Fähigkeiten des Gehirns

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Gym61
Françoise Zingg
Sieben Regeln für einen klaren Verstand
Auszüge aus GEO Kompakt – Jung im Kopf
Niemand kann verhindern, dass sein Körper - und damit auch sein Gehirn – altert.
Und doch gibt es etliche Wege, um so lange wie möglich seine geistige Fitness zu
bewahren – und sogar eine potenzielle Altersdemenz hinauszuzögern.
Neurowissenschaftler raten dazu, das Denkorgan beständig zu fordern- und ihm vor
allem eines zu bieten: Vielfalt
 Staunen wie ein Kind
 Spannung erfahren - Sprung ins Unbekannte – neues wagen
 Hingabe - Motivation für etwas Neues oder ein lang gehegter Wunsch erfüllen,
die Überzeugung dazu muss von innen kommen geistige Ressourcen nutzen
 Anstrengung körperlicher Art – mens sana in corpore sano – ein gesunder
Geist in einem gesunden Körper
 Lust am Denken
 Entspannung im Kopf
 Austausch mit anderen
Staunen wie ein Kind
Einen gewaltigen Ansporn für ein alterndes Gehirn kann sein, sich mit Kindern zu
beschäftigen. Dabei spielt eine wesentliche Rolle, die unvoreingenommene
Entdeckerfreude, das natürliche Bedürfnis die Welt zu verstehen. Nicht selten sind es
die einfachen Dinge die das Gehirn anregen, z.B. erklären warum ein Schiff auf dem
Wasser schwimmen kann, oder warum Gras grün ist. Die Natur gibt so viele
Möglichkeiten auf Entdeckung zu gehen und zu staunen. Woran erinnerst du dich als
du Kind warst was dich in Staunen gebracht hat. Alle Begebenheiten die stark
emotional besetzt wurden, bleiben in guter, leider auch in schlechter Erinnerung.
Kinder zu beschäftigen benötigt Kreativität, was ebenfalls das Gehirn fordern kann.
Heute ist es einfach einem Kind ein I-Pad in die Hand zu drücken und spielen zu
lassen, doch wo bleibt das Staunen?
Spannung erfahren - Sprung ins Unbekannte – neues wagen
Der Drang neues auszuprobieren, Mut auf die Probe zu stellen, fremde Länder zu
erkunden nimmt stetig ab und es schleichen sich immer mehr Routine und Gleichmut
ins Leben ein. Gewohnheiten im Alltag lähmen einen gesunden Geist. Aus Angst zu
versagen werden Herausforderungen verhindert, dabei sind genau diese
Herausforderungen wichtig für einen gesunden Verstand. Z.B. sich in einer fremden
Stadt an einem unbekannten Ort zu orientieren – Orientierungssinn. Das
Selbstbewusstsein wird dadurch gestärkt und gibt Mut weiter auf Entdeckung zu
gehen.
Hingabe - Motivation für etwas Neues oder ein lang gehegter Wunsch
erfüllen, die Überzeugung dazu muss von innen kommen geistige
Ressourcen nutzen
Ein wichtiger Schritt ist bestimmt der Eintritt in den Ruhestand. Das Gefühl von
Sinnlosigkeit, nicht mehr gefragt zu sein kann zu Resignation führen. Neue Projekte
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oder ein brachliegendes Hobby kann nun wieder in Angriff genommen werden. Doch
bitte nicht nur weil es sich so gehört, sondern aus Überzeugung und innerer
Motivation, denn nur so führt zu Erfolg und aktiviert das Gehirn. Auch hier gilt
neugierig bleiben. Die Ziele sind langfristig zu planen und nicht zu hoch zu stecken,
sonst kann sich auch hier das Scheitern als negative Spirale breit machen
Anstrengung körperlicher Art – mens sana in corpore sano – ein gesunder
Geist in einem gesunden Körper
So altbekannt wie diese antike Weisheit, so deutlich sind die Belege, die Forscher für
den Zusammenhang zwischen physischer und psychischer Fitness zunehmend finden.
Denn die menschliche Muskulatur, so viel ist inzwischen klar, ist ein hochkomplexes
Organsystem. Es produziert Botenstoffe, die förderlich für das Gehirn sind: Trainieren
wir die Kraftpakete, gelangen diese Substanzen über die Blutbahn direkt ins
Denkorgan und regen dort Nervenzellen zum Wachsen an. Neue Verknüpfungen
reifen dann zwischen den Neuronen, und im Hippocampus – einem Hirnareal, das für
unser Erinnerungsvermögen zuständig ist – werden gar gänzlich neue Neurone
gebildet. 3x Bewegung in der Woche, mindestens eine halbe Stunde, dann entfaltet
sich bereits eine heilsame Wirkung.
Von der Lust am Denken
Unser Gehirn ist zu grossartigen Leistungen imstande – es kann komplexe
Rechenaufgaben lösen. Theorien über den Kosmos ersinnen, Literatur erschaffen
oder auch über sich selbst nachdenken. Damit diese verblüffenden Geistesgaben
möglichst lange erhalten bleiben, sollte man das Organ in unserem Kopf so intensiv
und oft wie möglich fordern. Viele mögen dabei zunächst an Gehirnjogging denken,
an das Lösen von Knobelaufgaben oder Kreuzworträtseln. Tatsächlich kann man den
Geist mithilfe solcher Übungen schulen. Doch die Anbieter versprechen meist zu viel.
Weitaus wirkungsvoller ist es, sich mit komplexen Problemen auseinanderzusetzen,
die uns mental fordern und zugleich Freude bereiten, also motivieren. Wer aus
innerem Antrieb versucht, eine physikalische Gesetzmässigkeit zu durchschauen, wer
in die literarische Welt vergangener Zeiten eintaucht oder sich mit philosophischen
Abhandlungen beschäftigt, fördert seinen Verstand weitaus vielfältiger als mit
einseitigen Denkspot-Übungen. Und er schult seinen Geist nicht nur des Trainings
wegen – sondern erkennt über die geistige Anstrengung hinaus einen Sinn.
Beim gemeinsamen Musizieren vollbringt das Denkorgan Höchstleistungen
Besser als Gehirnjogging: Kunst bietet eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration für
unseren Geist
Entspannung im Kopf
Viele Menschen suchen im Alter neue Aufgaben, sie geben Nachhilfe, lernen Segeln,
eine Fremdsprache oder ein Musikinstrument. Doch wer sich aus lauter Tatendrang
keine Pause gönnt, die Tage mit Terminen füllt und Ziele zu hoch steckt, der kann
seinem Geist auch schaden. Denn unter Dauerstress produziert unser Organismus
Hormone, die zwar dem Körper Energie geben, aber dem Nervengeflecht in unserem
Kopf zusetzen. Übergrosser psychischer Druck hemmt unter anderem die
Aufnahmefähigkeit, das Erinnerungsvermögen und die Kreativität. Das beste Mittel
gegen zu viel Stress ist simpel: mehr Ruhe. Das bedeutet aber keineswegs, sich
einfach hinzulegen und völlig tatenlos zu sein. Entspannung finden viele auch in der
Beschäftigung – dann, wenn sie ein Buch lesen, angeln oder ein Bild malen. Das
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Wichtigste dabei ist: man sollte das Gefühl haben, nichts tun zu müssen, einfach nur
mal sein zu können. Eine Studio aus den USA hat gar gezeigt, dass nach einigen
Wochen regelmässiger Entspannungsübungen ein bestimmter Bereich im Gehirn
wächst: jenes Areal, das für das Lernen und die Erinnerung zuständig ist.
Meditation stärkt die Aufmerksamkeit und vergrössert Hirnareale
Im Austausch mit den anderen
Unser Geist ist auf Anregung angewiesen. Auf Input, den vor allem andere Menschen
bieten. Wer sich im Alter zunehmend von der Gemeinschaft isoliert, wird nicht selten
stur, engstirnig, unzufrieden. Denn von Natur aus ist der Mensch ein hochsoziales
Wesen, lebt seit Jahrmillionen in Gruppen. Bei anhaltender Einsamkeit sind die
gleichen Hirnareale aktiv wie bei körperlichem Schmerz – Forscher sprechen daher
auch von „sozialem Schmerz“. Umgekehrt schüttet das Gehirn dann, wenn wir uns
mit Menschen umgeben, einen Botenstoff aus, der Stress abbaut und Wohlgefühl
weckt. Zudem regt wohl nichts den Geist so an wie menschliches Miteinander. In
einer Gruppe müssen wir ununterbrochen Mimik und Gestik, Gedanken und Gefühle
deuten, wir müssen imstande sein, auf andere einzugehen – und zugleich sensibel
für unsere Bedürfnisse bleiben. Kurz: In der Gemeinschaft steht der Geist nie still.
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