Kulturrraum Lösungen

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IdeenSet Tropischer Regenwald
Kulturraum
Lösungen zu den Aufgaben
von Cinzia De Maddalena
1
Bevölkerung
Aufgaben:
a) Lesen Sie den zugeteilten Text zu den indigenen Völkern und füllen Sie die Tabelle mit
Stichworten zu den vorgegebenen Themen aus.
b) Tauschen Sie das gewonnen Wissen in der Zweiergruppe aus und vervollständigen Sie die
Tabelle.
Die Penan
Die Yanomami
Wohnort
Bundesstaat Sarawak von Malaysia Nordbrasilien, Südvenezuela
Auf der Insel Borneo
Lebensweise
Die Penan leben als Nomanden oder Die Penan sind sesshaft und leben in kreissind sesshaft.
förmigen Gemeinschaftshäusern (bis 400
Jäger und Sammler erlegen mit Gift- Menschen pro Haus). Der zentrale Bereich
pfeilen Hirsche, Wildschweine und der Maloca wird für Aktivitäten wie Rituale,
Feste und Spiele genutzt.
kleine Tiere.
Sesshafte Penan pflanzen Reis und Sie versorgen sich selbst durch Jagen,
Sammeln und Fischen, aber auch durch den
Getreide an.
Anbau verschiedener Feldfrüchte in großen
Gärten.
Tradition
Getrockneter und pulverisierter Sago Alle Menschen sind gleich, keine Anführer.
(Kern einer kleinen Palmenart.)
Entscheidungen werden im Konsens getroffen. Dies führt zu langen Diskussionsrunden.
Bedrohung
Abholzung der Nutzhölzer und dann
grossflächig wegen Palmöl. Tiere im
Wald, die den Penan als Nahrung
dienen, sterben aus. Überflutung
ihres Landes durch Staudämme. ,
Durch die Abholzung verlanden Flüsse und Fische sterben. Es kommt zu
Ermordungen der Penan durch illegale Abholzer aufgrund der Proteste.
Die Folgen des Strassenbaus sind Siedler.
Sie bringen Krankheiten und Alkohol mit
sich. Das Immunsystem der Yanomami ist
nicht auf Krankheiten wie Masern vorbereitet.
Deshalb können diese Krankheiten fatale
Folgen haben. Heute nutzen Viehzüchter
und Siedler die Straße als Ausgangspunkt,
um in das Gebiet der Yanomami einzudringen und dort die Wälder abzuholzen. In einigen Gebieten wird Goldabbau betrieben.
Dieser führt verschmutztem Wasser und
Vergiftungen. Militär und Beamte vergewaltigen Frauen.
Verteidigung
Demonstrationen mit einfachen Mit- Yanomami aus elf Regionen in Brasilien bilden eine Organisation namens „Hutukura“,
des
Lebens- teln
um ihre Rechte zu verteidigen und ihre eigeraumes
nen Projekte zu organisieren. Eine brasilianische Nichtregierungsorganisation hat ein
Ausbildungsprogramm für die Yanomami. Ziel
ist es, unter den Yanomami ein Bewusstsein
für ihre Rechte zu schaffen.
IdeenSet Tropischer Regenwald
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Aufgaben:
a)
b)
c)
d)
Machen Sie sich zum Video (https://www.youtube.com/watch?v=h5bDfaJ-BJY) Notizen.
Notieren Sie die Argumente der Sarayaku Bewohner und diejenigen der Regierung Ecuadors.
Welchen Lösungsvorschlag empfehlen Sie bei diesem Nutzungskonflikt?
Beurteilen Sie die Lösungsvorschläge kritisch.
Lösung:
b)
Argumente Sarayaku: Der Regenwald dient den Sarayakus als Lebensgrundlage. Er ist für sie
der „Supermarkt“ bezüglich Nahrungsmittel, sowie die „Apotheke“. Die Artenvielfalt ist einmalig
und muss erhalten bleiben.
Argumente Regierung: Die Regierung schafft mit der Inbetriebnahme der Erdölförderung im Regenwald Arbeitsplätze. Durch den Erdölexport steigen die Staatseinnahmen. Diese Einnahmen
können für Bildung, Gesundheitswesen und Infrastruktur eingesetzt werden. Das Allgemeinwohl ist
der Regierung wichtiger als das Wohle eines kleinen Stammes.
c) und d)
a) Kompromisslösung: „Nur ein kleiner Teil des Gebiets der Sarayaku wird zur Erdölförderung
genutzt. Die Sarayakus bekommen Kompensationsleistungen (z.B. neuer Laptop, Haus , TV)“
 Der Natur wird trotzdem geschadet (verschmutze Flüsse, Lärm)
 Die Sarayakus wollen gar keinen Reichtum. Sie sind zufrieden mit dem was sie haben.
 Die Regierung kann ein Teil des Erdölvorkommens gewinnen.
b) Lösung zugunsten der Sarayaku: „ Das Sarayakugebiet wird zu einem international anerkannten Nationalpark“
 Die Erdölgewinnung findet an einem anderen Ort statt.
 Die strikten Richtlinien könnten den Sarayakus das Jagen sowie den Wanderfeldbau verbieten.
c) Lösung zugunsten der Regierung: „Die Sarayakus müssen umgesiedelt werden und die
Erdölgewinnung kann beginnen“
 Die Sarayakus müssen wieder Hütten aufbauen und sich an die neue Umgebung gewöhnen.
 Der Regenwald kommt zu Schaden.
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Traditionelle Landnutzung und Subsistenzwirtschaft
Aufgaben:
a) Lesen Sie den Text.
b) Fertigen Sie ein Schema mit Symbolen an um Shifting Cultivation darzustellen.
c) Notieren Sie sich die Vor- und Nachteile dieser Landnutzung für einen Kleinbauern und für
das Ökosystem Regenwald.
a)
Abbildung 1: Schema zum Ablauf des Wanderfeldbaus (Cinzia De Maddalena 2015)
b)
Vorteile







Nachteile
Nachhaltiges System, wenn man die Brachezeiten einhalten kann
Sekundärvegetation kann nachwachsen
Kein chemisches Düngemittel nötig
Erhaltung der Biodiversität
Einfache Art den Nährstoffgehalt der Bodens mit nährstoffreicher Asche zu erhöhen
Keine Abhängigkeit
Oft in Kombination mit Tauschhandel baut
soziale Netzwerke auf







Rasches Bevölkerungswachstum -> Flächenbedarf steigt
Nur zwei Anbauperioden mit einer langen Brachezeit von 13 Jahren dazwischen
Kein Verkauf, nur Selbstversorgung
Sehr arbeitsintensiv
Einseitige Ernährung
Die Regenerationszeit der Felder wird oft unterschritten
Ertragsabfälle bei zunehmender Dauer der
Ackernutzung
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Agrarkolonisation und Marktorientierung
Auftrag: Lesen Sie den Text und notieren Sie sich die Unterschiede der traditionellen Landwirtschaft und der Agrarkolonisation im Regenwald. Machen Sie dazu eine Tabelle.
Lösung:
4
Shifting Cultivation
Agrarkolonisation
Anpflanzungskultur
Mischkultur, Fruchtfolge/Fruchtwechsel
Food Crops z.B. Reis
Dauerkulturen
Cash Crops z.B. Kaffee
Nährstoffe im Boden
Nährstoffe können sich durch
Brachzeit erholen
Es werden durch den Fruchtwechsel unterschiedliche Nährstoffe beansprucht
Nährstoff nehmen sehr schnell
ab, haben keine Regenerationszeit
Bodenerosion
Natürliche Erosion durch
Starkniederschläge, Auswaschung der Nährstoffe im
Oberboden. Eine ganzjährige
Bodenbedeckung durch Sekundärvegetation oder Mulch hemmt
die Erosion
Keine ganzjährige Bodenbedeckung. Im Gegenteil Sekundärvegetation lässt man nicht zu.
Dies führ zu Bodenerosion.
Gewinn
Die Bauern sind nicht gewinnorientiert sondern durch ihr Risikominimierungsprinzip auf
Selbstversorgung spezialisiert
Gewinnorientierung als klares
Ziel.
Brachzeit
Brachzeit und Erschliessung
neuer Felder
Keine Brachzeit
Dünger
Biologische Dünger aus Haushaltsabfällen
Chemische Dünger
Ursache und Folgen der Regenwaldzerstörung
Lösung:
Individuelle Poster
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Schutz des Regenwaldes
Auftrag: Notieren Sie sich in einer 2er Gruppe individuelle, nationale und globalen Massnahmen
zur Rettung der Regenwälder. Diskutieren Sie in einem zweiten Schritt deren Ziele und Wirksamkeit.
Lösung:
Individuelle Massnahmen:
a) Kleinbauern
1. Agroforstwirtschaft betreiben.

Z: Durch das Aufrechterhalten der Baumschicht, verschlechtert sich das
Mikroklima nicht und gleichzeitig kann ein Kleinbauer im Gebiet Landwirtschaft betrieben. Zusätzlich wird die Produktivität der Böden verbessert,
weil die Bodenerosion verhindert wird und sich durch die neue Biomasse
wieder Nährstoffe im Boden einlagern. Die Bäume spenden Schatten und
tragen durch die geringere Verdunstungsrate zu einer höheren Bodenfeuchte bei. Werden Bäume gepflanzt, die Früchte tragen, haben die Kleinbauern
mehr Nahrungsmittel oder können auf dem Markt diese Früchte verkaufen.

W: Die Kleinbauern müssen sich von ihren traditionellen Landschaftssystemen lösen. Das stellt für viele Kleinbauern ein Problem dar, weil seit Urzeiten nicht anders angebaut wurde. Deshalb müssen sie bereit sein neuen
Technologien zu lernen. Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass das Vertrauen
in das neue Landwirtschaftssystem wachsen muss. Die Kleinbauern müssen somit die Sicherheit haben, dass ihre Erträge durch das neue Landwirtschaftssystem zu- und nicht abnehmen.
b) „Ich“:
2. Beim Kauf von Kosmetika, Waschmittel und Süssigkeiten darauf achten ob
Palmöl enthalten ist.

Z: Die Nachfrage nach Palmöl sinkt.

W: Das veränderte Konsumverhalten eines Individuums reicht nicht aus, um
die Nachfrage zu senken. In der gesamten Gesellschaft muss ein Umdenken stattfinden.
3. Weniger Fleisch essen und vor allem kein Fleisch aus Brasilien.

Z: Die Nachfrage nach Fleisch in Brasilien nimmt ab. Es wird weniger Fläche benötigt und somit weniger gerodet. Die Anbaufläche für Soja, welches
als Futtermittel für Tierproduktion (auch in Europa) eingesetzt wird, nimmt
durch die sinkende Nachfrage nach Fleisch auch ab.

W: Das veränderte Konsumverhalten eines Individuums reicht nicht aus, um
die Nachfrage zu senken. In der gesamten Gesellschaft muss ein Umdenken stattfinden.
4. Kein Biosprit verwenden

Z: Es werden weniger Sojaplantagen für Biosprit gebraucht und somit weniger Regenwald gerodet.
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
W: Das veränderte Konsumverhalten eines Individuums reicht nicht aus, um
die Nachfrage zu senken. In der gesamten Gesellschaft muss ein Umdenken stattfinden.
5. Recycling Toilettenpapier, Arbeitspapier verwenden und keine Möbel aus Tropenholz kaufen.

Z: Die Nachfrage nach Papier sinkt und somit die Menge an Bäumen, die
dafür abgeholzt werden.

W: Das veränderte Konsumverhalten eines Individuums reicht nicht aus, um
die Nachfrage zu senken. In der gesamten Gesellschaft muss ein Umdenken stattfinden.
6. Spenden für Regenwaldschutzprojekte und Projekte für den Schutz von indigenen Völkern.

Z: Aufforstungsprogramme kosten Geld. Mit Spenden können mehrere Projekte realisiert werden.

W: Beim Spenden muss man die Projekte genau studieren. Nicht alle Projekte sind wirklich nachhaltig. Bei einigen Organisationen wird mehr Geld für
administrative Prozesse oder der eigenen Entlohnung ausgegeben als für
den Regenwaldschutz selber. Um eine nachhaltige Entwicklung anzustreben müssen die Projekte ökologisch, wirtschaftlich und auch sozial Nachhaltig sein.
7. Die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Regenwaldschutz der Familie und
Freunden erklären.

Z: Dass wir mit unserem Konsumstil die Abholzung der Regenwälder steuern können, ist in unserer Gesellschaft zu wenig bekannt. Wenn die Gesellschaft versteht, dass durch den Kauf von Nutella z.B. die Palmölindustrie
gefördert wird, und damit die Abholzung der Regenwälder stattfinden muss
um Gebiete für den Anbau von Ölpalmen zu gewinnen, wird ihr Umweltbewusstsein verstärkt. Vor allem der Zusammenhang zwischen Regenwaldzerstörung und Klimawandel muss in der Gesellschaft verbreitet werden.
Denn mit der Zerstörung der Regenwälder, zerstören wir durch die damit
beschleunigte globale Erwärmung unseren Planten selber.

W: Die Sensibilisierung für Umweltprobleme funktioniert erst, wenn das Individuum seine eigene Betroffenheit spürt. Man muss also den Familienmitgliedern und Kollegen aufzeigen, in welchem Bereich sie betroffen sind, oder sein könnten.
Nationale Massnahmen:
a) Nationales Schutzgebiet

Z: Es gibt Naturschutzgebiete mit unterschiedlichen Schutzbestimmungen. Folgende Beispiele zeigen dies auf:
 Keine Menschen haben Zutritt zum Gebiet, damit Flora und Fauna unberührt blieben. (i)
 Menschen haben nur als Touristen ein Besuchsrecht und dürfen sich
auf signalisierten Wegen bewegen. (ii)
 Kleinbäuerliche Betriebe und Indigene Völker dürfen unter gewissen
Restriktionen Ackerbau betreiben. (iii)

W: Die strengste Schutzbestimmung (i) ist nachhaltig, wenn man aus Sicht der
ökologischen Nachhaltigkeit bzw. der Erhaltung des Regenwaldes argumentiert.
Da aber in den Regenwälder auch Kleinbauern und indigene Völker leben,
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könnte das zum Verdrängen der Einheimischen führen. Das wäre sozial nicht
nachhaltig. Es kommt also darauf an, welcher Schutzstatus gewählt wird. Bei
Schutzbestimmungen mit erlaubtem Ackerbau (iii) müssen die Tätigkeiten der
Kleinbauern streng kontrolliert werden. Korruption kann dabei ein Problem sein.
(Die Kleinbauern bezahlen die Kontrolleure und kultivieren nicht nach Vorgaben.)
b) Aufforstungsprogramme

Z: Die Ziele sind sehr vielseitig:
 Verringerung der Bodenerosion durch Wind und Wasser,
 Erhalt der Fruchtbarkeit umliegender landwirtschaftlicher Flächen
 Wiederherstellung der Biodiversität
 Aufhalten einer drohenden Savannenbildung
 Vorbeugung gegen Überschwemmungen durch die hohe Wasserspeicherkapazität des Waldes
 Bindung und Speicherung von CO 2 zur Verringerung des Treibhauseffektes

W: Bei der Wahl der Aufforstungsarten muss darauf geachtet werden, dass endemische Arten von schnell wachsenden Aufforstungsarten nicht konkurriert
werden.
c) Illegale Abholzungen bekämpfen durch Patrouillen und hohe Strafen (Ministerium
für Forstwirtschaft)

Z: Der Regenwald wird kontrolliert gerodet und es geht weniger Regenwaldfläche verloren.

W: In Entwicklungsländern sind Beamte, die als Patrouillen arbeiten sehr anfällig auf Schmiergeldzahlungen. Haben die Beamten in Entwicklungsländern einen angemessenen Lohn, kommt Korruption weniger vor.
Globale Massnahmen
a) REED+ ist ein Klimaschutzinstrument der UNO

Z: REDD+ finanziert nationale Aufforstungsprogramme und führt nachhaltige Forstwirtschaftssysteme in Entwicklungsländern ein. Der Zweck dient der Erhaltung der
Regenwälder, weil diese enorme CO2 Speicher sind.

W: REED+ funktioniert, wenn genügend finanzielle Mittel vorhanden sind, die
menschliche Aktivitäten in den Wäldern ständig überwacht werden, alle Beteiligten
(Regierung, Holz-, Vieh-, und Palmölindustrie, Kleinbauern und indigene Völker)
zusammenarbeiten.
Die Kritik hinter REDD ist, dass Industrieländer mit dem CO2 Krediten, die sie für
Aufforstungsprogramme in den Entwicklungsländern bezahlen, ihren CO2 Ausstoss legitimieren. „REDD ist als Instrument zum Klimaschutz nicht geeignet, da es
nicht zum prioritären Inhalt hat, fossile Treibstoffe ungefördert im Boden zu lassen
sondern im Gegenteil den industrialisierten Ländern eine Lizenz zum Weiterverschmutzen gibt“1.
Weitere Bedenken gegen den REDD+-Ansatz beziehen sich auf die methodischen
und technischen Schwierigkeiten, die mit der Messung, Berichterstattung und Verifizierung von Emissionsreduktionen im Waldbereich einhergehen. So könnte die
mangelnde Transparenz und Korruption der Länder im REDD+ Programm indirekt
unserem Klima schaden.
1
http://www.pro-regenwald.de/news/2010/02/07/Fundamentalkritik_an, Stand 17.3.2016
IdeenSet Tropischer Regenwald
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