Marketing-Konzept - Goethe

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Begleitmaterial zur Weiterbildungsreihe für Bibliothekare,
Seminar „Bibliotheksmanagement – Arbeiten in der Qualitätsspirale“
25.-26.04. 2003
Marketing-Konzept
Hier werden 3 Marketing-Konzepte vorgestellt. Versuchen Sie jeden Marketing-Ansatz für
die Situation Ihrer Bibliotheken konkret zu fassen! Was erscheint Ihnen nützlich, was sinnlos,
was gefährlich für die Zukunft Ihrer Bibliotheken?
"Marketing-Konzept" 1
Das Kundenstamm-Marketing geht davon aus, dass die unmittelbare Bekanntheit mit
Personen, die die Bibliothek viel nutzen, sowohl den Bestandsaufbau erleichtert - die
Wünsche sind bekannt - als auch den Aufwand für Kundenwerbung verringert - diese Kunden
kommen bereits, empfehlen die Bibliothek weiter.
Grundsätze des Kundenstamm-Marketing sind:
1. Lernen Sie diese Personen besser kennen: die bevorzugten Zeiten zum Bibliotheksbesuch,
die Medieninteressen, weiter gehenden Interessen ...
2. Suchen Sie im Kundenstamm einen möglichst großen Personenkreis mit möglichst vielen
übereinstimmenden Merkmalen - Ihr Marktsegment!
3. Entwerfen Sie bessere, schnellere, zusätzliche Dienstleistungen für Ihr Marktsegment!
4. Pflegen Sie Ihr Marktsegment nach dessen Wünschen - mit Informationen, kleinen
Geschenken ...
5. Schrecken Sie andere Marktsegmente ab, die sich mit Ihrem Marktsegment nicht vertragen!
"Marketing-Konzept" 2
Marktsegmentierung bedeutet, dass ein Unternehmen gezielt einen bestimmten Ausschnitt des
Publikums anspricht. Die Marketinglehre betrachtet Marktsegmentierung als das geeignete
Verfahren, wenn die Aufmerksamkeit aller potenziellen Interessentinnen und Interessenten
nicht oder nur unzureichend gewonnen werden kann.
Klassische Ansätze zur Segmentierung sind:
- demografische Merkmale (Altersgruppe, Geschlecht, Familienstand)
- soziale Merkmale (Beruf, Bildung, gesellschaftlicher Umkreis)
- wirtschaftliche Merkmale (Einkommenshöhe, Vermögen)
- Werte, Lebensziele, politische Meinungen
- Lebensstile (Freizeitverhalten, Konsumverhalten)
Begleitmaterial zur Weiterbildungsreihe für Bibliothekare,
Seminar „Bibliotheksmanagement – Arbeiten in der Qualitätsspirale“
25.-26.04. 2003
"Marketing-Konzept" 3
In letzter Zeit wird bezweifelt, dass das "klassische Marketing" - das anbietende Unternehmen
legt dem Publikum die Abnahme des Produkts nahe - langfristig überlebt. Zwei Stichwörter
für die Zukunft:
- "Prosuming", ein Mischwort aus herstellen und verbrauchen (producing, consuming): Das
nachgefragte Produkt - z. B. das entliehene Buch - ist nur ein Rohmaterial, aus dem jedes
Individuum sein eigenes, unverwechselbares Endprodukt erschafft.
- "Szenen-Marketing": Die Gesellschaft gliedert sich immer mehr in - sich wenig berührende Szenen und Milieus. "Szenen-Marketing" sucht den Anschluss an soziale Strömungen, lässt
diese am Leistungsprogramm des Unternehmens mitwirken, transportiert die Angebote des
Unternehmens in die gewünschte Szene.
--------------------------------------------------------- Goethe-Institut Riga, 2003
Begleitmaterial zur Weiterbildungsreihe für Bibliothekare,
Seminar „Bibliotheksmanagement – Arbeiten in der Qualitätsspirale“
25.-26.04. 2003
Kontakt: [email protected], Homepage: www.goethe.de/riga
Zusammengestellt von Dr. Dr. Markus Walz, Professor für Bibliotheks- und Museumsmanagement an der
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (FH), Leipzig, Fachbereich Buch und Museum
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