1/6 IdeenSet Das Seeland-Grosses Moos 8 Landwirtschaft Sachinformationen 1 Landschaftswandel im Seeland Landschaften entstehen im Zusammenspiel von Natur und menschlicher Kultur. Sie sind die Lebensgrundlage für Menschen, Pflanzen und Tiere und beeinflussen unser Wohlbefinden und unsere wirtschaftlichen Aktivitäten. Landschaften verändern sich ständig, vor allem durch den Menschen. Nie zuvor und nirgends sonst in der Schweiz ist eine Landschaft so tiefgreifend verändert worden wie das Seeland. Noch vor rund 150 Jahren war das Seeland ein wenig ergiebiger Landstrich: Das Land war sumpfig, die Ernten mager, die Armut bedrückend, die Seuchengefahr gross. Inzwischen ist das Seeland keine Naturlandschaft mehr, sondern eine durch Menschenhand geformte und durch menschliche Ansprüche geprägte Kulturlandschaft geworden. Aus einer immer wieder überfluteten Moorlandschaft hat sich seit 1868 ein intensiv genutzter Agrar-, Lebens- und Wirtschaftsraum entwickelt. Heute ist das Seeland der grösste Gemüsegarten der Schweiz. Das Seeland ist exemplarisch dafür, wie der Mensch neue Lebensräume schuf. Doch die Umstellung von der ehemaligen Moosweidewirtschaft hin zu einträglicheren Anbauformen verlangte grosse Anstrengungen und zahlte sich erst nach langer und systematischer Bodenbearbeitung aus. Denn die Böden in den ehemals versumpften Ebenen waren vorerst alles andere als ertragreich. heute 2 Das Grosse Moos einst und jetzt Das Grosse Moos war Mitte des 17.Jahrhunderts die grösste zusammenhängende Moorfläche der Schweiz. Diese ausgedehnte Sumpflandschaft wurde von den Anwohnern gemieden. Nur in der Not trieben einzelne Bauern ihre Rinder, Kühe und Gänse auf die mageren sumpfigen Weiden und mähten stellenweise das Riedgras zur Verwendung als Streue. Das Gebiet war uneinheitlich strukturiert: Leicht erhöhte Stellen, Sandbänke und Gebiete mit besserem Grund wechselten mit Gebüschen, Auenwäldern und Mooren. Wassergräben dienten als Grenzmarken und als kleine Bootskanäle vor allem zum Abtransport von Moosheu. Die Wegverbindungen quer über das Moor waren unsicher und nur an wenigen Stellen regelmässig benutzbar. Die Bewohner siedelten in den ru nd um das Moos gelegenen Dörfern und lebten vorwiegend von der Landwirtschaft. Zurzeit, als der Aare-HagneckKanal gebaut wurde (1875-1878), war das Moorland weder durch Gräben noch durch Zäune abgegrenzt. Mit der 1.Juragewässerkorrektion (1868 – 1890) war die Grundlage für eine bessere Nutzung des Grossen Mooses geschaffen worden. Es wurden ausgedehnte Drainagesysteme ge baut, das sumpfige Land entwässert, vermessen, gerodet und unter den Pflug genommen. Das Grosse Moos ist heute eine weite flache von Hügelzügen begrenzte Landschaft. Von Bäumen und Hecken gesäumte Kanäle und Windschutzstreifen gliedern die Ebene und dazwischen prägen unzählige kleine regelmässig angelegte Gemüsefelder das intensiv genutzte Kulturland. Aus dem sumpfigen Moorboden ist heute das bedeutendste Gemüseanbaugebiet der Schweiz geworden. 3 Landwirtschaftliche Nutzflächen Das Grosse Moos wurde zu einer modernen Agrarlandschaft umgestaltet und gehört heute zu den am intensivsten genutzten Landwirtschaftsgebieten der Schweiz. Diese ebene Landschaft zwischen dem Bieler-, Neuenburger- und Murtensee ist ein ausgedehnter Gemüsegarten mit unzähligen geometrisch eingeteilten Feldern. Im Seeland werden in rund 450 Betrieben mehr als 60 Gemüsesorten angebaut. IdeenSet Seeland-Grosses Moos PHBern 2015, www.phbern.ch 2/6 Je nach Standort, Betriebsstruktur und Markt haben sich im Gemüsebau unterschiedliche Produktionsweisen entwickelt. Die Gesamtmelioration Siselen (1970-1987) hat für den intensiven Acker- und Gemüsebau im Grossen Moos günstige Voraussetzungen geschaffen. Dabei sind jedoch einige der vorher vorhandenen ungenutzten Kleinflächen, Feldhecken, Bäume und verschilfte Gräben entfernt oder teilweise in den neuen Windschutzstreifen zusammengefasst worden. Viele natürliche Ökosysteme und naturnahe Lebensräume sind heute durch menschliche Nutzung stark beeinträchtigt oder weitgehend zerstört. In den vergangenen Jahren wurden jedoch durch Renaturierungsmassnahmen wieder wertvolle geschützte Biotope geschaffen. Zudem werden mit bedarfsgerechter Düngung, vorsichtigem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, angelegten Gewässerrandstreifen, gepflegte Ufersäumen und ausreichend grossen Randstreifen natürliche Landschaftselemente erhalten. All diese Massnahmen sind vom Bund geregelt und den Bauern vorgeschrieben. Um Direktzahlungen zu erhalten muss ein Landwirt den „Ökologischen Leistungsnachweis“ (ÖLN) erfüllen. Ziel ist, landschaftliche Vielfalt zu fördern ohne die landwirtschaftliche Nutzung erheblich einzuschränken. 4 Landwirtschaftliche Produktionsweisen Landwirtschaftliche Produktionsweisen unterliegen sehr stark den natürlichen Einflüssen, wie Klima, Bodenbeschaffenheit, Relief oder Wasserhaushalt. Ganz entscheidend für einen landwirtschaftlichen Betrieb sind jedoch Boden (die Betriebsfläche), zur Verfügung stehende Arbeitskräfte sowie Kapital (Gebäude, Maschinen, Tiere, etc.). Neben Grünland und Ackerbau gibt es im Seeland eine Vielfalt von Sonderkulturen. Baumobst Tabak Erdbeeren Gemüse Strauchbeeren Spargeln IdeenSet Seeland-Grosses Moos PHBern 2015, www.phbern.ch 3/6 Wein Blumen Baumschulen Für bestimmte Kulturpflanzen werden die natürlichen Wachstumsbedingungen teilweise durch Drainage, Bewässerung oder Gewächshäuser auch künstlich verbessert. Die kleinräumige Gliederung des Naturraums ergibt ein ausserordentlich abwechslungsreiches Bild der Landschaft im Grossen Moos. Dank der Verfügbarkeit von ausreichend Wasser breiten sich die Gemüsekulturen weiter aus. Die einzelnen Kulturen stellen jeweils spezifische Anforderungen an Böden, Klima, Anbautechniken, Risikobereitschaft und die Vermarktung. Eine wichtige Grundlage für einige Produktionsweisen stellt die Bewässerung dar. 5 Gemüsebau Als Gemüsebau beschreibt man die Kultur von Gemüs zum menschlichen Verzehr. Dabei lässt sich der Erwerbsgemüsebau nach der Intensität in drei Kategorien unterteilen: Frischgemüse (Freiland und Gewächshaus), Lagergemüse (nur Freiland), Verarbeitungsgemüse (nur Freiland). Nach der Bodenvorbereitung, die eine lockere, unkrautfreie Ackerkrume ergibt, wird das anzubauende Gemüse entweder unmittelbar ausgesät oder als vorkultivierte Jungpflanze gepflanzt. Der Freilandanbau erfordert ein hohes Mass an Mechanisierung sowie viel Handarbeit für die Pflanzung und die Ernte. Die Anbauflächen werden durch den Anbau von zwei bis vier Kulturen in einem Jahr intensiv genutzt. Um die dichte Kulturfolge zu erreichen, werden die Gemüsepflanzen an anderer Stelle, meist in Gewächshäusern vorkultiviert und bei geeignetem Wachstum auf die eigentlichen Anbauflächen umgepflanzt. Zudem nutzt man zur Ernteverfrühung oder Erntezeitverlängerung vermehrt Folien oder Vliesen zum Abdecken der Kulturen. Um 1950 begannen die Bauern modernere Geräte, Traktoren und Maschinen einzusetzen. Dank Kunstdünger, besserem Saatgut und neuen Anbaumethoden gelang es ihnen, immer mehr aus dem Boden herauszuholen. Die Anbaumethoden der Gemüsebauern im Grossen Moos haben sich in den letzten Jahren auch der Entwicklung angepasst, obwohl die Mechanisierung wegen des kleinflächigen und vielseitigen Anbaus nicht so stark zugenommen hat wie in der übrigen Landwirtschaft. Vor allem Pflanz- und Pflegearbeiten konnten durch die Mechanisierung erleichtert und rationalisiert werden. Die Erntearbeiten, die rund zwei Drittel des Arbeitsbedarfs ausmachen, sind fast immer noch reine Handarbeit. Eine Unterteilung des Gemüsebaus ist durch eine Klassifizierung der Pflanzen möglich: Blattgemüse Fruchtgemüse Kohlgemüse Wurzelgemüse Zwiebelgemüse 6 Nutzen der Binnenkanäle Umgesetzt wird die Regulierung der Wasserstände durch zahlreiche bauliche Anlagen, die im Laufe der beiden Juragewässerkorrektionen und der darauf folgenden Meliorationen entstanden sind. Weniger bekannt sind dagegen die vielen Wasserläufe, die das Seeland durchziehen und das landwirtschaftlich genutzte Land nicht nur entwässern, sondern in Trockenzeiten auch bewässern, die sogenannten Binnenkanäle. Im Rahmen der Binnenkorrektion, also nach den eigentlichen Juragewässerkorrektionen, wurden weiträumig Entwässerungskanäle ausgehoben, Stollen gegraben, IdeenSet Seeland-Grosses Moos PHBern 2015, www.phbern.ch 4/6 Drainagen verlegt, Pumpwerke errichtet, Regulieranlagen erstellt und Verbindungswege gebaut um das gewonnene Land in ertragreiche Anbauflächen umwandeln zu können. Diese Binnenkanäle spielen beim Wasserhaushalt eine ganz entscheidende Rolle: Einerseits erlauben sie eine effiziente Entwässerung der sehr flachen Landwirtschaftsgebiete. Andererseits werden die Binnenkanäle und die dazugehörigen technischen Anlagen zur Bewässerung der intensiv genutzten Ackerbau- und Gemüseproduktionsflächen und zur Regulierung des Grundwasserstandes eingesetzt. Der Wasserstand wird fast immer tief gehalten. Die Binnenkanäle sind keine natürlichen Gewässer, sondern bewusst geplante, künstlich angelegte und stabil verbaute Gerinne. Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen durch das in den Binnenkanälen aufgestaute Wasser. Durch die Gewässerkorrekturen wurden im Grossen Moos Torfmoorböden mit alkalischer Kalkbraunerde freigelegt. Diese sind sehr fruchtbar und für den Gemüsebau gut geeignet. Die künstliche Bewässerung ist jedoch auch auf diesen Böden für den Gemüsebau unerlässlich. Dank der Bewässerung können nicht nur Trockenperioden überbrückt werden; durch die regelmässige Bewässerung wächst auch das Gemüse qualitativ gleichmässig: Knollen und Rüben können bei schwankendem Wasserangebot platzen und Fenchel bildet bereits bei kurzer Trockenheit braune Ränder. In den Jahren 1994/1995 wurde im Grossen Moos eine elektronisch gesteuerte Bewässerungsanlage installiert. 16 Kilometer Leitungen versorgen ein Gebiet von 350 Hektaren von etwa 50 beteiligten Betrieben. 7 Probleme und Nutzungsansprüche im Grossen Moos Im Grossen Moos gibt es Bodentypen von unterschiedlicher Qualität. Die Sandböden trocknen rasch aus und sind nährstoffarm, die Tonböden neigen zu Wasserstau und sind schwer zu bearbeiten, die Torfböden sind für viele Nutzpflanzen zu sauer, trocknen ebenfalls leicht aus und senkten sich ab. Noch heute gibt es im Grossen Moos stellenweise Bodenabsenkungen von bis zu 2 Zentimetern pro Jahr. Die heute im Grossen Moos vorherrschende Gemüseproduktion ist keine Selbstverständlichkeit. Möglich ist sie nur dank anhaltender Bodenverbesserung durch Tiefpflügen oder Übersanden sowie durch die ständige Regulierung des Grundwasserstandes. Folgende Probleme sind im Grossen Moos vorhanden oder akzentuieren sich fortlaufend: • Die Hauptentwässerungs- und Bewässerungsbauwerke im Grossen Moos wurden mehrheitlich vor der zweiten Juragewässerkorrektion erstellt und sind zwischen 30 und 60 Jahre alt. Die Werke sind zum Teil ans Ende der Betriebstauglichkeit gekommen. • Durch die fortlaufenden Bodenabsackungen der Torfböden ist der Niveauunterschied zwischen Hochwasserkoten und angrenzender Terrainoberfläche gering. IdeenSet Seeland-Grosses Moos PHBern 2015, www.phbern.ch 5/6 • • 8 Die Bodenabsenkungen beeinflussen die im freien Wasserspiegel abfliessenden Entwässerungskanäle zusehends. Es treten schneller Vernässungsprobleme auf. Die Siedlungsflächen und die befestigten Flächen haben sich vergrössert. Der Spitzenabfluss aus dem Siedlungsgebiet belastet die landwirtschaftlichen Entwässerungskanäle. Vom Verschwinden des Bodens: Bodenabsenkungen Dank der teilweise bis zu drei Meter dicken Torfschicht sind die Böden äusserst fruchtbar, zudem ist praktisch jederzeit genügend Wasser vorhanden. Der Torfboden ist jedoch sehr sensibel, und immer deutlicher merken die Produzenten, dass ihre ökonomische Überlebensgrundlage schwindet. Der Bodenverlust hat bereits dramatische Ausmasse angenommen. Ursprünglich waren die im Wasser liegenden Moorböden sehr locker gelagert. Durch die Trockenlegung verlor der Torf jedoch seine Stütze und begann zu sacken. Die Bewirtschaftung mit schweren Maschinen beschleunigte diesen Prozess. Durch den Kontakt mit Sauerstoff begann zudem der Abbau des organ ischen Torfs zu CO 2 – der Boden löst sich förmlich in Luft auf. Durch häufiges Pflügen und die maschinelle Lockerung des Bodens für den Gemüseanbau wurde auch dieser Prozess noch gefördert. Zudem wird dem Boden auch fast keine organische Substanz (Hofdünger > Mist, Gülle) zugeführt, da der Tierbestand im Grossen Moos gering ist. Heute ist der Torf teilweise bereits vollständig abgebaut. Gut sichtbar ist dies an Stellen, wo der aus Lehm oder Seekreide bestehende mineralische Untergrund an die Oberfläche tritt. Tiefpflügen und Übersanden bringen irgendeinmal nichts mehr, wenn die ganze Torfschicht weg ist. Aufreissen und Planieren von Bodenschichten Stauwasser nach ausgiebigen Niederschlägen Bodenerosion und Verschlämmung nach starkem Regen Die folgende Tabelle zeigt die vielfältigen Nutzungs- und Interessensansprüche an die Gewässer im Seeland. Nutzung Interessen und Zielsetzungen Hochwasserschutz Fischerei Schutz des Grossen Mooses vor Hochwasser (Wasserstandregulierung, Böschungsstabilität) Gewässer als vielfältige Lebensräume erhalten und aufwerten (Fischtreppen) Landwirtschaft Sicherstellung der Bewässerung und des Wasserabflusses (Binnenkanäle) Naturschutz Biotope vernetzen, ökologische Bewirtschaftung, Randzonen schaffen (Gewässerschutz) Bevölkerung Freizeit- und Erholungsräume an den Gewässern, sauberes Trinkwasser (Grundwasser) 9 Bodenbildung Die Bedeutung des Bodens wird an den vielfältigen Funktionen deutlich: Landwirtschaftliche Nutzfläche, Erholungsraum, Filter für Wasser und Schadstoffe, Siedlungsraum, Verkehrswege etc., die er für den Menschen erfüllt. Da der Boden grundsätzlich unvermehrbar ist und seine Funktionen unentbehrlich sind, gehört er zu den schützenswertesten Naturgütern. Über den Zustand des Bodens, IdeenSet Seeland-Grosses Moos PHBern 2015, www.phbern.ch 6/6 seine Bewirtschaftung, seine Entstehung mit seiner Lebewelt Bescheid zu wissen ist daher nicht nur wichtig für die Arbeit der Landwirte, sondern sollte auch der Bewusstseinsbildung der Jugendlichen in den Schulen dienen. Alles Leben steht in enger Beziehung zum Boden, doch die Bodenressourcen sind begrenzt! Aufgrund ihrer zunehmenden wirtschaftlichen Nutzung, Belastung und Vernichtung werden besondere Bodenschutzmassnahmen und nachhaltig schonende Nutzungsformen gefordert. Kultu rlandschutz wird für die Bevölkerung zunehmend wichtig. Böden sind die belebte oberste Erdkruste einer Landschaft. Nach unten sind sie entweder durch festes oder durch lockeres Gestein, nach oben durch eine Vegetationsdecke und die Atmosphäre begrenzt. Der Ursprung aller Böden ist das Gestein. Die Bodenbildung sowie seine weitere Entwicklung vollziehen sich in relativ langen Zeiträumen unter dem Einfluss verschiedener Faktoren wie Gesteinsart, Klima, Grundwasser, Oberflächenrelief, Vegetation, Bodenorganismen und menschlicher Einwirkungen. Deshalb entstehen verschiedene Bodentypen mit unterschiedlichen Eigenschaften, die durch spezifische Bodenprofile gekennzeichnet sind. Die Farbe ist eines der einfachsten Kriterien zur Beurteilung der Bodenarten. Voraussetzung für ein reichhaltiges Bodenleben und eine vielfältige Bodentierwelt ist ein locker strukturierter Bodenkörper mit vielen Hohlräumen, ein ausreichender Gehalt an abbaubaren Bestandsabfällen (Laubstreu) und ein ausgeglichenes Bodenklima (Wärme, Feuchtigkeit und Durchlüftung). Lebewesen, die dauerhaft im Boden leben, werden als Bodenorganismen bezeichnet. Sie sind in der Regel so klein, dass sie mit blossem Auge kaum oder gar nicht zu erkennen und sehr zahlreich im Boden vertreten sind. Diese Bodenorganismen zeichnen sich durch eine grosse Artenund Formenvielfalt aus. Dazu gehören z.B. Bakterien, Einzeller, Pilze, Algen, Würmer, Krebstiere, Spinnentiere, Tausendfüsser und zahlreiche Insekten, die den Bodenkörper unterschiedlich nutzen und massgeblich mitgestalten. Sie ernähren sich überwiegend von der abgestorbenen organischen Substanz, die sie abbauen und umwandeln. 10 Bodengefährdungen Böden dienen u.a. der landwirtschaftlichen Produktion. Sie versorgen Pflanzen mit Wasser und geben ihren Wurzeln Halt. Die Bodenbewirtschaftung in der Landwirtschaft hat zum Ziel, für den Menschen Nahrungsmittel zu erzeugen. Im Laufe der Zeit haben die Bodennutzungen und Bodenbelastungen immer mehr zugenommen. Im intensiven spezialisierten Landbau werden neben künstlichen Düngemitteln, Pestiziden (Pflanzenschutzmitteln) oder Gülle auch schwere Landmaschinen eingesetzt, die eine Abnahme der Bodenqualität verursachen. Pflanzenschutzmittel finden Anwendung zur Vernichtung von Unkraut oder Schädlingen und um Krankheiten zu bekämpfen. Für den Einsatz von Pestiziden, welche nicht nur für die zu bekämpfenden Schädlinge giftig sind, sondern auch für andere Tiere, ist meistens eine Sonderbewilligung für die Ausbringung notwendig. Die (falsche) Verwendung von Pestiziden ist mitverantwortlich für den Verlust der Artenvielfalt. IdeenSet Seeland-Grosses Moos PHBern 2015, www.phbern.ch