Erste Studien eines neuen PET-Detektormoduls, basierend auf der Einzelauslese von 1 x 1 mm2 LYSO-Kristallen mit monolithischen Arrays von SiPMs Pulko Jozef; Fürst Sebastian; B. Mann Alexander; Hohberg Melanie; Konorov Igor; Paul Stephan; Ch. Spanoudaki Virginia und I. Ziegler Sibylle Nuklearmedizinische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München I. EINLEITUNG Der Silizium-Photomultiplier (SiPM) ist ein neuartiges Photodetektorkonzept mit vielversprechenden Eigenschaften für die Auslese von Szintillationskristallen bei PET. Ein SiPM besteht aus einer Matrix von Einkanal-APDs (Zellen), die auf einem gemeinsamen Siliziumsubstrat aufgebracht sind. Jede Zelle wird im limitierten Geiger-Modus, d. h. mit einer Spannung über der Durchbruchsspannung betrieben. So resultiert jeder in solch einer Zelle erzeugte Ladungsträger in einer Lawine, wobei die Anzahl ihrer Ladungsträger unabhängig von der Anzahl der einfallenden Photonen ist. Da das Ausgangssignal eines SiPMs die Summe der Ausgangssignale der einzelnen Zellen ist, erhält man quantitative Informationen über die Intensität des auf die empfindliche Fläche des Photodetektors fallenden Lichts. In mehreren Studien über SiPMs [1] wurde bereits gezeigt, dass ihre Unempfindlichkeit gegenüber magnetischen Feldern, verbunden mit einer hohen inneren Verstärkung und einem schnellen Timing, welche mit denen einer PMT vergleichbar sind, einige der Vorteile sind, die SiPMs für die PET/MRBildgebung attraktiv machen. benachbarten 1 x 4 Kristallreihen wird durch Einfügen zweier Spiegelreflektorschichten (3M Radiant Mirror Film und mit Aluminium metallisierte Polyesterfolie) erreicht. Alle Oberflächen der einzelnen Kristallelemente sind poliert, und die Kopplung zwischen Kristall und Photodetektor wird durch Auftragen eines optischen Klebers realisiert. Ein speziell angefertigter Halter aus Photopolymer-Harz wird dazu verwendet, die exakte Anordnung der Kristallelemente zum SiPM, wie in Abb. 1 gezeigt, sicherzustellen. Indem man je ein Detektor-Array an beiden Seiten des Halters anbringt, ist es auch möglich, Licht eines Blockes von 4 x 8 LYSO Kristallen zu sammeln. Für die Aufnahme der Pulshöhenspektren wurden die Ausgangssignale des Detektor-Arrays über Analogeingänge in einen schnellen digitalen Oszillographen eingespeist (1 GHz Bandbreite, 4 Gsamples/s, Agilent, Infiniium, 54832D). Weder zusätzliches Shaping noch Signalverstärkung wurden verwendet. II. MATERIALIEN UND METHODEN Das in dieser Studie verwendete Array (Hamamatsu Photonics, Japan) enthält vier monolithische Reihen, von denen jede aus vier SiPMs mit entweder 400 oder 1600 Zellen besteht. Das vollständige Array ist auf einem keramischen Träger der Größe 4.9 x 10.2 mm2 befestigt. Die einzelnen SiPMs mit einer Durchbruchspannung von 70 V haben eine empfindliche Fläche von 1 x 1 mm2, die in einer Zellgröße von 50 µm x 50 µm und 25 µm x 25 µm für den Fall mit 400 beziehungsweise mit 1600 Zellen resultiert. Der Abstand zwischen den SiPMs innerhalb einer monolithischen 1 x 4 Reihe ist vernachlässigbar, während der Abstand zwischen zwei monolithischen Reihen 1.5 Millimeter beträgt. Eine Epoxidschicht wird zum Schutz der Bonddrähte der einzelnen SiPMs verwendet. Im Gegensatz zum typischen Blockdetektordesign erforscht unsere Gruppe die Möglichkeit der Einzelauslese von LYSO-Kristallen (Saint Gobain, Frankreich) der Größe 1 x 1 x 20 mm3 mit dem oben erwähnten Array von Photodetektoren. 1 x 4 Kristallreihen ohne optische Trennung zwischen den einzelnen Kristallelementen sind an jede der monolithischen 1 x 4 SiPM-Reihen gekoppelt. Optische Trennung zwischen Abb. 1. 4 x 4 SiPM-Array auf Schnittstellenkarte (links) und das vollständige LYSO-SiPM-Detektor-Array (rechts). Der Kristallhalter ist in der Abbildung ebenfalls sichtbar. III. ERGEBNISSE UND DISKUSSION Trotz der vorteilhaften Eigenschaften von SiPMs bezüglich Verstärkung, Timing und Unempfindlichkeit gegenüber magnetischen Feldern, kann die begrenzte Anzahl von Zellen in einem SiPM ein nicht-lineares Ansprechverhalten des Detektors bei hohen optischen Photonenflüssen bewirken und infolgedessen zu einem begrenzten Dynamikbereich bei den gemessenen Energien der einfallenden Strahlung führen. Die Antwort von Einkanal-LYSO-SiPMs auf die von unterschiedlichen Strahlungsquellen (131I, 18F und 137Cs) emittierten Gammaquanten wurde studiert. Die Kristalle und Einkanal-SiPMs haben die gleichen Eigenschaften wie oben für das 4 x 4 Detektor-Array beschrieben. experimentellen Resultaten lineares Verhalten der SiPMs gewährleistet ist. Mithilfe dieser Messungen wurden die optimalen Betriebsparameter in Bezug auf die an das oben vorgestellte 4 x 4 LYSO-SiPM-Detektor-Array angelegte Spannung bestimmt. Abb. 5 zeigt typische Energiespektren eines Kanals innerhalb des 4 x 4 Detektor-Arrays für beide Zelldichten. Die erhaltenen Energieauflösungen sind in guter Übereinstimmung mit den für die Einzelkanal-SiPMs gemessenen Werten. Eine vollständige Charakterisierung dieses SiPMDetektor-Arrays bezüglich Crosstalk zwischen verschiedenen Kanälen, Timing und der Optimierung des Detektordesigns für die Detektionseffizienz wird momentan durchgeführt, um die Machbarkeit des vorgeschlagenen Detektorkonzepts in der hochauflösenden PET-Bildgebung zu beurteilen. Abb. 2. Position des Photopeak als Funktion der Energie bei verschiedenen Spannungen für 400 Zellen (oben) und 1600 Zellen (unten). Es ist wichtig zu bemerken, dass es wegen der höheren Verstärkung möglich war, Messungen mit 99mTc an SiPMs mit 400 Zellen durchzuführen. Abb. 4. Abhängigkeit der gemessenen Energieauflösung von der Energie der einfallenden Strahlung für SiPMs mit 400 Zellen (Kreise) und 1600 Zellen (Quadrate). Abb. 3. Abhängigkeit der Energieauflösung von der Spannung bei einem SiPM mit 400 Zellen (oben) und mit 1600 Zellen (unten). Abb. 2 zeigt die Abhängigkeit der Position des Photopeak auf die angelegte Spannung. Es ist offensichtlich, dass die Antwort auf alle optischen Photonenflüsse, d.h. auf alle im Kristall deponierten Energien bis zu einer Spannung von 70.1 V im Falle der 400 Zellen linear ist, während Linearität im Fall der 1600 Zellen bis zu 72.6 V erhalten bleibt. Die Abhängigkeit der für die SiPMs gemessenen Energieauflösung von der Strahlungsenergie ist in Abb. 3 gezeigt. In diesen Graphen wird eine höhere Energieauflösung der SiPMs mit 400 Zellen im Vergleich zu denen mit 1600 Zellen beobachtet (16% und 22%). Es sollte bemerkt werden, dass diese Werte mit angelegten Spannungen von 69.9 V für 400 und 72.6 V für 1600 Zellen gemessen wurden, bei denen gemäβ den in Abb. 2 gezeigten Abb. 5. Typische Energiespektren eines Kanals innerhalb des 4 x 4 Detektor-Arrays für 400 Zellen (oben) und 1600 Zellen (unten). REFERENZEN [1] A. N. Otteet. al. ”A test of silicon photomultipliers as readout for PET” Nucl. Inst. and Meth. A 545, pp. 705-715, 2005