo und schaute sich unschuldig um. „Ich hab nix
gemacht!“ Sagte er sich selbst.
Dann zerrte er yahoo zurück zu dem Auto und schlich sich wieder in den Croque. Ohne das
die anderen ihn bemerkten legte er die Schrotflinte zurück und dippte die Schalter wieder auf
ON.
Wien. Das Riesenrad dreht sich wieder. Drei Wetter Taft?
NEIN!
Dippschalter!
Egg ging zu den anderen an den Tisch wo Vater grade Herzmassage machte. Egg wunderte
sich wieso er eine machte. Sie war doch nicht tot. Nur unter Schock. Hmhm. Ach egal.
„Yahoo hat noch gelebt!“ Sagte er so ganz spontan.
Im nächsten Moment hatte er zwei Hände an der Kehle. Steff war sofort aus ihrem
Schockzustand erwacht und schüttelte nun egg durch.
„WARUM SAGTST DU DAS NICHT FRÜHER!!!!!“ Schrie sie ihn an.
„Weil ich’s eben erst gesehen habe!“ Krächzte er.
Steff ließ ihn los. „Wo ist er?“
Egg schlurfte mit dem Fuß auf den Boden. „Nuja. Ich sagte er HAT noch gelebt. Nu nich
mehr. Der Gordon hatte ihn doch noch erwischt.“
Steff Blick ging ins leere.
„Fall nicht wieder in nen Schock!“ Redete Vater auf sie ein.“
„Uääääääääääääää“ jammerte Steff aber fand sich notdürftig damit ab.
„Vergessen wir die Sache!“ Versuchte egg das Thema zu wechseln.
Vater stimmte zu. FB, Sohn und Nicole auch. Nur Steff verzog das Gesicht aber letztendlich
nickte sie auch.
Dann war wieder Friede, Freude, Eierkuchen und sie konnten ihre Croques aufessen.
Der Croque hat zu gemacht. Egg und Co. wurden unter murren rausgeschmissen und nun
standen sie auf der Straße und überlegten was sie jetzt machen könnten.
„Wir sollten jedenfalls nicht auf der Straße stehen bleiben. Es ist zu gefährlich um diese Zeit
draußen zu sein.“ Meinte egg.
„Wegen den Ohren?“ Fragte Sohn.
Ohne Sohns blöde Bemerkung zu beachten redete egg weiter.
„Ich schlage vor das wir alle zu Vater gehen, er hat das größte Haus und meistens nen vollen
Kühlschrank.“ Egg grinste breit und schaute Vater an.
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Dieser murrte nur kurz aber stimmte dann zu.
„OK. Gehen wir zu mir.“
Die 5 verließen das Bahnhofsgelände. Sie verließen den Schauplatz eines Verbrechens. 2
Vollschwaben lagen zerstückelt in einem Auto und ein Halbschwabe aus Thüringen lag mit
einem Kopfschuß auf den Gleisen.
Plötzlich war ein Flügelschlagen zu hören. Eine Krähe landete auf dem leblosen Körper
yahoos und hüpfte neugierig Richtung Kopf. Mit ihren dunklen Krähenaugen betrachtete sie
das Loch im Kopf. Plötzlich hörte es auf zu bluten und die Wunde schloß sich auf
wundersame Weise. Die Krähe krächzte einmal auf, flog weg und verschwand am Sternlosen
Nachthimmel.
22
5.
23
6.
„Ich habe eine Idee!“
Vater, egg, Steff und Sohn sahen FB ungläubig an. ER hat eine Idee? Das kann doch nicht
sein.
Nachdem sie in Vaters Haus angekommen waren hatten sie erstmal vergeblich etwas zu essen
gesucht. Als sie es letztendlich eingesehen haben das es nichts gibt haben sie sich wehleidig
vor die Glotze gehängt und sind denn auch irgendwann mal schlafen gegangen. Jetzt saßen
sie, mit dicken Augenringen, am Frühstückstisch und überlegten wie sie den Gordon diesmal
besiegen konnten.
„Was denn FB?“ Fragte Vater schließlich.
„Der Gordon hat doch Angst vor Funkstrahlen richtig?“ Fragte FB.
Alle nickten. „Mehr oder weniger.“ Sagt egg.
„Vater, du arbeitest doch bei der Delegom. Habt ihr nicht solch Dingers die Funkwellen
ausstrahlen im Taschenformat? Die könnten wir doch holen!“
Vater schüttelte den Kopf. Er konnte nicht glauben das FB wieder so doof werden konnte.
Naja was solls.
„Nein FB. Sowas gibs nicht! Wie denn auch?“
„Aber so schlecht ist die Idee doch gar nicht!“ Warf egg plötzlich ein. „Funkwellen! Das ist es
doch Vater!“
„Nein egg. Sowas gibs nicht!“
„Ich rede hier nicht von Minifunktürmen für die Tasche! Ich rede von dem Funkturm!“
Egg schaute aus dem Fenster in Richtung Funklochwald und deutete auf dem Funkturm am
Waldrand.
Vater kapierte sofort.
„Klar! Wir geben ne Störungsmeldung bei der Delegom auf und die Reparieren das denn. So
wie die immer sagen machen die das in 24 Stunden spätestens!“
Egg stand auf und ging zum Telefon.
Wenig später kam er wieder.
„Soooooo. Das wars. Der Sachse am andern Ende meinte es ist bis spätestens morgen
erledigt.“
Und so kam es das sich die fünf gemeinsam an den Tisch setzten und warteten. Und
warteten......und warteten......usw...................
2 Tage später.
„Egg!“ Röchelte Sohn. „Glaubst du das die noch kommen?“
Egg schüttelte schwach den Kopf.
Und auch die andern hatten den Mut verloren.
Vater schlug die Augen auf.
„Was is los?“ Fragte er verschlafen.
„Sie kommen nicht Vater.“ Sagte egg bedrückt.
Vater stand auf.
„Dann machen wir es alleine!“
„Machen wir?“ Fragte Steff skeptisch.
„Jep! Sohn und FB! Ihr kommt mit mir. Wir müssen Werkzeug holen. Egg, du wirst mit Steff
runter zum Funkturm gehen und schauen was sich machen läßt.“
Egg nickte. Dann standen Sohn und FB auch auf und folgten Vater nach draußen.
Dunkelheit. Tiefschwarze, erdrückende Dunkelheit.
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Von weiten konnte man ganz schwach Stimmen hören. Schritte kamen näher. Plötzlich wurde
eine schwere Stahltür geöffnet und grelle Lichtstrahlen fluteten einen langen Gang.
Vater, Sohn und FB standen in der Tür und schauten den Gang entlang. Sie waren in den
Bunkergebäuden von Vaters Arbeit. Tief unter der Erde. Hier kam so gut wie nie jemand
runter und dementsprechend türmte sich auch der Staub.
„Was ist hier unten!“ Fragte FB.
„Werkzeug!“ Antwortete Vater.
„Hier unten?“ Fragte Sohn.
Vater nickte. „Ja Sohn. Hier unten.“ Dann ging er den Gang entlang. Sohn und FB folgten
ihm.
Ihre Schritte halten in den engen Gängen. Das Licht war nicht grade hell und warf viele
unheimliche Schatten.
Vater blieb vor einer Tür stehen und kramte in seiner Tasche nach einem Schlüssel. Plötzlich
wirbelte FB herum.
„Was ist?“ Fragte Vater.
„Die Tür, sie ist zugefallen.“
„Na und. Die geht auch wieder auf. Das war der Wind.“
FB beruhigte sich. „Wenn du meinst.“
Vater meinte es so. Endlich fand er auch den Schlüssel für die Tür und schloß auf. Eine
riesige Lagerhalle befand sich dahinter. Werkzeuge und andere Geräte stapelten sich an die
Decke. Und...... plötzlich konnten sie nix mehr sehen weil das Licht ausging.
Sohn schrie auf vor Schreck.
„Scheiße warum geht das Licht aus?“ Wunderte sich Vater und schaute besorgt in die
Richtung von wo sie gekommen waren.
„FB! Geh zurück und sie nach was los ist. Und mach das verdammte Licht wieder an!“ Sagte
er zu FB.
Dieser grummelte zwar erst aber tastete sich dann blind durch die Dunkelheit zurück.
Vater betrat dann die Lagerhalle und machte das Licht dort an.
„Komm Sohn. Wir besorgen uns unsere Sachen.“
Egg und Steff waren am Funkturm. Es nieselte n bißchen und auch sonst war das Wetter
richtig scheiße. Halt typisch für Herbst. Außerdem war es saukalt.
„Was isses?“ Fragte Steff, der das überhaupt nicht gefiel, das sie bei diesem Wetter draußen
sein mußte. Sie hatte sich in ihre Jacke gewickelt mit nem dicken Schal um und stand hinter
egg. Dieser Hockte an einem Schaltkasten vom Funkturm und studierte genauestens die
Nagespuren an den Kabeln.
„Angenagt!“ Diagnostizierte er.
„Angenagt? Kann man das wieder flicken?“
„Kann man. Wenn Vater das richtige Werkzeug mitbringt.“
„Denn hoffen wir mal.“
Plötzlich war ein Geräusch von oben zu hören. Erschrocken sahen beide auf uns sahen wie
sich eine schwarze Krähe auf die Turmspitze setzte.
Egg wand sich wieder dem Schaltkasten zu. Krähen interessierten ihn nicht. Steff beobachtete
den Vogel. Der Vogel beobachtete Steff.
Plötzlich wurde Steff von hinten zu Boden gestoßen. Sie schrie auf und landete mit dem
Gesicht im Matsch. Egg drehte sich um. Aber bevor er reagieren konnte hatte er schon eine
Hand am Hals die ihn hoch hob und würgte.
„Wüüüürrrgghhss“ würgte egg. Doch die Hand ließ ihn nicht los.
„Du Dummvieh hast mich abgeknallt!“ Sprach der Besitzer der Hand im scharfen Tonfall.
„Hä?“
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Die Hand drückte fester zu. Egg sah schon Sterne. Er bekam keine Luft mehr.
„Es war doch keine Absicht!“ Gluckste egg rum. Aber das interessierte die Hand nicht. Die
Hand ließ erst locker als eine schrille Stimme ertönte.
„Laß IHN LOS!!!!!“
Steff hatte sich wieder aufgerappelt und sauber gemacht. Nun beschloß sie einzuschreiten.
Beide, die Hand und egg schraken bei der Stimme zusammen. Der Handbesitzer drehte sich
ängstlich um.
Steff stand da, mit funkelnden Augen und schaute ihn böse an. Doch plötzlich wich die
Ernsthaftigkeit aus ihrem Gesicht und sie fing an zu strahlen.
„Yahoo?“ Fragte sie ungläubig?
„Ja.“ Antwortete dieser und ließ egg los. Der fiel wie ein nasser Sack zu Boden und schnappte
nach Luft.
Steff stürmte auf Yahoo zu und umarmte ihn.
„Ich dachte du wärst tot!“ Sagte sie.
„Ja!“ Keuchte egg. „Das dachte ich auch.“
Yahoo gab egg einen Tritt und wand sich wieder Steff zu.
„Das war ich auch. Dieses Ei da unten hat mich abgeknallt.“ Er deutete auf egg der sich
immer noch auf dem Boden wand.
„ER HAT WAS???“
Egg schaute vorsichtig zu Steff auf und lächelte verlegen. „Sorry?“ Versuchte er.
Steff war fassungslos. Wie konnte er IHREN yahoo einfach so erschießen? Aber ist ja egal.
Hauptsache er war wieder da.
„Und wieso lebst du wieder?? Fragte sie weiter. „Bist du jetzt n Geist?“
„So was ähnliches. Mehr n Untoter.“
Egg stand auf. „Hehe. N Zombie?“
„Neee. Nur untot.“
Steff war das egal. Ihr yahoo war wieder da und mehr war nicht wichtig.
Zusammen gingen sie vom Funkturm weg in Richtung Haus und ließen egg im Regen stehn.
Egg stapfte mürrisch hinterher. Er war nun bockig. Keiner redete mehr mit ihm. Mal
wieder.....
„Und das noch.“ Vater packte Sohn ein weiteres undefinierbares Werkzeug in die Hand.
Plötzlich ein Schrei. Erschrocken drehten sich die beiden in Richtung Tür um.
„Was war das?“ Fragte Sohn ängstlich. Vater antwortete nicht. Er ging wortlos Richtung Tür
um nachzusehen.
Ein weiterer Schrei ertönte, dann ein gurgelndes Geräusch.
Vaters Befürchtungen wurden wahr. DER GORDON!
Er schnappte sich eine Eisenstange die in der Ecke stand und rannte hinaus auf den Flur. Sohn
folgte ihm.
Sie hasteten den Gang entlang, Richtung Ausgang. Als sie um die Ecke bogen blieben sie
abrupt stehen. Da war er. Der Gordon. Gebeugt über dem leblosen Körper FB’s. Seine
Schnauze steckte tief in dessen Bauchdecke. An der Wand war ein großer Blutfleck zu sehen.
Sohn mußte würgen. Er ließ das Werkzeug fallen und übergab sich. Vater stand geschockt da.
Da bemerkte der Gordon sie. Langsam drehte er sich zu den beiden neuen Opfern um. Ein
zufriedenes, Siegessicheres knurren war zu hören. Dann stand er langsam auf und trottet auf
die beiden zu. Vater sah sich Hilfe suchend um. Was sollte er tun?
Sohn, der mittlerweile fertig war mit kotzen, reagierte als erster. Er nahm sich ein Werkzeug
nach dem anderen und bewarf den Gordon damit. Vater rannte zurück zu der Lagerhalle.
„Ich bin gleich wieder da!“ Rief er ihm zu.
Sohn reagierte nicht. Er mußte den Gordon aufhalten.
26
Der Gordon wich geschickt den anfliegenden Werkzeugen aus und kam bedrohlich nahe. Er
brüllte Sohn an. Dieses Brüllen wurde durch den Engen Gang und das Echo mehrfach
wiedergegeben und ließ Sohn erschauern. Er hatte jetzt nur noch einen Hammer. Wenn er den
warf, dann hatte er nichts mehr. Er bekam Panik. In diesem Moment stürzte sich der Gordon
auf Sohn und wollte ihn zu Boden reißen. Aber Sohn wich instinktiv aus und der Gordon
sprang gegen die Wand. Ein dumpfer matschiger Aufprall war zu hören. Dann fiel der Gordon
zu Boden. Sohn wollte die Gelegenheit ausnutzen und Richtung Ausgang rennen, aber der
Gordon reagierte blitzschnell und hielt seinen Fuß fest. Sohn stürzte und schlug hart auf. Der
Gordon erhob sich wieder und stellte sich grunzend über Sohn. Dieser hielt schützend seinen
Hammer vors Gesicht, bis ihm der Gedanke kam. Er schlug mit voller Wucht auf den Fuß des
Gordon. Dieser sprang wie von Wespen gestochen auf einem Bein umher und hielt sich den
Fuß. Sohn, der überrascht war den Gordon so leicht zu bezwingen, sprang auf und rannte
Richtung Tür. Kein Gedanke an Vater, der jetzt immer noch im Lager war, warum auch
immer. Sohn dachte nur daran hier raus zu kommen. Als er die Tür erreichte drehte er sich
noch einmal um und sah wie Vater auf ihn zu rannte, dicht gefolgt vom Gordon.
„Beeil dich Vater! Er ist dicht hinter dir!“
Vater blieb stehen und wollte nachsehen ob es stimmte was Sohn da sagte, und es stimmte.
Der Gordon sprang Vater an und riß ihn zu Boden. Vater schrie auf, aber nicht lange.
Spätestens als sein Kopf alleine auf Sohn zu rollte waren die Schreie verstummt. Der Gordon
schaute jetzt zu Sohn der erstarrt an der Tür stand. Blut tropfte von des Gordons schnauze und
er knurrte Sohn drohend an. Dann sprang er auf ihn zu.
Sohn löste sich aus seinem Schockzustand und schlug die Tür zu. Ein dumpfer Schlag war zu
hören als der Gordon von innen dagegen sprang. Sohn schob schnell den Riegel vor und trat
vorsichtshalber 3 Schritte zurück. Er hörte das Hämmern und kratzen des Gordons der
versuchte die Tür zu zerschmettern. Aber es war eine schwere Stahltür, und sie würde dem
Gordon standhalten.
Nach einer Minute hörte das Hämmern auf. Sohn stand noch eine Weile da und lauschte, aber
es war nichts mehr zu hören. Er wußte das der Gordon gefangen war. Und er wußte das der
Gordon das auch wußte. Jetzt mußte er den andern Bescheid sagen damit sie was unternehmen
konnten. So traurig es ist das die Gefangennahme des Gordons 2 schwere Opfer gefordert hat,
aber der Gordon war kurz vor seiner Vernichtung. Und Sohn versuchte sich einzureden das es
das wert war. Aber er glaubte es sich selbst nicht so recht.
Bedrückt stieg er die Treppe hoch und verließ das Gebäude. Er mußte egg und Steff finden.
Sie mußten das Monster vernichten.
Sohn stieß die Tür zu Vaters Haus auf. Draußen hatte es angefangen zu schneien und Sohn
sah aus wie ein Schneemann. Oder besser wie ein Schneesohn.
Egg, der gelangweilt am Küchentisch saß und Löcher in die Luft starrte, sah überrascht auf.
Sohn stand tropfend naß mit einer weißen Schneedecke überzogen in der Tür und schaute ihn
panisch an.
„Was is?“ Fragte egg. „Was hab ich gemacht?“
Sohn schlug die Tür zu und schüttelte sich ab.
Egg schaute ihm wortlos zu wie er seine Jacke in die Ecke warf und sich, ebenfalls wortlos, zu
ihm an den Tisch setzte.
„Wo sind die andern?“ Fragte egg endlich.
Sohn schaute ins leere. „Tot! Der Gordon hat uns im Bunker besucht.“
„Alle beide?“
Sohn nickte. „Alle beide!“
Dann schwiegen sie sich eine Weile an. „Und wo ist Steff?“
„Sowas ähnliches wie tot.“
27
„?“
„Yahoo war doch net tot. Der is nu untot, weil irgendsone blöde Krähe es toll fand ihn wieder
zu beleben.“
„Ne Krähe?“
„Jo ne Krähe. Ich mag die Fladderviecher net. Die sind so schwarz und krähig. Außerdem
ham sie yahoo zurück geholt.“
Sohn nickte mitleidsvoll.
„Tja und nu is Steff mit yahoo im Nebenzimmer. Die sind da schon ne ganze Stunde drin. Ich
glaub net das die heut noch rauskommen. Wenn die überhaupt rauskommen.“
„Das is blöd.“ Meinte Sohn. „Nu sind ma alleine.“
„Jo.“
„Aber ein gutes hatte es das Vater und FB tot sind egg!“
„Wasn?“
„Ich habe den Gordon im Bunker der Delegom eingesperrt. Dort kann er nicht mehr raus. Wir
müssen nur hin und ihn töten. Irgendwie.“
„Er ist eingesperrt? Das is ja klasse!“ Freute sich egg. „Laß es uns hinter uns bringen Sohn.“
„JETZT?“
„Klar. Wann sonst?“
Sohn stand auf und zog sich wieder seine Jacke an.
„Ich frag Steff ob sie mitkommt. Vorsichtig steckte er seinen Kopf durch die Tür zum
Nachbarzimmer aber zog ihn sofort wieder zurück. Er hörte nur noch wie etwas gegen die Tür
flog und in tausend Scherben zerbrach.
„DRAUßEN BLEIBEN!!!“ Ertönte Steffs Stimme von drinnen.
Egg und Sohn schauten sich nur an und grinsten.
Dann verließen sie das Haus OHNE Steff.
Egg und Sohn stapften durch einen wilden Schneesturm Richtung Delegom. Es war schwer
bei diesem Wetter vorwärts zu kommen, aber nach gut einer halben Stunde hatten sie es
geschafft. Sie standen jetzt vor dem großen Gebäude und schauten ehrfurchtsvoll die steile
Hauswand hoch.
Egg's blickt schweifte zum Nachbarhaus, wo IBM grade ihre neue Niederlassung baute. Der
Baulärm war extrem laut. Der Baukran schwenkte einen schweren Stahlträger wie ein
Hypnotiseur hin und her. Und viele kleine Bauarbeiter kletterten auf dem Gerüst herum.
Das Haus war schon sehr weit. Würde wohl nur noch n paar Tage dauern bis es auch fertig
war.
Jaja. Dachte egg. Die industrielle Entwicklung der Stadt hat sich schon stark verändert seit der
Gordon tot ist. Aber nun war er ja wieder da, aber nicht mehr lange.
Egg grinste siegessicher. Dann betrat er das Gebäude und ging mit Sohn in den Keller.
„Ich höre nichts Sohn!“ Flüsterte egg.
Er hatte ein Ohr an die Tür gelegt und lauschte ob er den Gordon in den Bunkeranlagen hören
konnte.
„Aber er muß da sein. Das hier ist der einzige Ausgang aus den Gängen. Und die Tür ist fest
verschlossen!“
Egg lauschte weiter. „Ich höre echt nix!“
„Dann gehen wir rein!“
„Und dann?“ Fragte egg. „Dann tötet er uns auch!“
„Ja was willst denn machen?
„WAFFEN!“ Sagte er cool. Dann grinste er ihn breit an.
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Die Tür flog auf und Schnee wehte herein. Der Verkäufer schaute verärgert auf.
„Tür zu!“ Fuhr er die beiden Gestalten an.
Eine schloß die Tür wieder und schritt langsam auf den Verkäufer zu.
Die zweite Person schlenderte zwischen den Regalen hindurch und schaute sich um.
„Kann ich ihnen helfen?“ Fragte der Verkäufer und sah auf. Dann verfinsterte sich sein
Gesicht. Diese Person kannte er doch!
Sohn grinste ihn an als er bemerkte das der Verkäufer ihn erkannt hatte.
„Kriegen wir’s heute leichter oder willst du wieder schlafen gehen?“
Der Verkäufer begann zu wimmern. „Aber Leute, das kostet doch alles Geld."
Sohn schwenkte seine Hand bedrohlich Richtung Verkäufer. Dieser wich einen Schritt zurück.
Schlug dabei mit dem Kopf gegen ein Regal das hinter ihm hing und fiel ohnmächtig zu
Boden. Sohn schaute unschuldig hinter den Tresen auf den am Boden liegenden Verkäufer.
„Upsi“ sagte er grinsend.
Egg kam, 2 Waffen unterm arm geklemmt und 2 Pistolen im Gürtel, zur Kasse.
„Wo is der Verkäufer?“ Fragte er Sohn.
„Der.......is mal kurz aufs Klo.“ Log er. „Er meinte weil wir so gute Kunden sind kriegen wir’s
umsonst.“
„Cool.“ Freute sich egg. Dann drückte er Sohn eine Pistole und einen Flammenwerfer in die
Hand.
„Denn mal los!“
Sohn schob den Riegel zurück und egg stürmte in wildem Kampfgeschrei in den Gang und
gab einen Feuerstoß ab. Sengende Hitze schlug ihm entgegen. Sohn stellte sich neben ihm,
bereit alles zu verbrutzeln was sich bewegte. Außer egg natürlich!
Als die Luft sich wieder abgekühlt hatte gingen sie vorsichtig den Gang entlang. Bei der
ersten Abzweigung blieben sie stehen. Egg gab Sohn irgendwelche Zeichen, die Sohn aber
nicht verstand. Egg verstand die ja auch nicht. Er hatte das nur mal in einem Kriegsfilm
gesehen und fand es jetzt halt passend.
Dann stürzte er um die Ecke und gab noch einen Flammenstoß ab. Sohn hüpfte wieder
hinterher. Aber auch diesmal war nix von dem Gordon zu sehen.
Vorsichtig gingen sie weiter, bis der Gang plötzlich aufhörte.
„Hier ist der Gang zu Ende Sohn.“ Sagte egg. „Bist du sicher das der Gordon hier ist?“
„Ja. Er muß in der Lagerhalle sein. Dort ist die Tür.“ Sohn drehte sich um und zeigte auf die
Tür hinter ihnen.
Egg drehte sich auch um und sah wie der Gordon sich grade auf Zehenspitzen aus der
Lagerhalle schlich.
„DA IST ER!!!!!!!“ Schrie egg.
„JAAAAAAA!!!!!!“ Schrie Sohn zurück.
Der Gordon, überrascht bei seiner Flucht, drehte sich um. Dann verzog er seine gräßliche
Schnauze zu einem grinsen, winkte einmal und lief dann so schnell er konnte Richtung
Ausgang. Egg und Sohn stürzten hinterher. Aber der Gordon war schneller. Als er die Stahltür
erreichte grunzte er sie noch einmal frech an und schlug die Tür zu. Egg und Sohn kamen
Bruchteile von Sekunden zu spät. Sie hämmerten gegen die Tür. Aber es ließ sich nichts
machen. Der Gordon hat sie abgesperrt. Sie waren gefangen.
„Und jetzt?“ Fragte Sohn dem heulen nahe. „Gefangen in der eigenen Falle.“
„Wer andern eine Grube gräbt.....du kennst den Spruch.“
„SCHEIß WITZ EGG!!!!!“
„Ich weiß.“
Sie setzten sich auf den Boden und dachten über eine mögliche Flucht nach.
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„Wir können ja warten bis die Delegomiker wieder anfangen zu arbeiten. Wenn die uns denn
hören hier unten holen die uns raus!“ Überlegte egg.
„DELEGOM? ARBEITEN? Denk mal drüber nach egg!“
Egg nickte. „Da haste recht. Wir haben ein Problem.“
Plötzlich wurde es hell. Egg schaute verwundert nach oben und sah wie über Sohns Kopf eine
Glühbirne schwebte. Ihm ist ein Licht aufgegangen.
Sohn stand auf. "Ich glaube in der Lagerhalle war eine Lüftungsanlage. Wir könnten doch
darüber hinauskriechen."
„*g*“ machte egg. Dann stand auch er auf und ging mit Sohn zur Lagerhalle.
„Da siehst du?“ Sohn zeigte auf ein kleines schmales Gitter oben an der Wand. Egg kletterte
auf eine Kiste und nahm das Gitter ab. Ein dunkler schmaler Lüftungsschacht bot sich ihm
dar.
„Und du meinst darüber kommt man raus?“
Sohn nickte eifrig. „Im Fernsehen klappt das immer.“
„Na denn. Denn wolln wir mal gel.“
Sie legten ihre Waffen ab und zwängten sich nacheinander in den klaustrophisch engen
Schacht. Die Luft hier drinne war schlecht. Obwohl es ein Lüftungsschacht war.
Sie kamen nur sehr langsam voran, weil sie kaum Platz hatten sich zu bewegen. Zentimeter
für Zentimeter robbten sie vorwärts.
„Was denkst du wie weit es ist?“ Fragte egg gequält nach hinten wo Sohn hinter ihm
herkroch.
„Ich weiß nicht. Aber beim nächsten Gitter gehen wir raus!“
Egg nickte. Auch wenn Sohn das nicht sehen konnte.
Plötzlich hörte Sohn hinter sich ein Geräusch. Er drehte sich soweit herum wie es der enge
Gang zuließ und er erstarrte.
„Krabbel egg! Krabbel so schnell du kannst!“ Rief er nach vorne.
„Warum?“
„DER GORDON!!!“
Egg schaute nach hinten und sah die mächtige Gestalt des Gordon auf sie zu krabbeln.
Obwohl es für den Gordon noch enger ist in diesem Schacht kam er sehr schnell voran.
Egg krabbelte schneller. Ca. 15 Meter vor ihm sah er einen Lichtschein. Ein Gitter! Da mußte
es raus gehen.
Egg krabbelte als wenn es um sein Leben ginge. Was ja auch stimmte. Aber lassen wir das. Es
kam ihm so vor als wenn dieses verdammt Gitter nicht einen Meter näher kam. Er wollte nicht
sterben. Nicht hier. Nicht jetzt. Und er hörte das schnaufen des Gordons immer näher
kommen.
Sohn, der ja hinter egg war, krabbelte schneller als egg und schob ihn so weiter vorwärts. Egg
wollte noch mal nachprüfen wie weit das Gitter jetzt noch weg war, da bemerkte er das er
schon direkt darüber war.
„SCHEIßE!!“ Fluchte er.
„WAS?“ Rief Sohn in Panik. „Die Scheiße ist hinter uns. Was denn noch???“
Egg schlug auf das Gitter. Es ließ sich nicht öffnen. Er hämmerte darauf herum. Aber es
bewegte sich nicht.
Sohn hatte das Problem jetzt auch bemerkt und schlug auf das Gitter ein.
Plötzlich gab es nach und die beiden stürzten nach unten. Egg schlug hart auf einem
Schreibtisch auf und rollte sich sofort zur Seite damit Sohn nicht auf ihn stürzte. Doch Sohn
stürzte nicht. Er hing zappelnd in der Luft. Der Gordon hatte sich einen Fuß von ihm gekrallt
und hielt ihn fest. Egg schaute erschrocken nach oben. Was sollte er jetzt tun? Er sah sich
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ratlos um. Dann fiel sein Blick auf einen Feuerlöscher an der Wand. Geistesgegenwärtig riß er
ihn von der Wand und kletterte auf den Tisch.
Er sprühte den ganzen Löschschaum in die Öffnung, aber der Gordon ließ Sohn nicht los. Im
Gegenteil. Er begann ihn zurück in den Schacht zu ziehen. Egg sprühte weiter. Doch
irgendwann ist ja alles mal am Ende. So auch dieser Feuerlöscher. Als er nur noch kleine
Schaumfusseln ausspuckte suchte sich egg nach einer neuen Waffe um. Er fand nichts. Dann
fiel sein Blick noch mal auf den Feuerlöscher in seiner Hand.
Es war einen Versuch Wert.
Er schleuderte den Feuerlöscher mit voller Wucht in den Schacht. Ein dumpfer Aufprall
erklang und das aufjaulen des Gordons. Dann fiel Sohn zu Boden. Er wand sich vor
Schmerzen auf dem Schreibtisch. Egg half ihm auf.
„Komm Sohn. Wir müssen hier weg!“
Sohn rappelte sich auf und humpelte egg hinterher aus dem Büro.
Dann sprang der Gordon aus dem Schacht und landete krachend auf dem Schreibtisch,
welcher unter seinem Gewicht zusammenbrach. Er schnupperte einmal und stieß ein Jaulen in
die Luft. Dann nahm er die Verfolgung auf.
Sohn humpelte den Gang entlang. Und direkt hinter egg. Er drehte sich um, um nach dem
Gordon zu sehen. Noch war er nicht da. Er schaute wieder nach vorne und egg war weg!
Verwundert blieb er stehen. Er war doch eben noch da.
„Glucks“ gluckste Sohn.
Egg hatte ihn am Nacken gepackt und in einen Raum gezogen. Er verschloß schnell die Tür
und hielt sich den Finger vor den Mund.
„Pssst Sohn. Kein Wort!“ Sagte er zu ihm.
Dann lauschte er an der Tür. Er hörte Schritte. Langsame schwere Schritte. Die Schritte
kamen näher. Egg hielt den Atem an. Er hoffte das der Gordon sie nicht riechen würde. Er
hoffte inständig.
Die Schritte schritten an dem Raum vorbei und entfernten sich wieder. Egg atmete erleichtert
auf. Dann öffnete er vorsichtig die Tür und spähte hinaus.
Kein Gordon links, kein Gordon rechts.
„Die Luft ist rein Sohn!“ Flüsterte er. Dann schlüpfte er leise durch die Tür und lief so leise er
konnte Richtung Ausgang. Sohn, der jetzt nicht mehr so stark humpelte, lief hinterher.
Der Gordon pirschte durch die verlassenen Bürogänge. Auf der Suche nach seinen
entkommenen Opfern. Die Witterung hatte er schon längst verloren. Nämlich in dem
Augenblick als ihm einfiel das er ja etwas verschnupft war und eigentlich gar nix riechen
konnte. Jetzt tigerte er durch das Gebäude in der Hoffnung sie anders aufzuspüren.
Er war mittlerweile im 11. Stockwerk in einem Großraumbüro mit Panoramafenster. Wütend,
weil er die beiden Menschen noch immer nicht gefunden hatte, schaute er aus dem Fenster.
Und da sah er es. Ganz unten am Ausgang standen egg und Sohn. Sie entfernten sich schnell
vom Gebäude. Der Gordon wußte das er sie jetzt nicht mehr einholen würde können. Aber er
wußte das sie sich noch mal wieder sehen würden.
Lauft nur. Dachte er sich. Ihr entkommt mir nicht.
Er öffnete das Fenster und brüllte einen Schrei in die Nacht das es die ganze Stadt hörte.
Egg und Sohn blieben stehen. Sie hörten ein Brüllen von oben. Und da sahen sie ihn. Der
Gordon. Ganz oben im Gebäude stand er an einem Fenster und brüllte in die Nacht. Ein
furchteinflößendes Brüllen das unter die Haut ging. Egg und Sohn gingen schneller. Sie
wollten nach Hause. In Sicherheit.
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7.
Knarrend öffnete sich eine Holztür und ein schmaler Lichtspalt fiel in die dunkle Küche. Dann
öffnete sich die Tür weiter und Steff schlurfte verschlafen aus dem Schlafzimmer in Richtung
Kühlschrank. Davor blieb sie erstmal stehen und sah sich müde um. Keiner da. Gut. Dann
öffnete sie ihn.
Mit kleinen Augen durchstöberte sie den Kühlschrank nach etwas eßbaren, fand aber nichts.
„Scheiße!“ Fluchte sie leise.
Dann nahm sie einen Schluck Milch und schlurfte wieder zurück ins Schlafzimmer. Langsam
zog sie die Tür hinter sich zu die dann leise ins Schloß fiel.
Eine Millionstel Sekunde später wurde die Haustür krachend aufgestoßen. Sohn und egg
kamen laut lärmend und völlig außer Atem hereingestürmt und schlugen die Tür hinter sich
zu. Sohn stürzte ans Fenster und sah nach ob sie vielleicht vom Gordon verfolgt wurden.
„Nichts!“
Egg atmete auf. „Gerettet!“
Sohn setzte sich geschafft an den Tisch.
„Und jetzt egg? Was machen wir jetzt?“
Egg setzte sich auch und dachte nach.
„Ich denke nach Sohn. Wie haben wir es letztes mal geschafft?“
„Mitn LWL.“ Sagte Sohn.
Eggs Augen leuchteten auf. „DER LWL! DAS IST ES!“
Sohn verstand nicht ganz.
„Mensch Sohn! Wir haben den LWL doch noch! Damit kriegen wir ihn!“
Sohn verstand ein bißchen.
„Wir schießen Gordon tot mit LWL!“ Sagte er ganz langsam damit Sohn es verstand.
Jetzt verstand er. Er grinste.
„Wo habt ihr ihn?“
„Wen?“
„DEN LWL!“
„Den hat Vater immer im Schlafzimmer.“ Sohn zeigte auf die Tür, wo vor wenigen Minuten
Steff verschwunden ist.
„Hol ihn!“ Sagte egg. „Ich geh Steff suchen. Sie muß hier ja irgendwo sein.“
Sohn stand auf und ging zum Schlafzimmer während egg die Treppe nach oben stieg.
Einige Sekunden später hörte er einen entsetzten Aufschrei. Er hastete die Treppe hinunter
und sah nur noch wie Sohn am Boden lag. Neben ihm eine zerbrochene Vase.
„SOHN!“ Schrie egg auf. Doch als er sich zu ihm runterbeugte flog ein Schuh in seine
Richtung. In letzter Sekunde konnte er Ausweichen. Dann robbte er sich unter schweren
Beschuß von diversen Schlafzimmereinrichtungen Richtung Schlafzimmertür. Als er dort
angekommen war schlug er sie zu. Der Beschuß hörte auf. Egg war erleichtert.
„Sohn wie geht’s dir?“ Fragte er besorgt.
Sohn stand taumelnd auf und hielt sich den Kopf. „Sie hat mich erwischt egg. Ich glaub ich
mach’s nicht mehr lange.“
„Sohn du redest Dreck! Mach dir lieber n Kopf wie wir den LWL da raus kriegen ohne von
etwas getroffen zu werden.
„Egg ich habe eben fürchterliches gesehen. Und eine Vase an den Kopf bekommen. MIR
GEHT ES SCHEIßE!“
„Denn hau doch ab. Ich denk alleine.“
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„Aber laß dich nicht treffen.“ Sagte Sohn noch und taumelte dann die Treppe hoch um sich
schlafen zu legen.
Egg saß nun alleine in der Küche. Wie zum Teufel sollte er Steff dazu bringen ihr den LWL
auszuhändigen. Sie würde ich bewerfen bis sie nichts mehr hatte.
Eine leise Stimme sprach zu egg die nur er hören konnte. Sie wiederholte immer nur einen
Satz.
Bis sie nichts mehr hatte......
Bis sie nichts mehr hatte......
Bis sie nichts mehr hatte......
Egg verstand nicht.
BIS SIE NICHTS MEHR HATTE!
Wiederholte die Stimme mit mehr Nachdruck.
Egg überlegte weiter wie er den LWL aus dem Schlafzimmer raus bekam.
BIS SIE NICHTS MEHR HAT!!!!!!!!!!!!!!!!!
Schrie ihn die jetzt nicht mehr leise Stimme an. Egg zuckte erschrocken zusammen. Aber
dann kam ihm der Einfall.
„Bis sie nichts mehr hat!“ Sagte er laut. „Das ist es!“
Egg stand fies grinsend auf und ging zur Schlafzimmertür. Dann stelle er sich neben den
Türrahmen, öffnete schnell die Tür und sprang im gleichen Moment zur Seite damit er nicht
getroffen wird.
Er sah nur noch wie alle möglichen Dinge aus dem Zimmer in die Küche flogen. Egg stand
neben der Tür und grinste breit.
Schuh, Buch, Handy, Bild, Nachttischlampe, Buch, Schuh, Glas, LWL, Vase
Egg stutzte. War das eben der LWL? Er suchte auf dem Boden nach der Waffe. Dann grinste
er breit und schloß die Tür wieder.
„Der LWL!“ Freudig hob er ihn auf und hielt ihn wie den heiligen Gral hoch.
Jetzt würde er den Gordon besiegen können.
Aber erst morgen. Denn jetzt wollte er schlafen.
Egg wachte auf. Verschlafen blinzelte er auf den Wecker.
Die kleine rote Digitalanzeige zeigte 5:00 Uhr an.
Dann wachte er schweißgebadet auf. Erschrocken schaute er auf den Wecker. Um 8. Es war
nur ein Alptraum. Er würde doch nie um 5 aufwachen!
„Wo ist Steff?“ Fragte egg als er die Treppe hinunter in die Küche kam.
Sohn zeigte wortlos auf die Schlafzimmertür.
„Sind die da immer noch drin?“
Sohn nickte.
Egg schaute nur zur Tür und winkte dann ab. Dann setzte er sich wortlos an den Tisch und
stützte seinen Kopf in die Hände.
Sohn schaute ihn abwartend an.
„Ich hab den LWL Sohn.“ Sagte er dann nach einer Weile. „Jetzt müssen wir nur noch den
Gordon finden.“
Sohn schwieg.
„Irgendwelche Vorschläge Sohn?“
Sohn schüttelte den Kopf.
„Dann hab ich einen. Wir werden ins Funkloch gehen und den Gordon dort bekämpfen. Damit
wird er bestimmt nicht rechnen.“
Sohn nickte.
„Auf Steff brauchen wir wohl nicht mehr zählen. Also werden wir alleine in den FLW gehen.“
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Sohn nickte wieder.
Egg überlegte. Ob Sohn etwa einen bleibenden Schaden behalten hatte weil er eine Vase an
den Kopf bekommen hatte? Hmmm. Vielleicht sollte er ihm jetzt nicht zuviel zumuten.
Genau. Er würde Sohn schonen müssen.
„Hier Sohn!“ Er drückte ihm den LWL in die Hand. „Gehen wir.“
Schonen würde er sich danach immer noch können.
Egg grinste breit und verließ das Haus. Sohn starrte mit manischem Blick auf die Waffe. Dann
folgte er ihm wortlos.
Ein Funkloch. Das grausamste was einem modernen Menschern heutzutage passi.....he
Moment. Falsches Buch. Das hatte ich schon mal. *g*1
Es war ein strahlend blauer Herbsthimmel. Nicht eine Wolke war zu sehen und die Sonne
strahlte wie im Hochsommer. Trotzdem war es frisch. Egg und Sohn gingen direkt auf den
Funklochwald zu.
Von einem Meter auf den anderen änderte sich die Umgebung plötzlich schlagartig. Der blaue
Himmel mit strahlendem Sonnenschein wich pechschwarzer Nacht. Dichter Nebel waberte
bedrohlich zwischen den abgestorbenen Bäumen hindurch und schränkte die Sicht auf unter 5
Meter ein. Alles was dieser unheimlichen Atmosphäre fehlte waren die Geräusche von noch
unheimlicheren Eulen aber selbst die wollten nicht in einen Funklochwald leben. Und so
herrschte noch viel unheimlichere Stille. Nur Stille.
Egg gluckste. Ein komisches Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Moment.
Magengegend. Egg schaute an sich herunter. Wohl doch etwas weiter unten. Schnell drehte er
sich zu Sohn um in der Hoffnung er hatte nichts bemerkt. Und so war es auch. Sohn stand
schweigend, ins leere schauend da und wartete darauf das sie weitergehen konnten.
Ein primitiver Geist konnte nicht denken. Aber er hatte Instinkte. Und diese Instinkte sagten
ihm das etwas kam. Eine Gefahr. Der Gordon erhob sich knurrend von seinem Baumstamm.
Er hob schnüffelnd die Nase. Nahm Witterung auf. Dann roch er etwas. Er erkannte diese
Gerüche. Er wusste wer kam. Das konnte er sich mit seinem primitiven Geist noch
zusammenreimen. Der Rest wurde von Instinkten gesteuert. Instinkten die auf Töten
ausgerichtet waren. Und diese Instinkte sagten ihm: Lauf los!
Er bewegte sich schnell durch die schier undurchdringliche Wand aus abgestorbenen Ästen.
Sicher navigierte er durch den Nebel. Der Witterung entgegen. Dies war SEIN Revier. Hier
wurde er sich nicht schlagen lassen. Hier nicht.
Plötzlich hielt egg inne. Er hatte etwas gehört. Mit einer Handbewegung brachte er Sohn zum
stehen.
Da war es wieder. Ein Knacken. Abgestorbene Zweige zerbrachen unter schweren Schritten
wie Streichhölzer. Vielleicht lag es aber auch nur daran das sie so dünn waren wie
Streichhölzer. Na egal. Jedenfalls zerbrachen sie.
Egg hörte ein grunzen von links. Er wirbelte herum. Versuchte etwas in dem dichten Nebel zu
erkennen. Und er sah....nichts. Nur eine schier undurchdringliche weiße Wand. Doch er spürte
das etwas da war. Direkt vor ihm. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken.
Dann plötzlich, ein grunzen. Egg deutete Sohn auf die Stelle, wo das grunzen herkam. Sohn
verstand zwar nicht aber nickte trotzdem.
Egg tastete sich vorsichtig vorwärts. Achtete auf jeden Ast auf dem Boden um keine
Geräusche von sich zu geben. Plötzlich ein lautes knistern. Egg wirbelte herum. Sohn stand
vor ihm, mit Unschuldsmiene, und packte einen Snickers aus. Egg regte sich leise auf, machte
würgende Handgesten in Sohns Richtung. Wo zum Teufel hat er diesen Riegel her??? Dann
riss er ihm den Riegel aus der Hand und schmiss ihn weg. Sohn schaute traurig hinterher. Egg
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deutete Sohn das er leise sein soll. Sohn verstand (WIE BITTÄÄ??? ER VERSTEHT
WAS???) und nickte.
Egg schlich vorsichtig weiter. Das grunzen wurde lauter. Egg blieb stehen. Sohn ging neben
ihm in die hocke. Direkt vor ihnen wuchs ein dichter Busch. Zwar ohne Blätter aber er war
trotzdem dicht genug das man nicht hindurch sehen konnte.
“Er ist da drin!” Flüsterte egg so leise er konnte.
Sohn schaute mit großen Augen auf den Busch. Dann reagierte er.
Er holte den LWL aus seiner Tasche und bewegte sich, kniend, mit der Waffe voran, auf den
Busch zu. Vorsichtig schob er die Waffe in den Busch. Bereit alles abzuknallen was sich in
diesem verdammten Gestrüpp bewegte.
Plötzlich hörte er ein knirschendes Geräusch. So als wenn jemand den Lauf der Waffe
abgebrochen hätte. Sohn wollte die Waffe zurückziehen, aber er spürte einen Widerstand. Er
zog kräftiger, als Reaktion darauf bekam er nur ein wütendes knurren. Plötzlich kam der Kopf
des Gordon aus dem Gebüsch geschossen, mit der Waffe im Maul. Er schaute die beiden
wütend an. Dann riss er den Lauf der Waffe ab und zermalmte ihn zwischen seinen Kiefern.
Sohn starrte wie paralysiert auf den LWL. Das bedeutete nichts gutes.
“Ohoh.” Sagte egg. Dann drehte er sich um und rannte los. “Lauf Sohn! Lauf!!!”
Sohn schaute traurig auf die Waffe. Erst der Riegel, jetzt der LWL. Heute war nicht sein Tag.
Und wer hatte Schuld??? Mister >Ich bin das blaue Monster und du musst angst vor mir
haben weil ich dich sonst fresse< Pah! Scheiß auf den Gordon.
Sohn holte aus und gab dem Gordon einen Faustschlag mitten ins Gesicht. Dann sprang auch
er auf und rannte davon. Der Gordon erhob sich knurrend. Er brüllte den beiden hinterher.
Dann lief auch er los.
Der Wald schien, wenn man es eilig hatte immer dichter zu werden. Äste schlugen egg ins
Gesicht. Es schmerzte aber er bemerkte es nicht. Er wollte nur aus dem Wald. Weg vom
Gordon. Hinter sich konnte er Sohn hören.
Wie war das möglich? Wieso war er so schnell? Egg schaute nach links und sah das Sohn
schon neben ihm war.
“Komm auf diesen Trampelpfand egg!” Rief Sohn ihm zu. Und zog dann an ihm vorbei.
Egg schaute weiter runter. Da war ja wirklich ein ausgetretener Pfad ohne Äste und Bäume im
Weg. Egg zog leicht nach links und war dann auch auf dem Weg. Doch plötzlich spürte er
einen heißen, fauligen Atem in seinem Nacken. Er drehte sich um und blickte dem Gordon ins
Gesicht. Nur wenige Zentimeter hinter.
“Scheiße!” Fluchte er. Im selben Moment stolperte er über eine Wurzel und machte einen
Abflug. Er landete, alle viere von sich gestreckt, auf dem Bauch.
Der Gordon konnte gar nicht so schnell reagieren. Er rannte noch 5 Meter weiter und stoppte
dann. Er drehte sich um. Egg war schon wieder aufgestanden und nach links ins Dickicht
geflüchtet. Der Gordon schaute ihm wütend hinterher. Dann nahm er die Verfolgung auf. Egg
stürzte blindlings durch den tiefsten Dschungel.
“Zum Glück is hier kein Sumpf.” Dachte er.
>>Pflatsch<<
“Scheiße!!!!!!!!!!!!!”
Egg stand plötzlich bis zu den Knöcheln in morastigen, schwarzen Schlamm. Verzweifelt
schaute er sich um. Er konnte keine Fluchtmöglichkeit erkennen. Er schaute nach hinten und
sah den Gordon in einiger Entfernung schnell näher kommen.
Der Gordon versank ca. 30cm tief im Schlamm. Er blieb stehen. Wo war dieses Menschlein
hin? Er schnupperte. Er konnte ihn riechen. Aber er sah ihn nicht.
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Dann hörte er ein leises platschen etwa 10 Meter vor ihm. Selbstsicher grinste er. Da muss er
sein! Doch kurz bevor er losstürmen wollte fiel ein kleiner Wassertropen direkt auf seine
Schnauze. Der Gordon hielt inne. Verwundert schaute er nach oben, und da sah er ihn.
Egg saß auf einem Baum, mit Steinen bewaffnet um den Gordon abzulenken. Ein
Schweißtropfen von egg's Stirn ist hinuntergefallen und hatte den Gordon getroffen.
Der Gordon brüllte ihn einmal kurz an. Egg schaute erschrocken nach unten.
“Ups.” Stieß er heraus. Dann verlor er das Gleichgewicht und fiel herunter.
Der Gordon konnte nicht mehr schnell genug ausweichen und wurde von egg erschlagen. Er
wurde mit dem Kopf in den Schlamm gedrückt. Egg dagegen landete schön weich auf seinem
massigen Körper. Aber er hatte keine große Lust diese Bequemlichkeit auszunutzen. Er
erkannte seine Chance und nahm den Gordon in den Würgegriff.
Dem Gordon langweilten diese schwachen Angriffsversuche. Er erhob sich aus dem Schlamm
und richtete sich zu seiner ganzen Größe auf. Egg wurde, an seinem Hals hängend, ebenfalls
hochgehoben und baumelte nun in der Luft.
Doch manchmal kann es von Nachteil sein etwas zu groß zu sein. Der Gordon stieß mit voller
Wucht gegen einen Ast der grade über ihm hing. Er ging sofort wieder in die Knie. Egg, der
erkannt hatte das er den Gordon nicht würde erwürgen können, ließ von ihm ab und flüchtete
sich wieder Richtung Trampelpfad.
Der Gordon hielt sich den Kopf. Er war benommen von dem Schlag. Er sah nur noch im
Augenwinkel den egg im Nebel verschwinden. Er gab die Verfolgung auf.
Egg hastete weiter. Ohne sich umzudrehen rannte er Richtung Sonnenschein. Richtung Stadt.
In Sicherheit. Von Angst getrieben und ein kleine bißchen unter Schock das er dem Monster
so nahe war registrierte er gar nichts mehr. Er wollte nur noch ins Haus. So beachtete er auch
nicht Sohn der mit einem Mädchen vor Vaters Haus stand. Er rannte wortlos an ihnen vorbei
und schlug die Tür hinter sich zu.
Sohn und das Mädchen, dessen Name übrigens Alexangria ist aber ihr wißt ja wie ich solch
lange Namen hasse, also einfach Sangria, schauten ihm verwundert hinterher.
„Wat war des denn?“ Fragte Sangria.
„Das war der egg. Er hatte wohl grade eine etwas engere Konfrontation mit dem Gordon.“
„Ui.“
Sohn ging nun ebenfalls ins Haus, gefolgt von San. Egg saß, schwer atmend am Küchentisch
und starrte auf den Boden.
„Egg?“ Fragte Sohn vorsichtig.
Im gleichen Moment schnappte egg sich ein Buch das auf dem Boden lag und schlug auf Sohn
ein.
„DU HAST IHN KAPUTT GEMACHT!!!“ Meckerte er. Wobei er bei jedem Wort einen
Schlag ausübte.
Sohn zuckte zusammen und hielt sich die Hände vors Gesicht.
„Es war der Gordon!“
„ER IST KAPUTT!!! Was solln wir jetzt machen???“
„Reg dich ab egg.“
Egg ließ das Buch fallen und setzte sich kurz vorm heulen wieder an den Tisch. Er hatte keine
Lust mehr den Gordon zu bekämpfen. Er wollte doch nur ein ganz normales Leben führen.
Egg schneuzte sich die Nase.
„Öhm darf ich vorstellen?“ Fragte Sohn vorsichtig. „Das hier ist Sangria.“
San winkte einmal grinsend. Egg sah auf und nickte nur kurz.
„Sie is ne Cousine von mir. Ich hatte ganz vergessen das sie uns heute besuchen wollte.“
„Ist sehr unpassend Sohn.“ Erwiderte egg nur.
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„Hö ne wieso?“ Fragte San. „I kann mir auch die Stadt ansehn. Spielt ihr mal mit eurem
Gordon.“
„WIR SPIELEN NICHT MIT DEM GORDON!!!“ Regte sich egg auf. „DAS IST SEHR
ERNST!!!“
„Reg dich nicht auf egg.“ Versuchten Sohn ihn zu beruhigen. „Sie meint das nicht so.“
„OK.“ Egg regte sich wieder ab. „Geh jetzt pullern, lesen oder Fernseh gucken. Aber Sohn
und ich haben zu tun. Kusch kusch.“ Egg machte verscheuchende Handbewegungen in
Richtung Wohnzimmer San schaute ihn enttäuscht an.
„Sohn wir müssen uns Gedanken machen wie wir ihn diesmal zur Strecke bringen. Der LWL
ist kaputt, OK ist passiert. Kann man nicht ändern. Hast du jetzt ne andere Idee?“
Sohn überlegte. Aber was dabei rauskam kann man sich ja denken.
San, die immer noch dumm in der Küche rum stand mischte sich ein.
„Ähm wie wär’s wenn ihr ihn in die Luft jagt? Dabei geht er bestimmt drauf.“ Erwartungsvoll
schaute sie die beiden an und grinste breit.
Egg und Sohn schauten zurück.
„Und wovon träumst du nachts Kind?“ Mozte egg sie an. „Ja klar. Gib ma schnell a bisserl
TNT her. Wir jagen ihn in die Luft. Warum auch nicht.“
Sohn grinste breit. Dieser Sarkasmus ist unübertroffen.
San öffnete ihren Rucksack und kramte darin herum.
„Also jetzt geh du mal San.“ Sagte egg. „Du machst uns ganz wuschig hier.“ Dann wandte er
sich wieder Sohn zu.
„Also Sohn. Was nun? Flammenwerfer sollten wir ganz vergessen. LWL...Ok red ma nicht
mehr drüber. Andere Ideen?“
Sohn holte Luft und wollte etwas sagen aber in dem Moment schob sich eine kleine Rote
Stange mit gelber Aufschrift zwischen die beiden.
Egg schielte auf den länglichen Gegenstand und versuchte die Aufschrift zu entziffern.
„Was das?“ Fragte Sohn San die die Stange grinsend in der Hand hielt.
„Das“, antwortete sie, „ist TNT. Auch Dynamit genannt.“
Egg und Sohn bekamen große Augen.
„Woher hast du das?“ Fragte egg sie.
„Aus einer Kiste in eurer Garage. Ich hab mich hier a bisserl umgesehn als ihr nicht da wart.
Ich dachte das kann ich gut gebrauchen.“
Egg riß ihr die Stange aus der Hand.
„Gibt’s davon noch mehr?“ Fragte er aufgeregt.
San grinste und ging dann wortlos Richtung Garage. Egg und Sohn trotteten ihr hinterher.
„Wieso erzählst du mir so was nicht Sohn? Das wär wichtig gewesen!“ Tadelte egg Sohn.
„Naja. Ich dachte es wäre nicht geeignet. Weil Vater es immer nur zum Angeln verwendet
hatte.“
„Zum Angeln?“ Fragte egg ungläubig.
„Ja. Zum Angeln.“
Das Licht flackerte auf, als wenn es sich nicht entscheiden konnte ob es an gehen sollte oder
doch ausbleibt. Dann entschied es sich für an und füllte den Raum in grelles, weißes Licht.
Vaters Garage. Viel Müll, Staub und Sachen die kein Mensch braucht. Sogar Autoreifen lagen
hier rum. (Siehe Gordon: Teil 1. WAZZUP)
Sangria ging zielstrebig auf eine Kiste zu.
„Da drin liegt es.“ Sagte sie und klopfte auf den Deckel der Kiste.
Egg beugte sich davor und pustete den Staub weg. Vorsichtig streichelte er den Deckel, als
wenn er einen Schatz gefunden hätte. Dann stemmte er ihn auf.
Dicht an dicht lagen sie da. Viele kleine Rote Stangen mit gelber Schrift. Egg strahlte.
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„Sohn“, sagte er, „das hier ist ein Volltreffer.
Einige Stunden später. Egg und Sohn saßen in der Küche und stapelten Dynamitstangen.
Sangria war schon zu Bett gegangen.
„Diese Sangria,“ fing egg an, „die spricht irgendwie komisch. Wo kommt die her? Aus
Dunkeldeutschland. Sie war nämlich so angezogen.“
„Hm nö. Sie kommt aus einem fernen kleinen Land, von den Einheimischen dort Ländle
genannt. Die Sprechen dort alle n bißchen komisch.
„Das kannste laut sagen. Das klingt so, als wenn sie ein im Tee hatte.“
„Ham die meistens auch da unten.“
„Ich kann verstehen, wenn sie mal die normale Welt sehn will.“ Egg grinste.
„Ja is das erste mal das sie hier oben ist. Bei uns in der Stadt.“
„Wir sollten sie aber wieder zurückschicken Sohn. Es ist zur Zeit zu gefährlich hier.“
„Du glaubst sie kann uns nicht helfen?“
Egg schüttelte entschlossen den Kopf. „Mit DEM Dialekt nicht Sohn. Die versteht doch
keiner.“
Sohn nickte nur stumm.
„OK egg. Es ist spät. Wir sollten Schluss machen für heute.“
Egg stopfte nur noch eine Stange TNT in den Rucksack und schnürte ihn dann zu. „OK Sohn.
Wir sollten uns ausruhen. Morgen wird ein harter Tag.“
„Was machen wir mit San?“ Fragte Sohn noch bevor er die Treppe hochging.
„Am besten nichts. Schreib ihr ein Zettel das sie sich irgendwie beschäftigen soll. Wir können
sie nicht mitnehmen.“
Sohn stimmte zu. Dann ging er die Treppe hoch.
39
8.
Die Sonne kitzelte San an der Nase. Müde drehte sie sich noch mal um aber es half nichts. Sie
war wach.
Mißmutig setzte sie sich hin und blinzelte aus dem Fenster.
Sie hatte gestern noch mitbekommen was die Jungs vorhatten. Den Gordon dem Garaus
machen.
„Ein guter Tag zum sterben.“ Murmelte sie nur und stand dann auf um die beiden zu suchen.
Leise schlich sie durchs ganze Haus, konnte aber niemanden finden. Alles verlassen. An der
Schlafzimmertür blieb sie stehen. Vorsichtig öffnete sie sie einen Spalt und schielte hinein.
„Hallo?“
>>ROMMS<<
Eine Nachttischlampe flog nur wenige Zentimeter neben ihr gegen eine Wand. Erschrocken
zog sie die Tür wieder zu.
„Was war das denn?“ Fragte sie sich. Auf jeden Fall nicht egg und Sohn.
Denn die beiden waren schon längst aus dem Haus. Sie standen grade am Waldrand und
schauten ehrfurchtsvoll in die Tiefschwarze Dunkelheit.
„Bist du bereit Sohn?“ Fragte egg ihn.
„Ich bin bereit egg!“ Antwortet er. Und zusammen betraten sie das Schattenreich.
Es ist immer wieder erstaunlich wie der abrupte Übergang von Tag und Nacht statt findet.
Aber die beiden verloren keinen Gedanken darüber. Sie wollten den Gordon jagen.
Nach einer halben Stunde waren sie schon so tief in den Wald gedrungen wie noch nie ein
Mensch vor ihnen. Und das sah man. Fast unberührte Natur. Klar. Abgestorbene Natur aber
unberührt von Menschenhand. Vereinzelt sah man zerschmetterte Äste und wild
herumliegendes Laub. Das deutete auf den Gordon hin. Sein Schlafplatz konnte nicht mehr
weit sein.
Egg und Sohn kämpften sich weiter durch das Gewirr aus Ästen und zweigen. Aus
Spinnweben ohne Spinnen und vorbei an toten, unheimlichen Bäumen.
Plötzlich lichtete sich der Wald. Es war zwar immer noch dunkel und neblig, aber die Bäume
waren weg. Ein Kreisrunder Platz, wie eine Höhle wirkend da er von überall mit Bäumen
umschlossen, bot sich ihnen darr. Mittendrin stand ein Baumstumpf. Egg und Sohn blieben
stehen und sahen sich um. Das mußte das Lager des Gordon sein. Keine Frage.
Egg schritt auf den Baumstumpf zu.
„Egg?“ Fragte Sohn ängstlich. „Wo sind wir? Was ist das?“
„Das,“ antwortete egg, „ist das Lager des Gordon. Und hier,“ er deutete auf den Baumstumpf,
„sitzt er immer drauf.“
Sohn blickte den Baumstumpf ungläubig an. „Wahnsinn!“ Stieß er hervor. „Und wo ist der
Gordon?“ Fragte er.
„Gute Frage.“
„Hey was ist das?“ Sohn deutete auf einen kleinen schwarzen Kasten der neben dem
Baumstumpf lag.
Egg schaute verwundert nach unten. Dann hob er den Kasten auf.
„Ein ANRUFBEANTWORTER???????“ Egg konnte es nicht glauben. Was zum Teufel
macht ein Anrufbeantworter hier? Der Gordon konnte doch gar nicht damit umgehen.
„Spiel das Band ab!“ Schlug Sohn vor.
Egg drückte einen Knopf und die Stimme von FB erklang.
„Moin Leudings! Wundert euch nich. Ich bin als Anrufbeantworter wiedergeboren. Son Dreck
kann ich euch sagen. Und Gott hat mich, um euch zu helfen hier fallen lassen. Tja. Ich wollte
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euch nur sagen das der Gordon nicht hier ist. Aber das seht ihr ja selbst. Der is in die Stadt.
Irgendwas von Schwaben jagen und an ihnen nagen hat er gegrummelt. Hab ihn nicht so gut
verstanden. Naja. Ihr wißt ja wie das mit den Monstern heutzutage ist. OK. Das war’s denn
mal von mir aus hier. Soll euch von Vater grüßen. Der flattert hier irgendwo als Engel rum.
Macht’s gut und viel Glück. Bis dann. FB.“
„DAS......war FB hab ich recht?“ Sohn stotterte. Er konnte es nicht fassen.
Egg schaute auf den Anrufbeantworter als hätte er einen Geist gesehn. Was war hier bloß los?
Blaue Monster, sprechende Anrufbeantworter. Welches kranke Hirn läßt sich nur son Scheiß
einfallen.
„Sohn,“ sagte er dann, „wir müssen in die Stadt. Der Gordon ist bei IBM!“
Sohn stimmte zu. Dann liefen sie Richtung Waldrand. Wieder zur Sonne. Zum Licht.
Das Hauptgebäude von IBM. Noch immer eine Baustelle aber man konnte sehen das es mal
ein imposantes Gebäude wird. Trotzdem wirkte es total mickrig gegenüber dem pompösen
Telekom Gebäude gleich daneben.
Dunkle Wolken haben sich vor die Sonne geschoben. Der Anfangs so schöne Tag war
verschwunden. Egg schaute nach oben. „Es wird regnen Sohn.“
Sohn schaute auch hoch. „Jo.“
Dann hörten sie einen Schrei. Sie sahen sich an und stürmten dann in das Gebäude. Der Schrei
war schon wieder verstummt aber der Gordon, der bestimmt die Ursache für diesen Schrei
war muß noch hier sein. In der Eingangshalle blieben egg und Sohn stehen. Was nun? Das
Gebäude ist riesig. Wo sollten sie suchen.
„Sohn! Ich werde in den Keller gehen und das Dynamit anbringen. Du gehst in die mittleren
Etagen und bindest das dort irgendwo fest. Wenn du den Gordon siehst, lenk ihn ab. Er darf
dieses Gebäude nicht verlassen!!!“
Sohn nickte und rannte dann die Treppe hoch. Egg rannte den Gang entlang in Richtung
Keller.
Simmel war Elektriker. Schon seit fast 30 Jahren. Er war glücklich verheiratet, 2 Kinder und
hatte einen knuddelsüßen Hund. Der war zwar schwul aber das war ihm egal. Er hockte grade
vor einem Verteilerkasten und installierte die Stromleitungen. Er wußte was er tat. Er war
Profi. Über den Schrei den er vor wenigen Minuten gehört hatte mußte er lachen. Er kannte
die Stimme. Sie gehörte seinem Lehrling Ibuza. Er war ein Depp und Volltrottel. Er hatte sich
bestimmt wieder einen Schlag geholt beim Verdrahten.
IHM würde so was nie passieren. Denn er war Simmel.
Er hörte ein scharrendes Geräusch auf den Gang. Verwundert drehte er sich um und sah
Richtung Tür.
„Ibuza?“ Rief er. „Bist du das? Geh arbeiten!“
Das scharren hörte auf. Dafür setzte ein kratzendes Geräusch an der Tür ein.
Simmel wurde sauer. Er stand auf und ging zur Tür.
„Hörst du! Geh arbeiten sonst wer dich dir Helfen!“ Schrie er.
Plötzlich schob sich, unter dem krachen des Holzes begleitet ein haariger Kopf durch die Tür.
Der Kopf des Gordon.
Simmel schrak zurück. War wie gelähmt vor Schreck.
Der Gordon brüllte wütend in den Raum hinein. Dann zerschmetterte er die Tür mit einem
Prankenhieb. Mit seinen vollen 2 Metern stand er vor Simmel und schaute sabbernd auf ihn
hinunter.
„HILFÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ“ schrie Simmel aus Leibeskräften. Aber er wurde sofort vom
Gordon zum schweigen gebracht. Er packte ihn mit einer Tatze am Hals und drückte zu.
Simmel gab nur noch ein paar glucksende Geräusche von sich. Dann schleuderte der Gordon
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ihn durchs Fenster. Simmel fiel, in einem scheinbar endlosen Schrei in die Nacht und landete
auf dem (betonierten) Parkplatz. Der Gordon stand am Fenster und schaute vergnügt
hinterher. Er brüllte die Leute an, die erschrocken stehen geblieben sind, und erst auf Simmels
Leiche, dann nach oben, zu dem Gordon blickten. Vor Schreck rannten sie schreiend
durcheinander.
Der Gordon erfreute sich an der Angst der Menschen. Dann wirbelte er herum und machte
sich auf die Suche nach einem neuen Opfer.
Egg wollte grade die Kellertreppe runterrennen als er etwas im Augenwinkel sah. Etwas fiel
von oben herab und landete scheinbar hart auf dem Boden. Er stellte sic an das
Panoramafenster (Im Erdgeschoß???? Häh???) Und schaute nach draußen.
„Scheiße!“ Fluchte er. Dort lag Simmel, in einer anatomisch unmöglichen Stellung. Egg
versuchte nach oben zu schauen und etwas zu erkennen. Aber er sah nichts. Wie auch. Er sah
aber wie die Leute nach oben schauten und panikartig die Flucht ergriffen. Und er wußte was
passiert war. Der Gordon hatte zugeschlagen. Egg überlegte. Sollte er jetzt das Dynamit legen
oder sollte er erst mal alle aus dem Haus holen die hier noch arbeiteten. Er entschied sich für
das zweite.
Er schmiß seinen Rucksack hin und rannte wieder zur Treppe.
Sohn war in der 11. Etage. Genau in der Mitte des Gebäudes. Hier war es ruhig. Keine
Arbeiter, und was noch wichtiger war, KEIN GORDON! Sohn atmete auf.
„Dann wolln wir mal.“ Sagte er sich und kniete sich vor einen Heizkörper. Er holte 3 Stangen
TNT aus seinem Rucksack und steckte sie in die Heizkörperrillen rein. Dann wickelte er
Zünddraht um die Lunten und ging mit der Zünddrahtrolle weiter in den nächsten Raum.
Diesen Vorgang wiederholte er solange bis er nichts mehr hatte. (Hm Moment. Das kenn ich
doch)
Und weil in Etage 11 nichts los ist gehen wir jetzt auch mal hier raus und lassen Sohn in Ruhe
arbeiten.
Egg kam in der 22. Etage an. Völlig außer Atem und fluchend, weil es noch niemand
geschafft hatte einen Fahrstuhl zu installieren.
Vorsichtig stieß er die Tür auf und spähte in den Gang. Kein Gordon zu sehen. Aber es war
etwas zu hören. Er schnappte sich einen Vorschlaghammer der „zufälligerweise“ in der Ecke
stand und schlich vorsichtig weiter. Als er an den ersten Räumen vorbeiging öffnete jemand
die Tür und egg konnte sich nicht mehr halten. Er holte mit seinem Hammer Schwung und
schmetterte ihn dem Türöffner in die Seite.
„Oh Uh Oh! Entschuldigung.“ Stammelte egg.
Ein Bauarbeiter mit blauem Bauhelm klappte zusammen und würgste.
„Wollt ich nicht. Hab sie verwechselt.“
Der Bauarbeiter kippte um und bewegte sich nicht mehr.
Egg beugte sich über ihm und fühlte seinen Puls. Dann schaute er sich mit Unschuldsmiene
um. Gut keiner hatte ihn gesehen. Er schloß die Tür zu dem Raum und ging dann weiter.
>>ROOMS<<
Schon wieder flog etwas von innen gegen die Tür. Sangria fand es ausgesprochen lustig Steff
zu ärgern. Sie kannte sie zwar nicht aber trotzdem war es lustig. Immer wenn sie die Tür nur
ein kleines Stück bewegte kam etwas angeflogen.
Aber irgendwie kann man sich damit auch nicht den ganzen Tag beschäftigen. Sie hatte
Hunger. Aber das der Kühlschrank leer war und auch sonst nichts Eßbares im Hause war hatte
sie schnell begriffen. Was sollte sie nun machen?
42
Sie beschloss sich gemütlich in eine Decke zu kuscheln und Fern zu sehn. Aber das mit dem
gemütlich in einer Decke wurde nichts. Gleich das erste Programm was sie anzappte waren
die Nachrichten.
„Stadt. In der Stadter Innenstadt haben heute 2 verrückte das Gebäude gestürmt und
schmeißen, als Blaue Monster verkleidet wehrlose Bauarbeiter aus dem IBM Gebäude. Es
gab, laut Augenzeugenberichten schon einen Toten. Einige Bürger sagen zwar es handele sich
um den Gordon der dort Amok läuft, was aber noch nicht aus zuverlässigen Quellen bestätigt
werden konnte. Die örtlichen Behörden wurden verständigt und man wartet jetzt schon seit
einer halben Stunde auf deren Eintreffen....“
Das war genug. San hatte genug gesehn. DORT war Action. HIER nicht. Also was macht
San? Sie geht zur Action. Sie sprang vom Sofa auf und stürmte aus dem Haus. 2 Sekunden
später kam sie wieder rein. Tropfnass.
„Ich sollte mir eine Jacke anziehen.“
Egg hatte sich schon runtergearbeitet auf die 12 Etage. Getötet hatte er keine weiteren
Arbeiter aber Knochenbrüche und Blaue Flecken blieben nicht aus.
Er betrat grade das letzte Büro. Keiner drin. Gut. Den Gordon hatte er zwar noch nicht
gefunden aber er wußte das er noch in diesem Gebäude war. Er hörte vereinzelt Schreie. Er
stürmte die Treppe runter in die 11. Etage. Er wollte grade die Tür aufstoßen als sie von
jemand andern geöffnet wurde. Diesmal konnte er sich rechtzeitig halten und nicht
zuschlagen.
Sohn stand vor ihm, einen Snickers kauend und hob grüßend die Hand.
„Bist du fertig Sohn?“ Fragte er.
Sohn nickte.
„Dann geh in den Keller und mach dort weiter. Ich hol die Leute aus dem Gebäude.
Sohn schmiß sein Snickerspapier weg und lief die Treppen herunter. Egg folgte ihm um dann
in der 10. Etage weiterzumachen.
Hier stimmte etwas nicht. Die Sprinkleranlage war an. Außerdem klaffte ein großes Loch in
der Wand am Ende des Ganges.
Egg tat vorsichtig einen Schritt nach dem andern. Aber anscheinend nicht vorsichtig genug.
Der Boden war, durch die Sprinkleranlage spiegelglatt und egg legte sich erst mal hin.
Er wollte grade wieder aufstehen als er ein fragendes knurren hörte. Er blickte nach vorne und
sah den Kopf des Gordon neugierig aus einem Büro gucken.
Egg griff nach seinem Hammer. Der Gordon brüllte wütend als er egg erkannte. Dann sprang
er aus dem Büro und lief auf egg zu. Zum Pech für den Gordon rutschte auch er aus und flog,
mit der Schnauze voran, krachend zu Boden. Dort schlitterte er weiter auf egg zu. Nur einen
halben Meter vor ihm blieb er liegen.
Egg, leicht geschockt, reagierte bevor der Gordon wieder aufstehen konnte. Er stand auf und
holte weit mit dem Hammer aus. Der Gordon blickte nur noch nach oben und sah den
Hammer auf sich zukommen.
Sohn kauerte grade im Heizungskeller und wickelte mit Tesafilm 4 Stangen TNT um einen
Kessel. Plötzlich hörte er ein schrilles Jaulen. Weit weg aber trotzdem laut genug.
Er blickte erschrocken nach oben. Hatte egg ihn erwischt?
Nein hatte er nicht. Jedenfalls nicht ganz. Der Gordon konnte sich noch knapp zur Seite rollen
so das egg ihn nicht direkt auf dem Kopf traf, sondern nur seine Schnauze platt schlug.
Der Gordon, vor Wut nur noch rasender sprang egg an. Dieser verlor den Hammer und
stürzte, den Gordon auf sich habend, zu Boden. Durch die Wucht und durch den glatten
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Boden schlitterten die beiden Richtung Treppenhaustür. Die Rutschpartie endete erst etwas
schmerzhaft für egg an der Tür. Der Gordon sabberte egg siegessicher aufs Gesicht.
Egg schloß die Augen. Er hatte verloren.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Egg schaute nach oben und sah 2 Beine.
Der Gordon sah ebenfalls auf und grunzte verärgert.
Sangria war, in der Hoffnung ein bißchen Action zu haben zum IBM-Gebäude gelaufen. Dort
angekommen hielt sie niemand davon ab das Gebäude zu betreten. Aus irgendeinen Grund
(den ich hier nicht nennen möchte weil ich keinen weiß) lief sie direkt in den Keller und fand
dort Sohn vor wie er die TNT-Stangen verdrahtete. Dieser schickte sie hoch zu egg. (Warum
auch immer) San lief also die Treppen hoch und betrat natürlich zielsicher die 10. Etage.
(IHR SOLLT NICHT FRAGEN WARUM!!!)
Und da ist sie nun.
Der Gordon, total verwirrt von der neuen Situation reagierte erst mal nicht. Aber San
reagierte. Sie trat den Gordon ins Gesicht. Dieser klappte nach hinten weg und hielt sich die
Schnauze. Die ja eh schon von egg's Hammerschlag stark lädiert war. Egg stand auf.
„Bleib da San!“ befahl er ihr und rutschte elegant am Gordon vorbei in Richtung Hammer.
Der Gordon funkelte ihm böse hinterher. Doch bevor er hinterher rutschen konnte hatte egg
den Hammer schon aufgehoben und zum Schlag ausgeholt. Der Gordon wich nur knapp aus.
Er duckte sich und egg zertrümmerte einen Türrahmen. Der Hammer steckte fest. Egg zerrte
an ihm aber er war schwer. Der Gordon, immer noch geduckt, setzte zum Sprung an. Doch
bevor er das Tat stieß egg ihn mit dem Fuß weg. Der Gordon, der eh schon unsicher stand,
taumelte nach hinten weg.
Jetzt hatte egg den Hammer wieder herausbekommen und hab ihn erneute um auf den Gordon
einzuschlagen. Dieser aber, nicht dumm (?????NICHT?????), schnappte sich San, die immer
noch in der Tür stand und drückte ihr den Hals zu. Tötete sie aber nicht.
Egg hielt im Schlag inne. Vorsichtig legte er den Hammer nieder und hob die Hände.
Der Gordon grunzte zufrieden.
Plötzlich wurde die Treppenhaustür erneut aufgestoßen. Der Gordon bekam sie direkt in den
Rücken und fiel nach vorne. San ergriff die Chance zur Flucht und rettete sich ins
Treppenhaus. Vorbei an Sohn, der grade aus dem Keller kam um zu berichten das er alle
TNT-Stangen angebracht habe.
Egg hob den Hammer wieder auf und gab dem Gordon damit eins unters Kinn.
Der Gordon wurde durch die Wucht auf den Rücken geschleudert und blieb dort benebelt (*g*
;-) benebelt!) liegen.
„Egg komm raus hier! Ich bin fertig!“ Rief Sohn ihm zu. Egg ließ den Hammer fallen und
rannte den beiden hinterher die Treppen runter.
Zeitungsjunge haßte dieses Wetter. Regen! Und er mußte Zeitungen austragen. 410 Stück an
der Zahl. Er war schon klitschnaß und..............he? Was soll das heißen? Euch interessiert das
nicht? Was? Ihr wollt wissen wie es bei IBM weitergeht?
*grml*
Naguuuuut. Erzähl ich euch halt nicht wie Zeitungsjunge 410 Zeitungen austrägt und dabei
spannende Abenteuer erlebt wie z.B. bellende Hunde, tiefe Pfützen, kaputte Briefkästen usw.
Tja. Selbst Schuld.
Aber meinetwegen. Zurück zu egg, Sohn, dem Gordon und San.
*pöh*
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San stieß die Eingangstür auf und stürzte ins Freie. Hinter ihr folgten Sohn und dann egg. Sie
liefen ein gutes Stück weiter um genügend abstand vom Gebäude zu bekommen.
Dann schmissen sie sich hinter ein parkendes Auto und beobachteten den Eingang.
„Los Sohn!“ Drängelte egg Sohn. „Drück den Hebel! Jag hier alles in die Luft!“
Sohn baute seinen Zünder auf.
„In Deckung!“ Rief er. Und drückte den Hebel ganz nach unten.
Egg schaute wieder hoch. Nichts war passiert. Das Haus stand noch und auch sonst hatte
nichts Knall gemacht.
„Das is ja blödes TNT. Knallt ja nicht mal.“ Sagte San enttäuscht.
„Hast du die Zünddrähte richtig angebracht Sohn?“ Fragte egg ihn.
„Zünddrähte? Welche Zünddrähte?
„SOHN!“ Schrie egg ihn an.
„Ach die Zünddrähte!“ Sohn ging ein Licht auf. „Verdammt die Rolle liegt noch in der
Eingangshalle. Ich hab sie vergessen.“
„Hol sie!“ Sagte egg.
„Ich geh da nicht noch mal rein!“ Erwiderte Sohn.
Dann blickten sie beide verschwörerisch auf San die ganz unschuldig zwischen den beiden
saß.
„Was is?“ Fragte sie.
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9.
San schob vorsichtig die Glastür auf und betrat die Eingangshalle.
Sie sah sich noch mal um und sah wie Sohn und egg hinter dem Auto hervorlugten und ihr
zuwinkten.
„“ Fluchte sie. Dann ging sie weiter.
Sie sah die Rolle am Fuße der Treppe liegen. Vorsichtig schlich sie weiter. Nichts war zu
sehen. Weder ein blaues Monster noch sonst etwas. Sie beschleunigte ihren Schritt. Sie wollte
eigentlich nur noch hier raus.
Endlich. Die Zündschnurrolle. Etwas erleichtert hob sie sie auf. Wieso sind da zwei Drähte?
Wunderte sie sich. Ist das etwa kaputt?
Mit der Pingeligkeit einer Frau machte sie sich daran die Drähte wieder zu flicken. Weil es
muss ja alles Ordentlich sein.
Plötzlich hörte sie ein brüllen. Nicht weit entfernt. Sie sah die Treppe hoch und bemerkte
einen Schatten, der die Treppe herunterkam.
„Scheiße ich muss die Kabel schneller flicken.“ Sagte sie sich noch.
Das letzte was sie sah war wie ein Funke von einem Drahtende zu dem anderem übersprang.
Egg und Sohn, die gelangweilt auf San warteten und sich zu einer Runde >>Ich sehe was was
du nicht siehst<< entschlossen hatten zuckten zusammen.
Ein gewaltiges krachen war zu hören. Als wenn jemand etwas in die Luft jagt. Sie sahen auf
und mussten mit erschrecken feststellen das etwas in die Luft gejagt wurde. Das IBMGebäude war sehr stark beschädigt. Das untere Stockwerk war gar nicht mehr zu erkennen.
Flammen schossen hervor und es begann in sich zusammen zu sacken.
In diesem Moment wurden Sohn und Egg von der Druckwelle erfasst.
Sohn kam zu sich. Er stöhnte leise auf. Alles tat ihm weh.
Dann kam die Erinnerung wieder. SAN! DER GORDON! IBM!
Er drehte sich um und sah zu dem IBM-Gebäude. Es war nicht mehr da. Nur noch ein riesiger
Schutthaufen. Die Flammen, von dem starken Regen gelöscht. Der Wagen der ihnen als
Schutz dienen sollte. Aufs Dach gekippt.
Er suchte egg.
Dieser lag, wenige Meter entfernt, mit dem Gesicht nach unten in einer Pfütze.
„Egg!“ Schrie Sohn auf und stürzte zu ihm.
Egg regte sich nicht. Sohn drehte ihn auf dem Rücken und schüttelte ihn.
„Egg was geht alter? Sauf mir hier nicht ab!“
Egg begann zu husten und zu würgen. Dann kotzte er Wasser aus. Er kam zu sich.
Sohn atmete erleichtert auf.
„Was ist passiert?“ Fragte egg.
„Es ist Explodiert! San muss die Drähte zusammengehalten haben!“
Egg war sofort Hellwach. „Was ist mit dem Gordon?“
„Der war da noch drinne.“ Grinste Sohn ihn an.
Egg strahlte. „STRRRRIKE!!!!“ Er stand auf und stieß triumphierend die Faust in die Luft.
„NA DU ARSCH! DA HAST DUS! DA HAST DUUUUUSS!!!“ Schrie er den Schutthaufen
an.
Sohn stellte sich daneben und freute sich mit. „Und was ist mit San? Sie ist bestimmt tot
oder?“
„Ja klar. Aber der Gordon auch. Sie hat sich geopfert.“
„Stimmt. Scheiß drauf.“
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Egg schaute noch mal erleichtert auf das ehemalige IBM-Gebäude.
Der Gordon ist weg, IBM ist weg, ein wirklich guter Tag.
„Komm Sohn. Wir gehen nach Hause. Ich hab Hunger!“
„Jo egg.“ Sohn legte ihm die Hand auf die Schulter und sie gingen, den riesigen Schutthaufen
im Rücken nach Hause.
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Epilog
Ein Schlag und alles war vorbei.
Sohn sackte, mit herausgerissenem Rückrat zusammen wie ein nasser Sack. Egg drehte sich
geschockt um. Das letzte was er sah war die Fratze eines total entstellten Gordons. (Als wenn
er nicht schon entstellt genug gewesen wäre.)
Der Gordon packte egg an den Schultern und rammte ihm sein Knie in den Bauch. Und wenn
ich in schreibe dann mein ich auch in. Egg hustete Blut. Dann fiel er zu Boden. Seine letzten
Gedanken waren wie der Gordon diese Explosion hatte überleben können. Er muss richtig viel
Glück gehabt haben. Und sich dann auch noch aus dem Schutt von 22 Stockwerken
herausarbeiten.
Sie mussten ihn wirklich SEHR wütend gemacht haben das er, obwohl stark verletzt und unter
Tonnen von Steinen verschüttet, in dieser Zeit da raus kam und nur noch eins im Kopf hatte.
Egg und Sohn zu töten.
Das hatte er jetzt geschafft.
Egg fiel um. Und würde nie wiederaufstehen.
Der Gordon stand über den beiden und sah, sichtlich erleichtert auf die beiden Leichen
herunter.
Hier stand er nun. Mitten auf der Straße, im Regen und blutverschmiert.
Er hob den Kopf zu dem Wolkenverhangenen Himmel und schickte ein mächtiges
Triumphgeheul in die Welt. Es war ein erleichterndes Gefühl gewonnen zu haben.
Er atmete schwer. Es war ein schwerer Kampf. Ein harter Gegner. Aber er hatte gewonnen. Er
hatte seinen Vater gerächt. Er hatte die Gordonehre wieder hergestellt.
Er war DER GORDON!
ER WAR UNBESIEGBAR!!!!!!!!!!
>>TATSCH<<
Er war tot.
Der Wagen kam mit quietschenden Reifen zum stehen.
„Du hast es erwischt Knarf!“ Schrie Ronja außer sich.
Knarf saß wie gelähmt am Steuer. Dann stiegen sie gemeinsam aus.
„Ist es tot?“ Fragte Ronja vorsichtig?
Knarf beugte sich zu dem nassen, blauen Wollknäuel herunter und fühlte nach einem
Herzschlag.
„Ja Ronja. Es ist tot.“
„Hach wie schlimm!“ Schwuchtelte Ronja los und hielt sich die Hand vor dem Mund.
„Komm Ronja. Wir räumen ihn weg. Und danach fahren wir wieder in die Schweiz. Wir
müssen unbedingt diesen verdammten, in Seenot geratenen, Tanker finden den uns dieser
anonyme Anrufer gemeldet hatte. Wir sind ja schließlich nur wegen dieser IBM-Geschichte
noch mal zurückgekommen.“
Ronja nickte nur und schob den Leichnam des Gordons in den Straßengraben.
„Ich bin fertig!“ Tuckte Ronja Knarf an.
Knarf machte eine tuffige Handbewegung in seine Richtung, dann stieg er wieder ins Auto.
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„Auf geht’s zum Schweizer Meer!“ Sagte er wie ein Kapitän. Und dann verschwanden sie
hinter der nächsten Straßenecke.
Zurück blieb der Schauplatz der finalen Schlacht.
Der Gordon war tot. (schon wieder)
Viel Unheil und Schrecken hatte er verbreitet. Er hatte mehr Menschen getötet als sein Vater.
Aber nun war es vorbei.
Der Regen wurde schwächer. Die letzten paar Nieseltropen fielen auf das durchnässte Fell des
Gordon.
Die Sonne brach durch die Wolkendecke und hüllte alles in ein unschuldiges Licht.
Es war vorbei.
Für immer.
ENDE
Und schon wieder based on a fast true Begebenheit.
Ich möchte mich bei allen Leuten bedanken die mich nach dem ersten Teil des Gordons dazu ermutigt
haben weiterzumachen.
Ebenso möchte ich mich bei selbigen dafür entschuldigen, das sie deshalb um so mehr verarscht wurden
*fg*
Gruß geht also an:
Steffi (Steffi)
Frank (Knarf)
Ronny (Ronja)
Matthias (Zeitungsjunge)
Gordon (Der Gordon)
Marco (yahoo)
Alex (San)
Simone (Simmel)
Melanie (Simmel)
Nicole (Nicole)
Und ansonsten an meine Mutter , Schwester, Christine und Caro.
Und an die gesamte FO-Belegschaft:
lose, scully, holly, tiger, kuschel, xander, pepper, sumpfhexe, seehexe, kadscha und küken
Written by Sebastian Eggert
Sorry @ all persons who I verarsching in this Geschichte. It is not ernst gemeint. *fg*
November 2000 bis April 2001
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