PRESSEMITTEILUNG Nr. 31/2007 Brüssel, den 25. April 2007 Gemeinsame Konferenz EWSA/AdR: Notwendigkeit eines europäischen Rahmens für hochwertige öffentliche Dienstleistungen Am 19. April 2007 veranstalteten der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) und der Ausschuss der Regionen (AdR) eine gemeinsame Konferenz über die Folgemaßnahmen zum Weißbuch der Kommission "Dienstleistungen von allgemeinem öffentlichem Interesse". Die Konferenz, die im gemeinsamen Gebäude der beiden Ausschüsse in Brüssel stattfand, befasste sich mit der Frage, wie hochwertige öffentliche Dienstleistungen in einem europäischen Rahmen gefördert und zugleich die kommunale Selbstverwaltung sowie die Rechte der Bürger gewahrt werden können. Zahlreiche Vertreter der organisierten Zivilgesellschaft und der Gebietskörperschaften (etwa 300 Teilnehmer) nahmen an dieser Konferenz teil, bei der auch mehrere Abgeordnete des Europäischen Parlaments zugegen waren. Diese massive Beteiligung macht deutlich, dass das Thema der Dienstleistungen von allgemeinem Interesse nach wie vor ein zentrales Thema auf europäischer Ebene ist. Michel Delebarre, Präsident des Ausschusses der Regionen und Bürgermeister von Dünkirchen (Frankreich) und Dimitris Dimitriadis, Präsident des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses, hielten die Eröffnungsansprache. Michel Delebarre hob hervor, dass, "vor dem Hintergrund der Abstimmung der Abgeordneten des Europäischen Parlaments im September vergangenen Jahres über das Weißbuch Dienstleistungen von allgemeinem Interesse wichtig ist, einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Debatte nicht an Schwung verliert." Er wies zudem darauf hin, dass die gemeinsame Initiative auf dem Umstand beruhe, dass "unsere beiden Institutionen, wenn auch nur mehrheitlich und nach heftigen Debatten, Stellungnahmen im Plenum verabschiedet haben, die ähnliche Standpunkte hinsichtlich der Dienstleistungen von allgemeinem Interesse beinhalten." Dimitris Dimitriadis betonte, dass "es ganz natürlich ist, dass die Dienstleistungen von allgemeinem Interesse in einem durch weltweiten Wettbewerb und die Globalisierung gekennzeichneten Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen, da diese Dienste für das Wohl der Bürger wichtig sind; sie müssen gefördert werden und wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie dies am besten geschehen kann wird." Dimitriadis unterstrich, dass eine Zusammenarbeit zwischen den beiden beratenden Organen der EU zusätzlichen Nutzen bringen könne und fügte hinzu, dass "diese Konferenz deutlich zeigt, dass DE unsere beiden Ausschüsse mit vereinten Kräften die Standpunkte vertreten können, die den Bürgern am nächsten sind". Raymond Hencks, Berichterstatter des EWSA für das Weißbuch zu Dienstleistungen von allgemeinem Interesse, betonte die Notwendigkeit "eines Rechtsrahmens zur Sicherung des Fortbestehens der Dienstleistungen von allgemeinem Interesse, der Gestaltungsfreiheit der Mitgliedstaaten bei deren Definition und organisatorischen Regelung der freien Wahl der Verwaltungsverfahren und Finanzierung, der Grundsätze und Grenzen eines Handelns auf EU-Ebene, der Bewertung ihrer Effizienz, der Rechte der Verbraucher und Nutzer sowie eines Mindestgemeinwohlauftrags." Edmundo Martinho, Vorsitzender des portugiesischen Instituts für soziale Sicherheit, bot einen Überblick über die geplanten weiteren Maßnahmen zu den Dienstleistungen von allgemeinem Interesse durch den portugiesischen Ratsvorsitz. Diese Dienstleistungen seien "ein zentrales Element für die Bürger und ein Motor des sozialen Zusammenhalts". Edmundo Martinho unterstrich, dass alle in den Genuss hochwertiger Dienstleistungen kommen müssten; zugleich hob er die Verantwortung der Mitgliedstaaten bei der Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips hervor. Die Mitglieder des AdR und des EWSA zeigten sich erfreut über den ergiebigen und konstruktiven Dialog mit den Vertretern der Zivilgesellschaft und den betroffenen Akteuren. Als Hauptargument für die Notwendigkeit eines Rahmens, mit dem die Umsetzung der Dienstleistungen von öffentlichem Interesse innerhalb des Binnenmarktes eindeutig geklärt werden kann, wurde von den meisten Teilnehmern die Rechtsunsicherheit genannt. Der Ausschuss der Regionen und der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss werden diese Fragen weiterhin aufmerksam verfolgen und dabei die Standpunkte, die von den Rednern bei dieser fruchtbaren Debatte geäußerten wurden, berücksichtigen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Dennis ABBOTT Ausschuss der Regionen Tel.: +32 2 282 20 99 E-Mail: [email protected] Karel GOVAERT Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss Tel.: +32 475 75 32 02 E-Mail: [email protected]