Ragna Cordes, Bremen

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Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie e.V. (DGVT)
der Kinder- und
Jugendlichen
Psychotherapie
Schwerpunktthema:
Diagnostik
31. Oktober und 1. November 2003
in Hannover
DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
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.... ein Wort vorab:
Die Kommission für Aus- und Weiterbildung (AWK), die Fachgruppe „Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapie“ und die Leitung des Ausbildungszentrums für Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapie der DGVT in Hannover/Hildesheim laden Sie herzlich zu den 2.
Praxistagen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie ein.
Unser Ziel:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nachdem die 1ten DGVT-Praxistage Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie 2002 in
Krefeld zur Zufriedenheit aller Beteiligten verlaufen sind, laden die Aus- und
Weiterbildungskommission, die Fachgruppe Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und
das Ausbildungszentrum Hannover/Hildesheim zu den 2ten DGVT-Praxistagen Kinderund Jugendlichenpsychotherapie, diesmal mit dem Schwerpunktthema Diagnostik, nach
Hannover ein.
Was sich bei den ersten Praxistagen bewährt hat, wollen wir mit den zweiten Praxistagen
fortsetzen. Wir haben daher ein vielfältiges Workshop-Angebot von PraktikerInnen für
PraktikerInnen zusammengestellt, welches

die besonderen Bedingungen im diagnostischen Prozess mit Kindern und
Jugendlichen berücksichtigt,

eine Erweiterung der diagnostischen Fertigkeiten ermöglicht,

neue Perspektiven in fachlicher und politischer Hinsicht eröffnet,

ein Forum zum fachlichen und persönlichen Austausch bietet,

den Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen in der DGVT die Möglichkeit
gibt, sich als aktiven wichtigen Bestandteil in der DGVT zu erleben,

einen Austausch zwischen PraktikerInnen mit großem Erfahrungshintergrund und
KollegInnen in der Ausbildung anregt.
Mit den besten Wünschen für anregende und angenehme Tage
Ihre Vorbereitungsgruppe
Rita Dittrich, Michael Borg-Laufs, Rolf Inkermann, Katrin Russ, Gerd Per, Anke Tolzin
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DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
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Das Programm der Tagung im Überblick
Begrüßung und Eröffnungsvortrag
Freitag, den 31.10.03 , 13.00 – 13.45 Uhr
Störungsübergreifende Diagnostik in der Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapie (Michael Borg-Laufs, Essen)
Workshop Block I:
Freitag, den 31.10.03, 14.00 – 18.00 Uhr
die folgenden Kurzworkshops stehen zur Auswahl
1. Ressourcen- und lösungsorientierte Diagnostik mit Kindern und Familien
(Hiltrud Bierbaum-Luttermann, Berlin)
2. Diagnostik und Beobachtung autistischer Kinder (Ragna Cordes, Bremen)
3. Funktionale Verhaltensanalyse im Therapieprozeß: Diagnostik – Hypothesenbildung
– Therapieplanung (Gaby Derichs, Göttingen)
4. Kreative Verfahren im Erstkontakt mit Kindern und ihren Eltern
(Mathilde Fatke-Müller, Tübingen)
5. Entwicklungsdiagnostik mit dem Schwerpunkt der Diagnostik von
Entwicklungsstörungen (Dietmar Heubrock, Bremen)
6. Wie gesund/krank sind Jugendliche mit Persönlichkeitsstörungen?!
(Rudi Merod, München)
7. Antragstellung und Begutachtung auf der Basis von Verhaltens- und
Problemanalyse (Irmgard Schüller, Hannover)
8. SupervisorInnenkolloquium (nur für DGVT-SupervisorInnen – Michael Borg-Laufs,
Essen)
Workshop Block II:
Auftakt: Freitag, den 31.10.03, 19.00 – 20.30 Uhr
Fortsetzung: Samstag, den 01.11.03, 9.00 – 16.30 Uhr
die folgenden 10-stündigen Workshops stehen zur Auswahl
1. Analyse früher Interaktionsstörungen per Video (Ragna Cordes, Bremen)
2. Selbsterfahrung und Biografiearbeit
(Irmgard Köster-Goorkotte/Sergio Chow, Greven)
3. Integrative Traumatherapie bei Kindern und Jugendlichen – Diagnostik und
Therapie (Gerd J. Kuznik, Ronnenberg)
4. Besondere Anforderungen bei der Diagnose von Persönlichkeitsstörungen im
Jugendalter (Rudi Merod, München)
5. Diagnostik bei Lern- und Leistungsstörungen (Carsten Schmidt, Rendsburg)
6. Diagnostische Anforderungen in suizidalen Krisen von Jugendlichen
(Joachim Scholz, Datteln)
7. Diagnostik unter familientherapeutischem Blickwinkel – Arbeit mit Genogramm
(Wolfgang Schreck, Hattingen)
8. AD/HS und Diagnostik: Störungsbildspezifische Diagnostik und
Behandlungsaspekte (Georg Wolff, Hannover)
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DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
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Workshopangebote
Alle Workshops innerhalb des ersten Workshop-Blocks sowie
die Workshops innerhalb des zweiten Blocks laufen parallel!
Workshop Block I - Kurzworkshops
1. RESSOURCEN- UND LÖSUNGSORIENTIERTE DIAGNOSTIK
MIT KINDERN UND FAMILIEN
(HILTRUD BIERBAUM-LUTTERMANN, BERLIN)
In diesem Kurzworkshop sollen anhand der Analyse von prozessdiagnostischen Merkmalen,
Arbeit mit „Teilen“ und der Utilisation vorhandener Ressourcen wichtige
Behandlungssequenzen
dargestellt
werden:
Motivationsaufbau,
klientenzentrierte
Zielformulierungen, Aktivierung der Betroffenen und Therapieplanung.
Dies wird durch Videomitschnitte von Therapiesitzungen oder Rollenspiele illustriert. Das
Vorgehen stammt aus dem Bereich der lösungsorientierten, hypnosystemischen Methodik und
lässt sich ausgezeichnet mit verhaltenstherapeutischem Vorgehen, insbesondere den Ansätzen
von Kanfer u.a. kombinieren. Falls gewünscht, können auch Videobeispiele aus der Praxis der
TeilnehmerInnen mitgebracht und gemeinsam erarbeitet werden.
2. DIAGNOSTIK UND BEOBACHTUNG AUTISTISCHER KINDER
(RAGNA CORDES, BREMEN)
In dem Workshop werden die Grundlagen der Diagnose autistischer Störungen anhand des
DSM IV erarbeitet und eine Abgrenzung zu anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörungen
(Rett-Syndrom, Desintegrative Störung, Asperger-Syndrom u.a.) vorgenommen. Die
Teilnehmer lernen praktikable Checklisten, Beobachtungsverfahren und spezielle
Testverfahren für autistische Kinder kennen. Schwerpunkt des Workshops wird die
Beobachtung und Analyse der Auffälligkeiten autistischer Kinder anhand von
Videoaufnahmen der Mutter-Kind-Interaktion und alltäglicher Problemsituationen sein.
Literatur:
- Cordes, R. (1995). Soziale Interaktion autistischer Kleinkinder. Videogestützte Analyse
der Kommunikation zwischen Mutter und Kind. Weinheim: Deutscher Studien Verlag.
- Cordes, R. & Petermann, F. (2000). Autistische Störungen. In F. Petermann (Hrsg.),
Fallbuch der Klinischen Kinderpsychologie und –psychotherapie, 2. überarbeitete
Auflage, S. 205-227. Göttingen: Hogrefe.
-
Kusch, M. & Petermann, F. (2001). Entwicklung autistischer Störungen. Göttingen: Hogrefe, 3. vollst.
überarbeitete Auflage.
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DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
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3. FUNKTIONALE VERHALTENSANALYSE IM THERAPIEPROZESS: DIAGNOSTIK –
HYPOTHESENBILDUNG - THERAPIEPLANUNG
(GABY DERICHS, GÖTTINGEN)
Ausbildung und Weiterbildung vermitteln uns die Methoden der Anamnese und Diagnostik,
abhängig vom Störungsbild mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Gemeinsam ist, dass
sowohl während als auch spätestens nach der Diagnosephase Hypothesen unwillkürlich und
willkürlich gebildet werden. Diese „kreative“ Phase ist ein wichtiger Schritt zur
Therapieplanung. Es werden Beispiele modellhafter Hypothesenbildung, Therapieplanung
und Verlaufsdiagnostik aus der Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie vorgestellt. In
dem Workshop besteht Gelegenheit anhand von eigenen Fallbeispielen Besonderheiten in
diesem Prozess zu diskutieren und zu erproben.
Der Workshop ist insbesondere geeignet für die praktische Umsetzung einer kreativen
Therapieplanung und Verlaufsdarstellung eines Behandlungsfalles. Es gibt die Gelegenheit im
Vorfeld des Workshops eigene Unterlagen mit der Referentin vorzubereiten.
- Achtung: Eingeschränkte TeilnehmerInnenzahl ! -
4. KREATIVE VERFAHREN IM ERSTKONTAKT MIT KINDERN UND IHREN ELTERN
(MATHILDE FATKE-MÜLLER, TÜBINGEN)
Der Erstkontakt zwischen Betroffenen und Behandelnden ist für Eltern und Kindern in
besonderer Form belastet und oft angstbesetzt. Die Kinder haben eine Vorgeschichte mit
wiederholten „Mängelberichten“ und vermeintlich hilflosen Selbsthilfeversuchen, die Eltern
sind belastet von Selbst- oder Fremdvorwürfen. Im Workshop werden Möglichkeiten
ressourcenorientierter Anamnesemethoden vorgestellt. Dabei werden Standardanforderungen
an eine psychotherapeutische Diagnostik verwandelt und angepasst an den Entwicklungsstand
und die Spiel- und Ausdrucksmöglichkeiten des Kindes. Beispiele werden an Fällen aus der
Praxis demonstriert und in Rollenspiel- und Übungseinheiten ausprobiert.
5. ENTWICKLUNGSDIAGNOSTIK MIT DEM SCHWERPUNKT DER DIAGNOSTIK
VON ENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN
(DIETMAR HEUBROCK, BREMEN)
In der Wahrnehmung vieler Kinderärzte, Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen und
PÄdagogInnen haben umschriebene Entwicklungs- und Verhaltensstörungen in den
vergangenen Jahren immer mehr zugenommen. Auch die Auswertung schulärztlicher
Untersuchungen zeigt, dass vor allem psychomotorische und Sprachstörungen sowie
Verhaltensauffälligkeiten zunehmend diagnostiziert werden. Meist lassen sich Entwicklungsund Verhaltensauffälligkeiten bereits im Kindergarten beobachten, sie werden zu diesem
frühen Zeitpunkt allerdings selten systematisch untersucht. Die Häufigkeit und vor allem die
offenkundige Zunahme von umschriebenen Entwicklungsstörungen scheint auf den ersten
Blick
psychosoziale
Ursachen
(übertriebener
Fernsehkonsum,
mangelnde
Bewegungsmöglichkeiten, ungünstiges Spielverhalten) nahe zu legen. Noch immer sehr
selten wird der diagnostische Blick auf neurogene Ursachen gelegt, obwohl verschiedene prä, peri- und postnatale Risikofaktoren umschriebene Entwicklungsstörungen begünstigen..
Der Workshop soll einen Überblick über die wichtigsten Ursachen und Risikofaktoren,
Erscheinungsformen und Abgrenzungen, Untersuchungsverfahren (Entwicklungsdiagnostik)
und Therapieansätze bei umschriebenen Entwicklungsstörungen geben. Es sollen vor allem
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DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
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die derzeit bestehenden diagnostischen Möglichkeiten zum Nachweis und zur Abgrenzung
verschiedener umschriebener Entwicklungsstörungen genauer dargestellt und auf verwandte
Konzepte („neuropsychologische Störungen“ oder „Teilleistungsstörungen“) bezogen werden.
6. WIE GESUND/KRANK SIND JUGENDLICHE MIT
PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN ?!
(RUDI MEROD, MÜNCHEN)
Der Begriff der Persönlichkeitsstörung ist sehr umstritten, da er impliziert, eine Persönlichkeit
sei gestört. Wie sieht es aus, wenn wir Menschen, die die Diagnose Persönlichkeitsstörung
erhalten, aus der salutogenetischen Perspektive betrachten? Was sind ihre gesunden Anteile,
ihre Ressourcen und wie ist aus dieser Perspektive dieses Störungsbild zu bewerten?
Besonders die Diagnose von Persönlichkeitsstörungen fordert eine intensive
Auseinandersetzung mit den Vorstellungen über Gesundheit und Krankheit. Nur dadurch läßt
sich eine sinnvolle Diagnostik und Therapie verwirklichen.
Literatur zu beiden Workshops:
Themenheft der Zeitschrift "Persönlichkeitsstörungen Theorie und Praxis“, 2002; 6: S. 137204, Merod, Rudi (Hrsg.)
(In Vorbereitung) Therapie der Persönlichkeitsstörungen, Tübingen, DGVT Verlag 2004.
Merod, Rudi (Hrsg.).
7. ANTRAGSTELLUNG UND BEGUTACHTUNG AUF DER BASIS VON VERHALTENSUND PROBLEMANALYSE
(IRMGARD SCHÜLLER, HANNOVER)
Inhalt des Workshops ist im ersten Teil die formale Antragstellung von
verhaltenstherapeutischen Kassenanträgen, die anhand der notwendigen Formulare und
Abrechnungsmodalitäten vermittelt wird. Im zweiten Teil wird mit Schwerpunkt auf der
Verhaltens- und Problemanalyse die Erstellung der Berichte an den Gutachter besprochen und
erarbeitet. Neben der Vermittlung der theoretischen Anforderungen sollen konkrete Fälle
dargestellt werden und die Teilnehmer haben die Möglichkeit, eigene Fragestellungen
einzubringen.
8. SUPERVISORINNENKOLLOQUIUM (NUR FÜR DGVT-SUPERVISORINNEN!)
(MICHAEL BORG-LAUFS)
Ergänzungsqualifikation
Verhaltenstherapie mit Kindern und Jugendlichen
Geplanter Lehrgangsstart im Herbst 2003 im Ausbildungszentrum Krefeld
Weitere Informationen und Anmeldeunterlagen:
Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie e.V.
Fon: 07071/943443, Fax:07071/943435
e-mail: [email protected], internet: www.dgvt.de
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DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
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Workshop Block II
1. ANALYSE FRÜHER INTERAKTIONSSTÖRUNGEN PER VIDEO
(RAGNA CORDES, BREMEN)
Dem Erziehungs- und Interaktionsverhalten der Eltern wird einer Vielzahl von
Untersuchungen zufolge, eine wesentliche Rolle bei der Verursachung und Aufrechterhaltung
einiger Störungsbildern, vor allem den externalisierenden Störungen (Aufmerksamkeits-,
Hyperaktivitäts- und aggressiven Störungen) zugewiesen. In diesem Workshop lernen die
Teilnehmer anhand von Videoaufnahmen der frühen Eltern-Kind-Interaktion in alltäglichen
Problemsituationen das Interaktionsverhalten von Eltern und Kind systematisch zu
beobachten und zu analysieren. Ansätze für die therapeutische Arbeit anhand dieser
Videoaufnahmen mit den Eltern werden gemeinsam erarbeitet. Die Workshopleiterin hat das
Video-Interaktionstraining speziell für die Arbeit mit Risikofamilien entwickelt und in der
Arbeit mit Eltern verhaltensauffälliger Kleinkinder und autistischer Kinder eingesetzt.
Literatur:
-
Cordes, R. (1995). Soziale Interaktion autistischer Kleinkinder. Videogestützte Analyse
der Kommunikation zwischen Mutter und Kind. Weinheim: Deutscher Studien Verlag.
Cordes, R. (2000). Videogestütztes Trainingsprogramm für Risikofamilien. Entwicklung
und Erprobung eines Video-Interaktionstrainings. Hamburg: Kovac.
Cordes, R. & Petermann, F. (2001). Das Video-Interaktionstraining: Ein neues Training
für Risikofamilien. Kindheit und Entwicklung, 10, 2, 124-131.
2. SELBSTERFAHRUNG UND BIOGRAFIEARBEIT
(IRMGARD KÖSTER-GOORKOTTE/SERGIO CHOW, GREVEN)
In diesem Workshop wird davon ausgegangen, dass die biografische Entwicklung und die
Ausgestaltung der therapeutischen Rolle in einem engen Zusammenhang stehen. In der
geplanten Selbsterfahrung soll die Arbeit am eigenen Lebensstil – (Eigen?)Diagnostik
persönlicher Ressourcen und Grenzen im Mittelpunkt stehen, um die Erfahrungen im Umgang
damit für den therapeutischen Prozess nutzbar machen zu können. Die angewandten
Methoden dienen darüber hinaus als Modell und können in das eigene therapeutische Handeln
übertragen werden.
Die Anleitenden haben eine langjährige Praxis in der Durchführung von Selbsterfahrungsseminaren an DGVT-Ausbildungsinstituten sowie in Supervision und Therapie.
3. INTEGRATIVE TRAUMATHERAPIE BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN –
DIAGNOSTIK UND THERAPIE
(GERD J. KUZNIK, RONNENBERG)
In diesem Workshop können die Teilnehmer Diagnostik und Therapie Posttraumatischer
Belastungsstörungen und Dissoziativer Störungen kennenlernen und anhand zahlreicher
Fallbeispiele und Übungen praktische Fertigkeiten zum wirksamen Umgang mit dieser
Problematik kennenlernen. Als Themen sind u.a. vorgesehen: Eigene „t“-Traumata,
Diagnostik und allgemeine Psychotraumatologie, Differentialdiagnstik, Notfalllisten, u.a.
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DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
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Hierbei werden neben verhaltenstherapeutischen Vorgehensweisen auch imaginative
Techniken sowie EMDR in die therapeutischen Überlegungen einbezogen, ebenso spezielle
Modelle kinderpsychotherapeutischer Arbeit in diesem Problembereich. Der ganzheitliche
Ansatz der Psychotherapie wird betont.
Die praktische Arbeit wird im Vordergrund stehen, u.U. gibt es eine oder zwei LiveDemonstrationen.
4. BESONDERE ANFORDERUNGEN BEI DER DIAGNOSE VON
PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN IM JUGENDALTER
(RUDI MEROD, MÜNCHEN)
Persönlichkeitsstörungen dürfen nach der neuesten Textüberarbeitung des DSM IV (2003)
auch bereits bei Jugendlichen diagnostiziert werden. Diese Diagnostik gestaltet sich aber in
mancher Hinsicht als recht problematisch. Einerseits müssen rigide Persönlichkeitsstile von
Entwicklungsproblemen abgegrenzt werden, die im Jugendlichenalter „normal“ sind. Sie
müssen aber auch von Störungen abgegrenzt werden, die auf Traumata zurückzuführen sind.
Dieser Workshop will die diagnostischen Möglichkeiten darstellen und die Probleme
aufzeigen, die es in diesem Bereich bei der Behandlung gibt. Weiterhin soll verdeutlicht
werden, dass die Diagnostik direkte Relevanz für die Therapieplanung und –durchführung
hat. Eigene Fallbeispiele können eingebracht werden (evtl. auch kurze Videodemonstrationen
eigener Therapiesitzungen).
Literatur: s. Kurzworkshop Nr. 6
5. DIAGNOSTIK BEI LERN- UND LEISTUNGSSTÖRUNG
(CARSTEN SCHMIDT, RENDSBURG)
Seit einiger Zeit ist festzustellen, dass eine zunehmende Zahl von Kindern und Jugendlichen
in den psychiatrischen Praxen aufgrund von Problemen im Lern-Leistungsbereich vorgestellt
werden. Der Workshop hat es daher zum Ziel, den TeilnehmerInnen einen Einblick in das
diagnostische wie über therapeutische Vorgehen bei der Behandlung von Problemen dieser
Art zu vermitteln. Neben theoretischen Einführungen in die Störungsbilder wird insbesondere
die intensive Besprechung sowie praktische Demonstration der einschlägigen
testdiagnostischen Instrumente (insbesondere das Intelligenztestverfahren K-ABS sowie die
gängigen Rechtschreib- und Lesetests) im Mittelpunkt der Workshop-Arbeit stehen. Darüber
hinaus werden exemplarisch einige Therapiematerialien und PC-Programme praktisch
vorgestellt werden.
Dabei wird es darum gehen, die Diagnostikphase mit der Abgrenzung der verschiedenen
Störungsbilder und Symptomursachen, wie etwa der allgemeinen Leistungsschwäche, der
Teilleistungsstörungen - Stichwort Legasthenie (Lese-Rechtschreibstörung) bzw. Dyskalkulie
(Rechenschwäche) - näher zu beleuchten. Ebenso vertieft werden sollen sowohl Phasen mit
Motivationsproblemen der Betroffenen als auch die Betrachtung der Therapiephase mit den
verschiedenen, am Markt anzutreffenden Ansätzen und Konzepten.
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DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
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6. DIAGNOSTISTISCHE ANFORDERUNGEN IN SUIZIDALEN KRISEN VON
JUGENDLICHEN
(JOACHIM SCHOLZ, DATTELN)
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit den besonderen Herausforderungen und Risiken
des diagnostischen Prozesses in der Krisensituation des Verdachtes auf latente oder akute
Suizidalität, bzw. der Bewertung selbstverletzender Verhaltensweisen. Diese Thematik
erfordert von PsychotherapeutInnen eine respektvolle Gratwanderung zwischen der Wahrung
der Autonomie der Betroffenen und dem rechtzeitigem Eingreifen in die Autonomie des
Patienten, wenn seine Fähigkeiten zur Selbststeuerung und Selbsterhaltung aufgrund
psychischer Erkrankung zurückgehen oder aussetzen.
Zunächst werden die Daten und empirischen Befunde zur Suizidalität im Kindes- und
Jugendalter zusammenfassend referiert. Im theoretischen Teil wenden wir uns ethischen und
rechtlichen Fragestellungen rund um das Thema zu (z.B. Schweigepflicht, Fürsorgepflicht,
Unterbringung bzw. Behandlung gegen den Willen einer/s minderjährigen Betroffenen).
Dabei findet das besondere Spannungsfeld der TherapeutInnen zwischen Patientenbeziehung
und Beziehung zu den Sorgeberechtigten besondere Beachtung.
In den praktischen Teilen werden die klinische Exploration der signifikanten
Psychopathologie dargestellt und unter Verwendung von Interviewleitfäden und ggf.
hilfreicher Fragebogeninventare geübt und reflektiert. Die besondere Problematik der
Einschätzung akuter Suizidalität und deren Kommunikation mit den PatientInnen bzw.
assoziierten Systemen wird diskutiert und praktische Leitfragen entwickelt. Die
Besonderheiten der Gesprächsführung in Krisengesprächen sowie der Aspekt der
“professionellen Distanz“ werden bearbeitet und im Rollenspiel geübt. Die unterschiedlichen
therapeutischen Interventionsstrategien bei vorliegenden psychischen/psychiatrischen
Störungen (z.B. im Rahmen depressiver, schizophrener, posttraumatischer oder
Angststörungen) werden dargestellt und verglichen mit Interventionen bei Suizidalität ohne
„psychische Grunderkrankung“.
7. DIAGNOSTIK UNTER FAMILIENTHERAPEUTISCHEM BLICKWINKEL – ARBEIT
MIT GENOGRAMM
(WOLFGANG SCHRECK, HATTINGEN)
Das Wesentliche in der Diagnostik ist das Generieren von Hypothesen und ihre Bestätigung
oder Verwerfung. Der systemische Ansatz erweitert die Perspektive über den
„Symptomträger“ hinaus auf die Beziehungsebene der relevanten Elementen des Systems.
Die Arbeit mit Genogrammen bietet Möglichkeiten, durch den Blick über Generationsgrenzen
hinweg zusätzliche Hypothesen zu Entstehungsbedingungen und aufrechterhaltenden
Bedingungen zu gewinnen, aber auch Hinweise über Ressourcen und Lösungsmuster.
Der Workshop soll neben der Vermittlung der Genogrammarbeit die Möglichkeit bieten,
anhand konkreter Fälle die Methode zu erproben.
Es besteht die erwünschte Möglichkeit, eigene Fragestellungen und Fälle einzubringen.
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DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
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8. AD/HS UND DIAGNOSTIK: STÖRUNGSBILDSPEZIFISCHE DIAGNOSTIK UND
BEHANDLUNGSASPEKTE
(GEORG WOLFF, HANNOVER)
Fünf Prozent aller Kinder/Jugendlicher leiden an AD/HS-Symptomen mit z.T. ernsten Folgen
für ihr Leben, z.B. hohe innerfamiliäre Belastungen, Selbstwertprobleme, Schulversagen und
oft erhebliche soziale Integrationsstörungen bis ins Erwachsenenalter.
Es gibt in der Öffentlichkeit und zwischen verschiedenen Berufsgruppen erhebliche
Unsicherheiten und gleichzeitig Kontroversen über die Entstehungsbedingungen, Diagnostik
und Behandlung des AD/HS. Diese Kontroversen führen neben unzureichenden Kenntnissen
über das AD/HS oft zu Fehldiagnosen und –behandlungen, die für die Betroffenen und auch
für die beteiligten FachkollegInnen eine große Verunsicherung und Belastung darstellen. Die
kinderärztlichen und kinderpsychiatrischen Fachverbände arbeiten national und international
an der Optimierung und Vereinheitlichung der diagnostischen und therapeutischen Methoden.
Im Einzelnen soll folgendes dargestellt bzw. behandelt werden:
 die spezifische Verhaltenssymptomatik beim ADHS im Kindes- und Jugendalter
 die Gründe für die oben genannten Kontroversen, da deren Klärung für die richtige
Diagnosestellung von hoher Relevanz ist
 die ADHS-spezifische diagnostische Vorgehensweise beim ADHS, die qualitativ
anders ist als die herkömmliche beziehungs- und konfliktbezogene Anamnesenerhebung in Beratungsstellen
 die Besprechung von Fallbeispielen, die gern von den TeilnehmerInnen eingebracht
werden können, und die der Klärung des diagnostischen Vorgehens dienen
 die umfangreiche Differentialdiagnostik zum ADHS unter Einbeziehung der häufigen
Begleitstörungen, z.B. LRS
 die Frage, inwieweit psychologische Tests erforderlich bzw. verzichtbar sind und wie
ADHS-spezifische Fragebögen sinnvoll genutzt werden können
 die nach heutigem Wissensstand bekannten und vermuteten Ursachen der ADHSSymptomatik
 die "multimodalen" therapeutischen Möglichkeiten, die sich als wirksam erwiesen
haben in Abgrenzung von solchen Therapieansätzen, für deren Wirksamkeit es bisher
keinen wissenschaftlichen Nachweis gibt.
ERGÄNZUNGSQUALIFIKATION
Gruppen-Psychotherapie
zur fachlichen Befähigung von
Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen
zur Abrechnung von Gruppen-Psychotherapie nach den
Nummern 883 und 884 BMÄ
(bei vorliegender Fachkunde in VT gemäß § 95c SGB V)
Geplanter Lehrgangsstart im Herbst 2003 im Ausbildungszentrum Berlin
Weiterführende Informationen und die Anmeldeunterlagen
Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) e.V.
Referat für Aus- und Weiterbildung, Neckarhalde 55, 72070 Tübingen
 07071- 94 34 44,  07071- 94 34 35
E-Mail: [email protected] oder im Internet unter www.dgvt.de
Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie
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DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
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Veranstaltungsort
Die zweiten DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie finden am
31. Oktober und 1. November 2003 in den Räumen der
Evangelischen Fachhochschule Hannover, Blumhardtstr. 2 statt.
Eine Wegbeschreibung mit Raumangabe erhalten Sie mit Ihrer Workshopzusagen
Tagungsablauf
Es werden zwei Workshop-Blöcke angeboten, die jeweils bis zu acht Workshops umfassen.
Block I:
Freitag, 31.10.03 von 14.00 bis 18.00 Uhr
Block II:
Freitag, 31.10.03 von 19.00 bis 20.30 Uhr und
Samstag, 1.11.03 von 9.00 bis 16.30 Uhr
Informationen zum Rahmenprogramm erhalten Sie mit ihrer Anmeldebestätigung.
Das Tagungsbüro ist am Freitag ab ca. 12.00 Uhr geöffnet.
Angefragt und zugesagt haben ein Testverlag und eine Kongreßbuchhandlung.
Tagungsgebühren
DGVT-Mitglieder
Nicht-Mitglieder
Workshop aus Block I
65,- €
70,- €
Workshop aus Block II
115,- €
125,- €
Zwei Workshops
160,- €
175,- €
(Ein Workshop aus Block I und
ein Workshop aus Block II)
Sollte bei Anmeldung für zwei Workshops aus organisatorischen Gründen nur die Teilnahme
an einem Workshop möglich sein, gilt der oben angegebene Einzelpreis.
TeilnehmerInnen aus DGVT-Lehrgängen zum/zur Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutIn, welche die Praxistage als verbindliche Theorie-Veranstaltung in ihrem
Curriculum verzeichnet haben, sind von den Tagungsgebühren befreit!
Eine Anmeldung mit beiliegendem Formular ist allerdings in jedem Fall notwendig!
Bitte begleichen Sie die Tagungsgebühr mit Ihrer Anmeldung durch Überweisung auf unser
Konto bei der Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70), Kontonummer: 28 25 85-709. Geben
Sie als Verwendungszweck bitte unbedingt „Praxistage 2003“ an.
Bitte beachten Sie: Ihre Anmeldung wird erst nach Zahlungseingang gültig!
Die Platzvergabe in den Workshops erfolgt nach Anmeldeeingang!
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DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
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Organisation und Anmeldung
Haben Sie noch Fragen zu den DGVT-Praxistagen in Hannover?
Sie erreichen uns in Tübingen schriftlich, telefonisch oder per Fax.
Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) e.V.
Referat für Aus- und Weiterbildung
Neckarhalde 55
72070 Tübingen
 07071- 94 34 44
 07071- 94 34 35
E-Mail: [email protected]
Aktuelle Informationen zum Stand der Planungen der Praxistage erhalten Sie von den
Mitarbeiterinnen im Referat für Aus- und Weiterbildung in der DGVT.
Um sich für die Praxistage anzumelden, füllen Sie den beigefügten Anmeldevordruck aus.
Geben Sie bitte jeweils möglichst zwei Workshoppräferenzen an.
Wenn die Teilnahme am Workshop mit erster Priorität nicht möglich sein sollte, da bereits
alle Plätze besetzt sind oder aber der Workshop nicht zustande kommt, gilt Ihre Anmeldung
für den an zweiter Stelle genannten Workshop.
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eintreffens berücksichtigt.
Die Anmeldungen werden erst nach Eingang der Zahlung gültig.
Rücktrittsbedingungen
Bis vier Wochen vor Beginn der Praxistage können Sie schriftlich (per Brief oder Fax) von
Ihrer verbindlichen Anmeldung zurücktreten. Wir erstatten Ihnen dann 75% der von Ihnen
gezahlten Teilnahmegebühr zurück.
Sollten die von Ihnen gewählten Workshops nicht zustande kommen, erstatten wir Ihnen die
Teilnahmegebühr in voller Höhe zurück. Geben Sie dafür bitte auf dem Anmeldevordruck
unbedingt Ihre Bankverbindung (Bank, Bankleitzahl und Kontonummer) an.
Übernachtungsmöglichkeiten in Hannover
Kostenlose zentrale Reservierung erhalten Sie unter der Telefonnummer
Tel. +49(0)511/1 23 45 – 555
Fax + 49(0)511/1 23 45 – 556
+ 49 (0) 5 11 / 1 23 45 – 557
www.hannover-tourism.de
e-mail: [email protected]
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