Chancen und Gefahren für Konsumenten und Produzenten

Werbung
Chancen und Gefahren für Konsumenten und Produzenten
Einfluss der Produzenten auf die Konsumenten
Konsumenten haben die freie Wahl,
welche der angebotenen Produkte
sie
konsumieren
möchten
(vorausgesetzt, dass keine Gesetze
sie davon abhalten, z. B. darf
Alkohol erst an Jugendliche ab 16
Jahren abgegeben werden). Doch
wie frei ist die Konsumwahl
wirklich?
Werbung wirkt. Das heißt, sie
beeinflusst die Kaufentscheidung
der Konsumenten. Ob auf Plakaten,
an Litfasssäulen, Haltestellen und
Co., in Radio- oder Fernsehspots,
Magazinanzeigen
oder
als
Wurfsendungen im Briefkasten,
Werbung gehört mittlerweile zu http://www.publicdomainpictures.net/view-image.php?image=5745&picture=timesunserem Alltag und nimmt Einfluss square (19.03.12)
auf unsere Konsumwahl. Im besten Fall sorgt Werbung für eine bessere Informationsbasis der
Kaufentscheidung. Doch Werbung allein unter diesem Aspekt zu sehen, wäre zu kurz gegriffen.
Werbung kann Wünsche wecken, kann Ausgrenzung und Zusammengehörigkeit über den Besitz
bestimmter Produkte signalisieren, kann Kaufentscheidungen über die Darstellung von
Wunschbildern der Zielgruppe manipulieren.
Einfluss der Konsumenten auf die Produzenten
Was beim Einfluss der Unternehmen, die die Werbung schalten, auf die Konsumenten oft
übersehen wird: Der Einfluss verläuft nicht nur in eine Richtung. Auch die Konsumenten üben
einen großen Einfluss auf die Produktentscheidungen aus. Natürlich werden vor allem die Produkte
hergestellt, die leicht verkäuflich sind. Doch der Einfluss der Käufer geht weit darüber hinaus.
Mittlerweile geht dies beispielsweise bei einigen großen Kleidungsherstellern so weit, dass die
Kunden quasi selbst zu Designern werden. Die Menge der gekauften Kleidungsstücke in einer
bestimmten Farbe, in einem bestimmten Schnitt etc. wird automatisch an die Herstellung
weitergeleitet, die dann genau solche Kleider anfertigt, die die jeweils am häufigsten gekaufte
Farbe, das am häufigsten gekaufte Material und den am häufigsten gekauften Schnitt aufweisen.
Der Konsument wird, ohne es zu bemerken, zum Modedesigner.
Der Einfluss des Konsumenten auf die Auswahl und/oder Herstellung der Produkte wird auch
„Konsumentensouveränität“ genannt.
Gefahren: Konsum als Belohnung, Kaufsucht und Verschuldung
Konsum ist Teil unseres Alltags. Die meisten Menschen denken allerdings wenig über ihren
Umgang mit Konsum nach. Konsum wird oft als Luxus gesehen: Wer kauft, „gönnt“ sich etwas.
Hierin liegt die Gefahr, sich als Konsument vom Kauf von Produkten abhängig zu machen, den
Kauf als Ausgleich zum stressigen Alltag wahrzunehmen. Das kann zu Kaufsucht und
Verschuldung führen. Mittlerweile kommen Organisationen (wie z. B. Cashless München), die sich
auf das Thema Schulden bei Jugendlichen spezialisiert haben, an Schulen und beraten Schüler zum
Umgang mit Konsum und Geld.
Wie viel von dem, was wir kaufen, brauchen wir tatsächlich?
Chancen: Einfluss auf ein sozialverträglicheres, nachhaltigeres Wirtschaften
http://www.publicdomainpictures.net/viewimage.php?image=13332&picture=kurbisse-zum-verkauf
(19.03.12)
Natürlich birgt Konsum auch Chancen. Wenn die
Unternehmen über den Verkauf ihrer Produkte
keinen Profit machen könnten, könnten sie keine
Arbeitsplätze stellen. Somit bedingt der Konsum
auch eine höhere Lebensqualität. Dabei ist jedoch
entscheidend, was konsumiert wird bzw. unter
welchen Bedingungen und Umständen es produziert
wurde und welche Folgen das hat, z. B. für das
Leben der Arbeitnehmer, die in der Herstellung oft
in Entwicklungsländern arbeiten, oder für die
Umwelt. Der große Einfluss, den die Konsumenten
durch ihre Kaufentscheidung auf die Unternehmen
haben, birgt Chancen für ein sozialverträglicheres,
nachhaltigeres Wirtschaften.
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