Erstes Fundamentaltheorem der Wohlfahrtsökonomie Der Markt kommt von selbst zu einer Pareto-optimalen Allokation. [Sind die Präferenzen lokal ungesättigt und stell (x*, y*, p) ein Preisgleichgewicht mit Transfers dar, dann ist die Allokation (x*, y*) Pareto-optimal. Im Besonderen ist jedes Walras-Gleichgewicht Pareto-optimal.] Zweites Fundamentaltheorem der Wohlfahrtsökonomie Sei ( { X i , i }iI1 ,{Y j }Jj 1 , w ) eine Ökonomie, in der alle Yj konvex seien und alle Präferenzrelationen i konvex und lokal ungesättigt (dicke Indifferenzkurven) seien. Dann existiert für jede Pareto-optimale Allokation (x*, y*) ein Preisvektor p p p1 ,...., pL 0 , so dass (x*, y*, p) ein Quasi-Preisgleichgewicht mit Transfers darstellt. Samuelson-Bedingung Öffentliche Güter: I MRS Die Summe der Grenzraten der Substitution sind gleich der Grenzrate der technischen Transformation. i 1 Ausschließlich private Güter i Gl MRT Gl MRS kli MRT kl Die Summe der Grenzraten der Substitution sind gleich der Grenzrate der technischen Transformation. Eine zusätzliche Einheit des öffentlichen Gutes erhöht den Nutzen aller Konsumenten. Dagegen erhöht eine zusätzliche Einheit eines privaten Gutes nur die Wohlfahrt desjenigen Haushalts, dem sie zukommt. Modifizierte Samuelson-Bedingung u i I g i MRT Gl i 1 u i xli Es sollten nur die Individuen zur Finanzierung herangezogen werden, die einen Grenznutzen > 0 haben. Coase-Theorem Unter bestimmten Voraussetzungen führen freie Verhandlungen zwischen den betroffenen Parteien zu einer effizienten Internalisierung der externen Effekte (Effizienzthese). Das Ergebnis ist dabei unabhängig von der Verteilung der Eigentumsrechte (Invarianztehese). Vorraussetzungen: Klar definierte Eigentumsrechte Keine Einkommenseffekte Keine Transaktionskosten Rationalverhalten der Wirtschaftssubjekte Condorcet-Theorem Sei P N die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Mehrheitswahl die effizeinte Politik ausgewählt wird. Es gilt PN p und lim N PN 1 Interpretation - Demokratische Entscheidungsfindung ist effizient: eine Mehrheit von Wirtschaftsubjekten kann eher als jeder Einzelne von ihnen für das Gemeinwesen korrekte Entscheidungen treffen. - Die Mehrheitsregel ist ein verlässliches Entscheidungsverfahren, wenn die Anzahl der am Entscheidungsprozess beteiligten Wirtschaftssubjekte sehr groß ist. - Demokratie ist Diktatur überlegen, weil sie das Wissen aller Wirtschaftssubjekte nutzt (Aggregation der Informationen) - Während das FT1 zeigt, dass der Marktmechanismus eine effiziente Ressourcenallokation erzeugt, zeigt das Condorcet-Theorem die Effizienz der demokratischen Entscheidungsfindung. Arrowsches Unmöglichkeitstheorem Sei N 2 und Z 3 , so ist jede soziale Präferenzordnung, die DU, PP und UIA erfüllt diktatorisch. D.h., die soziale Präferenzordnung stimmt mit der Präferenzordnung eines einzelnen Individuums – dem Diktator – überein. Folglich verletzt jedes demokratische Wahlverfahren eine der 3 Anforderungen DU, PP und UIA. Bentham’sche soziale Wohlfahrtsfunktion N W U i i 1 Die Bentham’sche SWF erfüllt DU, PP und UIA. Sie stellt eine Aggregation der Nutzen aller Wirtschaftssubjekte dar, wenn der Nutzen kardinal messbar ist und interpersonelle Nutzenvergleiche möglich sind. Rawls’sche soziale Wohlfahrtsfunktion W min U1 ,U 2 ,...,U N Die individuellen Nutzen müssen ordinal messbar sein, und interpersonell Nutzenvergleiche sind möglich. Condorcet-Gewinner Ein Condorcet-Gewinner ist der Gewinner, der alle anderen Alternativen in paarweiser Abstimmung schlägt. Pareto-Kriterium Führe ein Projekt durch, wenn hierdurch niemand schlechter gestellt und mindestens ein Individuum besser gestellt wird. Kaldor-Hicks Kriterium Führe ein Projekt durch, wenn die Gewinner die Verlierer vollständig kompensieren können. Scitovsky-Doppelkriterium Wie beim Kaldor-Hicks Kriterium sollen die Verliere eines Projektes von den Gewinnern kompensiert werden können. Zusätzlich wird aber gefordert, dass eine Rückgängigmachung des Projekts nicht ebenfalls zu einer Wohlfahrtssteigerung im oben genannten Sinne führt. Roy’s Identität v p xlm l v w Roy’s Identität besagt, dass der negative Quotient der Ableitung der indirekten Nutzenfunktion nach dem Preis des jeweils betrachteten Gutes und der Anfangsausstattung genau der marshallschen Nachfrage nach diesem Gut ist. Shepard’s Lemma xlh e p l Die Ableitung der Ausgabenfunktion nach dem Preis des betrachteten Gutes entspricht genau der Hickschen Nachfrage nach diesem Gut. Äquivalente Variation EV ( p 0 , p1 , w) e( p 0 , u 1 ) e( p 0 , u 0 ) e( p 0 , u 1 ) w Die EV ist der Betrag in Geldeinheiten, den ein Wirtschaftssubjekt anstelle der Preisänderung gerade akzeptieren würde. EV ist negativ, wenn sich das Wirtschaftssubjekt in Folge einer Preisänderung schlechter stellt. Kompensatorische Variation CV ( p 0 , p1 , w) e( p1 , u 1 ) e( p1 , u 0 ) w e( p1 , p 0 ) CV ist der Betrag in Geldeinheiten, den ein Wirtschaftssubjekt nach einer Preisänderung als Kompensation gerade fordern würde. CV ist negativ, wenn sich das Wirtschaftssubjekt in Folge einer Preisänderung schlechter stellt. Clarke-Groves Mechanismus Unabhängig davon, was die anderen Wirtschaftssubjekte machen, ist es immer die beste Strategie für ein einzelnes Wirtschaftssubjekt, auch seine eigene/wahre Wertschätzung des Projekts zu bekunden. Ein Wirtschaftssubjekt hat, wenn es selbst ausschlaggebend für die Projektdurchführung ist, eine Steuer zu entrichten. Die Steuer ist dann genau so hoch, wie die Summe der Netto-Nutzen aller anderen Individuen ist.